Inhaltsangabe
Kurzgehaltene Ausschnitte aus dem Leben eines Behinderten. Die Abfolge ist nicht chronologisch.
Die Ursache der Behinderung ist unklar. Nach der Ansicht der Mitbürger scheint keine vorzuliegen.
Die Erzählung soll darstellen, wie sich die Situation für den Beschriebenen zuspitzt.
Was er auch unternimmt, er wird als Schuldiger eingestuft, obwohl von Kinderliebe und Fürsorge für Behinderte geredet wird.
Möglicherweise war er von Beginn an behindert und die Unfälle sind Folgen derselben.
Er muss nicht einmal behindert sein, sondern ist nur eine Behinderung für die Mitmenschen, die sich darüber aufregen.
Er wächst in einer einfachen Arbeiter-Familie auf. Die Bürger sind gegen ihn und auch die Behörden, die ihre begangenen Fehler vertuschen wollen. Er belastet deren Gewissen, auch das seiner Eltern und anderer Personen, die ihn unter ihre Fittiche bringen wollen.
Die wilde Natur beherrscht jenen Behinderten, der sich nicht unterordnet und auch nicht gebrochen werden kann, was alle nur noch mehr reizt ihn zu demütigen.
Seine Psyche ist geschädigt und auch sein Geist.
Als er nicht lebensfähig war, konnten ihn alle beherrschen und sie erhielten ihn künstlich am Leben. Nachdem er sich wieder bewegen konnte, wurde er überfordert. Seine Amnesie wurde zum Vorteil der Schuld-Tragenden ausgenutzt.
Seine Situation ist in jeder Phase ausweglos. Intellektuell blieb er, trotz seiner Erfahrung – auch im reifen Alter – zurück.
Der Behinderte, der alles vergaß und den niemand mochte
1. Teil
Er schaute drein wie ein Toter, so leer, dass es nicht leerer geht. In diesem Zustand wusste er nicht mehr, wer er war und wieso er auf der Wiese lag.
Sehr müde war er. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich nicht rühren. Ein Mann kam in sein Gesichtsfeld, der fragte, ob das Ding, das neben ihm im Gras lag, ihm gehörte.
Aber er konnte sich an nichts erinnern und schlief gleich wieder ein. Als er wieder erwachte, kam ein Mann mit einem Kind des Weges. Der Mann deutete in die Richtung, in der er lag und das Kind kam auf ihn zu und öffnete seinen Hosenschlitz.
Es machte sein dringendes Geschäft und das genau auf sein Gesicht. Er konnte nicht einmal ausweichen und doch schien der Schock ihn wieder beweglich gemacht zu haben. Eine Hand konnte er heben und diese hielt er vor sein Gesicht, um sich vor dem Harn zu schützen.
Danach fiel er mit dem Kopf zurück – er war gegen irgendwas gelehnt gewesen – und wurde ohnmächtig.
Es schien schon Mittag zu sein, als er wieder erwachte und seinen Vater an einer Fassade werken sah. Es war aber Sonntag. Dass jener auch in der Gegend arbeitete, wunderte ihn besonders.
Er stand auf. Schwindel erfasste ihn und er fiel um, um doch wieder aufzustehen und fragte den Vater, wozu er das tue. Der Vater meinte darauf, er würde wieder in Ordnung bringen, was er angestellt hätte und er sollte ihm helfen, wenn er keine Probleme bekommen wollte.
Aber er meinte, er sollte sogleich mit der Tätigkeit aufhören, denn er habe nichts angestellt und nichts damit zu tun. Er ging weiter – mit dem sturen Bock von Vater wollte er nicht streiten – und zwar Richtung Heimat, die ein paar Kilometer von diesem Ort entfernt lag. Wenn er geahnt hätte, was für Schabernack die Leute mit ihm getrieben hatten, wäre er vor Wut explodiert.
Aber er hatte nichts im Gedächtnis behalten und auch die letzten Vorgänge vergaß er beim Gehen, das für ihn sehr beschwerlich war. Er stolperte mehr als er ging.
Er wunderte sich beim Heimgang, wieso er auf jener Wiese aufgewacht war und wozu auf ihr das Treiben der Personen gut gewesen sein soll, denn es war nicht normal, wie die sich in seiner Nähe aufgeführt hatten und er erinnerte sich nebenbei an eine unwirkliche Szene, die ihn als Knienden zeigte und eine Person stand hinter ihm, die ihm einflüsterte, er solle es bestätigen und ausführen.
Aber was er zu sagen und zu tun hatte, das war ihm zuvor nicht mitgeteilt worden.
Er war auch getragen worden, von mehreren Personen und eine hielt seine Hand, mit der ein Pinsel festgehalten wurde, um die nötigen Fingerabdrücke zu schaffen und jener zeichnete auf eine Fassade die üblichen Parolen, die alle Bürger in dieser Gegend längst sehr gut kannten.
Sie trugen hell leuchtende blaue und weite Kutten. Ihre Bäuche waren gigantisch. Es musste sich um verfressene und perverse Personen gehandelt haben, die Witze rissen und ihn als einen bezeichneten, der übel schmiert.
Allerdings konnte er sich nicht wehren. Bewusstlos war er, jedoch waren seine Augen geöffnet, was eine besonders üble Vorgangsweise gegen einen Wehrlosen war.
(Jene wollten ihn mit Sicherheit als Somnambulen und Verrückten einstufen.)
Aus den Augenwinkeln hatte er auch den Richter des Ortes und andere bekannte Gesichter gesehen und Stimmen gehört, die ihm bekannt vorkamen.
Eine der vermummten Personen kam zu ihm, als er nachher ins Gras gelegt worden war und nahm seine Maske ab. Es war sein Kaplan aus der Hauptschule, der inzwischen Priester war. Er ließ eine Kassette abspielen und rief böse: „Jetzt weißt du, was du getan hast und wofür du leiden musst!“
Der Wehrlose konnte aber kein Wort von dem Text verstehen und jener sprach mit einer Person, die hinter dem Wehrlosen gestanden war und sagte, jene soll es für ihn tun.
Am Abend zuvor war er todmüde zu Hause eingeschlafen und kurz erwacht, als eine wilde Horde in das Wohnzimmer eindrang. Einer, der aussah wie ein Arzt, verpasste ihm eine Spritze und darauf wurde er auf einer Pritsche aus dem Gebäude gehievt und die wurde auf das Dach eines Feuerwehr-Busses gebunden und danach war er schon auf der Wiese erwacht und er vermochte sich nicht einmal zu rühren. Er fühlte sich krank und elend und ihm war noch etwas verabreicht worden, als er mitten in der Nacht erwachte.
Der Inhalt einer Flasche Schnaps wurde ihm per Schlauch eingeflößt, zumal einige der Meinung waren, er müsse wie ein Betrunkener wirken. Jener, der ihm das Zeug verabreichte, war auch ein Arzt, der eine weitere Flüssigkeit hinzuschütten sollte, aber die Flüssigkeit selber trank.
Er schien der gefährliche Feind zu sein, den Geistliche ausschalten mussten.
(Unterzuordnen hatte er sich, hieß es und das zu tun, was von ihm verlangt worden war.
Aber er wehrte sich gegen die Bestimmung, die jene ihm auferlegt hatten.)
Unterwegs wurde er wieder sicherer, obwohl seine Sinne nicht wie gewohnt funktionierten.
Die Augen schienen etwas abbekommen zu haben, denn er sah unscharf. Die Mutter fragte scheinheilig, was er den ganzen Tag über getan hätte, was er nicht beantworten konnte.
Seine Stimme versagte. Als er aber am selben Tag sein Kraft-Übungen wie gewöhnlich absolvierte, erholte er sich rasch. Der Spaziergang hatte ihn ernüchtert.
Wenige Tage zuvor war er in seiner Stammkneipe gewesen und hatte groß geredet und gemeint, er sei jener, der die Fassaden mit Parolen anschmiere und er würde es mit einem Eimer voll schwarzer Farbe und einem Pinsel tun.
Am nächsten Morgen kam ein Maler des Weges und stellte einen Eimer voll schwarzer Farbe vor die Hof-Türe, den der Versehrte auf Geheiß seiner Mutter in einen Abstellraum zu tragen hatte…
Das Ereignis wurde vergessen und er hatte einige Zeit Ruhe. Sein Blick war glasig geworden und er sprach undeutlich – wie ein Betrunkener.
Die Zunge schien nicht mehr richtig zu funktionieren und die Zigaretten schmeckten ihm nicht.
Das war aber nicht die einzige unglaubliche Begebenheit in seinem Leben. Auch als Kind wurde er oft kriminell angegriffen.
Andere Leute wurden auch mies behandelt, die nicht das taten, was von ihnen verlangt wurde. Manchmal kam es ihm so vor, als hätte er etwas vergessen. Die Leute redeten ihn in einer Art an, als würde er einen Fehler begehen, indem er das, was er versprochen haben soll, nicht ausführte.
Sie wollten aber auf seine Rückfragen nie antworten, was ihm lächerlich vorkam. Deshalb konnte er das ungereimte Reden und die unklaren Andeutungen jener Personen nicht ernst nehmen.
Er nahm nach dem Vorfall zu und wollte mehr als je zuvor essen und trinken. Zudem trank er am liebsten Vollmilch, was sein Gewicht rasch erhöhte. Das störte ihn aber nicht, vorher hatte er nämlich zu wenig gewogen. Durch die Gewichtszunahme wurde er stärker, aber dafür hatte er Probleme mit der Ausdauer, denn am Abend war er sehr müde.
In den Nächten war er nun selten unterwegs. Nur noch an Wochenenden ging er aus.
Sein Gewicht, er nahm doch über zwanzig Kilo zu, war zu hoch geworden. Doch überwogen die Vorteile. Er schlief sich ordentlich aus und kam langsam zur Besinnung.
Das Hirn wurde nun ausreichend mit Energie versorgt. Doch hatte er Probleme damit.
Als Untergewichtiger hatte er nie starke Empfindungen gehabt. Aber daran gewöhnte er sich gerne. Es war eine angenehme Abwechslung und ein Spaß, den keiner missen will.
Die Probleme mit seinem Rücken wurden jedoch verstärkt und die Beine waren dicker. Sie schwollen im Laufe des Tages an und waren am Abend um einiges schwerer als am Morgen.
Die Verdauung bereitete noch mehr Probleme als er schon als Dünner hatte. So übel war das damals nie gewesen. Inzwischen hatte er Schmerzen, wenn er viel aß und er musste soviel essen, um nicht wieder dünn zu werden. Was ihn aber besonders störte und woran er sich nie gewöhnte, das war das Fett an seinem Bauch.
Dieses mochte er nicht. Er konnte es nicht ertragen, den fetten Bauch im Spiegel zu betrachten, der nicht auffallend dick geworden, aber doch angeschwollen und aufgebläht war, obwohl er den ganzen Tag arbeitete. Zu viel Milch und Brot wurden verdrückt. Der ausreichende Schlaf ließ ihn fetter werden, denn zuvor war er in den Nächten nie schlafen gegangen und wenn, dann erst sehr spät, um am Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu fahren. Er hatte sogar seine Träume vergessen und alle Pläne, die Welt erträglicher zu machen.
Das war aber gut, denn auf diese Art war er befreit von den Qualen und Sorgen, dem Drängen, das ihn ans Ziel zu rennen empfahl, wobei er nicht den leisesten Tau über den Weg dorthin hatte.
Was er mit den frei gewordenen Energien anstellen sollte war noch zu erarbeiten.
In den Nächten hatte er keine Lust die Lokale zu besuchen und zur Mehrleistung hatte er sich nicht aufraffen wollen. Er begann anstatt dessen zu lernen, machte den Führerschein und danach den Versuch sich Bildung anzueignen, was aber schiefging.
Es gab keine echte Bildung und niemand hatte Interesse ihm etwas Ordentliches beizubringen.
Er lief auch, was ihm aber nicht gut tat. Er war mit dem Untergewicht leichter gelaufen.
Aber auch die Strecke, die er lief, war beschwerlich.
Seine liebe Freundin fiel ihm auf die Nerven. Sie schien ihn zu hassen und ließ täglich gehässige Tiraden auf ihn aus. Er war ihr zu schlecht und zu blöde. Sie hatte bessere Möglichkeiten und es gab einige, die sie haben wollten, was ihr besser gefiel als sie sich eingestand.
Sie meinte, ihm seine Seele schon längst entrissen zu haben. Verändert war er und auf die fette Seite gefallen. Als sie ihn aber im Sommer mit der kurzen Hose sah oder gar in der Badehose, bekam sie einen Anfall von Neid. Das Fett an seinem Bauch fiel nicht auf, denn die anderen Personen hatten Rettungsringe an ihren Hüften.
Sie hatte auch keine Freude daran, ihn nun so stark zu sehen. Ein wenig Angst hatte sie schon.
Sehr frech war sie gegen ihn vorgegangen und auch die andere Personen waren ungemein frech.
Allerdings waren sie viele und er alleine.
Den natürlichen Stolz, hatte er von seiner Mutter mitbekommen, die sich sehr gerade hielt und sich von niemandem pflanzen oder verängstigen ließ.
Wenn ihr etwas missfiel, war sie sofort zum Kampf bereit, was ihr einige übel nahmen.
Die Freundin bereitete ihm mehr Ärger, wenn sie mit Männern blödelte.
Sie kannte kein Ehrgefühl und tat nur das Nächstliegende und führte an nur einmal zu leben und ihre Chancen wollte sie nicht vertun, gab sie vor. Wenn sie aber ihre Chancen gewahrt hätte, wäre ihr Leben um einiges einträglicher gewesen
Als sie alle Tage gemeinsam verbrachten, waren sie nahezu leidend.
Sie bemerkten, nicht zusammen leben zu können und auch die gemeinsam verbrachten Nächte wurden anstrengend. Einmal die Woche hätten sie sich treffen können, dann wäre es einige Jahre gut gegangen und beide wären besser beraten gewesen.
Sie hatten das Problem nur sich zu liebten. Zudem hatten sie wenig Zeit zum Überlegen – träumten und phantasierten lieber als Abenteuer zu erleben.
Einige wurden mit ihr gemeinsam immer frecher, wollten vermehrt provozieren, um ihn erst recht in Fahrt zu bringen.
Experimente wollten jene erproben, die er nicht über sich ergehen ließ, denn er war uninteressiert an den üblichen Perversitäten und zu klug, um sich fertig machen zu lassen.
Er überlegte deswegen, ob er nicht einen längeren Urlaub einlegen sollte.
Die Arbeit war nicht zu ertragen. Wenn er aber nicht arbeitete, erging es ihm auch nicht gut.
Ihm fehlte es an Geld und mit der Freizeit konnte er nichts Rechtes anfangen.
Was er tat, das war im Gasthaus sitzen und die Leute anstarren. Er spielte Spiele, die ihm mit der Zeit auch nicht mehr gefielen – die er sogar zu hassen begann.
Die Freundin schnatterte verrückt, stritt mit ihm, wollte die Liebschaft beenden, die zu belastend für sie war, was er aber ablehnte, sonst hätte er sich nicht alles von ihr gefallen lassen.
Viel geredet wurde und die Probleme waren die üblichen, stets ging es um die Politik und um Wahlergebnisse, um Sport und Geld, um Ideen, wie die Probleme in den Griff gebracht werden, die gravierender wurden.
Es gab genug Probleme, die unbewältigt schienen. Ihn wollten jene Personen wieder aktivieren, der die guten Ideen gehabt hatte. Die Jungen konnten nichts sagen. Alle hatten seine Ideen nötig und zu
bequem, um Ideen auszubrüten. Sie waren aber nie zu faul Geld zu kassieren.
Aber er schwieg eisern. Er hatte längst begriffen, es ging nur ums Ausnützen, was sie sehr verärgerte. Sie griffen deshalb zu den altbewährten Mittelchen, die sie immer einsetzten, um ihn zum Reden zu bewegen.
Die Milchkur hielt er ein, deshalb erholte er sich und auch seine Träume intensivierten sich. Vorteilhaft war die Weiterbildung gewissermaßen, der er sich unterwarf, obwohl er seine Probleme kannte. Das Lernen war ein Grund für ihn nervös zu werden. Seine Nerven flatterten wieder, wenn es um Schularbeiten und um Prüfungen ging. Die alten Erinnerungen erwachten, zumal es Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Geschehen gab.
Er hätte besser nicht wieder zur Schule gehen sollen. Dort gab es unzählige Gespräche.
Die Lehrer horchten die Schüler aus, suchten nach Vorteilen und dank ihrer guten Ausbildung, konnten sie die unterlegenen Schüler aushorchen und nach Lust und Laune fertig machen.
Er kam sich plötzlich ungewöhnlich gut und klug vor, obwohl er genau das Gegenteil davon war.
Ein schwacher Schüler war er und hatte auch Probleme mit seinem Gedächtnis.
Es handelte sich um eine Verschwörung gegen ihn. Jene Personen mochten gegen solche wie ihn nie anders vorgehen. Vorteile hatten sie damit stets für sich verbucht, wenn der Feind, den sie gemeinsam bearbeiteten, alles ausposaunte und prahlerisch von sich gab.
Jenes Mittel, das sie gerne verabreichten, war schuld daran und die Person prahlte und erzählte, stieß dabei sogar in Bereiche vor, die zukünftig waren und deswegen erst gemacht werden mussten.
Er wurde auf diese Weise zum Wahrsager gemacht. Auch die Ergebnisse, die er angab, trafen ins Schwarze. Einige wurden deswegen wieder unsicher und äußerten den Verdacht, er sei doch einer.
Feindlich gesonnen waren auch die Eltern und die Geschwister gewesen. Das war allgemein üblich, dass, die sich am besten kannten, einander die ärgsten Feinde waren.
Sie verübelten sich die Freude und sie beneideten sich um jeden Dreck – um die Kleinigkeiten, die nichtig und unsinnig waren. Zwang und Unfreundlichkeit herrschten, sowie das gegenseitige Belauern, um sich zu denunzieren. Das geschah auch zwischen Bekannten und im Kreise jener, in dem er sich oft aufhielt.
Die Fröhlichkeit waren nur ein Spiel – durch erlaubte Drogen erwirkt. Sie wich schnell der Trauer, dem Leid bzw. dem Schmerz, denn Krankheiten keimten auf, und die Leute schufen sich gegenseitig Schmerzen und Leid – aus Neid und Wut.
Er lebte unter Bedingungen, die ihm die Vergessenheit bereitete, die aber nicht komplett war, sondern eine teilweise Amnesie, die verdummend wirkte. Mittel, die verabreicht wurden, löschten Energien im Hirn und erwirkten Erinnerungslücken.
Das gefiel jenen, die sich gut und klug vorkamen, obwohl das Vorgehen übel war und sie auf verbrecherische Weise ihren Sadismus und die Aggressionen gegen ihn auslebten. Sie ließen sich von jenen aufhetzen, die es auf ihn abgesehen hatten und meinten, sie besäßen besondere Rechte über Behinderte.
In dieser Verfassung hatte er es schwer. Er konnte sich nicht gegen die Angriffe der Leute stellen, die ihn reihenweise bearbeiteten, um ihre Wut zu befriedigen.
Ihm war nicht klar, weshalb sie dieses Spiel trieben, aber es musste Gründe dafür geben.
Zur löchrigen Erinnerung, war er zu schwach und zu müde, um sich um die Konstellationen und Zustände zu kümmern und um sie ordentlich zu analysieren.
Er ahnte nicht, um was es den Leuten ging, die Ideen hören wollten.
Sie spielten sich auf und stellten ihn als Idioten hin, wobei sie auch nicht besser waren, um ihn soweit zu bringen, dass er etwas von sich gab, das sie zu ihrem Vorteil nutzten. Was er aber zum Besten gab, wurde umgedreht und verwandelt, sonst konnten sie es nicht veralbern.
Es sollte in einem anderen Licht stehen, nur so konnten sie ihn zum Narren machen, was sie aber nicht zu Siegern erklärte. All das nützte aber nichts, deshalb mussten sie zu noch übleren Methoden greifen. Einige stellten ihn als Verbrecher hin, aber die Beamten mussten ihm ein gutes Leumundszeugnis ausstellen, als er eines verlangte.
Seine Ideen wurden verdreht, damit sie verdorben waren. Durch Umformungen wurden die besten und klügsten Angaben zu löchrigen, minderwertigen Vokabeln, die den Niederträchtigen gefielen, die ihn provozieren wollten, sonst könnten sie nichts gegen ihn ausrichten, so sehr sie sich auch bemühten.
Zwischendurch erinnerte er sich an vergangene Episoden, die als Bilder vor seinem inneren Auge entstanden. Er konnte sich an einige Begebenheiten erinnern, begriff die Zusammenhänge jedoch nicht, da die Erinnerungen Bruchstücke waren. Die Umwelt hatte ihn zu fest in ihrem Griff. Er konnte sich nicht durchsetzen, hielt die Bürger aber für rechtschaffen, jene waren jedoch heimtückisch und wollten sich verbessern und – bereichern.
Er ahnte nicht, wieso Bürger alles was er sagte, als Grund erkannten, ihn als böse zu bezeichnen.
Sie nannten ihn in ihrem Übermut denjenigen, den sie erfunden hatten, um ihm eine Chance zu geben, die er nicht verdient hätte. Das hielten sie ihm vor Augen und sie dachten, nun hätten sie gesiegt und den Teufel in ihren Fängen.
Er litt einige Jahre an Bauchschmerzen, sobald er etwas im Lokal trank, die ihn schwächten. Sein zweiter Bruder hatte sich als zu stark erwiesen. Sie wollten einen Feigling und Schwächling, der sich unterdrücken ließ und alles tat, was sie von ihm verlangten, aber nichts dafür erhielt, hielten für richtig und gut, was sie trieben und zeigten sich freundlich, wenn er eine Idee preisgab. Tauchte er aber längere Zeit über nirgends auf, wurden seine Eltern böse und sie ärgerten ihn, um ihn aus dem Haus zu vertreiben.
Den Leuten ging es um Gewinne und um Vorteile. An seinen Vorschlägen und Aussagen waren sie interessiert und wenn sie etwas parat hatten, was besser schien, hielten sie es ihm vor und es hieß, er sein der Blöde. Sie bewiesen sich als naiv. So wie sie sich aufführten, waren aber sie die Dummen. Er legte sie rein, sooft und wann er wollte. Sie waren frech und arrogant genug, ihm die Schuld am Scheitern zu geben, wenn einmal etwas nicht so gut klappte, wie sie es gerne gehabt hätten. Andererseits stellten sie die Fragen, um zu wissen, ob er Recht behielt.
Es war Neid auf Personen, wie ihn, der sie übel agieren ließ.
Wäre er kein Versehrter und hätte er sich nicht langes Haar wachsen lassen, wäre er auch nicht besser dran gewesen. Jene Leute wollten ihn fertig machen.
Sie ließen sich noch ärgere Späße einfallen, um ihn soweit zu kriegen, wie sie wollten.
Er sollte alles vergessen, wobei sie hofften, er wäre dann wieder bereit für neue Ideen.
Als er sich weiterbildete, gab es noch mehr Zeugen über ihn und seine Ideen, und alle kannten ihn als Ideen-Lieferanten. Geistliche sagten zu ihm, sie hätten ihn gerne auf ihrer Seite – wollten den Profit wahrscheinlich für sich verbuchen.
Er erinnerte sich, nachdem er einen Unfall erlitten hatte, bei dem er eine Hirnerschütterung davontrug, nach und nach an Vorfälle, konnte sie aber noch nicht in eine Reihe bringen. Nach wie vor war das zu wenig, um zu begreifen, was und wie übel ihm mitgespielt worden war. Ängstlich war er, kannte die Gründe dafür jedoch nicht. Jene wollten ihn, zu was auch immer, abstempeln. Er ließ es nicht zu, saß dort und schwieg – verstand aus Prinzip nichts.
Seine Knochen wurden erst durch die Milch, die er getrunken hatte, hart und stark, trotzdem dauerte es lange, bis er genug Selbstbewusstsein erlangte, das ihm die Leute aber nochmals auf miese Weise raubten. Seine Finger kamen durch die Milch aber nicht wieder in Ordnung, die verbogen waren und wie Krallen wirkten, obwohl sie nie gebrochen wurden.
Die Haut an den Händen verschrumpelte. Sie wirkte alt, was er aber nicht wichtig nahm. Darauf kam es ihm nicht an jung oder gut auszusehen. Er hatte jedoch Ziele, die er unbedingt erreichen wollte, denen er aber keinen Schritt näher kam. Die Ortsansässigen hatten sich gegen ihn verschworen und als er den Bezirk verließ, um sich weiterzubilden und zu arbeiten, bekam er auch dort die Ablehnung der Leute zu spüren.
Er wollte auch nie wieder arbeiten, das hatte er nicht vergessen. Er hatte aber – nach einigen Monaten – trotzdem wieder zu arbeiten begonnen. Es hieß, es sei nötig viele Jahre lang zu arbeiten und es ging auch um das Geld, das er für seine Pläne benötigte.
Wie sehr er sich auch gegen die Bau-Arbeit sträubte und nach einer anderen Tätigkeit suchte,
er bekam keine Chance sich zu verbessern.
Wo er auch anfragte, es hieß, er soll dorthin verschwinden, woher er gekommen sei.
Sie erwähnten auch, weswegen er nicht endlich auswanderte, wenn er meinte, es sei dort besser als hier? Das alles konnte er nicht verstehen. Nie hatte er vom Auswandern gesprochen und wenn, so waren das nicht jene Personen, denen er das gesagt hatte.
Sein Leben war durch diese Tätigkeit verdorben. Die Mitmenschen erleichterten ihm sein Leben nicht, die seine Gegenwart ablehnten. Sie stellten ihn als eine störende Person hin, obwohl sie ihn störten und übel gegen ihn vorgingen.
Oft saß er damals müde auf der Bank vor dem Haus und sah erbärmlich aus.
Ordentlich schlief er nie aus und wenn er einen freien Tag hatte, ging es ihm noch schlechter.
Mitunter sank sein Puls sehr tief, was den Kreislauf schwächte, worauf ein Arzt geholt werden mussten, der verbot ihm dieses Mittel weiterhin zu verabreichen.
Aber die Bürger ließen sich nicht abschrecken und schwächten ihn weiterhin.
Die Mitmenschen wüteten gegen ihn, als wäre er am Altern schuld und er sollte das Sterben aufhalten und die Krankheiten beseitigen. Es war, als hätte er sie alle vom Leiden befreien müssen und das Paradies auf Erden zu errichten.
Nichts dergleichen tat er aber und wenn sie ihm dumme Fragen zu stellen wagten und es auch tun mussten, sonst hätte er nichts gesagt, ärgerten sie ihn weiter, um doch noch alles zu erfragen und zu erwirken, was sie am Herzen hatten.
So wie die Lehrer trieben es einige, die er in den Lokalen und bei der Arbeit traf und in den Schulen wurden ähnliche Aussagen gemacht. Er lernte nichts Rechtes, sondern gab seinen Wahnsinn zum Besten und wurde dafür kritisiert und drangsaliert, denn alle litten am Neid, der sie daraufhin packte. Es war auch egal, ob er eine Idee verlautete, oder nichts sagte, es ging ihm möglicherweise bei der Befragung relativ gut, aber am nächsten Tag und in der nächsten Zeit erging es ihm sehr übel, was auf Gas oder Gift zurückzuführen war, welches ihm heimtückisch verabreicht worden war. Leute, die an ihm vorbeifuhren, lachten hämisch und witzelten.
Das war ein Ärgernis für ihn. Menschen wollten nur noch blödelten und es noch ärger treiben, um ihn zu beleidigen und in Rage zu bringen. Es war ihr Ziel gewesen, ihn noch übler zu behandeln.
Er wurde als böse eingestuft, obwohl er sich nicht anders benahm als die Mitmenschen. Sie hatten ihn als Ärgernis und Störung hingestellt, was seine üble Behandlung ermöglichte.
Wirte wollten gute Geschäfte machen – Säufer, die ihr Geld im Lokal ließen.
Sie verlangten von ihm, er solle saufen, aber er ließ sich nicht dazu bewegen. Einige Wirte meinten, es wäre besser, wenn er soff, denn seine Probleme wären dann gelöst.
Aber er glaubte kein Wort, was sein Glück gewesen war. Als er das Rauchen aufgab, ahnten die Wirte, er würde bald nicht mehr ins Gasthaus kommen. In den Lokalen stank es nämlich erbärmlich. Nur Süchtige kamen dorthin, die den Gestank nicht bemerkten.
Er vergaß sogar geschieden zu sein und studiert zu haben, von den Professoren mies behandelt worden zu sein, die keine Versager unter den Studenten mochten. Vortreffliche durften studieren und wer von den Versagern es wagte Universitäten zu besuchen, der hatte bald nichts mehr zu lachen. Der wurde wie Ungeziefer behandelt, vergast oder gar eliminiert.
Wer nicht begriff, wie es um ihn stand, war bald krank, unfähig zu studieren und zu arbeiten und reif für die Pension. Wohin er auch ging, er kam nicht an, denn die Leute stritten, wurden laut. Auch wenn sie nicht direkt mit ihm zu schreien begannen, fühlte er sich betroffen.
Sie begannen ihn auch auf der Straße und in den Kaufhäusern anzuekeln und verrechneten zu viel und sie legten ihn herein, meinten, es tun zu müssen, um sich gut vorzukommen und zu zeigen, sie waren dazu fähig ihn als den Dummen hinzustellen.
Aber er ignorierte das nicht einmal, denn es war ihm zu dumm, um des Kaisers Bart zu streiten. Sie konnten sagen, was sie wollten. Er hörte es nicht einmal, damit jene Personen leiden mussten.
Um ihn herum war es still, doch es rumorte in seinem Innern. Irgendwas schien von Ferne in diese Enge einzudringen. Unglaubliche Geschehnisse erschreckten ihn. Übles Zeug war getrieben worden. Die Leute hatten sonst nichts zu tun.
Rückschau auf Erlebnisse aus der Kindheit
Als er ein Jahr alt gewesen war, lief er seinen Geschwistern nach. Er wollte mit jenen laufen. Sie waren aber schneller als er und so schnell er auch lief, er holte sie nicht ein.
Ein Bekannter grüßte ihn und verschwand urplötzlich vor seinen Augen, als sei er in ein Loch gefallen.
Seine Geschwister reagierten auf sein Geschrei, um sie darauf aufmerksam zu machen, mit der Flucht. Sie blickten nicht einmal zurück und er lief zu jener Stelle, um zu schauen, was passiert war. Er sah aber nur einen großen Haufen Steine, unter dem jener Mann wahrscheinlich lag. Er hatte ein paar Steine zur Seite gelegt, als er gepackt und gezüchtigt wurde. Seine Eltern hatten ihn gefunden und sie hörten nicht auf seine Laute, die keiner verstehen wollte. Es hieß, er soll sich nicht in fremde Dinge einmischen.
Am Abend desselben Tages kam es zum folgenschweren Unfall. Die Mutter des Buben wickelte jenen nämlich während des Abendmahles und war kurzzeitig ins Bad verschwunden, um die Windel zu reinigen. Der Vater war wütend auf seinen Buben und auf den Gestank.
Darauf rutschte der Bub erschrocken vom Tisch. Seine Schwester saß neben dem Vater auf der Eckbank und versuchte ihn festzuhalten. Er rutschte ihr aber durch die Finger und stieß mit seinem weichen Schädel gegen die Ecke des Fuß-Sessels, der unter dem Tisch lag. (Den hatte ein kleiner Kobold gerade dorthin geschoben.)
Er spürte dabei einen Schmerz auf seinem Schädel und er konnte sich nicht mehr bewegen.
Die Mutter des Säuglings, die vor dem Hinausgehen zu den Anwesenden meinte, sie sollten auf ihn achten, damit er nicht vom Tisch falle, kam herein gelaufen und wirkte entsetzt. Sie hielt die Hände vor ihren Mund und weinte laut und sie riss den kleinen Buben zu sich hoch.
Der Arzt kam am Abend und untersuchte den Jungen, der sich zwar nicht mehr rührte, aber noch nicht erkaltet war. Er meinte, er würde bald erkalten. Er stellte den Totenschein aus, um nicht noch einmal kommen zu müssen.
Ein Sarg wurde gekauft. Er war sehr teuer und klein und weiß lackiert. Die Geschwister meinten, er sei noch nicht tot. Sie hielten sich ständig beim Sarg auf, auch in der Nacht.
Das Kleinkind konnte sie reden hören. Sie sagten, sie hätten ihn nicht gemocht, aber das hatten sie ihm nicht gewünscht.
Unterwegs zum Friedhof, die Brüder mussten des Sarg tragen, fiel der aus deren Händen. Sie mussten den Herausgefallenen wieder in den Sarg packten. Die aufgeschlagenen Stellen begannen zu bluten und die Mutter der Buben sagte zu ihren Kindern, sie sollten sich leise verhalten, denn sie verursachten einen Lärm der Tote weckt.
Nach der Messe wurde der Sarg vor die ausgehobene Grube gelegt und der Priester sagte, wer den Verstorbenen … … noch sehen möchte, der soll sich äußern.
Der zweite Bruder meldete sich, der gerade elf Jahre alt war, er wolle den Verstorbenen noch einmal sehen. Der Sarg wurde auch geöffnet und alle bemerkten, der Knabe war noch nicht tot.
Die Augen waren geöffnet und die verletzten Stellen im Gesicht bluteten. Die wenigen Anwesenden starrten entsetzt auf den Buben. Kein Wort wurde gesprochen.
Die Schwester des Knaben trat zum Sarg und wirkte empört. Im selben lag ihre Brosche, die sie schon gesucht hatte. Dafür bekam der Wehrlose eine Ohrfeige, als wenn er ihr diese Brosche entwendet hätte.
Die Mutter packte den Knaben, der doch nicht tot, aber völlig gelähmt war – und nahm ihn mit.
Im Krankenhaus sagten Ärzte, sie könnten auch nicht helfen. Der Arzt habe Recht gehabt, als er das Kind für tot erklärte. Aber sie hielten es für sinnvoll ihn doch noch am Leben zu erhalten, wenngleich er per Schlauch ernährt werden musste.
Er wurde danach künstlich am Leben gehalten. Die Bürger des Ortes nahmen sich seiner an, vor allem Mädchen, die umsonst auf ihn aufpassen wollten.
Nachbarinnen schoben ihn durch die Straßen – wer weiß wohin. Er bekam eine Binde um seine Augen, worauf er nichts mehr wahrnehmen konnte. Meistens befand sich der Kinderwagen in der Nähe des Stiftes, das diesen Ort beherrschte.
Es hieß damals, in einem Lied, niemand sei so blöde wie jene blinde Kuh, die gar keine echte Kuh war, die nichts von dem bemerkte, was mit ihr getrieben wurde.
Er bekam nur wenig von diesen üblen Vorgängen mit. In Erinnerung behielt er gefährliche Szenen, in denen es um sein Leben ging. Er sollte umkommen, damit endlich Ruhe herrscht, hieß es. Es hieß auch, er habe den bösen Blick.
Szenen als Schüler
In der Schulklasse saß er auf einem Sessel und hörte müde und ohne zu begreifen wie die Lehrerin ihre Scherze zum Besten gab. Sie wollte wissen, ob jemand der Schüler bereits wisse, was er später einmal tun wolle. Einer der Schüler zeigte auf, der schon genau wusste, was er wollte. Er meinte, er wolle eine Lehrerin werden.
Die Lehrerin fragte, ob er das ernst meint, zumal er ein Junge war. Aber er blieb felsenfest auf sein Berufsziel fixiert. Er wollte eine Lehrerin und sonst nichts werden.
Als ein anderer Junge unvermittelt meinte, er müsse dann aber jung sterben, erschraken die Schüler, die diese Antwort nicht erwartet hatten – der Zwischenruf klang allen zu abstrus.
Die Lehrerin sah den Schüler, der diesen Einwand gemacht hatte, kalt an, denn er hatte sie sehr böse gemacht, zumal die Schüler zuvor lachten, um dem Mitschüler zu erklären, er könne keine Lehrerin werden, da er ein Junge war, was der Junge aber nicht sonderlich ernst nahm.
Jener Junge vergaß, den Einwand, den er vorgebracht hatte.
Es war ein Zwang, ein Befehl oder was auch immer, der ihn dazu getrieben hatte, diese Aussage zu machen. Er hatte das Geäußerte nicht wichtig genommen, aber die Mitschüler und die Lehrerin hatten ihn danach in die Mangel genommen, für die sich das verrückt angehört hatte.
Einige Tage später kam die Lehrerin mit ihrem Sohn in jene Klasse der Volksschule und sagte zu dem Schüler, er soll für ihn Platz machen. Aber er machte keine Anstalt sich von seinem Platz zu erheben. Das schien sie noch mehr zu ärgern, aber ein anderer Schüler machte freiwillig Platz für ihren Sohn. Sie hätte ihn auch an einem freien Tisch Platz nehmen lassen können, aber das war ihr nicht genug. Sie hatte sich vorgenommen, jenen Burschen zu bestrafen und vor allen Schülern zu denunzieren. Sie fand es schon störend, wenn der Bursche sich bewegte und atmete, weswegen sie ihn schärfer anzustarren begann.
(Sie war eine magere und Muttermal befleckte Person, die einen untreuen Ehemann hatte und wegen der zwei eigenen Kinder überfordert zu sein schien.)
Der Bub kotete sich sogar einmal ein, als er nicht gewagt hatte aufzustehen und das Klassenzimmer zu verlassen. Er bekam oft Probleme mit der Verdauung, denn er war nervös.
Das Bedürfnis kam plötzlich und heftig und er konnte sich dem nicht mehr erwehren.
An jenem Tage durfte er nach Hause gehen und wurde von einem Mädchen begleitet, das lauthals kicherte und spottete, was die Mädchen gerne taten, denn sie hatten keine anderen Sorgen und genossen es die Burschen böse zu machen.
Andere Schüler, die die Lehrerin nicht besonders zu mögen schien, mussten die Klasse verlassen.
Sie meinte, diese kämen nicht mit, seien überfordert, zu klein oder zu dumm bzw. zu kindisch.
Bei ihm war es anders, denn er hatte etwas an sich, das sie reizte. Er bemerkte wie sie ihn beobachtete, um ihn ermahnen zu können. Sie schien darauf zu lauern und zu hoffen, dass er sich endlich rührte oder tief durchzuatmen wagte, dann wäre sie schon bei ihm, um ihn anzufahren. Sie band ihm sogar eine Masche ins Haar und setzte ihn zu den Mädchen.
Was sie auch immer damit bezweckte, sie hatte Vergnügen daran gefunden, denn sie setzte ihn in die erste Reihe, um ihn gleich bei der Hand zu haben, wenn sie ihr juckte.
Der Beginn seiner Schulzeit war folglich nicht sonderlich glücklich. Einige Lehrer schienen etwas gegen seine Eltern und auch gegen seine älteren Geschwister zu haben. Sie schnüffelten zu oft um ihn herum, als ob er einen eigenartigen Geruch an sich hätte.
Die Mädchen waren frech – unverschämt und vorlaut. Sie hatten nie etwas im Kopf außer Dummheiten, wobei sie sich unglaublich gut vorkamen, in Wahrheit aber nichts anderes taten, als alle Menschen, denn sie lebten artgerecht.
Er merkte sich nichts. Die Geschwister und Eltern gingen ihm auch auf die Nerven. Es war ideal, alles zu vergessen und solange er alles schnellstens vergaß, konnten sie ihm nichts anhaben.
Er war froh, mitunter ein paar ruhige Minuten geschenkt zu bekommen und wenn er alleine dasaß und vor sich hinschaute, erkannte er, alles wirkte stets gleich; nur die Jahreszeiten zeigten ein neues und doch wiederkehrendes Bild; auch das Wetter machte Wechsel durch und er musste nicht mehr entsetzt von der Welt sein, jedoch von jenen Personen, die es auf ihn abgesehen zu haben schien.
Der Junge, der unbedingt Lehrerin werden wollte, der ein Einzelkind war und dessen Eltern wohlhabende Landwirte waren, soll tatsächlich relativ jung gestorben sein, nachdem er sich mit dem Burschen, der gemeint hatte, er würde früh sterben müssen, um Lehrerin werden zu können, versöhnt hatte und sich sogar entschuldigte, denn er hatte sich einige Jahre über recht gemein gegen jenen betragen.
Er soll relativ jung bei einem Unfall umgekommen sein, wurde von einigen Personen gemeldet, mit einem Wagen, den er kurz zuvor geschenkt bekommen hatte. Seine mitfahrenden Freunde aber kamen unverletzt davon. Vielleicht ist er jedoch tatsächlich eine Lehrerin geworden. Jene, die ihn böse behandelten, wollten ihm klar machen, er sollte nie wieder Unsinn von sich geben.
Das unterstrichen sie, indem sie ihn erschreckten und provozierten und auch einschüchterten, was ihnen große Freude bereitete.
Er hatte aber jenen Vorfall rasch vergessen. An Gedächtnisschwäche litt er, die er sich eingehandelt hatte, nachdem er schwere Kopf-Verletzungen erlitten hatte, die ihn auch in Wach-Koma versetzten.
Nachdem er wieder erwachte, hatte er einige Probleme – außerdem wurde ihm allabendlich starker Opium-Tee verabreicht. Er war, nachdem er sich wieder bewegen konnte, vier Jahre alt, jedoch entwickelt wie ein Einjähriger.
Aktionen mit dem zweiten Bruder
Das Fußballspielen ist eine sehr anstrengende Sache. Der Spieler muss immer voll dabei sein und die Gedanken und die Konzentration sind eine Einheit. Wer nicht völlig im Spiel und in die Mannschaft integriert ist, muss mit Problemen und Repressalien rechnen. Eine Verletzung pro Spiel ist allemal drinnen und wer nicht auf sich achtet, kann rasch mit einer Tragbahre abgeholt werden, muss das Spielen sogar gänzlich aufgeben, wenn die Knochen oder andere Organe defekt sind.
Fußballspieler sind sehr gefährdet. Sie fallen in Größenwahn, der sie zum Absturz bringt, agieren und reagieren nicht mehr wie üblich, sind empfindlich und ehrgeizig und wenn sie eine ablehnende Stimme hören, fühlen sie sich angefeindet, denn sie sind mit Leib und Seele Fußballer. Durstig sind sie stetes und wenn sie nicht genug trinken, müssen sie verdursten oder sie bringen nur schwache Leistungen.
Der zweite Bruder war rund zehn Jahre älter als der junge Bursche, der lange im Koma war.
Manchmal war er mit ihm unterwegs, jener nahm ihn aber nicht gerne mit, da er ihm zu jung, zu langsam und zu schwach war, um Ordentliches zu schaffen. Er verstand nicht einmal, was zu ihm gesagt wurde. Nie gehorchte er den Befehlen und er reagierte nicht, wenn er ihn umwarf.
Oft schien er nicht richtig da zu sein und er stand herum und begann sinnlos zu heulen, was zudem nervte und ihn noch unsympathischer wirken ließ.
Eines Tages aber hatte er das Bedürfnis dem älteren Bruder zu helfen. Er meinte, etwas würde passieren und er sah sich in dessen Schuld. Kurz vor dem Entscheidungsspiel ging er zu ihm.
Jener lag im Bett, um sich vorher noch auszuruhen und möglichst fit zu sein.
Der Jüngere meinte, er sollte nicht spielen. Unglücklich würde er, sollte besser in den Wald rennen und sich verstecken, um nicht gefunden zu werden. Der ältere Bruder fragte, was denn passieren würde. Darauf meinte der Jüngere, er bräche sich ein Bein und könne danach nicht mehr spielen.
Aber der Ältere hörte mit dem Fragen nicht auf und machte in einer Tour weiter. Er nahm ihm nichts ab. (Alle Menschen werden unglücklicher je länger sie leben. Das hängt mit der Alterung zusammen, da es zu Leiden und zu Schwächungen kommt.)
Der zweite Bruder nahm das in kauf. Er hatte zu spielen, denn es war ein Entscheidungsspiel.
Es ging um die Meisterschaft und um den Aufstieg in die nächst höhere Klasse.
Seine Kameraden brauchten ihn. Er war es ihnen schuldig zu kämpfen und das Bestmögliche zu leisten und meinte, der junge Bruder sei neidisch und hatte in seiner Eifersucht dieses Märchen erfunden oder er litte an einen Anfall von Wahn. Er versprach, er würde nicht spielen und tat, als ginge er in den Wald. Aber der Bruder sah ihn kurz danach mit einem Spielkameraden zusammen in die Ortschaft und zum Fußballplatz gehen.
Der Jüngste hatte seinen Bruder nicht vor dem Unglück bewahrt. Er stand beim Nebengebäude, als sein Bruder mit dem Kameraden wegschlich. Jener erschrak, als er seinen jüngeren Bruder bemerkte und duckte sich, als könnte er dann nicht mehr gesehen werden.
Später kam der Kamerad seines Bruders daher und meinte zum Jungen, er sei an allem schuld und er verabreichte ihm eine Pille, die er zu schlucken hatte und meinte, er müsse nun dafür leiden.
Als er erfuhr, sein Bruder habe sich sein Bein beim Fußballspiel gebrochen, war er erschreckt, aber er hatte das Gesagte bereits vergessen.
(Sie hatten zuvor oft miteinander geredet und beschlossen sich zu helfen und sich zu warnen, falls ihnen Gefahr drohte.) (Der Bruder nahm den Jüngeren aber nicht ernst und wer weiß, ob er überhaupt jemanden ernst nehmen konnte, denn er wollte auch nie auf seine Eltern hören, wenn jene ihn warnten.)
Aufgrund der schweren Unfälle war der Versehrte behindert und wenn ihm jemand Fragen stellte, musste er darauf umgehend antworten.
Was ihn ärgerte und schwächte, waren die Schmerzen, die er von diesem Tage an oft hatte.
Leibschmerzen befielen ihn, auch wenn er nichts aß und wenn er viel aß, hatte er das Gefühl, er müsse sterben. Wenn er Hügel hinaufging, kam er außer Atem und wenn er zu laufen begann, war er lahm und kaum noch in der Lage zu gehen. Er musste oft stehenbleiben, um zu verschnaufen. Nichts an seinem Leib schien mehr korrekt zu funktionieren.
Sein Kreislauf verursachte Probleme. Er hatte Herz-Schmerzen. Es setzte aus, auch hohes Fieber entstand und der Arzt wurde gerufen, der ihm ein Mittel verschrieb, das diese Störungen wieder zum Abklingen brachte. Die Nieren und die Harnblase funktionierten nicht ordentlich. Bettnässer war er ja auch. Mit der Notdurft hatte er Probleme. Den Drang spürte er immer erst im letzten Moment. (Seine Schwestern und alle Nachbarn lachten deshalb laut und böse, um ihn und seine Mutter zu beleidigen und zu blamieren.)
Er hatte zudem lange – bis zur Volljährigkeit – nur einmal pro Woche Stuhl.
Nachdem der ältere Bruder sich seine Kniescheibe gebrochen hatte, konnte er nicht mehr so schnell wie zuvor laufen. Ein leichtes Hinken war die Folge und ständige Schmerzen. Alles in allem hatte die Mannschaft aber große Freude daran, ihn los zu sein. Als der Bruder wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde und mit dem Gips zu Hause lag, besuchte der Jüngste ihn in seinem Zimmer.
Jener Vorfall war ziemlich sicher Bosheit gewesen, denn seine eigenen Kameraden hatten ihn schwer verletzt. Es konnte aber auch ein Unfall gewesen sein.
Dem Schicksal konnte keiner entgehen, aber ein Unfall ist kein unausweichlicher Akt.
Nun hatte er das leidige Problem mit dem Knie, seinem jungen Bruder konnte er aber nicht wirklich glauben. Er vertraute ihm nicht so sehr wie den eigenen Ideen und Interessen.
Er war seinen Kameraden verbundener und nicht besonders gut bei den Eltern und seinen Geschwistern aufgenommen worden.
Als Kind war er bereits sehr hart bestraft worden, nachdem er einer Magd Geld gestohlen haben soll. Er hatte sich diese Bestrafung gut gemerkt.
Am Wochenende – während seiner Lehrzeit- kam er nach Hause und brachte eine große Portion Fleisch mit. Die Eltern fragten ihn, ob er es wohl nicht gestohlen hatte, denn sie wollten nicht noch einmal Probleme kriegen, in diesem Fall bekämen sie sogar eine Mitschuld angelastet.
Er hatte bereits damals Probleme mit dem Blutzuckerspiegel. Sein früher körperlicher Abbau erfolgte aufgrund dieses Gebrechens. Ärzte suchte er keine auf, denn jene hätten nicht die geringste Lust ihn zu untersuchen oder zu behandeln – geschweige denn zu helfen. Ihm wurde zwischendurch auch die Schuld daran angelastet, dass sein jüngerer Bruder, der behindert war, den Eltern am Hals hing.
Angstzustände
Der Versehrte hatte in der Schule große Probleme, oft Angstzustände und bekam es mit den Lehrern zu tun, die üble Späße an schwachen Schülern erprobten.
Arbeiter waren damals besser dran als Lehrer. Große Projekte mussten auf die lange Bank geschoben werden und es herrschte große Nachfrage.
Er schwebte irgendwo zwischen dem Hier und dem Nirgends – in der fünften Dimension. In jener gab es statt der Energie die Magie, die mehr wert war und doch verdarb, denn der die Magie Anwendende, hatte Probleme damit, da sie meist nur am Magier Wirkung erzielte.
Die Magie war keine Energie, sondern eine übergeordnete Substanz, die aus dem Geist in den Kosmos drang und ihn verwandelte. Nicht jeder bemerkt sie.
Als Idee und als Maß wurde sie bezeichnet. Jeder musste anerkennen, überall war Magie vorrätig, wo etwas gut ausging und auch dort, wo etwas schiefging oder wo einem unheimlich wurde.
Wo das Unheimliche erlebt wurde, agierte der Geist.
Um diese Welt zu ändern, musste es die Magie allerdings geben. Sie musste erschaffen werden bzw. durch die Magie musste erst alles möglich gemacht werden. Ohne dieselbe konnte nichts verbessert, erwirkt und verwirklicht werden, das über dem steht, was schon vorhanden ist.
Er war stets der schwächste Schüler, denn er konnte sich nichts merken und er war unfähig zu lernen. Der Unterricht überforderte ihn, auch das Leben insgesamt, was aber niemand bemerken wollte. Mitunter wurde erwähnt, er sei zu klug, was aber nur verkehrt gemeint war, denn er hatte nicht den geringsten Verstand. Wenn er etwas konnte, dann das Werfen von Zapfen und Steinen. Aber er war auch darin schwach, obwohl er sie weit und kräftig warf.
Seine große Klappe hatte er nie halten können. Als er Volksschüler war, antwortete er auf die Frage eines Lehrers, der jammerte, es gäbe durch die Kinderlähmung viele Behinderte und was dagegen getan werden könnte. Der Schüler meinte, ein Serum, das geschwächte Viren enthält, könnte hergestellt – und mittels diesem eine Schluckimpfung entwickelt werden.
Ein paar Wochen später gab es bereits die erste Schluckimpfung in der Schule und Schüler regten sich sehr darüber auf, die viel lieber die Kinderlähmung hätten.
Seine Ängstlichkeit wurde von den Mitschülern ausgenützt, denn sie liebten es die Feiglinge zu erschrecken, wenn sie auch noch schwach waren, war es ihnen noch lieber – das machte noch mehr Spaß. Jene Burschen wirkten sogar nett aber er war den Erwachsenen unheimlich, zumal er erstaunliche Bemerkungen von sich gab.
Seine Angst vor den Prüfungen war nicht von ungefähr, denn er hatte keinen Tau vom geforderten Lehrstoff. Wenn er gelernt hatte, nützte es ihm auch nicht viel. Er merkte sich so gut wie nichts. Übte er einmal lange, hatte er bei der Prüfung wieder alles vergessen und agierte dabei nervös.
Bis zur vierten Klasse der Volksschule war er noch nicht extra dünn, aber trotzdem war er schwach und ängstlich. Er litt unter nervösen Zuständen und Schmerzen am Rückgrat, worüber kein Ton über seine Lippen kam. Das musste doch jeder bemerken, meinte er, der sich ernstlich um ihn kümmerte, was aber scheinbar niemand tat.
Er bekam oft, aus dem Wachkoma erwacht, Schwächezustände. Während jener, passierten Unfälle. Hin fiel er und verletzte sich dabei schwer und es kam zu anderen Unfällen, durch Werkzeug und Besteck, das er während der Anfälle in seinen Händen gehalten hatte.
Das Leben war nicht schön, sondern schrecklich für ihn. Er hatte schon in der Frühe Angst vor dem Unterricht, obwohl er nichts angestellt hatte, seitdem er die Lehrer gegen sich hatte, die ihn andauernd mit ihren Katzenaugen fixierten, als hätte er etwas an sich, das sie störte.
Was er auch sagte, hatte er bald danach vergessen. Die Tage dauerten für ihn unendlich lange.
Mit seinen jüngeren Schwestern gab es häufig Auseinandersetzungen.
Jene wollten es nicht anders und waren auf ihn eifersüchtig, bedachten ihn lieber mit ihrer krankhaften Eifersucht, als ihn anzunehmen, wie er war.
Die Religionsstunden gefielen ihm erst gut, aber er hatte sich im Kaplan getäuscht, der ihn mit einem: „Er sei nicht so brav, wie er tue!“, bedachte und seine Blicke gar nicht mochte, denn er meinte, er dürfe ihn nicht so ansehen, was er freilich nicht verstand, denn er hatte nur eine Freude wegen der schönen Geschichten.
Als er im Krankenhaus gelandete war – lange bevor er zur Schule ging, kurz nachdem er wieder aus dem Koma erwacht war – nachdem seine Schwester ihn vom Stuhl gestoßen hatte,
sie war äußerst eifersüchtig und dachte nur an sich und glaubte, sie hätte alle Rechte und die Geschwister nur die Pflicht ihr zu gehorchen, hatte er nicht viel zu lachen.
Die Krankenschwestern und die Patienten, die alle älter als er waren, führten etwas gegen ihn im Schilde. Als er vom Arzt untersucht werden sollte, wirkte es auf ihn als gebe er ihm sein Stethoskop. Es kam ihm vor, als lief er damit sehr rasch weg, worauf das Krankenhaus-Personal in helle Aufregung versetzt war. Doch er wurde getragen und jene Person hatte das getan. Er musste danach – im Krankenhaus – die meiste Zeit über schlafen. Ungerecht behandelt wurde er auch noch und er begriff, alle hegten die gleiche Abneigung gegen ihn. Ihren Neid konnten die Leute nicht eindämmen. Die Kranken-Schwestern hatte keine Zeit für ihn, denn sie mussten Kaffee trinken, Karten spielen und große Reden schwingen.
Das Agieren des Krankenhaus-Personales war ein Beweis dafür – die Krankenhäuser brachten nichts und kosteten Unmengen! Er musste zudem die Frechheiten der Mitmenschen hören. Was sie mit ihm trieben, während er schlief, bemerkte er nicht, aber er schlief ja gar nicht! Er wurde ständig betäubt, damit das Personal mit ihm tun konnte, was es wollte.
Die Assistierenden lachten, als er die Bewegungen des Operierenden nachvollzog und als der Arzt bemerkte, was der Grund des Gelächters war, bekam er ein zweites Mal ein Narkotikum verabreicht.
Als er wieder aufwachte, lag er auf einem Tisch. Der Arzt stand vor ihm und schien sich an ihm zu schaffen zu machen. Hinter ihm stand die böse Krankenschwester, die den Arzt anfeuerte, er soll es dem frechen Burschen ordentlich geben.
Mitten im bunten und perversen Treiben, kam die Ober-Ärztin in den Raum und fragte die Anwesenden, was das sollte! Sie sagte zum Arzt, er werde sie dafür heiraten müssen, worauf jener verschwand. Zur Schwester sagte sie, mit ihr werde sie sich auch noch eingehend unterhalten. Zum Jungen gewandt, meinte sie, er hätte nichts begriffen, denn er sei ein Idiot.
Die Leute hatten viel mit sich zu tun und wollten ihm die Welt und deren Funktion nicht erklären. Die Familie enttäuschte ihn erst und danach auch noch die öffentlich Bediensteten, Lehrer, Ärzte…
Er hatte nicht viel Gutes auf der Welt zu erwarten, deswegen wunderte er sich überhaupt noch am Leben zu sein, wenngleich er ein armer Tropf war, konnte die Vorgänge nicht verstehen und sie waren für ihn unsinnig.
Hätten sie ihn einst sterben lassen, nachdem der Arzt den Totenschein ausgestellt hatte, wäre er längst erlöst und könnte den Leuten gar nicht mehr auf die Nerven fallen, die sich über ihn aufregten und keinen Grund dafür vorbrachten.
Suche nach einer neuen Mutter
Es hatte Zeiten gegeben, in denen er nach einer neuen Mutter gesucht hatte und er seine wirkliche Mutter vergessen hatte. Er konnte sich keine Gesichter merken. Sie hatte mit dem Hausbau zu tun und danach gab es neuen Zuwachs, in Form von Schwestern, die mehr Aufmerksamkeit erhielten, die jünger und ihr lieber waren.
Als er schon kriechen konnte, band sie ihn mit einem Strick an einem Baum fest, um in Ruhe ihre Tätigkeiten zu erledigen. Er verwahrloste und verblödete und auch dafür bekam er die Schuld.
Die älteren Geschwister meinten, er sei ihnen nur lästig, die auf ihn aufpassten. Die Eltern hatten andere Sorgen, als ihn anzuhören oder zu fragten, was los sei.
Sie schienen froh zu sein, wenn er herumsaß und Löcher in die Luft starrte. Das machte weniger Arbeit und die Probleme, die er deshalb hatte, schoben sie einfach ihm zu. Sie waren an nichts schuld, wofür sie keine Zeit aufbrachten. Er vergaß die ersten fünf Jahre seines Lebens beinahe gänzlich, in denen die Eltern für ihn keine Zeit hatten.
Sie liebten alle anderen Dinge mehr und sie brachten für alles mehr Zeit auf, als für ihren ersten gemeinsamen Sohn, der andere Frauen als Mütter annahm. Er wollte nämlich eine Mutter, die Zeit für ihn hatte und mit ihm redete.
Leider waren auch die anderen Mütter nicht anders als seine leibliche Mutter, was ihn enttäuschte und sicher machte, die Welt taugte so wenig wie die auf ihr Lebenden.
Er hatte bemerkt, es war sinnlos, wenn er einer Person nachzulaufen begann, zumal jene ihn dann als lästig empfand.
Weglaufen könnte er. Sie suchten ihn gar nicht, waren froh, wenn er endlich außer Reichweite war. Für jene war er nichts als eine Belastung. Er hatte Angst vor seiner Mutter, die ihn mitunter züchtigte, was ihr Spaß zu machen schien.
Wenn er nicht dort war, wo sie ihn hingesetzt hatte, wollte sie das schon als Grund erkennen, ihn schlagen zu müssen. Sie meinte, wenn jemand sich bewegt, gehörte er schon bestraft.
Sie ärgerte sich auch, wenn er das Wasser, das sie weggestellt hatte, trank und meinte, er dürfe nur mit ihrer Erlaubnis trinken und essen.
Es war ein Hexen-Tanz, den sie mit ihm aufführte. Wenn sie ihn schlug, trieb sie ihn im Kreis herum, indem sie ihn mit einer Hand festhielt und mit der zweiten Hand auf ihn einschlug.
Sie liebte die Burschen auf sadistische Weise und lebte hiermit ihren Hass auf Männer aus.
Am liebsten hätte sie ihn stets festgebunden. Darüber regten sich einige Leute auf und meinten, das sei nicht die rechte Art mit einem Kind umzuspringen.
Aber sie rechtfertigte sich, indem sie angab, sie hätte zu tun und er nervte zu sehr. War er zu weit weg, konnte er weiß der Himmel was anstellen, in den Wald laufen oder sich verletzen und deswegen band sie ihn fest, als er aus dem Gitterbett kletterte.
Träumen und Schlafen
Als Schüler wurde er eingesperrt, um seine Schwestern nicht belästigen zu können.
Soweit war es gekommen, nachdem er eines Nachts aufwachte und das Gewimmer seiner jüngsten Schwester hörte, das nicht enden wollte. Er stand auf, um sie zu beruhigen und als er den Schnuller in ihren Mund steckte, bekam er von seiner Mutter eine Ohrfeige und sie sperrte ihn in sein Zimmer. Sie meinte, er hätte die Schuld am Geschrei ihrer jüngsten Tochter.
Er schlief damals sehr lange, denn um neunzehn Uhr musste er zu Bett und er stand nie vor sieben Uhr in der Früh auf und dann war er noch sehr müde und er konnte den Harndrang im Schlaf nicht unterbinden. Er schlief sehr tief und vermochte sich nicht aus den Federn zu erheben.
Er steckte in einer Traumwelt, erwachte aus dem Schlaf und konnte sich nicht rühren, wenn er es auch versuchte. Er bewegte in diesem Zustand die Gegenstände mit seinem Willen. Es wirkte, als wäre ein Zauberer am Werk. In diesen wirren und sonderbaren Träumen, formte er eine Welt, die es nicht geben konnte.
Er wollte Häuser errichten und diese sollten innerhalb von wenigen Sekunden erbaut sein.
Es sollte auch sehr billig gebaut werden, sonst zahlte es sich nicht aus. Das Material wurde aus Energie erschaffen, um dadurch Kosten zu ersparen. Die Bürger sollten nur noch bei ihm Aufträge einbringen und die Konkurrenten leer ausgehen. Deshalb schienen die Mitmenschen auch eine Wut auf ihn zu haben.
Wenn er wach war, egal wo er sich auch aufhielt, erging es ihm jämmerlich. Alles schien gegen ihn zu agieren. Trotzdem aber taten die Leute, als sei er klüger und nur faul, um ihm Nachteile aufzudrücken, was aber Sadismus war.
In seinen Träumen siegte er stets, deswegen war er glücklich und davon zehrte er.
Er erinnerte sich an wiederholte und sehr auffallende, die ihm seine Entwicklung vorzeigten, die er gestalten konnte, wie er es für richtig hielt.
Im Wachen wollte er nie zaubern. Er glaubte nicht an Zauberei, obwohl er sie als seinen Wunsch einbrachte, als er im Traum gefragt wurde, was er wollte. Er wollte alles können und besser machen und das ist nur mittels Magie möglich, die er deswegen zu erlernen wünschte. Aber er hatte auch einen Traum, in dem ihm dieser Wunsch abgeschlagen wurde, denn das könne nicht gut gehen.
Er hätte erst alles zu vermögen und zu verstehen, um die nötige Reife dafür zu erlangen.
Erfahrungen mit den Eltern
Alle Versuche, seine Mutter für sich zu gewinnen, schlugen fehl. Es war ihr großes Vergnügen, wenn sie ihre Söhne mies behandelte. Sie rächte sich an ihren Söhnen, da sie von ihrem Vater oft beleidigt worden war.
Sie stieß ihn zurück und nur wenn es ihr gefiel, holte sie ihn zu sich und begann ihn fest zu drücken, bis er kein Luft mehr bekam, worauf er sich zu wehren begann, um nicht jämmerlich zu ersticken.
Er meinte vor dem schweren Unfall, er würde Körbe mit Pilzen und Schwämmen finden, wenn er groß war und sie ihr schenken, was sie mit: „Du bist ein Aufschneider!“ – quittierte.
Sie war sparsam, deswegen mochte sie die großen Feiertage nicht. Ihren Geburtstag und den Muttertag mochte sie auch nicht, die zu knapp beieinander lagen. Deswegen bekam sie meistens nur ein Geschenk, obwohl sie auch noch den Namenstag in der selben Woche feierte.
Sie vermied es zu Ostern Schinken zu kaufen und er meinte, er würde ihr eines Tages einen großen Schinken bringen und sogar einen Schinken für sie gewinnen, was sie auch nicht glauben konnte.
Von ihren Kindern wurden ihr oft Dinge versprochen und jene hatten nie ihr Wort gehalten.
Er bekam jedes Mal, wenn er ihr etwas hoch und heilig versprach, auch noch den Ausdruck: „Angeber!“ zu hören und eine Ohrfeige.
Er hatte bemerkt, auch sein Vater reagierte sehr eifersüchtig auf ihn und doch gab es keinen Grund dafür. Sie tat es vielleicht, um den eifersüchtigen Vater zu beruhigen, was er aber nicht begriff, denn er war ein kleiner Junge, der so gut wie nichts verstand. Es herrschte viel Rivalität im Haus und überall. Wohin er auch kam und selbst in seinen Träumen erlebte er sie, obwohl die Träume nur die eigenen Probleme und Wünsche enthalten sollten, die nichts bedeuteten, außer jemand hatte Probleme und war sexuell angespannt, denn die Lust zeigte sich in Träumen.
Wenn er flog oder abstürzte, war das ein Beweis für eine Erregung, die er in dieser Weise erlebte und auch Phantasien sexueller Natur spiegelten sich in seinen Träumen wieder.
Sie meinte auch, er würde bald tot sein, nachdem er Versprechen vorbrachte und würde jene nie erfüllen können. Er wollte die Mutter beschützen, wenn er groß war. Er liebte sie sehr, was sie mit einem wilden Lachen quittierte. Klein und jung wie er war, verkroch er sich vor Angst, wenn er einen Hund in der Ferne sah. Sie meinte, er würde nicht einmal mehr bei ihr leben.
Erwachsen wäre er dann und längst verheiratet und sie verstorben.
Sie erzählte manchmal aus ihrer eigenen Jugend, die hart für sie war. Den Haushalt musste sie als Mädchen bereits führen, denn ihre Mutter war halb blind und krank. Andererseits gab sie viel für Sachen aus, die ihr wichtig zu sein schienen. Sie kaufte neues Inventar, um Altes zu verschenken, das noch brauchbar war und eine bessere Qualität hatte.
Damals gab es keine Haushaltstechnik, deswegen wusch sie die Wäsche mit den Händen.
Der Ton erfüllte die Luft im Haus und in unmittelbarer Umgebung.
Alle Tage wusch sie Wäsche, um nicht zu weit in Rückstand zu geraten, denn wenn sie einen oder zwei Tage lang nicht wusch, musste sie fast den ganzen dritten Tag über waschen, rumpeln und zusätzlich bügeln.
Das Kochen für sie große Familie war sehr aufwändig, wenngleich sie meist einfache Kost fertigte. Sie wollte das Geld, das sie für unnötige Dinge ausgab, beim Essen einsparen und auch bei den Kindern, die von ihr gefertigte Kleidung trugen.
Sie suchte den Stoff auf der Müllkippe. Damals konnten sich Fabriken Überschüsse leisten, die sie auf der nächsten Müllkippe entsorgten. Nach und nach aber kaufte sie die nötigen Maschinen für den Haushalt, wie eine Waschmaschine, die sie verfluchte und die ihrer Meinung nach zu teuer war und einen elektrischen Heizkessel, der den Kohle-Ofen im Bad ersetzte.
Aber es gab trotzdem genug zu tun. Ihr Grundstück war ein Garten. Sie versorgte sich mit dem Gemüse und auch mit dem nötigen Fleisch. Dafür konnte sie alle paar Wochen neues Gewandt kaufen, das sie im Kasten hängen ließ und sie schneiderte sich daraus alsbald kurze Kittel, um aufzufallen. Sie meinte, sie könne sich das teure Zeug nicht kaufen und hielt sich für sparsamer als sie war.
Im Winter heizte sie vorerst in der Küche und in ihrem Schlafzimmer. Ihre Kinder hatten im kalten Zimmer zu frieren. Erst nach einigen Jahren kam sie drauf, es war besser, wenn sie auch im Kinderzimmer einheizte. Sie beheizte auch das Wohnzimmer, in dem ein riesiger Fernsehapparat stand.
Ihr jüngster Sohn, konnte keine Mädchen-Kleidung tragen, das schien ihr größter Ärger zu sein, denn sie jammerte oft, wenn sie für den Jungen neue Kleidungsstücke kaufen musste. Er trug aber stets das gleiche Gewandt. Etwas Neues kaufte sie erst, wenn es nicht mehr anders ging, die Schuhe bereits löchrig geworden waren und die Zehen hinaus schauten oder die Sohle abfiel.
Er ging Jahre mit zu engen und kleinen Schuhen zur Schule. Seine Füße verformten sich und die Zehen verkümmerten. Er erlernte einen besonderen Gang.
(Die Zehen musste er hoch stellen.) Der wirkte auf einige feminin, was jene mit Spott begrüßten.
Die Mädchen waren viel günstiger und auch angenehmer, die nach der Reihe die Kleidungsstücke trugen, wodurch alles Gekaufte sich mehrfach bewährte.
Sie hatte immerhin fünf Töchter, die ihr ähnlich waren und zur Not selbst ihre Kleidung übernehmen konnten. Die Söhne waren aber grundverschieden.
Der älteste Sohn war etwa einen Meter und siebzig Zentimeter lang und von gedrungener, athletischer Statur. Der zweite Sohn war etwas einen Meter und fünfzig Zentimeter lang und korpulent. Der jüngste Sohn war aber zu dünn, um überhaupt etwas Passendes zum Tragen zu finden und der Längste in der Familie. Er maß einen Meter und zweiundachtzig Zentimeter und war erschreckend mager. Die Leute meinten, er würde eines Tages bei starkem Wind durch die Mitte brechen oder der Wind würde ihn verwehen.
In den ersten Jahren dieser Familie, kochte der Vater im Winter und an Sonntagen.
Aber er kochte stets dasselbe und die Schnitzel gerieten ständig härter und trockener.
Die Kinder begannen sich gegen seine Künste zu wehren, meinten, er sollte vom Kochen befreit werden und besser nur noch abwaschen oder abtrocknen.
Die Familie war größer als die anderen Familien in der Straße.
Es hatte den Anschein, als gäbe es von Anrainern Übergriffe, die abzuwehren waren.
Die Mutter der Familie fühlte sich bedroht, sonst hätte sie nicht solche Befürchtungen gegen ihre Mitmenschen gehegt. Mit den Nachbarn sprach sie gern und hielt sich nie vornehm zurück, wenn sie in Aufregung geriet. Sie redete auch mit den Kindern und mit dem Mann recht laut, um gehört zu werden. Sie schien schwerhörig zu sein.
Ein Zaun wurde deswegen angelegt, um gegen die Nachbarn abgesichert zu sein, die ihren Grund betraten, ohne um Erlaubnis zu bitten.
Jene meinten wohl, jedermann dürfe über diese Wiese laufen, die in den Wald führte.
Sie errichtete einen Stacheldrahtverhau, der alle Leute zum Lachen reizte und sie legte, wo die Leute zuvor in den Wald gingen, einen Garten an. Die Kartoffeln gediehen sogar bestens.
Sie machte ihre Töchter gleich wie sie selbst war. Die wurden recht forsch und frech, besonders gegen den jüngsten Bruder, der älter als sie war und den sie nicht mochten.
Ihn wollten sie madig und unsympathisch erscheinen lassen, um sich besser zu stellen.
Der Junge war zum Einzelgänger geworden, der es nicht anders aushielt und auch von den Mitmenschen und Gleichaltrigen in ähnlicher Weise behandelt wurde, wie von den Eltern und den Geschwistern. Er hätte für alle die Welt retten sollen. Doch er war zu schwach dafür.
Alle Lebenden gemeinsam wären dazu befähigt, die zusammen der Geist dieser Welt sind, aber nur im Verein mit der Erde, der Sonne und dem Rest des Kosmos.
Eine einzelne Person ist verloren. Alleine unterwegs zu sein ist zu gefährlich und auch ein Grund für die Bürger zu provozieren.
Jener ist in großer Gefahr, wenn er sich nicht zu wehren weiß und zu schwach und zu naiv ist, um die Gefahren zu erkennen, die allerorts lauern. Die Gruppe will den Einzelnen einverleiben.
Einst wurden sie gekocht und gebraten, somit bestens einverleibt und das nächste Kind war die verspeiste Person, die wiedergeboren wurde und nun die Sprache und die Gruppe verstand.
Somit waren ihre Opfer nun ein Teil der Gruppe, der sie zwar nie angehörten, aber ihre Energien konnten gebraucht werden.
In seinem Geist herrschte ein Kampf auf Biegen und Brechen. Es ging um Details und um diverse Kleinigkeiten. Er war auf die Mitmenschen und auf seine Eltern böse, denn sie wollten und konnten ihn nicht verstehen und er war lange zu rücksichtsvoll gewesen.
Einige glaubten ihn bereits besiegt zu haben. In seinem Geist war alles noch grotesker geworden,
Seine Träume waren nur Schemen und Abläufe, die er am Tage erlebte und durcharbeitete.
Er sah die Welt als ewigen Augenblick. Das Gedächtnis war schlecht und er vergaß die Erlebnisse schneller als üblich. Aber je freier das Hirn und die Funktionen wurden, desto besser konnten die Daten und Fakten, die hinzukamen, aufgenommen und verarbeitet werden.
Seine Träume waren aber dunkel, denn er baute keine Freude auf.
Er war bereits in seiner Kindheit der Selbstbefriedigung zugeneigt, die ihn rein und auch frei machte und die er genießen konnte. Die war damals noch ohne klebriges Zeug, das ihn später, als er erwachsen war, ekelhaft vorkam.
Alle Leute waren gegen ihn. Sie hatten keine Zeit und störten sich an seinem Blick und auch an seiner Stummheit, die sie quälte und die ihn klüger wirken ließ als er war. In den Träumen gab es keine Personen, die ihn am Tag quälten oder ärgerten.
Er war in jenen nie anders unterwegs als in Aktion und musste alles zerstören, was er wahrnahm. Was sich bewegte musste er zerschlagen und zerstückeln und was ihn zu bedrohen schien, das beseitigte er brutal.
Er sah Schönheiten, die schnell alterten. Wenn er die Alterung sah, war er sicher zu träumen, denn im Wachen wird keiner so schnell alt. Er sah nicht nur sich, ahnte aber, er war damit gemeint.
Die Veränderungen machten ihn krank und weckten ihn auf. Am meisten ängstigte ihn der Absturz. Er stand oft vor einem Abgrund – und stürzte in die Tiefe.
Er hörte seinen eigenen Todes-Schrei, ehe er erwachte und aufstehen musste. Er dachte stets nur an sich, wenn er träumte und war nie an einer anderen Person interessiert – nur er zählte.
Die Familienmitglieder waren ihm egal. – selbst seine Mutter. Er wollte sich nicht opfern, was in den Träumen aber von ihm gefordert wurde.
Unfall Nummer 2
Einst steckte sein Kopf in einer Öffnung und er wurde ausgelacht. Gefangen war er und konnte weder vor noch zurück. Sein Kopf ließ sich nicht mehr herausziehen.
Als er über eineinhalb Jahre im Wach-Koma war, es war zu Beginn des Frühlings, wurde ihm nach langer Zeit die Augenbinde abgenommen. Er sah einen Mann vor sich, der ihm bekannt vorkam. Jener schien in seine Richtung zu winken, als ob er sich ihm nähern sollte. Tatsächlich kam er ihm auch näher. Als er in der richtigen Position zu sein schien, sah er aus seinen Augenwinkeln eine kleine Hand, die sich an ihm zu schaffen machte. Es wirkte, als ob Riemen gelöst würden.
Als der Kopf zurechtgerückt wurde, sah er eine Schaukel und eine Frau, die ihm auch bekannt vorkam. Eine andere jüngere Person wollte aus der Schaukel springen, wurde aber daran gehindert.
Kurz danach flog er durch die Luft, geradewegs in die Arme einer Nachbarin, die erstaunt wirkte und ihn zu Boden gleiten ließ. Dabei bemerkte sie, dass ihr Gewandt blutbefleckt war.
Viele Personen waren auf jenem Platz, die dieses Ereignis beobachteten. Zwei seiner älteren Geschwister kamen daher und schauten sich ihren kleinen Bruder an, der reglos am Boden lag.
Seine Augen waren aber nicht gebrochen. Der Mann, der Order erteilt hatte, musste sich hinknien und um Verzeihung bitten. Ein Priester kam, es war jener, der die Beerdigung zelebriert hatte und machte ein Kreuz und ein Sakko wurde über den Buben geworfen. Auch der gigantische Abt war dort, als sei er der eigentliche Initiator des Geschehens.
Erinnerungen an die Zukunft
Er hatte seinem zweiten Bruder nur helfen wollen und die Worte, die er von sich gab, waren aus seinem Munde gedrungen. Es stammte von einen Geist, der in ihm steckte und ahnte, was passieren würde.
Er selbst hatte das Gefühl des Mitleides empfunden und vielleicht war es die Erinnerung daran, die er später einmal haben würde, die in dem Augenblick in ihm wirkte, als er das Gefühl der Liebe erstmals in seinem Leben spürte und diese hegte er für seinen Bruder.
Es war nicht mehr zu ändern gewesen – war nun einmal passiert – und er konnte es nicht so recht glauben und spürte, von einem Wesen aus ferner Zukunft dazu gebracht worden zu sein, das vielleicht er selbst war, möglicherweise aber auch nicht.
Er konnte den ewigen Augenblick, der den Geist beinhaltet und in dem jeder ewig existiert, spüren und das brachte ihn zum Sehen der Zukunft. Die Leute wollten aber nicht zuhören. Er war nur ein Kind und sprach unklar.
Damals war er ein Volksschüler. Auch sein Bruder war relativ jung.
Er wirkte aber erwachsen mit seinem rundlichen Bauch.
Sehr stark war er, aber nicht kräftig genug für den Fußballsport, der sehr hart ist.
Was er seinem Bruder zu sagen gehabt hatte, war unverständlich.
Er wurde deswegen als Herauf-Beschwörer des Unglücks bezeichnet. Für seinen Versuch zu helfen wurde er bestraft. Er hatte nichts mehr zu erwarten. Niemand wollte ihn akzeptieren.
Einige versuchten ihn zu berauben, doch das schafften sie nicht. Seherische Fähigkeiten konnten nicht geraubt werden. Sie beraubten ihn aber, indem sie seine Erinnerung daran löschten.
Das war aber kein Nachteil. Was er an Erinnerungen besaß, war nicht der Rede wert. Was sie ihm vorwarfen, das waren sie selbst. Sie wollten Einfluss auf ihn gewinnen, aber sie waren zum Wahrsagen scheinbar nicht fähig, deswegen hieß es, er sei der Böse und sie durften ihn nach Bedarf und Laune ausfragen.
Ihre bösen Blicke fielen ihm auf, wenn sie sich in seiner Nähe nicht beherrschten.
Was sie ihm anhängen wollten, das belastete sie, deswegen waren sie nie zufrieden,
stellten ihre unersättliche Gier nie ab, so wie sie dauernd rauchten und soffen. Jene dachten, sie hätten deshalb bessere Möglichkeiten und auch weniger zu leiden als Abstinente, die das Gift trotzdem verabreicht bekamen. Als sie mit ihrer Freundlichkeit nicht weiterkamen, wurden sie unfreundlich. Sie waren nicht gewillt ihm nachzulaufen, hielten sich für klüger und er war nur das Übel, das es zu bestrafen und auszuhorchen galt. Nervöser und noch furchtsamer wurde er. Das war nur eine der Folgen, die er wegen der Behandlung und Verfolgung erlitt. Es ging ums Erschrecken.
Lehrer wollten ihn auch alle Tage ängstigen und hatten daran großes Vergnügen.
Die Luft war voll von hartnäckiger Gier. Die entstand aus Frust. Menschen müssen arbeiten und brav sein, doch sie erreichen nichts mit ihren Bemühungen, versagen wie alle die nichts zusammenbringen. Deswegen werden sie krank und je bemühter eine Person ist, je eifriger sie gemacht wurde, desto leidender wird sie. Wenn sie die Lust abweist, gibt es sie nicht mehr. Ein unnötiger Akt ist sie, solange jemand nicht eine Familie gründen will. Aber auch die Familien sind Orte der Frustration. Die Erwachsenen müssen ständig arbeiten und können ihren Kindern wenig bieten. Er stammte aus einer armen und braven Familie, die sich aber zu helfen wusste.
Gewöhnt war er das Leben und auch an seine Behinderung und fand deswegen nichts Übles dabei. Den bösen Umgang der Bürger mit ihm hielt er für ungerechtfertigt.
Die Leute ziehen sich gegenseitig Energie ab, indem sie sich beneiden. Das ist der Grund, weshalb sich Familien gegenseitig anfeinden – sie wollen damit Vorteile und Verbesserungen erwirken.
Wenn jemand, der sich einige Zeit über alles gefallen lassen hat, plötzlich alle Angriffe abwehrt, er drauf gekommen ist, wie es funktioniert und dazugelernt hat, ist er noch übler dran.
Er wird von allen bearbeitet, damit sie wieder alles erreichen, was sie zu erreichen trachteten, ihnen aber von jener Person zunichte gemacht wurde.
Für jene Personen ist es eine Befriedigung, wenn sie das erreichten, was sie lange Zeit über nicht schafften. Sie wollen ihre Bosheiten unbedingt an den Mann bringen und wenn jener dagegen ankämpft oder sogar bessere Wirkung erzielte, gibt es den Krieg aller gegen eine Person, der lächerlich wird, wenn die Mehrzahl gegen die Einzahl verliert und auch die Schäden zu tragen hat.
Er wurde wie ein Haufen Staub im Wind, denn er verlor an Substanz und die Energie, die er tankte, reichte nie aus. Auch wenn er sehr viel aß, war es zu wenig. Seine Organe arbeiteten damals auf minimalem Niveau und bauten Energie ab.
Er entrückte tiefer in die Traum- und Phantasie-Welt, um Atem zu schöpfen.
In den Phasen der Ruhe, zu Hause im Bett, musste er die Menschen hassen und sie töten, wenn es auch nur geistig war. Er bereute regelmäßig alle Angriffe, aufgrund seines stark ausgeprägten Gewissens. Hätte er sie tatsächlich zerstört, könnten sie ihn nicht mehr ärgern und die Feindschaft wäre aufgelöst. Die Phantasien waren nur zur Befriedigung gut. Im Geist durfte er das treiben, denn dazu war jener da. Würde er zur Tätlichkeit greifen, bekäme er Probleme, die sein Leben zerstörten.
Angst vor der Verantwortung
Bereits in seiner Kindheit konnte er es sich nicht vorstellen jemals eine Familie zu gründen. Er hatte Angst davor an eine Ehe zu denken. Wenn er seine Eltern und die unzähligen Ehen, die ihm bekannt waren, in seine Vorstellung mit einbezog, konnte er das nur ablehnen. Deshalb dachte er an keine Ehe, auch an eine Freundin konnte er nicht glauben.
Nachdem er einige Dinge voraussagte, die gut waren und zutrafen, wurden ihm die üblichen Fragen gestellt, wie über das Wetter und die Liebe. Er meinte ernst, im Winter würde es spätestens wieder Schnee geben, wenn es nicht zu warm dafür sein sollte.
Lehrer
Der Lehrer in der Hauptschule wirkte neugierig und stellte ihm Fragen.
In den Jahren zuvor hatte er gute Ideen, die alle erstaunten und bewiesen, er müsse doch ein Wahrsager sein und er bekam nahezu immer Recht.
Die Lehrer stellten Schülern lieber Fragen, anstatt ihnen etwas Ordentliches beizubringen.
Was war das für ein Unterricht, wenn die Lehrer Schüler ausfragten? Der Lehrer schien sich sichtlich über die Antworten des Schülers zu ärgern und meinte, er sollte nicht so frech und dumm reden. Der Schüler antwortete, er sei selbst schuld, denn er hätte dumme Fragen gestellt, was den Lehrer in Rage versetzte. Er begann wild zu schreien: „Solche Frechheiten seien ihm noch nie in seinem Leben untergekommen.“
Er schrieb etwas in sein Klassenbuch und schien sehr unzufrieden zu sein.
Es kam sogar zu noch dümmeren Fragen, die er dem Schüler zu stellen wagte, als sei er ein Vollidiot, der nichts in der Schule zu suchen hätte und nichts begriff. Der Lehrer sah zudem aus wie eine beleidigte Leberwurst. Sein Gesichtsausdruck und auch sein Wesen hatten große Ähnlichkeiten mit einer.
Aber er war es, der den Schüler als Extrawurst hinstellte, als jener nicht den Unrat sammeln wollte, nachdem er die gesamte Klasse zu einer Straf-Expedition aufbrechen ließ.
Ihm war danach, als er vor Wut keine Luft mehr bekam. Von da an ging es dem Jungen noch übler. Auch Ärzte behandelten ihn wie einen Verbrecher. Ein Arzt schrie ihn an und wollte ihn ohrfeigen, um sich abzureagieren. Impf-Narben verschwanden spurlos. Eine Impfung musste er ein zweites Mal über sich ergehen lassen. Das erste Mal soll sie nicht aufgegangen sein, was eine Lüge war.
Jenen ging es nur darum ihn zu schwächen und auch ängstlich zu machen.
Sie meinten, er sei immer noch zu vorlaut.
In der Frühe wurde er aus den Federn geworfen, um endlich aus dem Haus zu verschwinden und in die Schule zu gehen. Wenn er nicht zur Schule ging, schaute er dumpf und müde drein und die Schwestern ärgerten ihn. Sie hatten einen eigenartigen Geruch an sich, der ihm auffiel. Bei den Nachbarn bemerkte er diesen nicht. Der Geruch war widerlich. Die zwei jüngsten mehr als die älteren. Sie beschimpften sich gegenseitig, was das eintönige Leben etwas bunter machte und sie aufmunterte. Der Geist blühte auf und gedieh. Streit, Zank und Feindschaften erzeugten hohe Intelligenz.
Aber er wurde das Opfer, denn er war allein auf weiter Flur. In diesem perfekten System, musste er sich unterwerfen oder er hatte nur noch einen Weg übrig und zwar jenen ins Aus.
Er lehnte alles ab. Es war ein Gräuel für ihn so zu leben wie alle, die nur zerstörten, aßen und verdauten, anstatt etwas in Ordnung zu bringen und heil zu machen. Sie konnten nichts besser als er. Er aß und trank weniger und war deshalb schwächer und langsamer.
Der Kampf musste jedoch fortgesetzt werden, solange er nicht so war, wie sie ihn haben wollten.
Er ließ sich trotzdem nichts anmerken und als er begriff, was getrieben wurde, zog er sich zurück, denn er durfte sich keine Frechheit gefallen lassen. Aber er begriff alles erst als er schon alt und es viel zu spät dafür war.
Er brauchte fürs Abschreiben viel zu lange. Die Tafel wischte er zu langsam ab, deswegen wurde er vom Tafel-Dienst befreit. Dem Lehrer war er zu langsam und er gab vor, er würde den Unterricht torpedieren. Es hieß auch, er versuchte ihn wenigstens zu behindern, indem er zu langsam herum schlich, wodurch die Tafel unbenutzbar blieb. In keinem Unterrichtsfach zeigte er auf. Selbst die Schülerinnen und Lehrerinnen waren für ihn uninteressant. Wenn er ein Wort äußerte, hieß es, es wäre eine Frechheit, was er von sich gab. Der Lehrer stellte rhetorische Fragen. Er ließ seine laute Stimme gerne erklingen. Das gefiel ihm besser als die Tafel anzuschmieren und dafür auch noch zu kassieren. Der Schüler bekam meist die üblen Seiten zu spüren, anstatt gefördert zu werden. Er wurde gedemütigt und zum Idioten erklärt. Die besten Ideen lieferte er aber und Schüler wirkten neidisch. Mit ihren Bosheiten konnten sie ihn jedoch nicht irritieren. Er ließ sich nicht pflanzen und blieb still.
Einer der Schüler aß dauernd, auch während des Unterrichtes. Jener regte den Lehrer sehr auf. Die Schüler wurden deswegen bestraft und einmal hieß es, jener Schüler darf von allen anderen Schülern bestraft werden. Die Mädchen in der Klasse wollten nicht mittun. Alle Schüler schlugen jenem Schüler, der immer wieder Kleinigkeiten essen musste, mit der Faust in den Bauch. Als der Behinderte das auch tun sollte, weigerte er sich. Der Lehrer kam auch in die Klasse und wollte wissen, weswegen er ihm keinen Hieb verpasste. Der Schüler antwortete, der Bestrafte sollte schleunigst ins Krankenhaus geschickt werden. Die Rettung soll verständigt werden und ihn abholen, sonst würde er die Nacht nicht überstehen. Er habe eine innere Blutung und die lässt sich nur durch eine Notoperation stoppen. Der Lehrer wirkte erstaunt und tatsächlich war die Aussage des schwachen Schülers korrekt. Hätte der verletzte Schüler die Verletzung nicht überlebt, wären alle Schüler und der Lehrer bestraft worden. Als der verletzte Schüler einige Tage später wieder in die Klasse kam, meinte der Lehrer, er könne eine andere Schule besuchen, nach dem, was ihm angetan worden war. Jener Schüler meinte aber, er wolle weiterhin diese Schule besuchen und er sei doch auch schuld daran, dass er bestraft worden war. (Jener Schüler wurde 60 Jahre alt. Die Milz wurde entfernt, die gerissen war. Er wusste auch, wer ihm diesen Hieb verpasst hatte. Als er kurz vor seinem Exitus stand, traf er jenen Schüler, der den Lehrer informiert und sein Leben gerettet hat und er sagte, jener, der zuletzt zuschlug, war es, der die Milz zum Platzen gebracht hat. Er hatte jenem – und den anderen Schülern allerdings längst verziehen. Das konnte er ihm aber nicht persönlich mitteilen.)
Seine Zeichnungen ärgerten den Lehrer. Er schmierte nur sehr wenig auf das Blatt.
Je mehr er sich bemühte, desto mieser war sein Werk. Er konnte nur schmieren und das Zeichen-Blatt knicken und zerknittern.
Als er einmal zeichnen durfte, was er wollte, zeichnete er nichts und gab das leere Blatt ab.
Der Lehrer begriff sofort, der eine Schüler war es, der es gewagt hatte ein leeres Blatt abzuliefern und fragte trotzdem scheinheilig, wer es gewagt hatte ein leeres Blatt abzugeben.
Der Schüler meinte, er wollte nichts zeichnen und da er gesagt hatte, jeder dürfe das zeichnen, was er wolle, hatte er ein leeres Zeichen-Blatt abgegeben. Seinen Namen hatte er nicht darauf geschrieben. Er wollte es nun einmal nicht beschmutzen.
Er zeichnete auch einen Baum anders als die anderen Schüler, die brav einen ganzen Baum auf das Blatt malten. Er zeichnete einen Zweig hinauf und auf die Frage, wieso er nicht einen ganzen Baum gezeichnet hätte, meinte er, das Blatt sei zu klein, um einen ganzen Baum drauf zu zeichnen.
Er wollte kein kleines Bäumchen aufs Papier zeichnen. Das war viel zu anstrengend und zu kompliziert für ihn, deswegen ließ er es sein. Er liebte es nicht zu antworten, sobald er aber etwas äußerte, hörten es sich für den Lehrer frech an. Er war so zu reden gewohnt, wie seine Erzieher mit ihm sprachen. Wie sollte er anders als die Leute, mit denen er zu tun hatte, sprechen?
Aus einem ihm unbekannten Grund wurde er vor die Türe gestellt. Dem Lehrer war danach ihn zu denunzieren. Ausgerechnet in jenem Moment ging der Direktor im Gang an ihm vorbei und fragte ihn, was er draußen zu tun hätte. Er tat so als sähe er in ihm ein Mädchen. Er meinte, es sei ihm übel und er brauche frische Luft, was durchaus angenommen werden konnte. Nicht einmal den Lehrer fragte er. Der Direktor teilte gerne Tritte aus. Das schien ihm besonders angenehm zu sein.
Es gab einige Schüler, die seine Fußtritte kannten.
Der dritte Sohn war aber nicht der Musterschüler, der sich etwas erlauben durfte. Die Lehrer hatten ihn als minderbegabt eingestuft, da er zu schwache Leistungen erbrachte und dumme Fragen zu stellen wagte, die niemand beantworten konnte.
Seine ungewöhnlichen Fragen hatten ihn unsympathisch werden lassen und er hatte auch die Angewohnheit die Wahrheit zu sagen, doch niemand mag die Wahrheit hören und alle horchen auf, wenn ein schwacher Schüler mit sonderbaren Fragen kommt.
Der Klassen-Vorstand war zuvor ein Volksschullehrer gewesen, aber nun unterrichtete er in der Hauptschule. Einige seiner Schüler aus der Volksschule brachte er mit.
Ein Nachbar von ihm war auch neu dabei, den er noch aus der ersten Volksschul-Klasse kannte.
Er war in eine andere Klassen gewechselt und die Gründe dafür lagen bei der Lehrerschaft und bei den Behörden. Dieser Junge, der über ein Jahr älter war, hatte sich zwischendurch in seiner Nähe gezeigt. Er kam mitunter zu ihm auf Besuch.
Einmal liefen sie in den Wald. Der versehrte Schüler hatte einen Fleck bemerkt, der schleimig wirkte. Die zähe Flüssigkeit tropfte von einem Baum und stank erbärmlich. Schuhe tauchten auf, die vor ihm hin und her baumelten und er meinte zum Nachbar-Jungen, er soll auf den Baum blicken, um zu sehen, was droben hing. Der erschrak, als er hinauf schaute und meinte, er sollte schnell weggehen, um nicht vom Schleim bekleckert zu werden, der nach wie vor hinunter tropfte.
Er wollte das erst überprüfen, ließ es aber bleiben und sie gingen schnell weg, um die Gendarmerie zu verständigen. Unterwegs kam eine Gruppe Jugendlicher mit dem Kaplan vorbei.
Der Junge sprach leise mit dem Pfarrer und bald danach läuteten die Totenglocken.
Einer aus der Ortschaft war schon seit einem Monat verschwunden gewesen und auf dem Baum gehangen. Er hatte die Luft in der Gegend verpestet, denn es war Sommer und sehr trocken.
Der Wind kam meistens aus Westen und die Anrainer hatten schon Wochen darunter gelitten.
Ein anderes Mal traf er ihn zufällig beim Stift, in dem die Schule untergebracht war. Er sagte, er soll auf ihn warten. Er will im Keller etwas holen. Der Mitschüler meinte auch, er soll mitkommen, aber er war nicht an solchen Expeditionen interessiert. Im Keller war es dunkel und dreckig.
Der Schulkamerad kam mit zwei Flaschen zurück und bot ihm eine davon an, was er aber ablehnte. Er fragte ihn, wie er zu den Flaschen gekommen war. Jener lachte nur und wollte nicht darauf antworten. Er öffnete die Flasche Rotwein und tat, als würde er einen Schluck daraus nehmen. Danach bot er ihm den Wein an. Der Versehrte trank tatsächlich einen Schluck davon und es war als hätte er etwas Giftiges getrunken, das sein Magen nicht vertrug.
Auch die zweite Flasche wurde geöffnet, nachdem die Weinflasche zerschlagen worden war, in der war Whisky, der auch nicht gut schmeckte. Er wollte die Flasche nicht zerschlagen, denn sie gehörte ihm nicht. Er wollte mit dieser Sache nichts zu tun haben.
Sie gingen nachher zum Kameraden nach Hause. Dort wurde ihm sehr übel und er kotzte.
Selbst das Frühstück erbrach er und der Gestank erfüllte das Haus und der Teppich war verdorben. Die Mutter des Schul-Kollegen putzte den Dreck schnell weg und bekam das Zeug sogar raus, das grausig stank und auch ihr wurde übel davon.
Seine Augen waren gelb wie Eidotter geworden und tränten ununterbrochen.
Nachdem er aber das Zeug erbrochen hatte, fühlte er sich nicht mehr zum Sterben übel, wenngleich er sich nicht ganz davon erholte. Von jenem Tage an sah er die Welt dunkler und ein trauriges Gefühl keimte in ihm auf, das sich langsam und stetig verstärkte. Der Kollege hatte nichts von dem Zeug abbekommen, der nur so getan hatte, als würde er etwas davon einnehmen.
Aber jener stellte die Frage, wie das möglich sei, dass ihm nicht übel geworden war.
Der Nachbar-Junge war mies, durch und durch feindlich eingestellt, darauf aus, ihn zu provozieren. Er war ein Mitstreiter seiner Feinde, die ihn anschwärzen wollten.
Oft war er von ihm betrogen worden. Das hatte jenem Auftrieb gegeben, wenn er sich gegen den Jüngeren durchsetzte. Er war ein Teufel und wenn sie sich trafen, kam das Treffen nur zustande, wenn der andere Junge es wollte. Er meinte in der Schule, der Verträumte sei von einer Zecke gebissen worden, deshalb wäre er verrückt, worauf jener meinte, das sei nicht wahr, aber die Zecken-Bisse sind sehr gefährlich und wer Pech hatte, konnte daran sterben.
Er fügte auch noch hinzu, aus den vergifteten Zecken könnte ein Gegenmittel hergestellt werden, das vor der schweren Infektion schützt.
Das geltende System war ihm unklar. Es war ein Minderheits-System, denn jene triumphierte über die Mehrheit. Ein Lehrer hatte über einige Schüler zu befinden und ein Direktor diktierte, was Lehrer zu tun hatten. Er musste die Sache beschließen und für gut befinden.
Der Einzelne musste sich nichts von der Mehrheit diktieren lassen, sondern er war derjenige, der zu bestimmen hatte und die Befehle erteilte.
Da er der Einzelne war und alle Leute, mit denen er zu tun hatte, ihn als Einzelgänger hinstellten, war er ihr Herr und Meister, denn als Einzelner war er der Oberbefehlshaber, der auch Magier war und das Maß zu bestimmen hatte.
Aber es ging nichts wirklich und die Lehrer dünkten sich zu gut. Er als Außenseiter und Schüler hatte so gut wie kein Recht. Ihm wurde auch eine eigene Meinung verboten, denn die Schüler hatten nur das zu sagen, was von den Lehrern und Direktoren vorgesagt wurde – und was auch zu lernen war. Es ging weniger um den Unterrichts-Stoff, denn der wurde nie durchgenommen, sondern um die Alltäglichkeiten wie das Grüßen, Buckeln und Kriechen.
Wer das nicht artig und ordentlich konnte, musste nachsitzen und Strafarbeiten schreiben.
Erziehung und Bildung waren: „Unterdrücken und Kränken“.
Ein andermal kam der Nachbar-Junge daher und meinte, sie sollten in die Kirche gehen, als sie dort vorbeikamen. Dagegen war soweit nichts einzuwenden. Aber jener war ein Protestant – und die Kirche katholisch. Er dachte nicht darüber nach, denn er freute sich darüber nicht alleine sein zu müssen. In der Kirche, die nicht versperrt war, ging jener herum und öffnete den steinernen Schrein, durch dessen Öffnung der Blick in den Keller der Kirche teilweise frei wurde.
Er meinte zum Kameraden, das sei nicht besonders klug, denn es könnte jemand kommen und einen Aufstand machen.
Jener schaute auch die Opferstöcke mit Kennerblick an und war erstaunt, sie nicht verschlossen vorzufinden. Er hob den Deckel auf, um nachzusehen wie viel Geld drin lag.
Aber der Junge, der nicht ganz dabei war, meinte, er sollte das nicht tun, das sei Diebstahl. Er ging weg – aus der Kirche.
(Die Kälte in der Kirche vertrug er nicht gut, die ihm seine Körperwärme raubte und zum Zittern brachte.)
Der andere Junge kam rasch nach und meinte, er hätte etwas gestohlen. Er hatte aber nichts dergleichen gesehen und auch nichts damit zu tun. Nicht einmal daran denken wollte er, irgendwas aus einem Opferstock zu stehlen, wenn der auch offen stände und drauf geschrieben wäre, er dürfe alles nehmen.
Er glaubte dem Jungen sowieso nichts, denn er hatte bemerkt, jener war verlogen. Derselbe Junge kaufte sich eine Rakete und eine zweite hatte jener für ihn gekauft, die er aber nicht annahm, die der Junge ihm darauf aber in den Sack steckte. Er gab sie ihm jedoch zurück – fand es zu albern das Ding in die Höhe zu werfen, um es knallen zu lassen.
Er hatte die Flasche Whisky nicht zerschlagen, die schön war und ihm nicht gehörte. Im Wald lag sie vergraben und nur der Flaschen-Kopf schaute aus dem Boden heraus. Stets sah er sie, wenn er daran vorbeikam und von der Schule nach Hause ging. Manchmal sah er sie nicht, wenn er einen anderen Weg nahm und nicht durch den Wald lief.
Im Sommer danach kamen ein paar Jungen daher, die die Flasche ausgruben und daraus tranken.
Sie wurden fröhlich und erbrachen das Zeug nicht. Es schien ihnen zu munden.
Trunken und lauthals lachten sie und sogar ihm boten sie etwas davon an. Aber er wollte nichts, denn es war ihm damals bereits sehr übel geworden, als er nur einen Schluck davon getrunken hatte und ob der Wein oder der Whisky verdorben gewesen war, konnte er nicht wissen.
Jedes Mal wenn sie sich trafen, kam es zu Situationen, die pervers waren.
Jener wollte noch die Fäkalien vergleichen und befand seine als schöner.
(Der Behinderte hatte Durchfall, seit der Sache mit dem Wein und der folgenden Übelkeit und litt oft unter starken Leibschmerzen.)
Es dürfte jenem um seine Ideen gegangen sein, die zu gut für den Geschmack des Jungen waren. Die Vorfälle galten ihm. Indem er ihm etwas anbot, wollte er sein Talent übernehmen.
Er hatte angedeutet, es sei nicht normal, was er sagte, denn ein Junge hatte so etwas nicht zu äußern, durfte das nicht wissen, was aber nur ein Beweis seines Neides war, der ihn auffraß und den er nicht anders abarbeiten wollte, als durch kriminelle und perverse Tätlichkeiten.
Er wollte nicht nur die Länge ihrer Glieder messen, wobei er verloren hatte, sondern er wollte unbedingt raufen und wenn er am Boden lag und der Jüngere über ihn, gab er auf, um ihn danach von Hinten zu überfallen, zu Boden zu werfen und festzuhalten.
Jener steckte voller Aggression gegen den Jüngeren, der gute Antworten geben konnte und nichts Perverses an sich hatte, wofür er auch viel zu schwach war.
Er hatte Untergewicht und war dünn. Seine Knochen waren zu sehen, wenn er im Sonnenlicht stand. Sie waren weich und ließen sich verbiegen, wenn fest darauf gedrückt wurde.
Eines Tages tat jener sogar, als wollte er vom Jüngeren sexuell genommen werden. Er zog seine Hose runter und kniete sich hin, um es ihm zu ermöglichen.
Er spielte den Unterwürfigen. Zuvor hatten sie mit ihrem Glied gespielt, um sich zu erregen.
Der jüngere Knabe hatte aber keine Lust auf solche und ähnliche Unterfangen.
Der Klassen-Kollege wollte das aber unbedingt und er bettelte noch darum und als er sich doch überreden ließ, kniff jener sein Arschloch sehr fest zusammen. Deswegen musste der Behinderte seinem Freund ins Knie ficken. (Seitdem sagen Schwule, die ihn mitunter verfolgen und zu sich einladen wollen, sie wollen ihm auch ins Knie ficken.)
Der Ältere wollte ihn darauf anfallen, was der Jüngere jedoch ablehnte, denn er hatte keinen Bedarf. Solche Dummheiten wollte er nicht über sich ergehen lassen, was er ihm auch sagte.
Jener fragte ihn um die Begründung seiner Ablehnung.
Sie hatten danach weniger miteinander zu tun und der Ältere war in psychiatrischer Behandlung, der das nicht verkraftete, was ihm passiert war. Sein Wunsch nach Befriedigung war ihm nicht erfüllt worden. Vielleicht hatte er allen Leuten mitgeteilt, was er trieb. Ehrlich oder wahrheitsgetreu hatte er sich sicher nicht geäußert. Einige wollten den Jüngeren für Aktionen des Älteren verantwortlich machen. (Der Ältere hatte seinem Kameraden auch mitgeteilt, er habe einige Freunde und einige hätten sich das von ihm gefallen lassen.)
Gebildete
Als er noch nicht in der Volksschule war, ging er selten aber doch in die Ortschaft.
Irgend etwas lockte ihn dorthin.
Einmal war er damals auf der Hauptstraße unterwegs, um sich irgendwohin zu begeben und seine Bewegungs-Lust zu befriedigen. Es ekelte ihm vor der Welt. Das Essen schmeckte nicht, so wenig wie die Zwänge innerhalb der Gesellschaft. Als vernachlässigter Junge, der lieber träumte, als die Welt genau zu ergründen, war er beim Phantasieren. Er sah auf den Weg und bückte sich dabei stets tiefer, bis er schließlich mit der Nase beinahe den Boden schliff.
Während des Spazierganges sah er eine dicke Gestalt vor sich, die etwas gegen ihn zu haben schien. Er ging gebückt und stieß gegen den fetten Bauch des Mannes, der sich sehr klug dünkte.
Jener hatte sich ihm in den Wege gestellt, um ihn zu erschrecken. Er ärgerte Jungen, die alleine unterwegs waren und ihn nicht beachteten, sondern den Boden betrachteten.
Als er gegen seinen fetten Wanst gestoßen war, meinte der Dicke, solches nicht zu mögen und er dürfe ihn niemals anreden! Was das zu bedeuten hatte, war dem Jungen schleierhaft. Jene Person, die sich ihm in den Weg gestellt hatte, war schon gegen seine Eltern und den zweiten Bruder hart und ungerecht vorgegangen. Er mochte seine Familie nicht. Dieser Mann war sehr oft unterwegs und unterhielt sich über Leute, gegen die etwas Böses unternommen wurde.
Er war auch einer von jenem Orden, der sich gegen den Jungen verschworen hatte.
Die Leute wussten, um was es ging und vermochten sich zu schützen, deshalb glaubten sie mit ihm leichtes Spiel zu haben. Versucht wurde einiges, so wie schon bei seinen älteren Geschwistern,
die unter ähnlichen Angriffen gelitten hatten und das nicht verhindern konnten. Sie bekamen keine Chance zur Gegenwehr. Aber je böser sie gegen ihn vorgingen, desto übler erging es jenen.
Wie ihm das gelang, ohne etwas zu vermögen und wer ihm auch half – er war nur einer, der nichts konnte und ängstlich sein Leben festhielt – war ihm völlig unbekannt.
Selbst die miesesten und hinterhältigsten Angriffe überstand er und seine schweren Leiden heilten ohne Zutun der Ärzte.
Mädchen
Die Mädchen waren sehr frech zu ihm. Bereits als er zwischen Mädchen sitzen musste, hatten sie ihn frech und vorlaut behandelt, wie seine Schwester, die ihn nicht nur vom Sessel schubste, sondern auch an den Haaren zog, in sein Gesicht schlug und stets eifersüchtig auf ihn war. Er besaß mehr als sie und sie behauptete steif und fest, er hätte sie bestohlen.
Alle jüngeren Schwestern waren sehr frech zu ihm gewesen, auch als sie erwachsen waren und bereits arbeiteten.
Sie hatten bessere Jobs als er, waren gesund und kamen sich überlegen vor und er war kränklich und schwächlich und alle Welt verfolgte ihn. Er hatte Probleme mit Unbekannten, die ihn anfielen.
Furcht
Am meisten fürchtete er den Krampus. Wann immer jene Zeit nahte, wurde von ihm gesprochen und es hieß, er würde die bösen Buben holen. Als böser Junge, als ein solcher wurde er bezeichnet, blieb ihm nichts anderes über als zu glauben, er würde von ihm abgeholt. Noch als Erwachsener bekam er es mit der Angst zu tun, wenn er unterwegs auf Straßen und in der Dunkelheit jene Leute herumstehen sah, die sich einen Spaß daraus machten sich zu verkleiden.
Als er in der zweiten Klasse der Volksschule vom Krampus zu hören bekam, musste er heftig weinen. Er heulte und sah nichts mehr. Die Tränen kollerten auf die Hosen und die anderen Schüler schauten erstaunt, die ein solches Geheul nicht gewohnt waren. Der Lehrer schien es besser zu wissen. Er meinte, so würde es allen ergehen, die groß redeten und zu frech waren.
Er hielt nicht viel von jenem Schüler und er musste ihn oft denunzieren und provozieren.
Er beschimpfte ihn als faulsten Schüler und beim Zeichnen musste er seine Abdrücke auf dem Zeichen-Blatt des Jungen hinterlassen, um ihn zu ärgern und zu blamieren.
Ereignisse dieser Art machten die Schüler frecher, wenngleich Schüler in der Volksschule noch freundlich geblieben waren. Es gab selten Angriffe von ihrer Seite. Die Angreifer waren stets die Lehrer und die Lehrerinnen, die ihn nicht in Ruhe lassen wollten. Sie warnten ihn und er hatte keine Ahnung wovor, denn sie drückten sich unklar aus, erklärten ihm seine Fehler und was er falsch machte nicht und verboten ihm Dinge zu sagen, die in die Zukunft wiesen oder nicht nachvollziehbar waren. Es war verrückt, was er sagte, hieß es. In allen Klassen gab es Warnungen von allen Lehrkräften, die solche Aussagen höllisch zu hassen schienen und strikt verboten.
Bereits in der Volksschule bekam er faule Zähne, nachdem er Dinge verlautet hatte, die Lehrer nicht gestatteten und von Priestern aufs heftigste bekämpft wurden. Seine Zähne wurden vom Zahnarzt aber gar nicht behandelt. Er tobte sich aus und durchlöcherte seine Zähne, die deswegen zu faulen begannen. Die Bazillen, die Karies verursachten, griffen auf alle Zähne über und zerstörten sie.
Außerdem hatte er ihm eine lange Nadel in den Mund eingeführt und tief in seinen Kopf gestochen, spritzte die Flüssigkeit hinein und begann zufrieden und beglückt dreinzuschauen, als hätte er ein besonders gutes Werk vollbracht.
Nach dieser Behandlung wollte er nie wieder zum Zahnarzt, denn solche Angriffe ließ er nicht wiederholt über sich ergehen. Auch der Schularzt war daran beteiligt, der hatte ein Loch in seinen Zähnen angeführt, obwohl keines vorhanden war.
Die Lehrer hatten nicht die geringste Lust ihm zu helfen und kümmerten sich nie darum, ob jemand Probleme hatte. Sie hatten nur große Lust Strafen zu erteilen.
Er wurde auch zum Nachsitzen verdonnert. Der Lehrerin war danach zumute, worauf er in der fünften Klasse saß und dort seine Schwester sitzen sah, die als Clown herum lief und auf ihrem Gesäß einen Zettel aufgeklebt hatte, auf dem stand, sie wolle getreten werden.
Es gab lautes Gelächter und der Lehrer schien nichts dagegen zu haben, das Mädchen, damals etwa dreizehn Jahre alt, so arg zu foppen und zu denunzieren. Vielleicht hatte er sogar den Befehl dazu gegeben, denn er fragte ihren jungen Bruder, was er davon hielt. Aber er konnte nichts darauf sagen, als dass sie sehr lieb und freundlich sei. Über Unfug zerbrach er sich nie seinen Kopf.
Was für ihn wichtig war, das waren die großen Dinge, die noch unerforscht und unbekannt waren. Spaß war ihm fremd.
Er war ein ernsthafter Junge. Auch in seinen Träumen war er voll und mit allen Kräften mitwirkend, kämpfte mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, um sich zu verbessern und die Probleme zu lösen, die sich vor ihm auftaten.
Er saß dabei ruhig auf seiner Bank und rührte sich nicht vom Fleck.
Selbst in den Pausen war er auf seinem Platz – wie angewachsen – aß so gut wie nichts und trank auch nichts, was auf die Mitschüler in der Klasse unheimlich wirkte. Sie wollten das nicht als normal gelten lassen. Jene, die sich gegen ihn erhoben, kamen sich gut vor und hatten selbst Probleme, sonst hätten sie nicht auf ihn geschielt, um ihn zu provozieren. Das war das übliche Messen und wer das ablehnte galt als feige und wurde als unterlegen abgestempelt.
Sein Gedächtnis arbeitete nicht einwandfrei. Das war sein Problem. Es hätte auch nichts genützt, wenn er sehr fleißig gewesen wäre. Selbst wenn er lernte, erinnerte er sich nach ein paar Minuten nicht mehr daran.
Die Lehrkräfte wollten Ängste schüren, wenn sie einen Schüler in die Knute nahmen und er nachsitzen musste. Er wurde für seine Anwesenheit bestraft, denn einen anderen Grund gab es nicht.
Leibesübung
Auch das Turnen gefiel ihm nicht besonders, denn die Übungen waren nervend und die Spiele gefährdend. Er war in der Volksschule einer der langsamen Schüler, wenn nicht der langsamste. Damals hatten die Lehrkräfte das noch nicht klar hervor gekehrt. Die Schüler waren zu klein und unverständig erschienen.
In der Hauptschule war das anders. Seine Mängel wurden als Schwäche, Idiotie und Dummheit verdeutlicht, die nicht gefördert wurden, denn der Dumme mag keiner sein. Wenn jemand solche Probleme hatte, wie er, war er bestens geeignet die schlechte Luft zu atmen und bestraft zu werden.
Das Leben machte ihn krank und die Mitmenschen mochten ihn nicht. Sie griffen ihn an, wenn er sich ihnen näherte, als sei er krank und ekelhaft. Die Mädchen rümpften ihre Nase, um ihn zu kränken, was ihnen vortrefflich gelang.
Die Bus-Fahrten gefielen ihm nicht. In den Bussen war es zu eng und die Mitfahrenden raubten ihm den Sauerstoff, den er gewohnt war.
Die engen und überfüllten Räume mochte er auch nicht. Er liebte auch die Hauptschule nicht besonders. Ihm ging es schlecht und er konnte nichts. Jede Prüfung wurde für ihn zum Abenteuer. Er verlor die Angst nie, die er vor den Prüfungen entwickelte und er hielt sich nur durch das Abschreiben über Wasser.
Die negativen Noten häuften sich und auch die Angst vor den Lehrern steigerte sich. Sie schienen damals recht nett zu sein, sich um ihn bemühend, um bald noch enttäuschter zu agieren, als sich herausstellte, dass er lernschwach war.
Nach dem Unterricht brauchte er lange, bis er zu Hause war, obwohl der Heimweg nur etwa vier Kilometer betrug. Auch die Schultasche war zu schwer. Das brachte ihm den Ruf ein, er sei nicht ganz dicht im Oberstübchen, denn wer ging schon lieber zu Fuß als mit dem Bus zu fahren?
Das Gehen fand er jedoch nicht übel. Er konnte dabei träumen.
Das Phantasieren war ein guter Ausgleich zu den deprimierenden Umständen zu Hause und beim Unterricht. Der Straßenverkehr war damals unbedeutend. Nur die Beamten und Wohlhabenden besaßen Fahrzeuge. Laster gab es beinahe keine.
Einmal lief er auch nach Hause, als er unterwegs ein paar Schüler aus seiner Klasse traf, die per Rad unterwegs waren. Einer der Schüler, der war zwei Jahre älter, ließ ihm seine Tasche auf den Gepäckträger abstellen, damit er ohne Probleme laufen konnte.
Die Tasche wog mindestens zehn Kilo. Alle Hefte, Bücher und Schreibgeräte schleppte er mit, um sich das Ein und Auspacken zu sparen. Diesem Schüler, der damals größer und stärker war als er, steckte er einst eine Nadel in den Allerwertesten, was in der Klasse häufig praktiziert wurde. Dem gab er danach fünf Schilling Schmerzensgeld, um nicht eine Tracht Prügel einzufangen.
Der Witz der Saison war in die Hose gegangen, denn als er ihn praktizierte, war er gerade verboten und er musste deshalb als Erster leiden. An ihm war der Scherz oft ausprobiert worden, was ihn in Mode brachte und beliebt machte. Er durfte ihn niemals praktizieren, denn in dem Moment, in dem er das tat, war die Sache verboten und zur Bestrafung ausgeschrieben.
Seine Märsche schienen niemanden sonderlich zu stören. Es gab selten Personen und Schüler, die ihn begleiteten und ausfragten.
Mitunter blieb ein junger Lehrer mit seinem Wagen stehen, um zu zeigen, nichts gegen Schüler zu haben, die zu faul waren eine Fahrkarte zwicken zu lassen oder sich einen Fahrausweis zu holen, um eine Monatskarte bzw. eine Wochenkarte zu kaufen.
Viel schneller zu Hause war jemand, der per Omnibus fuhr, hieß es von allen Seiten, was aber nicht zutraf, denn ein flotter Bursche schaffte die Strecke von der Schule bis vor das Haus viel schneller als ein Bus. Der kam meist mit Verspätung. Oft musste eine halbe Stunde gewartet werden, bis er in den Bahnhof eingefahren war und die Fahrt bis zum Ziel dauerte noch einige Minuten, zumal an den Haltestellen wertvolle Zeit verloren ging.
Ein geübter Läufer konnte diese Strecke schneller schaffen, als ein Bus. Sie betrug nur etwa vier Kilometer und die Strecke von der Schule bis zum Bahnhof und von der Endstation bis nach Hause betrug schon über zwei Kilometer, was den Fußmarsch von der Schule bis zu seinem Heim nicht mehr unvernünftig erscheinen ließ.
Die Schulen waren damals überfüllt. Die stärksten Jahrgänge mussten erst verdaut werden.
Der Mangel an Lehrern war gravierend. Neue Schulen schossen geradezu aus dem Erdboden,
die notwendig waren. Aber die Lehrer jammerten schon.
In ein paar Jahren drohten Jahrgänge, die vermindert waren. Der Wohlstand und der Sozialismus sind unvereinbar und je länger alles gratis war, desto schwächer mussten die Jahrgänge werden.
Den Sozialismus hatten die Arbeiter zu bezahlen, denn die sind die Träger des Systems und die Beamten und die Pensionisten mussten unterstützt werden, sonst gibt es Probleme größten Ausmaßes.
Damals waren Familien mit vier Kindern die Norm. Es gab auch größere Familien und sogar das Dutzend wurde noch erreicht, was die Leute aber bereits als übertrieben hinstellten.
So viele konnten sich nicht einmal mehr jene Bauern leisten, die sich selbst versorgten.
Die Kinder kosteten Unsummen, wenn sie Schulen besuchten. Die Löhne der Arbeiter waren damals bereits im Sinken begriffen. Der Staat konnte sie nicht mehr bezahlen.
Arbeiter waren vermehrt eingesetzt worden, die wieder errichteten, was die Bomben zuvor zerstört hatten. Die meisten nötigen Gebäude waren wieder errichtet und es gab schon einige Wohnungen, die leer standen. Arbeiter wurden deshalb abgebaut. Die Zahl der Arbeitslosen im Baugewerbe stieg. Erste Krisen machten sich breit. Anarchisten begannen zu randalieren, denn sie wurden gebraucht, um zu zerstören, um Arbeit zu schaffen und um gefährliche Personen zu beseitigen. Die Frauen mussten von den Baustellen verschwinden. Bald war dort keine mehr zu sehen. Wenn es eine noch am Bau aushalten wollte, gab es dafür Gründe, die allgemein bekannt waren und sie arbeitete für einen geringen Lohn.
Mit der schweren Schultasche machte ihm das Laufen keinen Spaß, denn er war schwächlich und die langen Gänge von der Schule nach Hause zehrten an seiner Substanz.
Er aß zu wenig und trank viel zu wenig und er spürte keinen Durst.
Auch im Wachsen war er begriffen, was sehr belastend ist.
In der Früh fuhr er meistens mit dem Bus zur Schule, was keine Zeit ersparte aber weniger anstrengte.
Vor dem Essen ekelte ihn, das zu fett war. Milch mochte er auch nicht, denn er vertrug keine.
Am liebsten mochte er Eierspeise und Mehlspeisen, von denen er nie genug bekommen konnte.
Auch Brot aß er sehr gerne. Das war schnell und problemlos zubereitet und es beinhaltete alles Nötige.
Seltsame Erlebnisse
Eine Schülerin sprach ihn an, als er zu Fuß nach Hause unterwegs war. Sie wohnte etwa einen Kilometer von der Schule entfernt und hatte in die gleiche Richtung zu gehen.
Sie wollte von ihm wissen, weshalb er es nicht ausführt.
Aber was er zu tun hätte, sagte sie nicht. Er wolle es doch und sollte es deswegen tun, fügte sie hinzu. Das ärgerte ihn, deshalb antwortete er, sie sollte es tun, wenn sie es wollte. Sie lachte irr und ging schneller weiter, um sich vor ein Auto zu stürzen, das heran raste und nicht rechtzeitig zum Halten gebracht wurde.
Das Mädchen starb und der Fahrer des Fahrzeuges sagte zu ihm, er soll schnell weitergehen, denn er störe nur. Nach ein paar Wochen stand dort ein Grabstein, der ihn an dieses Geschehen erinnerte. Er war nicht sicher, ob er es geträumt oder erlebt hatte. Als er ein anderes Mal, einige Zeit später, an jener Stelle vorbeikam, waren dort Personen, die ihn anhielten und Fragen stellten, die er nicht beantworten konnte. Längst hatte er den Vorfall vergessen. Er meinte, sie sollten die Aussagen des Fahrers glauben und er habe das Mädchen nicht gekannt. Was er sagte, machte jene aber sehr böse und sie drohten ihm, er würde dafür noch büßen.
Ihm wurde einiges unterschoben, seitdem sie ihn als gutes Opfer hinstellten.
Er war meist alleine. Seine Eltern und älteren Geschwister hatten sich auch als gute Opfer erwiesen, indem sie alle Schuld auf sich nahmen.
Seine Mutter nahm ihn zum Einkaufen mit. Er war damals oft mit ihr unterwegs.
Seine Schuhe waren zu klein und seine Zehen schmerzten bei jedem Schritt. Als sie wieder nach Hause gingen, kamen drei Burschen entgegen gelaufen, die sich angeregt unterhielten.
Einer der Burschen, der größte, stieß trat gegen den Schuh des Buben, als er mit seiner Mutter heran gekommen war, schaute ihm ins Gesicht, um seine Tränen zu sehen, auf die er aber umsonst wartete. Danach sprang er auf die Straße, um sich hinzuwerfen. Ein Fahrzeug überrollte ihn, mit seinen Vorderrädern. Der Fahrer hatte nicht auf die Straße geachtet und im Wagen nach etwas gesucht. Die Mutter versuchte den Fahrer auf den Jungen, der auf der Straße lag, aufmerksam zu machen, aber es nutzte nichts.
Als er sich hingeworfen hatte und knapp bevor der Wagen ihn überfuhr, deutete er anklagend in die Richtung der Anwesenden – danach war er erlöst. Ein Gendarm stellte Fragen und wollte dem Jungen nicht so recht glauben, denn es hörte sich wie ein Schmäh an, was er vortrug.
Selbst seine Mutter antwortete anders, die Angst und ein schlechtes Gewissen hatte.
Sie war in Gedanken gewesen. Die Brüder gaben ihm die Schuld am Vorfall, obwohl er nichts damit zu tun hatte. Der Getötete hatte möglicherweise eine ohnmächtige Wut bekommen und dabei sich selbst und die nötige Vorsicht vergessen.
Aber auch andere Probleme konnten Auslöser dieses Selbstmordes gewesen sein. Er kannte diesen Burschen nicht, der in die zweite Klasse der Volksschule gegangen sein soll und dessen Eltern gutsituierte Bürger waren, im Gegensatz zu den Eltern des Jungen, dem die Leute die Schuld am Unfall geben wollten. Der Fahrer des Pkws war aber am Unfall schuld, denn er hätte rechtzeitig bremsen können, wenn er auf die Straße geachtet hätte. Er war ein Nachbar des Verunfallten, was die Situation noch verschärfte. Der Sadismus jener Leute war stark ausgeprägt. Sogar diesen Unfall wollten einige ihm in die Schuhe schieben.
Bereits bei der Erstkommunion wurde ihm gezeigt, wie wenig die Gleichaltrigen von ihm hielten. Er wurde nicht einmal zum Essen eingeladen und als er die Pfarrei doch noch fand, hieß es, alles wäre schon gegessen worden. Sie taten als hätte er kein Anrecht auf die Speisung und meinten er sollte froh sein, dass sie ihn nicht in den Wald jagten. Sie gaben ihm, aus einem verdreckten Kübel, Kakao. Aber er trank ihn trotzdem. Der Durst plagte ihn schon sehr. Den Kuchen hatten sie schon verzehrt und das freute die Anwesenden sehr. Es wurde gehöhnt und gewitzelt und er wunderte sich, weshalb diese Dummköpfe sich auch noch klug vorkamen, obwohl sie nur Schwachsinn daherredeten. Er wollte sich das alles merken. Eines Tages sollten sie dafür bezahlen. Aber dieser Tag war fern, was er aber nicht ahnte. Er vergaß auch diese Begebenheit, so wie viele andere zuvor und danach. (Recht traurig war er gewesen.)
In der Hauptschule, als er jede zweite Woche nachmittags Unterricht hatte, in den Schulen konnten die unzähligen Schüler nicht anders untergebracht werden, war es sehr unangenehm für ihn gewesen. An den Nachmittagen war er oft zu Fuß in die Schule gegangen, was einige Leute aufregte, die einen Grund suchten, um ihn zu ärgern und als blöde hinzustellen.
Die Tafeln wurden von den Lehrern zwar voll geschrieben. Aber nicht so wie es sich gehörte, denn um ihn zu ärgern, wurden sie erst gegen Ende der Unterrichtsstunde angeschmiert.
Er hatte deshalb fragen und bitten müssen, ob ihn einer aus seinem Heft abschreiben ließ, damit er wenigstens alles in seine Hefte eintrug. Das war das einzige, was er tat. Nie schaute er sich dieselben an. Es war aber auch unnötige Mühe überhaupt etwas abzuschreiben.
Gegen Ende des Schuljahres, wurde seine Schrift schlampiger. Die Lehrer agierten noch unverschämter, könnten jedoch alles gemächlich innerhalb weniger Minuten aufschreiben. Anstatt dessen schrieben sie fünf Minuten vor der Pause rasend schnell die Tafel voll und vor der Pause löschten die die Tafel wieder ab. Die vierzig Minuten zuvor wollten sie nichts tun. Sie saßen und schrieben etwas ins Klassenbuch, verbesserten Schularbeiten und verlangten von den Schülern den Stoff zu lernen.
Eine Nachbarin, die ihn besonders giftig und böse anschaute, die sich aufzuregen begann, wenn er in ihre Nähe gelangte, hatte es auf ihn abgesehen, denn sie redete allen ein, sie hätten ihn als Idioten hinzustellen und niemand dürfte ihn beachten. Sie schien sich über sein Aussehen zu ärgern.
Ihr Neid war nicht zu übersehen, denn der ließ eine Person böse erscheinen.
Er kannte sie nur vom Sehen. Sie gefiel ihm sogar irgendwie. Einmal schritt er auf sie zu, um sie freundlich zu begrüßen, was sie mit einem Wut-Schrei quittierte. Das war auch der Grund dafür sich von ihr fernzuhalten. Er befürchtete, sie wollte ihm die Augen auskratzen.
Einige Jahre später wirkte sie kurze Zeit interessiert an ihm.
Sie spielte die Liebe und Freundliche und machte sich an seine heimliche Freundin heran.
(Offiziell waren sie nicht befreundet, denn er wollte keine untreue Person zur Freundin haben, die ihre Freunde fertig machte und betrog.) Sie wollte sich mit ihm auf der Schi-Piste treffen.
Schi lief sie gerne und mit ihm wollte sie dort eingehender reden. Um was es ihr ging, das sollte bis dahin ein Geheimnis bleiben. Sie schürte seine Neugierde und doch vergaß er den Treffpunkt.
Eine Uhrzeit war nicht vereinbart worden. Er konnte sich an keinen Zeitpunkt erinnern, zumal es nur ein scherzhaftes Gespräch war, das sie geführt hatten. Sie hatte Geschwister, die sich auch nicht besonders gut mit Mitgliedern aus seiner Familie vertrugen. Eine seiner jüngeren Schwestern besuchte die gleiche Klasse, wie eine ihrer jüngeren Schwestern, in der es zum offenen Duell zwischen den Mädchen kam.
Sie hatten einen Krieg zu führen, die zwei Familien, die nicht weit entfernt voneinander wohnten.
Rivalitäten zwischen Familien gab es gelegentlich. Sie messen sich, wenn sie sonst nichts zu tun haben und horchen sich aus, um zu erfahren, was sie sich gegenseitig vorwerfen könnten.
Es gab auch Treffen zwischen den Geschwistern der beiden Familien, die aber abkamen, als die andere Familie sich viel zu gut vorkam, denn ihr Sohn schien der bessere Schwule zu sein.
Sie hatten den jüngsten Sohn jener Familie zum Schwulen erklärt, um auf diese Weise das Leid auf die andere Familie, die sie als die Unterlegene hinstellte, zu übertragen.
Die Mutter des Mädchens, die sehr fromm war und alle Sonntage zur Kommunion gingen, um zu bezeugen, anständig und rechtschaffen zu sein, schien darunter sehr zu leiden, dass ihr Sohn zur Perversität bereit gewesen war. Er war ein süßer Bursche, der auch noch mit fünfzig süßer aussah als der Bursche, den sie als Schwulen hinstellten. Jener sah schon alt und verkommen aus.
Die junge Dame, die ihn eingeladen hatte, verachtete jenen Burschen sehr, der damals nicht einmal übel wirkte. Er war in der Lehre und führte ein fast normales Leben. Er hatte im Winter Urlaub und deswegen war er oft im Lokal, in dem hübsche Frauen anzutreffen waren, die sich für Burschen interessierten. Er traf sie seit dem Vorfall in der Nähe der Schule nicht mehr.
Im Hirn war jener Vorfall allerdings noch notiert und hielt ihn davon ab, dieses Mädchen je wieder ernst zu nehmen, denn demselben ging es nur um die Show und um Gemeinheit. Hinterhältig schien sie nach wie vor zu sein.
Ihr älterer Bruder, der mehrmals verheiratet war, schien nicht sehr viel Glück zu haben, denn als Zuckerbäcker schien er nicht gut genug zu sein und als Selbständiger hielt er auch nicht lange durch und er verschwand schließlich gänzlich, um nur noch selten im Heimatort aufzutauchen und ebenso schnell wieder zu entschwinden. Die andere Familie hatte die Eigenart entwickelt, sich als Triumphator hinzustellen und spielte den Sieger gegen die unterlegene Familie, in der es Arbeiter und Versager gab. Sie waren mit dem Direktor der Bank verschwägert, der der Freund seines zweiten Bruders gewesen war.
Was sich zwischen seinem zweiten Bruder und dessen Freund abspielte, war ihm unbekannt.
Nie hatte jener ein Wort darüber verloren. Er war zu sehr von ihm enttäuscht worden. Deshalb hatte er längst alle Banden zerrissen, die sie zusammenschweißten. Damals litt er bereits an einer schweren Erkrankung; Leber und Bauchspeicheldrüse waren angegriffen.
Er baute schnell ab und litt an chronischen Schmerzen. Im Gesicht hatte er große offene Stellen, die zwar zuwuchsen, aber später neuerlich aufbrachen. Sie zeugten von seiner schweren Erkrankung.
Alle aus der Familie des Jungen, der die eigenartigen Dinge voraussagte, die niemand hören mochte und die ihm angelastet wurden, hatten Leber-Leiden und Probleme mit der Verdauung. Die genaue Ursache dafür war aber unbekannt.
Was er auch erlebte, er fand es nicht schlimm.
Er hatte eine Bleibe bei den Eltern und wenn er auch eingesperrt wurde und jeden Tag zwölf Stunden schlief, hatte er es warm und angenehm. In der kalten Jahreszeit hielt er sich in der guten Stube auf. Seine Mutter versorgte ihn und hatte ihm, im Laufe seines Leben, einige Male das Leben gerettet. Sie war eine gute Mutter, wenngleich sie überfordert wirkte und nervlich am Ende war,
an Ängsten litt und aggressive Zustände hatte, die sie schwächten.
Ihre Leiden ähnelten denen ihrer Kinder, denn ihre Leber und auch die Bauchspeicheldrüse schienen mitunter mangelhaft zu funktionieren.
Ab und zu reagierte er eifersüchtig. Es ging um die scheinbaren Ungerechtigkeiten, die das Leben mit sich brachte.
Die Süßigkeiten mundeten ihm zu gut, die die Schwestern in großen Mengen bekamen.
Deshalb musste er ungehalten werden und den Grund dafür erfahren. Das waren die alltäglichen Provokationen, die er zu erdulden hatte.
Er war nicht zu dick und doch hieß es, er sei es, war nie frech, aber es wurde behauptet, er wäre es und als einer bezeichnet, der sich falsch verhielt, obwohl er nur das tat, was er tun wollte und als gerecht oder rechtens empfand.
Wenn er sich nicht gerührt hätte, wäre er kein Mensch gewesen, sondern eine Maschine, die aufgezogen und getankt wurde, um den gewünschten Dienst zu verrichten.
Sein Leben glitt an ihm vorüber, als sei es nicht seines.
Er konnte im Leben und im erzwungenen Tun keine echten Verbesserungen feststellen, was ihn betrübte und alles ablehnen ließ. Auch deswegen verabscheute er die Arbeit und das Lernen.
Zudem verschlechterten alle Tätigkeiten das Befinden und verblödeten ihn.
Die Arbeit ermüdete und auch das Lernen brachte nie mehr als Leere und Müdigkeit.
Am nächsten Tag war alles längst vergessen.
Er war wie eine Quelle und sein Denken glich nicht Sätzen oder Schriften, sondern es war voller Bilder und Filme, die vor seinem inneren Auge abliefen. Sein Streben war nur ein Aufschrei, denn das Leben war so ekelhaft wie das Essen. Selbst das Wasser schmeckte selten einwandfrei
und musste durch Süßes versetzt werden. Oft war es zu brackig, um es trinken zu können.
Er besaß den Schlüssel zum Himmelreich. Das wurde in einem Werbespruch verewigt, als ein Mineralwasser nach ihm benannt wurde. Er meinte, das Wasser sei eine gute Chance für Österreich und das könnte überall hin verkauft werden. Es sollte in Flaschen abgefüllt und auch gekühlt werden. Auch vom Mineralwasser sprach er, das noch wertvoller sei. Solche Quellen bringen viel Geld ein. Die gäbe es in den Bergen und würden aus dem Erdinneren hervorsprudeln.
Er versuchte auch in seine Träume einzudringen, was ihm aber nur selten gelang und wenn es soweit war, bekam er Gegner zu spüren, die ihn aus seinem Traum vertrieben, als sei er es nicht selber, der diese Illusion aufgebaut hat und in einem fremden Traum, in dem er nichts verloren hatte. Seine Ideen wurden nicht sonderlich freundlich begrüßt, denn er war der Falsche.
Wenn seine Aussagen ein anderer Schüler vorgebracht hätte, gäbe es für jenen Belohnungen. Er war aber ein Nichtsnutz, der sowieso nie etwas tun wollte und hatte deswegen jedes Recht auf Glück verloren. Er müsse froh sein Luft zu bekommen, aber er verdiene nicht einmal diese, konnte er vernehmen.
Ein paar Buben, die jünger als er waren, traf er mitunter auf dem Heimweg von der Schule. Jene stritten im Wald. Sie waren sogar miteinander verwandt. Einmal mischte er sich in deren Spiel ein. Einer der Burschen sagte, er würde noch lange leben, aber der andere, der würde schon bald nicht mehr existieren. Der Bursche, dem das mitgeteilt worden war, tat ihm leid und er sagte zu ihm, er soll nicht über einen Zug klettern, dann würde er noch lange am Leben bleiben. Wer über einen Zug klettert, der darf sich oben nicht aufrichten, fügte er hinzu…
Tatsächlich studierte jener junge Mann ein paar Jahre später an einer Universität in Wien. Er war mit ein paar jungen Studenten unterwegs und sie wollten über einen Zug klettern und meinten, was soll daran tödlich sein, wenn jemand über einen Zug klettert und sich oben aufrichtet. Jener ließ sich dazu überreden und er geriet in den Starkstrom und kam dadurch um.
Ein paar Monate zuvor war der Behinderte noch bei seiner Mutter und sie redeten darüber. Sie konnte seine Aussage nicht verstehen und auch der junge Mann konnte das nicht so recht nachvollziehen. Er antwortete auf die gestellten Fragen, nur helfen zu wollen, um das Ereignis zu verhindern und konnte auch nicht verstehen, wieso er das gesagt hatte. Es könnte eine Eingebung gewesen sein.
Wipp-Verbot
In der letzten Schul-Stufe war es streng verboten, mit dem Stuhl zu wippen. Er war der Schüler, der gerne mit seinem Sessel hin und her wippte, denn sein Rücken schmerzte vom langen Sitzen und Schreiben. Auf diese Weise konnte er sich entspannen.
Sein Hintermann aber mochte es gar nicht, wenn er ihm zu nahe kam und geriet in Wut.
Jener würgte ihn sogar einmal und er fiel auf den Boden, nachdem der Stuhl umkippte.
Fürs Wippen musste er in die Ecke und dort stehen bleiben, bis es dem Lehrer wieder einfiel und er ihn an seinen Platz zurückschickte. Die Lehrer der letzten Klasse und der Schularzt verblödeten ihn völlig und sie schienen sehr stolz darauf zu sein.
Einige Lehrer und auch Direktoren in der Hauptschule, in der die polytechnische Schule untergebracht worden war, fuhren ihn böse an. Das waren jene von jeher gewohnt, um ihn weiter ins Eck zu drängen. Sie mochten Einzelgänger nicht, verfolgten die Schüler, die abseits gingen, die den Unsinn nicht glaubten, der verzapft wurde und die alles besser zu wissen schienen als die Lehrer. Niemand hielt etwas von ihm und einige seiner Aussagen erzürnten die Lehrer sehr. Was sie gegen ihn hatten, war ihm schleierhaft. Es war ihm aber nicht egal, denn er litt sehr darunter. Außerdem hatte er nur seine Meinung gesagt.
Einige Schüler liebten ihn damals wegen seiner wässerigen Wurst-Semmeln, die er nicht aß.
Ihm waren sie zu fett und er verspürte keinen Hunger. Deswegen war er lahm und schwächlich, obwohl er durchtrainiert wirkte, weil er fast jeden Tag vier Kilometer mit der schweren Schultasche zurücklegte. Niemand nahm ihn ernst. Sein Vater war auch längst fertig gemacht worden, seine älteste Schwester ebenfalls – beide waren in der Psychiatrie gelandet.
Sein Vater war in Klagenfurt und die noch junge Schwester in Vaduz untergebracht. Sie arbeitete an jenem Ort, aber die Einsamkeit und ihre Probleme meisterte sie nicht. Der Vater hatte einen Anfall von geistiger Umnachtung, die sich in Form von Größenwahn zeigte.
Er bildete sich ein, er sei Gott und er könne alles verändern oder voraussehen, was sich aber nur als Einbildung und Wahn herausstellte, denn er konnte nicht einmal das Wetter korrekt ankündigen. Wenn er detaillierte Auskünfte erteilte, stellten sich diese als falsch heraus.
Wären seine Verwandten nicht verrückt geworden, hätte er es vielleicht besser getroffen und die Lehrer wären nicht ganz so garstig zu ihm geworden. Sie hatten sogar die Frechheit besessen, ihm die alleinige Schuld an diesen Geschehnissen zuzuschieben. Er war nur ein Junge und alleine, selbst seine Eltern hielten nichts von ihm und ließen sich von Halunken einschüchtern und kaufen, indem sie falsche Angaben und Aussagen machten, die ihn belasteten und als den Üblen gelten ließen.
Arbeit, Schule und Ausbildung
Sein Vater hatte schwarz gearbeitet und in den Ferien half der Junge auch auf Baustellen aus, um sich ein Taschengeld zu verdienen.
Er bekam jeden Tag eine fixe Geldsumme bezahlt, auch wenn er vierzehn und noch mehr Stunden arbeitete. Zudem musste er die schlechten Tätigkeiten ausführen, denn die gelernten Arbeiter wollten bedient und verwöhnt werden, indem er ihnen das Material in die Hände drückte.
Oft ließen sie ihn lange die Steine in den Händen halten und meinten, er sollte alles alleine machen. Sie wollten nur noch kontrollieren.
Wenn die Lehrer von Gott und von der Vorsehung sprachen, taten sie es nur, um die Schüler zu quälen und einzuschüchtern, was dem Religionslehrer besser gelang als allen anderen Lehrkräften. Sie lehrten die bösen Lieder und wer sie sang, war schon vergiftet und musste mit einer Depression weiter leben.
Er war mit dreizehn Jahren an der Gürtelrose erkrankt, wurde gefühllos und depressiv.
Auch wenn er geheilt worden wäre und die Leute ihn nicht in die Mangel genommen hätten, wäre er nicht glücklicher geworden. Er bemerkte damals schon die Bösartigkeit der Leute und besonders der Lehrer, die es auf ihn abgesehen hatten und ihm noch mehr von den schwächenden Medikamenten verabreichen ließen. Sie wollten ihn zum Wahnsinn treiben, so wie sie es mit seinen nahen Verwandten taten, die aber trotzdem arbeiteten und sich mehr denn je gefallen lassen mussten.
Die Lehrer waren trotz der schweren Verbote, die sie gegen das Wippen mit dem Sessel ausgesprochen hatten, der Meinung, sie wären im Recht. Es gab aber kein gültiges Gesetz, das das Wippen verbot. Was sie trieben war Willkür gegen jene Schüler, die sie extra übel behandelten, um sie zu brechen und als unverbesserlich hinzustellen.
Er war schon lange trübsinnig und der Unterricht war eine Wiederholung.
Damals war er schon dem Spielteufel verfallen und er war es, zwei Jahre zuvor gewesen, der gemeint hatte, es sollte Kasinos geben und auch das Lotteriespiel, denn das schadete nicht. Er spielte oft um Geld und verlor stets. Seine unruhige Hand war daran schuld und die anderen Schüler hatten mehr Übung darin. Er zitterte meist und wenn er einmal den besten Wurf schaffte, wurde er disqualifiziert oder er hatte beim Aufwerfen der Münzen Pech und statt der Köpfe die Adler geworfen. Oft blieb ihm nichts und sogar das Fahrgeld verspielte er.
Er wäre nicht so dünn geworden, wenn er seine Jause verzehrt hätte.
Ihm war das klar, aber die Welt ekelte ihn an. Die Sonne blendete ihn, weshalb er die Augen zusammenkneifen musste, um überhaupt etwas zu sehen. Die Hitze war furchtbar für ihn.
Er trank wenig und wer wenig trinkt, bekommt Probleme, die zum Delirium führen.
Der Wassermangel schließt einen Energie-Mangel mit ein und wer wenig trinkt, hat so gut wie keinen Hunger und auch keine Energie zur Verfügung und die nötige Freude an der Bewegung fehlt. Lehrer und Mitschüler sahen seine Schwäche. Bemerkt wurde sie auch bei den sportlichen Übungen. Trotz seiner schlanken Figur erbrachte er schwache Leistungen und dafür wurde er verhöhnt und er erhielt stets die schlechtere Note.
In der Klasse stank es erbärmlich nach den Semmeln, die er verteilte und die die Schüler in die Fächer legten. Auch sie wollten sie nicht essen.
Jene, die sie aßen bekamen Blähungen, wie sein älterer Bruder, der schwer erkrankte.
Niemand verriet, was schuld war und ihn dahinraffte.
Einmal hätte der Versehrte beim Fußballspiel fast die Chance gehabt ein Tor zu erzielen, was aber misslang. Er sah nichts mehr, als er den Ball vor die Füße bekam.
Seine Nerven reagierten bereits damals über und das änderte sich nicht mehr.
Die Hauptschule war härter für ihn gewesen. Der Fachlehrer mochte ihn nicht, so wie er schon seine ältere Schwester und auch die älteren Brüder ablehnte. Die Gründe dafür waren ihm unbekannt, aber er hatte kein Interesse, sich darum zu kümmern. Das Treiben um ihn herum war ihm zu unwichtig. Seine Ziele alleine zählten und die konnte er im Traum wahr machen. Sie wurden auch real und niemand von den Gegnern konnte das verhindern.
Ein Schüler, der ein Bekannter des einen war, dem er vorhersagte, er müsse jung sterben, falls er eine Lehrerin werden wollte, versetzte ihm einen Tritt und meinte, er soll nie wieder Blödsinn zusammen quatschen, sonst würde es ihm noch übler ergehen.
Er lief dem Burschen nach und holte ihn ein, aber das war keine gute Idee von ihm gewesen, denn dort wo er sich einholen ließ, warteten seine Freunde und auch sein älterer Bruder, der recht kräftig war, sowie Lehrer, die nacheilten – die den Jungen, der getreten worden war, auch nicht mochten – um ihm die Leviten zu lesen. Der Junge war schon zu kräftig, denn er rang ihn nieder. Er bekam tatkräftige Unterstützung von allen Seiten und die Leute meinten, die Abreibung sei nötig.
Der Pfarrer trat ihn auch, denn er liebte es Buben zu treten.
Es war keine politische Aktion, der er anheim fiel, sondern Lehrer und Gemeinderäte waren daran interessiert, ihn für seine Aussagen zu strafen, obwohl er keiner Person Böses getan hatte. Schließlich agierten Personen gegen ihn, die sadistisch veranlagt waren.
Als er noch die Hauptschule besuchte, gab es Probleme im Land. Die Zweisprachigkeit war die Ursache für den unendlichen Streit, der nicht beizulegen war. Die Erzieher fragten die Schüler, was sie von zweisprachigen Orts-Tafeln hielten. Der Schüler meinte, es müsse sie geben, wenn die Bedingungen dafür erfüllt seien. Laut dem Artikel sieben des Staatsvertrages, müsste das längst erfüllt worden sein. Er hätte das aber, wenn er klug gewesen wäre, nicht gesagt. Einige Bürger wollten ihn quälen und als den daran Schuldigen einstufen.
Er verstand auch nicht, worauf die Eltern anspielten, als sie meinten, Freunde seien die ärgsten Feinde.
Er war seiner Mutter sehr ähnlich. Die Länge hatte er vom Vater, aber er aß und trank zu wenig und wurde deswegen nicht so kräftig wie er, sondern schwächlich und er konnte nicht einmal ordentlich gehen.
Die Mutter litt unter dem Wassermangel, den sie sich verordnete, indem sie zu wenig trank, dafür aß sie aber fett. Sie entwickelte eine Schichte Speck, die am ganzen Körper gleichmäßig verteilt war. Sie war, wie der Sohn voll Angst und Misstrauen gegen die Mitmenschen, die von ihr Dinge verlangt hatten, die sie ablehnte. Sie hatte wieder geheiratet, um vor den Männern Ruhe zu haben, was ihr aber überhaupt nicht half, denn nun hatte sie einen Mann am Hals, den sie nie wieder los wurde und der auch unverständig agierte.
Ihr Mann war jung und auch anständig, als sie sich kennen und lieben gelernt hatten.
Auf dem Bau wurde er allerdings rasch verdorben. Er musste saufen und die Sprüche der Bauarbeiter auswendig lernen.
Stumpf wurde er auch, da er stets arbeitete und soff und so gut wie nie las und lernte und zu viele Anstrengungen und unzählige Befriedigungen an der Tagesordnung waren. Er war zufrieden und fühlte sich wohl, seitdem er geliebt wurde. Auch die Kinder waren ihm zugetan, außer sein Sohn, der vor ihm zurückschreckte.
Nachdem er sich den Arm gebrochen hatte, stellte er ihn als Blöden hin und machte keine Anstalt, ihm zu helfen, was ihm klar erkennen ließ, er konnte nicht mit Buben umgehen. Er wirkte auf ihn eifersüchtig. Sein Vater mochte seine Töchter, aber ihn nicht. Er schätzte seine Frau nicht sehr, die sich nicht von ihm ausnutzen ließ und sich nicht in dem Maße erniedrigte, wie er es von ihr verlangte. Die Ähnlichkeit mit seiner Mutter, die stets direkt reagierte, dürfte ein Grund gewesen sein, den viele gegen ihn nutzten.
Als Schüler war er einige Zeit über schief gegangen. Den Grund wollte niemand verraten.
Er konnte es nur auf den Fotos erkennen, die in jener Zeit geschossen worden waren. Es schien aber keines seiner Beine länger zu sein.
Auch das Rückgrat war schief gewachsen. Das war ihm nach der ersten Zahnbehandlung aufgefallen, die er unterbrochen hatte, nachdem der Dentist zu ihm gemeint hatte, er dürfe nicht wiederkommen, obwohl er ihm einen neuen Termin aufschrieb. Der Lehrer hatte ihm eine Pille verabreicht und der Schularzt beleidigte ihn.
Seine Geschwister und Eltern mochten ihn auch nicht. Sie verärgerten und deprimierten ihn, indem sie von Musterknaben redeten, die im Äther zu hören waren. Sie redeten nur in Moll mit ihm, was ihm jedoch wenig scherte.
Sein Kopf veränderte sich, indem er sich verlängerte und dünner wurde. Auch seine Knochen wurden länglich und schienen nur von Haut überzogen zu sein. Auf den Photos wirkte er wie ein Skelett. Seine Augen wirkten zu weiß und viele Leute verfolgten ihn mit merkwürdigen Blicken.
Seit er sich vor dem Fett ekelte, wurde er dünner. Das aber wurde von ihm nicht wirklich bemerkt. Er sah sich nämlich nie im Spiegel an und er putzte sich nie die Zähne.
Sein Haar kämmte er sich auch nie, was gut war und rasieren musste er sich auch noch nicht.
Er tat sehr viele Dinge automatisch. Kleinigkeiten liefen bei ihm automatisch ab.
Meist schaute er nur vor sich hin, selten lief er und wenn, dann nur seinen Schwestern nach, um sie zu erschrecken und zum Schreien zu bewegen. Die Schelte seiner Mutter wurde selten und die letzten Jahre vor der Lehrzeit waren schnell vergangen.
Freude und auch Angst plagten ihn, denn er wollte nichts tun, was er den Eltern längst verraten hatte. Sie ließen sich das jedoch nicht gefallen. Sie verlangten von ihren Kindern zu arbeiteten und sie sollten einen Beruf erlernen.
Er wollte nie wieder in die Schule gehen. Das hatte er als sinnlos erkannt. In der Schule wurde nur Blödsinn beigebracht, der nicht half und nicht klüger machte.
Er fühlte sich am Ende jedes Schuljahres ausgelaugt und verblödet. Das Abschreiben von der Tafel und die unzähligen Moralpredigten der Lehrer und Eltern verdummten.
Der gleiche Unfug war alle Tage auszuführen und deswegen wollte er täglich dasselbe essen – das Brot, das er in dicken Scheiben abschnitt. Butter und Marmelade kam drauf, um es leichter hinunterzuwürgen.
Vom Rosinenkuchen bekam er damals schon sehr schmerzvolle Blähungen, die ihn beinahe umbrachten. Manchmal wälzte er sich vor Schmerz am Boden und er krümmte sich – blieb lange Zeit über still, was die Schwestern und auch die Eltern falsch interpretierten, denn sie meinten, er hätte Angst oder ein schlechtes Gewissen.
Damals ging er schon steif, als hätte er einen Stock geschluckt.
Er meinte, der Pfarrer und die Lehrer sowie die Schulärzte hätten etwas damit zu tun, auch die Infektion, seit der er nichts mehr spürte. Die Ideen sprudelten nicht mehr so oft, er wurde nicht mehr gefragt und er hatte auch keine Lust etwas zu äußern.
Seit dem Anschlag durch den Schulkameraden, den er nicht durchschaute, samt dessen perversen Interessen, die ihn zurückschreckten, war er schwächer und weiter weg vom Geschehen, was die Lehrer mit Hohn quittierten. Sie behandelten nicht nur ihn übel, sondern auch seine Geschwister und vor allem jene Geschwister, die älter als er waren und auch die Eltern. Das bemerkte er damals nicht. Ihm ging es um seine Träume. Die wollte er verwirklichen, was aber nicht nach seiner Variante realisierbar war, sondern nur indirekt.
Er hatte etwas an sich, das er von seiner Mutter übernommen hatte, was ihn frech wirken ließ.
Doch war jener Tick nur eine Behinderung, denn sein Intellekt funktionierte nicht rational, sondern irrational. Er dachte nicht wie üblich. Lieber dachte er in Bildern und stellte sich eine eigene Welt vor, in der er der Mächtige war. Alles lief so ab, wie er wollte. Er war die Natur und die Instanz, die alles vernichtete und wieder errichtete. Er kam sich gut vor, was zwischendurch zu erkennen war und die Lehrerschaft verärgerte.
Er wollte zu viel. Das spürten die Leute. Sie empfanden ihn als Konkurrenz und meinten, er wäre bei den Damen zu beliebt.
Die Bürger hielten ihn daraufhin für einen gefährlichen Konkurrenten. Einige meinten, sie würden ihn näher kennenlernen wollen. Jene zerrissen aber ihre Mäuler über ihn, um ihn madig zu machen.
Nur in seinen Träumen und Phantasien blieb er stark. Die geistigen Werte waren es, um die es ihm ging und die ihn erfüllten.
Etwas Unbestimmbares strahlte er aus, was die Leute erstaunte und sie nicht deuten konnten. Er war ungelenk und steif und erbrachte nicht die Leistungen, die er seinem Aussehen gemäß schaffen sollte.
Die Lehrer und auch die Leute, die ihn kannten, waren von ihm sehr enttäuscht. Sie erhofften mehr von ihm, aber er bot nicht einmal das Übliche.
Da er dünn und schwächlich war und zu wenig trank und aß, machten sich die Leute Gedanken über ihn, hielten ihn für krank, ohne das zu akzeptieren. Erst in der Lehrzeit nahm er zu und er wuchs um einige Zentimeter. Das Untergewicht und die Anstrengungen ließen ihn glänzen, denn besäße er die übliche Fett-Schichte, sähe er aus wie alle Leute.
Das Töten war nicht seine Sache, denn er konnte keiner Henne Kragen umdrehen und auch keinen Grashalm abreißen. Es tat ihm sogar leid, wenn er ein vierblättriges Kleeblatt pflückte.
Alles bereitete ihm Schmerzen und sein Herz beruhigte sich darauf lange nicht.
Seine Mutter war kräftig und geradlinig. Sie war selbstbewusst, fiel deswegen auf und wurde Tests unterzogen.
Sie war mit dem Rad über fünfzig Kilometer unterwegs gewesen, als sie ihren ersten Mann besuchte. Mit dem hatte sie einen Sohn, der in der Kriegszeit geboren worden war.
Ihr wurde stets übel, wenn sie mit einem Wagen unterwegs war. Sie vertrug die schlingernden Bewegungen nicht und auch der Geruch von Diesel bereitete ihr Unbehagen.
Sie arbeitete mitunter bei Landwirten. Ihre Eltern stammten offiziell von Bauern ab. Sie musste zuhause den Haushalt führen. Ihre Eltern hielten sie dafür geeignet. Ihre Mutter war sehr krank, erhielt Medikamente und wurde aufgrund dessen auch noch blind.
Ihr Vater arbeitete im Straßenbau und er war ein Sozialist. Es hieß, deswegen erbte sein Bruder den Bauernhof. Als Sozialist hatte er in jener Zeit nichts zu bestellen.
Er musste alles selber fertigen, um ein Dach über seinem Kopf zu haben. Selbst die Kleidung schneiderte er für seine Kinder.
Sein Geld benötigte er für die Prozesse, die teuer waren und schließlich musste er seinen kleinen Acker doch wieder dem Bruder, der den Hof erbte, zurückgeben.
Weltabgewandt
Der Versehrte machte sich nie über die Welt und über das Leben Gedanken. Deswegen hatte er keine Ahnung darüber. Er träumte nur und spürte Dinge, die Bürger scheinbar nicht beachteten. Auch darüber machte er sich keine Gedanken. Er spürte diese Kräfte, wollte helfen und die wahren Ursachen begreifen.
Die Welt und den Kosmos wollte er einst verstehen und auch das Leben. Das tat er in seinen Phantastereien längst, ohne darüber nachzudenken und alles zu analysieren.
Er träumte in Bildern und in Szenen, konnte jene jedoch nicht in Worte fassen. Sie waren nur Phantastereien geblieben, die später in Ideen und Worten als Bruchstücke zutage kamen und Leute erschreckten und erschütterten. Seine Späße wurden ihm übel genommen.
Einige konnten sich den Unmut darüber nicht verkneifen.
Eltern
Seine Eltern waren nicht ganz so wie jemand sich gute Bürger vorstellt und doch fügten sie sich recht gut in das Bild ihrer Zeit und in das Land, in dem sie aufwuchsen und verblieben.
Sie hatten nichts geerbt und stammten aus kinderreichen Familien. Ihre Eltern waren Arbeiter, Bauern und Geschäftsleute, die gegen die Ehe der beiden waren.
Seine Mutter war Witwe und zehn Jahre älter als ihr zweiter Ehemann – sein Vater.
Dessen Eltern hatten daher einen guten Grund gefunden ihn los zu werden.
Er war ein Muttersöhnchen gewesen und wegen einer schweren Erkrankung, seit seinem zwölften Lebensjahr, nicht mehr zur Schule gegangen.
Er hatte keinen Schul-Abschluss, was aber dazumal keine Affäre war. Nach dem Krieg gab es Arbeit genug, auch für Analphabeten, denn viele Häuser waren desolat und die Wege mussten erneuert und repariert werden. Es gab kein Problem für ihn eine Arbeit zu finden, obwohl er langsam arbeitete, was aber damals kaum störte. Auch die Kosten für die Erhaltung des Lebens waren sehr niedrig. Die Familie kam mit einem Lohn aus, wenn sie sparsam war.
Die Bauarbeiter hatten auch das seltsame Glück, von den Auftraggebern meist verköstigt zu werden. Die schwere Arbeit forderte große Mengen Energie, die stets erneuert werden musste.
Er war ein unbeschriebenes Blatt, doch seine Ehefrau hatte schon drei Kinder mit in die Ehe gebracht, die verschiedene Väter hatten, was seinen Eltern missfiel.
Sie hatte zuvor einen Prozess am Halse gehabt, der unnötig gewesen war, nur einem Jux und aus Neid der Mitmenschen entsprang, denn sie war als sehr junge Witwe besser dran denn je und kassierte mehr Geld als Arbeiter und Bauern, die deswegen vor Neid nicht mehr ein und aus wussten und sie verleumdeten, indem sie ihr unterstellten, sie hätte abgetrieben.
Sie war lange zuvor aus ihrem Elternhaus ausgezogen. Fehler hatte sie begangen, die aber weder böse noch Sünden sein konnten, denn die Natur verlangte und vollzog alles und es war nichts Unnatürliches und auch nichts Böses an Kindern.
Empfindlicher als andere Knechte und Mägde war sie, wollte nicht alles essen, was ihr vorgesetzt worden war und aß lieber pflanzliche Kost als jene der Arbeitskollegen. Pflanzliches war ihrer Meinung nach gesünder und bekömmlicher als die Nahrung der Arbeiter, die beim Bauern verköstigt wurden.
Das war für jene befremdend – auch ihre Ausdrucksweise. Aber sie arbeitete ordentlich und führte die besseren Tätigkeiten aus.
Alle Angriffe gegen sie schlugen fehl, deshalb wollten sich ihre Gegner an ihren Kindern rächen.
Sie mochten es nicht, ewig schwer atmen zu müssen – aus Wut, da sie aus ihren Fängen entschlüpft war.
Die Nachbarn waren nett und freundlich. Aber Neid und Wut entwickelten sich und diese Empfindungen waren gefährlich. Die konnten alles zerstören. Ihre Blicke wirkten unheimlich und Angst keimte auf, wenn einer jene bemerkte.
Die zwei älteren Söhne hatten Freundinnen und viele Abenteuer erlebt, waren unerschrocken und stark, standen auch als Fußballer ihren Mann. Sie waren keine Akademiker geworden.
Ihre Mutter war nicht auf Bildung aus, sondern legte Wert darauf, dass ihre Kinder arbeiteten und Geld verdienten. Als sie zwei Kinder vom jungen Freund hatte und ein drittes unterwegs war, wollte sie doch heiraten.
Sie hegte diesen Wunsch, um Ruhe zu haben, da ihr einige nachstellten, was für sie sehr unangenehm war. Sie verzichtete auf die Pension, indem sie standesamtlich heiratete und sogar die Abfindung nahm sie nicht an, sondern verschenkte das Geld und einen Teil davon bekam ihre Schwester, die ihren kranken Fuß operieren ließ, der durch die Kinderlähmung verkümmert war. Sie konnte vorher keine Schuhe tragen.
Sie liebte ihren jungen Mann sehr, was ihm zu Kopf stieg. Er kam sich gut vor,
trank jede Menge Alkoholika. Der Durst auf den trockenen Baustellen macht allen Arbeitenden zu schaffen. Diese Leidenschaft machte ihn leichtsinnig, und sein Mundwerk ging über, bis er für Verwandten unerträglich wurde. Er liebte die Arbeit nicht besonders und träumte von der Pension. Wegen seiner Leiden lag er zudem oft und lange im Krankenhaus.
Die Ärzte und Beamten hatten kein Mitleid mit ihm. Mit fünfundfünfzig Jahren hatte er es doch noch geschafft, die Pension zu kriegen, er arbeitete aber trotzdem weiter, was die Leute lautstark begrüßten.
In den Jahren, in denen er gearbeitet hatte, war er die halbe Zeit über arbeitslos. Drei Jahre war er krank und auch im Krankenhaus war er insgesamt über zwei Jahre. Das bezahlte aber der Staat und die Steuerzahler waren großzügig, die ihn liebten und es mochten, wenn er für sie alle Tage Überstunden schindete.
Die älteren Geschwister waren gesellig und blieben selten zu Hause.
Sie waren auf Abenteuer aus, wann immer sie eine Gelegenheit dazu bekamen.
Der Zweite war der Übertreibende, der großen Durst hatte und wenig vertrug.
Er war klein und mochte es nicht, wenn ihn jemand deswegen provozierte, deshalb gab es Raufereien, wofür er eine Vorstrafe kassierte.
Er hatte das Unglück gepachtet, eines seiner Beine brach und konnte nicht mehr sprinten. Er hatte aber auch keine rechte Lust mehr, das Saufen war ihm lieber und auch die Frauen liebte er über alles.
Als er sich eine Familie zulegte, war er süchtig. Er konnte – ohne zu rauchen und ohne Alkohol – nicht mehr leben. Er war zwar fröhlich und sehr redefreudig, aber das ging stets auf seine Substanz. Seine Defekte verschlimmerten sich und er verschied relativ jung.
Der älteste Bruder war ordentlich, hatte aber Probleme mit der Heirat seiner Mutter und verschwand, kurz nachdem sie geheiratet hatte.
Er war ein ehelich Geborener und deswegen besser dran als seine jüngeren Geschwister.
Die jüngsten Geschwister mochte er nicht besonders. Er war fast schon erwachsen, als sie geboren wurden, begann mit der Lehre und als er entschwand, die neue Situation belastete ihn zu sehr, vergaßen sie ihn rasch.
Mit seiner Mutter gab es nachträglich Probleme.
Es ging um ein Radio, das er auf ihren Namen bestellt hatte und sie nicht bezahlen wollte.
Sie meinte, er sollte es bezahlen. Sie hatte nichts vom Radio und sie waren darüber in Streit geraten. (Sie hatte ihm allerdings ein Geschenk versprochen.)
Dieser Zwist störte ihre Beziehung lange.
Er heiratete nie und lebte mit einer älteren geschiedenen Frau. Sie hatten ein gemeinsames Kind.
Die älteste Schwester war sehr aggressiv, wie die meisten Mädchen und hielt es nicht lange zuhause aus. (Sie wollte nicht so recht.)
Ihr blieb aber nichts anderes übrig als zu arbeiten.
Sie zog aus, als sie erst vierzehn Jahre alt war. (Ihre jüngeren Geschwister hatten sie aus dem versperrten Zimmer befreit, in das danach der jüngste Bruder eingeschlossen wurde.)
Sie fuhr zu ihrem ältesten Bruder, der sie zum Arbeiten anhielt, denn auch er konnte sie nicht aus seiner Tasche verköstigen. Sie war auf alle böse geworden, als sie am Arbeitsplatz Übles erlebte.
Ein Säugling starb, auf den sie aufzupassen hatte und sie verkraftete das nicht.
Danach wurde sie Kellnerin, was auch nicht besser für sie war und sie begann Alkoholika zu konsumieren. Sie kam zwischendurch zu ihren Eltern auf Besuch und arbeitete kurzzeitig im Ort. Sie war leichtsinnig und ging zu weit – tat was Männer von ihr wollten, was aber auch zur guten Unterhaltung beitrug.
Als der jüngste Sohn mit der Pflicht-Schule fertig war, musste er sogleich eine Lehre beginnen.
Er war entsetzt und hatte nie daran gedacht zu arbeiten und sagte zu den Eltern, dass sie sich das abschminken konnten, denn er würde kein Maurer werden. Das sei ihm zu staubig und zu grausig, denn das Zeug war ekelhaft, mit dem der Maurer dauernd hantierte.
Er lehnte es kategorisch ab und versprach, ihnen dafür nur Bosheiten anzutun.
Seine Gegenreden halfen aber nichts. Ihm wurde eigenes Entscheiden untersagt, denn er könne später, wenn er ausgelernt hatte, immer noch tun, was er wollte.
Aber er kannte die Lügen seiner Eltern schon zu gut, die zwar etwas versprachen, aber nichts hielten und nur ihren Willen durchsetzen wollten. Sie stellten ihn auch vor die Wahl und meinten entweder er begann die Lehre oder er habe zu verschwinden.
Er hatte jedoch nichts im Kopfe als die Leere, die aber besser war als alles Wissen der Menschen und meinte, das Wissen würde nur verdummen und alle Lernenden würden belogen und nichts als Lügen könnten an die eigenen Kinder, Schüler und andere Personen weitergegeben werden.
Das Umfeld
Jugendliche spazierten in den lauen Nächten um die Siedlung.
Sie unterhielten sich, während sie gingen, lautstark, um die Leute, die sich in ihren Häusern verkrochen zu provozieren und zu veräppeln.
Er wäre gerne mitgegangen, aber das war nur Unfug, was jene trieben, wobei keiner anderes vermochte. Doch musste er früh zu Bett gehen – sobald es dunkelte.
Das gefiel seiner Mutter, die ihn auf diese Weise ärgerte und veräppelte. (Das sollte sich erst ändern, als er arbeitete und Geld verdiente.)
Manchmal ging er, als er Schüler war, mit jenen. Es war recht lustig, aber zugleich zu blöde. Sie unterhielten sich und machten dunkle Andeutungen, um ihn zu irritieren. Aber er ließ sich das nicht gefallen, indem er seinerseits mit ähnlichen Scherzen antwortete, was jene aber ignorierten.
Unter den Spaziergängern waren Nachbarn, Personen, die sich hervortaten, obwohl sie unbedeutend waren. Deren Reden hatte er längst vergessen.
Nur die Runde, meist im selben Tempo, wurde abgeschritten. Es wurde geschäkert und geflirtet. Junge Mädchen schritten wacker mit. Deren Väter machten sich Sorgen um sie.
Die Mädchen waren jung und dumm und begriffen die Gefahren nächtlicher Spaziergänge nicht.
Es gab auch Reibereien und Provokationen gegen seine Familie und besonders gegen ihn, wenn er leichtsinnig geredet hatte, anstatt Großes zu leisten.
Sie wollten die groß geratene Familie entzweien. Die älteren Geschwister waren schon vertrieben worden.
Feinde waren oft unter den Gehenden, die sich beratschlagten, um neue Strategien auszuhecken.
Mit ihrem Hohn kamen sie bei ihm nicht weiter. Zu klug und abgehoben war er, um das Zeug ernst zu nehmen, das sie von sich gaben und nach Bosheit und Verlogenheit stank.
Ihm fielen diese Leute auf und selbst die freundlichen, wirkten auf ihn falsch, die sich nur einschmeichelten und auf Vorteile und Aushorchen bedacht zu sein schienen.
Er hatte gute Ideen, welche die jungen Leute aber als alles andere als gut hinstellten.
Sie waren gegen die Partei, die er als Sieger-Partei erkoren hatte.
Er sagte, es sei nötig und es gäbe zu große Probleme wirtschaftlicher Natur. Die Wirtschaft war schwer angeschlagen und die Krise im ständigen Wachsen.
(Auch seine Schwestern, die Mutter sowie sein Vater wurden gegen ihn aufgewiegelt und eifersüchtig gemacht, um Streit zu provozieren.)
Seine zweite Schwester, die ihn sehr eifersüchtig traktierte, wollte jenes, was ihm gekauft und geschenkt wurde, auch haben. Es musste schließlich zum Ausgleich kommen, als sie seine Schier, ohne um Erlaubnis zu fragen, nahm und wie eine Verrückte einen Abhang hinab rutschte. Sie fiel hin und brach sich ein Bein.
Die Schi hatten keine Sicherheitsbindung und sie konnte nicht gut Schi-laufen.
Aber sie war tollkühn, wie die meisten Mädchen, deshalb blieb das Unglück nicht aus.
Sein Zorn gegen sie war dadurch befriedigt worden. (Sie hatte ihn vom Stuhl gestoßen, ehe er richtig drauf stand.)
Das Arbeiten war nicht nur hart und anstrengend, das wäre einzusehen gewesen, sondern eine Zumutung. Die Bauherren wollten nichts bezahlen und keinen Lehrling am Bau dulden.
Am Land war es üblich einen Lehrling als unbrauchbar hinzustellen, auch wenn er ordentlich zulangte und mehr leistete als der Maurer.
Die Wirtschaftskrise war voll im Gange. Die Arbeiter mussten froh sein, noch eine Arbeit zu haben. Der Sprit wurde unverschämt teuer und die Arbeiter verdienten über Nacht um die Hälfte weniger – ihnen wurde die Inflation nicht abgegolten.
Sie mussten sich an die schmale Brieftasche erst gewöhnen und die Schuld daran gaben sie dem Lehrling, der das vorgeschlagen hatte. Es war seiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, das System zu erhalten, das zusammenzubrechen drohte.
Er litt unter den Zuständen am Bau. Staub, Lärm und auch die Mentalität der Arbeiter, die zum Lehrling nicht hart waren, ihn aber trotzdem nicht mit Samthandschuhen anfassten, belasteten ihn schwer. Um was es ging, war unbestimmt. Die Geschäftsgebaren provozierten Missstände. Erschreckend waren die Fahrten zur Baustelle, per Moped, die gefährlich und langwierig waren. Es dauerte zu lange dorthin zu gelangen.
(Der Fahrtwind war gefährlicher als der Durchzug auf den Baustellen.)
Die Bauherren suchten nach Gründen, um gegen ihn zu wettern. Es ging um sein Aussehen und um sein Benehmen. Er wollte nichts essen und er trank wenig und keinen Alkohol, das war er so gewohnt.
Wenn er viel aß, litt er an Blähungen und das bereute er sofort. Es war wie eine Sünde für ihn.
Er kaute schwer, denn er hatte große Zahnlücken und war deshalb überhaupt nicht aufs Essen erpicht. Seine Zähne schmerzten durchgehend und sehr stark.
Damals hatte er grüne Zähne. Er putzte sie schließlich, nachdem die Frauen ihn dazu verführten.
Es hatte aber keinen Sinn mehr, diesen Aufwand zu betreiben, denn seine Zähne waren durch Karies zerstört und auch das Zahnfleisch bereits im Schwinden.
Sein Mund war wund und oft blutete sein Zahnfleisch. Die Nerven begannen zu rebellieren. Er hatte auch Angst davor, alle Zähne ausreißen zu lassen.
In den Nächten und Träumen musste er sich mit schwarzen Zähnen auseinandersetzen. Er träumte auch von ausfallenden Zähnen, denn die Organe wollten ihn dazu bewegen, doch wieder zum Zahnarzt zu gehen, um die Zähne sanieren zu lassen.
Als er doch zum Zahnarzt ging, musste er sich noch ärgere Frechheiten gefallen lassen, um wieder einige Jahre nichts mit Zahnärzten am Hut zu haben und trotz der Zahnpflege entstanden noch tiefere Löcher, die ihn erschreckten und einen Galgenhumor erzeugten. Wenn er seine Zähne zeigte, erschraken die Leute zutiefst, da sie die Lücken und Löcher bemerkten.
Es hatte wenig Sinn gegen die Feinde anzukämpfen, zumal sie klüger und zahlreich waren.
Die Familienmitglieder wurden von jenen gegeneinander ausgespielt, die sich auch ausspielen ließen und die Heimtücke jener Personen nicht durchschauten.
Die Eltern mussten leiden und ihre Liebe schwand, als der Vater sich verletzte und der Mutter die Schuld daran anlastete. Aber er war süchtig und wollte ein Chef sein, so wie schon sein Vater und auch sein Sohn, der dem Lehrer gesagt hatte, er würde am liebsten sogleich in Pension gehen, aber ohne dafür jemals zu arbeiten.
Der Vater hatte ähnliche Gegner wie die Mutter. Auch ihre Kinder mussten mit den selben Feinden kämpfen, die sich nicht zu erkennen gaben und heimtückisch gegen sie vorgingen.
Die Leute agierten geschickt und niemand aus der Familie konnte etwas beweisen, obwohl sie einen Verdacht hegten. Er begann Leute, Freunde und Eltern sowie Geschwister zu verdächtigen.
Worauf der Verfolgungswahn sich langsam und beständig entwickelte.
Die Familie wurde nicht für voll genommen – tat zu freundlich und einfältig.
Die Eltern blieben treu und anständig bis in den Tod, nahmen alles Gesagte, Geschriebene und den Glauben viel zu ernst. Sie missverstanden die Religion und ihre Thesen.
Sie nahmen alles wörtlich und zu genau, ohne sich Gedanken darüber zu machen, fanden auch keine Zeit dafür, steckten ihre Kräfte voll in die täglichen Probleme, die sie sich schufen, daher kamen sie nie zum Überlegen. Der Vater wollte eine große Familie und hätte sie noch vergrößert, wenn die Ehefrau nicht schon zu alt und schwach dafür gewesen wäre. Das letzte Kind bekam sie mit zweiundvierzig Jahren und dazu auch noch zu Hause.
Der Versehrte hätte nicht die unseligen Fähigkeiten zum Besten geben sollen, die er durch das Träumen und Phantasieren erlangte, wollte jedoch solcherart ans Ziel kommen.
Mit normalen Methoden war er zum Scheitern verurteilt, darum blieb ihm nichts anderes übrig.
Er war sehr ernsthaft, lachte nie, wenn der Lehrer einen Witz vortrug.
Die Gesellschaft und die Welt waren zu verändern und alles musste er zuerst können.
Wenn er nicht die Fähigkeiten besäße, die Welt zu ändern, wäre er nie auf diese Idee gekommen.
Die Mitmenschen förderten sogar seinen Wahn Unmögliches schaffen zu wollen.
Es gab aber auch Leute, die etwas dagegen einzuwenden hatten, die seine Pläne zu gut fanden, aber das Leben käme zum Besseren, wenn er sein Ziel erlangte. Es gab Erscheinungen an ihm, die nicht seinem Ziel entsprachen. Er hatte auch eine große Schar von Gegnern am Hals.
Das war ein Problem und auch seine Eltern mussten mit ihm leiden.
(Wenn sie nicht gewesen wären, wäre er nicht einmal auf der Welt und sie hatten sein Leben erhalten und gerettet.)
Anhand seiner Ideen erkannten die Bürger, er plante und war fähig das Leben und auch die Welt zu verändern. Die Erzieher und Gebildeten waren zu seinen Gegnern erklärt worden. Es musste Gegner geben, sonst gab es keine Magie und ohne Magie konnten die Welt und das Leben nicht umgeformt werden. Es gab schon zuvor die Für und Wider Parolen und Szenen, die entstehen, wenn der Kampf beginnt.
Die Dialektik musste passen, denn ohne Für und Wider konnte nichts existieren und nichts geändert werden. Was aber nötig war, das waren die Änderungen, denn bliebe es weiterhin gleich, könnten Menschen nie die Freiheit erlangen und zum Exporteur werden.
Vorerst aber musste der nötige Stand erreicht werden, um den Kleingeist zum genialen Geist zu formen, der das All ohne Zeitverlust durchstreift und selbst die Organe zu Geist umwandelt.
Das wird aber leichter aufgezeichnet, als ausgeführt.
Ihm ging es nie um Reichtum oder um Macht, denn nötig war die Veränderung der Natur, die in den Lebenden steckte und als Trieb bzw. Wille wirkte – und als Geist, der überlegte.
Die Schüler und Lehrer hielten ihn für mies, da er nichts Besseres kreiert hatte.
Seine Ideen waren zwar brauchbar, aber sie waren nicht Sonderklasse und nicht in das Konzept der Schulen passend, die er besuchte. In der Hauptschule und auch in der Berufsschule kam es zum Streit mit der Lehrerschaft. Die Schülerschaft wandte sich auch gegen ihn und er wurde als hochnäsig hingestellt. Er wollte keines der Angebot annehmen und keinen Dank, und erkannte wie wenig Dank hinter den freundlichen Fassaden steckte. Sie horchten ihn aus, ließen ihn reden, denn es war kein Nachteil sich das Gerede einer Person anzuhören. Danach konnte der Hebel angesetzt werden, nachdem die Schwächen und die Probleme bekannt waren.
Er meinte auch, eines Tages seine Werke im Internet zu präsentieren. Doch niemand hatte eine Ahnung, was das Internet sei. Ähnliche Methoden waren längst bekannt, wurden jedoch streng geheim gehalten und hauptsächlich von Behörden und Geheimdienst verwendet.
Er sagte aber nie Unmögliches und hatte nicht in allen Details Recht – verkündete nur seine Meinung. Seine Schätzungen waren nicht schlecht, aber die Lehrer wollten sie nicht hören.
Ihm wurde von Lehrkräften und auch von Schülern befohlen den Mund zu halten, denn er wisse sowieso nichts und rede nur dummes Zeug daher, als er in der Berufsschule die Problematik der Wirtschaftskrise erklärte und vortrug, wie sie gelöst werden könnte. Die Mitschüler bezeichneten ihn als den Schuldigen, als über Nacht das Geld nur noch halb soviel wert – und die Mehrwertsteuer zusätzlich zu bezahlen war, was zusätzliche Teuerungen verursachte.
Von den Schülern hatte er nichts Gutes zu erwarten.
Sie quälten ihn dafür, als wäre er der Initiator der Geldentwertung gewesen.
Einige seiner Ideen wurden aber innerhalb kürzester Zeit Realität. Der Lehrer war nicht unzufrieden mit ihm, als er sie vortrug, zumal alles frei und franko war.
An Geld und Arbeit hatte er kein Interesse. Er litt unter allen Bedingungen des Lebens und er konnte nur negative Empfindungen spüren, – redete groß und lernte nichts, – hatte aber keine Probleme, zumal der Lehrer ihm keine Fangfragen stellte
Was ihn sehr störte war der Umstand zum Zerstören genötigt zu sein, wenn er arbeitete.
Er musste Pflanzen und Tiere umbringen, auch Löcher buddeln sowie Steine zerschlagen.
Vorgehen musste er geradeso, um Geld zu verdienen, das er in den Nächten verbrauchte.
Inzwischen war er alle Nächte unterwegs. Das erste Lehrjahr war überstanden und die Unlust zu arbeiten war gewachsen. Kurzerhand behauptete er, er würde die Lehre abbrechen, um nach einer neuen Arbeit Umschau zu halten.
Aber er flanierte nur in der Stadt herum und besaß nicht den Mut eine Arbeit zu suchen oder irgendwo nachzufragen. Außerdem hätte ihn niemand aufgenommen, nicht einmal sein Chef hätte ihn eingestellt, wenn nicht sein Vater ihn darum gebeten hätte.
(Die Auftraggeber waren unzufrieden mit ihm. Er hing mehr herum, als zu arbeiten, gaben das wenigstens vor, wenn es um die Abrechnung ging, um den Preis zu drücken.)
Sein zweiter Bruder sah ihn, als er herumhing. Er war damals erst eine Woche in der Stadt unterwegs gewesen und noch immer beim Überlegen und hatte keinen anderen Plan im Kopf als nichts zu tun und den ganzen Tag über zu gehen und zu grübeln.
Der Kopf war leer und die Angst wuchs stetig, deswegen war das Flanieren keine echte Erholung, sondern ein Grund depressiv zu werden.
Ein Mann aus seinem Heimatort sprach ihn an – ein bekannter Schwuler, den die Leute als blöde einstuften. Er fragte, was er da ganz alleine zu tun habe und ob er nicht mit ihm mitgehen wolle. Er wisse schon etwas Gutes für ihn und auch was los sei, denn er kenne ihn.
Aber er ging weg und war tief erschrocken, hatte Angst davor und wollte nichts damit zu tun haben.
Die ganze Zeit über war er alleine geblieben, als er in der Stadt unterwegs war und sprach niemanden an.
Ein Mann, bei dem er etwas zu essen kaufte, regte sich über ihn auf. Jenem kam er verdächtig vor. Er kenne solche wie ihn, hörte er und wisse was mit ihm los sei und was er vorhabe.
(Solche Reden waren Schwachsinn.)
Die Straßen waren ihm unbekannt, doch hatte er sie als Junge schon gesehen, als er mit seiner Mutter ins Krankenhaus unterwegs war, wo die Leute ihm Übles angetan hatten, ihn erst zweimal narkotisierten, um ihn danach im Tiefschlaf zu halten und zu schänden, damit er niemanden mehr auf die Nerven fiel.
Er phantasierte beim Gehen und vergaß es gleich wieder. Auch im Zug, bei den Hin – und Rückfahrten dachte er verworrenes Zeug. Er musste das von irgendwoher gewöhnt sein, aber die Ursache war ihm entfallen.
Seine älteste Schwester schenkte ihm zwei Hosen und auch einen Mantel, den er selten trug. Niemanden fiel auf, dass er mit der Kleidung seiner Schwester unterwegs war, außer wenn er den Mantel an hatte. Sie trug Männer-Gewandt.
Manchmal hatte er sogar das Bedürfnis ein Büro aufzusuchen, doch sobald er vor der Tür stand, konnte er nicht weiter und verharrte bewegungslos, bis er endlich flüchtete, ehe jemand herauskam, um ihn zu verjagen. Es war wie verhext und er fühlte sich beobachtet. Wer ihn aber dauernd beobachtete, ahnte er nicht und sich selber konnte er nicht die Schuld daran geben.
In jenem Moment beobachtete er sich nicht selbst, sondern erst viele Jahre später, um diese Erfahrungen schriftlich festzuhalten.
Es kam, so wie es kommen musste, denn die Eltern ließen ihn nicht mehr aus dem Haus und es hieß, er hätte einen Urlaub genossen aber damit sei es vorbei und das bedeutete wieder auf dem Bau zu arbeiten. Dafür hasste er seine Eltern noch mehr und liebend gerne wäre er weggelaufen. Zugleich aber hatte er große Furcht vor der Flucht und deren Folgen.
Die Angst packte ihn im falschen Moment, meist wenn er sich wie ein Versager vorkam.
Sein Wesen wurde hinterhältig und boshaft. Er wünschte seinen Eltern alles Übel, da sie ihn nicht verstehen wollten. Sie hatten nicht die geringste Lust ihm zu helfen, trachteten nur ihre Vorstellungen an ihm zu verwirklichen.
Er sollte ein Arbeiter werden. Wie die Zukunft aber zu werden drohte, das bedachten sie nicht, denn sie wollten nie daran denken.
In den Nächten, wenn er unruhig im Bett lag, dachte er an die Erlebnisse und er versuchte sie zu ordnen und zu analysieren, um sich im Nachhinein zu rächen.
Meist träumte er von Erlebtem, mit dem er nicht fertig wurde und die Phantasien richteten ihn wieder auf. Das Böse musste ausgelebt werden, sonst entstanden Krankheiten, die zum Tode führten oder es kam zum Wahnsinn, wie die Raserei, der viele junge Leute verfielen.
Ein Baum weicht nie aus, auch wenn ihn einer anschreit und ein sich überschlagendes Fahrzeug konnte nicht mehr gebremst werden, so wie ein rutschendes Auto nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand gebracht werden kann. Er lebte seine Bosheit, die nichts als Überschuss an geistiger Energie ist, auf die stille Art aus. Er wirkte auf die Leute ruhig und friedlich, obwohl er ein sehr aggressives Wesen besaß, das er nie verlor, auch als er bereits älter war, als er werden wollte.
Seine Schwestern neckten ihn. Sie waren zu feige, nach jungen Männer zu angeln, machten ihn scharf, was ihn in Rage versetzte. Aber auf sein Urgieren, das zu unterlassen, gingen sie noch frecher vor. Sie taten es auch unbewusst und verdrängten ihre Lust anstatt sie auszuleben.
Nur die ältere Schwester hatte kein Problem damit.
Sie hatte bereits früh Freunde und sie belastete ihn nicht.
Die vier jüngeren Schwestern, die aber auch nur 1,5, vier, acht und neun Jahre jünger als er waren, hatten ihn für sich ausgewählt und hielten ihn für einen Schönling.
Er war jung und sie waren farblos, was junge Mädchen stets sind, solange sie noch nicht die schönen Genüsse kennengelernt hatten. Wenn sie aber Freunde hätten und jene liebten, wären sie nicht farblos und schwach, sondern bereit für das Leben und mutig genug, um Männer für ihre Wünsche und Zwecke zu suchen. Sie agierten stets frech gegen ihn, bis er agierte, sie anpfiff, worauf sie erschraken.
Er begann sie seinerseits zu necken, was sie kränkte und in ihrer Eitelkeit verletzte.
Klein konnten sie ihn nicht kriegen – er war schon zu alt für sie.
Die ältere Schwester war für ihn zu klug. Er musste sich sogar über sie ärgern.
Es gab die üblichen geschwisterlichen Auseinandersetzungen, die keine Bedeutung hatten. Spannend war es, wenn gestritten wurde. Das war interessanter als Trübsal zu blasen, Langeweile zu spüren und in die Luft zu starren. Sie bauten sich gegenseitig auf und brauchten das, obwohl er ein Junge war und von den Schwestern unterdrückt wurde und nach und nach weibische Züge entwickelte und ein ähnliches Getue wie seine Schwestern annahm.
Er nahm auch Eigenarten seiner Mutter und seines Vaters an, die sich ungeniert vor den Kindern benahmen, worauf auch er sich ähnlich aufführte, wenn ihm die Schwestern auf die Nerven fielen. Er wollte sie so verhexen, wie sie ihn, da sie frech und ungerecht waren, immerhin war er ihr Bruder. Bei ihm machte sich auch die Geschlechtsreife bemerkbar, die ihm unangenehm war.
Das fiel ihm auf, wenn er in den Nächten nicht zur Ruhe kam. Er bekam auch ein schlechtes Gewissen und meinten, er müsse nun leiden.
In jener Phase hatte er viele Probleme. Erst bekam er die Masern, die bei ihm sehr stark waren.
Er wurde dadurch um einige Grade blöder, was seine Schwestern mit vermehrten Angriffen gegen ihn quittierten. Sie kamen sich überaus klug vor, als er zusätzliche Probleme hatte.
Seine Methode sich abzureagieren, war Zapfen zu werfen. Indem er sie sammelte und warf, linderte er seinen Schmerz und die Wut. Wenn er jemanden traf, so war es beabsichtigt.
Seine Treffsicherheit war ausgezeichnet. Seine Schwestern traf er stets, wo er sie treffen wollte.
Seit er in der Lehre war, wurde der Streit nicht mehr in jener niedrigen Weise geführt. Es ging um andere Momente. Er hatte das eingeführt, nachdem sie ihn ärgerten, was auch nicht die feine Art war. Hätten sie ihn nicht ungerecht behandelt, wäre er nicht so weit gegangen.
Dafür konnten sie sich aber zurecht über seine verbalen Angriffe aufregen.
Ein paar Jahre war er freischaffend tätig. Er setzte nach seiner Lehrzeit mit der Tätigkeit aus, die ihn sehr belastete und begann zu schreiben.
Sein erster Brief war so interessant, dass ihn seine Eltern sogleich konfiszierten. Er hatte nur einen Absatz auf einen Zettel geschrieben und zwar recht fehlerhaft.
Er rief Gott und den Teufel an, um sich zu vereinen und sie sollten in ihm verweilen. Er bot ihnen Platz, denn sie waren einsam und alleine. Sie taten ihm leid und wurden von den Menschen schlecht gemacht. Er wollte mithelfen, lernen und auch wissen worum es ging, denn ihm fehlte die Kenntnis und das nötige Wissen, um all das zu verstehen, was getrieben wurde.
Deswegen sollten die geistigen Instanzen in ihm Platz nehmen, um auf der Welt nach dem Rechten zu sehen.
Bis zu jenem Zeitpunkt war es ihm relativ gut gegangen. Die Eltern hielten sich noch zurück und sie jammerten, da er kein Geld hatte und ihnen auf der Tasche lag.
Am Tag danach ging es ihm bereits sehr schlecht. Am liebsten hätte er seinen Atem angehalten. Aber das war ihm nicht möglich. Er litt nun und fand keinen Rat, bis er sich zu bemitleiden begann.
Flucht vor der Verantwortung
Als er Lehrling war, hatte er zwischendurch das Bedürfnis die Baustelle zu verlassen, um nach Hause zu laufen.
Es war ihm recht spät gelungen diesem Drang nachzugeben, der zuvor schon oft in ihm aufgekeimt war, aber wieder verdrängt wurde – aus Angst vor den möglichen Folgen.
Wieso er die Arbeit nicht leiden konnte und sie ihn nervte, war ihm klar. Es hatte mit dem Zwang zu tun und auch mit dem Schmutz, denn der war ekelhaft und auch der Lärm bereitete ihm Probleme.
Es gab auch Ereignisse, die er nur am Rande mitbekam und die wegen seines lückenhaften Gedächtnisses keine Belastung für ihn waren. Burschen, die ihn in seinem Selbstmitleid störten, beunruhigten ihn, indem sie ihn bedrohten.
Nachdem aber seine vor Jahren vorgebrachten Aussagen Realität geworden waren, wichen die Leute zurück und einige wollten sich nachträglich an ihm rächen.
Jene waren Sadisten und pervers, sonst hätten sie das nicht getan. Sie hatten nach einem Opfer gesucht. Auch seine Eltern mochten ihn nicht mehr. Er war zu faul und zu wenig interessiert an einer anständigen Arbeit. Zudem hatte er nichts im Kopf außer Blödsinn, was die Leute darin bestärkte, ihn als Opfer zu nutzen, denn er war am geeignetsten von allen jungen Leuten und auch die Familienangehörigen wollten ihn opfern. Seine Eltern hatten auch schon die Lehrer dazu ermuntert, ihn mies zu behandeln und hart zu bestrafen, auch wenn es keine Gründe dafür gab.
Als Kind konnte er nicht an Magie oder Hexerei glauben. Er war damals ohne sexuelle Interessen.
Auch später entwickelte er keine sexuellen Energien.
Wenn sich bei ihm etwas regte, war es ihm unangenehm und lästig, oft schmerzhaft, wenn das Blut zu stark in den Lenden pochte.
Einst in einem Traum, in dem ihm gefragt wurde, was für ein Gefühl er sich wünschte, fragte er nach, welche Gefühle zur Auswahl standen und hatte erst ein unglaublich süßes Gefühl, das er aber nicht aushielt und ablehnte. Auch ein weiteres Gefühl ließ ihn kalt, das ebenso übertrieben für ihn war. Er nahm erst das dritte Gefühl, wobei er aber nichts spürte – das war ihm am liebsten.
Glaube an Hexerei
Der Lehrer fragte die Schüler, ob sie an Hexerei glaubten, worauf die Mehrzahl der Schüler bejahte. Sie waren in der Pubertät und spürten die Lust in ihren Lenden, die als magisch gilt und verhext.
Sie meinten, die Magie sei Trieb oder Lust. Aber sie verwechselten die Erotik mit der Magie, was bedeutete, sie waren verzaubert, wie die meisten jungen Leute.
Sie wollten den Sex genießen und das galt für die Mädchen wie für die Burschen.
Er stand unter Schock, was sich als Depression bemerkbar machte und die Taubheit der Gefühle, hielt ihn vom Sex ab. Er fühlte viele Ängste. Er konnte vor seinem eigenen Schatten erschrecken sowie vor den Geräuschen, die er beim Gehen verursachte.
Er musste davon rennen und verlor den Atem, die Milchsäure schoss in die Muskeln und er verlor die Lust am Laufen, obwohl er nur ein paar Schritte weiter gekommen war. Sein Organismus war auf Spar-Betrieb gestellt worden, aufgrund seines Fastens.
Das war aber notwendig für die Organe. An Obstipation litt er häufig, wenn er längere Strecken zurücklegte und darauf vergaß etwas mehr als üblich zu trinken.
Das Leben war für ihn schockierend, das anders lief, als er wollte
Alles war verhext, die Schwestern ärgerten ihn und er konnte weder erkennen noch verstehen, was an ihnen ihn so unglaublich verärgerte. Er wurde durch ihre Düfte und ihre Erotik verwirrt, vermochte aber nichts Schönes dabei zu empfinden.
Was die Lehrer und Mitschüler nicht verstanden, war sein Verhalten, als der Lehrer ihm eine Belohnung anbot, nachdem seine Ideen als wertvoll erkannt worden waren.
Einige Angebote wurden gemacht, aber er wollte nicht einmal zur Schule gehen. Ihm wurden Vorschläge gemacht, er könne zu den Wiener Sänger-Knaben gehen oder eine Diplomaten-Schule besuchen. Auch Geld wollte er nicht annehmen, das sie ihm nicht bar gaben und sie ängstigten ihn auch, wenn sie fragten, ob er dies oder das wolle. Als er die Idee für die Blindenschrift vorgebracht hatte, wurde ihm sogar eine wissenschaftliche Ausbildung angeboten.
Es war ihm unangenehm, denn er hatte nur gesagt, was seine Meinung war und dem keine Bedeutung beigemessen, denn was ist schon ein Satz oder eine Idee im Vergleich zum Handeln und zum Ausführen komplizierter Tätigkeiten.
Die meisten Ideen waren naturwissenschaftlicher Art, wie Medizin.
Er hatte aber auch künstlerische Ambitionen, was seinen Hang zu geistigen Aktivitäten verriet.
Ein Träumer war er und er konnte Utopien verfassen.
Vielleicht wäre er ein Lyriker geworden, wenn er Talent besessen hätte.
Im Unterricht aber zeugte er von einer Taubheit, die an Idiotie erinnerte, die jeder in seinen Augen lesen konnte, wenn er ins Nirwana blickte.
Er hatte nicht den Eindruck, Träume und Vorstellungen könnten etwas mit Magie zu tun haben. Schöne Abenteuer erlebte er jedoch stets nur mit seinem Geist.
Er wollte es so haben. Die Mühen des täglichen Kampfes und der Neid Verwandter und Mitmenschen waren ihm zuwider.
Seine Ideen und Erfindungen hatte er schon am nächsten Tag vergessen. Sie waren im Vergleich zu seinen Vorhaben unbedeutend und trotzdem zu aufsehenerregend für die Lehrerschaft, die ihn dafür beneidete und bestrafte.
Der Lehrer sagte, er sei der Falsche. Wenn das ein anderer Schüler gesagt hätte, würde derselbe dementsprechend geehrt werden – dem wäre auch ein Ehrenplatz zugestanden.
Auch in der Berufsschule war es ähnlich. Als er mit ungewöhnlicher Bekleidung daherkam, atmeten die Leute auf. Sie hatten endlich einen Grund, ihn als verrückt hinzustellen und ihn zu denunzieren. Was sie ihm zuvor angehängt hatten, war Unterstellung gewesen.
Deren Reaktion war aber pure Übertreibung. Seine Bekleidung war harmlos und ärmlich und provozierte nicht, wie jene Leute behaupteten, die ihn aus dem Rennen haben wollten, die ihn ablehnten und seine Bekleidung und das lange Haar als Wahnsinn bezeichneten.
Nicht nur Geistliche waren gegen ihn, sondern viele, wie Beamte, die ihn als Gefahr einstuften. Leute wie er verstanden nichts und galten als zu blöde für eine gute Arbeit.
Seine daraus folgenden Erlebnisse waren nicht von der üblichen Sorte.
Was er wollte, war alles andere als üblich, wenngleich sich einiges davon verwirklichte, obwohl er nichts dazu tat, als diese Vorgänge zu denken. Im Geiste vollzog und erlebte er diese Dinge und sie wurden von der Welt und von der Natur – der treibenden Kraft – vorangetrieben.
Er war mitten in der Natur und ein Partikel derselben, fühlte sich als das treibende Teil, um sich so unglaublich wichtig vorkommen zu können, wie alle.
Er wollte keine Familie gründen, wollte nicht wie sein Vater werden, obwohl er ganz genau so war wie er. Die Unterschiede waren zu gering, um aufzufallen. Er war der Schlampige und der Schnelle. Die Leute lehnten ihn ab. Zu übertrieben war er und konnte nicht einmal ordentlich reden geschweige denn handeln.
Er war verschreckt und musste sich abweisend verhalten, aus Angst. Nur sein Traum, endlich nicht mehr arbeiten zu müssen, hielt ihn am Leben. Wovon er zu leben gedachte, interessierte ihn nicht. Nur von der Idee lebte und zehrte er, nach der Lehrzeit nichts mehr zu tun.
Auf eine Debatte ließ er sich nicht ein, denn er war stur und sicher danach nie wieder zu arbeiten. Er hatte auch Angst vor der Arbeit, denn sie war sehr gefährlich und er war schwächlich und fühlte sich dabei überfordert.
Flucht vor der Arbeit
Einmal war er mit seinem Werkzeug zu Fuß nach Hause gegangen.
Er ging lieber mit dem schweren Zeug über dreißig Kilometer zu Fuß, als sich zu beherrschen und wenigstens zu versuchen seine Arbeit korrekt auszuführen. Außerdem wollte er nicht so leben wie die meisten, denn das war nur Reagieren.
Jene, die er kannte, reagierten zwar auf äußere Einwirkungen, aber zu schwerfällig, um sich gegen die Zwänge und Vorgaben zu stellen und sie glaubten, was die Leute schrieben und von sich gaben, die studierten und einen hohen Bildungsgrad erarbeiteten – die Kraft und die Zeit dazu hatten.
Sie ließen sich sagen, was nicht real sein konnte. Wenn jemand das Problem aber analysierte, kam er auf ein anderes Ergebnis und auf andere Ursachen.
Die Lehrzeit war schnell vorüber. Damals war er frech und unbekümmert gewesen, was einige Personen hassten. Er spürte seine Schwächen und Probleme damals nicht direkt, wurde nur müde und schwach, fühlte die Schmerzen im Lokal nicht. In den Nächten konnte und mochte er nicht schlafen. Er musste die Freiheit genießen, die er erlangt hatte, seitdem er arbeitete.
Es war aber keine echte und unbedingte Freiheit. Er war nur nicht mehr in sein Zimmer eingesperrt.
Wenn er im Lokal hing, kam er sich auch blöde vor. Er lungerte herum und bewegte sich nicht, hatte den ganzen Tag gearbeitet und war zu müde, um sich zu rühren und zu springen, wie die anderen jungen Leute, was ihn reifer wirken ließ, als er war. Er sah zu wie jene tanzten und sich unterhielten. Er wollte deren Treiben beobachten und analysieren.
Das war sein Sinnen. Zu faul war er, an den Bildungsstätten zu lernen und sich Wissen anzueignen. Verstehen wollte er aber alles, was getrieben wurde und auch die Funktionen hatte er zu erlernen. Um die wichtigen Punkte ging es ihm und um das Vollziehen aller Schritte, die im Leben nötig sind, um ans Ziel zu gelangen, das sogar unerreichbar sein konnte und doch nötig war und von allen ersehnt wurde.
Gefährliche Fahrten
Die Fahrten per Moped, mit seinem Vater, waren ihm gut in Erinnerung. Die waren gefährlich. Der Vater drohte abends einzuschlafen. Er trank gerne Bier und wer den ganzen Tag über gearbeitet hatte und dazu langsam und bequem wie er war, musste müde werden und einschlafen, wenn er ruhig auf dem Moped saß. Seine Augenlider fielen dabei zu. Wenn das Moped zu schlingern begann, rüttelte er ihn wieder wach oder er schlug ihm auf seine Schulter, um ihn zu wecken.
Diese Gefahr war schwer abzuschätzen. Per Moped wollte er aber nicht in den Tod stürzen.
Die unglaubliche Ausdauer seines Vaters war schrecklich für ihn. Er arbeitete so lange es hell war und sogar in den Nächten – bei künstlichem Licht. Er kam nur noch zum Schlafen nach Hause.
Sein Sohn aber lief sofort nach dem Essen, Waschen und Umziehen aus dem Haus und in die Nacht hinein, um die Energie abzuarbeiten, die er durch das Abendessen zugelegt hatte.
Er mochte keinen Speck um den Bauch, deswegen war er darauf bedacht nie fett zu speisen.
Anfangs war sein Lohn für ihn ausreichend, aber gegen Ende seiner Lehrzeit wurde er halbiert.
Der Wert des Geldes war durch die Wirtschaftskrise um die Hälfte reduziert worden.
(Kein Arbeitgeber war dazu gezwungen worden, seinen Arbeitern gleich viel zu bezahlen, was den Lohn verdoppelt hätte.)
Sein Problem mit der Arbeit wuchs ständig. Er war zu müde, um in der Frühe aufzustehen und sich in die Arbeitskleidung zu zwängen, die total verstaubt und verdreckt war. Wenn er sie trug, bekam er alle möglichen Zustände. Er hatte auch nicht die geringste Lust etwas zu leisten.
Er arbeitete mit dem Gefühl der Wut im Bauch und auch mit dem Abstand, den er benötigte, um überlegen zu wirken, obwohl er nie überlegen, sondern leer und unsicher war.
Der Tätigkeit konnte er nichts abgewinnen und die Leute bemerkten seine Abneigung.
Er wurde zusehends steifer und am Abend spürte er den schmerzenden Rücken, was aber nicht schadete.
Die Müdigkeit wurde er nie los, aber in den Nächten konnte er es zu Hause nicht aushalten. Es zog ihn wie magnetisch in die Lokale, in denen er sein Geld verjubelte.
Wenn er Alkoholika tränke, hätten sich die Leute nie aufgeregt. Sie regten sich über ihn auf, doch er trank nur Limonaden und Fruchtsäfte, was einige mit Kopfschütteln quittierten.
Das Stehen hielt er nicht lange aus – zu dünn, zu lang und zu schwächlich war er dafür.
Hätte er in den Jahren zuvor genug gegessen, hätte er noch mehr Probleme. Sein Übergewicht hätte ihn zusätzlich schwer belastet.
Zudem bewegte er sich fleißig und kompensierte dadurch die Müdigkeit in den Nächten und wachte erst wieder todmüde auf, wenn er zur Arbeit gefahren wurde.
Seitdem er in der Lehre war, hatte er sein Haar nicht mehr abgeschnitten. Die Leute verhöhnten ihn deswegen und suchten stets Grund zum Streit, den sie mit Freude auskosteten.
Die Hose trug er im Sommer gerne bis zu den Waden hoch gestülpt. Sie reichte übers Knie, was er bequem und schön fand. Er wollte mit seinen Waden die Frauen reizen. Was er damit auch bezweckte, er erreichte so gut wie nichts und blieb der Einzige mit kurzen Hosenbeinen. Aber es war gesund die Hosen auf dies Weise zu tragen. Die Waden wurden besser belüftet und die Venen wurden gekühlt, was sie schrumpfen ließ.
Erholung gab es für ihn keine. An Sonntagen schlich er wie ein Kranker herum. Ihm fiel nichts ein, deshalb hing er nur herum. Er aß die ganze Zeit und im Sommer kam noch das Speiseeis dazu, von dem er Unmengen schlürfte.
Seine Träume waren nun schöner als in seiner Kindheit. Damals hatte er Wachträume, in denen er genau das tat, was er am Tage verrichtete. Er träumte nun von der Sexualität und stellte sich die Genüsse bildlich vor. Sie wurden das Wichtige in seinem Leben. Wenn er im Traum flog, hatte er eine schmerzhafte Erektion. Noch schlimmer waren die Krämpfe für ihn.
Sie sollten ihn ermahnen und helfen, aber er ließ sich von niemanden helfen, was in der Familie
üblich zu sein schien. In seinen Träumen konnte er sich längst nicht mehr helfen. Er war schon erwachsen und sexuell aktiv.
Er verwirrte zusehends, was an seinem Aufzug lag und veranschaulichte, wie die Bürger gegen ihn agierten. In der Woche dazwischen war er normal gekleidet, was aber niemand mochte.
Deswegen wurde ihm mitgeteilt, er sollte besser nur noch Hosen und Blusen seiner Schwestern tragen.
Die Arbeit hatte einen üblen Nachgeschmack. Müde und ausgetrocknet kam er nach Hause und er konnte nicht genug trinken, um sich von den Anstrengungen zu erholen.
Während seiner Lehre hatte er kein Problem, in der erhielt er Narrenfreiheit. Für seine unzähligen Ideen erhielt er eine bevorzugte Behandlung, bis zu dem Moment, an dem er die Arbeiter zur enormen Reduzierung ihres Lohnes verdonnerte, was aber nicht wirklich sein Verschulden war.
Er war daran unschuldig, ahnte nichts von der menschlichen Realität und hatte so gut wie nichts in seinen Kopf hinein gepaukt, nur die Idee verlautet und die Mitschüler hatten ihn groß angeschaut und von dem Augenblick an abgelehnt.
Die Beamten waren auch nicht gut auf ihn zu sprechen, so wie die Freiberuflichen und die Akademiker, die wegen seiner Steuer zu berappen hatten, was sie zuvor nicht mussten, denn sie waren von der Steuer befreit gewesen – auch die Politiker.
Die Mehrwertsteuer hatte er den Bürgern eingebrockt, was sie in nie verziehen, so wie das Pickerl für die Kraftfahrzeuge und die Park-Scheine. Schließlich auch noch die Brief-Lose, die Kasinos, der Konsumenten-Schutz, die Selbstbedienung usw…
Er war unsympathisch, tat klug, machte damit aber nichts besser.
Die Frauen bekamen Kindergeld. Die Paare bekamen Heirats-Geld und die Obdachlosen Unterstützungen, die sie nach wie vor zurückzuzahlen hatten, wenn sie zu Geld kamen. Auch in den Lokalen hatte er einige Ideen verlautet, die anderen Leuten angerechnet worden sind.
Das war aber nur ein kleiner Ausschnitt seiner Ideen und niemand wollte das glauben, denn er war nur ein dummer Lehrling. Als Haupt-Schüler hatte er auch die Idee für das Wappen des Ortes und er war für die Einführung der Postleitzahlen. Er hatte sogar den Einfall für den Welt-Spart-Tag.
Auch die Behandlung per Ultraschall, die Blutwäsche, Beipass und Stands waren seine Ideen. Nachdem er das Puzzlespiel erfunden hatte, meinte der Lehrer keck, das Lego-Spiel sei noch besser.
Erst am Ende der Schulzeit wollte der Lehrer noch von ihm wissen, nachdem er über den Jung-Brunnen redete, den er einst finden wollte, der das Leben verlängern könne.
Damals verriet er jenem, das würde mit einem bestimmten sehr gefährlichen Gift gelingen, der giftigsten Substanz überhaupt, die millionenfach verdünnt zu werden hat und verjüngend wirkt.
Ihm fielen seine Kopfschmerzen auf, die er bekam, wenn er Eis oder Süßigkeiten aß.
Er trank zudem wenig, war es allerdings so gewohnt, was ihn schwächte und anfällig für Zahnkaries machte.
Damals putzte er bereits seine Zähne, was aber zu spät war, denn sie waren schwarz und löchrig.
Die Mitschüler ließen sich auch dazu herab, ihn zu rügen und verboten ihm je wieder ein Wort zu verlauten, nachdem er Nachteiliges sagte, wobei er nicht die geringste Schuld an den Neuerungen hatte, obgleich er die Ideen setzte, denn alle Gesetze beschlossen Parlamentarier.
Gewerbetreibende bezahlten keine höheren Löhne für Beschäftigte und Arbeiter, was ihnen auch nicht vorgeschrieben worden war und beweist, dass sie sehr geizig sind.
In den Lokalen ging er den Leuten auf die Nerven. Aber er arbeitete und er verhielt sich still, deswegen duldeten sie ihn, wenngleich er die Limonaden, die ihm vorgesetzt wurden, nicht mehr vertrug. Relativ viel aß er zwar, aber er trank wenig, deswegen erholte er sich nicht und er fühlte sich müde und schwach.
Erst gegen Ende der Lehrzeit erholte er sich. Er trug damals hauptsächlich selbst gekaufte Kleidung.
Die alten Sachen waren inzwischen schon abgetragen.
Sie wurden ihm zu groß, obwohl er zugenommen hatte. Mit seinen Eltern vertrug er sich nicht.
Er akzeptierte sie nicht, da sie es auf ihn abgesehen hatten und sie dachten nicht daran ihn zu akzeptieren.
Kein Bauherr mochte ihn auf seiner Baustelle. Das Haar war zu lang. Seine dünnen langen Finger wurden durch die Handschuhe geschützt. Lieber hätten sie ihn, wenn er sich alles gefallen ließe oder dorthin gegangen wäre, wo er zu bleiben hatte. Aber sie sagten nie, wo das war, meinten nur, er könne nach Hause laufen und sollte die Baustelle besser nie wieder betreten. Er hatte auch den müden und leeren Blick, nachdem er die ganze Nacht unterwegs war und nicht geschlafen hatte.
Er paffte in den Nächten, wenn er in den Lokalen verkehrte. Inhalieren wollte er den Rauch nicht, wenngleich er ihn, wie alle anderen Gäste, automatisch mit jedem Atemzug inhalierte.
Wände wollte er nicht aufstellen und die Angst, die er dabei hatte, unsicher wie er war, ob sie richtig aufgestellt waren, lehnte er ab. Er mochte es nicht Türen einzubauen und er war nie sicher, auf welche Seite er sie zu drehen hatte. Oft musste er die Tür wieder heraus reißen. Es hieß, er habe sie falsch eingemauert und ähnlich erging es ihm mit den Öffnungen, die er einzubauen vergaß. Was er mochte war das Putzen. Das war einfach, wenngleich es auch beim Putzen Tätigkeiten gab, die ihm nicht zusagten, wie das Ziehen der Schnur und das Loten der Wände, um die Putzleisten zu fertigen, sonst wurden die Wände nicht glatt und lotrecht.
Alle Tätigkeiten waren monoton und ermüdend. Sein Geist war nie dabei.
Von den schönen Zeiten träumte er und die Leute wurden von ihm verflucht, die ihm das aufdrückten und von ihm verlangten, was er ablehnte und was ihn krank und verrückt werden ließ. Jeder Tag am Bau ließ ihn verrückter werden. In seinen Vorstellungen war er nie dort, sondern in einem anderen Land, in dem niemand arbeiten musste. Er war schon in der Pflicht-Schule für die Abschaffung der Arbeit, denn er meinte, jene sollen arbeiten, die die Arbeit erfanden. „Die Hunde sind klüger als die Menschen, da sie nicht arbeiten!“, war einer seiner klügsten Sprüche gewesen.
Als Junge war er häufig durch den Hof des Stiftes gegangen, wenn er zur Bushaltestelle ging.
Er hörte mitunter eine laute Stimme, die mit einem Taktstock gegen den Tisch klopfte, die den Schülern auf diese Weise den Lehrstoff beibrachte. Jene Lehrerin gefiel ihm sehr gut. Sie hatte ein interessantes Gesicht und eines Tages, als er sie genau und scharf betrachtete, als sie mit einer Frau sprach, kam sie auf ihn zu und wollte wissen, was er von ihr wolle und was los sei. Er aber rührte sich nicht von der Stelle und gab keinen Ton von sich, um Repressalien zu vermeiden.
Sie sah ihn eindringlich an und machte eine wegwerfende Handbewegung, ehe sie sich umdrehte und in ihre Klasse zurückkehrte.
Er meinte, sie sei eine bekannte Schriftstellerin, die seltsame Vorstellungen entwickelte, die sich in ihren Werken niederschlugen. Jene Frau, die er gemeint und mit der Lehrerin verwechselt hatte, verbrannte Jahre später, als sie in ihrem Bett rauchte und dabei eingeschlafen war.
Die Zigarette fiel ihr aus den Fingern, brannte weiter und es kam zum Brand, der sie umbrachte.
Er hatte in seiner Raucher-Ära auch im Bett geraucht und Glück dabei gehabt. Auch er war eingeschlafen und die Zigarette glimmend aus seiner Hand gefallen.
Aber sein Bett fing nicht Feuer, sondern es kam zu schwarzen Löchern.
Er drückte die Glut mit seiner Wange aus.
Seinen Vater lernte er bei der Arbeit besser kennen, den er durch sein Agieren gegen sich aufbrachte. Damals war er aber noch sehr freundlich zu ihm. Er ließ sich auch Späße und Frechheiten seines Sohnes gefallen, obwohl er es nicht nötig gehabt hätte. Jener kostete die Narrenfreiheit aus. Auf die Leute wirkte sein Tun und Reden faszinierend. Er war jung, unbekümmert und leichtsinnig, doch auch ängstlich, denn er verkroch sich vor Angst, wenn er den Baumeister sah. Beamte wagte er nie anzublicken.
Das hing mit der Schulbildung zusammen, die er genossen hatte. Es dauert lange, ehe er die Kraft und die Macht entwickelte, sich zu erheben und gegen die Unterdrückung durch die geistigen Kräfte wie Hypnose und Suggestion anzukämpfen. Die Bildung allein genügte nicht, wenngleich sich mit dem Wissen, das vermittelt wird, die Kraft des Geistes erhöhen sollte. Was ihm wichtig war, wusste er nicht. Er war ein Lust-Mensch – bereits in seiner Jugend dem Spielteufel verfallen und besessen. Wenn er gewann, war er Feuer und Flamme und konnte ununterbrochen lachen und Witze reißen. Verlor er aber, hatte er keine Lust mehr zum Spielen. Er begann zu weinen und wurde von den Mitspielern als Spielverderber hingestellt.
Das Höhnen und Witzeln der Leute war zu albern, wenn sie auch nicht gänzlich Unrecht hatten.
Er konnte nicht anders und auch wenn er sich bemühte, musste er seinem Gefühl freien Lauf lassen. Es war besser so, als wenn er sich verstellt hätte. Die Mitmenschen kennen sich mit einem nicht mehr aus und auch die Natur kann mit einem nichts anfangen.
Alles wird schlimmer und es kommt zum Verderben, obwohl es nicht nötig wäre. Es ist wichtig sich zu verhalten, wie es sich gehört. In der Kindheit und Jugend ist jeder formbar und die Umwelt bzw. die Natur kann auf Äußerungen und auf das Gehabe korrekt reagieren.
Sein Vater hatte nichts gegen ihn – er war noch jung und sein Sohn. Er verzieh ihm seine Eigenwilligkeit und auch seine Verrücktheit, die auffallend wirkten und für die er sich genierte.
Der Sohn wollte nicht viel essen und trinken und er arbeitete auch nicht wie sein Vater bedächtig von früh bis spät. Er mochte es auch nicht, wenn bis spät in die Nacht oder bis zur Dunkelheit gearbeitet wurde. Das mochte der Vater aber und er konnte das Geld gut brauchen, da seine Frau das Geld schnellstens in Waren und diverse unnötige Güter umsetzte.
Oft hieß es von Vaters Seite, sie sollte sparen. Sie ließ sich das aber nicht gefallen, denn sie hielt das für Frechheit, wenn er sich in ihre Belange mischte. Sie meinte keck, sie mische sich auch nicht in seine Arbeits-Methoden ein und er solle ihr freie Hand lassen, sonst gäbe es Probleme.
Zwischendurch gab es Meldungen von seinen Eltern. Sie nannten ihn einen Nichtsnutz, der nicht einmal sparen wolle. Das ließ sie sagen, er käme nie zu etwas, solange er alles im Gasthaus versoff, anstatt Rücklagen anzulegen.
Er meinte, er sei jung und wolle etwas vom Leben haben solange er jung war, denn im Alter sei einer krank und litte möglicherweise an Schmerzen und konnte mit den Rücklagen nichts mehr anfangen. So ging es her und hin. Das war die übliche Alltags-Geschichte.
Er war selten derjenige, der das Pro sagte. Stets brachten die Eltern das Pro ins Spiel.
Konnte er ein Pro einbringen, bekam er ein schlechtes Gewissen, was ein zusätzliches Belastungs-Moment bedeutete.
Er gab auch Kostgeld ab, wenn er etwas verdiente, was seine Mutter verlangte, denn sie hatte stets zu wenig Geld für ihre Töchter und auch für die Enkelinnen. Sie zog Töchter ihrer Töchter auf.
Ihre Töchter brachten keine Zeit für die eigenen Töchter auf.
Außerdem hielt sie es für korrekt, wenn die Männer ihr das Geld ablieferten. Sie hatte auf ihre Pension verzichtet. Den Mädchen und ihrer Schwester wollte sie helfen, aber für ihre Söhne hatte sie nichts übrig, denn sie mochte keine Männer. Sie hatte auch eine Wut auf ihren Vater, der sie zum Arbeitsdienst verdonnert hatte. Sie heiratete deshalb im Alter von sechzehn Jahren – wollte nur mehr für sich alleine arbeiten.
Bereits als Lehrling hatte er oft auf Baustellen zu tun, an denen die Helfer ihm die Materialien in die Hände reichten. Er kam nicht zur Ruhe. Wenn die Zeit angebrochen war ein wenig Atem zu schöpfen, kamen die Hausfrauen daher, um einen Kaffee zu servieren.
Abends wurde zu viel Material produziert und musste erst verbraucht werden.
Sein Vater sagte, er könne das Material am nächsten Morgen nicht neuerlich anrühren, dann sei es nicht mehr binde-fähig.
Die Bauherren wollten die Arbeiter mit dem Taktstock antreiben und das Arbeits-Tempo bestimmen. Sie waren aber trotzdem nie zufrieden, auch wenn viel geleistet worden war – die Arbeit wollten sie umsonst verrichtet haben. Einige hätten es gerne gehabt, wenn die Arbeiter für ihre Leistung bezahlten.
Vielleicht hegten sie den geheimen Wunsch, alles möglichst schnell zu verrichten, aber Kosten sollten daraus nicht entstehen. Das war nicht realisierbar, deshalb schauten sie verärgert und betrübt drein und forderten Entschädigungen, die sie aber nicht in Worte formten. Sie verübten mit ihrem Geist die Rache gegen die Arbeitenden. Wurde einmal schnell gearbeitet, hieß es gleich, es sei schlampig und sie ließen alles abreißen, um ihre Freude daran zu haben, wenn die Arbeiter schwitzten oder vom Chef angeschrien und angetrieben wurden, der die Unkosten zu tragen hatte.
Die lieben Mitmenschen entpuppten sich als kleine und boshafte Teufel, die nie zufrieden zu stellen waren.
Wie sehr er sich auch bemühte, sie ließen ihre Wut auf den Arbeiter aus, denn dieser kostete allen zu viel. Sie regten sich auf und es hieß das Material sei billiger als die Arbeit und sie erfanden neue Scherze, die sie zum besten gaben und die sie den Arbeitern als Nachspeise servierten.
Wurde er von den Arbeitgebern verköstigt, hieß es, er sollte dafür umsonst Überstunden machen. Wenn er aber nicht aß, was sie ihm anboten, hieß es, er sei ein Spinner, der glaubte, er würde vergiftet oder er wurde gar als Angsthase hingestellt, der sich nicht vergiften ließ.
Wie schnell sich der Arbeiter auch bewegte und wie viel er auch leistete, er wurde als langsam oder schlampig hingestellt, denn die Beobachter kamen sich schneller und besser vor.
Mit ihren Suggestionen und Hypnosen, kamen sie nicht weiter. Das ließ sie verbittern und nach Rache sinnen, die sie verwirklichten, indem sie die Arbeiter beim Baumeister schlecht machten und Arbeits-Stunden strichen. Es war kein Wunder, dass die Arbeiter nach ein paar Arbeits-Jahren bucklig und zittrig wurden. Sie wurden auch träge und schwer wie die Steine und die Materialien, die sie dauernd herumtrugen und die sie vertrockneten, da sie nie genug tranken.
Wenn ein Arbeiter zu klug geworden war und er sich diesen Wahnsinn nicht länger gefallen lassen wollte, konnte ihn kein Arbeitgeber und kein Auftraggeber mehr brauchen.
Sein Herz lag stets auf seiner Zunge. Auf die Fragen der Neugierigen antwortete er ohne Scheu.
Er wurde soweit gebracht, denn einige waren daran interessiert seine Meinung zu hören, die mitunter gut und brauchbar war. Wie das die Fragesteller schafften, war unklar. Er trank und rauchte und die Leute stellten relativ freundlich Fragen. Sie stellten sie nebenbei, was raffiniert war.
Was die Gesellschaft trieb, war weise und sehr böse. Sie wollte gut und fein leben und das auf Kosten von jenen, die sie ausfragten und hielten alles für Täuschung und Narretei.
Seine Innereien vertrugen die Getränke schon nach wenigen Jahren nicht mehr und er litt deshalb an üblen Beschwerden. Die Limonaden waren genauso gefährlich wie die Alkoholika oder die Zigaretten, die angeboten wurden, auch wenn er den Rauch nicht inhalierte.
Bei den Bauern war es am ärgsten, die den Mist extra anhäuften, damit es übel stank.
Wenn er am Morgen in die Nähe der Baustelle kam, die furchtbar stank, wurde ihm schon übel und er brachte keinen Bissen mehr herunter. Das Essen war nicht schlecht gewesen, sondern der Gestank schlug auf seine Magen-Nerven und ließ sie rebellieren.
Was er nicht vertrug, das waren die Getränke, die sie anboten, obwohl sie auch Säfte hinstellten, die aber überzuckert waren, außerdem Schmerzen bereiteten und schwächten.
Das klare Wasser musste er selber holen. Sie lehnten alle natürlichen Produkte ab, die als zu gesund und billig galten.
Nur das Obst beließen sie natürlich, wenngleich sie es mit Gift bespritzten, wobei sie vorgaben, die Insekten würden sie sonst anbeißen und Mikroben würden sie zum Faulen bringen.
Es schmeckte ihm aber auch das Brot nicht, das er von zu Hause mitbrachte und das Wasser mundete ihm auch nicht so recht. Längst war er schon süchtig nach den Getränken, die in den Lokalen angeboten wurden.
Die Speisen bei den Bauern schmeckten nach Most und Wein. Den Fusel wollten sie nicht wegschütten, das wäre eine Sünde. Sie leerten ihn in die Speisen, um das Zeug jenen zu verabreichen, die nicht gut genug waren, um ungeschoren auf Erden leben zu dürfen.
Sie lobten den Maurer und seinen Lehrling nur, wenn diese auch die Bauern anerkannten und sie mit Komplimenten überhäuften, die nicht einmal ehrlich sein mussten.
Ihm ging es sehr schlecht. Jene Dinge, die er gesagt hatte, wurden ihm angelastet, obwohl das Übel andere Personen angerichtet hatten.
Er sagte nur seine Meinung und die durfte jeder Mensch frei und franko von sich geben.
Es war auch nichts Anstößiges dabei, denn er redete von alltäglichen Problemen, die niemand von sich weisen konnte. Aber sie ließen ihn im Regen stehen, taten, als sei er daran schuld, nachdem er es sagte und die Leute regten sich auch gerne in seiner Gegenwart auf und vor allem jene, die den Mist angerichtet hatten, nämlich die Lehrer und einige Bürger, die jede Schuld von sich wiesen
und angaben, was ihnen vom Grünschnabel aufgetragen worden war, getan zu haben.
Am Ende war es soweit gekommen, dass sie nur noch fragten, was sie tun sollten und erwähnten gar kein Thema. Sogar Themen musste er in den Raum stellen, da diese Personen nichts vermochten. Sie konnten nur noch auf ihn hören, denn sie waren für die gute Thematik ungeeignet und von ihm abhängig geworden.
Es kam sogar soweit, dass sie keine seiner Ideen anwendeten, sondern alle Vorträge nach Belieben änderten, was Krisen hervorbrachte, die sie auch ihm in die Schuhe schoben.
Sie wagten es sogar ihn unter Druck zu setzen und meinten, er sei verantwortlich und müsse für Nachschub an Ideen und Erfindungen sorgen, zumal er mit dem Blödsinn begonnen hatte.
Er galt einerseits als Idiot und andererseits musste er die guten Ideen und die genialen Problem-Lösungen finden, die sie ihn anlasteten, nachdem er sie artikuliert hatte.
Sie wuschen ihre Hände in Unschuld, obwohl sie einen Menschen, der es ehrlich meinte, aushorchten und zum Dank provozierten und vergifteten.
Um ihn unter Druck setzen zu können, waren sie sogar soweit gegangen, ihn als pervers hinzustellen.
Als er sagte, sie sollten ihren Unfug selber anstellen, waren sie erleichtert und meinten, sie könnten endlich gute Ideen hervorbringen. Sie waren aber trotzdem nicht dazu fähig – zu eitel und zu stumpfsinnig waren sie halt doch. So kam es bald wieder zu neuen Fragen, die sie stellten und sie versuchten ihn auszuhorchen und mit gefährlichen Mitteln redselig zu machten.
Als unter achtzehn Jährigen, konnten sie ihn nicht zu den Perversen stecken und auch nicht zu seinem Glück zwingen. Er war letztlich auch zu blond, um zu erkennen, was jene mit ihm vor hatten.
Jene sorgten für neue Leiden, indem sie ihm Beziehungen unterschoben, die es nicht gab. Jene trachteten nur danach, sich für die Niederlagen, die sie in ihrem Leben erlitten, zu rächen.
Ehrlich hatten sie es nie mit ihm gemeint, waren nur auf Gewinn und Vorteile scharf.
Er war der Falsche, das hatten sie ihm mitgeteilt und er sollte alle Ideen unverzüglich abgeben, denn das sei seine Pflicht. Sie meinten damit, er sei es nicht wert, etwas Hochwertiges zu können.
Sie bewiesen damit ihren Neid. Er kannte aber keinen Neid und er leistete Gutes, deswegen wurden sie stets wütender. Sie beneideten ihn noch um sein Aussehen, denn er sah besser aus als jene, die sich schön und gut vorkamen.
Er konnte nie in Ruhe und Frieden leben, was aber niemandem gestattet wurde, solange er lebte.
Wenn jemand tot war, konnte er das. Die Reliquien wurden jedoch umgebettet oder der Friedhof gerodet und danach wurde der Rest über die Gebiete verstreut.
Der Aberglaube gestattete es nicht, die Realität anzuerkennen. Das Geglaubte war jenseitig und niemand kannte es.
Er war entsetzt über Angriffe Unbekannter und Bekannter, und blieb deshalb lieber zu Hause.
Die Eltern waren geschockt und auch die Geschwister ließen ihn in Ruhe. Sie sahen ihn von der Seite an – mit skeptischen Blicken.
Nie wieder wollte er arbeiten. Aber jung und noch nicht beim Militär gewesen, ließen sie ihn gewähren. Geld mussten ihm die Eltern vorschießen, da er nichts besaß. In den Nächten besuchte er nach wie vor Gasthäuser. Er trank aber weniger, um zu sparen.
Die Mutter weinte und fragte sich, was sie angestellt hatte, zumal sie missratenen Kinder hatte.
Er war nicht der einzige Versager. Auch die anderen Geschwister waren daneben geraten, die nicht begriffen, wie gut die Mutter es mit ihnen meinte, die sie liebte und beschützte.
Von den Kindern verlangte sie, sie hätten zu arbeiteten, was jene ablehnten.
Sie hatte auch eine abgrundtiefe Abscheu vor der Arbeit, es aber vergessen.
Inzwischen war sie erwachsen und fand es nicht mehr schlimm arbeiten zu müssen.
Sie wollte es und hatte sich einen eigenen Haushalt geschaffen.
Davon wollte sie nichts wissen, dass Kinder die verdrängten und beherrschenden Empfindungen der Mütter übernehmen.
Sie arbeitete auch während ihrer Schwangerschaft. Die Ungeborenen brauchten aber Ruhe, die sie ihnen nicht gönnte. Während der Schwangerschaften leistet sie am meisten und sie wollte die Welt zerreißen. Vielleicht hatte sie wegen ihrer eigenen Kindheit ein schlechtes Gewissen. Sie ertrug es nicht so viele Kinder zu gebären und schien ein schlechtes Gewissen zu haben, denn sie bestrafte sich mitunter und vergoss bittere Tränen.
Seine Freundin war nicht wirklich verliebt in ihn. Als die Beziehung begann, war er ein Lehrling und er war es noch, als er sie geschwängert hatte, was sogleich gelang Er wollte aber keine eigenen Kinder haben.
Es kümmerte ihn recht wenig, dass sie schwanger war, denn er hatte ihr gesagt, er mag keine eigenen Kinder, was sie aber nicht so recht verstand. Sie liebte den Knaben auf ihre eigene Weise. Er war ein erfolgreicher Beutezug für sie. Wenn sie mit ihm unterwegs war, wirkte sie noch überheblicher. Er fühlte sich nicht sehr wohl bei der Vorstellung ein Vater zu sein, galt aber noch nicht als Vater des Jungen.
Im Lokal, in dem er nahezu alle Tage und Nächte weilte, redete er über Gott und die Welt und es gab zwischendurch Ideen von seiner Warte, die brauchbar schienen und die von den Gemeinderäten direkt übernommen und weiter gegeben wurden, als seien es ihre eigenen.
Auch als er beim Heer diente, war er zweimal pro Woche dort und meistens sehr müde, kam kaum zum Schlafen und wenn er munter war, hatte er andere Probleme.
Seine Freundin war untreu, frech und mit einem schlechten Gewissen belastet. Sie meinte, sie könne nichts dagegen tun, die Versuchung wirkte zu stark auf sie.
Er war zu weit weg, nie da, wenn sie ihn gebraucht hätte und wenn er bei ihr war, hatte sie gar keine Lust mehr. Sie brauchte halt die Abwechslung. Er war kein Verfechter der Treue gewesen. Die Leute lachten ihn dafür auch noch aus und stellten ihn als Gehörnten hin.
Sie wollten ihn halt nicht in Ruhe lassen und sie gönnten ihm kein Glück. Die Provokationen änderten sich nur im Inhalt ein wenig.
Als er noch still und freundlich war, nannten sie ihn einen Schwulen.
Die Abartigen hätten ihn gerne gehabt, die ihn für doof genug hielten und meinten, er würde alles umsonst tun. Sie hatten sich aber getäuscht. Sie wollten ihn ausnützen und zum Narren halten, sonst hätten sie ihn nicht beleidigt und angeschwärzt.
Sie verdrängten ihre Perversität und verschoben sie auf ihn und wurden deswegen unglaubwürdig.
Jene waren unehrlich, keine Freunde und Kameraden. Sie wollten ihn provozieren und lächerlich machen. Er agierte ehrlich und ernsthaft, anstatt ein Säufer wie sie zu werden und er hatte nicht einmal Interesse an einer Freundin. Der Sex ließ ihn leiden und er spürte sowieso nichts dabei und die Angst vor den möglichen Konsequenzen war groß. Wäre er alleine, würden die Perversen noch unverschämter und ihn nicht einmal zu Hause in Ruhe lassen.
Das schmerzte und ärgerte ihn. Er konnte sich deshalb nicht mehr wohl fühlen.
Das war der Grund dafür, dass er sich von allen Freuden abgewendet hatte und die Welt und das Leben analysierte, um sich an allen zu rächen. Viele Erlebnisse hatte er vergessen, das war der Grund für jene üble Beziehung, die ihn noch depressiver machte. (Seine Freundin sah in ihm ein williges Opfer. Sie stellte ihn auch als arrogant hin.)
Zufriedenheit gab es unter den Lebenden keine, diese wäre erst einmal zu schaffen.
Es gab einige Personen, die ihm empfahlen doch all das zu tun, was sie ihm nachsagten, denn das wäre für ihn das Beste. Das lehnte er aber kategorisch ab. Etwas Perverses wollte er nie tun.
Er wollte die wahre Liebe und nicht Schmutz, Kot und Falschheiten.
Aber die Leute wollten seine Antwort nicht akzeptieren. Sie meinten, er sei einer von ihnen, ein Schwuler, der sich erst lange ziert und bitten und betteln lassen wollte, ehe er einsah, er war dafür geschaffen worden und er war ein Depp, dem Sadisten den Arsch aufreißen würden, da er es nicht anders verdiente.
(Dazumal redete niemand über die Immunschwäche. Diese Seuche erlangte zu spät Popularität.
Einige Fälle gab es zwar, aber jene galten als so gut wie nicht der Rede wert.)
Die Bürger hatte ihn dazu verdonnert. Ärzte und Wirte hatten nachgeholfen und auch die Eltern mussten mitwirken – ihn verblöden und schwächen.
Was sich die Leute davon erhofften, war unschwer zu erraten, denn sie mochten ihn nicht. Er hatte ihre Geschenke und Angebote abgelehnt und sie hatten ihn absichtlich falsch verstanden.
Sie meinten, er hätte seine Ideen und Aussagen bereits vergessen, doch hatte sie nur nie wichtig genommen. Für ihn war alles Gesagte nicht der Rede wert.
Die Gesellschaft ließ sein Nein aber nicht gelten. So wie er einst verlautete, er wolle nicht arbeiten, so hatte er auch verlautet, er möge keine Perversität. Die Geistlichen und ihre Häscher aber regten sich in beiden Fällen furchtbar auf und akzeptierten kein Nein.
Er war ein süßer Junge, den sie unbedingt quälen mussten, dem sie nichts glaubten, der zu leise und zu fein sprach und sie nicht gleich erschlug oder auffraß, wenn sie sich ihm näherten und sich zu frechen Aussagen aufplusterten.
Es mag ein Test gewesen sein, denn sie hatten vor ihn zu prüfen, um zu wissen ob er auf Frechheiten einstieg oder sie ablehnte. Diese uralte Methode, hatten sie oft angewendet.
Er war aber zu klug, um sich auf diese Spiele einzulassen und sie sahen sich gezwungen ihn mit linken Methoden zu knacken.
Sie mussten ihn mit Drogen trunken machen, damit er seinen Willen verlor und zu allen Bosheiten sein Einverständnis gab. Sie wurden stetig dreister, als er sich trotzdem nicht änderte, zu leise und ruhig blieb, jedoch oft in Lokalen anzutreffen war.
Er spielte gerne Karten und Schach, obwohl er ein mieser Spieler war, der zu wenig kombinierte und die Leute halfen sich mit üblen Tricks, gegen die ein ehrlicher Spieler machtlos blieb.
Sie nannten ihn einen Verlierer und spielten letztlich mit ihm, solange er keine hohen Einsätze wagte.
Die Zeiten mit dem Spruch, Kleider machten Leute, war vorbei, als er sich normal kleidete und er benahm sich auch normal, was die Leute nicht bemerken wollten, die ihn nur in den Momenten entdeckten, in denen er geringfügig auffiel.
Dann legten sie los und sie beschimpften ihn noch lauter und heftiger. Auf diese Gelegenheit mussten sie auch lange warten. Das erschien ihm verdächtig.
Sie hätten sich zurückhalten sollen und dürften ihn nicht darauf aufmerksam machen, in einem Gasthaus zu sitzen und deswegen Alkoholika trinken zu müssen .
Dumme Scherze wurden getrieben, wenn er allein einer größeren Horde gegenüber saß und jene ihn in die Zange nehmen wollte, da sie unbefriedigt war.
Sie waren an ihm interessiert, wenn er gute Ideen äußerte und niedrige Dienste sollte er auch leisten. Aber er wollte frei und ungebunden sein.
Beleidigt war er, da sie ihn arbeiten lassen wollten. In den Lokalen hatte er oft zu hören bekommen, ob er nicht endlich wieder arbeiten wolle. Aber er meinte, er würde erst einmal seinen Bundesheer Dienst ableisten.
In den Jahren zuvor, auch als Haupt-Schüler, wollten ihn Bürger als wahnsinnig erklären.
Einige Leute haben ihn als verrückt eingestuft. Sie taten außerdem, als sei er pervers.
Sie meinten die Strumpfhosen, die er für seine Mutter und für Schwestern kaufte, wären für ihn und sie sagten, sie seien eine Nummer zu klein oder sie lachten albern, wenn sie ihn sahen.
Das taten die Geschäftsleute, auch Bekannte und die eigenen Eltern und Geschwister. Aber er hatte keinerlei Lust auf Schwulitäten, auch nachdem ihm seine Schwestern eine Hose und den Pulli liehen bzw. schenkten und er diese Kleidungsstücke regelmäßig trug. Die Sachen waren auch nur geliehen worden und die Schwestern nahmen sie ihm wieder ab, nachdem er den Perversen alles verweigert hatte.
Den Leder-Mantel verlangte seine Schwester wieder zurück und sie gab an, er sei zu gut für ihren Bruder.
Er wurde, ehe er diese Sachen geschenkt bekam, von allen sehr böse behandelt.
Als er diese Kleidungsstücke trug, wirkten die Leute aber beruhigt. Bereits als Kleinkind hatte er Kleider getragen, hieß es, was jene aber nie belegten und was er auch nicht glaubte.
Er hatte seine Eltern als Lügner eingestuft, sie widersprachen sich nämlich oft und sie trugen ihre alten unglaubwürdigen Märchen regelmäßig vor.
Sie erwiesen sich auch als neidisch, da sie seine Gewinne zurückschickten.
Eines Tages wollte er sich dafür revanchieren, denn es war notwendig sich ordentlich zu bedanken.
Es gab Burschen in der Gegend, die wirklich schwul waren.
Deren Eltern waren dagegen und verboten ihnen den Umgang mit Perversen.
Jene genierten sich für die perverse Neigung ihrer Söhne. Sie sahen sie lieber tot oder sie verjagten sie, zumal sie solche Umtriebe nicht mochten.
Wäre aber ein Bursche wie er dazu bereit, gelte es als recht und billig.
Der Sohn eines Geschäftsmanns war ein solcher, der zu Fasching seine perverse Neigung preisgab.
Er kam in Strumpfhosen daher und war von seinen Freunden umgeben, die angaben, das sei nur ein Spaß. Als der vergessliche Behinderte diesen Burschen sah, musste er ihm aus Jux auf dessen Bein hauen und sagen, er besäße ordentliche Schenkel und sähe sehr süß aus, was seine Freunde böse werden ließ. Es hieß, dafür würde er noch bestraft werden. Das war beim Kinder-Fasching gewesen und ab der Zeit gingen die Angriffe gegen ihn, unter den Gleichaltrigen, los. Jener verkleidete Junge war schwer gestört.
Als er endlich mit einer Freundin auftauchte, beruhigten sich seine Eltern, obwohl er sich sonst in keiner Weise gebessert hatte. Er schien bei der jungen Dame nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein. Wenige Wochen danach lebte er offiziell gar nicht mehr.
Er kam in das Lokal, in dem der Bursche, der einst auf sein Bein geklopft hatte, oft flippte und damals nicht arbeitete und fragte ihn keck, wie lange er noch leben würde,
erwartete jedoch keine Antwort, aber er fragte, wenn er an ihm vorbeikam und ins WC urinieren ging. Er soff Unmengen, um sich Mut anzutrinken und er wollte jenen jungen Mann ärgern.
Aber dem oft gefragten Burschen riss schließlich der Geduldsfaden und er antwortete, jener würde am nächsten Tag sterben, was den Fragenden erschreckte. Einige Personen kamen aus dem Lokal, die den Spielenden groß anstarrten. Der Besoffene, der am nächsten Tag tatsächlich offiziell starb, wirkte mit einem Mal nüchtern und erschreckt, aber entschlossen.
Ein paar Tage später wurde er von seinen Freunden zu Grabe getragen und sie schworen dem Behinderten Rache für seine Äußerung.
Kurze Zeit zuvor war auch der junge Bauern-Sohn offiziell verstorben, dem er als Volksschüler sagte, er würde jung sterben müssen, um Lehrerin werden zu können, deshalb waren alle geschockt und hatten keine rechte Lust mehr auf den Schabernack, den einige Bürger gegen ihn ausheckten.
Sogar auf dem Familien Grabstein stand sein Name. Inzwischen wurde sein Name allerdings entfernt. Er dürfte doch eine Lehrerin geworden sein und der Behinderte wollte mit Perversitäten nach wie vor nichts zu tun haben.
Er war kein Konkurrent für die Mitmenschen und wollte keine Konkurrenz sein.
Sein Leben sollte nicht in Arbeit – und auch nicht in den Kampf gegen die anderen Männer, die ständig miteinander fochten und dieselben Frauen wollten, münden. Nur im Kampf konnten sie eine Frau für sich gewinnen, denn der Sieger war für die Frau begehrenswert.
Ob er der Tod war oder nicht, war die Frage, die er sich stellte. Er glaubte, wenn er stürbe, gäbe es keinen Tod mehr auf der Welt. Alles Lebende wäre dann erlöst und die Welt würde zum Paradies, in dem es kein Sterben gibt. Alles lebte danach von der Energie Gottes und von seinem Geist, der sie erfüllt und unsterblich macht. Er wollte, ehe er aufwachte und zu leben begann, sterben und nie wieder erwachen. Das wurde ihm aber nicht gewährt.
In seiner Jugend und in der Kindheit war er erfüllt von Todesfurcht. Er konnte das aber nicht einordnen. Als er sich an die Ur-Träume erinnerte, konnte er sie nur für Ideen halten und für Phantasie, denn es waren Wunschträume und Beruhigungs-Methoden, nicht Wahrheit, was er als Erinnerung vorgesetzt bekam.
Tagträume konnten es auch gewesen sein und fixe Ideen, die ihn beruhigen sollten.
Das Altern konnte er jedoch nicht verhindern und er drohte noch schwächer zu werden.
Deshalb kam es zur Aussage, er sei der Tod, vor einigen Personen, die ihn darauf seltsam anschauten und für verrückt erklärten. Er meinte, er würde auf diese Weise alle erlösen, was aber niemand ernst nahm. Sie hielten ihn aber von jeher für verrückt, denn er hatte Geld und gute Chancen verschenkt und er musste deshalb leiden, wenngleich er gerade deswegen besser dran war. Er tat, was er tun wollte – nämlich nichts.
Er hatte noch eine Schonfrist eingeräumt bekommen, da er jung war und niemandem Böses tat, ein harmloser Verrückter war, der die Leute mit seinen Geschichten und Ideen unterhielt. Es wurde zugehört, wenn er erzählte und vorgab etwas zu wissen, obwohl er nichts konnte.
Er lebte nach dem Zufalls-Prinzip, schmiedete nie Pläne. Das Prinzip des Zufalls ist stets die Neugierde und er hatte keine Lust sich die Pläne erst zu erarbeiten, wie viele junge Menschen.
Alle Fehler waren erst zu machen, ehe sich der nötige Verstand entwickelte.
Zu Hause hatte er Probleme, zwischendurch wurde er von den Eltern fies behandelt, die keinen Faulpelz mehr aushalten wollten. Sie versuchten ihn, mit wirkungsvollen Mitteln, zur Arbeit zu bewegen, was aber nicht gelingen wollte. Das Nichtstun liebte er viel zu sehr und wenn es einem Nichtstuer schlecht ging, wollte jener noch weniger tun und er ging erst recht nicht arbeiten.
Durch die Behandlung wurde er stets nervöser, litt an Schlafstörungen und war unruhig. Anstatt die Ruhe und den Sonnenschein zu genießen, begann er sich vor der Sonne zu verstecken.
Die Fresssucht übermannte ihn und er verschlang Süßigkeiten, bis ihm übel wurde und er sich nicht mehr rühren konnte.
Manisch war er als Lehrling bereits gewesen, als er alle Nächte unterwegs war.
Er ging meistens um Mitternacht nach Hause, außer an den freien Tagen und im Winter, wenn er nicht arbeiten musste. Am liebsten hätte er bis zur Sperrstunde gewartet, dann wäre er mit der Bediensteten ins nächste Lokal gezogen, um dort herumzuhängen und dumm dreinzuschauen, auch um Leute zu beobachten, die sich im selben Lokal aufhielten und sich wichtig vorkamen. Einige soffen Unmengen und rauchten ununterbrochen. Es wurde geschrien und gejohlt.
Gerauft haben Leute, wenn Prinzipien verletzt wurden. Die Gewalt ließ das Blut spritzen und die Zähne abbrechen. Es ging um das Auffallen und darum, den Frauen zu imponieren.
Das Getue der Burschen war Imponiergehabe, um an die Frau heran zu kommen.
Sie durften bei den Frauen zwar landen, aber dann waren sie die Untergebenen und Unterjochten.
Im Stammlokal ging gleich das Fragen los, wenn er dort saß. Die Leute fragten und redeten groß über die möglichen Ergebnisse von Wahlen und diversen Ereignissen. Sie wollten wissen, wie sich die roten Zahlen ausradieren ließen und welche Steuern eingeführt zu werden hätten.
Es gab von allem zu viel und doch auch zu wenig. Die Beamten und die Reichen wollten noch mehr und die Mittellosen konnten sie auch nicht hungern lassen, die sie dafür wählten.
Keiner hatte Bock auf Arbeit und auf Anstrengung.
Seine Unruhe wuchs. Er konnte nicht einmal mehr sitzen. Er stand an der Theke gelehnt, um seine Unruhe zu verbergen und rauchte, sonst wusste er nichts mit den Händen anzufangen.
Sein Rücken versteifte sich und setzte er sich hin, war es ihm nicht möglich sich gerade zu halten
Eine Hand hielt er in den Hosen-Sack gesteckt, um die Faust zu ballen, wenn die Leute wieder einmal frech wurden und ihn verhöhnten – jene die sonst nichts zu tun hatten.
Er wunderte sich darüber, dass er oft krank wurde, ohne den Rauch zu inhalieren und ohne Alkoholika zu trinken.
Im Lokal wollte er nicht einmal mehr essen. Einige Male bemerkte er, nicht die besten und frischesten Nahrungsmittel vorgesetzt zu bekommen. Die Welt und die Mitmenschen hatten sich seiner Meinung nach gegen ihn verschworen, seitdem er im Lokal saß und wenig konsumierte.
Er kaufte keine Kleidung und alte Schuhe trug er schon seit seiner freiwilligen Beurlaubung, die bereits stanken. Im Sommer ging er barfuß in die Lokale, was die Leute nicht besonders liebten.
Aber er trug auch Sandalen, die etwas besser angenommen wurden, wenngleich es keine normalen Sandalen waren, denn sie hatten einen Damen-Schnitt.
Sein Haar trug er wieder etwas länger – bis knapp über die Ohren, die er verstecken musste, die auffallend waren.
Das Reden der Gäste und Wirtsleute war zu albern, um es ernst nehmen zu können. Sie sprachen über die Politik, die sie zum Kotzen fanden und dauernd wurden Steuern erhöht, was alle ungemein störte. Sie wollten endlich Ruhe und Frieden und der Pfarrer sollte bei ihnen den Wein kaufen und auch die Getränke, die er brauchte. Sie wollten mehr umsetzen, was aber nicht möglich war.
Die Getränke waren in den Lokalen zu teuer geworden. Leute kamen zwar in die Wirtshäuser, aber sie brachten die Getränke und auch die Speisen mit. Sie waren sehr sparsam geworden.
Als Schüler im Alter von dreizehn Jahren meinte er, die Beamten und die Akademiker sollten auch Steuern zahlen, deswegen war er bei denselben unten durch.
Sie verfolgten ihn, nachdem er das zu sagen gewagt hatte. Die Lehrer waren unbarmherzig, die dafür sorgten, dass er neue Probleme zu spüren bekam.
Die Ärzte sahen ihn damals selten. Die Krankheiten kurierte er alleine aus. Wenn er einen Arzt aufsuchte, musste er erst Stunden warten, ehe er drankam und darauf bekam er eine Standpauke. Es hieß, er wäre frech und nicht einmal krank.
Er war den Ärzten nie krank genug, denn sie hätten ihn zu gerne todkrank gesehen, was er aber noch nicht war, obwohl er nicht gut aussah. Angst hatte er vor den Ärzten, ohne zu wissen weswegen. Auch die Zahnärzte hatten große Freude mit ihm, die nach wie vor ungeniert große und tiefe Löcher in seine Zähne bohrten.
Er hatte viele Ideen, die er auch verlautete, was die Lehrerschaft aber nicht mochte, die meinte, er könne das alles selber praktizieren. Sie stellten ihn als Muster ohne Wert hin, das sie geschlossen zurückgesendet hätten, wenn eine Möglichkeit dafür bestanden hätte.
Er hatte auch die Autobahnen und die Handbremse erfunden, sowie das T-Shirt.
Als er meinte, er sei für die Supermärkte, hatte er die Welt verändert.
Die besten Ideen hatte er im medizinischen Bereich, denn er meinte, man könne ohne weiters Organe transplantieren, denn wenn das nicht möglich wäre, könnten die Frauen keine Kinder gebären geschweige denn austragen. – dazu war jenes Hormon, das der Organismus bei Schwangeren erzeugte, vonnöten.
Die Transplantierten müssen nur jenes Hormon verabreicht kriegen, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wurde. Die fremden Organe mussten aber den eigenen Organen ähnlich sein – sollten von Verwandten stammen und vom gleichen Geschlecht sein – sonst gäbe es trotzdem Probleme,
Außerdem musste das Hormon ständig im Organismus vorrätig sein und vor Infektionen und Anstrengungen sollten sich jene Menschen hüten, sonst käme es trotzdem zur Abstoßung des Organs. Eine Möglichkeit dieses Problem zu verringern wäre, wenn die neuen Organe vom Organismus des Organ Benötigenden hergestellt werden. Sobald jenes Organ funktionsfähig ist, kann es problemlos implantiert werden.
Auch die Reanimation war eine seiner Ideen und die Lehrerschaft platzte vor Neid, wenn sie daran dachte, dass ein Knabe die guten Ideen hatte und sie, die so arrogant und altklug taten, waren nur in der Lage Unsummen zu kassieren.
Er erfand auch den Herzschrittmacher und er erklärte dem Lehrer, wie man den Abort der Ungeborenen, bei verschiedenen Rhesusfaktor des Blutes der Eltern verhindern kann.
Er hatte auch Ideen, wie man die Blindheit und auch die Taubheit beseitigte und die Schönheitsoperation funktioniert und er erfand auch den Silikon-Busen für die Frauen, zudem meinte er, Zähne konnten auch eingepflanzt werden.
Eine seiner frühesten Ideen folgte auf eine Frage des Lehrers, der meinte, wie man die schweren Knochenbrüche in Ordnung bringen könne. Es handelte sich um Brüche der Röhrenknochen und auch komplizierte Trümmer-Brüche.
Er meinte, man könne Platten und Schrauben verwenden, durch die die Knochen wieder aneinandergefügt würden und sie könnten dadurch problemlos zusammen wachsen. Wenn sie ordentlich zusammengewachsen waren, konnten die eingepflanzten Hilfen wieder entfernt werden.
Seine Lehrzeit war noch fruchtbarer als seine Schulzeit, denn er erfand neue Arten zu bauen und neue Techniken. Aber am besten waren seine Ideen auf die Wirtschaftskrise.
Unzählige seiner Ideen wurden erst einige Jahre später realisiert, die zu gut und zu klug für die einfachen Leute in der Gegend waren, die sich als kommunale Politiker bezeichneten.
Die Bürger des Bezirkes mochten ihn deswegen nicht, die seine Ideen allerdings für ihre ausgaben. Sie vergifteten ihn, um ihn als Verrückten hinzustellen. Die Gifte und Mittelchen, die sie ihm verabreichten, verursachten Geistesschwäche. Das Delirium, das schon seit seiner Jugend bestand, wurde dadurch verstärkt. Er wurde oft von kriminellen Häschern verängstigt. Das lag an der Mentalität der Bürger. (Nachdem er das Mittel erhalten hatte, das seine Schwäche drastisch verstärkt hatte und das jedes Wort und jede Geste von anderen Personen für ihn schmerzhaft machte.)
Sie hassten ihn, da er ihnen zu klug war. Sie vertrugen sein Wesen nicht, das ihnen pervers dünkte, obwohl er nur intelligenter als sie war. Er ließ sich auch nicht behandeln, denn er trank keine Alkoholika, die süchtig machten und verblödend wirken. Wer nach Alkohol süchtig ist, kann seine Intelligenz nicht ausspielen bzw. verliert sie und anstatt Klugheit gibt es Abhängigkeit und anstatt der Leichtigkeit und Schnelligkeit gibt es die Schwäche.
Als Person, die nichts mehr tun wollte, hatte er Ideen von großer Qualität. Er erfand das Wind-Surfen und auch das Mountainbike, was ihm aber Minuspunkte einbrachte.
Zuvor hatte er mitgeteilt, jene überschuldete Fahrrad-Firma gehörte verkauft. Erst danach hatte er das stabile Fahrrad erfunden, das er aber nur wörtlich kreierte.
Seine Ideen wurden seit jeher gestohlen und nicht nur das, er wurde noch mieser behandelt, aufgrund seiner guten Ideen. Das wurde ihm von einigen empört mitgeteilt.
Nebenbei erfand er auch den Super-Schilauf und Erneuerungen bei den Schiern. Die Slalom-Schi wurden nach seinem Dafürhalten kürzer.
Er war nicht die einzige Person, die von den Bürgern seiner Umgebung und des Landes in solcher Weise denunziert wurde. Die Zusammenhänge waren ihm fremd, obwohl seine Mutter ihm von ihren Erlebnissen erzählte und von den Gemeinde-Bediensteten, die sie wie eine Närrin behandelten, anstatt sie, wie es sich gehörte zu informieren und ihr beizustehen, denn das wäre die Pflicht jener gewesen.
Als verrückt hingestellt wurden Personen, die sich nicht unterordneten und zu ehrlich und treu waren, um sich zu Verbrechern machen zu lassen, die den Sadismus der Mitmenschen über sich ergehen ließen.
Jene zitierten die Bibel und widersprachen sich in einem Satz einige Male, indem sie Beispiele aus diesem Werk holten. Der Kleidungs-Zwang und auch die Rache und die Vergeltung sind nicht das Werk Gottes. Niemand weiß wirklich, was korrekt und was falsch war. Die Bibel-Kenner holten sich nur das aus dem Werk, was sie benötigten.
Sie manipulierten absichtlich die Wahrheit, die in diesem Werk steht und besagt, nur das eigene Opfer zählt und jeder muss sich opfern, wenn er etwas schaffen möchte.
Ein anderes Opfer nützt nichts, denn wer Fremdes opfert, der frevelt und der wird dafür bestraft.
Sie opferten ihn aber, indem sie ihn als verrückt und inkompetent einstuften. Von ihm verlangten sie Werke, die sie per Gesetz verboten hatten und er hätte erst die entsprechende Ausbildung absolvieren müssen, ehe er ihren Forderungen Folge leisten dürfte.
Sie fielen über ihn her und zuvor verabreichten sie ihm Narkotika, damit er sich ihren Angriffen nicht erwehren konnte. Sie nannten ihn dafür einen Schwächling und Perversen und vergaßen,
sie waren dieselben, denn sie wurden im Moment ihrer Untaten zu Schwächlingen und pervers und niemand erließ ihre Sünden und Verbrechen. Sie wurden zu ewiger Verdammnis verurteilt, nachdem sie ihn zu Unrecht dazu verurteilten.
Er ließ sich von den Perversen aber nicht unterkriegen, wenngleich er sich zur Arbeit nötigen lassen hatte und nicht in die Abgeschiedenheit flüchtete, um Kräfte zu sammeln und zu überlegen, was für ihn das Beste war. Durch die hinterlistigen Methoden der Mitmenschen fehlte ihm die Energie sich zu entwickeln bzw. einen eigenen Willen zu bilden. Er fand das Streben und ein Ziel, doch das konnte er bei erzwungenen Tätigkeiten nicht praktizieren.
Selbst zu Perversitäten nötigten ihn die Leute, indem sie ihn schändeten, mit den genannten Mitteln, was ihn in eine tiefe Depression stürzen ließ, aus der er nie wieder erwachte und die sich von Mal zu Mal vertiefte und verstärkte, was jene Sadisten hoch erfreute, als er sich nicht bewegen konnte und er nachdem er sich wieder bewegen konnte, künstlich im Tiefschlaf gehalten worden war.
Seine Kälte, die er sich gewünscht hatte, machte die Mitmenschen geil. Alle waren auf ihn scharf, was er nach und nach begriff, als die Mühen beim Koitus keine Freude erzeugten und ihn verwunderten. Er kam zur Überzeugung auf Liebe und Erotik gänzlich verzichten zu können.
Er war nie narzisstisch gewesen und schon gar nicht egoistisch, aber als er begriff, von allen Menschen nur ausgenutzt zu werden und jene behandelten ihn stets mieser, veränderte er sich – um nicht zugrunde zu gehen, wie sein zweiter Bruder. Auch die stärker werdende Paranoia half ihm dabei. Jene entsteht, nachdem jemand krank und schwach geworden ist.
Er schreckte die an ihn Interessierten ab, denn er hatte nicht die geringste Lust auf Sex.
Vordem war er zu jung gewesen, als sie Interesse hatten, inzwischen aber schreckten sie zurück.
Stark war er geworden und er wirkte brutal. Er hatte zugenommen. Von etwa sechzig Kilo Lebendgewicht hatte er es auf über achtzig Kilo gebracht. Sein Rekord-Gewicht lag bei etwa neunzig Kilo, was ihn erschreckte und dazu bewog wieder abzunehmen, um nicht krank zu werden.
Als er das hohe Gewicht erreicht hatte, war er stark verändert und zu kräftig geworden.
Er war nur ein Gewicht von sechzig Kilo gewohnt. Bei diesem Untergewicht hatte er keine Lust. Das Arbeiten wurde durch das hohe Gewicht erschwert und er war am Abend sehr müde und hungrig.
Die Muskeln waren am Abend zwar aufgebläht und hart, aber am Morgen war alles geschwunden.
Da war er steif und hart und die Leber durch die lange und nervende Arbeit, die mitunter sehr anstrengte, überfordert. Das Herz konnte nicht genug Nährstoffe zu den Organen pumpen.
Die Insekten waren auch sehr scharf auf ihn, da er ständig schwitzte. Die Buttersäure machte die Insekten lüstern auf sein Blut und seine Säfte, von denen sie nie genug bekamen.
Hätte er reichlich gegessen und getrunken, sähe er gut aus und er hätte ein Gefühlsleben entwickelt, für das es sich zu leben lohnte. Er lehnte alles ab und hielt die ganze Welt von sich fern, um sich nicht zu verletzen.
Wenn er damals schon den Mut gehabt hätte die Firma zu wechseln, wäre er eher von einem Job zum nächsten gependelt und hätte jene Nachteile zu spüren gekriegt, die Pendler stets zu spüren bekommen, die von den Vorgesetzten und von den Arbeitgebern hintergangen wurden. Er träumte nicht einmal mehr von der Pensionierung, die er längst vergessen hatte und die erst in zu ferner Zukunft aktuell würde.
In der Zeit, in der er berufstätig war, kam es zu Unfällen.
Oft schlug er sich mit dem Werkzeug die Finger wund. Sie verkrümmten rasch und das Werkzeug hielt er verkrampft. Seine Finger wiesen nicht die nötige Konsistenz auf, um sie gerade zu belassen.
Als Schüler hatte er diese Probleme nicht gekannt. Er musste damals aber auch nichts Anstrengendes tun.
Als Lehrling war er soweit gegangen, für die Hochbau-Arbeiter Helme zu verlangen und auch für die Tiefbau-Arbeiter, denn diese waren noch gefährdeter, konnten sogar von Autofahrern übersehen werden – und Raupen und Lader leerten Schutt auf sie.
Er selbst war aber nicht versessen darauf einen Helm aufzusetzen. Als er sich bei der nicht geliebten Arbeit bückte und ein Gegenstand auf seinen Schädel knallte, konnte er sich nur noch hinsetzen und war bewegungslos. (Es war ein ähnliches Gefühl wie etwa ein Jahr nach seiner Geburt. Auch damals konnte er sich danach nicht bewegen.)
Als er am Boden lag – sein Rücken lehnte gegen die Wand – fielen Teile der Schalung auf seine Haxen und er hörte Stimmen aus einer anderen Welt, die ihn nicht bei sich haben wollten.
Deshalb erwachte er wieder und zu seinem Glück war sein Genick heil geblieben, als der Balken auf seinen Hinterkopf knallte. Dieser Unfall hatte insofern positive Auswirkungen, da er sich in der Folge an Vergessenes und auch an Ideen erinnerte.
Seine Ideen waren bei Mitschülern und Lehrern unbeliebt, als er die Entwertung des Geldes vorschlug. Das war die Möglichkeit schlechthin, die Wirtschaftskrise einzudämmen.
Die Arbeiter kosteten viel und es gab zu wenig Bedarf für sie, deswegen musste etwas unternommen werden, sonst könnte sich der Staat nur noch ruinieren.
Nachdem das Geld entwertet worden war und er den Unterschied zu spüren bekam, war er von seiner Idee nicht mehr überzeugt. Die Mitmenschen schoben ihm die Schuld daran zu, deswegen litt er doppelt. Aber viel Böses wurde nicht gesprochen, er war noch jung und es war zu früh, um sich an ihm zu rächen.
Die Rache sollte aber nicht ausbleiben, das schworen die Leute, die gerne den Unschuldigen, der eine verwertbare Idee verlautete, quälten.
Die Mehrwertsteuer war im Zuge dessen eingeführt worden, die direkt vom Konsumenten bezahlt wurde, was für die Gewerbetreibenden und für die Industriellen ein großer Gewinn war, denn ihr Einkommen erhöhte sich um die Prozentpunkte der neuen Steuer.
Arbeiter erhielten so gut wie keine Lohn-Angleichung, wodurch die Arbeitgeber Vorteile hatten, die sie aber an die Auftraggeber weitergaben. Sie erhofften vermehrt Aufträge, was nur kurze Zeit über funktionierte, aber die Wirtschaftskrise reduzierte.
Er lehnte alles ab und äußerte sich abwertend über die Arbeiter, was aber ihn selbst betraf, im Grunde meinte er sich damit. Andere wirkten empört, obwohl er sie nicht beleidigen wollte. Sie verboten ihm, wie schon die Mitschüler in der Haupt-Schule, das Sprechen.
Einige seiner Aussagen wurden tatsächlich Gesetz und für einige Mitschüler ergab das den Anschein, er hätte Schuld daran. Parlamentarier bearbeiteten jedoch die Gesetze und Neuerungen.
Nach der Steuerreform hatten alle Berufs-Gruppen Vorteile außer die Arbeitenden. Diese mussten in den sauren Apfel beißen und ihm wurde die Schuld daran unterstellt, obwohl er so unschuldig war, wie ein Unbeteiligter nur sein kann.
Die Idee von der Heirats-Beihilfe, die bei der Heirat ausbezahlt wurde, war nicht sonderlich gut aufgenommen worden. Auch die Steuerprogression regte die Bürger auf, die er vorgeschlagen hatte.
Außerdem meinte er, Immunerkrankungen könnten mittels Chemotherapie und danach zu erhaltenden, passenden Stammzellen behandelt werden. Aufgrund dessen wurden einige schwere Leiden geheilt, auch schwere Infektionen und Lymphome. Außerdem hatte er neue Arbeits-Methoden, wie den Vollwärme-Putz und den Trockenestrich angeführt.
Nach der Lehrzeit, während seiner Künstler-Pause, hatte er die Idee mit den Grünen, indem er ständig mit grünem Gewand herum schlich und auch grüne Ideen von sich gab.
Er meinte, jeder sollte nur noch biologisch leben und sich ebenso ernähren.
Auf die Produkte der Bauern, die mit Hormonen und dem Tier-Mehl nachhalfen, um die Rinder schön fett zu machen, sollte verzichtet werden.
Die Tiere wurden aber fetter denn je und auch die Erträge steigerten sich ständig, aber die verrückten Rinder und die verrückten Leute, die mit den verseuchten Tieren in Kontakt kamen und auch an dieser Krankheit zugrunde gingen, sprachen Bände.
Er wollte auch das Blei im Sprit abschaffen. Die Amerikaner schafften jenes gleich ab, die sehr klug und viel weiter waren als die Europäer und hätte sogar die Fahrzeuge abgeschafft, zumal er damals keinen Führerschein besaß und auch nicht daran dachte, ihn je zu machen.
Er hatte als Jugendlicher auch die Idee von den Filtern, die sehr wertvoll war. Seit damals haben die Autos erst Öl- und Luftfilter. Die Zigaretten bekamen auch einen verpasst. Alle, die die Luft verschmutzen, sollten endlich Filter verschrieben bekommen. Davon ist die Gesellschaft aber noch weit entfernt.
Die Parteianhänger sahen bei ihm rot. Zu keiner Partei bekannte er sich und als er in seiner Jugend mit den Sozialisten kokettierte, verfolgten ihn dafür die Schwarzen, denn sie hielten die Sozialisten nicht für die rechte führende Partei.
Die Christlichen wollten weiterhin die Absolute behalten und als sie die Wahlen doch verloren und die Sozialisten die stärkste Partei stellten und sogar eine Minderheitsregierung bildeten, waren sie enttäuscht. Die Kommunalpolitiker rächten sich an ihm, denn er hatte den Ausgang der Wahlen prognostiziert und den Sozialisten mit seiner Magie geholfen.
Das hätte er nicht tun dürfen. Die Priester, die auch Schwarze waren, mochten ihn noch weniger als zuvor. Sie meinten nunmehr, er sei gefährlich und sollte behandelt werden, damit er nie wieder zauberte. In seinem Heimatland gingen jene zu weit, um die Grünen, die als unnötig hingestellt wurden, die mindestens zehn Prozent der Stimmen erreichen mussten, um in den Landtag einziehen zu können, zu verhindern.
Das würden die Grünen niemals schaffen, meinten die Parteien, die bereits im Landtag waren und die das mit allen Mitteln verhindern wollten. Einige hatten zu ihm gesagt, er wäre ein Lügner und die Grünen werden nie in den Kärntner Landtag einziehen können, wofür alle Parteien gemeinsam Sorge trugen, die im Land bereits die Verantwortung hatten und sie nicht weiter aufteilen wollten. Er wurde dafür sogar von den Sozialisten vergiftet.
Behandelt wurde er in der Folge verstärkt mit Mitteln, die seine Kräfte eindämmten, denn alle meinten, er besäße die Kraft, um solche Geschehnisse mit seinen Aussagen zu schaffen.
Sie benötigten ihn nur wegen seiner guten Ideen und diese hätten sie ihm liebend gerne abgenommen, indem sie ihn unmäßig beneideten, wenn er wieder einmal eine davon verlautete, die sie als ihre Ideen verkauften. Manche meinten, sie könnten ihn solcherart aussaugen.
Er half auf die gute Art und die Leute vergifteten ihn für seine Ideen, die das einzige Gute auf der gesamten Welt waren, denn was die Menschen trieben, war alles andere als gut und anständig.
Die Leute lebten im Schein und in der Unwahrheit. Die Absurdität war zu stark geworden, um je wieder gelöscht werden zu können. Sie war rasant im Zunehmen und alle Tage war mehr davon auf Erden zu finden und niemand schien sich daran zu stören.
Sie begriffen nicht, wie er auf die Ideen kam und sie waren nicht in der Lage ihm nachzueifern.
Was sie konnten, das war ihn beneiden und ihn anschwärzen. Darum ging es einigen die ganze Zeit über. Sie mochten es nicht, dass er in den Genuss einer besseren Position kam, da er nicht nur Einsen in den Zeugnissen hatte.
Die schlechten Noten in seinen Zeugnissen, waren nicht sein eigenes Verschulden, denn er war mit Schlafmitteln behandelt worden und er hatte ein löchriges Gedächtnis. Dazu stand er nach wie vor unter Schock. Das wollten die Lehrer und Ärzte nicht einmal wissen und behaupteten steif und fest, er hätte Drogen konsumiert und sei deshalb so blöde geworden.
Zusätzlich hingen sie ihm auch noch an, er hätte mit einer Schwester ein intimes Verhältnis, um sicher zu gehen, ihn endgültig aus dem Rennen geworfen zu haben.
Er wurde aber nicht verhört und auch nicht offiziell beschuldigt.
Priester hatten ihn sogar als Vater ihrer Tochter angeführt, um ihn noch übler behandeln zu können. Die Bürger flegelten ihn an, sagten aber nichts Konkretes, denn sie hätten mit einer Klage rechnen müssen.
Der Richter des Ortes kam auch ins Lokal, in dem er sich oft aufhielt und hielt ihm ein Mikrofon vor die Nase, in das der einige Male: “Ja!“ sagen musste.
Die Schwester wurde dazu gebracht, Vorwürfe des Vaters ihrer Tochter, zu bestätigen.
Ihm wurde sogar die Schuld am hohen Defizit, das die Regierung innerhalb weniger Jahre anhäufte, angehängt. Es hieß, er hätte verlangt, die Beamten sollten mehr kassieren und auch freiberuflich Tätige und Gewerbetreibende und alle bis auf die Arbeiter, die ihre Gürtel enger zu schnallen hatten, die dafür weniger Lohn und mehr Arbeit bekamen, um den gerechten Ausgleich zu schaffen.
Außerdem habe er angegeben, die Firmen Österreichs sollten die Waren billig verkaufen, obwohl sie die beste Qualität aufwiesen, um möglichst viele Kunden zu werben.
Trotz seiner schweren Behinderung musste er auch zum Wehrdienst, was sehr nachteilig für ihn war. Die Zeit danach war viel übler für ihn als die Zeit davor. Er war nur einer von Vielen, die im Wege herum standen und auf die Nerven fielen und nichts tun wollten.
Er liebte es zu träumen und in den Tag hineinzuleben. Andere sagten viel Unsinn. Den wollte er nicht einmal hören. Er glaubte auch nichts. Er kannte die Reden der Leute, die nie an die Wahrheit herankamen, zumal nur Märchen erzählt wurden. Die Menschen taten ihm leid, die in der Frühe aufstehen mussten, während er sich im Bett räkelte und gähnte.
Das Geld war ihm unwichtig und er hatte auch keine Bedürfnisse. Alles war nur Verblendung und Schein, so wie die Religion, der Glaube und alle Philosophien. Auch die Kunst war nur Irrtum und Lüge. Ihr wurde ein Sinn und ein Wert beigemessen, den es nicht gab.
Ein Baum wurde erst abgeholzt oder eine Pflanze und was auch immer. Erst musste ein Leben vergehen, um die neue Sache erstehen zu lassen, die aber nur ein Luxus-Gegenstand war, ohne reellen Wert.
Er sah die Leute von oben herab an, was sie nicht gut vertrugen, denn sie meinten, sie seien die Wertvollen und die Guten, was sie aber nur annahmen.
Sie hätten es besser unterlassen, denn sie kannten diesen jungen Mann nicht so gut, wie sie sollten und sie ließen sich von seinem Wesen täuschen, so wie sie sich in allen Lebenslagen irrten.
Er hatte etwas gegen die Anschaffenden, die so taten, als leisteten sie mehr als die Werktätigen oder die Planenden. Sie gaben zwar vor, etwas zu leisten und auch wichtig zu sein, aber sie gaben es nur vor.
In Wahrheit hatten sie keine Hand zum Gruß gehoben. Sie ließen die Schüler und die Studenten lernen, an sich arbeiten, so wie die Ärzte und die Notare, Richter und andere Gebildete, um davon zu profitieren.
Der Kluge dachte nicht daran, dass er nichts leistete, der etwas ausführte, aber nichts Reales. Wenn er das unterlassen hätte wäre nichts schlechter gewesen.
Jener Künstler leistete aber etwas, der auch mit seinem Geist arbeitete – was ihn aber zum Hexer abwertete. Er wollte der erste Künstler sein, der nur mit dem Geist agierte und damit alles bewirkt, was nötig war, um die Menschen wahrhaftig zu erlösen – aber nicht so wie es die Natur macht, die alles hinweg rafft und erneuert. Er wollte die Leiden abschaffen und auch das Elend. Alle sollten klüger und weiser werden und auch die Natur sollte verbessert werden.
Politiker hatten das System geschaffen und gaben vor, sie leisteten mehr denn je, logen aber mehr denn je. Die Werktätigen und die Handelnden erbrachten Leistung, während die Politiker redeten und logen – wofür sie gut bezahlt wurden. Allerdings sind sie die Engel.
Als jene wurden sie bereits von den Israeliten bezeichnet und sie sind tatsächlich die am höchsten Stehenden. Besser sind die Parlamentarier, denn diese beschließen Gesetze, die zu befolgen sind, die aber nur zum Übertreten genügen und der Bestrafung dienen. Ohne Gesetze hätten Juristen wenig zu tun.
Er war frech geworden und ließ sich die Frechheiten der Mitmenschen nicht mehr gefallen.
Dafür entwickelte er den nackten Wahnsinn. Plötzlich hatte er das Gefühl, er müsse schlanker werden, obwohl er schon viel zu dünn und schwach war.
(Den Leuten schien er noch zu stark zu sein.)
Auch der Umstand, seit langem keine anstrengenden Tätigkeiten mehr auszuüben, war schuld daran. Er wurde schwächer und dünner. Essen und Trinken mundeten ihm nicht so recht.
Bulimie war die Folge, die ihm aber auch nicht zusagte. Er wollte seine Innereien nicht um das Essen betrügen. Es war zu teuer und er meinte, diese Phase sei nichts für ihn.
Besser war der Verfolgungswahn, den er schon lange spürte. Er fühlte sich vergiftet und verfolgt, seitdem er die Sprüche der Leute oft zu hören bekam, die ihn aus ihrer Sichtweite verbannen wollten. Es gab Auftritte von Unbekannten, die ihn zu testen schienen, indem sie ihn beleidigten, um ihn auf die Palme zu bringen. Einmal hieß es auch, er sollte das Lokal verlassen.
Darauf meinte er, er sollte ihn hinauswerfen, was jener nicht mochte. Der meinte zur Wirtin, der Behinderte sollte weiter behandelt werden, damit er ein ordentliches Benehmen lernt.
Er war zwar faul und auch ängstlich, aber er negierte alle Befehle und alle Leute, die ihm etwas verboten.
Wenn jemand von ihm verlangte, er sollte das Lokal verlassen, reagierte er ablehnend. Allerdings blieb er stets nüchtern, was ihre Pläne vereitelte.
Wenn jemand Unmengen konsumierte, konnte er wenigstens eine blaue Nase verabreicht kriegen oder sie konnten ihm einen Fettwanst angedeihen lassen, was sie gerne verwirklichten. Sie regten sich über ihn nur deshalb auf, denn hätte er alles getan, was sie von ihm verlangten, hätte er schon in jungen Jahren sein Leben verloren und er wäre erlöst gewesen. Er war für jene Personen nicht fein genug und sie hätten sich noch unverschämter gegen ihn verhalten, wenn er gehorcht hätte.
Die Eltern waren zu Tode betrübt. Sie hatten einen unnützen Sohn, der nie helfen wollte und uneinsichtig war. Es hieß, das Arbeiten wäre unbedingt erforderlich, was er jedoch nicht einsah. Er hatte nicht nur Furcht vor der Arbeit, sondern sie machte ihn auch krank.
Dieses Leiden hatte auch die älteste Schwester. Aber sie legte es rasch ab, nachdem sie bemerkte, es gab sonst keinen Frieden.
Er hatte irre Phantasien über sein Leben. Aber er wollte sie verwirklichen, was durchaus möglich schien, so jung und erfinderisch wie er war. Es gab Leute, die ihn ermunterten, er sollte etwas erfinden und produzieren, so wie es einige tun, die nicht auf den Kopf gefallen waren, denn die Arbeit gab es nur für Leute, die sich quälen ließen und leiden wollten.
Aber er verschwieg die ganze Wahrheit und erklärte nicht, dass die Produzenten nie wirklich die Glücklichen waren, die nur für die Magnaten und Gönner produzierten, die die Gewinne für sich verbuchten.
Wer nicht genug Geld hatte, um sein Produkt aus eigener Tasche zu finanzieren, musste sich als Bittsteller erniedrigen und verlor alles Erfundene und endet möglicherweise sogar im Narren-Turm.
Es war ein Spiel, das er verlieren musste, zumal er ein Junge war, den die Leute nicht mochten, die auch meinten, er müsse erst die nötige Ausbildung haben, um überhaupt mitreden zu dürfen. Wer also nicht Akademiker war, hatte keine Chance sich zu behaupten und auch als einfacher Akademiker war jener eine Null, wenn er nicht ein Eingeweihter war, der von Haus aus alles schon weiß und die Akademie nebenbei schafft.
Seine Eigenwilligkeiten waren es, die ihn unbeliebt machten. Die Leute regten sich auf,
sobald er sich wohl und glücklich fühlte, obwohl er eine Null war, die nichts konnte und nie etwas gelernt hatte, der alles zu schwer und zu kompliziert war. An den nötigen Voraussetzungen mangelte es halt.
Dünn und schwächlich wirkte er, sah aber jung aus. Die Haut war rein und die Augen leuchteten. Viele Leute ertrugen es nicht, wenn er sie anschaute.
Er hatte seine liebe Not mit dem Annehmen. Wenn er etwas vorgesetzt bekam, war es ihm nicht möglich es anzunehmen. Er meinte, jener wollte ihn nötigen. Es stecke möglicherweise sogar eine Gemeinheit und Hinterlist hinter dem Gegebenen. Das Gefühl, er würde vergiftet, entstand dabei und wenn er das Zeug einnahm, war er krank und er litt an Schmerzen, auch an ungewöhnlichen Zuständen. Das Leid entstand nicht immer unmittelbar nach dem Genießen des Vorgesetzten, mitunter erst nachdem er aus dem Raum entschwunden war.
Erst war es nur leicht und dann, stärker werdend, steigerte es sich zum Inferno.
Es gelang ihm nicht mehr einzuschlafen, so nervös war er oft.
Er hatte möglicherweise zu viel Coffein abbekommen und wenn er Schach – oder Karten gespielt hatte und den Rauch inhalierte, der ihn noch nervöser machte, war er noch am Morgen davon berauscht, wenn er zur Arbeit unterwegs war.
Seine Eltern hatten im höheren Alter Führerscheine erworben und fuhren brav, worauf sie sehr stolz waren. Auch die älteren Geschwister machten den Führerschein erst im fortgeschrittenen Alter wenn sie nicht gänzlich darauf verzichteten. Sein zweiter Bruder wollte keinen erwerben. Er war unwillig je einen solchen Schritt zu setzen. Viele Jahre lang war er nie nüchtern. Er hätte keinen Führerschein bekommen und wenn doch, hätte er ihn abgeben müssen, sobald er von einem Beamten kontrolliert worden wäre.
Die älteste Schwester wollte erst mit fünfunddreißig Jahren den Führerschein machen. Sie schaffte das sogleich und ohne Probleme, obwohl sie zuvor sicher war, die Prüfung nicht zu bewältigen.
Sie zitterte vor Angst, wenn sie an das Fahren dachte. Erst als sie mit dem Kurs begann, hatte sie Feuer gefangen und es machte ihr Freude zu fahren, wenngleich sie bald danach einen Unfall hatte.
Als der Versehrte den Führerschein machte, war er bereits fünfundzwanzig Jahre alt und es hieß, es würde nicht schaden. Er war ihm teuer gekommen, doch hatte er das nicht ins Kalkül gezogen.
Er war der ärgste Fall in der Familie. Seine Unfall-Serie konnte sich sehen lassen. Bereits nach wenigen Wochen hatte er den ersten und schönsten Wagen kaputt gefahren. Er wich nicht rechtzeitig aus, bekam auch Probleme mit der Versicherung, die ihm die Schuld an dem Unfall unterstellte. Er hatte keinen Zeugen und obwohl er stand und der andere Fahrer gegen seinen Wagen fuhr, musste er den Schaden aus eigener Tasche zahlen. Er meinte deswegen, die Leute wollten ihn nur zum Sündenbock stempeln.
Wenn er zur Messe unterwegs war, als Kind, meist ging er mit den Eltern dorthin, war er leicht bekleidet und wenn er nicht fror, war es Winter, denn in der kalten Jahreszeit war er mit langen Hosen und wärmenden Socken vor der Kälte geschützt. Im Sommer war er in der Kirche sehr gefährdet. Die Kälte ließ ihn zittern und beben. Wenn er aus der Kirche kam, war er unterkühlt. Seine Zähne klapperten und die Glieder zitterten wie Espenlaub.
Schuld daran war der Steinboden, der seine Körpertemperatur senkte und ihn schwächte. Selbst die Sonnenstrahlen konnten ihn einige Minuten lang nicht erwärmen.
Mit den Eltern erlebte er selten Aufregendes. Sie beschützten ihn vor Angriffen.
Als er die Messe ohne Begleitung besuchte, bekam er den Unmut der Leute zu spüren.
Sie mochten ihn nicht, denn er hatte Aussagen gemacht, die Wahrheit wurden.
Deren Neid dürfte es gewesen sein, den sie ihn spüren ließen und jene waren hauptsächlich daran beteiligt, denen er etwas mitteilte und die nicht besonders langlebig waren – wahrscheinlich gar nicht mehr leben wollten. Aber das alleine war es nicht, was ihn vor der Kirche zurückschrecken ließ. Es gab böse Begebenheiten, die ihn befremdeten und zu erkennen gaben, er sollte nie wieder zur Messe gehen.
Es war eine Eingebung oder eine Suggestion, die ihn verlockte, denn er war nicht bei der Beichte gewesen. Er ging zur Kommunion und es kostete einiges an Überwindung, zumal es eine unrechte Tat war, denn keiner durfte ohne abgelegte Beichte zu Kommunion.
Aber vielleicht war genau das sein Glück gewesen, denn hätte er vordem gebeichtet, wäre er erkrankt und nicht in der Lage sich gegen diese Welt und deren Unterdrückung zu wehren und gemeinsam mit dem Organismus eine Methode auszuarbeiten, die ihn vor dem Verderben schützte.
Er kniete vor dem Altar und wartete auf den Priester, der ihm die Hostie an den Mund reichen sollte. Aber er kam nicht an seinen Platz. Anstatt ihm die Hostie zu reichen, gab er sie anderen Personen, bis sie ihm ausgingen und er den Ministranten in das Pfarramt schickte, um neue Hostien zu holen. Es dauerte einige Zeit, ehe der Ministrant zurück war. Mit den Hostien brachte er auch einen Kelch, der mit rotem Gelee gefüllt war, aus dem er einen Tropfen in den Kelch fallen ließ und bedächtig umrührte.
Eine Dame stand neben ihm, die auch auf ihre Hostie wartete. Die bekam eine Hostie in die Hand gereicht, die zu einer Kugel eingerollt war und möglicherweise jenen Tropfen enthielt.
Er bekam als Letzter eine Hostie gereicht, die er eilig hinunter würgte. Er hatte dabei ein seltsames Gefühl.
Als die Dame ihre Hostie gereicht bekam, deutete er auf den behinderten Jungen und tat es mit einer vorwurfsvollen Geste, als meinte er, er hätte es nur für sie getan.
Den Burschen hätte er ohne Pardon ewig auf die Hostie warten lassen, der sowieso keine verdient hatte.
Er ging danach trotzdem noch ein paar Mal zur Sonntags-Messe, aber dazwischen lagen Jahre.
Eine Taufe und auch eine Hochzeit bewegten ihn auch dazu die Kirche wieder aufzusuchen.
Bei der Taufe war er Pate und bei der Hochzeit Bräutigam.
Dafür war es nötig die Kirche zu betreten und die Zeremonien über sich ergehen zu lassen, die unangenehm waren und die nicht seinem Stil entsprachen.
Er fühlte sich schließlich nicht mehr wohl dabei nichts zu tun. Er kannte seine Bürgerpflicht, die er zu erfüllen hatte. Der Staat hatte die Kinder-Beihilfe bezahlt, auch seine Ausbildung hatte ihm relativ wenig gekostet. Als Lehrling erhielt er Lohn und Unterstützung vom Staat und was er dafür tat war nur, was er ausdrückte und die Leute erzürnte, die vorgaben bessere Ideen zu haben. Sie könnten sie nur nicht formulieren.
Jene gaben vor, sie hätten alles viel besser gesagt, wenn sie diese Begabung hätten.
Solche und ähnliche Reden hatte er oft neben sich gehört, aber nie ernst genommen. Er nahm auch seine Aussagen nie wichtig, war niemals anders ins Sprechen gekommen, als in den Momenten, in die seine Worte sich einfügten – sobald Fragen gestellt wurden und Gründe bestanden über etwas zu sprechen.
Er war nie im Leben glücklich gewesen, nur sein Ziel war wichtig, das er aber vergessen hatte und
nicht grundlos. Jemand dürfte ihm sein Ziel geraubt haben, der ihn darum sehr beneidete. Geraubt wurde alles, was einer gerne für sich oder für die Nachkommen hätte.
Mit jeder Aktion wurde er leerer und dümmer, alsbald war er so blöde wie alle, die arbeiteten und sich dem Genuss hingaben bzw. ihn zu ihrem wichtigsten Part erwählten.
Das Ziel war am wichtigsten und wer es aus seinem Gedächtnis verlor, dem war es geraubt worden. Deswegen passierte ihm zwar nichts Schlimmes aber er wurde unglücklich und er verlor den Verstand. Niemals durfte einer sich seinen Lebens-Inhalt entreißen lassen.
Wer sich etwas rauben ließ, der hat sich verloren und wer sich verloren hat ist unglücklich.
Übel erging es ihm beim Arbeiten. Den Lärm und den Staub mochte er nie.
Er litt an Entzugserscheinungen, war aber trotzdem nicht schwachsinnig geworden, was wie ein mittleres Wunder wirkte. Seine Probleme wuchsen kontinuierlich, aber er gewöhnte sich gezwungenermaßen daran. Als Arbeiter musste er verdummen, er sah nur Wände und Flächen um sich und die Anstrengung holt die Intelligenz heraus, damit der Geist leer und frei von Gedanken ist. Die grelle Sonne gibt ihm den Rest, indem sie die Haut und das Hirn versengt. Das Platin auf seinem Schädel war im Sommer sehr gefährlich und auch im Winter durfte er sich nicht spielen. Er benötigte bei Hitze und Kälte einen Schutz für seinen Schädel. Auch mit seinem rechten Ohr gab es Schwierigkeiten. Im Hirn war im Bereich des Hörzentrums ein Blutgerinnsel entstanden, das oft auch Beschwerden, wie Kopf – Hals – und Ohrenschmerzen verursachte. Das Metall auf seinem Schädel vergiftete seinen Organismus nach und nach und entstellte ihn. Auch die Gesichtshaut war ständig entzündet.
Das Geld wurde schneller versoffen als verdient, denn die Tätigkeit verursachte großen Durst.
Er wurde zu dieser Tätigkeit nicht nur genötigt, sondern von vielen Personen betrogen und die Menschheit geistig ausgerottet, wenn er sehr böse war und wäre sein Geist eine reale Instanz, gäbe es längst keinen Menschen und vielleicht kein Lebewesen mehr auf Erden.
Sein größter Fehler war, es tat ihm gleich danach wieder leid und jene, die er zuvor im Geist tötete, erweckte er geistig wieder zu neuem Leben. Er wollte doch nicht gänzlich alleine sein.
Was er auch tat, er konnte nichts als Ärgernis erfahren, zumal alles schief lief. Er war der Betrogene, der stets reingelegt wurde. Seine Gewissensbisse wuchsen, wenn er handelte und dachte und fand deshalb auch mit diesen Methoden keine Befriedigung.
Er blieb lieber zu Hause, war längst zu schwer geworden und die Leute waren zu frech.
Die gehasste Tätigkeit bereitete ihm Schamgefühle, die er auch ablehnte. Wenn er in einem Lokal saß und die Leute Fragen stellten, schämte er sich zu sagen, ein Maurer zu sein.
Bei Damen, die ihm gefielen, gab er sich als technischer Zeichner aus, was er schon in der Lehrzeit öfter probierte. Ihm gefielen die Liebe und Beziehungen nur, wenn er log.
Meistens wurde gegen ihn entschieden, da er kein Geld und auch kein Vermögen besaß.
Bei den Frauen war er schlecht angeschrieben. Er musste froh sein überhaupt eine zu finden, die ihn erhörte und zu sich nach Hause nahm.
Die Gesellschaft akzeptierte ihn nicht, deswegen wollte er sie auch nicht anerkennen.
Es wäre zu leicht für die Leute gewesen, hätte er sich alles gefallen lassen. Würde er die Leute dafür auch noch loben, wären sie noch härter gegen ihn verfahren. Aber als er sie als Störenfriede hinstellte, die ihm nicht das Wasser reichen konnten, hatte er den Ausgleich geschaffen.
Er musste nicht mehr unter den Mitmenschen leiden, die ihn nicht in Ruhe und Frieden leben ließen und die es liebten ihn zu quälen und in ein Loch zu werfen trachteten, in dem er vertrocknete und sich auflöste.
Er litt sehr, nahm sich aber wichtig und auch seine Tätigkeiten für die Menschen stufte er als sehr wertvoll ein. Meist träumte er aber nur, um die harte Realität zu bewältigen.
Die Lebenden wollte er retten und er bezeichnete alle als gleich wertvoll, deshalb gab es für ihn Pluspunkte. Er konnte diese gut brauchen, sonst gäbe es noch mehr Unglück mit verheerender Wirkung für ihn. (Er hatte weniger Potential zur Verfügung als seine Artgenossen.)
Obwohl er nur zu Hause blieb und den Eltern am Geldsack hing – er half auch zu Hause so gut wie nie – war er für alle wertvoll. Sie konnten ihn auslachen, wenn er armselig durch die Ortschaft flanierte. Er war meistens alleine unterwegs. Nur in den Nächten gab es Lichtblicke, die ihn hoben. Er schlief bei seiner Freundin, die ihn nicht ernst nahm, die seine Schwäche kannte und dafür sorgte, diese zu verstärken.
Sie stellte ihn oft auf die Probe und jedes Mal gewann er, so leicht hatte sie es ihm gemacht.
In der Zeit, in der er zu Hause blieb und auf das Arbeiten verzichtete, ließ er stark nach.
Der erste Sommer nach der Lehrzeit, war ungewöhnlich heiß und schön.
Er genoss ihn sehr und arbeitete ja nicht mehr und obwohl er kein Geld hatte und keines bekam, war er wie ausgewechselt und er begann interessiert zu lesen.
Er las bekannte Schriftsteller, auch Philosophien, um die Geheimnisse des Lebens zu ergründen. Erst wollte er aber sich besser kennenlernen. Er hatte über sich mehr zu erfahren und zu ergründen.
Seine kindlichen Erlebnisse hatte er vergessen und auch alle Ideen und Aussagen hatte er längst nicht mehr im Gedächtnis, denn die waren unwichtig Er hatte andere Ziele und die Probleme mussten in dieser Hinsicht erst bewältigt werden, damit alle Inhalte und Werte für ihn verständlich wurden.
Wenn er Philosophen las, drehte es in seinem Kopf und ihm schwindelte oder er las falsch.
Das Gelesene deckte sich nicht mit dem tatsächlichen Inhalt. Er las die „Er“ meist als „Es“ und umgekehrt und die „G“ las er als „D“ und der Ärger darüber stieg in ihm hoch. Er glaubte gar, er sei ein guter Mathematiker, aber er verstand die Mathematik nicht und Formeln waren für ihn ein unbekanntes Feld. Wenn er auf der Liege lag und sich sonnte, las er Romane von Schriftstellern, Wissenschaftlern, Philosophen, Theologen…
Auch die Bücher von Freud und Nietzsche las er sehr interessiert, obwohl er sie nicht verstand und sein Kopf dabei zu schmerzen begann.
An das Zeichnen und Malen dachte er nie, was kein Fehler war. Er wollte aber einst malen und die Magie pflegen. Maler können zaubern und die Magie ist der Geist, der Neuheiten schafft.
Es ist aber egal, ob jemand sie zeichnet oder schreibt oder nur denkt und sie in der Vorstellung behält, um sie zu realisieren und der Welt schmackhaft zu machen.
Die Leute hatten sich beruhigt und doch auch nicht, sobald er Ideen hatte, die alles veränderten.
Es gab keinen Gewinner und doch auch keinen Verlierer, denn die Wirtschaft florierte wieder und die Arbeitslosigkeit sowie der Benzin-Preis normalisierten sich nach und nach, wenngleich die Verschuldung sich erhöhte und auf einige Personen erschreckend wirkte.
Er hatte auch gemeint, die einheimische Industrie müsse sich erst etablieren, damit sie anerkannt und bekannt wurden. Erst musste investiert werden, dann konnten auch Gewinne zustande kommen.
Es gab auch wegen der Idee der Kanalisation an den Seen einige Szenen, die ihn wunderten und hatte persönlich nicht davon profitiert, auch keine Belohnung kassiert, sondern nur seine Meinung geäußert und damit den Betroffenen einen guten Dienst erwiesen, denn sie behielten reine und gesunde Seen und bauten dadurch den Tourismus weiter aus, was Profit brachte und das Land reich machte.
Sie aber meinten, er sollte sich schleichen, denn das Zeug tauge nichts und koste nur Unsummen.
Es hieß, es sei alles übel, was er von sich gab und er sollte seine Pappe halten, die sonst für immer geschlossen würde. Er hätte besser kein Wort verlautet.
Die Leute nahmen doch alles zu ernst und sie hassten ihn. Er fühlte sich zu recht verfolgt und missverstanden. Von den Geschäftsleuten Geld zu kassieren, war nicht seine Idee, sondern seine Idee war der Kanal, der den See sauber halten bzw. die Fäkalien ableiten sollte. Er hatte nicht verlangt, dass die Besitzer dafür Abgaben bezahlen müssen.
Wenn er depressiv war, ging er spazieren. Meistens nahm er den selben Weg, der sich aber stets anders präsentierte. Beim Gehen grübelte er.
Längst hatte er vergessen, weshalb er nichts tun wollte. Er ging um Ortschaften und um Schulen herum. Die Wege schienen nach jedem Rundgang geändert und Hindernisse waren in den Weg gestellt worden. Er traf auf den Rundgängen die selben Personen, die ihn komisch anschauten.
Er war jung und schlank. Das Haar war voll und dunkel. Die Augäpfel weiß und die Pupillen blau, die blendeten, wenn er jemanden genau anschaute.
In den Nächten war er regelmäßig auf Rundgang. Er war unzufrieden, wenn er in einem Lokal hockte und sich langweilte. Auf seinen Wanderungen sah er Vorgänge, die er besser niemals gesehen hätte. Einst war er auf Rundgang im Nachbarort und er sah, wie Feuerwehrleute aus seinem Dorf an der Fassade des Bahnhofes werkten. Sie arbeiteten auf der Feuerleiter des Wagens. Als sie ihn bemerkten, fuhren sie von der Fassade weg und hielten bei ihm an.
Sie lachten lauthals und sprühten ihm Gas ins Gesicht und meinten, er hätte sowieso nichts bemerkt und auch nichts begriffen.
Er hatte kein Geld. Es hätte ihm besser gefallen, wenn er sich das Nötige leisten könnte –
hatte aber keine Interessen als das Lesen. Er las auch Entwicklungsromane, die ihm gut gefielen und schnell gelesen werden konnten. Davon wurde er benommen und er versetzte sich in einen Rausch, aus dem er nie wieder erwachen wollte. Auch russische Literatur las er, wenngleich er jene nicht einwandfrei zu lesen schaffte, verwechselte dabei oft die „R“ mit den „S“, was beim Lesen ungemein störte und den Sinn der Romane verfälschte.
Sah er seine Freundin, fiel er in ein emotionales Chaos. Seine Melancholie verstärkte sich und würde er nicht Freud gelesen haben, hätte er sich womöglich in den Tod gestürzt. Er war nicht todkrank, aber versehrt – die Arbeit war für ihn zu beschwerlich.
Er wusste auch, auf diese Weise konnte es mit ihm nicht weitergehen – es ging ihm stets schlechter und er fühlte sich krank. Das konnte er sich aber gar nicht leisten. Deswegen wollte er wieder arbeiten, um krank feiern zu können.
Er wurde schreckhafter denn je, als die Leute ihn als schwul hinstellten und er nicht wusste, wie sie auf diese Idee gekommen waren. Er fühlte sich in keiner Weise schwul, denn er hatte keinen Freund, aber eine Freundin, die ihn sehr nervte, obwohl er ihr nichts Böses getan hatte.
Sie war verrückt, nie zufrieden und unfreundlich und meinte, sie sei die Prinzessin auf der Erbse, die mit Gold aufgewogen werden müsste und war nur eine einfache Frau, die niemand ernst nahm.
Sie hatte den Verstand verloren und er wollte es nicht bemerken. Doch war es seine Art, die er ihr gegenüber entwickelte, die sie verärgerte und dafür wollte sie sich an ihm rächen und
stellte ihn auch als schwul hin, zumal sie ihn leiden sehen wollte. Ihr Sadismus war stark ausgeprägt.
Er litt nicht gerne, ließ sich von ihr aber einige Frechheiten gefallen. Er ließ sich von ihr alles gefallen und er meinte, wenn er alleine bliebe und auf sie verzichtete, käme es zu Anspielungen auf sein scheinbar schwules Wesen, obwohl er keinen Freund hatte und sein ex Schul-Freund ihm schon pervers gekommen war.
Er ließ niemanden an sich heran, da er Perversitäten ablehnte. Die Beamten, Lehrer, Mitschüler und Bekannten sowie die Nachbarn und unzählige Leute wollten ihn aber unbedingt zum Schwulen erklären. Obwohl er es nicht war, wollten in ihm alle einen Perversen erkennen. Das war die Masche der Dorfbewohner, die ihn auch als Süchtigen hinstellten, was auch unrichtig war. Er hatte nicht das geringste Bedürfnis, sich mit Drogen zu berauschen.
Er floh vor den unglaublichen Zuständen und Unterstellungen. Das war seine Devise und Fersengeld kostete am wenigsten. Das gefiel den Leuten sehr gut, die ihre Show ins Rollen brachten, um ein wenig Spaß zu haben.
Als er wieder zu arbeiten begann, wurde es nicht besser.
Es war noch viel ärger um ihn bestellt. Auch bei der Arbeit hatte er keine Ruhe mehr.
Die Leute griffen ihn an und es hieß, er sollte endlich dorthin gehen, wo er hingehörte.
Sie redeten die alten und ewig gleichen Phrasen, die nichts aussagten und die er auch nicht akzeptierte und die nichts bewiesen und auch nichts besserten.
Er wurde nicht nur von den Mitmenschen angefeindet, er hatte auch zu Hause stets den gleichen Ärger. – Die Eltern waren unzufrieden und sie werteten ihn ab.
Alle schienen aus ihm einen anderen Menschen machen zu wollen, was unmöglich war.
Ein Mensch blieb sein Leben lang ein und dieselbe Person, abgesehen von den Anfängen im Säuglings-Leben, wenn die Launen und die Dynamik der Umwelt bestimmen, was in den Sinn kommt und ausgeführt wird.
Das Atmen fiel ihm schwer, oft schnaufte er. Die Polypen schwollen stark an, weshalb er meist nur durch den Mund atmete. Manchmal erinnerte er sich an die Phase, als er noch auf dem Sozius, auf seines Vaters Moped, mitfuhr und die gleichen Probleme bekam.
Er musste wegen der kühlen Fahrt-Luft husten – die Bronchien litten darunter. Es dürfte auch der Staub schuld daran gewesen sein, den er inhalierte und der die Bronchien ruinierte.
Als Schüler der dritten Klasse, war er wegen seiner Idee, die besagte, Transplantationen wären nur sinnvoll, wenn es nicht zum Abstoßen des fremden Organs käme, angestaunt und falsch verstanden worden. Ständig sollen Mittel eingenommen werden, um das Abstoßen zu verhindern. Jene mussten eingesetzt werden, wie es bei den Frauen von Natur aus funktionierte. Auch Schwangere erlitten eine Fehlgeburt, würden diese Hormone nicht in genügender Menge produziert.
Wenn eine Schwangere etwas zu Anstrengendes tut, kann es schon zur Unterbrechung und zum Fehlen des wichtigen Stoffes und zur Fehlgeburt kommen. Genauso ist es auch bei jenen Personen, die ein fremdes Organ verpflanzt bekamen. Sie müssen dieses Mittel im Kreislauf haben, um das fremde Organ nicht zu verlieren und um sich nicht zu gefährden, da es sofort zum gefürchteten Prozess kommt, wenn der spezielle Stoff nicht mehr vorhanden ist.
Dem Lehrer regte seine Aussage derartig auf, dass er ihn anschrie, er sei ein Gedanken-Leser und Irrer und gäbe Dinge von sich, die niemanden interessierten und nicht einmal gefragt worden waren. Er hatte auch gegen seinen Schüler agiert, als jener verlautete, das Drachenfliegen wäre ein sehr schönes Abenteuer- und Drachenflieger mussten ausgebildete Piloten sein.
Er hatte auch den Geschirrspüler erfunden – hatte keine Lust das Geschirr abzuwaschen und er mutete keiner Frau zu, auch nicht seiner Mutter, alle Tage Geschirr zu spülen.
Auch die Kassetten hatte er erfunden, die wie Tonbänder funktionierten, aber kleiner und deshalb bequemer waren.
Er hatte zudem die Idee die Kettensäge zu produzieren und er erklärte präzise, wie sie gebaut zu werden hat und wie gut sie funktionierte. Sie sollte das Holz so gut schneiden können, wie ein scharfes Messer die weiche Butter.
Er hatte noch andere sehr gute Ideen verlautet, wie die Papiertaschentücher und auch die Katzen- und Hunde-Nahrung, Pommes und Chips, auch Bekleidungsstücke… – doch nachdem er das Problem der Tauben-Plage löste, hieß es, er dürfe niemals wieder etwas von sich geben. Aber er hielt sich nicht daran – dazu war er nämlich nicht in der Lage.
Ein paar Tage später hieß es, er müsse von nun an selber Mittel schlucken, er wolle ja eine Lehrerin werden. Es wurde ein mieses Spiel getrieben und das ließ er sich nicht gefallen, zumal er keine Lehrerin und keine Frau sein wollte. Was er am liebsten gehabt hätte, hatte er schon mitgeteilt und das vergönnten ihm die Leute nicht.
Sie hatten ihm daraufhin mitgeteilt, er müsse etwas tun, ob er wolle oder nicht. Darauf hatten ihn auch die Eltern hingewiesen und das sagten ihm die Leute vor, um es ihm klar werden zu lassen, was er aber nicht akzeptierte, denn die Arbeit war irr und die Gesellschaft trieb nur Unfug und er wollte dabei nicht mitwirken.
Die Leute sollten ihren Unfug alleine und ohne ihn vollbringen, denn er hatte keine Lust gehabt mit Schurken gemeinsam Unsinn und Unfug zu treiben.
Menschenwerk
Er litt in der Folge an einer allgemeinen Steifheit, was darauf zurückzuführen war, dass er durch die harte Arbeit und die geleisteten Überstunden überfordert wurde. Die Getränke, die er in den Lokalen vorgesetzt bekam, waren nicht einwandfrei.
Er fühlte sich vergiftet. Die Schwäche-Zustände, die Krämpfe und alle anderen Leiden, die er spürte, wurden durch Getränke und – Nahrungsmittel verursacht.
Er hätte lieber alles ohne zu essen und zu trinken geschafft, was aber technisch nicht lösbar war.
Die Proteine und Fette sowie die Kohlehydrate reichten nicht aus, um mehr zu sein als ein Mensch und kräftigten nicht ausreichend, um sich über die Schwerkraft hinwegsetzen zu können.
Ohne das Leben erhaltende Stoffe, war es keinem möglich die Welt zu verlassen. Deswegen musste einer sterben, um wieder frei zu sein, damit er zurückkehren konnte, woher er kam.
Die Leute glauben, es kommt auf die Bravheit an und auf die Unterwerfung oder auf den Fleiß, der irr und auch Unfug ist.
Keiner kann mit Hilfe von Taten und Ideen in das Himmelreich aufsteigen oder in den Geist heimkehren. Solange die Leute zerstörten und sich unartig betragen, müssen sie auf der Welt bleiben und hier ihr Unwesen treiben.
Er hatte diese Welt lange nicht gemocht und so recht vertrug er sie nie. Sie bereitete ihm Beschwerden. Während viele fett wurden, wenn sie Unmengen aßen, wurde er nur krank und er litt an argen Schmerzen. Seine Erkrankung war Schuld der Gesellschaft, die gegen ihn intrigierte und mit ihm experimentierte.
Was er auch unternahm, die Leute machten es ihm zunichte. Sie wollten es ihm verbieten, wenn er in einer Sache besser war als sie, mochten es nicht, wenn er gewann und sich gegen sie durchzusetzen begann. Alle wirkten sehr eifersüchtig und neidisch.
Er wollte die Verbote aber schriftlich, denn er war zu klug, um sich solche Dummheiten gefallen zu lassen, die zu lächerlich waren, um sie ernst nehmen zu können.
Das wollten jene aber nicht tun, um sich nicht lächerlich zu machen. Es kam zu üblen Unternehmungen gegen ihn, bis er sich völlig zurückzog und niemanden mehr an sich heran ließ und er kein Lokal mehr betrat. Die Getränke wurden außerdem viel zu teuer und die Qualität der Waren ließ zu wünschen übrig. Er konnte auf die Unterhaltung und auch auf die Angriffe leicht verzichten.
Je älter und schwerer er wurde, desto mühsamer ging er. Er brauchte mehr Schlaf, als er zur Verfügung hatte. Er war aber trotzdem noch um einiges leichter als die Bekannten.
Einige zeigten ihre Eifersucht unverhohlen. Sie mochten es nicht, dass er keinen dicken Bauch wie sein Bruder hatte. Sie wollten ihm eine Glatze verpassen, was auch nicht klappte, so sehr sie sich auch bemühten. Mit seiner Nase hatten sie aber Glück, denn diese verfärbte sich blau und verdickte sich mehr und mehr, nachdem sich die Gefäße erweiterten und die Adern stärker hervortraten. Er bewegte sich lieber, anstatt Unmengen Kaffee zu trinken, um keinen Herzinfarkt zu erleiden. Er hatte das Eincremen seiner Gesichtshaut nicht aufgegeben, um die Leute noch wilder zu machen. Sie verkrafteten es nicht, dass er eine schöne leuchtende Haut hatte, während sie welk und zerknittert daherkamen, wodurch sie älter wirkten. Jene tranken wenig Wasser, anstatt dessen aber Limonaden und Alkoholika und zwar solange, bis sie das Zeug nicht mehr vertrugen. Jede Nacht wollte er nicht mehr unterwegs sein. Er ging den Wirten ab, die hofften, er würde wieder seine Einkünfte bei ihnen versaufen. Als er nur noch an den Wochenenden unterwegs war und auch dann kurz und ohne sich mit den Leuten zu unterhalten, wirkten sie enttäuscht.
Sie hatten gehofft, er würde vor Ideen und Neuheiten nur so sprühen, aber er wirkte müde und abgespannt wie noch nie zuvor. Sie halfen immerhin mit Mittelchen nach, aber diese konnten keine Wunder wirken. Er war müde und ohne Ideen. Den ganzen Tag über arbeitete er hart und schwer und er nahm nicht einmal mehr ein Buch in die Hand. Er nahm sogar noch zu, zumal er am Abend Unmengen aß.
Sein Hunger war unstillbar und der Speck verdickte sich jeden Tag. Er aß fette Nahrungsmittel und er trank Mich, die fett machte. Zudem verabreichten ihm die Leute fetthaltiges Mineralwasser, um ihn etwas besser aussehen zu lassen.
Den ganzen Tag zu arbeiten, war schrecklicher als der Tod. Am Abend war er todmüde und die Anstrengungen ließen ihn leiden. Steine und anderes Material zu verarbeiten war gefährlich.
Lust verstärkte seine Geistesschwäche und er beherrschte sich schlechter als mit dem Untergewicht, an das er sich gewöhnt hatte und durch das er wahrscheinlich die geistige Schnelligkeit entwickelte, die sich darauf durch das Übergewicht in Trägheit umwandelte.
Der Sex war für ihn aber enttäuschend. So gut wie nichts hatte er davon. Trotzdem behandelte er die Freundin stets gut und ihre Liebe schätzte er sehr hoch ein.
Das anfängliche Interesse, das er bei den Damen auslöste, wich herber Enttäuschung. Jene meinten, er mache etwas falsch. Als er mit dem Mantel seiner Schwester bekleidet war, hatte eine seiner Freundinnen die Idee mit ihm in das Schwulen-Haus der Landeshauptstadt zu fahren.
Sie durften aber nicht in dasselbe hinein. Er wurde dort begutachtet und als Idiot eingeschätzt, was er aber nicht weiter ernst nahm Die Schätzenden schätzten stets sich selber.
Er wurde erst gefragt, wie alt er sei, was ihn erstaunte. Er war nur eine Niete, das sahen die Schwulen sofort und sie meinten, er sollte sich besser nicht mehr in ihrer Nähe blicken lassen.
Das hatte er auch nicht vor, da ihm die Schwulen zu albern waren. Sie kamen sich zu gut und auch zu klug vor, sonst hätten sie ihn nicht auf diese freche Weise angesprochen.
Sein Haar war zu lange und seine Bekleidung lumpig. Er war zu armselig und er besaß so gut wie nichts, denn hätte er ein Vermögen besessen, wäre er anders behandelt worden. Die Schwulen waren nur auf Geld und Vermögen scharf. Das nahm er ihnen übel. Sie hatten keine Chance bei ihm.
Sie hatten sein Erscheinen nur der jungen Dame zu verdanken. Er selbst wäre nie auf die Idee gekommen sich bei jenen blicken zu lassen, die nur auf Materielles scharf waren und auf das Ausnützen von Personen, die sie abhängig zu machen versuchten. Vielleicht hatte sein Aufzug gestört. Sie mochten keine Konkurrenz und ihnen war er viel zu dumm, denn er hatte keine Grammatik gelernt und von der Rechtschreibung auch nicht viel gehalten.
Die Freundin war zu klug für ihn und sie trieb sich auch mit anderen Burschen herum und
wollte erst sicher sein, was sie brauchte und was sie aushielt oder was ihr geboten wurde.
Sie bevorzugte die Zweisamkeit und jeder konnte mit ihr reden, aber nur, was sie wollte.
Als er einmal bei ihr war, kam ein eifersüchtiger Galan daher und redete auf sie ein.
Er meinte es sei gefährlich, dass sie sich mit einem abgab, der nichts tat und nur log, sobald er seinen Mund aufmachte. Was sie wollte, das war genießen und er hatte genug Geld bei sich, um das zu kaufen, was sie sich wünschte.
Es ging um Haschisch, denn sie war auf dasselbe aus, aber es war ihr nicht gut genug, was angeboten wurde. Bessere Ware gab es aber nicht, deshalb fuhren sie mit dem minderwertigen Zeug nach Hause. Dort wurde es geraucht.
Sie schien schon lange keinen Pott mehr geraucht zu haben, sonst wäre sie nicht dermaßen gierig darauf gewesen und er war neugierig auf das Zeug, um das es viel Gerede gab.
Er war sicher, es konnte nicht der Rede wert sein, so wie der Sex und die Arbeit oder das Wissen, das die Unis vermittelten und alle Bücher der Welt. Sie war älter als er. Doch er gab an älter zu sein als sie. Damals war sie über achtzehn Jahre alt und er etwa sechzehn.
Er war kein technischer Zeichner und wollte es auch keiner werden, wenngleich er oft und gerne vorgab, er wäre einer.
Er hatte nicht einmal die Chance ein technischer Zeichner zu werden, zu blöde war er dazu und er hielt es nicht den ganzen Tag über aus zu zeichnen und zu planen. Er benötigte die Bewegung und die Anstrengung, denn seine Leber-Funktion war schon damals geschwächt. Es gab oft Flüssigkeits-Ansammlungen im Bereich seines Leibes, es gluckste laut und ihn quälten Schmerzen.
Sie wirkte überrascht, als er doch etwas von dem Zeug kaufte, denn sie hatte ihn für einen üblen Moral-Apostel gehalten, der ihr davon abriet, das Zeug als giftig einstuft und sie in den Abgrund stürzen lassen würde. Aber er war nicht wie ein Moral-Apostel angezogen.
Solche trugen maßgeschneiderte Anzüge und fuhren große und teure Wagen, spielten sich aber nur auf um Eindruck zu schinden und rauchten tatsächlich selber dauernd Pott, deshalb konnte sie das Gerede dieser Leute nicht ertragen. Sie meinte, er hätte keinen Stich bei ihr gemacht, wenn er mit diesem Gerede angefangen hätte. Er war nun ihr Freund, nachdem er ihr dieses Vergnügen gönnte.
Sie schlief gleich ein, nachdem sie das Zeug geraucht hatte.
Er fühlte sich danach auch müde und schaute einige Zeit auf sie herunter, nachdem sie eingeschlafen war und schlief auch ein, um am Morgen von ihr aufgeweckt zu werden. Sie meinte, er sollte schleunigst aus dem Haus verschwinden. Ihre Eltern hätten etwas gegen ihn.
Ein paar Wochen zuvor war es noch nicht so arg mit ihr gewesen. Damals war sie auf ihn neugierig. Sie vertrug ihn aber nicht, denn sie war noch jung. Normalerweise dauerte ein Akt bei ihr nicht lange. Aber er brauchte lange, was anstrengend war und wahrscheinlich war das der eigentliche Grund für ihre ablehnende Haltung.
Er war ihr zu anstrengend und sie war ein Flittchen, das nur Vorteile suchte und je nach Bedarf agierte, ohne einen Funken von Ehrgefühl und ohne zu überlegen, was sie anrichtete. Ihre Bekannten aber hielten ihn für den Übeltäter, als sie ausflippte und sie wollten ihn dafür bestrafen.
Einige Monate später kam sie wieder daher und meinte, sie hätte etwas sehr Gutes für ihn.
Er würde davon begeistert sein und auch ihren neuen Freund lud sie ein und der seinen, um gemeinsam gegen den Versehrten zu intrigieren. Er war damals mitten in der Lehrzeit und deswegen wöchentlich einmal in der Stadt, außer er schwänzte den Unterricht.
Sie hatte ein paar Trips mit, die sie zusammen schmeißen wollten.
Aber niemand nahm sie, denn es ging nur darum den Lehrling fertig zu machen.
Einige Leute waren damals in jenem Lokal, die ihren Senf zu dieser Angelegenheit abgaben, um sich wichtig zu machen.Von wem sie das Zeug hatte, wollte sie nicht mitteilen.
Nachdem sie das Zeug eingenommen hatten, mussten sie das Lokal verlassen, sonst wäre es zu auffallend gewesen. Sie lachten ununterbrochen.
Die zwei Burschen kamen sich gut vor und nannten ihn einen Idioten, nachdem er das Zeug geschluckt hatte. Sie meinten, er würde nie wieder von diesem Zeug loskommen und sie hätten sich in dieser Dame getäuscht, die nicht ganz richtig tickte, sonst hätte sie diesen Blödsinn unterlassen, der ihr Leben verpfuschte und auch das Leben der Personen, die den Stoff von ihr annahmen und einnahmen.
Sie stoppten, um nach Hause zu kommen. Ein Autofahrer blieb stehen und nahm sie mit.
Während der Fahrt mussten sie dauernd lachen, was dem Fahrer sehr gut gefiel, der sich um die Dame zu kümmern begann. Ihr Begleiter stieg in seinem Heimatort aus. Er hatte nicht die geringste Lust mit ihr nach Hause zu fahren. Zu Hause angekommen, konnte er aber nicht einschlafen.
Die ganze Nacht über sah er sich im Spiegel an und musste erkennen, tatsächlich dumm geworden zu sein, wie es die zwei Burschen ihm prophezeit hatten. Das ärgerte ihn nicht weiter, denn er lachte andauernd, auch beim Arbeiten, als er erst seine Müdigkeit spürte und konnte von Glück reden, den Arbeitstag halbwegs zu überstehen.
Er musste sich während der Jause mehrmals über die Wiese rollen lassen und dabei laut heraus jauchzen, um die Freude endlich loszuwerden. Darauf beleidigten ihn die Mitarbeiter schwer.
Nach dieser Begebenheit war es mit ihm besser geworden und er beruhigte sich sogar.
Er erstand ordentliche Kleidung, damit die Leute erst recht böse wurden und sie ihren Neid und die Wut, die sie bei seinem Anblick entwickelten, nicht mehr los wurden.
Er war der Sieger und konnte nach wie vor lachen. Die Leute konnten sich gegen ihn nicht behaupten, sondern standen als Verlierer da, wenn sie mit ihm zu streiten begannen. Sie konnten ihn nicht beirren, trugen die schwächeren Argumente vor.
Wären sie klüger, hätten sie nicht gegen ihn intrigiert. Die Jugend war intelligenter als das Alter. Die Jugend besaß mehr Hirnzellen und reagierte deswegen schneller. Je älter eine Person war, desto eingeschränkter musste sie vorgehen. Der Alte vergaß alle Vorteile und die Möglichkeiten, die es noch gab, anerkannte nur mehr die eigenen Beweggründe und ließ sich treiben.
Er war stärker geworden und auch weniger abweisend gegen die Tätigkeit, die ihm zu blöde war und die er trotzdem nicht ordentlich beherrschte, was er damals aber nicht mitbekam.
Er trank keine alkoholischen Substanzen. Diese schmeckten ihm nicht. Er paffte aber sehr gerne in den Nächten, wenn er unterwegs war.
Das ließ er nicht sein. Rauchen war eine schöne Entspannung für ihn, wenngleich er nicht inhalierte und dabei an die Zeit dachte, in der er die furchtbare Bau-Arbeit nicht mehr ausführen würde. Diese Arbeit war die mieseste Tätigkeit, die es überhaupt gab.
Schuld daran waren die Baustoffe, mit denen jeder Arbeiter zu tun bekam, die krank machten.
Giftiger Staub wurde inhaliert, der Ton, Kalk, Zement, Glaswolle, Stein-Fasern, Teer, Ruß usw.
beinhaltete und nach und nach die Lunge zersetzte. Er bemerkte schon damals wie schwer ihm das Atmen fiel. Er bekam kaum noch Luft.
Seine Einstellung hatte mit der Ernährung zu tun und mit den Gepflogenheiten der Bauern, die den Rindern und anderen Haustieren Hormone verabreichten und auch Tier-Mehl, das ihre Haustiere fett und stark werden ließ. Sie wirkten sehr zufrieden und reich, denn sie verkauften das fettreiche Fleisch für einen guten Preis.
Das Fett sah niemand, das im Muskel eingespeichert war. Die Leute wurden fetter und fetter und bekamen Brüste. Sie sahen aus wie Frauen und bekamen riesige Bäuche, die zu platzen schienen.
Die Alkoholika machten auch feminin – zerstörten die Männlichkeit sogar nachhaltig.
Frauen, die gerne Schnäpse tranken, mussten geil werden und hatten nie genug vom Sex.
Sie alterten rascher, was sie bejammerten, aber gegen die Lust hatten sie nichts einzuwenden.
Seine Freundin, die er schon seit Jahren kannte und mit der er manchmal intim war, begann ihn zu provozieren. Das tat sie gern mit ihren Liebhabern, um sich bemerkbar zu machen, wenn sie sich nicht beachtet genug vorkam.
Er sah sie selten, seitdem er andere Freundinnen hatte, die jung und hübsch waren. Sie hatte Kinder, die sie sträflich vernachlässigte und sie schien noch welche kriegen zu wollen, sonst hätte sie nicht den ungeschützten Sex bevorzugt, der sie gefährlich machte und weswegen er sich nicht oft bei ihr blicken ließ.
Sie kannte die besten Methoden, um beim abtrünnigen Freund wieder Interesse zu entfachen und brachte ihn innerhalb kurzer Zeit soweit, dass er sich verstärkt um sie bemühte, obgleich es keinen Vorteil brachte, denn sie hatte stets mehrere Freunde, die sie auszunützen pflegte und von denen sie sich auch ausnützen ließ.
Männer, die regelmäßig große Mengen Alkoholika einnahmen, wurden wie Frauen und ließen sich von Schwulen anfassen, bekamen jene Gefühle, die Frauen entwickelten, wenn sie Männer sahen oder sich von einem anfassen ließen. Er trank keinen Alkohol, das ärgerte die Wirte und auch die Schwulen, die sehr interessiert an ihm wirkten.
Sie hatten das Bedürfnis sich ihn vorzunehmen, aber er bemerkte ihre lüsternen Blicke nicht. Er war verträumt und an Sex desinteressiert. Freundinnen hatte er nur aus Neugierde. Sein Hang zur Erkenntnis brachte ihn dazu nachzuahmen, was die Bürger trieben und als schön und wichtig hinstellten.
Die Häscher taten, als verwechselten sie ihn mit einer Frau. Das war ihre Masche, mit der sie gegen ihn vorgingen. Aber er ließ sich nicht beeindrucken. Ihm war völlig klar, jene hatten es auf ihn abgesehen. Er war kein Einzelfall und alle Leute, die sich denselben Problemen gegenüber sahen, mussten sich hüten. Sie wurden von jenen mit deren Absurditäten bedroht und litten darunter.
Seitdem er behandelt wurde, war er schwächlicher geworden, was von jenen beabsichtigt war. Sie verblödeten und schwächten ihn, doch er betrieb Sport, zudem arbeitete er beinahe jeden Tag, was ihn stärkte und seine Ausdauer verbesserte.
Zwei Liter Milch, die er täglich trank, stärkten ihn. Außerdem aß er jeden Tag Käse, der fett machte. Das gefiel den Leuten nicht, denn er wirkte trotz der Hormon-Behandlung verstärkt und agiler. Sie hatten genau das Gegenteil gewollt und wagten es deshalb nicht ihm nahe zu kommen.
Auch die Selbstbefriedigung war für ihn enttäuschend, die nie so schön war, wie sie sein sollte.
Die Zustände, an denen er nach den Gasthaus-Besuchen litt, stimmten ihm nachdenklich.
Gelähmt
Manchmal erwachte er und konnte sich nicht rühren. So sehr er es auch versuchte und sich anstrengte, es war ihm unmöglich einen Finger zu rühren. Er schien nicht einmal zu atmen.
Wenn er wieder ohnmächtig wurde, war es wie eine Erlösung für ihn. Es wirkte als wäre er gestorben.
Am Morgen wachte er wie gerädert auf. Der Schlaf hatte keine Erholung gebracht.
Anstatt ausgeschlafen zu sein, war er müde und er musste von alten Energien zehren, statt neue Energien aufgebaut zu haben. Seine Leistungsfähigkeit verringerte sich nach solchen Anfällen.
Hätte er sich gegen die Angriffe der Personen gewehrt, wäre er noch übler dran gewesen, denn die Intensivierung der Angriffe vollzog sich nach seinen Abwehr-Attacken. Oft wurde gegen ihn vorgegangen und wenn er sich zu wehren begann, gingen die Angreifer stets heftiger gegen ihn vor. Das war deren Lustgewinn.
Was die Angreifer erreichen wollten, war ihm schleierhaft. Er ließ sich nicht pflanzen und mochte niemanden. Es gab Burschen, die unwesentlich jünger als er waren, auch ältere, die aus seinem Glas getrunken hatten und darauf schwule Gelüste entwickelten und frei und franko zu Schwulen wurden.
Einige wurden gegen ihn laut, er soll sich zum Schwulen bekehren lassen. Aber er wollte das nie sein und lehnte es ab auch nur daran zu denken.
Auf kriminelle Art konnte er nicht zu etwas gemacht werden, was er ablehnte.
Er meinte zu jenen Personen, sie sollten es selbst tun, was sie ihm zubilligten und wenn sie ihn nicht in Ruhe ließen, würden sie darunter zu leiden haben, damit sie nie wieder auf die irre Idee verfallen würden ihn zu etwas zu zwingen.
Einige von jenen, die seine Getränke einnahmen, ließen ihr Geschlecht umwandeln. Andere wurden anstatt seiner schwul und hatten es verdient.
Jene waren heimtückisch und kriminell. Wären sie anständig gewesen – hätten sie ihn ordentlich angesprochen und sich vorgestellt und hätten sie offen und ehrlich mit ihm gesprochen, gäbe es klare Antworten von ihm. Das unterließen jene und wandten sich kriminell gegen ihn, deshalb mussten sie mit scharfen Aktionen von seiner Seite rechnen. Hätten sie sich ordentlich verhalten, hätte er ihnen kurz und klar das :“Nein!“ geantwortet, denn er lehnte Perversitäten ab.
Sie hatten ihn zwar eingangs indirekt gefragt, aber sie wollten es nicht akzeptieren, als er das ablehnte und sie verfuhren auf hinterlistige Weise gegen ihn, um ihren Auftrag zu erfüllen, für den sie bezahlt wurden.
Lehrer und Leute vom Orden waren nach wie vor daran interessiert ihre Prophezeiungen zu realisieren und machten die Frauen darauf aufmerksam, dass er nicht normal war und in Ruhe zu lassen sei.
Sie neckten ihn recht gerne. Auch der Lehrer, der ihm sagte, er sollte einer von ihnen werden, hatte etwas dagegen, als sich eine mit ihm einließ, anstatt ihn in die Wüste zu schicken.
Als er nicht arbeitete, hatten sie es relativ schwer. Damals waren sie sehr scharf auf ihn, was er aber nicht einmal ignorierte, denn jene wollten nur ihren Sadismus ausleben.
Es gab mehrerlei Sorten davon. Die beste Art der Homosexuellen waren die Anständigen, die das von Haus aus waren und die sich auch zu ihrer Abartigkeit bekannten.
Sie stammten aus gutem Elternhaus. Sie konnten sich mit den normalen und üblichen sexuellen Spielen nicht anfreunden und neigten zu Perversionen, die sie ungeniert auslebten.
(Behinderte, die sich willenlos für alles hergaben, wurden als schwul hingestellt.)
Ein Teil jener bestand aus Kriminellen, die sich auf diese Weise über Wasser hielten. Andere konnten sich gegen die Angriffe wehren, waren die Ausnützenden, die aber auch unterdrückt und verspottet wurden.
Lehrer kamen ihm zwischendurch in die Quere und taten als müsse er es endlich tun, denn er hätte keine andere Wahl. Aber sie hatten es nicht schriftlich gemacht und sie hatten ihm auch kein Gehalt dafür bezahlt. Zudem war es eine Unverschämtheit, was jene Leute aus der Ortschaft gegen ihn unternahmen. Sie schienen aber sicher zu sein, damit durchzukommen, ohne sich der geringsten Gefahr auszusetzen und kamen sich sehr stark und gut vor.
Ein Priester hatte sich froh und freudig gelacht, der ihn zerknittert und schwach sah und ihn auch noch als den Bösen hinstellte, der das bekam, was er verdiente.
Die Perversen ärgerten sich insgeheim aber sehr. Sie hatten keine Chance bei ihm.
Als sie ihn trotzdem wieder schändeten, waren sie die Bösen geworden, seelenlos und krank sowie schwach und bleiben es ewig – solche Sünden werden nämlich nicht verziehen. Sie besaßen die Frechheit ihm die Schuld an jenen Vorfällen zu geben, denn er habe sie gereizt, als er an ihnen vorüberging und er hatte ihnen die kalte Schulter gezeigt.
Er hatte als schlechtester Schüler gegolten, der selbst zum Tafel abwischen ungeeignet war und stets am langsamsten von der Tafel abschrieb.
Pädagogen schrieben die Tafel erst gegen Ende der Unterrichtsstunde voll. Die anderen Schüler hatten alles schnell abgeschrieben und löschten gleich nach dem Läuten ab. Einige hatten auch große Freude daran, wenn er sich ein Heft ausborgen musste, um das Zeug zu notieren, das er sowieso nie beachtete, einige ärgerten sich jedoch sehr über seine guten Ideen.
Seine Idee von der Lebensversicherung war ein großer Gewinn für alle Versicherungen. Sie wurde aber erst viel später verwirklicht.
Jene stempelten ihn zum Perversen und als Verbrecher und Süchtigen bezeichneten sie ihn auch und er war empört über die Machenschaften der Lehrer und der Mitschüler.
Alle konnten ihm gestohlen bleiben. Er hatte auch Sprüche verlautet, die bei den Lehrern Aufsehen erregten. Es hieß: „Wie man in den Wald hinein ruft, schallt es zurück!“ Er fügte hinzu:“Aber ein Baum schweigt!“
Er meinte auch, die Leute mögen die Groß-Karierten nicht, da sie kleinkariert sind.
Als er sagte: “Hoppla! Ein Meister ist vom Himmel gefallen!“, waren die Lehrer empört. Aber laut Bibel soll ein Meister vom Himmel gefallen sein.
Um sich an ihm zu rächen, ließ der Lehrer die Sprüche des Schülers ins Lesebuch des folgenden Schuljahres drucken und einen Zusatz, der ihn als Abschreiber entlarvte.
Sie gaben ihm die Schuld daran, nichts lernen zu können, obwohl sie ihn zum Idioten gemacht hatten, was ihnen große Freude bereitete und als Kind, er konnte sich damals nicht einmal bewegen, war er von perversen Geistlichen gequält worden.
Selbst an einem weiteren Unfall, in jener Zeit, in der er im Koma war, gaben ihm die Bürger und Juristen die Schuld.
Was die Leute mit ihm trieben, war ihm Beweis genug, um sich von allen abzuwenden und sich einen eigenen Weg zu schaffen, den alle unbedingt übernehmen wollten, aber nicht bewältigten. Die Leute konnten ihn noch so beneiden, sie waren nicht in der Lage sich seine Fähigkeiten zu holen, die geistiger Natur waren und deswegen nicht gestohlen werden konnten und auch niemals abhanden kamen.
Das war der Hauptgrund für den Zorn der Leute. Er war zu klug und zu gut für den Weg, für den sie ihn bestimmt hatten. Die Leute konnten ihm nicht beikommen, auch wenn sie ihn als Verbrecher hinstellten, denn er hatte kein Verbrechen verübt.
Sie wollten mit aller Macht sein Können übernehmen, nötigenfalls rauben, aber auch die besten Tricks halfen nicht. Sie mussten fragen und bitten und bekamen freche Antworten von ihm zu hören.
Auch in der Berufsschule hatte er einen Spruch verlautet, der Aufsehen erregte, aber nicht aufgezeichnet wurde. Er lautet: “Ein Mann ein Wort! Eine Frau ein Wörterbuch!“
Sein Spruch: „Jesus war schwarz!“ regte alle am meisten auf und doch wurde dieser Spruch einem anderen Mann zugesprochen.
Ihm schmeckte die Welt nicht. Wenn er etwas aß, wurde ihm übel, deswegen aß er weniger, konnte aber trotzdem gut und ausreichend schlafen. Er nahm sogar zu, als er zu Hause blieb und
erholte sich, worüber sich Gegner gifteten. Sie regten sich darüber auf, dass er so gut wie nichts trank und aß, wenn er in den Lokalen weilte und Personen beobachtete.
Erst als er alles vergaß und keinen Sinn darin sah zu leben, ging es ihm schlechter und den Häschern besser, die sich über ihn zu amüsieren begannen und spotteten, was das Zeug hielt. Aber er ließ nicht nach und kämpfte um sein Leben und um seinen Organismus, indem er sich nicht fallen ließ. Er musste eines Tages siegen und die Kontrahenten mussten gegen ihn verlieren. In seiner Wut über seine Schwäche ließ er die Welt verschwinden und den Kosmos verpuffen. Nur auf diese Weise konnte er sich Luft verschaffen, zumal er alleine war und jene gemeinsam auf der Pirsch waren.
Er hatte die Idee die Zinsen-Ertragssteuer und Getränkesteuer und für die Unterstützung der armen Künstler, die sonst verhungerten – auch die Obdachlosen sollten Unterstützung erhalten – einzuführen. Damals besuchte er eine Fachschule, in der er Ideen verlautete.
Zwischendurch gab es auch gute Ideen, die von den Interessierten zu Geld gemacht wurden und auch die neuen Steuern brachten Einkünfte, die Beamte brauchten. Sie fetteten damit ihr Salär auf.
Seitdem sie und die Akademiker nicht mehr steuerfrei lebten, verfolgten sie jenen aber, der sich erfrecht hatte solches zu verlangen. Freilich hatten sie nicht von ihren Einkommen Steuern zu berappen. Sie erhielten zuzüglich Geld, um nicht weniger in ihren Gehalts-Tüten zu haben.
Die Situation der Bürger hatte sich nicht wesentlich verbessert. Er meinte darauf, es sollte einen Selbstbehalt für Arzneien geben, was sehr gelobt wurde.
Er litt jedoch vermehrt unter der Arbeit. Er galt deswegen als einer zu viel auf der Welt. Es hieß, er sei überzählig und zu lästig, um noch länger geduldet zu werden.
Das Leben erschien ihm nicht schön und er war es auch nicht, aber er wollte wenigstens seine Pläne realisieren, auch wenn die Bürger und das Volk dagegen waren und es zu verhindern trachteten.
Sie spielten auch noch die Gefährdeten, obwohl sie nichts zu befürchten hatten.
Den Tod wünschten sie ihn und das Verderben und doch mussten sie an sich erleben und erdulden, was sie ablehnten und ihm zusprechen wollten, was doch übertrieben war, denn er hatte keinem den Tod gewünscht – auch wenn er unbestimmte Daten über den Tod von Personen bekannt gegeben hatte.
Als Beobachter, hielten ihn die Gäste für einen Idioten. Er wandte sich schließlich von allen ab, die ihm Nachteile brachten. Jene hielten ihn für einen Mistkübel und für einen Glücksbringer, was er aber nicht sein wollte.
Sie sollten ihre Leiden alleine ausheilen und auch ihre Sünden büßen. Er hatte auch seine Probleme alleine zu verkraften. Das hatte ihn dazu bewogen alle in Ruhe zu lassen. Nie wieder wollte er die alten Fehler begehen, die nur belasteten, ihn schwächten bzw. beunruhigten, anstatt jene zu treffen, die ihn belasteten und beschuldigten.
Er hätte ihnen das angetan, hieß es, worunter sie litten, nachdem er mitteilte, neue Steuern gehörten eingeführt, sonst ginge es nicht mehr weiter. Die Wirte gaben ihm die Schuld daran, als ihnen Gäste abspenstig wurden und sie einen Schwund an Einnahmen hatten, obwohl die Getränke und die Speisen stetig verteuert wurden. Es konnte aber nicht anders kommen, wenn die Leute weniger verdienten und die Kosten für Speis und Trank sich verteuerten.
Jeder Mensch konnte schon bei Geburt alle Zusammenhänge durchschauen.
Aber es hieß, er sei einer, der die Gedanken lesen konnte, als er gute und passende Ideen einbrachte, die sogleich praktisch übernommen werden konnten. Aber seine Ideen wurden verschlechtert und verfälscht. Sie verkamen zu deren eigenen Schnapsideen.
Er spürte die Schwingungen, die im Kosmos schwirrten und die beinhalteten, er soll nie wieder in die Gegend der Leute kommen, die sich gegen ihn verschworen, um sich an ihn zu befriedigen.
Sie hatten jene Provokationen gut einstudiert, um nicht zu patzen, wenn es soweit war und er ihnen in die Fänge lief und sie ihn nie mehr auslassen wollten. Sie droschen ihre leeren Phrasen, um sich als klug hinzustellen, was sie nie gewesen waren, denn sie waren nicht in der Lage etwas dazuzulernen.
Was einer auch versuchte, keiner hatte die Spur einer Chance, die Niederungen dieser Welt zu überwinden. Alle mussten Teil dieser Welt bleiben und nie waren sie stark genug, um sich zu behaupten oder gar gegen den Tod zu siegen. Auch Lebende waren und blieben Teil der Welt.
Die Hoffnungen, die gehegt wurden, stellten sich als falsch heraus. Die Rache der Natur und der Welt wirkten sich aus und der Verfall beschleunigte sich täglich. Niemand erkannte das als den Grund seines Verfalles und seines Verderbens. Nie kamen Leute dahinter, nur sie konnten am eigenen Unglück schuld sein. Sie verschwendeten nicht einmal einen Gedanken dafür, um diese Problematik zu durchschauen.
Wer sich korrekt verhält ist ein Verräter und wird von der Gesellschaft geächtet, da er sich ihr gegenüber nicht konform verhielt und sie sich ebenso rächt, wie sich die Natur gegen Täter rächt. Einer kommt folglich in eine Zwickmühle, der er nicht entrinnt, auch wenn er sich zu helfen weiß.
Die Realität der Gesellschaft ist eine andere als die Realität der Natur. Die Natur hat aber das eigentliche Sagen, deshalb muss folglich die Realität der Gesellschaft falsch sein.
Ihr geht es um die Unterwerfung des Einzelnen, um seine Beugung und wer seinen Weg geht, der hat es schwerer und gilt als Idealist oder gar als Revolutionär, was ihm sofort abgewöhnt werden soll, denn Furcht um Macht und Frieden verunsichert.
Kriege und Religionen werden als Notwendigkeiten betrachtet, auch die Unterwerfung des Einzelnen, der froh sein soll, dass er noch Luft bekommt.
Das wird ihm vorgehalten, wenn er nicht ordentlich funktioniert und sich auch noch frech verhält, anstatt sich in ein Loch zu verkriechen, aus dem er sich nie wieder herauswagt.
Es mag Luxus geben und der ist dort zu finden, wo am wenigsten getan wird und sich jene einfinden, die feiern und übertreiben, um sich zu stärken und Neues zu entwickeln.
Die Dünnen sind die Dummen, die nichts spüren und wie seelenlose Krüppel drein glotzen.
Sie sind zwar nicht so schläfrig wie die Dicken, die einige Stunden pro Tag länger schlafen müssen, dafür sind die Korpulenten aber voller Triebe, die oft Lust zum Essen und Trinken entwickeln, zumal sie genug Energie aufbauen.
Niemand kennt das rechte Maß! Jeder tritt unmittelbar nach der Bekanntgabe eines Maßes in das Fettnäpfchen und muss darin versinken und wird nie wieder gefunden.
Die wundervollen Gefühle will niemand missen, denn alle sind danach süchtig.
Wer sie einmal erlebte wird sie oft erleben wollen.
Der Versehrte wollte die schönen Gefühle aber nicht empfinden, die ihm sehr lästig waren. Nie wollte er wie seine Geschwister und Eltern sein, die ihm, mit ihren Ansichten und Behauptungen, die sie nicht beweisen konnten, auf die Nerven fielen.
Einige taten als fürchteten sie ihn, als fühlten sie seine Überlegenheit, die aus einem anderen Kosmos zu kommen schien. Er war aber in keiner Weise überlegen, sondern ein Versager und Schwächling. Wenn er etwas tat, hatte er Probleme damit und alles schlug fehl. Wie verhext schien er zu sein, wenn er etwas zu tun versuchte. Er fand keinen Anfang und kein Ende, auch wenn er geschickt agierte.
Das Arbeiten mit seinem Vater hatte einiges für ihn gebracht. Er hatte gelernt zu handeln und etwas zu Ende zu bringen, auch wenn er nicht sicher war, alles ordentlich zu verrichten.
Es stellte sich die Frage, ob er die Arbeit in einer guten und lang haltenden Weise fertigen sollte oder nur schnell und schlampig zu agieren habe.
Die Leute schienen ihn für schlampig zu halten, denn sie schimpften auf ihn und sein Vater geriet in Wut, der meinte, dass er zu schnell arbeite.
Die eingesparten Stunden gingen ihm ab. Er glaubte das Geld verloren, wenn sie zu schnell waren und die Freistunden brachten nur Mehrverbrauch.
Nie in seinem Leben hat er ein Haus von der Picke auf fertiggestellt. Er hatte die Planung, von den Fundamenten an bis zum First und weiter bis zu den Anlagen und den End-Arbeiten an einem Gebäude, noch nie alleine ausgearbeitet. Aber insgesamt hatte er alles schon durchgeführt und konnte ein Haus ordentlich und korrekt fertigen.
Es gab Fertighäuser und kleine Gebäude, die innerhalb eines Tages erstellt waren. Aber so etwas hatte er nie durchziehen wollen, denn das wäre nur ein Zusammenbauen gewesen. Er wollte das Material alleine herstellen, um wirklich alles genau zu wissen und auch um sicher zu sein und um alles ordentlich und bestens zu fertigen.
Die Notwendigkeit dieser Feinheiten war ihm klar und auch wichtig genug. Er vergaß darüber seine guten Pläne und sich, erkrankte und litt daran. Klar geworden war ihm aber – trotz seiner Abneigung gegen Arbeit – niemals untätig sein zu können.
Zu junger Pensionist
Er musste auch als Pensionist auffallen, zu agil, zu jung und zu gesund wirkte er, aber er konnte niemals das schaffen, was zu schaffen war und was er für sich ausgesucht hatte. Zu schwach und zu kurzlebig war er und mit allen Belastungen des Alltags und mit den Pflichten würde er niemals zum Ziel gelangen. Deswegen litt er und er versuchte mit allen Mitteln und mit seiner gesamten Kraft aus diesem Teufelskreis zu entkommen, um sich auf sein eigentliches Ziel zu konzentrieren.
Er versuchte mittels Weiterbildungen doch noch auf einen höheren Stand zu gelangen.
Im Nachhinein wurde ihm erst klar, er galt für alle als Arbeiter.
Die Mitmenschen akzeptierten ihn nicht und stießen sich an seinem Äußeren und auch an seinem Benehmen.
Er war den Leuten nicht fein genug, agierte schon in der Schule anders und als der Falsche galt er auch. Dem Lehrer wäre eine andere Person, an seiner Stelle lieber gewesen.
Vielleicht meinte er seinen Sohn, das wäre sicherlich besser und einträglicher für ihn geworden.
Aber er war nun einmal einer, der sich um solche Dinge kümmerte und es als nötig empfand seine Pläne zu realisieren. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, die fehlenden Dinge, die in sein Konzept und in diese Welt gehörten, um sie besser und vollständig zu machen, zu schaffen.
Er erkannte die Welt und den Kosmos als bereits vollkommen, da alles bestens funktionierte, doch die Menschen und alle Lebenden wurden krank und alterten.
Sie litten unter ihren Übertreibungen und auch unter Mängeln. Sie taten ihm leid und er wollte Lösungen finden, die nicht die bereits vorhandenen sein sollten, denn der Tod war seinem Geschmack nach nicht das ideale Lösungsmittel für das Lebende.
Die Geschichte seiner Eltern und Vorfahren interessierte ihn in seiner Jugend wenig.
Er hatte andere Vorstellungen gehabt, um die Gegebenheiten zu begreifen bzw. hatte er auch damals bereits mitgeteilt zu beabsichtigen das Leben erst einmal ordentlich kennenzulernen, ehe er sich für einen Weg entschied.
Für ihn klang alles gleich. Das Sprudeln einer Quelle schien nicht anders zu klingen als die Töne der Redseligen, die miteinander sprachen und den Jammer und das Leid aus sich herausließen, ohne sich zu schämen, zumal sie ihr Selbstmitleid nicht loswerden konnten, auch wenn sie es versuchten. Er erkannte Ähnlichkeiten an deren Verhalten und an deren Schwächen und als er zu analysieren begann, entdeckte er die Gründe seiner eigenen Probleme.
Als Kind zog es ihn nach einer Seite. Wenn er sich auf alten Fotos sah, bemerkte er die schiefe Haltung. Er war nach links geneigt und seine Gesichtsfarbe wirkte kränklich. Es war wie bei einem Verdurstenden, eingefallen, wie das eines Leberkranken, der zu wenig trank und auch zu wenig aß.
Dieses Aussehen hatte er seit seiner Erkrankung in der Pubertät und seitdem er mit den Priestern und den Lehrern stritt. Sie wollten ihn für seine klugen Worte strafen, meinten auch, er sei zu gut dran, wenn sie seine Schwäche bemerkten und sie dachten nicht daran ihm zu helfen.
Sie demütigten ihn lieber. Wenn er kein harmloser Jüngling gewesen wäre, hätte er noch Übleres zu erwarten. Jenen standen Varianten gefährlicherer Art zur Verfügung.
Er meinte, jener Dentist hätte der Schuldige sein können, der ihn mittels langer Injektionsnadel ins Hirn gestochen hatte. Aber er zermarterte deshalb nicht sein Hirn – das hätte nichts gebracht.
Mit den Behörden hätte er auch nicht in Kontakt treten können – die wollten ihn nie anders als außer Sichtweite. Sie sagten ihm, er habe sich zu schleichen, wenn er in ihre Nähe kam.
Der Konkurrenzkampf war für ihn zu hart und unverständlich gewesen, so wie die Heimtücke jener, die er nicht begriff. Er war nie in einer ähnlichen Weise gegen Menschen vorgegangen.
Ihm fiel nicht einmal im Traum ein jemanden anzugreifen oder gar rücklings anzufallen.
Hätte er sich wie seine älteren Geschwister gewehrt, würde es ihm noch übler ergangen sein.
Jene ließen sich nicht mehr bremsen, wenn sie in Fahrt waren und wenn sie jemanden an die Kandare nahmen, wollten sie ihn nie mehr in Ruhe lassen, ehe sie nicht ihren Willen durchgesetzt hatten.
Er war weder ein Verbrecher noch pervers und doch wollten ihn die Leute gerade als das sehen. Das ließ ihn stutzen. Er sagte sich, die Leute haben ihn zu mögen und zu akzeptieren wie er war.
Wenn sie das nicht schafften, mussten sie sich beherrschen und einsehen nicht alles bekommen zu können, was sie wollten, denn er war ein Mensch und hatte einen Willen, auch wenn er allein auf weiter Flur war gegen jene, die sich eingehend mit ihm befassten, sonst nichts zu tun hatten und ihren Sadismus auf diese Weise befriedigten.
Die meisten Versuche sich mit Frauen zu liieren schlugen fehl, zumal die Häscher alle Beziehungen zerstörten. Er bemerkte mit Bedauern, die Freundinnen mochten ihn nicht wirklich, ruinierten auf eine unnachahmliche Weise, was er schaffte. Ihre zerstörerische Eigenwilligkeit und ihre Rachsucht verlangten das. Sie wollten sich an ihm für ihre Dummheit rächen. Er ließ sich aber nicht verdummen und jene mussten ihre bösartigen Angriffe alleine verkraften.
Die Liebe kam sehr teuer und selbst die Liebe zur Mutter half recht wenig. Sie stand nie in einem günstigen Verhältnis, denn auch diese erschien ihm zu teuer. Durch sie hatte er zu leiden, obwohl er keinen Grund dafür vorfand.
Auf die ungewöhnliche Mutterliebe blickte er nicht gerne zurück, unter der er gelitten hatte. Als er doch heiratete – bereits über dreißig Jahre alt – war er nicht bereit die Konsequenz zu akzeptieren.
Er hatte einige Frauen als narzisstisch erlebt. Sie wollten geliebt werden und genossen die Liebe ohne dafür etwas zu bieten. Sie nahmen das als normal und üblich hin.
Die Liebe der Männer wurde nicht ernst genommen. Diese stellten sie als zweitrangig hin. Das was alle boten, wollten sie nicht und lehnten es ab, wenn sie eine andere Liebe angeboten bekamen, bei der sie ein gutes Gefühl hatten und mit der sie leichter zurechtkamen als mit dem, was jeder bot.
Sie waren auch mit der Liebe ihrer Kinder unzufrieden, wenn sie nicht das nötige Niveau entwickelte, verlangten von den eigenen Kindern, sich an die Gegebenheiten und an die Erfordernisse des Lebens anzupassen. Sie galten als Maß und als die Notwendigkeit, denn wer sich nicht gemäß der Gesetze und der Vorschriften benahm, wer nicht wusste, was er zu sagen und zu tun hatte, war unten durch.
Er war ungebildet, lernte nichts und bildete keinen Satz, der die nötigen Kriterien erfüllte, hatte nicht einmal die nötige Kraft und Ausdauer eine Sprache ordentlich zu erlernen und war lieber in Lokalen unterwegs, in denen er keinen guten Menschen kennengelernt hatte, sondern nur ausgehorcht worden war und für jede Aussage wurde er getadelt – mitunter sogar bestraft.
Sie wollten von ihm andere Dinge hören, doch seine Antworten waren zu gut gewesen und sie waren zu klar für den Geschmack seiner Kontrahenten, die nichts als rechtens und korrekt gelten ließen. Exorzisten wurden angefordert, die bereitwillig kamen, um sich gegen ihn zu stellen und böse Handlungen vollzogen. Mit ihm wurde gespielt und die Spieler meinten, es müsse so sein und es ginge nicht anders gegen ihn, solange er frech und fit wirkte.
Zu gut wirkte er, jung war er auch, aber seine Hirn-Funktion war geschwächt und er konnte sich kaum noch gerade halten. Er verirrte sich auch oft und behielt wenig im Gedächtnis.
Er vergaß sich und die Umwelt, so wie er auch die Liebe und die Arbeit vergessen wollte und alle Erlebnisse auf der Welt, die ihn gedemütigt hatten, so wie die Frauen, die ihn nicht einmal anspucken wollten, die Spucke als zu schade für ihn hielten. Er war längst ruiniert, aber die Häscher ließen nicht von ihm ab.
Nichts sollte er mehr tun. Er dürfte nicht einmal mehr in Lokale gehen. Als er nur noch zu gut aussah, mussten sie seine Nase angreifen und sie mit giftigen Mitteln bearbeiten.
Sie schwächten auch seine Leber. Mikroben konnten nun seine dünne und schlanke Nase zersetzten und wie eine Gurke anschwellen lassen. Sie bekam eine ungesunde hellblaue Farbe.
Das machte einige Leute ungewöhnlich fröhlich und zufrieden. Aber er fühlte sich nicht mehr wohl, denn er mochte diese heimtückische und falsche Schein-Fröhlichkeit nicht besonders. Jene sollten sich alleine schwächen und ihre Nasen zersetzen und verdicken lassen. Das war sein Fluch, der sogleich in die Tat umgesetzt wurde, wenn er dafür auch einige Jahre seines Lebens einsetzen musste. Alles ging auf, was er wollte. Jene Leute mussten die eigene Nase verschönern lassen, nachdem sie das abbekamen, was sie ihm zubilligten.
Das Leben war teuer. Was einer auch tat und probierte – jede Menge Zeit und Energie gingen verloren.
Die Kräfte ließen nach, wenn jemand sich nicht alle Tage anstrengte und forderte.
Wer nur dasaß und sich die Sonne auf den Bauch scheinen ließ, baute ab und wenn jemand die ganze Zeit über arbeitete und sich abrackerte, war das Ergebnis ähnlich.
Weder die Welt noch sich konnte einer zerreißen. Was jeder konnte war sich zu stärken – mittels Nahrungsaufnahme.
Essen und trinken ist nötig und sich alle Tage bewegen und die Organe fordern, aber ja nie übertreiben, denn wer übertrieb, war drauf und dran sich zu schwächen und zu überlasten.
Wäre er nicht krank, hätte er sich nicht zurückgezogen. Er wäre dann wahrscheinlich nicht einmal mehr am Leben. Die Leute hätten ihn umgebracht oder er hätte es persönlich erledigt, indem er das alles aß und trank, was ihm vorgesetzt wurde und was er nicht vertrug.
Als Asket und Hungerkünstler war er klug gewesen. Er hatte aber an Substanz verloren, die Knochen und die Muskeln wurden schwächer und weicher – von irgendwoher musste die fehlende Energie aber geholt werden. Er war kurzzeitig durchsichtig erschienen, als er weniger aß und trank als nötig und er wäre innerhalb kurzer Zeit zum Geist geworden, wäre er nicht umgekehrt und hätte er nicht Unmengen zu essen begonnen. Er war bereits so schwach gewesen, dass er keine Lust mehr hatte überhaupt zu gehen oder gar zu laufen.
Als er wieder zu rennen begann, war er schon beim Heer und aß etwas mehr als zuvor. Damals hatte er riesige Frosch-Augen – die beinahe wie die Augen eines Säufers wirkten. Trotzdem sahen sie nicht zu groß aus, wenngleich sie wie die von Frauen wirkten, zumal er ein Mann war und keinen Busen hatte, jedoch Hormone verabreicht bekam.
Die Bürger konnten es nicht verwinden, dass er Recht behalten hatte.
Glücklicherweise hatte er damals sehr wenig getrunken, was die Leute aber nicht davor zurückschrecken ließ, ihm stärkere Mittel zu verabreichen.
Nachdem er mehr aß und auch mehr trank, wirkte sich das Gift stärker aus. Er hatte bereits das Gefühl, er sei tatsächlich schwul, obwohl er nichts mit Männern zu tun hatte. Er war, wie alle Menschen, von einem Paar gezeugt worden und kein Zwitter.
Es wäre durchaus möglich so etwas zu bewerkstelligen. Ein Mann könnte erst eigene Samenzellen einfrieren lassen, um danach – durch Hormone – eine Frau zu werden, die eine Gebärmutter und Eierstöcke entwickelt, um sie mit dem eigenen Samen zu befruchten.
Als er sich weiterzubilden begann, er lernte zu Hause, um die Unklarheiten zu ergründen, musste er einsehen, die Schulbildung und auch die Bücher, die er durchlas und studierte, halfen ihm keineswegs. Er konnte nichts von dem Zeug brauchen.
Außergewöhnliche Dinge musste er erlernen, um seine Ziele zu erreichen. Er musste alles erst erschaffen und kreieren, um sich aus den Niederungen zu befreien und sich zu ändern sowie unabhängig zu machen, was ihm aber nur gelingen konnte, wenn er starb und auf alles verzichtete, was ein Mensch benötigte.
Die Mitmenschen hatten ihm ein normales Leben unmöglich gemacht, zumal sie nie genug bekamen, wenn sie ein Opfer erst einmal an der Kandare hatten.
Von Beginn an litt er unter Problemen und einige Personen intrigierten gegen ihn.
Bereits mit seinen Geschwistern hatte er oft Ärger. Sie griffen ihn an, da er alleine gegen sie zu schwach war. Seine Behinderung hatte er aus ihm unbekannten Gründen, denn niemand wollte ihn aufklären und von seinem Unglück erzählen.
Er wollte zwar nichts tun, aber er war nicht abgeneigt etwas zu vollbringen.
Gezwungen wurde er aber nur zu dem, was andere Personen wollten, die seine Neigungen völlig außer Acht ließen. Deswegen verweigerte er sich völlig. Auch als er sich schließlich beschwerte, ließen sich die Leute nicht beirren. Sie spielten weiter die Jäger und er sollte den Gejagten mimen.
Das war sein Leid, gegen das er sich wehrte. Die Mitmenschen sollten ihre Missetaten alleine ausbaden und für jede Behauptung leiden.
Jene sind die Bösen, die sich böse verhalten und die Unterstellungen gegen einzelne Personen fortsetzen, auch wenn sie wissen, dass sie falsch aussagen. Was die Gesellschaft mit den Schwachen und den Kranken treibt, ist eine Schande und gehört geahndet.
Verbrecher und auch psychisch Kranke werden oft in die Kategorie des Perversen hineingeschoben.
Verweigern sie sich, haben sie so gut wie keine Chance gegen die Gewalt der Gesellschaft, die sich über sie wälzt, als seien sie ein Teig, der platt gedrückt gehört.
Was er im Zuge der Möglichkeiten auch unternommen hätte, würde so gut wie nichts bringen, denn die Leute stellten sich dumm und sie gaben vor von nichts zu wissen, wenn sie meinten, es wäre vorteilhaft. Er blieb alle Tage den Belastungen und Angriffen der Sadisten ausgesetzt, die ihn krank machten. Seine Leiden wurden deswegen chronisch.
In den Geschäften gab es einige gefährliche Produkte, wie die Fleischwaren, die mit Hormonen versetzt waren. Bereits als Junge war er jenen Gefahren und Angriffen ausgesetzt gewesen. Das veränderte sich nie. Je älter er war, desto aggressiver wurden die Angriffe. Sie hatten nicht erwartet, mimen zu müssen, als das sie ihn hinstellten.
Er redete über viele Dinge und meinte, sie sollten verrichtet werden und schon waren sie es.
Sie wollten ihn mit ihren bescheidenen suggestiven Kräften bearbeiten, doch sie hatten zu wenig von den zersetzenden Substanzen zur Verfügung.
Er litt nicht darunter, wenn sie seine Ideen verdrehten und verfälschten. Es war ihm auch egal, wenn sie seine Ideen stahlen, denn sie waren nur dazu gut gestohlen zu werden. Sie ließen das Volk und die Regierung in noch größere Krisen schlittern. Sie waren von ihm abhängig geworden und sie ärgerten sich, da er nicht zum Bürgermeister direkt sagte, was als nächstes zu tun wäre.
Sie drohten ihn, er müsse dafür leiden, wenn er nicht endlich das täte, was sie von ihm verlangten.
Aber was sie verlangt hatten, das sagten sie nie. Er blieb deshalb im Unklaren.
Er verlangte, nun sollten endlich auch die Fahrzeuge besser gesichert werden.
Die Kopfstützen mussten generell eingeführt werden. Die Sicherheitsgurte waren seine Idee.
Die Fahrrad-Fahrer sollten Helme tragen so wie auch die Motorrad- und die Mopedfahrer, die sonst zu gefährdet wären. Das regte einige auf. Jene wüteten, wenn er etwas sagte, da nicht sie drauf gekommen waren.
Er meinte, die Fahrzeuge wären sehr gefährlich, die vorne zu hart gebaut seien. Es sollte endlich eine Knautschzone geben, durch die Fahrer besser geschützt würden, wenn es zu einem Frontalzusammenstoß käme. Dadurch würde der Aufprall verzögert und alle Eventualitäten gehörten erprobt und Unfall-Tests sollten in allen Bereichen neue Kenntnisse und Verbesserungen erwirken. Die Unterstützung für Berg-Bauern war auch eine seiner Ideen. Zuvor hatten die Berg-Bauern nichts zu lachen.
Bauern bekamen vom Staat sogar für das Nichtstun Geld, wogegen er aber nichts einwendete. Auch das Streuen von Kunstdünger wurde von ihm befürwortet. Aber er meinte, bedenkliche Substanzen sollten verbrannt werden und Tier-Mehl sollte nicht daraus gemacht werden und es sollte nicht an Pflanzenfresser verabreicht werden, denn jene vertragen spezielle Proteine nicht, die darin vorhanden waren. Auch Menschen konnten daran erkranken, denn sie vertrugen diese auch nicht.
Selbst an der Aids – Epidemie gaben einige ihm die Schuld.
Er hatte den Namen für jene Krankheit – die zuvor Immunschwäche genannt worden war – erfunden – gemeinsam mit seiner Freundin.
Er hatte für die Künstler auch etwas über und wurde dafür angegriffen.
Die Bürger wollten nur Ideen von ihm, die Unsummen einbrachten, um ihn auslachen zu können und selbst die Vorteile zu genießen und sich dafür auch noch mit Orden dekorieren zu lassen.
Er kannte die Lügen der Menschen und er erwähnte sie. Als er die Sozialisten als Lügner entlarvte, war er längst nicht mehr gleicher Meinung mit ihnen. Jene hatten einiges dazu beigetragen, ihn zu denunzieren. Als die Bauern auch noch zu ihm sagten, seine Ideen seien sehr gut gewesen und sie meinten, sie wollten das Tier-Mehl doch den Rindern füttern, hatte er längst alles vergessen, was er einst verlautete. Kleinigkeiten waren das gewesen und ihm ging es um die großen Dinge, die niemand je dachte, zum Teil verschollen waren und erst gefunden zu werden hatten. Das Nichtwissen war tödlich und das Wissen musste geschaffen werden.
Alle Lebenden waren so gut wie tot. Was lebte, hatte auch den Keim des Todes in sich und der verstärkte sich und holte sich das Vitale nach und nach, bis nichts mehr da war und das Verwesen begann. Schuld daran sind die Nahrungsmittel. Jene enthalten Stoffe, die den Tod nach und nach erwirken. Die Pflanzen enthalten Giftstoffe, die sie vor dem Verzehr schützen sollen und wer dazu auch noch Alkohol und Drogen konsumiert, der ist noch eher dran. Das gilt auch für die Regeneration. Wer nicht ausreichend schläft, der ist sehr gefährdet und kommt früh um.
Er hatte auch die digitale Uhr erfunden und die Uhren, die nicht mehr aufgezogen werden mussten. (Solar-Uhren) Selbst die mit Batterie betriebenen Uhren hatte er vorgeschlagen.
Er konnte sich an viele gute Ideen nie wieder erinnern, die vergessen blieben und wenn er sich doch wieder daran erinnerte, war er nicht mehr sicher, ob er es wirklich war, der die Ideen einst verlautet hatte.
In den etwa eineinhalb Jahren nach dem Wehrdienst, war er oft in einem Lokal in der Straße, in der er wohnte. Dort spielte er beinahe alle Nächte und oft auch am Tag, mit seiner Freundin, Karten oder Mensch ärgere Dich nicht und ähnliche Spiele, um die Zeit tot zu schlagen, in der Atem geschöpft wurde, um neue Kräfte für Liebes-Spiele zu sammeln.
frech und vorlaut war er zu ihr, so wie sie zu ihm.
Es hieß von ihrer Seite, er dürfe das nicht sein, das sei ein Frauen-Privileg. Männer hätten brav und freundlich zu sein, sonst kämen sie ins Schwitzen und in eine uralte und immer ähnliche Problematik, denn die Frauen ihres Schlages wollten sich an Vorlauten rächen, indem sie jene betrogen. Er nahm sie nicht ernst – das könnte sowieso nichts an diesem Spiel ändern. Was er auch unternommen hätte, er machte sich nur lächerlich. Längst war er soweit, wie sie ihn haben wollte.
Er war zwar der Vater ihres jüngsten Sohnes und war es doch nicht gänzlich sicher, denn sie ließ ihn oft schwitzen, indem sie leise und doch hörbar erwähnte, er sei womöglich doch nicht der Vater des Buben. Das ärgerte ihn sehr. Er zog eine beleidigte Miene und dachte sich seinen Teil.
Er verlor die Lust auf sie gänzlich, als sie ihn in den Dreck ziehen wollte, obwohl er ihr nichts, was als schändlich oder mies hingestellt werden konnte, getan hatte. Er blieb anständig, auch wenn die Leute hinter ihm witzelten und höhnten, die nicht anders an ihn heran kamen und niederträchtige Schurken waren, die seine Ruhe und seine Überlegenheit zu brechen und ihn zu ruinieren gedachten.
Wenn sie verlor, wurde sie meistens laut, auch wenn er nicht lachte und fröhlich wirkte, wie die Sieger. Sobald aber sie gewann, führte sie sich ärger auf als er es je gewagt hatte und provozierte andauernd, bis er sich dazu äußerte und sie ihn als arrogant bezeichnete.
Vor Wut schien sie platzen zu müssen, aber ihn konnte sie nicht treffen.
Was sie in ihren intimen Stunden besprachen, hatte sie für ungültig erklärt, indem sie es vor den Leuten negierte und widerlegte, ohne einen Beweis vorzulegen. Ihre Kumpane unterstützten sie, indem sie sie unterrichteten und halfen, ihn zu deprimieren und zu denunzieren.
Das war deren gemeinsames Werk und sadistische Lust ihm zu schaden.
Sie arbeitete nicht gerne, wollte aber Geld verdienen und eine schöne Wohnung haben.
Bei den Großeltern bekam sie die Ohren voll gejammert und jene mischten sich in ihre Belange ein.
Alle wollten besser Bescheid wissen als sie und meinten ihre Dummheit sei zum Himmel schreiend. Einen Trottel hatte sie zum Freund, der nicht arbeitete und nichts taugte. Er wollte nie von ihr mit Geld versorgt werden, aber sie tat, als ob er ihr das Geld aus der Tasche zöge. Sie verbrauchte ihr sauer verdientes Geld selbst und konnte nicht sparen. Ihre neue Wohnung kostete auch mehr als die Bleibe bei ihren Großeltern. Selbst ihre Mutter kam auf Urlaub, um sie zu belehren.
Als er mit ihrer Mutter redete, wurde sie wild. Ein irres Feuer loderte aus ihren Augen.
Sie fühlte sich verraten und er tat nicht, was sie von ihm verlangte. Er hätte dazu allerdings ihre Gedanken zu lesen. Auch ihre Kinder wurden gemein, denn von deren Seite hieß es, er sei an allem schuld, denn nun wären sie wegen ihm noch übler dran als zuvor.
Das schien ihm übertrieben, denn er hatte keiner Menschenseele Übles getan und sich auch nie aufgedrängt, denn was sie miteinander zu tun hatten, war ihre Privatangelegenheit und selbst ihre Kinder hatten nicht das Recht dazu, sich einzumischen.
Aber genau dieses Recht räumte sie ihren Kindern ein und das bedeutete, sie hatten einen Pakt geschlossen und sie zogen gemeinsam gegen ihn in den Krieg.
Einige Männer waren freundlich und zuvorkommend, wenn sie mit ihr sprachen, was ihr sehr gut gefiel. Sie ließ es sich in seiner Gegenwart besonders gerne gefallen. Die Zeit, in der sie das Agieren der Männer vehement abgelehnt hatte, war abgelaufen.
Was sie schätzte, hatte sie längst an sich gerissen und doch hatte sie nichts davon je wirklich besessen, denn er hatte nach wie vor alles was ihm gehörte und sie verlor ihre eigenen Vorzüge, seitdem sie eine Arbeiterin war, die zu kuschen hatte und immerfort leiden musste, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit.
Ihre Kinder übernahmen die Hausarbeit. Sie waren wie ihre Mutter. Sie agierten wehleidig und kamen sich unverstanden vor, obwohl sie nichts wollten und kein Gedächtnis entwickelt hatten.
Das mit dem Gedächtnis war ein übles Spiel ihrer Mutter. Auch seines war längst zerstört.
In den Lokalen hatte er auch Substanzen vorgesetzt bekommen, die dasselbe schwächten.
Er hatte es aber so wie alle nie bemerkt und er benötigte kein Gedächtnis, zumal er stets das Gleiche tat, er die Mauern und die Böden, die Decken und die Schalungen fertigte, die sich so gut wie nie änderten, auch wenn sie insgesamt gesehen – als Objekt – Unterschiede aufwiesen.
Erst als er zu lernen begann, erkannte er sein Problem, doch das ließ sich nicht beheben.
Soviel er auch lernte und sich bemühte, er merkte sich nichts und als er trotzdem eine Schule besuchte, war es ein mutiger Schritt, den ihm die Mitmenschen übel nahmen, was sie ihm oft mitteilten. Seine Situation änderte sich nicht. Er hatte stets sein Ziel vor Augen, trachtete es zu erreichen, um aus dem Dilemma zu fliehen, in das er gedrängt worden war.
Er fühlte sich zu recht unterdrückt und bedroht, seit er in eine Kategorie gesteckt worden war, in die er keineswegs gehörte.
Was die Leute ihm antaten, könnte er ohne weiters böse beantworten und eines Tages, das hatte er vor, wollte er sich an allen rächen, denn das Spiel war zu weit getrieben worden.
Sie nahmen ihm auch übel, sich nichts gefallen zu lassen. Er tat nur das, was er für richtig und gut hielt und nicht was die Normen vorschrieben.
Er war für die Arbeit untauglich, zumal er sie ohne Normen einzuhalten ausführte.
Dafür bestraften ihn die Bauherren nicht minder als die Baumeister und die Mitarbeiter.
Er hatte Fensterbänke mit Gips eingemauert. Das hatte ihm Freude bereitet, auch Putzarbeiten gefertigt, die nicht lange hielten, indem er den Unter-Putz und die Mauer nicht ordentlich vorbereitet hatte. Er lehnte die Arbeit ab und alles was mit der Arbeit zu tun hatte.
Die Bürger hätten ihm eine leichte Tätigkeit zubilligen sollen, aber die Leute bewiesen sich als Sadisten, die auch noch vorgaben, er habe diese Tätigkeit ausgewählt und es wurde angegeben, er liebte sie.
Er hatte sie aber nur gezwungenermaßen ausgeführt. Ihm wurde keine akzeptable Möglichkeit eröffnet. Die Mitarbeiter waren auf Schädigung aus. Für verrückt Erklärte, wollten sie möglichst rasch los werden. Das hatte er regelmäßig am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Sie versetzten ihn in einen Zustand der Furcht und wo er auch war, wurde er böse angeredet, indem sie ihn als Übel hinstellten.
Auch zu Hause gab es keine Ruhe. Die Verwandten wollten den Häschern um nichts nachstehen, wurden seinetwegen oft böse angesprochen und mochten es nicht blamiert zu werden. Es ging um das Arbeiten und jeder durfte spinnen und blöde sein, aber er musste brav und fleißig arbeiten.
Das wurde von ihm verlangt und sein Hang zur Weiterbildung missfiel einigen. Sie mochten ihn nicht als Gebildeten, so wie ihn auch die anderen Personen aus der Ortschaft nur als dummen Arbeiter liebten, den sie verspotten und zum Narren halten wollten.
Als er arbeitete, war ihnen das auch zu wenig, denn sie stempelten ihn zum Schwachsinnigen.
Das Schwachsinnige sollten aber jene tun, die den Hang zu Perversitäten entwickelt hatten.
Er ließ sich durch deren Androhungen nicht einschüchtern, auch nicht als sie ihn mit Hilfe von Betäubungsmitteln schändeten und vergewaltigten, was er bemerkte, denn sie hatten dafür gesorgt, dass seine Augen während der Ohnmacht geöffnet blieben.
Aber er war unschuldiger denn je und die perversen Kriminellen ärgerten sich dumm und krank, die wiederum nichts bei ihm erreicht hatten. Jene wollten ihn danach umbringen, indem sie einen eisernen Gegenstand in sein Rektum steckten. Die zuständigen Juristen stellten das als eigenen Akt hin, wie stets. Jene steckten mit den Perversen unter einer Decke.
Die Leute hatten zwar Spaß daran zu saufen, aber er ließ sich nicht zum Säufer machen, was sie unzufrieden werden ließ. Er war zwar süchtig nach den Lokalen, in denen er alle Nächte und auch am Tage anzutreffen war, aber er wollte keinen Alkohol trinken.
Er konnte froh sein keine Alkoholika zu trinken, denn darunter hätte er verstärkt gelitten.
Es war klug von ihm sich dagegen zu entschieden und vor der Gesellschaft zurückzuweichen, um sich zu schützen.
(Sein verstorbener Bruder hatte Mut bewiesen und war dafür ans Messer geliefert worden, erkrankte bereits in seiner Jugend und litt ständig.)
Auch mit ihm trieben es die Leute in dieser Art. Er erholte sich von den Anschlägen in den Lokalen und zuvor in der Schule und bei den Ärzten nie. Jene wollten ihn als Feigling und meinten, er könne sich gegen ihre Perversitäten nicht wehren und hatten ihn rasch soweit, wie sie es wünschten, obwohl er es nicht war, denn er trank zu wenig und oft trank er keinen Schluck von den Getränken, was die Leute ungemein aufregte und was ihm bewies, sie wollten ihn als Versuchs-Objekt benutzen, um ihn soweit zu kriegen, wie sie es sich versprochen hatten.
Das Vorgehen der Leute war unüblich. Sie reagierten einerseits abergläubisch, nachdem seine ungewöhnlichen Äußerungen eintrafen, wofür allerdings sie sorgten.
Voraussagen, die er machte, waren meist zutreffend.
Da sie aber schon lange intrigant gegen ihn agierten und sie andererseits zu sadistisch waren, um sich solche Genüsse entgehen zu lassen, ließen sie nicht locker, sondern intensivierten ihre Bemühungen gegen ihn, um ihr erwünschtes Ziel zu erreichen.
Sie schreckten nicht vor Unterstellungen zurück, die zum Inhalt hatten, ihn amtlich als pervers einzustufen, was ihm keine Erleichterungen, sondern zusätzliche Knüppel vor die Schienbeine bescherte. Wenn die Leute ihn auf der Straße sahen, hieß es, er sei ein Faulpelz, der arbeiten sollte.
Das waren Agitationen gegen ihn, die von Bürgern seines Heimatortes ausgingen, die ständig intensiviert wurden, bis die Feuerwehr ausrückte, um ihn zu kidnappen und ihn auf das Fahrzeug zu binden, nachdem sie ihn per Infusion seiner Sinne beraubten und per Trage aus dem Haus geschafft hatten. Er erwachte zwar wieder, aber an einem anderen Ort.
Er war in der selben Nacht mitten in einer Szenerie aufgewacht. Personen hatten ihn festgehalten, um Fotos zu schießen und einen Film zu drehen. Er wurde getragen. Die Gestalten um ihn herum waren blau verhüllt, damit sie auf dem Film nicht zu sehen waren. Eine Person redete eindringlich in sein Ohr, er müsse es tun. Doch er war zu müde und zu weit weg, um etwas von dem Unsinn zu begreifen. Jene Person war sein ehemaliger Kaplan, inzwischen war er Priester.
An jenem Ort wurde er von Geistlichen öffentlich geschändet. Danach verabreichten sie ihm aus einer Flasche, per Schlauch, eine Menge alkoholisches Zeug und Gift und lachten höhnisch, ehe er wieder eingeschlafen war.
Von dem Tag an ging es ihm noch übler. Ihm ging etwas ab, doch er hatte keine Ahnung, was ihm fehlte und um was es seinem Organismus ging. Auch vor dem Vorfall hatte ihm etwas gefehlt. Er hatte die Verbrechen der Bürger vergessen und die Anspielungen der Mitmenschen waren ihm ein Rätsel. Sie machten das, um ihn zu outen und als unmöglichen Menschen hinzustellen, verlangten von den Mitmenschen, sie sollten ihn provozieren und ihn möglichst unfreundlich und böse behandeln. Seine Stimme war nun nicht mehr klar und rein, sondern undeutlich und lallend. Er war abwesend und trunken, als sei er ein Alkoholiker, der trocken ist. Ihm fehlte das Zeug, das sie ihm verabreicht hatten. Wäre er zum Alkoholiker geworden, litte er zwar nicht mehr, aber er käme noch schneller um.
Er wollte jung aussehen und schön sein. Seine Figur und sein Organismus sollten glänzend und faltenlos sein. Er wollte schöner und feiner sein, zudem klüger und er wollte alles verändern, die Gesetze der Natur biegen und brechen, sie umkehren, damit es das Leid und den Tod nicht mehr gab. Glück und Frieden sollten einkehren und nie wieder die Welt verlassen. Die Lebenden sollten einander respektieren und keine Rangordnungen mehr geltend machen, sondern erkennen, alle sind von gleicher Wichtigkeit. Das war auch in seinen Träumen längst heraus kristallisiert worden. Für ihn war das allerdings unverständlich geblieben.
Sein Intellekt war nicht klar. Hätte er sich wie alle verhalten und keine Gebrechen, könnte er die Fehler und Schwächen abbauen. Er wurde von Emotionen gepackt, die ihn zerknitterten und beugten. Er hätte diese Gefühle jedoch nicht, wenn er sich vom Trubel ferngehalten hätte.
Bei Personen kann der Beobachter sehr viel entdecken, auch was jenen fehlt und was sie sich aneignen möchten. Keiner nimmt es aber einfach, sondern er wird neiderfüllt und wütend und besäße das auch gerne.
Wenn jemand die Dinge, die er sieht, ohne Neid nehmen kann, ist das Glück perfekt.
Der Gewinner ist jener, denn er kann sich vom Besseren das holen, was ihm fehlt, sich dadurch weiterentwickeln und sein Ziel erreichen. Wenn jemand Ziele setzt, ist er in der Lage solches zu verwirklichen und sich das zu holen, was er für das Erreichen benötigt.
Er hatte lange gebraucht, um sich zu entwickeln und sich ein Ziel zu setzen. Wenn er mitunter kein hohes Ziel anpeilte, ließ er das nicht nur einen Traum bleiben. Er begann sein Leben zu gestalten, um in die Richtung, in die er sich fortbewegen wollte, zu gelangen, so wie er es schon tat, ehe er zur Welt kam. Doch selbst mit den heftigsten Bemühungen gelang es ihm nicht, an ein Ziel zu gelangen. Er war aber bereits am Ziel, als er ein Teil dieser Welt geworden war.
Eine Fachschule hatte er in seinen Träumen gesehen. In dieser war er beim Lernen und ihm gelang einiges von dem, was er sich vornahm.
Als er sich in jener tatsächlich anmeldete und die Fragebögen ausfüllte, fühlte er sich krank.
Der Grund war aber nicht das Ausfüllen der Bögen, sondern sein Übertreiben. Die Zeit, in der er sich das leisten konnte, war längst vorbei. Er hätte es einsehen müssen und mehr schlafen sollen.
Er aß Unmengen, um stärker zu werden und er schlief nicht ausreichend, seitdem er zu viel erledigte. Er arbeitete wie ein Berserker und am Abend trainierte er, um sich zu dehnen und die Muskulatur wieder mit Nährstoffen zu füllen, die im Laufe des Arbeitstages viel Energie verbrannten und sich dabei verspannten.
Er war bereits so schwer wie ein Beton-Block und auch so unbeweglich. Danach ging er in die Lokale, um sich zu amüsieren, denn die Arbeit war ein Ärgernis – nervend und staubig.
Die Augen wurden wegen seiner Ausschweifungen glasig, sahen alt und überfordert aus.
Das Haar fiel aus. Auch die Überdosis an Milch und Protein konnte ihm nicht die nötige Energie liefern, um das Manko auszugleichen. Hätte er auf den Sex verzichtet, der ihm nur Nachteile brachte, wäre er vor Lust explodiert.
Da er aber auf nichts verzichtete, bekam er die üblichen Schwierigkeiten, wie die Ablösung der Hornhaut und Alterserscheinungen wie den Haarausfall.
Das Haar war stumpf und brüchig geworden und er hätte blind werden können, wenn er nicht mit den Damen aufs Kreuz gekommen wäre, die ihn ablehnten, da sie ihn nicht umbringen wollten.
Seine Vergesslichkeit wurde auffallend und seine gesteigerte Arbeitsleistung wurde noch fehlerhafter. Er wiederholte spezielle Tätigkeiten, wobei er vergessen hatte, dass er sie bereits erledigt hatte. Am häufigsten wiederholte er das Absperren der Haustür.
Sobald er etwas tun wollte und es sich fest vornahm, vergaß er es und es fiel ihm meist erst wieder ein, wenn es bereits zu spät war.
Damals war es ihm lächerlich vorgekommen, sich für die Fachschule anzumelden.
Nichts hatte er im Kopf, war nie imstande sich etwas zu merken.
Leer und dumm war er. Seinen Verstand war reduziert worden. Der Druck wurde zu stark, dem er ausgesetzt war. Aber er wollte Abenteuer erleben und deshalb tat er, wonach er Lust hatte. Er hatte keine andere Wahl und war bereits zu geschwächt. Seitdem waren einige Jahre vergangen und das Alter machte sich schon bemerkbar. Er aß viel und wurde stärker und auch mutiger.
Die Weiterbildung war jedoch eine Notlösung, die ihm keinen Vorteil eintrug.
Seine ersten künstlerischen Versuche hatte er selbst vernichtet.
Er war auch einige Zeit über nicht einmal mehr in der Lage sich im Spiegel zu betrachten.
Wenn er sich beim Gehen sah, wurde er krank und wenn er seine Stimme hörte, bekam er eine Gänsehaut oder er musste sich genieren.
Die B H S war nichts weiter als eine Verführung von jungen und älteren Leuten.
Es wurde gescherzt, wie in der Pflicht-Schule und die Stunden wurden vergeudet und verludert. Niemand dachte daran die Leute ordentlich auszubilden. Ihm kam es so vor, als sollte er alles bereits wissen und die Anwesenheit war nur Schein. Da er aber nicht alles beherrschte, war er von den kleinen Brocken, die ihm vorgeworfen wurden, abhängig. Das gefiel den Lehrern der Fachschule. Sie spielten sich auf, wie jene Lehrer, die er Jahre zuvor kennengelernt hatte.
Sie waren Beamte und verdienten gut. Das war Grund genug, um sich gut vorzukommen.
Was die Praktikanten trieben und wie sie sich über Wasser hielten, war ihnen egal.
Sie wollten wissen, was er tat und wie er sich am Bau bewährte und hatten keine gute Meinung von ihm und nahmen ihn nicht für voll.
Er besaß ein übles Image und seine Arbeitgeber stuften ihn als Vollidioten ein.
Das taten auch die Professoren, die nur das gelten ließen, was die Baumeister und Ingenieure von sich gaben, ob es korrekt oder inkorrekt war.
Sie hatten ihm keine Chance gegeben und hießen ihn einen Idioten. Nur ein Architekt wollte ihm eine Chance geben, die er aber ablehnte, um ihn nicht zu enttäuschen.
Es war sein Glück, das Angebot abzulehnen. Er hätte sonst sein Leben lang zeichnen müssen, was ihn umbrächte. Wahrscheinlich hätte er den Job aber rasch verloren.
Innerhalb weniger Jahre wäre er daran zugrunde gegangen. Diese Arbeit vertrug er nicht, so wie er auch die anderen Tätigkeiten nicht vertrug. Er war von frühester Kindheit an leistungsschwach und sein krummer und schiefer Rücken hatte daran Schuld.
Auch dort musste er sein Mundwerk aufmachen, zumal er die Fragen der Lehrer unbedingt beantworten wollte. Seine Prognosen trafen zu und seine Ideen waren zu gut, um unbeachtet zu bleiben. Er war für die Einführung der Zinsen-Ertragssteuer, um die Staatskasse wieder zu füllen, die leer und ausgebeutet war. Es gab hohe Kosten, die sich stets steigerten.
Die Arbeitenden waren die Leidtragenden, die sich nicht gegen das Vorgehen der Gesetzgeber wehren konnten, da sie keine Vertreter in der Regierung hatten.
Sie bekamen keine Chance Vertreter zu wählen und die Gewerkschaftler waren nur Marionetten, die das unterschrieben, was sie vorgelegt bekamen.
Er war ein mieser Arbeiter, auch ein schwacher Schüler und was er tat, war den Leuten nie gut genug. Den Leuten war nichts recht und sie waren ihm nie recht gewesen.
Sein Leid konnte er nicht ausdrücken, beinahe wäre er dadurch umgekommen.
Er war auch von den Eltern sehr streng behandelt werden, obwohl er nichts verbrochen hatte und alle Unterstellungen der Bürger lächerlich waren. Die Beamten wollten sich an ihm rächen. Die besseren Ideen hatte er und die mussten sie erst ruinieren, um daraus Verlustgeschäfte zu machen.
Die Bankiers zahlten bereits damals zu hohe Zinsen-Erträge an die Sparer aus und erwirkten damit große Verluste.
Er war oft beim Arbeitsamt, seitdem er bei Firmen nur kurzzeitig Beschäftigung fand.
In jenen Räumen kam es zu Ärgernissen. Die Mitarbeiter und die Firmeninhaber sowie die lieben Bauherren und Frauen am Bau lehnten ihn ab.
Als er die Fachschule besuchte, meinten die dort wirkenden Beamten, er hätte sich besser nicht für diese Fachschule angemeldet, die sei nichts für ihn.
Er sei noch als Maurer zu schwach und der Lehr-Abschluss, konnte nur ein glücklicher Zufall gewesen sein, denn in Wahrheit war er auch dazu zu dumm.
Sie wollten ihn nicht nur deprimieren – sie bezahlten ihm nicht einmal das Arbeitslosengeld und demütigten ihn.
Nachdem er die Entführung überlebt hatte, waren einige sehr böse geworden und sie provozierten ihn ständig. Wenn er in verbotene Aktionen verwickelt worden wäre, könnten sie ihn abkanzeln und bestrafen, sooft ihnen danach zumute war.
In dieser Schule war er nur Einer von Vielen und er konnte nichts dafür, dass er seine Probleme nicht löste.
Jener Lehrer, der ihn oft geneckt hatte, als er noch zu ernst und ehrlich war und zu klare Antworten gab, wollte ihm sogar noch eine Chance geben. Er meinte, er könne bei der Gemeinde unterkommen.
Ein Arbeiter wurde gesucht. Er antwortete aber, er soll das selbst tun, er suchte keine Arbeit und wollte nie am Bau arbeiten. Er mochte den Lehrer nicht, der inzwischen Direktor war.
Als Schüler lehnte er das Zeichnen mit Lineal und Feder ab.
Er hatte keine Abneigung gegen Maschinen, aber er wollte sich nicht von Maschinen unterwerfen lassen. Wenn ihm jemand eine vorsetzte und er nach dem Takt derselben arbeiten müsste, würde er durchdrehen und die Maschine zerstören.
Er hatte in allen Fächern Probleme. Der Notendurchschnitt hatte sich kaum verbessert, obwohl er zu lernen versuchte, was aber so gut wie keinen Zweck hatte – er behielt nichts im Kopf, auch wenn er ordentlich lernte und den Lernstoff oft memorierte.
Er hatte inzwischen einiges in die Hand genommen, nachdem er sich mit der Freundin zerstritten hatte, die ihn verärgerte und sich über seinen Bildungs-Drang aufregte.
Sie stellte ihn stets als zu dumm hin, etwas ordentlich fertigen zu können.
Einige Architekten mochten ihn nicht. Er hatte die Eigenart die Leute anzustrahlen und sehr freundlich zu tun. Zudem musste er sein Gesicht eincremen. Seine Nase war bereits blau. Die Adern erweiterten sich und er begann sie deswegen abzudecken. Das gelang nur ungenügend. Zu oft rieb er an seiner Nase, wenn sie zu sehr juckte.
Ihm ging es nicht die geringste Spur besser, als er diese Schule besuchte. In der Zeit dazwischen verspotteten ihn die Leute bei jeder Gelegenheit. Sie mochten es auch nicht, als er sich neue Freundinnen anlachte. Das war gegen ihre Techniken und Unterfangen, die sie für ihn ausheckten.
Er war seltener unterwegs. Meist kaufte er Fertiggerichte – Nahrungsmittel, die seine Verdauungsorgane angriffen.
Ein Problem der Lokal-Besitzer war ihre Gier und die Produkte, die sie verkauften, waren nicht gesund. Selbst die Nahrung, die sie verkauften, war zu fett. Die Getränke waren alkoholisch und die Luft war von den Rauchwaren verpestet. Nichtraucher wollten nichts mit den Wirten und ihren Lokalen zu tun haben. Sie meinten, in ihren Räumen vergast zu werden.
Gäbe es mehr Raucher als Nichtraucher, wäre das keine Problem. Aber nur jeder Fünfte raucht in diesem Land, deswegen sind die Wirte die Verlierer, wenn sie das Rauchen in ihren Lokalen nicht gänzlich verbieten. Aber der kluge Wirt hat für Raucher und Nichtraucher Platz zu schaffen.
Die Luft war draußen wesentlich gesünder und nicht durch Rauch verpestet.
Manchmal besuchte er aber trotzdem noch Lokale, um sich an den Gesichtern der Gäste zu erheitern. Auch er war sich sehr gut vorgekommen, obwohl er dafür keinen Grund hatte.
Den konnte aber niemand erbringen. Somit war es unsinnig sich besser vorzukommen, auch wenn jemand scheinbar mehr konnte.
Als er selten Lokale aufsuchte, ersparte er sich nicht nur eine Menge Geld, sondern es ging ihm besser. Er schlief reichlich und das gute Essen und die Vollmilch machten ihn stark und klüger.
Die Kräftigen und Ausgeschlafenen haben ein gutes Gedächtnis, während die Schwachen alles vergessen und erkranken.
Sein Benehmen hatte sich auch verändert, seitdem er seltener geschockt wurde.
Das viele Essen machte auch Mut und er kam sich stark vor, meinte gar, er könne jene erschrecken und ängstigen, wenn er es darauf anlegte. Er wurde breit und kräftig und er arbeitete nicht nur den ganzen Tag über hart und schwer, sondern trieb danach Sport, der sein Gewicht in die Höhe schnellen ließ. Das Fett speicherte er in seiner Muskulatur, was die Leute sehr aufregte.
Sie meinten, das sei eine Gemeinheit. Ausgerechnet bei ihm wurde das Fett auf diese Weise angesetzt. Es war offensichtlich, die Leute kamen sich klüger vor als sie waren.
Sie wussten nicht einmal, dass Sportler und Arbeiter nie fett wurden. Fetter würde er durch die Vollmilch, die er reichlich trank und die Wurst-Semmeln, von denen er zwischendurch aß.
Die Häscher erkannten nicht, dass sie sich verrieten und waren folglich nicht nur ungebildet, sondern zu vernagelt, um überhaupt zu begreifen, dass sie dadurch nichts erreichten. Sie veralberten sich selbst, indem sie ihn provozierten.
Jene, die sich ihm entgegenstellten, wurden stärker und die anderen Gäste zogen sich zurück oder verschwanden aus Angst. Sie wollten nicht unter die Räder geraten, die groß und schwer auf sie zugerollt kamen. Was sie wollten, das war Sicherheit und Frieden, die es aber auf der Welt und für die Lebenden niemals geben wird.
Das war es, weswegen sich jene Personen genieren mussten. Sie hätte es leichter haben können. Er nahm sich vor, Leute, die sich übel gegen ihn aufführten, nicht zu beachten, damit sie sich zu ärgern begannen. Sie sollten an ihrer Wut ersticken. Jene regten sich auch auf, da sie seine Weiterbildung als Hindernis für ihren Plan erkannten.
Alles hielten jene für überflüssig. Er taugte nichts und er sollte sich endlich umbringen.
Ihre Luft atmete er und ihr Geld kassierte er, wenn er arbeitslos war oder Urlaub machte. Auch wenn er im Gasthaus saß und in die Schule ging, was sie überhaupt nicht mochten, kostete er jede Menge Geld. Das sollte er wieder gutmachen, war der einhellige Tenor jener Leute, denn sie hörten in der Zeit, in der er die Ausbildung machte, keine Ideen von ihm. Er posaunte seine guten Ideen in der Schule aus, was alles verriet und jene besonders kränkte, die zugeben mussten, bisher nur ihn ausgehorcht zu haben.
Obwohl ihm sehr Böses angetan wurde, war er nach wie vor sanft und gütig, was sie weiterhin auszunutzen gedachten, denn sie wären ja blöde, wenn sie es unterließen. Sie erhofften sich aber noch mehr von ihm, obwohl sie dauernd weniger erhielten. Sie hatten kein Recht etwas von ihm zu erwarten, zumal sie nichts für seine Äußerungen bezahlten und zu nörgeln begannen, wenn es nicht so gut war, wie sie erhofft hatten.
In allen Lokalen erhielt er Getränke und Nahrungsmittel, die verdorben waren, wodurch er krank und schwach wurde. Es schien eine Kleinigkeit zu sein Schwächlinge zu produzieren, indem ihnen Infektionen und auch Leber-Leiden aufgedrückt wurden.
Im Wirtshaus setzten ihm die Besitzer einmal ein graues Tier vor, das aussah wie eine Ratte, doch größer war, beinahe wie ein Hund und sie meinten, er soll das essen, denn es sei für ihn zubereitet worden.
Er konnte keinen Bissen davon runter würgen. Es stank erbärmlich nach Aas und die Zutaten waren auch nicht gut genug, um sie herunter zu würgen. Er meinte sie sollten das Zeug besser wegwerfen.
Die neugierigen Gäste hielten sich ernst und fragten scheinheilig, ob ihm das Zeug nicht schmeckte.
Aus der Fassung bringen ließ er sich nicht, kannte alle gut genug und meinte sie würden nur Schabernack mit ihm trieben. Sie sollten das Zeug essen, erwiderte er, als sie sagten, er müsse alles weg putzen. Er war auch nicht gewillt das Zeug in den Mülleimer zu werfen und in diesem Lokal ließ er sich seltener blicken, in dem ihm verdorbene Nahrung vorgesetzt wurde, die keinem Verbrecher zugemutet wurde.
Seine Rückenschmerzen verschlimmerten sich, wenn er den ganzen Tag über am Bau zu tun hatte und auch in der Schule war das Sitzen nachteilig für seinen Rücken, der sich verkrümmte. Er wurde auch zittrig. Ihm schmeckte nichts mehr. Selbst die Limonaden, Wässer und Fruchtsäfte schmeckten nicht. Davon wurde ihm übel. Auch der Geruch in den Lokalen war ekelhaft. Er begann zu überlegen, ob er überhaupt noch ausgehen sollte.
Die alte Freundin war wieder gut genug, die die Spiele weiter verschärfte, um sich an ihm, wegen seiner Untreue, zu rächen. Sie meinte, er sei wie alle, die sie zuvor gehabt hatte und deswegen musste er nun fühlen, denn hören wollte er nicht. Sie hatte noch mehr Liebhaber, mit denen sie verschwand und vergnügt wiederkam, um ihn zu deprimieren und zu veralbern. Für sie war er nur noch einer der Gehörnten und verdiente es nicht anders. Er müsse sogar froh sein zwischendurch noch bei ihr sein zu dürfen, denn er konnte sie sowieso nicht zufriedenstellen, meinte sie süß.
Als sie mit solchen Mätzchen begann, verlor sie ihre Schönheit und er bekam sie zurück, denn es war seine Schönheit, die er ihr geborgt hatte. Sie setzte Fett an, als sie sich nicht mehr beherrschte. Es schmeckte ihr sehr gut und ihr schwer verdientes Geld gab sie im Gasthaus aus, um sich dort satt zu essen. Ihre Kinder mussten mit Brot und Butter zufrieden sein.
Die Fachschule war nicht gut für ihn. Das Gelernte verstand er nicht und er brachte es nicht unter einen Hut. Er wäre froh gewesen, wenn er das Gelernte auch in der Praxis anwenden könnte,
was ihm jedoch nicht möglich war. Bei den Firmen wurde er nicht geduldet, die ihn noch schlechter bezahlten als zuvor, um zu zeigen, wie wenig sie von ihm hielten.
Aber er mied Bau- und Arbeitsklima. Wenn er den ganzen Tag über werkte, verlor er jegliche Lust am Leben und konnte sich zu keiner Handlung mehr aufraffen. Seine Konzentrationsfähigkeit reichte nicht einmal aus, um acht Stunden lang ordentlich zu arbeiten.
Sogar das abendliche Ausgehen wurde ihm unmöglich, seit ihm die Materialien in die Hände gereicht wurden, damit das Haus in einem Tag fertig gestellt war. Zudem war alles zu schlampig und auch zu langsam, wurde ihm vorgehalten.
Die Überstunden wurden nicht ausbezahlt und die Bauherren servierten ihr Essen und verlangten dafür mehr als Hoteliers.
Aversionen summierten sich, das Trauma wurde verstärkt, er erkranke, wenn er auf andere Baustellen kam und gesundete nicht, wenn er die Baustelle wieder verlassen hatte.
Es nütze auch nicht viel, wenn er zum Arzt ging und das mitteilte. Der meinte, alle hätten die gleichen Probleme und er soll froh sein noch Luft zu bekommen.
Der neue Arzt gefiel ihm, der ihm Medikamente verschrieb, die ihn beruhigten und auch ordentlich schlafen ließen.
Der Staub war auch zu scharf und er litt an geröteten Augen, die eiterten.
Die Fahrten nach Hause endeten manchmal nicht am Ziel-Bahnhof, sondern an der Endstation. Er schlief ein und die Leute weckten ihn nicht auf.
Sie lachten darüber, dass er blöde genug war nicht rechtzeitig auszusteigen.
In den Zügen wurde er groß angeschaut und lauthals ausgelacht. Die jungen Leute hatten diese Angewohnheit nicht. Sie hatten leere Augen, wie er.
Nur jene, die Geheimnisse kannten und sich auskannten, wurden alt.
Ihm wurde alles ruiniert und die Bücher, die er gelesen hatte, waren längst wieder vergessen worden. Sein Geist war wirr und reagierte auf alle Geräusche.
Im Zug sitzend, dachte er unzusammenhängendes Zeug. Die Fahrt verursachte ein eigenartiges Rattern. Er hörte die Geräusche als Gedanken, die nicht den geringsten Zusammenhang ergaben. Durch das zugelegte Gewicht, die Bildung und die etwas stärkere Selbstsicherheit, konnte er sich jedoch besser durchsetzen, was er zuvor nie gewagt hatte, da ihm einige noch zu stark gewirkt hatten. Er bekam sogar wieder Freude am Laufen.
Als er in der Landeshauptstadt arbeitete und alle Wochen fünfmal hin und her fuhr, ging es nicht mehr anders, denn er brauchte Geld. Er hatte Angst bekommen, nachdem er von einigen bedroht wurde.
Mitunter kaufte er ein Brief-Los, wenn er Geld in der Brieftasche hatte und wollte wissen, ob er Glück oder Pech hatte. Ihm ging es nicht ums Gewinnen, sondern um das Herausfordern des Glücks und der Gesellschaft, die nur Schabernack mit ihm trieb.
Hin und wieder hatte er schon kleine Beträge gewonnen.
Meistens gab es aber Verluste. Die Lose kosteten viel und meistens wurden Nieten gezogen.
Er hatte in der Lehrzeit die Idee mit dem Produzieren und dem Verkauf dieser Losen gehabt und gemeint, in Österreich sollte es viele Kasinos geben.
Er hatte auch verrückte Ideen, wie die Peepshow. Er meinte, es gäbe viele Personen, die sich an den nackt tanzenden Frauen ergötzten. Würde viel Sex ausgeübt, ging es den Leuten gut. Seine Idee vom Telefon-Sex hatte sich auch durchgesetzt.
In einer Welt ohne Sex gäbe es bald keine Menschen mehr, denn nur wer sich für Sex interessiert, heiratet und gründet eine Familie. Wenn sich die Leute aber nicht darum scherten, käme die Gesellschaft schnell ins Minus.
In der Bahnhofshalle, in der es auch Trafiken gab, zog er ein Los aus dem Behälter, den ihm die Dame hinhielt. Er öffnete das Brief-Los und bemerkte den Gewinn. Es war ein Fahrzeug.
Ein Häscher kam heran und nahm ihm das Los aus der Hand.
Er war herangekommen und meinte, es gäbe ein Problem, als er die Dame fragte, was das abgedruckte Fahrzeug auf dem Los bedeutete.
Jener, der ihm dieses Los abgenommen hatte, gab es der Verkäuferin. Als ihm das Los abgenommen worden war, ärgerte er sich sehr und er lief rasch zur Arbeit.
Er vergaß diesen Vorfall, so wie viele Vorfälle, um den Ärger verrauchen zu lassen. Sein Gedächtnis löschte Vorfälle dieser Art aufgrund der Gase, die Häscher versprühten.
Die Dame aus der Trafik sprach ihm einige Zeit später sogar an, die das Los noch dabei hatte und fragte, was damit geschehen sollte.
Er konnte sich aber längst nicht mehr erinnern. Der Gewinn verfiel und es gab sehr üble Meldungen. Zuständige Leute hatten sein Verhalten als eine Frechheit hingestellt.
Als er sich wieder daran erinnerte, war der Wagen längst verscherbelt worden und einmal mehr hatte er das Nachsehen und die Nachteile davon, was bewies, die Gesellschaft war böse und die Bürger bestraften ihn gerne.
In jenem Bahnhof hatte er viele ungewöhnliche Situationen erlebt und wurde dort von perversen Häschern und Süchtigen angesprochen, die sich nicht davor scheuten, ihn unter vielen Wartenden zu provozieren und zu beleidigen. Sie unterstellen ihm, er sei eine Tunte. Sie meinten vermutlich, es sei besonders lustig, was sie sich einfallen ließen und in einer großen Schar zu agieren hielten sie für noch besser, zumal sie dann ungefährdet waren.
Einige Male traf er auch berühmte Künstler, die in ansprachen und freundlich auf ihn wirkten.
Als er sich weigerte etwas zu tun, war er in Discos ausgegangen, die dunkel und verraucht waren und in denen stets die gleiche Musik dröhnte. Ein schwachsinniger Diskjockey wollte sich mit ihm verabreden. Der war einer von jenen, die nie genug bekamen und nichts zu tun hatten als zu saufen, zu rauchen und zu huren.
Der Versehrte sagte zu jenem, er wolle nichts mit ihm zu tun haben. Doch das ließ jener nicht gelten. Er kannte Schliche und Wege, die ihm auch verschlossene Türen öffneten. Er hatte gute Bekannte, die ihm alle nötigen Utensilien beschafften, wenn Not am Mann und an Hilfsmitteln war.
Er agierte nicht alleine. Es gab unzählige Häscher.
Unter jenen herrschte die Meinung, die Perversität sei das Beste und auch das Mittel gegen das Altern und gegen die Idiotie, die droht, wenn jemand sich mit einer Frau abgibt und sich für sie zum Narren macht, bis er in ihrem Geist steckt und sein Organismus ein stinkender Abfall-Haufen wurde.
Solche Veränderung passieren bei den Perversen und besonders oft bei jenen, die keine Kostverächter sind. Sehr pervers wirken die Fetten. Jene spüren mehr von der Lust als die Dünnen, die eher die Hinhaltenden sind, sich unterjochen lassen und von den Reichen abhängig sind und sich ein besseres Dasein durch jene erhoffen.
Er ahnte die Zusammenhänge, doch ihm war egal, was die Leute von ihm wollten, denn er ließ sich nicht beeindrucken und schritt unbeirrbar weiter auf seinem Weg.
Er war auf dem Weg in jene Disco und sah keine Fahrzeuge vor derselben stehen.
Lampen brannten zwar, eine Kellnerin und der Diskjockey waren dort, aber sonst konnte er niemanden sehen. Es gab nur ein paar Personen, die vor dem Eingang zur Disco standen und ihn durchließen, während sie eine andere Person abwiesen. Im Lokal befand sich eine Gestalt, die ihm bekannt vorkam. Er glaubte es zwar nicht, aber es handelte sich um den großen Elvis, der in dieser Bar hing. Das konnte nichts Gutes für ihn bedeuten. Als Junge hatte er prophezeit, jener würde mit 42 Jahren sterben – bewusst war ihm das in jenem Moment aber nicht. Das dürfte jenem zu Ohren gekommen sein.
Er spürte die Angst in sich hochsteigen, als ein Getränk vor ihn hingestellt wurde.
Es war ein Schnaps, den er aber nicht anrührte, da er nie Schnäpse trank, seitdem er danach einen Baum umarmte und die Beine versagten ihm ihren Dienst.
Der bekannte Sänger und Star kam auf ihn zu und fragte, warum er nichts trinke. Er antwortete, er nähme keine harten Sachen ein, was jener mit einem Lacher quittierte.
Er fragte, ob er das ernst gemeint habe und sah ihn dabei sehr ernst und drohend an, worauf der Versehrte zögerte und meinte nicht zu wissen, worauf er anspiele.
Er sprach Deutsch und konnte alles verstehen, was der Behinderte sagte, der meinte, jener müsse keine Angst haben. Er sei unsterblich und würde schon lange woanders erwartet und von Herzen geliebt. Alle wollten ihn dort haben und singen hören und er könnte dort tun, was ihm gefiel.
Der Star sah ihn an und meinte, er hätte Glück gehabt, dass er ihm diese Antwort gab und er sollte vorsichtig sein, damit er keine unliebsamen Überraschungen erlebt.
Als jener wieder beim Diskjockey an der Theke stand, hatte der sich vor ihn hingekniet und inständig gebeten, ihn ordentlich in die Mangel zu nehmen, aber der Star lehnte das ab.
Die Perversen gingen dreister gegen ihn vor. Wie sehr er auch auf Ruhe bestand, er wurde stets böser behandelt. Jene sahen nicht ein, dass er nur in Ruhe leben wollte und kein Interesse an Sex hatte. Sie ließen sein Nein nicht gelten.
Damals lebte er alleine und er lachte sich keine Freundin an. Er hatte die Nase von den Frauen voll, die alles zerstörten und gar nicht anders konnten.
In den Nächten bemerkte er es, wenn sie schliefen und sich in diesem Zustand sehr ablehnend verhielten. „Sie akzeptierten ihn nicht!“ Jene wurden böse und ständig frecher, waren frech wie Männer, die sich an ihn heranmachen wollten.
Die Schwulen meinten, er würde weich, wenn sie lieb und freundlich täten und die Frauen ihn anschrieen oder ihn betrogen. Er wurde von den Freundinnen ausgenützt und jene meinten, die Männer und besonders die dämlichen verdienten es nicht anders und wenn sie es nicht täten, würden es andere tun. Sie wollten dadurch Vorteile herausschinden, doch das schafften sie nicht. Er besaß sowieso nichts und er sparte nie.
Er fand, das Sparen und alle Dinge, die als tugendhaft und anständig galten, seien überflüssig.
Wenn er verhungerte, wäre es ihm auch egal, das erlöste ihn von den Qualen und Leiden seines Daseins, von denen er schon längst die Nase voll hatte.
Leute aus der Ortschaft, die sich für Schwulitäten interessierten und gerne Sex hätten, kamen in das Lokal, um sich an ihn heranzumachen und auch Lehrer kam hin und wieder, um nach dem Rechten zu sehen und um nachzuprüfen, ob alles nach ihrem Willen gehandhabt wurde.
Sie schienen nicht unzufrieden zu sein, aber als er sich nicht um jene scherte, begannen sie zu schäumen und zu toben, denn sie hielten seine Hartnäckigkeit für pure Aufsässigkeit. Er wurde deshalb vergiftet, denn sie mochten keinen Verweigerer, der verführerisch aussah.
Sie mussten ihre Töchter und Ehefrauen vor jenen schützen. Es hieß, er müsse unschädlich gemacht werden, denn er sei eine große Gefahr für die Bürger, die sich gegen seine Frechheiten wehren mussten, indem sie ihm seine Visage zerstörten und auch seine Figur wollten sie aus der Form bringen. Er war ein harter Fall und sie mussten mit härteren Geschützen aufwarten.
Sie fühlten sich geneppt und ausgelacht vom Schlingel, der es wagte sich der Gerechtigkeit zu entziehen.
Sie empfanden es als Ungerechtigkeit, dass er schlank und rank war und nie zu saufen begann, auch nicht nachdem sie ihn per Trichter und Flasche zum Saufen gezwungen hatten.
Er wollte nichts dergleichen, es ekelte ihn, wie vor dem Fett, dem Öl und allen Nahrungsmitteln –
war nicht umsonst dünner als eine Bohnenstange und wurde deswegen eine Salzstange mit Schultern genannt. Die schwergewichtigen Bürger hielten ihn wegen seiner Magerkeit für süchtig und er hielt sich nicht lange hinterm Berg, denn er ließ aus sich heraus, solche werden nicht alt und gehen an Herzverfettung zugrunde. Sie schrien empört über diese Aussage und verlangten, er müsse sie sofort zurücknehmen. Das erwirkte bei ihm einen lauten Lacher und meinte, jene Personen sind wahnsinnig, die sich dermaßen übertrieben verhielten.
Zu jener Zeit gab es einen berühmten und berüchtigten Regisseur, der sich sogar einmal in jener Disco blicken ließ, um sich den Irren anzusehen, der damals noch sehr jung gewesen war.
Der Regisseur war auch jung und wirkte wie viele aus der Ortschaft. In seinem Gesicht, das noch nie einen Sonnenstrahl gesehen hatte, bleich und narbig war, man meinte einem Gespenst begegnet zu sein, regte sich kein Muskel. Seine Stimme war so leise, dass man sie kaum noch vernahm. Er wollte ihm eine Chance geben, die er aber nicht annehmen konnte.
Der Diskjockey wollte sogleich für ihn einspringen und bot sich eifrig an, wie ein echter Schwuler. Der Regisseur wirkte enttäuscht, aber er hatte dem Behinderten weder einen Vertrag angeboten noch etwas von Wert zugesagt.
Es war nur die eine leise gestellte Frage, die ausdrückte, er soll mit ihm mitgehen.
Das konnte vielerlei bedeuten. Denn er könnte auch ein Häscher sein, der ihm ein unseriöses Angebot machte. Er konnte ihm aber auch eine gute Chance zugeraunt haben, was aber nicht anzunehmen war. Er hätte sich anders verhalten und sich dann nicht auf diese Weise an ihn heranschleichen müssen.
Als er eine Weile da gesessen – und dem Treiben auf der Tanzfläche zuzusehen überdrüssig geworden war, sah er hin zum Tisch, an dem der Mann mit seinen Begleitern saß.
Er hatte das Bedürfnis hinzugehen und meinte zu ihm, er sollte vorsichtig sein, denn: „Das“ sei sehr gefährlich. Es war nur ein Satz, ohne klaren Inhalt. Die Leute um den Regisseur regten sich schrecklich auf, meinten, was er sich einbilde und wozu das gut sei, was er von sich gäbe.
„Er sei ein Idiot und gehörte in die Irrenanstalt“, hieß es. Damals war er sehr eigenwillig gekleidet. Er trug den Mantel seiner Schwester, der grün und ledern war und nur knapp über das Gesäß reichte. Der wirkte beinahe wie ein zu lange geratener Leder-Sakko und sein Haar war lang und offen. Die Hose war auch von seiner Schwester und die Film-Leute sahen ihn an, wie einen Geist. Sie schienen geschockt zu sein, da er sich so dreist mit unklar geäußerten Sätzen äußerte.
Jener Mann war sehr bekannt. Seine Filme waren erfolgreich und wurden ausgezeichnet.
Sehr nette Szenen über die Liebe und die Wirklichkeit, waren in seinen Filmen zu sehen. Er starb noch relativ jung und es hieß, er sei an einer Lungenentzündung gestorben. Aber er starb an AIDS. In seinem Mitarbeiterstab gab es mehrere ähnliche Fälle. Damals wollte ihn niemand verstehen. Diese Krankheit schien unbekannt zu sein und er hatte nicht direkt davon gesprochen.
Der Regisseur meinte, auf seine Warnung, es sei bereits zu spät für ihn.
Die Leute wurden leiser, als es viele Krankheits-Fälle dieser Art gab. Niemand wollte nachvollziehen und erklären, wie es zu dieser Epidemie gekommen war und wieso niemand normal reagierte, wenn er von diesem Leiden hörte. Daran starben einige berühmte Stars aus der Filmbranche.
Sie wurden vor dem epidemischen Auftreten der Krankheit wie Helden und Märtyrer gefeiert.
Die AIDS-Kranken wurden behandelt, als seinen sie Geniale, die gefördert werden sollten.
Einige verewigten sich durch Kunstwerke. Nach und nach aber wurden die Kranken geächtet und verstoßen, als es hieß, sie gehörten zu den Süchtigen und Perversen.
Einige Zeit lang kam es ihm so vor, als er relativ oft in diesem Lokal verkehrte, als würde ihm dort etwas verabreicht, das ihn leer und lahm machte. Es war ein Mittel, durch das er sexuell taub wurde.
Die Freundin wurde unwillig, meinte, er wäre längst fertig. Sie tat, was sich gehörte und doch wurde schließlich auch sie frigide und suchte die Selbstbestätigung. Sie konnte nicht so recht glauben, es nicht mehr zu können und gab ihm die Schuld daran.
Seiner Meinung nach handelte es sich um eine böswillige Handlung der Dorfgemeinschaft, die sich gegen sie beide zusammengeschlossen hatte, um sie zu quälen und ihr stilles Glück zu brechen. Jene vertrugen es nicht, dass sie sich liebten und glücklich zu sein schienen und sie beneideten beide um die Freude, wenn sie sich anhimmelten und küssten.
Ihre Kinder behandelten die Häscher unglaublich mies, als sie nicht schnell genug gegen die Liebschaft ankamen, die sich ihrer Meinung nach als magisch und gefährlich entpuppt hatte.
Was sie bezweckten, war nicht nur die Störung der Liebenden.
Die große Familie war ahnungslos und zu naiv, um zu begreifen, was verbrochen wurde.
Die Häscher schafften es innerhalb weniger Jahre aus dem Glück ein Elend zu machen und es war ihnen zu blöde geworden, das zu bekämpfen und nichtig zu machen. Alles schwand dahin, wie seine Schönheit und Jugend. Seine Finger wurden dünner.
Das Gesicht wurde knochig und die Konturen schwanden zum Totenkopf, der die Mitmenschen schockte. Deshalb schränkten sie ihr Spiel ein.
Er ging deshalb selten ins gefährliche Lokal, in dem er schwächende Mittel verabreicht bekam.
Innerhalb weniger Monate regenerierten sich sein Haar und er wirkte erholt. Nur sein Geschlechtsteil erholte sich nicht von den Angriffen der Mitmenschen. Auf dieses hatten sie es abgesehen.
Ein Jurist, hatte ihm etwas in dieser Art versprochen, wenn er nicht zu den warmen Brüdern übertrat. Er hätte auch noch niedrige Dienste versehen sollen, was er als Frechheit empfand.
Aber er hatte ihn ignoriert und gemeint, er hätte nicht den geringsten Bedarf daran und er sollte mit seinen Freunden abdampfen und sich nie in seiner Nähe blicken lassen. Er wollte jene Person nicht mehr reden hören.
Von jenem Zeitpunkt an, litt er. Stetig ging es ihm übler und seine Depression verstärkte sich rascher als er sich erholen konnte.
In den Nächten fand er keinen Schlaf, der ihn erquickte. Er erholte sich, trotz Freizeit, nie und wirkte müder und ausgemergelter. Seine weißen Augen waren den Leuten trotzdem nicht recht.
Die Haut wirkte zu jung und glatt. Er hatte nicht eine Falte und obwohl er oft und gerne lachte, konnte niemand eine noch so kleine Lach-Falte an seinen Augenwinkeln erkennen.
Deswegen wollten alle ihr Gesicht eincremen.
Sie hatten bemerkt, es war hilfreich für die Gesichtshaut, wenn sie ordentlich gepflegt wurde.
Nach dem Bad und dem Duschen war das Eincremen angebracht und auch für Männer war das keineswegs schädlich.
Zwar gab es welche, die sich nach wie vor darüber aufregten und jene als pervers bezeichneten, obwohl es pervers war, wenn einer sich die Gesichtshaut nicht eincremte, denn jeder sah rasch alt und verbraucht aus, wenn die Haut austrocknete.
Er sah trotzdem farblos aus. Sein Gesicht war mager und kränklich und die Haare wurden alle Tage schütterer. Ihm kamen die Tränen, wenn er sich genauer im Spiegel betrachtete, um eine Revision durchzuführen. Er war so gut wie impotent, entwickelte nicht die geringste Lust, wenn er sich mit einer herumtrieb. Wenn er zu seiner Freundin ging, war es noch übler.
Beinahe wäre er ein Heiliger und Asket geworden, was ihm nicht geschadet hätte. Nur wegen seiner Lust sich alle Tage zu befriedigen, obwohl das nicht die geringste Freude bereitete, war er derartig ärmlich und schwächlich geworden. Der Sex ergab eine kurzzeitiges Gefühl des Glückes, das aber negative Auswirkungen hatte
Er bemerkte, die Leute imitierten ihn, da seine Gepflogenheiten klug waren, sie die Probleme beseitigten, die nur wegen der unkorrekten und männlichen Vorgangsweise entstanden waren.
Die Kleidung der Beamten glich seiner aufs I-Tüpfelchen.
Sie gingen mit Bluejeans und sie trugen Hemden und Sakkos. Sie wagten sogar Krawatten dazu zu tragen, was die Damen lachend beklatschten. Sie sahen ihn böse an und das sollte ausdrücken, es ihm gestohlen zu haben. Er sollte für sich eine neue Fasson kreieren, denn diese gehörte nun dem Volk und jenen, die sie ihm abgenommen hatten. Sie benahmen sich auch so wie er sich benommen hatte. Das galt als männlich und anständig.
Der vergessliche Behinderte war wieder einmal von der Gesellschaft beraubt worden. Sein Geist war bei ihnen eingekehrt und kehrte nicht wieder zu ihm retour. Wie sie das geschafft hatten war ihm aber schleierhaft und unwichtig genug, um es zu übersehen. Er tat aber weiter wie zuvor und hatte auch keine Lust sich neue Kleidung zu erstehen oder gar etwas zu schneidern und zu kreieren.
Er war kein Designer und auch kein Künstler, der Werke schuf, um aufzufallen.
Nicht einmal dann würde er auffallen, wenn er sich mit den Kleidern seiner Schwestern auf der Straße gezeigt hätte, nachdem das eine Alltäglichkeit geworden war.
Transvestiten bevölkerten die Städte und waren längst akzeptierte Leute, während er als eine Person ohne Wert und Ehre galt. Die Leute hatten ihm seine Ehre geraubt, als er ohne Besinnung war.
Sie konnten ihre Bosheit nicht mehr bezähmen und sein „Nein“ besaß für sie keine Gültigkeit.
Der ehemalige Klassen-Vorstand hatte auch nach der Pflicht-Schule, als er keinerlei Recht zu solchen Scherzen hatte, seine Nase in die Angelegenheiten seines ehemaligen Schülers gesteckt.
Er war sogar Kandidat zum Bürgermeister gewesen, nachdem der Bürgermeister der Gemeinde abdankte. Aber sein ehemaliger Schüler war dagegen und meinte, der Kollege, den er mitgebracht hatte, sei der Bessere der beiden Kandidaten. Aber sie taugten beide nichts, waren nur eingefleischte Parteianhänger.
Als er bei einem Verein mitwirkte, war sein ehemaliger Lehrer gegen denselben.
Deshalb wollten ihn die Mitglieder des Vereines loswerden und sie fanden rasch einen Grund ihn davon zu jagen. Ihm war das damals nicht aufgefallen. Jener Lehrer, der durch die Partei gefördert worden war, beleidigte ihn und meinte, er hätte das Recht dazu.
Jener meinte schließlich, nachdem sein Schüler heimtückisch überfallen und verletzt worden war, er sei der Starke und der Sieger, der ihn blamiert hatte und sein Fluch sei Wahrheit geworden. Deswegen hätte er keinen Grund mehr auf seinen ehemaligen Schüler böse zu sein.
(Doch jener Lehrer war, was der Behinderte aber erst Jahre später begriff, ein Häscher und er hatte ihm das zweite Ohr abgerissen.)
Aber das Schicksal schreitet langsam voran und es vergingen viele Jahre, in denen sich alle Aussagen des Lehrers als falsch erwiesen und die Aussagen des Schülers zur Wahrheit wurden.
Der vermeintliche Sieger wurde zum Verlierer und zum Lügner, der sich nie wirklich ausgekannt hatte, sondern nur das dumme auswendig gelernte Zeug daher plapperte, das alle Lehrer ihren Schülern weismachten. (Der Lehrer hatte den Behinderten bei der Schlusszeugnisverteilung bedroht und zum Perversen erklärt.)
Was er mit dem üblen Scherz erreichen wollte, das hatte er nicht erreicht. Das ärgerte ihn grün und blau. Das war der Hauptgrund für seine üble Vorgangsweise gegen den Versehrten. Wahrscheinlich hatte er die Hände mit im Spiel, als seine Freundin verrückt zu spielen begann. Das war in jener Zeit, als die Ortsansässigen sicher zu sein schienen, er wäre pervers und er sollte endlich nachgeben, um den Lehrer ruhig zu stellen, denn der war nervös geworden.
Aber der unterdrückte und verleumdete junge Mann ließ sich nicht klein kriegen. Wie sehr alle Gemeinde-Bediensteten auch drohten, sie konnten ihn nicht einschüchtern. Sie machten ihn böse und wütend. Er sann nach Rache und bildete sich weiter, um zu beweisen, er war der Sieger und die Gegner die Verlierer. Sie konnten nicht begreifen gegen einen Einzelnen verloren zu haben, obwohl alle gegen ihn vorgingen. Er hörte oft dasselbe von den Mitmenschen, die ihm ins Gewissen redeten, er soll endlich tun, was von ihm verlangt worden war.
Es wurde aber nicht gesagt, was von ihm verlangt worden war. Er hätte das sowieso nie getan, denn das Verlangte ging ihm gegen den Strich. Perversitäten sollten jene ausüben, die das von ihm verlangten. Er war selbst in der Lage über sich und sein Tun zu entscheiden. Wenn sie etwas von ihm verlangten, mussten sie ihn dafür bezahlen und ein Vertrag hatte abgeschlossen zu werden.
Die Mitmenschen wendeten üble Methoden an, um für sich Vorteile zu erwirken und setzten sie bevorzugt gegen ihn ein. Es ging um Freundlichkeit und diese war dafür gut, ihn soweit zu bringen Sympathie für jene Leute zu hegen. Sie waren Lügner und unternahmen alles nur, um ihn wohlwollend zu stimmen. Die Sache war falsch, mit der sie ankamen, um ihn aus zu nutzten. Hintergehen wollten sie ihn, deshalb litt er, und er wurde krank und schwächer – mit jedem der Angriffe.
Lange dauerte es nicht, bis er begriff, was für üble Spiele mit ihm getrieben wurden und als er sich dagegen zu wehren begann, wurden jene böse. Sie hatten geglaubt, ihn besiegt zu haben, aber wussten nicht mehr so recht, was sie unternehmen sollten, um doch noch die günstigen Energien zu erhaschen.
Er unterbrach dadurch aber ihre Lust zum Saugen. Sie vermochten nichts mehr dergleichen und er holte sich alles wieder zurück, was sie ihm bereits abgenommen hatten.
Das ärgerte jene und sie bezeichneten ihn als einen falschen Hund und griffen ihn noch hinterhältiger an, um wieder die alte Hierarchie herzustellen. In dieser Weise ging es weiter.
Die Methoden der Mitmenschen wurden ruppiger und hinterhältiger.
Sie schlossen sich enger gegen ihn zusammen und gaben ihm keine Chance.
Ihre Formeln wurden komplizierter und halfen doch nicht und er bekam Oberwasser – er ließ sich nicht einmal nichts abnehmen.
Die schwächenden Mittel halfen nicht, da er sich alle Tage stärkte und verbesserte. Auch ihre Kleinlichkeit konnte ihn nicht schrumpfen lassen, die sie sich einfallen ließen, wenn sie nicht mehr weiterkamen.
Der Bürgermeister schreckte nicht davor zurück, ihn zum Narren zu halten und sich über ihn lustig zu machen. Jener fragten ihn, nachdem er wieder gute Ideen verlautet hatte, wie die Vorschule, die als Unfug eingestuft wurde und zu hohe Kosten verursachte und die Getränkesteuer, die nie mehr abgeschafft wurde.
Sie hätten ihm einen Wunsch erfüllt, aber nur, um ihn weiterhin vergiften zu können. Er meinte, er wolle, dass es mitten im August Schnee gibt.
Die Aussage wurde nicht begriffen, denn am Tag danach hatten die Bediensteten eine Wagenladung mit Schnee am Waldrand deponiert und hielten das für die Erfüllung seines Wunsches. Er meinte aber echten Schnee, der aus den Wolken fällt. Sie hätten es schneien lassen sollen, was sie aber nicht vermochten. Deshalb hatten sie ihm seinen Wunsch nicht erfüllt, sondern sich als Schurken entpuppt.
Die fachliche Weiterbildung half ihm nicht, denn er fand keinen ordentlichen Job.
Die Baumeister wollten ihn nicht und stellten ihn vor unlösbare Aufgaben, um ihn schnell loszuwerden. Niemand wollte ihm eine Chance geben. Es gab viele gute Arbeiter und sie brauchten keine Poliere mehr, seitdem es schon Ingenieure gab, die keinen Job bekamen und sich als Bauleiter einstellen ließen, um nicht zu hungern. Das Baugewerbe war nicht mehr das, was es einst gewesen war. Die Leute wollten ihn höchstens als Schwarz-Arbeiter, gaben sich unzufrieden und vergifteten ihn.
Sie kannten einige Schliche ihm das Gift zu verabreichen – indem sie es ins Essen mengten – damit sie ihren Auftrag ordentlich erfüllten. Ihm war nicht wohl dabei, noch weiterhin als Arbeiter tätig zu sein.
Er verdiente sogar weniger als zuvor. Die Bürger, die sich gegen ihn zusammengeschlossen hatten, legten es darauf an, nur noch ihn zu verulken und zu verhöhnen.
Sie demonstrierten ihm ihre Macht und er holte zum Ausgleich die Matura nach. Das hatten jene mit offen gezeigtem Ärger bekundet. Sie waren erst ratlos, dass er sich nicht abschrecken ließ und die Schikanen locker überwand.
Aber sie erfanden rasch neue Hindernisse, die ihn zum Stolpern bringen sollten.
Die Leute vom Arbeitsamt warnten ihn. Sie verulkten ihn schon wegen der absolvierten Fachschule,
meinten gar, es würde ihm noch übler ergehen, wenn er sich nicht endlich bescheiden gäbe und täte, was von ihm verlangt wurde. Er verstand ihre verdeckten Warnungen nicht und wollte genau erläutert haben, was sie meinten. Sie sollten im Klartext mit ihm reden, denn er wollte auch mitkriegen, um was es den Beamten ging.
Sie hatten seinerzeit auch das Zeugnis der Fachschule nicht sehen wollen, wollten ihn nur als Arbeiter einsetzen und auch für Arbeiten war er nicht geeignet, deshalb verlangten sie, er soll Hilfsarbeit übernehmen – dafür sei er geeignet.
Er könne neben dem Besuch der Abendschule arbeiten, denn das schadete nicht und ein schlecht bezahlter Job würde sich schon noch für ihn finden.
Aber auch das war nicht leicht, denn wo er auch hinkam, überall rieten die Leute ihm ab sich weiterzubilden, das brächte nur Nachteile und er tauge und könne nichts.
Außerdem konnte er noch so lange und viel lernen, er merkte sich keine Vokabel – sein Kopf war wirr. Er bekam keinen freien Kopf, so sehr er sich auch mühte. In ihm schwirrten Gedanken, die verwirrt und verändert waren und nicht seine Erinnerung sein konnten.
In seinem Kopf liefen Prozesse gestört ab.
Für neue Probleme wurde gesorgt. Jene Häscher besaßen die Fertigkeit, um solches zu erwirken. Sie waren mit Wissenschaftern in Kontakt, die sie unterrichteten und die mit ihnen gemeinsam gegen ihn vorgingen, um seine Lust zu löschen. Sein Arzt war einer von jenen. Er verschrieb ihm Tranquilizer, die das Lernen erschwerten und ihn völlig aus dem Gleichgewicht warfen.
Er hätte aber erst verloren, wenn er sich für die „Vorschläge“ entschieden hatte, was er niemals tun wollte, vor jenen hatte er einen Horror und er ahnte, sie würden seinen Tod bedeuteten.
In jener Zeit wurde die Lust-Seuche „AIDS“ bekannt. Die ersten bekannten Personen erkrankten daran. Viele unter ihnen waren darstellende Künstler. Wodurch diese Krankheit entstanden war, wollten die zuständigen Organe und Gremien nicht bekannt geben.
Sie gaben den Erkrankten die Schuld und befreiten sie zugleich davon, zumal Kranke nie etwas für ihre Erkrankung konnten. Sie wurden als Märtyrer hingestellt und andererseits kam es zur Ghetto – Bildung, da einige ausgestoßen wurden. Viele Gesunde hatten große Angst vor diesem Leiden.
Sabotage wurde von Personen, die sich gut auskannten und ihren Sadismus auslebten, getrieben, indem sie beliebige Personen durch AIDS zum Tode verurteilten und auf diese Weise ihre Mordlust auslebten. In den Abendschulen waren einige Beamte zu finden, die die Reifeprüfung nachholten, um mehr zu verdienen.
Er war nur eine gescheiterte Existenz, meinten jene und er sah zu gut aus, da er sich weniger anstrengte, seitdem er nicht mehr am Bau beschäftigt war.
Seine Schmerzen ließen nach. Der Rücken war nicht mehr überfordert und er nahm zu.
Er aß und trank reichlich und er bewegte sich ausreichend. Wenn er einen Job hatte, verdiente er ein paar Kröten und er kam mit dem Geld aus. Er war sparsam und das Rauchen war kein Grund Bankrott zu machen.
Ihm ging es deswegen zu gut und er übernahm sich. Sein Mund ging wieder einmal über.
Er musste allen seine seherischen Fähigkeiten beweisen, sonst wäre er dran erstickt und das wollte er vermeiden. Das Lernen war für ihn sehr schwer, obwohl er sich den Lehrstoff irgendwie
zusammenreimte. Der Inhalt wurde zwar gespeichert und aufgezeichnet, aber er vergaß viel davon. Die Mitschüler nahmen ihn nicht ernst und die Lehrerschaft hatte ihn als verrückt hingestellt, obwohl er mit allem – was er verlautete – ins Schwarze traf. Die Kollegen wurden ungehalten, die auch gerne Recht hätten. Sie stellten Wahrsager als Idioten und als das Niedrigste hin, die nichts anderes als Lügen verbreiteten und die Blöden seien, die nichts zusammenbrachten.
Er litt schon lange an einer Depression. In den Gasthäusern, die er besuchte, erhielt er verdorbenes Zeug. Deswegen fühlte er sich krank und die Depression verstärkte sich. Die Leute taten, als wären sie durch ihn gestört und hielten ihr böses und hinterhältiges Agieren für gerechtfertigt,
obwohl er nicht mehr in diese Lokale ging, was die Regel wurde, nachdem er an einen anderen Ort gezogen war, um sich zu erholen.
Er konnte nicht mehr einschlafen, zumal er nicht mehr so hart arbeitete und Tranquilizer einnahm. Als Wahrsager zum Unfehlbaren geworden, fiel er nun mit seinen Ideen Lehrern und Mitschülern auf die Nerven.
Er war agil und frei von Verstand, lebte nur den Spaß aus, den er zuvor nie genossen hatte.
Die Arbeit am Bau verabscheute er nach wie vor. Aber er arbeitete trotzdem noch am Bau – für Taschengeld. (Kein Arbeiter hat genug Geld, da es schneller verbraucht als verdient wird.)
Er war glücklich und doch gab es Unbill. Leute, die sich als Neider bewiesen und mit ihren Tricks versuchten ihn zu denunzieren und zu beleidigen.
Er verliebte sich damals oft, doch er war nur geistig verliebt und wollte keinen Sex pflegen.
Die Mädchen wollten es auch nicht so recht, obwohl sie es waren, die ihn erst aufbauten, um ihn gleich wieder abstürzen zu lassen. Das bemerkte er. Deshalb ließ er sie abstürzen, wofür er einige Feinde zusätzlich bekam.
Er war zwar sehr ernsthaft und ehrlich, aber in der Liebe war er nicht bereit ehrlich vorzugehen. Ernst meinte er es nie. Er wollte nur Spaß haben, wenn er mit einer Frau zu reden und zu flirten begann. Jene schienen alles ernst und ehrlich einzuschätzen, was er von sich gab, das konnte an den Medikamenten liegen, denn die machten ihn überzeugend und seine Blicke feurig, obwohl es nur Strohfeuer war, das aus seinen Augen brannte. Die Mitschülerinnen in der Abendschule wollten ihm aber nur auf den Zahn fühlen, wenn sie mit ihm redeten.
Einige, die nicht seiner Meinung waren, ihn aber unbedingt leiden sehen wollten, legten sich mit ihm an. Es ging um politische Themen, um Dinge, die ihnen sehr wichtig schienen, wenngleich sie überhaupt nicht der Bearbeitung wert waren. Streitgespräche bewiesen, nicht nur Leute aus seinem Heimatort hielten ihn für schwachsinnig.
In der Hauptstadt ging es um Geld und Macht sowie um Titel und gute Jobs. Der Schein zählte, der nie Vorteile brachte und den er nicht anerkannte, schließlich taten doch alle dasselbe – aus natürlichen Gründen.
(Sie assimilierten ununterbrochen und wenn sie damit aufhörten, waren sie nicht mehr am Leben.
Wer zu atmen aufhörte, der war nahe am Ersticken. Wenn jemand über zwei Minuten seinen Atem anhielt, war er schon blau im Gesicht und sein Herz pochte intensiver.)
Er war ausgeruht und aggressiv, sonst hätte er sich beherrscht und nie seinen Mund aufgemacht. Aber er redete laut und viel und die Lehrer, die Mitschüler reagierten darauf übertrieben und sie wollten ihn anders und zwar so wie zuvor.
Damals tat er alles, was die Leute von ihm verlangten. Aber sie waren auch damit nicht zufrieden gewesen, deswegen hatte er sich entschlossen sich zu ändern und das zu tun, was er für gut und richtig hielt. Jene kamen ihm mit dem Schmäh, er sei viel zu alt für alles was er tat und er sollte, wegen seines unsteten Lebenswandels, längst krepiert sein.
Sie ließen ihn spüren, dass sie nach seinem Leben trachteten und er am besten alle Vorhaben aufgab, sich unterwerfen und endlich das tun sollte, was ihm geraten wurde.
Das ärgerte ihn und er machte erst recht nicht mehr mit und sagte noch ärgere Dinge aus, die für die Lehrer schockierend zu sein schienen. Sie verfälschten seine Aussagen und stellten sie als Frechheiten hin. Die Erzieher waren gemein geworden – hatten seinen Sieg weder verdaut noch verstanden.
Er war der einzige Sieger auf der Welt und was er wollte geschah. Wenn er es schön haben wollte, war es schön und wenn er ein Erdbeben wollte, gab es sofort eines. Das konnten die Leute aber nicht erkennen. Sie ignorierten alles und taten, als sei er ein Seher, obwohl alle Menschen gleich waren. Wenn er aber tatsächlich einer wäre, wären das alle Menschen.
Es war eine Niederlage für ihn, sobald die Sache nicht so gelang wie er wollte.
Einige hatten Böses für ihn übrig und das wollte er auch für jene zur Verfügung halten, was seiner Meinung nach gerecht war. Er gab den Leuten stets das Beste, das er zur Verfügung hatte und dafür gab es keinen Dank.
Es gab recht nette junge Frauen, die das Abend-Studium aufgaben.
Jene waren in Spitälern beschäftigt und hatten wenig Zeit zum Lernen.
Eine davon meinte, er sollte es auch aufgeben und auch die Lehrer meinten das. Es hätte keinen Sinn, wenn jemand wie er überhaupt eine Schulbildung beendeten, denn niemand wollte mit solchen Leuten etwas zu tun haben.
Lehrer der Abendschule sprachen ihn an und einer meinte, er wisse, er habe einst Fassaden angeschmiert. Aber der alte Schüler konnte sich nicht erinnern, je etwas mit Schmier-Aktionen zu tun gehabt zu haben.
Als auch in Klagenfurt Schmier-Aktionen gestartet wurden, meinte eine der Lehrerinnen keck, er hätte das mit Sicherheit getan und die Schüler lachten höhnisch, die mitlachten, wenn ein Lehrer einen Scherz vorbrachte. Die Lehrerschaft kam sich überlegen vor. Sie war sehr arrogant und hatte auch schon seine Mutter fertig gemacht.
Beamte und Leute aus seinem Heimatort hatten etwas gegen seine Absicht und er hatte sich aus dem Staub gemacht. Behandeln konnten sie ihn nun nicht mehr, was aber unbedingt nötig war, sonst erlangte er sein Gedächtnis wieder. In der Abendschule war es nicht anders als in allen anderen Schulen, die er vorher besucht hatte. Die Lehrer waren klug, wollten nur gute Ideen hören und diese als ihr Werk einstufen. Als er eines Abends ankündigte, der Landes-Hauptmann würde bald von jemanden angeschossen, die Verletzung aber überleben. Es würde in einem WC passieren, das unter der Erdoberfläche gebaut ist und zwar bei einer Feier und es würde ein Freund von ihm sein, der ihm dies antat, da meinte die Lehrerin keck, er müsse sagen, wenn es soweit sei, damit man es verhindern könne. Er antwortete, es würde schon sehr bald passieren und sie säßen an jenem Abend zusammen in der Klasse und würden unterrichtet. Da war es still in der Klasse und die Kollegen sahen ihn erstaunt an.
Er meinte noch, das beste Hilfsmittel in diesem Fall wäre ein guter Arzt, der sich mit Schussverletzungen auskennt und ihn dementsprechend gut versorgte. Es kam tatsächlich soweit. Ein paar Wochen nachdem er diese Information erteilt hatte, wurde der Vorfall in der Abendschule bekanntgegeben und der Ablauf war wie von ihm geschildert.
Er wurde von dem Moment an, als es passierte, wie ein Verbrecher behandelt und war mieser
dran, als der Täter, ein alter Schulfreund des Landes-Hauptmannes. Jenem war er nicht einmal böse.
Aber auf ihn waren alle Leute böse.
Jene hatten gemeint, er könne das nicht. Aber sie hatten sich geirrt und wollten nicht die Wahrheit, sondern neue Ideen und Erfindungen von ihm hören. Deswegen verabreichten sie ihm das Zeug, das ihn hellhörig und wach machte. Er konnte sich nichts mehr merken und war deswegen unfähig sich ordentlich auszuschlafen. Er sagte aber noch mehr voraus, was die Lehrer auch nicht glauben und hören wollten. Er posaunte heraus, Deutschland würde wieder vereint und dafür würden Russland und Jugoslawien sowie die Tschechoslowakei zerfallen.
Auch Todesfälle von Prominenten sagte er voraus, was die Lehrer und Schüler nicht besonders gut fanden. Sie hätten lieber wertvolle Erneuerungen vernommen, die es aber nicht gab, denn er war kein unschuldiger Junge mehr. Die Welt hatte ihn geprägt, so wie alle Lebenden geprägt werden. Die Lebenden nehmen die Welt an, ob sie wollen oder nicht, denn die Welt ist alles und der Organismus ist ein kleiner Teil der Welt, der fühlt, schwingt und auch mit rast – durch das All.
Alle Menschen waren wie er. Abgeschaut und genau dasselbe wird von allen getan.
Er kam ohne diese Welt nicht aus und würde auch in fernster Zeit nicht anders sein, nur älter und gebrechlich oder gar tot, so wie alle einst verstorben sein werden, die leben.
Selbst das Lebende war zum Teil tot, wenn es schlief und ist zum Teil inaktiv, wenn es kalt und dunkel ist. Die Energie wird aus dem Licht gefiltert, das auch wärmt und ist auch nur Licht und verbrennt wie Holz.
Es gab wenig Gutes an ihm. Er hatte das Leben arg gefunden und darunter gelitten, konnte nichts anderes fühlen als den Tod und das Verderben, wenngleich der Tod in Wahrheit das Starke und das Ewige – und das Leben nur ein kurzer Moment der Ewigkeit ist, wenngleich es einem Lebenden ewig vorkommen kann, wenn sein Leid groß ist und seine Qualen nie enden.
Er war ein Mensch geworden, den niemand mochte und auch keiner verstand.
Wäre er so gewesen und geblieben, wie als Junge, hätten Profite aus seinen Aussagen geschlagen werden können, da er aber meist die negativen Momente der Ewigkeit in sich fühlte, die er aus dem Kosmos filterte, war er wertlos geworden. Über den Tod und das Jenseits wurde ausreichend spekuliert und auch Religionen gab es unzählige. Die Leute hatten keine Ahnung mehr, was sie glauben sollten und wo ihnen der Kopf stand, wenn sie die verschiedenen Vorstellungen über das Jenseitige erst einmal kannten.
Er konnte nichts so recht glauben, hatte ein schlechtes Gedächtnis, das auf verschiedene Ursachen beruhte, vergaß von Mal zu Mal alles, was er äußerte. Aber der gewonnene Abstand von seinem Elternhaus und von den Lokalen, in denen er die meisten Nächte saß, ließ ihn gesunden. Deshalb waren neue Energien in ihm entflammt, die er längst erloschen glaubte und einige, die ihm unbekannt waren.
Es war eine Zeit, in der er enthaltsamer lebte, beinahe wie ein Asket. Er hatte auch keine Freundin, die sich mit ihm auf ein intimes Abenteuer einlassen wollte. Aber das stärkte seinen Übermut und er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Seine Aussagen wurden unhaltbar und untragbar. Die Lehrer begannen sich aufzuregen und meinten, sie mochten dies nicht.
Erst wollte er nur Schreiben lernen. Seine Sprache in Wort und Schrift beherrschen, um die großen Geheimnisse des Lebens und der Natur aufzuschreiben.
Er hatte einst diesen Traum gehabt, als er unzählige Romane las und kritischer wurde und die Bücher dürftige Inhalte aufwiesen. Er meinte, er könnte es besser, doch es gelang ihm nicht, seine Vorstellungen und Phantasien korrekt auszudrücken und er kam auf die Idee, es wäre gut, wenn er die Muttersprache doch ordentlich erlernte. Aber er bekam sie weder in der Fachschule noch in der Abendschule beigebracht. Er stand vor den unüberwindlichen Hindernissen seiner sprachlichen Schwäche, da er sich nicht ordentlich ausdrückte.
Die Lehrer wollten und konnten ihm auch nicht helfen. Sie meinten gar, er sollte besser gar nicht schreiben, denn sein Talent reiche nicht, um ordentliche Werke zu schaffen.
Aber er ließ das nicht gelten. Er hatte dieses Ziel und das wollte er nicht aufgeben, wenn er auch nur Unsinn schreiben sollte und unzusammenhängendes Zeug oder dumme Zoten, die niemand liest.
Er ließ sich nicht beirren und war überzeugt, er könne auch gut malen und zeichnen, was ein Irrtum von ihm war, den er nie einsah. Große Pläne wurden von ihm geschmiedet und nach der Matura wollte er studieren. Er hätte aber auch ohne Reifeprüfung studieren können.
Dafür hätte die Studium-Berechtigung gereicht.
Als er das erste Mal die Universität besucht hatte und Bücher auslieh, vergaß er aber den Termin und ihm erging es schlecht und die Bibliothekare wurden sehr böse. Er litt aufgrund der dafür zusätzlich verrechneten Gebühren, die, mit einem Schreiben versehen, an ihn adressiert worden waren.
Mit den Wohnungen gab es ständig Probleme. Vermieter hätten nur gerne die Miete kassiert, sonst sollte er sich nie blicken lassen. Er hatte etwas an sich, das möglicherweise durch die Medikamente oder durch sein Gebrechen erwirkt wurde, das Leute aggressiv machte, wenn er längere Zeit mit ihnen zusammen lebte – auch wenn er nicht frech und vorlaut agierte.
Großes Glück hatte er mit seiner ersten Wohnung, die schön- und von freundlichen jungen Personen bewohnt war. Sie waren nett und intelligent. Was sie ihm sagten, hatte Hand und Fuß. Zum Buben der Wohnungs-Inhaberin meinte er, seine Zukunft sei das Tennis-Spielen. Das konnte ihr Freund nicht akzeptieren, der sich darüber sehr aufregte.
Jene ließen ihn gewähren, wenn er sie auch sehr ärgerte, zumal er dumm war und ohne geringste Scham, denn er ließ seinen Begierden freien Lauf und damals rauchte er und warf Zigarettenstummel auf das Flachdach, das bereits voller Zigarettenstummel war.
Wenn er drauf schaute, erschrak er. Was er sah, wirkte als habe er zu viele Zigaretten geraucht. Er warf aber keinen Stummel hinab, wenn er am Fenster rauchte und hegte den Verdacht, er habe viele Helfer, die ihrerseits Zigarettenstummel aus Fenstern auf das Flachdach warfen.
Als es hieß, er müsse sie alle sammeln und entsorgen, war er entsetzt. Er weigerte sich und meinte, das sollten jene tun, die die Zigarettenstummel aus den Fenstern geworfen hatten.
Er hätte nie Zigarettenstummel aus dem Zimmer geworfen und schon gar nicht auf das Flachdach, solches durfte keiner tun.
Die Frau mit ihrem Sohn und ihr Freund, der studierte, waren nicht gewillt ihn noch länger in der Wohnung zu dulden. Sie zogen aus, meinten ihn nur auf diese Art los zu werden. Ohne ihn konnten sie sich die relativ große Wohnung nicht leisten.
Es war recht schwer brauchbare und nette Mieter zu finden.
Er redete auch bei den Mit-Mietern ständig über Dinge und Ereignisse aus der Zukunft, die mehr oder weniger nackter Wahnsinn waren. Seine Ahnung von der Welt und deren Funktion, reichten nicht aus, obwohl er mit dem nötigen Wissen erwachte.
Er hatte auch den Wein-Skandal aufgedeckt, alles von den Panschereien erfahren.
Einige Weinbauern versetzten ihren Wein mit Glykol, was die Wein-Trinker fett werden ließ.
Für die Wein-Wirtschaft des Landes war das nahezu der Ruin. Als diesem Verdacht nachgegangen wurde, musste sehr viel Wein vernichtet werden.
Ihm gelang es das Unbewusste bewusst zu machen. Diese Fähigkeit beherrschte jedes Lebewesen, doch nicht im gleichen Umfang. Bei den meisten waren Fühlen und Ahnen, nicht verbal, sondern höchstens ein Gefühl, das aus dem Unbewussten aufstieg.
Die Psychologie nennt es das „Über-Ich“, das gut ist und vor dem Verderben warnen soll.
Das „Es“ ist das Triebhafte, das in die Tiefe zieht und doch ist beides miteinander verquickt.
Ob einer im Leben Gutes oder Böses schafft, hängt von ihm persönlich ab.
Er träumte von den schönen und guten Dingen, stellte sich das in seiner Phantasie vor, wie er es bereits als Kind tat, als er alleine war und sich in die Phantasie-Welt versetzte, die ihn in den Bereich trieb, aus dem er nie wieder entkam. Er meinte gar, er müsse es schaffen und die Menschen sowie die Welt verbessern und erlösen. Jene Dinge begriff er aber gar nicht, die er in den Schulen beigebracht bekommen hatte. Er konnte nicht einmal arbeiten, wie es ihm richtig vorkam, was er nicht akzeptierte, denn er meinte, seine Methoden wären besser.
Seine Welt, die er sich aufgebaut hatte, war weder materiell noch real. Seine Welt war aber auch die Welt aller. Sie war für alle gleich. So war es auch mit dem geistigen Aspekt. Auch der war durch die sinnlichen Eindrücke vorgegeben und unabänderlich, denn jeder war ein Teil der Welt und alle hatten Vorstellungen und Phantasien.
Es mangelte am Ausdruck – an seinem Stil die Dinge zu erklären. Könnte er ordentlich sprechen und schreiben, wäre er keiner gewesen, der nichts begriff und nichts gelernt hatte und deswegen für die Gesellschaft als Arbeitskraft und Mitwirkender unbrauchbar war. Schöner hätte er es und er müsste nicht ständig Leid erfahren, indem er die Anerkannten, Werktätigen sowie die Gebildeten verärgerte und beleidigte.
Er war nicht alt und nicht hässlich aber eigenwillig. Was alle waren. Niemand hatte sich zu beherrschen gelernt und die meisten lebten ihre Triebe ohne Kompromisse aus. Er hatte oft das Gefühl etwas zu versäumen, wenn er lernte.
Wenn er nicht aussprach, was ihm in den Sinn kam, drohte er daran zu ersticken.
Außerdem hatte er das Gefühl, er sei durch seine Ideen wertvoll und er kam sich klüger vor als er war. An seiner Naivität scheiterte er auch.
Er schrieb seine Geschichten nach demselben Muster, in dem er sprach.
Es war seine gewohnte Art zu schreiben. Anders konnte er es nicht, wegen seiner Gebrechen, wie dem löchrigen Gedächtnis und seiner beschränkten Ausdauer.
Selbst beim Arbeiten vergaß er die einfachsten Begriffe und auch die Handgriffe
Oft musste er überlegen und nachschauen, um einen Anfang zu setzen. Er konnte nichts behalten. – das war das Prinzip des Lebens. Wer lebt muss alles verlieren.
Er schrieb auch, um sich nicht alles merken zu müssen. Sobald er Ideen aufzeichnete, musste er jene nicht mehr vergessen. Meist hatte er die Ideen im Gespräch und beim Memorieren.
Nur die schlechten Ideen, die ihm vorgehalten wurden, konnte er sich längere Zeit über merken.
Als er die Abendschule besuchte, lebte er weniger von der Lust aus, beherrschte sich mitunter sogar längere Zeit. Deshalb konnte er sich behaupten – was die Feindschaften aber verstärkte – denn sein Agieren war so gut wie unverrückbar. Jede Änderung seines Betragens strengte ihn an und war nervend.
Aggressionen war er sehr oft ausgesetzt, die ihn belasteten und deprimierten. Er lehnte die Position, die er inne hatte, ab, da sie ihn krank machte, weswegen er oft an einen Wechsel in ein anders Gebiet, auf einem anderen Kontinent dachte.
Er begann über sich zu schreiben und stellte fest, er konnte es noch immer nicht. Es kränkte ihn und ließ ihn erkennen, wie unnötig sein Leben war, da er weder leistete noch beherrschte, auf was er stolz wäre.
Er schrieb über seine Träume, die ihm besser dünkten als sein Leben und seine Handlungen, die schwach waren. Ihm wurde verständlich, weshalb die Leute ihn gerne fies behandelten. Er hatte nie Böses getan, wurde aber stets ungerecht behandelt, was sich als Bedrohung in ihm manifestierte. Erst wurde er im Elternhaus ungerecht behandelt und als der Böse hingestellt, der an allem Schuld hatte. Später war von allen Seiten an ihn herangekommen, er sei böse und verdiene es nicht gut behandelt zu werden. Aber er fand keinen Grund dafür, denn er tat nichts, dessen er sich schämte. Was er tat, tat er aus seinem inneren Bedürfnis heraus.
Es ging um Sinn und Zweck und auch um die Ideen, die er zu verwirklichen trachtete, wenngleich sie verrückt waren und er nicht die nötige Kraft besaß, sie zu realisieren.
Er musste sich ändern, um mehr zu vermögen und um sich zu verwirklichen, was er aber in den Schulen und bei der Arbeit, die er ablehnte und die ihn kränkte, nicht schaffte. Seine Melancholie nahm infolge dessen zu. Er konnte nicht mehr agieren. Es kam zur Manie, die sich in schlaflosen Nächten und endlosen unsinnigen Gesprächen sowie im vermehrten Aufzeichnen zu erkennen war. Auch in dieser Phase seines Lebens konnte er nicht wirklich lernen und bezweifelte überhaupt, es könnte einen Menschen geben, der dazu imstande war. Alle beschritten den selben Weg des Leides wie er und lernten nichts dazu.
Die Menschen kamen ihm ähnlicher vor und auch die Vorgangsweise der Bürger, die er bemerkte, schien nur Neid zu sein, worauf sie ihn auch indirekt aufmerksam gemacht hatten. Es hieß, er verhalte sich zu ruhig, was aber nur auf seine Krankheit zurückzuführen war. Die Mitbürger wollten ihm alles rauben, was er besaß. Das war ein üblicher Vorgang, auch die Kinder konnten keine andere Methode erlernen und werden geschwächt, damit sie das nicht mehr schaffen.
Als er wenig aß und trank, sah er dünn aus und er reagierte ängstlicher und feiger als jene, die stark und schwer waren und Unmengen Schweiß ausdünsteten, wenn sie sich anstrengten, wozu er aber nicht fähig war. Sein Organismus war aufs Sparen getrimmt. Er war anders geworden, als er lange Zeit weniger gegessen und getrunken hatte. Aber er war trotzdem nicht enthaltsamer geworden.
In der Abendschule hatte er noch achtzig Kilo und sah wieder in die Zukunft. Er nahm Mittel ein, die den Intellekt stärkten und ebenso war es in der Fachschule gewesen.
Aber auch in jener kam es zu Ideen, die Aufsehen erregten. Erst hatte er die Schneekanonen angepriesen, die nötig wären, da es oft zu Schnee-Mangel kam.
Auch die neuen Wunsch-Kennzeichen für die Fahrzeuge, durch die jeder Autofahrer theoretisch eine Eins ergattern konnte, fanden Beifall. Aber die neuen Nummernschilder, die einen weißen Hintergrund, mit schwarzen Zahlen und Buchstaben hatten, wurden von namhaften Politikern als Reinfall eingestuft.
In jener Phase lernte er seine spätere Ehefrau kennen, die er nicht verstand und die ihm etwas vorspielte, auf das er hereinfiel. Er wollte es bei ihr versuchen, damit es nicht hieß, er hätte es nicht einmal versucht. Die Leute in den Lokalen lachten hämisch und meinten zu wissen, was ihm blühen würde. Sie hielten ihn nach wie vor für einen, der keine Frau befriedigen konnte. Seine langjährige Freundin hatte groß und steif erklärt, sie betrüge ihn, aufgrund dessen.
Sie war ein Miststück und hinterhältig. Sie meinte sogar, sie könnte ihn ausnehmen und zum Narren halten, was sie aber nur glaubte.
Sie meinte, sie könne ihn zum totalen Idioten machen. Deswegen gefiel es den Leuten nicht, dass er sich weiterbildete, denn sie meinten, er würde zu klug werden, was nicht möglich war, denn durch Schulbildung konnte niemand klüger werden, zumal die Klugheit nicht von der Bildung abhing.
Er fand keinen Gefallen mehr an den Zuständen und Akten, die er in den Lokalen alltäglich bzw. allnächtlich erlebte. Alles was dort getrieben wurde, langweilte ihm längst.
(Wenn die Leute immer denselben dran nehmen, wird es jenem auch zu bunt.
Es kommt wie es kommen muss und das Spiel wird beendet, indem der Gast nicht mehr in das Lokal kommt und der Wirt weniger Einnahmen hat, was ihn nach und nach in den Ruin treibt.)
Es wunderte ihn nicht, weshalb dauernd weniger Gäste in die Lokale gingen, was die Wirtsleute aber dem Fernsehen anlasteten.
Die Wirte hatten auf falsche Schwerpunkte gesetzt und verloren. Sie konnten nichts Gleichwertiges bieten, denn in der Glotze sah man die ganze Welt und in den Lokalen bekam man schwer Luft, die voll Rauch waren.
In der Glotze sah er auch das Schöne und die Spiele, von denen alle träumten und viele wollten gewinnen und mitmachen. Die Leute wollten gar nicht mehr sprechen und lehnten jegliche Unterhaltung ab. In den Sendungen hörten sie Dinge, die sie nie träumten und die sie sonst nie erfahren hätten. In den Lokalen gab es einst auch Fernsehapparate. Damals waren die Lokale voll.
Es kam aber oft zu Störungen, denn einige wollten Musik hören und andere schrien und grölten über ihre Probleme.
Als Haupt-Schüler war er während der Turnstunden mitunter in Lokalen gesessen und hatte die Fernsehsendungen angeschaut, die interessanter als die Unterrichtsstunden waren und auch lehrreicher. In jenen wurde durchgehend gesprochen und der Inhalt des Gesagten war wertvoller als das, was die Lehrer von sich gaben, die am liebsten ihn beleidigten, da er zu blöde war, um etwas zu verstehen. Zudem sagte er Dinge, die niemand zuvor vernommen hatte, zumal keiner an solche Dinge dachte.
Er war für die meisten Mitschüler zu dumm, um ernst genommen zu werden. Aber er nahm die Mitschüler auch nicht ernst. Ähnlich war es mit den Lehrern, die sich ihm gegenüber inkorrekt verhalten hatten, damit er sich nicht mehr äußerte und auch seinen Mund hielt, wenn Fragen gestellt wurden. Die Lehrer meinten, er könne nichts weissagen. Das worum sie ihn beneidet hatten, nämlich das Vorsehen in die Zukunft und ins Unbekannte, eine uralte Fähigkeit der Menschen, die alle beherrschten, war den meisten zerstört worden.
Berufsschule
In der Berufsschule war er anders, viel zu ernst und zu erwachsen, zumal er arbeitete und noch müder und ausgelaugter war als zuvor.
Er war inzwischen gewachsen und schwerer geworden, aß regelmäßig und trank genug, aber er war nicht fett oder übergewichtig, sondern zu dünn, aber nicht mehr so schrecklich dünn. An manchen Tagen in der Berufsschule war er mit Kollegen unterwegs, die ihm sympathisch waren und mit denen er sprechen wollte. Er ging in Lokale. Wie üblich wurde getrunken und gespielt. Im Ort gab es ein paar Kegelbahnen, die damals in Mode waren.
Der Wirt war sehr ungehalten, mochte es nicht, wenn junge Leute zu Mittag kegelten. Er meinte, das schickt sich nicht. Aber das war nicht alles, Alkoholika wurden eingenommen und der Wirt brachte die gewünschten Getränke nur zum Teil.
Ein Mineralwasser und eine Mischung wurden bestellt und er brachte zwei Mischungen. Aber der zweite wollte beide trinken, als der eine, der den Sprudel wollte, ihm sein Getränk schenkte.
Da kam ein dritter Berufs-Schüler aus der selben Klasse daher, der sich aufzuregen begann
und meinte, das gehörte sich nicht – mittags dürfe keiner kegeln.
Er sah den Trinker scharf an und meinte, er würde eine solche Nase bekommen und er hielt seine Hand vor seine Nase, um anzudeuten, jener würde eine Runkelrübe kriegen.
Der Wirt lachte und meinte, er hätte beiden Spielern eine ordentliche Ladung verabreicht.
Der aggressive Jugendliche, der dem einen die Runkelrübe prophezeite, meinte zum zweiten, er würde schon sehen, was mit ihm passieren wird und er wollte zu ihm gar nichts weiter sagen, als der Behinderte zu ihm sagte, er würde für seine Frechheit krepieren müssen und er deutete es mit einem waagrechten Zug seiner rechten Hand von links nach rechts in der Höhe seines Halses an.
Der neu Angekommene ging einen Schritt auf ihn zu und verlangte, er müsse das sofort zurücknehmen, aber jener machte keinerlei Anstalt etwas in dieser Art zu tun.
Da meinte der Wirt, er hätte sowieso mehr abbekommen als jener, der beide Mischungen ausgetrunken hatte. Er machte das immer so, wenn einer nicht seinen Wünschen Folge leistete.
Das war eine unglaubliche Situation und von da an war ihm klar, in den Lokalen ging es nicht mit rechten Dingen zu. Überall wurde er angegriffen. Er war jung und agierte ungeniert. Vorher war er ängstlich gewesen. Damals wurden die Leute böse und eifersüchtig. Er gefiel den Mädchen und er arbeitete, obwohl er gesagt hatte, er wollte keiner Arbeit nachgehen.
Er hatte das zwar längst vergessen, doch musste es noch im Hirn gespeichert gewesen sein und mochte die Arbeit keineswegs. Sein ungewöhnliches Verhalten, fiel aber allen auf. Die Leute mussten ihn bloßstellen, um wieder Luft zu kriegen.
Sie wirkten, als wären sie beim Explodieren, wenn sie ihn sahen. Sie meinten, es schadete nicht, wenn er spürte, wie das ist. Unter Verdauungsbeschwerden litt er verdächtig oft, wenn er in die Nähe von Beamten und in Lokalen war.
In der Berufsschule konnte er auch Ideen vorbringen, die nichts mit Politik und Architektur zu tun hatten. Er meinte einmal, als sich Schüler über Brillenträger lustig machten, es gäbe die Möglichkeit Kontaktlinsen anfertigen zu lassen, die niemand sieht und die Augen sogar verschönerten.
Seine technischen Ideen waren grandios, denn er hatte die Idee zur Kletterschalung. Er meinte, man könne eine Schalung konstruieren, die waagrecht und senkrecht per Seilzug weiter bewegt werden kann. Auf diese Art wurden Säulen und Balken sowie Türme schneller hochgezogen und sie würden kaum Aufwand erfordern, da weniger Schalung erforderlich wäre.
Aber er hatte auch Ideen für Passiv-Häuser, die bis heute nicht verwirklicht wurden. Der Voll-Wärmeschutz, die Kalt- und Warm-Dächer und der schwimmende Estrich waren auch sehr erfolgreich.
Er kam sich sehr gut vor, wenn er Recht behielt und genau sagte, was passieren würde.
Seine Prognosen in der Abendschule stimmten genau und die Lehrer wurden böse, sprachen ihm aber alles ab, so wie schon die Lehrer in den vorher besuchten Schulen. Sie mochten die Wahrsagerei nicht. Zeitungen berichteten, abgelehnte Wahrsager bekamen Mittel verabreicht, die sie wieder auf den Boden der Realität brachten. Es ging um jene Verdauungs-Probleme, an denen er chronisch laborierte und die ihm von Herzen vergönnt wurden.
(Das Gas verursachte Blähungen, an denen er oft litt und das Leiden war sehr schmerzhaft.)
Als er die Freundin seiner jüngsten Schwester übernahm, hatte er alle Vorteile bereits wieder verspielt. Er wohnte auch nicht mehr in der Landeshauptstadt, war längst wieder zurück zu den Eltern gezogen, bei denen er ein Zimmer bewohnte. Er fuhr jeden Tag in die Stadt, um zu arbeiten und um die Abendschule zu besuchen, die er belebend fand und als gelungene Abwechslung betrachtete.
Seine neue Freundin hatte einen Job bei der selben Firma wie seine jüngste Schwester, die glaubte, er hätte sie verhext und beleidigt.
Jahre zuvor erlitt sie einen Unfall, an dem sie unschuldig war. Sie bekam danach eine größere Geldsumme als Abfindung. Es gab bleibende Schäden und Folgeschäden waren zu befürchten. Alle Insassen des Fahrzeuges hatten den Unfall überlebt. Sie meinte, ihr Bruder sei an dem Unfall schuld gewesen, obwohl er nicht einmal in der Nähe war. Einige mochten es, ihn als Schuldigen zu bezeichnen, obwohl er nichts Böses getan hatte.
Sie hassten seinen Blick, den er bekommen hatte, nachdem er lange mit Schlafmitteln behandelt geworden war, um weniger Arbeit zu bereiten und um mit ihm perverse Spiele treiben zu können.
Jene Dame, die jünger und kleiner als seine vorherigen Freundinnen war, verhielt sich still und das gefiel ihm. Sie antwortete nie auf seine Reden – schien sie nicht einmal zu hören.
Sie nahm das nicht ernst, was er zu ihr sagte, was er sympathisch fand und ihn dazu verleitete, sie ernsthaft als neue Dauer-Freundin in Erwägung zu ziehen. Er schlief ab und zu bei ihr und sie ließ sich manchmal bei ihm blicken. Ihre Eltern wirkten recht freundlich und hatten nichts gegen ihn einzuwenden.
Nach der Heirat sollte er aber die Abendschule aufgeben und bei der Gemeinde arbeiten, was er ablehnte. Er besuchte nur deshalb die Abendschule, um von der Bau-Arbeit loszukommen.
Es gab öfter Details von ihr zu hören, die ihn beunruhigten, die er aber überhörte, da nicht alles auf die Goldwaage gelegt werden sollte.
Seine Interessen wurden eingeschränkt, nachdem er sich mit der neuen Freundin einließ, die sich zierte und wand und sein Interesse an ihr verstärkte. Ihm ging es stets schlechter, seitdem er wieder in seinem Heimatort war und bei seinen Eltern aß und trank sowie schlief, was ihn einschränkte und verkümmern ließ. Sobald er bei seinen Eltern und Geschwistern lebte, verkam er. Er galt aber überall als übles Subjekt und war stets wie eines behandelt worden.
Er war verstärkt an Sex interessiert, seitdem er nicht mehr den ganzen Tag über arbeitete und nur noch in der Früh die Zeitungen austrug, was eine Arbeit von ein paar Stunden war. Den Rest des Tages tat er, was ihm gefiel.
Er flanierte und träumte sehr gerne. Er vollzog seine Übungen nach wie vor, die ihn stark und überlegen machten. Seine Organe gaben danach die Energien frei, die sie bei den Trainings-Einheiten aufbauten. Er nahm sich aber etwas weniger Zeit dafür.
In der Früh war er mit dem Rad unterwegs und legte einige Kilometer damit zurück.
Hin und wieder war er mit dem Rad nach Hause und wieder zur Arbeitsstelle retour gefahren, als er noch in Klagenfurt wohnte.
Seitdem er aber wieder zu Hause lebte, er sich keine Wohnung mehr leisten konnte und sich auch nicht mehr alles gefallen ließ, was die Leute, bei denen er in Unterkunft war, von ihm verlangten und voraussetzten, war er per Fahrzeug unterwegs und hatte einen höheren Aufwand als zuvor, als er noch in der Stadt gewohnt hatte.
Verschiedene Personen lernte er kennen, als er in Wohnungen weilte. Alle waren recht freundlich gewesen, aber es war nicht lange gut gegangen mit der Gemeinschaft. Streitpunkte gab es und er war alleine und lachte eher, als sich die Dinge anzuhören, die die Leute ihm zu verstehen gaben. Er ließ sich nicht deprimieren, das war der Grund dafür, weshalb jene ihn loswerden wollten.
Zuhause war er deprimiert, wegen der unzähligen Situationen, die er in den Wohnungen zu spüren und zu hören bekam, die nun nachwirkten.
Es waren Beleidigungen darunter und es wurde übel gegen ihn vorgegangen. Er kam sich bedroht vor – im Heimatort, wo er krank wurde, wenn er Lokale besuchte und etwas trank.
Die Freundin war sofort einverstanden, nachdem er ihr einen Heiratsantrag machte. Sie wollten aber beide verschiedene Dinge als sie verheiratet waren. Seit dem Abend-Schul-Besuch hatte er sich sehr eingeschränkt, viel gelernt und einiges nachzuholen.
Seine Probleme wuchsen ständig, zumal seine Ehefrau ihn unter Druck setzte und unzufrieden agierte. Sie deprimiere ihn. Auch in der Schule hatte er merkwürdige Probleme bekommen.
Diese ähnelten den Problemen, die er schon von den Lokalen her kannte, die er oft besuchte, als er noch vierzig Stunden pro Woche beschäftigt war.
Am Bau war er zwischendurch tätig, denn mit dem Geld, das er für die Zustellung kassierte, wäre er nicht ausgekommen. Anschaffungen konnte er sich nur durch zusätzliche Verdienste leisten und auch durch das Stipendium, mit dem er sich einen Wagen anschaffte, um unabhängig zu sein. Es war ein billiger alter Wagen, der aber voll funktionsfähig war. Um den Preis, den er für das Fahrzeug bezahlte, gab es normalerweise nicht einmal ein ordentliches Fahrrad.
Er war inzwischen noch schneller und unordentlicher geworden.
Wenn er zu arbeiten begann, musste er Unmengen leisten, um zufrieden zu sein.
Bei den meisten Bau-Arbeiten war das nicht so schlimm, die durften ohne weiters schnell ausgeführt werden und danach konnte ausgebessert werden. Aber beim Mauern und Schalen war es unbedingt nötig, genau und sorgfältig zu arbeiten, Teile davon blieben nämlich sichtbar.
Er ließ sich aber nicht dazu erweichen ordentlich zu arbeiten, sondern wurde schlampiger. Die Firmen wollten ihn nicht mehr. Es kam zu Reklamationen, die teuer waren und er hatte dafür gerade zu stehen. Kurzarbeiten gab es noch auszuführen, seitdem er nur für wenige Tage oder für höchstens zwei Wochen Energie und Lust hatte, diese Tätigkeit zu ertragen, bei der er seine Zähne zusammenkneifen musste und auch die Augen beinahe geschlossen – sowie die Finger fest verkrampft hielt, um durchzuhalten.
Er dachte sich verrückte Sachen aus, die er nie auszuführen wagte. Nur in seiner Phantasie hatte er das getan und mitunter ein schlechtes Gewissen bekommen und zu leiden begonnen, denn sein „Über-Ich“ war stark ausgeprägt, aber auch sein „Es“.
Stets gab es Gründe zum Leiden und zum Hassen.
Blutleer und still wirkte er, dachte alle Antworten, verwarf die Inhalte aber.
Er wollte sich nicht genieren und auch nicht lächerlich machen.
Er fand sein Leben und sein Tun lächerlich genug und er genierte sich auch dafür in die Abendschule zu gehen und verheiratet zu sein. Als er studierte, kam es ihm auch nicht gut vor, sondern als ein zusätzlicher Grund sich zu ärgern und einzusehen, nichts zu taugen.
Nur in seinen Phantasien war er ein Zampano und gut genug für sich.
Er hatte viele Komplexe; deswegen war es nötig mittels Phantasie zu kompensieren. Bei der Arbeit vergaß er die nötigen Handgriffe.
Er vergaß auch einige Details. Als Hilfsarbeiter hätte er nicht minder fehlerhaft gearbeitet und möglicherweise die Bindemittel vergessen oder die falschen Materialien zum Maurer geschleppt.
Auch bei den Prüfungen in der Abendschule erging es ihm wie in der Pflicht-Schule. Er leistete aber mehr. Trotzdem verwechselte er noch Probleme, Prozesse und auch Gesetze.
Wenn er etwas dachte – beim Essen – und dabei nervös wurde, bekam er Schmerzen, die er kaum noch ertrug. Die gegessenen Nahrungsmittel kamen unverdaut wieder zu Vorschein, in seiner Nervosität verdaute er nichts mehr ordentlich. Die Schmerzen waren sehr stark. Mitunter meinte er sterben zu müssen. Später beruhigte er sich aber wieder und die Schmerzen flauten ab.
Er war durch seinen Hang sich durchzusetzen und zu verwirklichen auffälliger geworden. Die Leute schüttelten ihre Köpfe, wenn sie ihn sahen, denn er war auffällig und redseliger denn je unterwegs. Niemand wollte ihn in seinem Lokal haben und doch war er fast alle Nächte zu Gast.
Seine Ehefrau nervte, die ihn ändern wollte und das trotzdem er bereits über dreißig Jahre alt war, als sie geheiratet hatten. Sie hatten sich nicht einmal ein Jahr gekannt, als sie heirateten, auch kirchlich, was nichts besser machte.
(Paare, die sehr verliebt scheinen, wurden von Geistlichen gesegnet, um sie zu schützen und das Böse auszutreiben, das von ihnen Besitz ergriffen hatte. Sie mögen es nicht, wenn die Pärchen sich wild und frei lieben, anstatt den Ernst des Lebens zu erfassen.)
(Beide hatten eigene Kinder und das Leben scheinbar reichlich genossen.)
Er ging früh schlafen, da er geschwächt war. Die Augen schwollen an, wenn er viel aß und trank. Krank und elend fühlte er sich, schlief oft mit vollem Magen und die unverdauten Nahrungsmittel belasteten Magen und Darm.
(Der Speck gedieh schnell. Jener wuchs an seinen Hüften. Wenn er Butter aß, war er steif und lahm, so wie einst, als es zu Hause noch Butter zum Frühstück gab.)
Sie war zu ihm gezogen. Ihren Sohn ließ sie bei ihren Eltern und meinte verlogen, ihr Gatte habe daran Schuld, denn sie hätte von ihm vernommen, ihren Sohn nicht mitnehmen zu dürfen. Sie hatte aber zu ihm gemeint, er soll bei den Großeltern aufwachsen wie bisher. Der war zwei Jahre alt.
Für einen Unmenschen und böse stellte sie ihn hin, da er ihn nicht adoptiert hatte. Aber er meinte, sie könne das Geld seines Vaters gut brauchen und käme damit sowieso niemals aus, ihr Konto war nämlich ständig überzogen. Ihr größter Ärger bestand darin, dass er sich nicht zu einem gemeinsamen Konto überreden ließ, was gute Gründe hatte.
Sie redete einst spöttisch über einen Verwandten von ihm, der sich scheiden ließ und die Schulden von seiner ehemaligen Gattin übernahm, die Unsummen vom Konto abgehoben hatte und
hätte auch gerne ein solches Konto gehabt, doch er war dagegen und es war kein Verbrechen, wenn Ehepaare eigene Konten hatten, denn in Geldangelegenheiten konnte keiner seiner Partnerin trauen.
Er wollte sie einschulen, denn er benötigte eine Vertretung, wie jeder Zusteller. Wenn er krank war, musste der Ersatz für ihn einspringen. Sie meinte darauf, sie sollte für ihn die Zeitungen austragen, damit er auf der faulen Haut liegen konnte und war zutiefst misstrauisch. Sobald er Bedenken einbrachte, hieß es, er sei ein unmöglicher Kerl und sollte sich dafür schämen. Seine schulischen Erfolge ließen nach und auch seine Ideen waren am Versiegen. Sie akzeptierte seine Bedürfnisse nicht und bestrafte ihn mit Liebes-Entzug. Das bewies, sie war seine Gegnerin.
Er schrieb an einem Roman und nahm auch am Literatur-Wettbewerb der Abendschule teil und war nicht der Letzte, aber seine haarsträubenden Fehler musste der Lehrer ausbessern.
Einige Zeit über funktionierte er relativ schnell. Er dachte schnell und kam deswegen auf falsche Schlüsse und er las auch so schnell, wie er dachte.
Beim Schreiben auf der Maschine war er fehlerhaft – es fehlte an der Sicherheit. Er war zwar schnell doch schrieb er ungenau – die Finger funktionierten nicht nach seinem Willen.
Die linken Finger schrieben oft schneller als sie rechten, deswegen konnte er das Geschriebene nicht einmal mehr lesen, obwohl es in Maschinenschrift und gestochen scharf war.
Er sprach auch stets mit einem Lachen im Ton, was einige irritierte und jene akzeptierten seine Art des Sprechens nicht.
Ein Jahr lang blieb er zu Hause. Er hatte genug vom Zustellen und kümmerte sich um das Lernen. Die Ehefrau verachtete ihn dafür, die schuld an seiner Arbeitslosigkeit war und nicht für ihn die Zeitungen austragen wollte, als er krank war. Deswegen kündigte ihn die Firma, die behauptete, er sei ein Simulant, als er wegen einer schweren Grippe im Bett lag und die Zeitungen nicht ausgetragen wurden. Er hatte der Firma Bescheid gegeben. Den Vertriebsleuten schien er im Weg zu sein, die ihn als Verheirateten ablehnten. Scheinbar lief etwas gegen ihn, denn er wurde am Arbeitsamt hinterlistig behandelt.
Einmal wurde er von einem der Sachbearbeiter zu einem: „Herrn Hirsch!“ empfohlen.
Jener meinte zu ihm, was er gegen den Herrn „Hirsch“ hätte, der sei doch ein so lieber Mensch und verstünde die Probleme eines Menschen wie ihn besser.
Er hatte keine Lust auf Sex und sollte, nach Meinung der Behörden, auf Perversitäten scharf sein.
Es gab aber viele Leute, die darauf scharf waren ihn zu denunzieren und zu veralbern.
Einige hatten ihr falsches Spiel hinter seinem Rücken abgewickelt und er bekam nicht die geringste Chance die Sachlage klarzustellen.
Als er es versuchte, stieß er auf Unverständnis. Die Bürger stellen ihn als Lügner und Ignoranten hin. Er war wegen der notorischen Provokationen sehr nervös und nervlich angegriffen.
Das nützten jene Leute für ihre perversen Späße aus. Was sie davon hatten, war ihm unklar. Es war zu lächerlich, um ernst genommen zu werden und doch war es nervend und er ärgerte sich sehr darüber
Nun war er zu Hause und die Ehefrau ärgerte sich über ihn. Er lebte vom Notstand und der war sehr knapp bemessen, denn der Verdienst seiner Frau wurde hinzugerechnet.
Er hatte durch die Heirat nur Nachteile. Seine Frau wollte stets ihren Willen durchsetzen und ihn, der um einige Jahre älter als sie war, ändern. Das war keine Partnerschaft und kein Zweck-Bündnis, sondern ein Unfug, dem er andauernd ausgesetzt war.
Er bemerkte, zu keiner Arbeit und auch nicht fürs Familienleben geeignet zu sein.
(Auch mit den früheren Beziehungen hatte er ähnliche Probleme, doch noch gemeint, es sei zu überstehen und auszuhalten.)
Die Auseinandersetzungen mit ihr endeten aber nie und das Zusammenleben sollte ewig dauern, deswegen kam er sich wie in einer Zwangsjacke vor und die wollte er zerreißen – aus der Ehe entkommen, die ein Ärgernis für ihn geworden war.
Nach wie vor hatte er Probleme, da er krank und sein Leiden nicht heilbar war. Das gefiel seinen Mitmenschen, die das auskosteten, um sich daran zu ergötzen.
Seine Feinde hatte er bereits kennengelernt. Die wurden zahlreicher – alle kürten ihn zum Feind, um mit Sicherheit zu siegen.
Jene mussten einen Gegner auswählen, den sie konnten. Ganz sicher waren sie in dieser Angelegenheit nicht, sonst hätten sie ihn beseitigt und es lag an seinen Ideen noch leben und nach freiem Willen agieren zu dürfen.
Längst war er paranoid. Das war einwandfrei ersichtlich – auch sein Hang zum Autismus – denn er liebte es alleine und ungestört zu sein.
Wenn er längere Zeit über mit einer Person zusammen war und es zu Auseinandersetzungen kam, spürte er seine Erkrankung verstärkt, aber auch wenn er alleine blieb, erschreckte er mitunter vor den selbst erzeugten Geräuschen und vorm eigenen Schatten.
Im Gasthaus teilte er einst mit, eine große Gefahr ging von einigen Staaten Asiens aus und die Russen sollten sich gegen die Umtriebe der Afghanen und ehemaligen Perser und gegen alle Staaten, die islamischen Glauben pflegten, stellen, denn auch sie seien durch jene gefährdet.
Er meinte, das sei unbedingt nötig.
Die Russen sollten in Afghanistan einmarschierten und sie taten es auch, aber andere Mächte, der Westen u. s. f. wollten das Unternehmen stoppen und er wurde von den Hörenden und allen Leuten, die seinen Worten Folge leisteten, schließlich zum Idioten erklärt und die Russen zogen sich wieder zurück. Er war sicher, das konnte nur ein schwerer Fehler sein. Aber die Staatsmänner und alle Leute, die ihn nicht mochten, hatten seine Aussagen falsifiziert, um ihn zu entmachten.
Sie unterstellten ihn in jeglicher Frage, die politischer Natur war, Inkompetenz und auch den „Idioten“ bekam er oft zu schlucken. Es war aber völlig sicher, die Leute hatten sich damit geschadet und er hatte die Gewissheit erlangt, die Menschen wollten sich nicht helfen lassen.
Der Fanatismus im islamischen Gebiet wurde grausamer und militanter. Es ging darum Andersgläubige und Frauen zu unterdrücken. Sie schreckten nicht zurück, wenn sie Gegenwehr zu spüren bekamen und provozieren mit verstärkter Brutalität und bekämpften Unschuldige.
Sie brachten Missionare um, die Heiden bekehrten und ihren Glauben verkündeten.
Viele Staaten wurden unterminiert – mit Schergen und Fanatikern, die ihr Unwesen trieben.
Der Terror nahm zu, als die Fanatiker keine Gegenwehr spürten und dort zuschlugen, wo niemand an einen Anschlag dachte. Sie redeten und schrieben über den heiligen Krieg. Ihr Prophet wurde oft erwähnt, der ihnen die Weltherrschaft weis gesagt hatte und allen Helden das Himmelreich versprach. Wie jener das meinte ist unklar.
Die Aufgebrachten, die sich sehr stark und besser vorkamen, assimilierten so wie die Christen und die Heiden und sie mussten auf die gleiche Weise sterben, wollten sich dafür aber an allen rächen.
In jenen Ländern gab es nicht nur Fanatiker, sondern jede Menge von braven und friedliebenden Menschen, die nie ihre Hand gegen Heiden erhoben und auch fremde Anschauungen akzeptierten.
Es war schwer einen Strich zu ziehen und festzulegen, wer von der einen und wer von der anderen Seite die Schuld am Streit hatte. Es wird nicht lange dauern, bis der Kampf beginnt und der Tod regiert. Einige Jahre später erwies sich die Entscheidung, die die Politiker gegen sein Dafürhalten getroffen hatten, als falsch. Die besagten Staaten wurden doch als Gefahrenquelle eingestuft, aber die Amerikaner übernahmen die Aufgabe, die Gefahr zu bannen. Doch die USA ist nicht an Frieden und Sicherheit interessiert. Je größer die Auseinandersetzungen sind, desto mehr Gewinne erzielen sie nämlich.
Er machte sich über die Welt und die Menschen große Sorgen und wollte allen helfen und nicht den Mitmenschen auf die Nerven fallen. Trotzdem wirkten einige, als ginge er ihnen auf die Nerven. Jene hatten sonst keinen Grund, ihn zu beleidigen und anzugreifen, als sei er an allem schuld.
Nicht einmal beim Arbeiten hatte er Ruhe und er bemerkte, die Menschen wollten ihm Böses antun.
Wenn er nicht vorsichtig war, bekam er Probleme. Die konnte er nur bewältigen, indem er sich absonderte, um nicht angreifbar zu sein. Seine Feinde wirkten überall gegen ihn.
Er wurde als unbrauchbar hingestellt, da er nicht pervers war und sich über die Vorgangsweise der Geistlichen und Bediensteten, gegen ihn, beschwerte.
Ihn als pervers hinzustellen, wagten einige, die pervers waren. Die anzüglichen Bemerkungen der Bediensteten des Arbeitsamtes bewiesen, dass sie es auf ihn abgesehen hatten, denn sie taten so, als sei er ein Lügner und als hätte er ihnen nicht mitgeteilt, ein Bau-Techniker zu sein.
Außerdem hieß es, sie hätten es gleich sagen können, es würde nicht gutgehen. (Sie meinten die Heirat.)
Die Scheidung, die er als eine Genugtuung empfand, war keine Niederlage, sondern ein Sieg der Vernunft. Seine Ehefrau akzeptierte ihn nicht und verlangte von ihm Abgelehntes.
Sie wollte einen anderen Ehemann haben, sonst hätte sie ihn nicht zu ändern versucht.
Dabei jammerte sie, wollte den Anschein geben, er verstünde sie nicht und sie meinte es nur gut mit ihm. An jenem Abend, nachdem der Landeshauptmann angeschossen wurde, bekamen die Abendschüler unterrichtsfrei. Er war früher als üblich zuhause und er erwischte seine Frau mit dem Priester beim Sex und beide meinten frech, das habe nichts zu bedeuten. Er bekam auch eine Prise Gas des Vergessens verabreicht, aber dieses Erlebnis wurde von ihm nicht gänzlich vergessen.
Seine Leiden verschlimmerten sich, auf die Nerven fiel sie ihm dauernd und sie wollte nie nachgeben, wenn es um ihre Ziele ging. Er ließ sie gewähren und meinte, sie könne ja dorthin fahren, wo sie hinwolle, doch er habe zu tun und er wolle sich ausruhen.
Danach holte sie ihre Verwandten, um gegen ihn zu wettern. Sie stellte ihn als Unmenschen hin, obwohl sie die unmenschliche Person war, die durch und durch egoistisch und selbstsüchtig agierte. Jene, die Umgang mit ihm, seiner Ehefrau und ihrem Kind hatten, taten, als sei er ein Unmensch. Sie ließen sich dazu herab, sich in seine Angelegenheiten zu mischen und provozierten ihn gemeinsam, als sei er unzuverlässig und als wären sie einwandfreie Bürger.
Er redete oft von Scheidung, denn das war die beste Methode sie zum Schweigen zu bringen.
Sie verbot ihm das jemals wieder auszusprechen und er vermied es überhaupt noch mit ihr zu reden. Seine Gespräche begriff sie nicht, sowenig wie er ihre Aussagen.
Sie gehörten nicht zusammen, ergänzten sich nicht einmal, schienen in verschiedenen Welten zu leben. Sie lebte in einem Erd-Loch und er im Himmel, den er nicht aufzugeben bereit war.
Für sie wollte er sich nicht opfern.
Nach einem Unfall, den ein Zöllner verschuldete, kam es zur Verhandlung. Sie hatte vergessen, vor dem Crash einige Sätze mit ihrem Ehemann gewechselt zu haben. Dann fuhr der Zöllner auf ihren Wagen auf, in dem sie saßen und warteten, um nicht überfahren zu werden. Die Verhandlung bewies einmal mehr, Juristen hatten die Urteile gefällt, ehe es zur Verhandlung kam. Sie hielten mit dem Zöllner. Der stand ihnen näher.
Sie stellten den Versehrten erst als Lügner hin und einer der Juristen verlangte, er soll endlich gestehen. Auch die liebe Ehefrau griff sich an ihren Kopf, als er seine Aussage machte. Er durfte aber bei ihren Aussagen nicht zuhören, denn er sollte als Lügner und Betrüger entpuppt und denunziert werden. Er wurde ein zweites Mal gefragt und die Fragestellende wollte unbedingt wissen, was sich nach dem Anhalten vor dem umgestürzten Baum ereignete. Er erzählte vom Gespräch und da erinnerte sich auch die Ehefrau daran. Erst fragte sie, ob er nicht den Baum wegräumen bzw. nachschauen wolle, was passiert sei. Er antwortete darauf, erst sei zu warten, bis jenes Fahrzeug vorbeigefahren war. Er war gerade dabei die Türe zu öffnen und auszusteigen, als der Nachkommende auf den Wagen auffuhr.
Er wundere sich. Die dritte Kusine des Zöllners fehlte nämlich bei der Verhandlung und der Zöllner war an jenem Abend betrunken – er konnte nicht einmal stehen. Er saß die ganze Zeit über im Wagen und es gab kein Protokoll durch Gendarmen, die die Sache verschleppten, um in weiterer Folge diese Verhandlung zu ermöglichen. Von den Wetter-Verhältnissen war auch keine Rede. Die Situation wurde anders dargestellt, als sie tatsächlich war. Allerdings musste der Beamte einräumen, dass die Sicht tatsächlich sehr schlecht war.
Damals war er in einer sehr aggressiven Stimmung. Einige hatten sich gegen ihn verschworen – stets ging es nur gegen ihn. Seine Frau hatte ihm oft gesagt, es stünde nicht gut um ihn, wenn er nicht alles korrekt angebe. Aber er hatte die Tatsachen mitgeteilt.
An jenem Tage war seine Ehefrau kleinlaut und sie sah ein, ihm Unrecht getan zu haben.
Sie entschuldigte sich auch, was er aber nicht akzeptierte. Er hatte sich fest entschlossen sich von ihr zu trennen, suchte nach einer guten und raschen Lösung, um die Angelegenheit über die Bühne zu bringen.
Er war nicht mehr ganz bei ihr und wollte nicht mit ihr Sprechen. Das war die einzige Möglichkeit den Ärger zu minimieren, den er durch sie andauernd zu erdulden hatte.
Sie und ihr Sohn, hatten ihn zu ihrem Feind erklärt. Es gab eine Front der Beiden gegen ihn.
Beide hatten vor ihn zur Strecke zu bringen, um frei zu werden. Sie spielten die Gefangenen und Unterdrückten, obwohl sie ihn unterdrückten und gefangen gehalten hatten.
Auch seine Eltern wollten ihn in jener Zeit fertig machen. Er hatte zu studieren begonnen, fühlte sich krank und verfolgt und war nach wie vor nicht in der Lage zu lernen und sich auf etwas zu konzentrieren.
Es wurde wieder vergiftet – von allen, die mit ihm Umgang hatten, die ihn abstrafen wollten, so wie der Zöllner und auch die Justizbeamten, die sich durch seine Aussagen beleidigt fühlten. Niemand vertrug die Wahrheit, wenn sie von ihm geäußert worden war.
Sie wollten ihm die Wahrheit sagen, aber sie waren nicht dazu fähig. Sie waren deshalb die Unterlegenen. Was sie konnten, das war lügen und betrügen.
Darin waren sie große Klasse und wahre Meister, denn sie meinten sie wären die Klügeren und die Besseren, die mehr verdienten und angesehene Bürger waren.
Sein Leben stand am Rande des Ruins. Nie hatte er gespart und er war nicht an der Umwelt und an Freundschaften interessiert. Sie hatten ihn stets Schwierigkeiten bereitet, wobei auch die lieben Freundinnen ihre Ziele anvisierten und ihn als Mittel zum Zweck benutzten.
Er war auch nicht besser als die Leute, die er kennengelernt hatte, aber er beherrschte sich, um Frieden zu schaffen, der nötig war.
Wer nur seine Ziele anvisiert, der interessiert sich nicht für seine Umwelt, sondern wird eine biologische Maschine, die funktioniert und auf Voll-Betrieb schaltet. Nichts kann sie stoppen, außer der Tod, Unfälle, Krankheiten…
Alleine hatte er keine Chance und konnte nicht einmal in der Fremde neu beginnen, ohne Geld, das nötig war, um das Land verlassen zu können und sich eine neue Bleibe zu erstehen.
Wer will schon im Wald hausen und unter Bäumen schlafen, wenn es kalt und feucht ist?
Er war verwöhnt, so wie alle, die in der zivilisierten Welt aufwuchsen.
Wenn er daran dachte, auf die Annehmlichkeiten verzichten zu müssen und auf sich allein gestellt in der Einöde zu leben und sich dort behaupten zu müssen, war er schon zu Kompromissen bereit. Er war zu dumm, um sich ein Leben wie die Tiere vorstellen zu können, die keine Vorteile genossen, kein Hab und Gut besaßen und auch keinen Anspruch auf Landbesitz stellten.
Er war dem Größenwahn verfallen, der besagte, er könne mehr als üblich. In seinen Träumen bezwang er nämlich auch seine Natur.
Er konnte in die Tiefe springen, ohne Schaden daran zu nehmen und er versank im Sog, der ihn verschluckte. Aber er bemerkte dabei, er bekam so gut wie keine Luft und wenn er erwachte, lag er tief in Decken gehüllt und die Nase war verstopft.
In der Zeit, von der Geburt bis zum Studium hatte er sich kaum verändert und das Wesentliche vergessen. Wenn er sich kurzzeitig an seine Fähigkeiten erinnerte, vergaß er sie rasch wieder, er benutzte sie nie, beobachtete nur die Welt und das Treiben der Lebenden, ohne das Geringste daraus zu lernen. In den Träumen erlebte er, was er im Wachen erlebte, wenn er unter Personen war, die miteinander sprachen. Er war ein Teil der Welt und auch der Gesellschaft, bekam die Umtriebe mit und begriff alles, wenn er nicht zu beschäftigt mit sich und seinen Problemen war, die er nie stark werden ließ und denen er sofort nachging, um sie loszuwerden.
Wenn er seiner Tätigkeit nachging, er war nach wie vor Zusteller, aber bei einer anderen Zeitung, dachte er an die Pläne und seine Phantasien, die nichts weiter als Spinnereien geblieben waren und ihn mit Trauer und Leere ausfüllten. Sein Leben lang war er als böse eingestuft worden.
Er war auch nicht mehr interessiert an einer Familie, denn die hatte ihm die letzten Nerven gekostet und er war sicher, dafür ungeeignet zu sein.
Selbst die Familie, der er entstammte, hatte in ihm das Böse gesehen, obwohl er meist traurig und niedergeschlagen war und die Blutsverwandten ihn nicht verstehen wollten, er die Schmerzen kaum aushielt, die ihn plagten, stets als das Böse hingestellt, obwohl er nichts Böses getan hatte.
Er war für alle das Böse. Jeder benötigte ihn dafür. Jene wollten keine Schuld an ihrer eigenen Bosheit haben. Sie lehnten sie und alle Aggressionen ab, indem sie ihn aggressiv behandelten und auch bestraften, wann immer sie böse waren, indem sie ihm ihre eigene Schuld zuschoben. Sie sahen seine Schwäche und seine Behinderung als einen Grund böse zu agieren und auch böse zu werden und nicht nur die Eltern und Geschwister waren drauf und dran ihn für seine Gebrechen zu strafen und als böse zu verurteilen, sondern alle Personen, die mit ihm Umgang hatten, wie Lehrer, Mitarbeiter, Kollegen, Mitschüler, Freundinnen u. s. f. Er wurde missverstanden und seine Gesten, die er nicht einmal mitbekam, wurden als beleidigend eingestuft.
Es wunderte ihn, weshalb sie ihn überhaupt am Leben ließen, wenn sie in als böse und dumm empfanden. Sie hätten ihn bei der ersten Gelegenheit los sein können, als er ein Kleinkind und beim Ersticken und Verhungern war. Sie hätten ihn nur noch in das offene Grab senken müssen, dann wäre es soweit gewesen.
Einige Male hatten ihn Personen vom Orden hinrichten wollen, aber das misslang jenen.
Im Krankenhaus war er einige Male. Als er im Tiefschlaf gehalten wurde, hätten ihm jene bequem eine Überdosis vom Schlafmittel verabreichen können, dann wäre er erlöst und vom Leben befreit gewesen und niemand hätte sich mehr an ihn stören müssen. Er fragte sich oft, wieso die Menschen ihn verängstigten und erschreckten. Sie hätten es nicht nötig gehabt, wenn er nicht mehr am Leben gewesen wäre und er wäre längst verstorben, hätten die Ärzte und die Eltern ihn nicht gerettet.
Er hatte die Ärzte nicht gerufen, wenn er krank war, dazu war er unfähig gewesen.
Stets waren es die Eltern, insbesondere seine Mutter und auch seine Ehefrau, die sich um ihn sorgten, wenn er schwer erkrankt war. Ob ihm wirklich schon der Tod beschert gewesen wäre, wenn die Ärzte nicht gekommen wären, ist unklar.
Er arbeitete bei einer anderen Zeitung und war zufrieden, als er sich von der Scheidung erholt hatte und vermutete, seine geschiedene Frau kränkte und schwächte ihn per Suggestion, da sie ihn ständig leiden lassen wollte. Ihre Rache schien schuld daran zu sein, dass er nicht mehr in Ordnung kam. Aber auch sein Lebenswandel war daran schuld, denn er schlief wenig und war mehrfach beschäftigt – zumal er wenig Geld verdiente.
Sein Lebenswandel war zu aufwändig und er konnte sich nichts ersparen. Sein Wagen war auch abzuzahlen, den er mittels Kredit erstanden hatte. Alimente waren zu berappen und die Wohnungs-Kosten waren hoch.
Er fuhr alle Tage über einhundert Kilometer, als er die Zeitungen zustellte und zur Arbeitsstelle bzw. Baustelle fuhr. An einigen Tagen pro Woche fuhr er auch noch zur Universität, um Seminare zu besuchen. Zu Beginn seines Studiums, er studierte Mathematik, sollte er die Tafel löschen, was er aber ablehnte und meinte, der Professor sollte sie löschen.
Er lehnte es ab auch nur einmal die Tafel zu löschen, was ihm nicht guttat, wenngleich er sich wenigstens nicht vor den Studierenden erniedrigte.
(Mathematik-Lesungen fanden am Vormittag statt, die er nur wenige Wochen über besuchte.
Bereits nach etwa einem Monat des Studiums übernahm er eine Tätigkeit auf einer Baustelle, um sein Minus am Konto zu tilgen.)
Im Sommer, nach der Scheidung lernte er eine nette Dame kennen, die in der Gegend ihren Urlaub verbrachte. Sie war jünger als er und leise. Weshalb sie nichts sagte, war ihm klar. Frauen schwiegen lieber, wenn sie mit Männern zusammen waren, die um sie warben.
Es war wieder Erotik im Spiel. Es ging um die Liebe, die stimmen musste, sonst war die Angelegenheit Quatsch und sollte unterbleiben.
Liebe war stets das Wichtige, bei einer beginnenden Liebschaft. Bei älteren Personen, gibt es die plötzliche Verliebtheit nicht mehr, die eine Form der Manie ist und verblödend wirkt. Aber es gibt auch Leute, die erst durch die Verliebtheit klug und raffiniert werden.
Nicht jede Verliebtheit sollte über einen Kamm schert werden. Es kommt stets auf den Moment an, der den Sinn der Sache enthält.
Was bezweckt die Verliebtheit, fragt sich einer, denn es gibt stets Hintergründe und jeder darf überlegen, was nie schadet. Wenn einer nicht überlegt, kann er böse Überraschungen erleben.
Die Urlauberin war am Flirt interessiert. Sie hatte kürzlich Enttäuschungen erlebt, denn der letzte Freund hatte sie abserviert. Sie wirkte betrübt, depressiv bzw. verstimmt, wie er und diese gemeinsame Welle hatte sie zueinander gebracht. Sie tanzten und es war ein angenehmes Gefühl miteinander zu reden. Sie sah ihn prüfend an. Er wirkte nicht ganz normal auf sie. Angeschmiert war er, wegen seiner Arbeit und dem anschließenden Reinigen. Er war überanstrengt, nach sechzehn Stunden Arbeit pro Tag.
Das Zustellen der Zeitungen war nicht so leicht wie sich die Leute das vorstellen. Er hatte knapp dreihundert Zeitungen zuzustellen und das innerhalb von etwa drei Stunden und das bei einer Weglänge von über achtzig Kilometern.
Er musste sich sputen, um nicht zu spät mit der Zustellung fertig zu sein. Etwa um sechs Uhr früh war er jeden Tag mit dieser Tätigkeit fertig und musste um etwa halb drei Uhr früh aufstehen.
Danach frühstückte er, um gleich darauf zur Baustelle zu fahren. Meistens war er gerade erst um sieben Uhr früh dort oder gar später, was den Vorgesetzten und auch den Bauherrn verärgerte, der sich über die Verspätung aufregte. Niemand begriff, wie jemand – bereits müde wirkend – zu spät zur Arbeit erscheint. Oft ließ er das Frühstück aus, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen und doch hatte er mehrmals keine Chance rechtzeitig zur Baustelle zu gelangen, wenn ihm die Zeitungen zu spät zugestellt wurden. Auch wenn er einen Unfall hatte oder aufgehalten wurde, konnte er zu spät ankommen. Das fiel auf und die Leute stießen sich daran und stellten ihn als unpünktlichen Menschen hin, was übertrieben war, denn er arbeitete die Zeit ein und es war egal, ob jemand ein paar Minuten später oder früher anfing oder am Abend früher oder später heimfuhr.
Ihm kam die Zeit wie eine Ewigkeit vor, in der er keine Freundin mehr hatte. Seit der Scheidung schaute er keine Frau mehr an und die alten Bekanntschaften wollte er nicht pflegen, die ihm nicht in besonders guter Erinnerung geblieben waren. Er war genervt, alles war noch übler geworden. Schöner hatte er sich das vorgestellt und gemeint, die gewonnene Freiheit fehlte ihm, was aber nicht zuzutreffen schien, denn es ging ihm trotz der Freiheit schlechter als während der Ehe, in der er nach der Pfeife der Ehefrau zu tanzen hatte, die ihm die Luft rauben wollte.
Die neue Freundin nahm er gleich mit nach Hause, obwohl sie sich am ersten Abend sträubte.
Er meinte, sie sollte sich nicht zieren, denn sie bliebe nur noch wenig Tage hier und dann wäre sie unerreichbar für ihn. Sie ließ sich überreden und war eine Vorarbeiterin.
Auch Hausmeisterin wollte sie werden, was sie sich noch nicht so recht vorstellen konnte. Ihren Job wollte sie nicht aufgeben. Es war aber kein Job in dieser Gesellschaft sicher, das war ihr klar. Er erzählte von seinen Problemen und davon, frisch geschieden zu sein und was er beruflich tat, sonst käme er nicht mit dem Einkommen aus.
Er vergaß geflissentlich vom Studium zu erzählen, das er begonnen hatte, das schreckt eine Dame ab, die fleißig war und keinen alten Studenten aushalten wollte, zumal jene nur auf Streit und Betrug aus waren.
Die Abende mit ihr waren sehr schön. Sie unterhielten sich gut, waren oft unterwegs. Sie wirkte unsicher und fragte, wieso er soviel Freizeit habe, wenn er am Wochenende mit ihr unterwegs war. Sie hatte mit ihren Freunden scheinbar ähnliche Probleme gehabt. Er wirkte auf sie wie ein Krimineller, der es auf sie abgesehen hatte und sie ausnehmen wollte. Er wirkte jung, war auch relativ stark und gut aussehend.
(Er war fünfunddreißig, wirkte sportlich, jeden Tag wurde geübt, damit er glücklich war. Wenn er das Training ausließ, fühlte er sich schwach und er wurde unsicher.)
Sie trafen sich auch nach ihrem Urlaub. Er konnte sie nicht vergessen und machte den Fehler ihr zu folgen. Sie wirkte erst als hätte sie die Paranoia – fragte, was passiert sei und wem sie das Glück zu verdanken habe. Er beruhigte sie aber gleich und lud sie ein – fragte, ob sie ihn bereits vergessen habe. Sie musste lachen, zumal das nicht so übel war und sie mochte ihn doch, auch wenn er nicht ihr Ideal zu sein schien.
An Wochenenden trafen sie sich und wenn er nicht zu ihr fuhr, kam sie zu ihm. Sie trafen sich beinahe jede Woche, was nicht gerade billig war, denn sie wohnten über dreihundert Kilometer voneinander entfernt.
Aber sie genossen die Zweisamkeit und es war besser als sich zu langweilen und auch sie hatte keinen Freund, weswegen er auch auf die Idee gekommen war, die Beziehung zu verlängern.
Wahrscheinlich hätte er es aber besser doch sein lassen sollen. Sie zeigte die unangenehmen Eigenschaften sogleich offen, was stets bedeutete, sie wollte ihn loswerden und doch ließ er sich das nicht gefallen und versuchte uralte Tricks, um sie zu besänftigen und für sich einzunehmen.
Ihre Eltern und Geschwister hielten nicht viel von ihm – er hatte einen üblen Ruf – was er aber nicht beachtete. Er dachte sich nichts Böses, besaß auch so gut wie nichts. Hätte er sich großzügiger gezeigt und eine eigene Wohnung gehabt, wäre die Sache besser für ihn gelaufen und er hätte eine neue und beständige Liebschaft.
In der Bundeshauptstadt wollte er Fuß fassen – vermochte es nicht anders – denn er war zu alt und verkalkt, um sich grundlegend zu ändern und er probierte es in verschiedenen Berufs-Sparten. Anfangs hatte er Arbeitslosengeld kassiert. Er wohnte bei der Freundin, die in Wien eine Bleibe hatte, seitdem sie dort den Hausmeister-Posten ausübte.
Sie befürchtete, er würde allen auf die Nerven fallen. Er sagte zu ihr stets nur das Nötige, um nicht klar zu machen, wie es um ihn stand.
Er hatte nicht die geringste Chance auf einen grünen Zweig zu kommen. Er meinte nach einem Monat zu ihr, er würde in Wien bleiben, sich hier heimisch machen und sich eine Arbeit suchen.
In dem Monat, den er dort verbracht hatte, war sie schon nervös geworden.
Er war zu anstrengend, irgendwie anders geworden. Sie entfremdeten sich.
Sie meinte, es ginge so nicht weiter und er sollte sich umgehend eine neue Bleibe suchen,
regte sich über eine Telefon-Rechnung auf und meinte, er hätte sie verschuldet.
Aber es stellte sich heraus, er war nicht der Täter gewesen und sie beruhigte sich, als er ihr Geld als Entschädigung gab und er lud sie zum Essen ein. Wenn sie ausgingen, erstattete er ihr stets alle Auslagen.
Er fand rasch eine Wohnung bei einer älteren Dame, die noch einen Untermieter einquartiert hatte, der Koch war. Der hatte ähnliche Probleme wie er. Sie unterhielten sich über Ergebnisse im Sport und wetteten. In den ersten Wochen hatte er keine Tätigkeit gefunden und was er auch unternahm, er verdiente nichts. Die schönen Tätigkeiten waren nur für jene gut, die schon genug Geld hatten. Wer nichts besaß war dazu verdammt einen üblen Job zu verrichten, um nicht zu verhungern.
Ab und zu kam er noch mit der Freundin ins Gespräch und als er endlich einen Job bei einer Wach-Firma hatte, war er trotzdem nicht glücklicher, denn er verdiente wenig und musste am Tag schlafen, was die neugierige Vermieterin aufregte, die ihn für einen Banditen hielt.
Als sie ihn aber in der Uniform sah, war sie enttäuscht.
Sie hätte es lieber gesehen, wenn er ein Gauner gewesen wäre, denn diese nützte sie aus und legte sie liebend gerne herein. Sie ließ die Mieter auch ihren Stromverbrauch begleichen, denn sie tat, als hätten sie die gesamte Wohnung gemietet, obwohl sie den größten Teil derselben für sich behalten hatte.
Ihr Sohn war Professor der Psychologie und sie redete über ihn und seine Leistungen
und hegte den Verdacht, der neue Mieter sei ein Student und studiere Psychologie, wie einst ihr Sohn. Aber er konnte sie beruhigen, denn er hatte keine Lust neuerlich ein Studium zu beginnen.
Er war zu müde und überfordert und hatte keine Ahnung, weswegen er Probleme hatte. Die Arbeit und auch der Haushalt – die gesamte Belastung, die er auf sich genommen hatte, wurde stressig.
Er wollte schlafen und nie wieder aufwachen, was aber auch nicht half, denn die Probleme mehrten sich. Sein Konto war überzogen und er suchte einen zweiten Job, sonst konnte er nicht einmal die Miete für die Wohnung bezahlen. Er musste für die Ernährung aufkommen sowie für andere Ausgaben und seine Zähne waren zu sanieren.
Es war sehr belastend für ihn in dieser riesigen Stadt das zu finden, was er benötigte.
Dazu war er die meiste Zeit über mit dem Wagen unterwegs, was Unsummen kostete und nicht nur Geld, sondern sehr viel Zeit und Nerven. Er wurde nervöser und zugleich, wegen der Unmengen an Energien und Menschen, hysterisch und war auf Gelderwerb fixiert.
Er musste arbeiten und der Schlaf musste in seiner Freizeit hintan halten, der sehr kurz ausfiel.
Mehrere Jobs gleichzeitig waren auszuüben.
Er war sogar mit einer Witwe liiert, die ihn nervte und nur für ihre Zwecke benötigte, denn sie kam mit ihrer Pension nicht aus, aß Unmengen und ihre Wohnung war trotz ihrer Kleinheit zu teuer, um ihr größere Sprünge zu gewährleisten. Er kam sich bei ihr wie in einem Gefängnis vor.
Ähnlich wie seine Ehefrau, wollte sie stets bei ihm sein, wenn er nicht arbeitete. Sie spielte die Eifersüchtige und der Streit eskalierte, auch ändern wollte sie ihn, was scheinbar alle Frauen versuchten, um ihren Freund möglichst rasch über den Jordan zu bringen.
Obwohl er niemanden in Wien kannte, schienen ihn viele Personen zu kennen. Sie kritisierten ihn unentwegt. Prominente bekam er selten zu Gesicht. In den Nächten war er an freien Tagen unterwegs. Als Wach-Organ fand er selten Zeit fürs Ausgehen.
Wenn er kein Geld mehr hatte, ging er zum nächsten Bankomat, um sich welches zu holen.
Am liebsten ging er um Mitternacht, um sich die doppelte Summe holen zu können – vor Mitternacht und kurz danach galten als verschiedene Tage und er konnte jeweils das Maximum für sich herausholen. Das konnte nicht lange gut gehen. Das Konto war hoch überzogen und weder die Kredite für den Wagen noch die anderen Ausgaben wurden noch über sein Konto bezahlt. Die Bank ließ kurzum seine Karte einkassieren, was zusätzliche Kosten verursachte.
Zwischendurch fuhr er nach Hause, um sich bei seiner Mutter blicken zu lassen. Die neue Freundin wollte auch mitfahren. Sie war zu Beginn der Beziehung hübsch und wirkte verliebt und er benahm sich ordentlich. Damals hatte er noch nicht um Geld gespielt.
Als er seinen Wagen verkaufen musste und er kein Geld mehr von der Bank bekam, ihm größere Probleme drohten, war der erste Knick zwischen ihr und ihm entstanden und die Kosten mehrten sich, zumal sie per Zug reisten.
Sie ließen sich sogar beim Schwarzfahren erwischen. Wenn er beim Spielen gewann, begann er noch exzessiver zu spielen, um noch mehr zu verlieren. Als er nicht mehr arbeitete und längere Zeit über im Krankenstand war, spielte er und häufte Schulden an, obwohl er soviel Geld kassierte, wie zuvor beim Arbeiten.
Nach ein paar Monaten im Krankenstand versuchte er es noch einmal mit dem Arbeiten und kam vom Regen in die Traufe. Er war nun als Streifen-Fahrer eingestellt, was noch übler ist als das Bewachen eines großen Objektes.
Nebenher begann er bei einem Klub im Lager zu werken. Die dort fix Beschäftigten waren der Club-Leitung zu schade dafür.
Das Fahren bei der Wach- und Schließgesellschaft war anstrengend und es kam ihm teuer, deshalb hatte er die Firma rasch gewechselt und war wieder als Wachorgan tätig. Das war ruhiger und doch auch nicht, denn ausgerechnet bei ihm kam es zu Einbrüchen und Vandalismus, was ihn sehr aufregte und zu verstehen gab, niemand mochte ihn so recht in diesem Job.
Auch in Wien hatte er sich nicht hinterm Berg gehalten. Er hatte Wachen, die mit ihm gemeinsam Dienst schoben, mitgeteilt, die Dänen würden Europameister, die aber nicht einmal für dieselbe qualifiziert waren und nur mitspielen durften, nachdem die Jugoslawen ausgeschlossen worden waren. Die Dänen waren Außenseiter und schafften es tatsächlich, was die Wachen sehr glücklich machte, die einen hohen Einsatz auf die Dänen zu setzen wagten.
In seiner Heimat, im Lokal, das er trotz allem noch aufsuchte, in dem seine Schwester einst tätig war, die aber auch schon die Scheidung eingereicht hatte, ließ er hören, das Springen von hohen Brücken, per Gummiseil sei eine gute Möglichkeit Geld zu machen und erklärte, wie es funktionierte und fügte hinzu, er selbst würde solches nie wagen.
Die bulgarische Freundin machte ihm in jener Zeit Probleme, als sie sich an ihn klammerte.
Sie war sicher von ihm betrogen zu werden und er sollte es auf ihr Leben abgesehen haben und
hatte nicht alle Tassen im Schrank. Er hätte sie krank gemacht, äußerte sie böse.
Aber in Wahrheit hatte sie etwas mit ihm angestellt. Er hatte auch den Verdacht, sie treffe in den Nächten andere Männer und ließ sich mit jenen ein. Zeit hatte er keine für sie und lernte nebenher für die Latein-Prüfung, die er unbedingt schaffen wollte, um wenigstens eine Prüfung an der Universität abzulegen. Er machte sich wenig aus den Schulden und den Problemen, doch war ihm jede zusätzliche Belastung unerträglich. Er ertrug die Lebens-Umstände nicht mehr und begab sich wieder in den Krankenstand, in den ihn Bedienstete drängten.
Bei der Arbeit war er zuvor zusammengebrochen. Aber niemand wollte ihn untersuchen. Die Krankenkasse schien mehr über ihn zu wissen als er und hielt ihn nicht für arbeitsfähig.
Manchmal sah er auf der Straße berühmte Stars – die berüchtigten Leute dieser Stadt.
Sie kannten ihn nicht, aber er hatte sie bereits im Film und Fernsehen und per Musik-Sender gesehen und gehört.
Auch die berüchtigte Person, die damals kurzzeitig frei war, der schöne „Jack“, der rasant auf den Straßen Wiens unterwegs war, überfuhr ihn, mit einem Ford Mustang beinahe, als er über eine Straße schritt. Er sah ihn sogar im ORF – Center aus größerer Entfernung.
Einer der berühmten Fernseh-Stars, ein ältlicher Mann, redete ihn in einem Lokal an, der zufällig zusah, als er das Messer abschleckte, um ihn seines anzubieten, falls er noch nicht genug bekommen hätte. Aber er meinte, er solle es alleine tun, er mache so etwas nur mit seinem Besteck. Den besten Sänger des Landes, sah er an sich vorbeigehen und stellte fest, er war ein kleines Bürschchen, das sich unauffällig benahm. Ihn hatte er einst unfeiner Emotionen bedacht. Seinen ersten Hit mochte er nicht sonderlich. Es ging um den Kommissar…
Jahre zuvor hatte eine von jenen, die seinen Song summten und den Versehrten ablehnten, vorgebracht, jener sei ein richtiger Mann und vor dem könne er sich verstecken. Da antwortete er ihr, er wolle nicht mit ihm tauschen. Bei jenem hätte keine Frau eine Chance und er würde nur ein kurzes Leben haben und das würde unglücklich sein und tragisch enden. Das verärgerte diese Frau und sie fauchte ihn an und verließ den Raum. Er war danach einige Zeit über krank. Nur das Getränk der Bedienerin konnte schuld daran gewesen sein.
Er sah aber auch andere berühmte Künstler, die oft im Film und Fernsehen zu sehen waren, als sie sich voneinander verabschiedeten. Ihm waren diese Leute nicht wichtig. Es ärgerte, wenn sie gut aussahen und es erfreute, wenn sie alt und verkommen wirkten.
Besser ergeht es keinem. Die Kräfte, die er verbrauchte, würden ihm eines Tages fehlen – aber hätte er sich nicht gestählt und angestrengt, wäre er genauso erkrankt, gealtert sowie verkommen.
Als er den Wagen noch besaß und brav arbeitete, verbrachte er die freien Tage meist gemeinsam mit seiner Freundin. Das war, ehe er zum exzessiven Spieler geworden war. Er fuhr zu seinem Bruder und auch zu seiner Schwester. Die Witwe benahm sich überall sehr schlecht.
Aber sie lud ihn dafür auf seine Kosten zu sich nach Hause ein – ins schöne Bulgarien. Bulgarien ist ein sehr schönes Land, in dem die Menschen glücklich und zufrieden aussahen und alle benahmen sich sehr fein und anständig. Er fühlte sich dort unschuldig und unbeschrieben. Er war nicht mehr der Unnütze und Geduldete. Er war nicht mehr das schwarze Schaf, das nur böse sein durfte und von allen böse geheißen wurde, damit sich die Unterstellenden gut und fein abputzen konnten und Böses auf ihr Opfer übertrugen, um ihre Aussagen zur Wahrheit werden zu lassen.
Ihre Geschwister behandelten ihn gut und lieb. Sie spielten mit ihm Schach, was seine eigenen Geschwister ablehnten, die sich ärgerten, wenn er sie besiegte und fanden, er sei ein schwacher Schachspieler. Jene ließen ihn gewinnen und sie spielten höchstens auf ein Remis, was sie sehr erfreulich fanden. Die Freundin hatte ihm mitgeteilt, sie wären kompliziert und mit ihnen war nicht gut Kirschen zu essen.
Sie musste einigen Ärger verursacht haben, bis sie von ihren netten Brüdern, sie hatte drei, in die Mangel genommen worden war. Sie tat, als ob sie ein Unschuldslamm wäre, das alle schlachten wollten. Als einzige Dame im Hause musste sie putzen und den Haushalt führen.
Ihre Mutter war verstorben, als sie noch ein junges Mädchen war und deswegen wurden ihr alle Chancen genommen und ihr erstes Kind, vom Sohn eines Industriellen, wurde ihr weggenommen, da sie zu jung- und es ein zu großer Skandal in der Stadt war, in der sie aufwuchs.
Er konnte ihr das nicht glauben. Sie war eine notorische Lügnerin, konnte Stimmungen erzeugen, die Romantik beinhalteten, die das Verderben riechen ließ, das ihn schon fest hielt und von dem er sich nicht mehr loslöste, auch wenn er es versuchte.
Sie bestahl und betrog ihn, was er aber ignorierte, er hatte schon genug Ärger zu schlucken und war unfähig, das überhaupt noch zu registrieren. Dank ihrer Hilfe wuchsen seine Schulden rapide an.
Seine Eltern gingen ihm ab.
Mit ihr hatte er keine Freude, da sie sein geringes Einkommen noch verringerte, ihm den Verstand raubte, indem sie seinen Ärger stetig steigerte, nachdem er wieder Krankenstand hatte, da er das Arbeiten nicht verkraftete und sein Herz streikte.
Sein Rücken machte nicht mehr mit. Er war oft steif, aber die Probleme vergingen nicht mehr und der Arzt zeigte sich gnädig, indem er ihn in den Krankenstand schickte.
Er hatte zuvor ein halbes Jahr gearbeitet und kassierte lange Kranken-Geld. Schlecht ginge es ihm nicht, wenn sein Konto im Haben gestanden wäre. Es stand aber tief im Soll, was ihn beunruhigte. Trotzdem wollte er nicht mit dem Spielen aufhören.
Oft hatte er das Gefühl, er müsse sich umbringen, um erlöst und frei zu sein und endlich die Arbeit und diese Frau nicht mehr zu sehen, die ihn in die Verzweiflung trieb.
Kasinos waren Orte, die Spieler in den Tod trieben. Wer zu spielen begann, verlor seine Seele und auch sein Glück. Wer sein Glück versucht und meint, er hätte es, bei Frauen und im Spiel, ist ein Träumer, der erst in den Abgrund stürzen muss, ehe er wieder aufwacht – in einem neuen Leben.
Die Freundin ging ihm ab, nachdem sie wegfuhr, um ihre Verwandten zu besuchen.
Ins Abseits wurde er gedrängt, als sie ihn beschuldigte, er hätte ihren Pass gestohlen, um sie an der Abreise zu hindern. Sie beantragte einen neuen und gab ihn als den Dieb des alten an. Er war aber nicht der Dieb, denn er hatte nicht das geringste Interesse daran, sie an der Abreise zu hindern. Das wollte sie ihm allerdings nicht glauben.
Es war klug genug gewesen in den Krankenstand zu gehen. Die Firmen kündigten ihn, wie alle zuvor, nachdem er drei Wochen krank war.
Er meinte, es sei besser, wenn er die Gegend wieder verließ, um sich Ruhe zu gönnen und die Probleme zu vergessen, die er in der Stadt dauernd spürte, nachdem sich die Justiz und auch die Freundin gegen ihn verschworen hatten. Aber selbst das war ihm nicht gelungen – noch Jahre danach bekam er Nachrichten aus jener Gegend zugeschickt.
Beschuldigt wurde er, Verbrechen begangen zu haben, obwohl er keiner Seele etwas zuleide tat. Die Bürger schienen sich gegen ihn zu verschwören, um ihn in den Tod zu treiben.
Sie hatten ihn nie ins Herz geschlossen, meinten, er sei nicht brav genug oder er tue nicht das Rechte. (Nach wie vor waren ihre Wünsche nicht von ihm erfüllt worden.)
Er fühlte den fremden Druck auf seinen Schultern, sein Rücken krümmte sich und sein Nacken wurde hart und steif.
Als er den Wohnort wechselte, ließ er sich an der Uni beurlauben.
Die Verwaltungs-Behörden führten einen Kleinkrieg gegen ihn, meinten, er müsse für ihre Gehälter aufkommen und er hätte es zu dicke. Sie verwechselten ihn mit seinem Vater, der brav sparte und Überstunden schindete. Der war ein Arbeiter, aber die Behörden wollten ihn in diese Kategorie einordnen. Sie täuschten sich aber und er ließ sich das nicht widerspruchslos gefallen und begann sich zu wehren, was aber nichts nützte, denn die Behörde war ihm überlegen und jene konnte ihn nach Belieben bestrafen – brauchten auch keinen Beweis vorlegten.
Er war ein Unschuldslamm, das tatsächlich nichts verbrochen hatte und die Vergehen, die jene ihm anlasteten, waren zu gering, um sie als Verbrechen und als Bosheiten anzuerkennen.
Es handelte sich um Park-Vergehen, die in Wien leicht begangen werden, zumal es an Parkplätzen mangelt und die Verbote sehr früh beginnen. Am Morgen schreibt der Wachmann den Strafzettel gerade, ehe einer zum Wagen gelangt.
Ein böser Bube kann den Strafzettel auch zerreißen. Das ist der Grund, weshalb es zu einer Anzeige kommt und der Beschuldigte von nichts weiß, der den Strafzettel nie zu Gesicht bekam.
Die Strafe wird aber wesentlich höher als im Regel-Fall. Der Kommissar hört, was der Täter zu sagen hat und kann es glauben oder nicht. Er setzt die Höhe der Strafe herab oder auch nicht und bei jedem Park-Vergehen wird die Strafe erhöht. Nach ein paar Übertretungen gibt es Zusatz-Kosten zu berappen. Eine Geschwindigkeits-Übertretung wurden ihm auch angelastet.
Ihm wurde nur die Benachrichtigung zugesandt und darauf hingewiesen, er habe noch Glück gehabt, denn normalerweise müsste er den Führerschein abgeben. Er dürfe sich nicht spielen – Strafen werden nämlich meistens erhöhten, wenn jemand einen Einspruch wagt.
Er tat es aber, denn sein Konto war hoch überzogen. Ein oder zwei Jahre später würde die Strafe leichter begleichen, die ihm der Fiskus und die Justiz aufbürdeten.
Das stimmte auch, denn er war schon längst zu Hause und in Pension, als er die Strafen doch noch bezahlte, die inzwischen, durch die Anwaltskosten, wesentlich höher ausgefallen waren.
Was er mit seinen freien Energien anstellen sollte, war ihm unklar. Gerne lief er und das tägliche Training wurde ausgeweitet. Bei der Arbeit wurde nur Unfug anstellt, der die Vorgesetzten und Auftraggeber ärgerte. Und er überlegte, ob er auch bei Rennen mitlaufen sollte. Das hätte er besser nie getan, denn seine Verdauungs-Probleme verschlimmerten sich. Er litt bereits lange an Blähungen, auch an Gelenks – und Muskelschmerzen. Beim Wettlauf wurde das noch ärger und je öfter er lief, desto schlimmer wurde es für ihn und die Nerven waren sehr angespannt. Im Rennen gab es deswegen schlechtere Leistungen als im Training.
Die Witwe war ab und zu bei ihm auf Besuch, wogegen er nichts einzuwenden hatte. Er besuchte mit ihr Kasinos, wo er seine Pension verlor, sogar verhältnismäßig rasch, sobald um höhere Beträge gespielt wurde. Auch Minimalbeträge rissen ihn in die Pleite.
Sie stellte ihn vor die Wahl und meinte, er müsse sich entscheiden und wieder zu ihr kommt oder sich endgültig von ihr trennt. Er wollte aber nie wieder unter ihre Knute zurück, die er als zu hart und unbarmherzig empfunden hatte. Deshalb brach er aus und das Spielen war sein Metier, in dem er seinen Träumen näher war. Dabei wurden Fantasien entfacht.
„Dir ist nicht zu helfen!“, sagte die Freundin zu ihm, aber er wollte so sein, denn das normale Leben war für ihn unerträglich.
Als er mit ihr zusammen war, hatte er einige Ideen. Eine davon war der Euro, den er erst aus Spaß (T) Euro nannte. Er erwähnte in einer Wechselstube, in dem sein Geld nicht gewechselt wurde, es sollte endlich eine gemeinsame Währung geben und erwähnte auch den Namen. Sein Geld wurde zwar nicht gewechselt, aber sein Vorschlag wurde sogleich deponiert.
Als er mit dem Wettlaufen begann, hatte sie aber bereits mit ihm gebrochen. Er rief noch hin und wieder bei ihr an, wollte wissen, wie sie auf ihn reagierte und bemerkte, es fiel ihr nicht leicht, seine Stimme zu hören. Sie war doch schon älter und konnte sich nicht mehr rasch umstellen und neue Freunde finden. Ihre Probleme verschlimmerten sich ständig, vom Sparen hielt sie nichts und für ihre Lebens-Erhaltung hatte sie nun wieder alleine aufzukommen…
In Kärnten verbrachte ein paar Wochen in der Psychiatrie. Die Belastungen waren zu groß geworden. Zu klug wirkte er und sie wollten ihm seinen freien Willen nicht lassen – wie bereits seit Anbeginn seines Lebens.
Er wehrte sich dagegen so gut es ging, anders konnte er nun einmal nicht, wollte nicht von seinem Lebensweg abkommen, der ihm eingeprägt worden war und konnte auch nicht anders als korrekt handeln. Agierte er wie die Leute es verlangten, wäre er längst nicht mehr am Leben gewesen.
Außerdem hatte er kein Verbrechen begangen. Andere hatten aber gegen ihn verbrecherisch gehandelt und es gewagt, ihn zu denunzieren und zu nötigen.
In Firmen war er stets übel behandelt worden – auch von Behörden, die ihn bei Perversen untergebracht hätten, um ihn noch mieser behandeln zu können. Die Zuständigen stellten ihn als gefährlich hin. Sein Herz wurde geschwächt, seine Organe hart und steif gemacht.
Er konnte nicht einmal ordentlich gehen. Seine Nase wurde stetig blauer und die Adern erweiterten sich. Das schien ein großer Spaß für die dort Beschäftigten zu sein, die unter vorgehaltenen Händen grinsten. ( Die Hautveränderungen könnten Allergien auf das Platin gewesen sein, das unnötigerweise auf seinem Schädel befestigt worden war.)
Er wurde auch fies behandelt, als er gerne spielte und nicht der Verlierer, sondern der Gewinner war. Einige Patienten ärgerten sich, nachdem er sie im Schachspiel besiegte. Aber er war nicht gut genug, um ihre Suggestionen zu bekämpfen. Jenen war er aber zu gut gelaunt, deswegen meinten sie, ihn fies behandeln zu dürfen.
Im Krankenhaus wurde er über seine Kindheit befragt, an die er sich nicht erinnerte, was ihm merkwürdig vorkam.
Nachdem er vom Tod seines Bruders hörte, der damals in dem Krankenhaus verstorben war, hatte er die Nase voll und auch die Gespräche mit den dort behandelten Patienten, die eingewiesen worden oder gar freiwillig dort eingekehrt waren, bewiesen ihm, nichts wurde besser, die Medikamente nutzten wenig und wenn jemand einmal krank war und die Nerven desolat waren, halfen weder Medikamente noch Finanzen. Der Tod blieb die einzige Hoffnung.
Das Leid war durch unbekannte Faktoren entstanden. Wenn das Hirn erkrankt war, half kein Medikament. Die zugeführten Hormone machten aus den Menschen Zwitter. Das war ein Verbrechen, wenn es nicht auf ausdrücklichem Wunsch des Behandelten geschah.
Er hatte nie die Absicht gehabt einer zu werden und ihm wurde nie mitgeteilt, die Folgen würden irreparabel sein, auch wenn die Behandlung vorzeitig abgebrochen wurde.
Er hatte nie wirklich damit spekuliert, um die Pension anzusuchen, obwohl er von jeher litt.
Seine psychischen Probleme kannte er längst. Die Paranoia war ihm nie unerträglich vorgekommen und schizophren waren viele. Für ihn war alles klar und vielleicht hatte er auch Recht, nur fehlte es ihm an den nötigen Beweisen. Die Leute taten, als sei er an seinem Leid schuld. Führte er aus, was jene von ihm verlangten, wäre er vermutlich längst erlöst.
Er hätte es hinter sich gehabt, wie sein Bruder, dem er eine miese Zukunft prophezeit hatte.
Aber es gab für alle Lebenden nur schlechte Prognosen, denn es endet, es kommt zum Verderben, was jeder erkennen kann, wenn er sich im Spiegel betrachtet oder die Alterung verfolgt, die er durchmacht.
Nach über acht Jahren kamen aus Wien Exekutionen per Post zugesandt. Er musste sich von Medizinern untersuchen lassen, da er ein junger Pensionist war, dem die Ärzte nicht trauten und bei dem sie die Hoffnung noch nicht verwarfen, sein Zustand könnte sich verbessern. Er war auch beim Prozessieren und meinte, er hätte die falsche Pension und einen höheren Betrag zu erhalten. Er suchte auch noch um den Behinderten – Ausweis an, den die Behörde nicht ausstellen wollte und um den er lange kämpfte.
Er wollte unbedingt auch Pflege-Geld. Ordentlich verrichten konnte er nichts und er verursachte Schäden. Dafür begann aber mit dem Lauf-Sport und wurde Marathonläufer.
Er machte sich damit bei der Behörde noch unbeliebter. Es kam zu Anzeigen, als er sich nach Jahren in der Pension einen billigen Neuwagen geleistet hatte. Es wurde behauptet, er verdiente durch seine Leistungen Unmengen und käme ohne Pension zurecht.
Aber die Behörden hatten sich getäuscht.
Jene waren nicht gewillt, die Tragweite ihrer Handlungen zu begreifen. Bosheit und Falschheit wurden dem Behinderten angelastet, anstatt seinen Fall genau zu überprüfen. Als er ständig angeschwärzt wurde, zeigte er einige Personen an. Allerdings hatte es nicht gefruchtet, was üblich ist und beweist, dass Juristen Kranken nie helfen. Behörden hatten ihn als Pflicht-Schüler zum Verrückten erklärt.
Kurz nach seiner Pensionierung, im Alter von siebenunddreißig Jahren, wurde er Mitglied bei einem Leichtathletik-Verein, in dem er erfuhr, Training und die Anstrengungen müssen stets von einem selbst getätigt werden. Er hatte stets alles abgeschaut und schaffte deshalb nichts aus eigenem Antrieb und aus eigener Kraft.
Seine Träume hatten ihn nie weitergebracht, sondern sie wuchsen zu einer Art Zusatz-Belastung. Die Depression wurde verstärkt. Er konnte sich nicht mehr daraus befreien.
Das tägliche Laufen brachte so gut wie nichts, aber er ging selten in Lokale.
Müde und auch entspannt, war er nach dem Laufen so wie einst als er Lehrling und in der Zeit, als er frei von den Zwängen und Zielvorstellungen war.
Durch seinen Drang das Ziel zu erlangen und die Dinge und Zustände zu schaffen, von denen er träumte, war er eingeschränkt. Er musste sein Ziel erreichen, hatte aber zu große und unerreichbare Ziele erwählt, die wahrscheinlich nur von sehr klugen Köpfen und von Glückskindern erreicht wurden und von den Starken, von denen es wenige gab.
In Wien hatte er ein Buch geschrieben bzw. neu geschrieben, das seine Ehefrau ihm bereits nachgeworfen hatte und meinte, es sei Quatsch und Idiotie. Als er damit fertig war, schickte er es zu einem namhaften Verlag, von dem es abgelehnt wurde.
Er hatte in einem Stil geschrieben, der den Zuständigen nicht gefiel und den sie als niedrig einstuften, in dem es nicht um die himmlischen Bereiche ging, sondern um Realität und um Weltliches. Die neuen Romane mussten die großen Träume der Menschen beinhalten, sonst gab es keine Chance sie zu drucken und groß herauszubringen.
Verlage wollten Esoterik, das Jenseitige und Möglichkeiten, aber niemals das Reale, das zu kritisch und gefährlich für die Leser und für den Verlag wäre.
Er hatte das Gefühl, vom Verlag einen Geldbetrag erhalten zu haben, den aber die böse Vermieterin einkassiert hatte. Längst war er ausgezogen und hatte eine neue Bleibe, in der er ungestört war. Unter starken psychischen Störungen litt er und das Heimweh plagte ihn.
Die leichte Tätigkeit verweichlichte. Durch den Kraft-Sport und das zwischendurch schnelle Laufen, hatte er Kraft und Kondition getankt, um mehrere Jobs auszuüben.
Das Manuskript schrieb er, als er im Krankenstand war und genug Zeit hatte, sich mit dem Stoff zu befassen, indem er seine Träume beschrieb und auch die Ideen, die er von Zeit zu Zeit ausbrütete, um sie loszuwerden, wie etwas, das nicht schlecht werden sollte. Seine Freundin hatte es auch gelesen. Sie fand es schlecht und obszön. Aber sie war eine Bulgarin, die nicht Deutsch konnte und das meiste nicht so recht begriff, was er im Manuskript aufgezeichnet hatte. Sie nervte ihn, tat wichtig und meinte, sie würde aus ihm einen richtigen Mann machen und gab an aus ihren ehemaligen Freunden ordentliche Männer gemacht zu haben.
Ihr letzter Freund war im Knast gelandet, was das Gegenteil bewies. Sie bemerkte aber nicht, sich widersprochen zu haben, indem sie vom Freund, der im Knast saß und auf den sie wartete, erzählte. Wenn er wieder herauskam, wollte sie ihn bei sich aufnehmen.
Er war zu stolz, um sich ein Gnadenbrot zu gönnen, als er bei einer Versicherung als Versicherungs-Angestellter eingeschult worden war. Er hatte den Probe-Job ausgeübt, um Schulden zu begleichen. Die Zähne, die er sanieren ließ, die schwarz und erschreckend wirkten, hatten eine erkleckliche Summe gekostet, die er sich leisten zu können schien, als er diesen Job ausübte, bei dem er nicht ein einziges Erfolgserlebnis hatte und deswegen vorzog nie wieder bei einer Versicherung einzusteigen, obwohl er lange vergeblich probiert hatte bei einer einen Job zu kriegen. Das war nicht die erste Chance, die er aus eigener Schuld vertan hatte. Einige Chancen waren zu ungewöhnlich. Aber es tat ihm nicht leid, sie abgewiesen zu haben.
Als er in Wien studierte, kam er nicht dazu damit tatsächlich zu beginnen. Zwei Jobs hatte er nebenbei, um nicht am Bettelstab zu landen. Er fuhr einige Kilometer pro Tag unsinnig in der Stadt und fast alle Wochenenden war er zu Hause, um sich von seiner Mutter versorgen zu lassen.
Sein Wagen war dauernd im Einsatz und er kam innerhalb von einem Jahren über einhunderttausend Kilometer und hätte keinen Kilometer damit zurücklegen müssen.
Wenn er zu Hause geblieben wäre und nichts getan hätte oder seinen alten Job verrichtete, käme er auf schwarze Zahlen.
In der Fremde war ihm nie wohl, obwohl es ihm zu Beginn besser ging als zu Hause, wo er sich durch seine Lebensgeschichte und auch durch seine Anfeindungen, die er nicht löste, krank fühlte und nicht mehr an Unterhaltung und Freundinnen interessiert war.
Die Leute hielten ihn zum Narren und er war zu alt, um sich den Unfug gefallen zu lassen.
Als er wieder am Bau zu arbeiten begann, wo er nie wieder arbeiten wollte, war es vorbei mit ihm und er bemerkte, sein Ende war eingeläutet worden, in dem er in Rage geriet, wenn er angeredet wurde. Freundliche Gesten waren ihm auch zu viel, wenn er am Abend müde und verdreckt die Wohnung betrat. Die Freundin stellte ihn als Dieb und Räuber hin, nachdem sie ihn aus ihrer Wohnung werfen lassen hatte. Er fasste sich deswegen entsetzt auf seinen Kopf.
In der Firmen-Wohnung gefiel es ihm nicht, die zwar beheizt – aber zu kahl war. Er hatte das Gefühl, er müsse fliehen, um nicht zu erfrieren und zu verkommen. Er taugte zu nichts und gehörte in Pension geschickt, wo er sich austoben konnte.
Er meldete sich ab, um sich in seine alte Heimat zu verziehen, was ihn auch nicht besonders freute und wartete noch auf die Ankunft seiner Freundin, um sich abmelden zu können.
Aber auch das war eine Ausrede und wenn er gewollt hätte, wäre er sogleich zur Abreise fertig und die Adressen-Änderung wäre auch von seiner neuen Bleibe aus möglich.
In Wien wirkte die Abmeldung sehr langwierig und kompliziert auf ihn, während die Anmeldung schnell vollzogen wird.
Er wartete den ganzen Tag, obwohl er schon in der Frühe der Erste beim Meldeamt war. Jene kamen zuerst dran, die bereits am Vortag nicht dran gekommen waren und die möglicherweise schon einen Tag vorher umsonst gewartet hatten. Die Polizisten frotzelten ihn, indem sie sagten, als er schließlich drankam, er wäre gleich dran gekommen, da er ein Einheimischer sei.
Jahre später zahlte er eine Verwaltungsstrafe. Er hatte sich nicht ordnungsgemäß abgemeldet.
Auch von der Firmen-Wohnung musste er sich abmelden. Von der Wohnung seiner Freundin hatte er sich abgemeldet und bei seinen Eltern hatte er sich angemeldet.
Das Strafmandat erschreckte ihn, nachdem es ihm zugestellt wurde. Beinahe vergessen war, was er in der Stadt erlebt hatte. Angstzustände plagten ihn daraufhin. Andrerseits hatte er wieder etwas dazugelernt.
Die Behörden agierten nie anders, konnten ihn aber zu nichts zwingen. Außerdem durften sie nichts verlangen. Das ärgerte sie mehr als sie zugeben wollten und suchten mitunter nach Gründen, ihn zu demütigen und zu provozieren. Sie zeigten und schwärzten ihn an, freuten sich, wenn sie etwas Übles gegen ihn vorgebracht hatten und wollten seine gebrochene Haltung sehen oder einen Aufschrei hören, der wütend klang. Das gelang aber nicht. Der Gift-Strom, den sie aus sich herausströmen ließen, traf sie. Jene Personen taten ihm aber nicht leid. Er war froh, nicht mehr unter den wilden Horden zu weilen und sich in der kleinen Wohnung aufhalten zu dürfen, solange er Lust dazu hatte und war endlich von der Arbeit befreit und auch von allen Belastungen.
Er durfte laufen und springen und auch sprinten, solange es ihm gefiel und solange er es vermochte.
Manche Mitmenschen mussten sich aufregen, als er bei Rennen mitmachte und in seiner Altersklasse Spitzen-Plätze erreichte. Zum Gewinnen war er zu schwach, aber er wollte weiterhin gut trainieren, um es doch noch zu schaffen. Er wollte nicht nur Volksläufe gewinnen.
Er hatte die Absicht an großen Rennen teilzunehmen. Siege würde sich auszahlen, wenn sie soviel Geld brächten, wie er in einem Jahr benötigte.
Wenn er Marathonläufe gewinnen würde, könnte er sich einiges leisten, was er noch benötigte und er wäre bekannt und erlangte mittels Werbung und Veröffentlichung seiner Werke sein Auskommen. Aber er war nicht in der Lage zu gewinnen. Nicht einmal im Lotto schlug er zu und er gab dafür viel Geld aus. Nach wie vor besuchte er Kasinos und er verspielte die Rente.
Seine Eltern borgten ihm das nötige Kleingeld, damit er nicht verhungerte.
Der Verein war nicht besonders an ihn interessiert, damals war er noch der Schwächste aller
Athleten. Er war auch der älteste der Neuerwerbungen und hatte die schlechteste Zukunfts-Prognose. Das konnten Interessierte beim ersten gemeinsamen Bezirks-Lauf erfahren.
Eine Woche zuvor hatte er in Deutschland einen Marathonlauf absolviert.
Den lief er in etwas über 165 Minuten, was damals sein persönlicher Rekord war.
Alt und langsam war er und seine Reflexe waren zu schwach, um schneller über eine lange Distanz zu laufen. Zwei Wochen später schaffte er bei der Landes-Meisterschaft im Geländelauf bereits den dritten Platz in seiner Altersklasse. Als Senior durfte einer ungestraft der langsamste Läufer sein. Damals war er der einzige des Vereines in dieser Altersklasse.
Das Laufen wäre nicht übel gewesen, hätten die Medien keinen Wind gemacht.
Irgendwer wollten ihn unbedingt als den agilsten Rentner des Landes hinstellen, immerhin lief er und er hatte auch kleine Erfolgserlebnisse, was mit Missfallen bedacht wurde. Es wurde festgestellt, er sei völlig gesund und sollte gefälligst wieder arbeiten.
Wegen des erhaltenen Pflege-Geldes war auch ein Skandal zu erwarten. Hätte er das aber nicht beantragt, würde er noch übler behandelt werden. Gut angeschrieben war er bei den Leuten noch nie, denn was er auch tat, wurde umgehend kritisiert.
Das war ihre Art, sich an ihm zu rächen. Das Kritisieren seiner Person war ihre Stärke.
Die Warnungen ließen ihn allerdings kalt. Er ließ sich nicht mehr beirren und wenn ihn die Behörden einsperren wollten, konnten sie es ohnehin grundlos tun.
Der beste Läufer aller Zeiten zu werden, war sein Traum. Dafür war ordentlich zu trainieren, seine Kondition zu verbessern und seine Schnelligkeit auszubauen, denn an der haperte es.
Zu langsam waren seine Reflexe, um zu leisten, was er mit aller Macht anstrebte.
Das Training war kontinuierlich zu steigern und täglich waren anstrengende Übungen ausführen.
Regeneration war auch wichtig. Steigern sollte sich der Sportler bis er wirklich locker und leicht das Tempo durchhielt, das er anstrebte und zwei Stunden durchhalten musste.
Aber seine Ideen und Pläne waren nur Träume. Im Training, steigerte er sich nicht. Die Leistung wurde durch Verletzungen schwächer. Wurde auf der Test-Strecke ein neuer Rekord aufgestellt, war er zufrieden. Das Ziel blieb jedoch unerreichbar. Als er den Marathon in Deutschland das zweite Mal lief, war er weit hinten. Das Wetter war jedoch frostig und windig.
Es war zum Verzweifeln und zugleich zum Lachen, obwohl er nie ernstlich an einen Erfolg geglaubt und nur zum Spaß Behauptungen in dieser Art aufgestellt hatte.
Ernstlich hatte er nie in Erwägung gezogen, Sport zu treiben. Ein Traum war es gewesen, den er einst träumte, als er die Olympioniken im Fernsehen beobachtete.
Damals war er wenig gelaufen und praktizierte nur sein Kraft-Training, das aber für die Leichtathletik unbrauchbar war und nur Flüssigkeiten in die Muskulatur pumpte und das war fürs Laufen nicht förderlich, wenngleich es die Organe kräftigte. Wer ordentlich trainiert, sollte jedoch Krafttraining durchführen, sonst drohen Zerrungen der Bewegungs-Organe.
Er war wie zuvor dynamisch und doch brachte er nichts zu Ende. Sosehr er sich auf eine Sache konzentrierte, er brachte es nie zur Perfektion, meist wurde er schlampiger und nachlässiger und gab das Unterfangen alsbald wieder auf.
Nach ein paar Jahren in der Pension, das Pflege-Geld zuzüglich erhaltend, um das er lange prozessieren musste, der Behinderten-Ausweis war inzwischen ausgestellt worden, in dem ihm 80% Invalidität attestiert wurde, hatte er wieder Lust zu studieren.
E schrieb sich neuerlich an der Universität ein, an der er bereits studiert hatte und wo es nach zwei Semestern hieß, er hätte nie studiert. Er hatte sich nach Ansicht Zuständiger schlecht betragen. Philosophie wurde studiert und zum zweiten Fach nahm er Psychologie.
Er meinte, er könne seine Kenntnisse vertiefen, die er sich angeeignet hatte.
Die Universität hatte sich inzwischen total verändert. Die Studenten und auch die Professoren wirkten freundlich und kollegial. Als er das erste Mal an dieser Uni war, hatten alle Leute sehr abweisend gewirkt und ihn als ihren Feind auserwählt.
Es hieß, er hätte Schuld am Attentat, das dem Landes-Hauptmann gegolten hatte und das er prophezeite, aber nur um zu warnen und die Folgen zu lindern und nicht um diesen Fall heraufzubeschwören. Scheinbar erkannten ihn die Kärntner nicht mehr, so dünn war er geworden.
Das Laufen ließ dünner und leichter werden.
Er war auch schneller geworden, aber auf keinen Fall wurde er durch das Laufen klüger.
Anfangs hatte er einige Probleme mit dem frühen Aufstehen und dem Fahren mit dem Zug.
Aber sein Training konnte er trotzdem fortsetzen, zum Zug und vom Zug lief er und kam somit auf zwanzig Kilometer Laufpensum, wenn er die Universität besuchte.
Danach zog er sich aber nicht um und Verspannungen, die ihn behinderten, entstanden.
Er war zwar nicht der älteste Student aber einer der ältesten. Seine Matrikel- Nummer war sehr alt und er wurde gefragt, was er bereits studiert habe. Sein Lebens-Inhalt war das Wahrsagen geworden und seine Vorahnung sprudelte unkontrolliert hervor.
Damals gab es berühmte Bomber, die er auf diese Weise zur Strecke brachte. Danach wurde das Bombardieren Prominenter unmodern. Es soll aber noch einige Bomber geben.
Einen amerikanischen Bomber hatte er bereits, als er die Abendschule besuchte, ausgeforscht und durch seine Hinweise wurde er schließlich dingfest gemacht. Das war leicht, denn der war bereits einmal festgenommen worden, nachdem der Verdacht auf ihn gefallen war.
Jener kam wegen seiner guten Anwälte wieder frei und doch war der Behinderte überzeugt davon, nur der kam als Bomber in Frage. Solches vermochte nur ein gebildeter Mann.
Jener war ein Uni-Professor und deswegen sollte er ungestraft bis an sein Lebensende weiter Bomben basteln dürfen. Die Lehrer in der Abendschule nahmen ihm diesen Verrat übel.
Sie hätten es lieber gesehen, wenn er einen Unschuldigen beschuldigt hätte.
Er brachte auch den Bomber seines Heimatlandes zur Strecke, dessen Namen und Wohnort er oft genannt hatte. Eine Zeitung hatte dessen Namen und Wohnort bekanntgegeben, um ihn zu blamieren.
Aus Frechheit hatte ein Journalist dessen Vater als den einzigen dieses Namens in jener Ortschaft ausgeforscht, was eine Lüge war, denn dessen Sohn, hatte den gleichen Namen und war jener Bomber, den die Behörde scheinbar nicht dingfest machen wollte.
Er sagte zu einem Richter, der an der Uni studierte, wie jener Bomber hieß und dass er der Sohn des alten Mannes sei, der fälschlicherweise von den Reportern interviewt wurde.
Der Richter hatte seine Aussagen zumindest angehört. Der Behinderte machte jenem klar, es längst mitgeteilt zu haben, doch nirgends war er ernst genommen worden. Die Leute hätten lieber wieder ihn als den Schuldigen gehabt, wie schon oft zuvor.
Einige Beamte waren auf ihn angesetzt, da er der einzige war, der genügend Zeit hatte, auch die Bomben gelegt haben könnte und verdächtig wirkte.
Als jener Bomber wenige Tage später doch eingesperrt worden war, kamen der Richter und ein Kollege. Sie wollten ihm einen Koffer voll Geld aushändigen, doch er nahm es nicht an.
Kurze Zeit später ließ er einen anderen Verdächtigen hochgehen, der einige Leute auf seinem Gewissen hatte. Er nannte sogar seinen Namen und gab dem Fragenden den Hinweis, er sei noch in der Stadt, in der er das Bombenattentat begangen hatte.
Alle Ausfahrten waren zu sperren, dann würde er dingfest gemacht werden können, meinte er zuerst, danach fügte er hinzu, er sei noch zu Hause und die Behörden könnten ihn dort schnappen.
Jener wurde sogleich dingfest gemacht, was eine Überraschung für ihn war. Er hatte freilich in keinem Fall die geringste Ahnung gehabt, sondern nur frei heraus gesagt, was ihm in den Sinn gekommen war.
Er hatte, wenn er über die Zukunft Äußerungen machte, nicht die geringste Ahnung.
Die Profitierenden waren jene, die seine Aussagen für sich verbuchten.
Behörden verhielten sich mies, wollten ihm nicht einmal einen Orden geben, obwohl er drei gefährliche Bomber zur Strecke gebracht hatte, die ohne ihm nach wie vor ihr Unwesen trieben.
Die Exekutive hatte ihn wegen ihrer Verdachtsmomente observiert und deshalb keine Zeit für die Bomber gehabt. Ein paar von jenen wollten danach ihn der Mittäterschaft verdächtigen – denn solches konnte sonst niemand wissen, behaupteten sie.
Sie waren stets auf ihn aus und bewiesen sie ihm auch nur eine Kleinigkeit, wäre er längst eingesperrt und er müsste bei den Schwerverbrechern niedrige Dienste schieben.
Er hatte einen Studien-Kollegen, mit dem er öfter sprach, dem er deshalb auf die Nerven fiel, bis jener meinte, er sollte ihn nicht wieder anreden. Jener war ein Sozialist und für den neuen Bundeskanzler, der für den gewählten fungierte. In den schien er verliebt zu sein, denn er redete in den höchsten Tönen von ihm und seinen großartigen Leistungen.
Er mochte den neuen Bundeskanzler nicht, der ihn an seinen Lehrer erinnerte, der groß redete, doch seine Aussagen erwiesen sich als irrig. Der Versehrte selbst aber hatte ins Schwarze getroffen.
Er prognostizierte, der neue Bundeskanzler würde nicht mehr lange Bundeskanzler bleiben und die gewonnenen Mandate des alten Bundeskanzlers würden wieder verloren. Es käme bald nach den nächsten Wahlen zu einer neuen Regierung, in der die Sozialisten nur mehr opponierten.
Das Gesagte regte den studierenden Kollegen, der auch Musiker war, sehr auf.
Sobald er ihn irgendwo sitzen sah, ob in den Pausen oder vor den Lesungen und Seminaren, setzte er sich so weit wie möglich entfernt von ihm, um seine Reden nicht zu hören, die ihn verärgerten.
Der Versehrte konnte aber nicht anders als Reden halten – sie drängten nach draußen, sprudelten wie eine Quelle und ließen sich nicht aufhalten. Er fiel wegen seiner Aussagen und Bemerkungen auf.
Einige Studenten waren schnell von ihm weg gerückt, war jenen zu verrückt und seine Aussagen schienen verquer zu sein. Das Laufen von und zur Uni schien auch aufzufallen. Er war der einzige, der solches tat. Andere begnügten sich mit dem Gehen, dem Radfahren und dem Fahren mit dem Bus, das am beliebtesten zu sein schien.
Auch er war mitunter mit dem Fahrzeug unterwegs, wenn er es vom Vater ausgeliehen hatte und wenn es nicht anders ging, zumal er abends keine Verbindung mehr nach Hause hatte.
In der Nacht war das Laufen unangenehm. Im Wald wurde so gut wie nichts gesehen, außer es gab eine klare Nacht mit Mondschein. Er war damals in einer unglaubliche Phase, stärker als je zuvor und auch die Empfindungen reichten tief in das Nichts. Der Grund dafür war aber die Menge von Studenten, die auch so wie er orientiert waren und er hatte keine Freundin – zuzüglich war er abstinent. Damals spürte er auch das Jenseitige, in dem alles möglich ist und die Magie herrscht, während im Diesseitigen die Destruktion zerstört.
Der Lebende zerstörte. Die Natur, (das Treibende bzw. der Wille) machte Menschen zu Bestien. Die Handlung ist destruktiv, auch Aberglaube.
Um einen Gegenstand erstehen zu können, musste er erst hergestellt werden und seine Substanz wurde aus seinem angestammten Platz gerissen, wobei es zu Zerstörungen kam. Aber ob diese Konstrukte notwendig sind,ist unklar und vom Geschmack der jeweiligen Person abhängig. Tische, Sessel, Betten, Fahrzeuge, Konsumgüter und Gebrauchsgegenstände sind nicht unbedingt nötig.
Ob sie brauchbar oder unnötig sind, ist kaum von Bedeutung – erst musste etwas aus dem Gefüge heraus gebrochen werden, ehe es verwertet werden kann und das ist eine destruktive Handlung, die beweist, der Mensch ist zur Destruktion berufen worden. Konstrukteure beherrschen die Hexerei. Jeder muss diese beherrschen, sonst hätte keiner die Fähigkeit zu konstruieren.
Die echte Magie ist das Erschaffen von zuvor Nicht-Gewesenem.
Die utopischen Vorstellungen über Parapsychologie und Magie, die Menschen hegen, sind irrig. Auch die Wahrsagerei ist eine unbrauchbare Fähigkeit, die zwar hin und wieder beweist, es gibt eine beschränkte übersinnliche Fähigkeit. Sie kann aber nichts verändern.
Es war in einem Seminar, in dem die Logik abgehandelt wurde und verstand so gut wie nichts. Es fiel kein konkretes Wort. Gelesen wurde – in ihm unverständlichem Vokabular vorgetragen. Er hatte kein gutes Gefühl in dieser Runde, obwohl der Professor freundlich war. Aber das konnte auch eine optische Täuschung sein und in dem Fall hielt er seinen Mund nicht. Er fühlte sich von den Studenten provoziert, die vom Arbeiten sprachen und davon, einer sollte etwas tun, denn wer nicht arbeite, sei wertlos für die Gesellschaft. Das wurde nicht nur einmal mitgeteilt. Er hielt es nicht mehr aus und platzte mit Erwiderungen heraus.
Schockieren wollte er nicht, deshalb meinte er, das Arbeiten sei nun einmal nicht Sache aller. Wer die Destruktion ablehnt, der könne das Arbeiten nicht ertragen und litte unter dieser Bürde, auch wenn sie für die Erhaltung der Gesellschaft wichtig sein soll, was aber unglaubwürdig ist, denn die Natur macht alles ideal, was sie produziert – ohne Zutun der Menschen. Er wollte sich mit dieser Erwiderung nicht begnügen. Das war nämlich erst die Einleitung, nach der die Bombe platzen sollte. Das war aber der Grund dafür, um ein Gespräch zu ersuchen.
Es war kurz, in dem ging es um die Logik und speziell um die Logik Hegels.
Es ging um die Natur, die er in zwei Teile trennte, in die geistige und die materielle Natur.
Die Unterschiede kennt jeder, denn die Unterschiede zwischen dem Denken und dem Handeln sind sehr groß. Hegel hat seine Logik in das Sein, das Werden und das Maß eingeteilt.
Der Versehrte hatte nichts von dem Thema begriffen, aber er begann von sich zu erzählen.
Die Perversen waren eines der großen Themen und der Mensch, den er in zwei Teile spaltete.
Jeder Mensch war zugleich Mann und Frau, aber ein Teil war beherrschend und das machte den Unterschied im Aussehen und Handeln aus. Trotzdem waren alle Menschen, ob Mann und Frau unterschiedlich geprägt. Ein Mann konnte ein weibliches – und eine Frau konnte ein männliches Verhalten haben. Es hing davon ab, unter welchen Bedingungen ein Mensch aufwuchs. Ein Mann, der unter Frauen aufwuchs, hatte ein weibliches Verhalten, musste deswegen aber nicht homosexuell sein und eine Frau, die unter Männern aufwuchs, konnte trotzdem Männer lieben, auch wenn sie ein männliches Verhalten angenommen hatte. Ähnlich war es auch bei den Perversen. Wie stark das Geschlecht jeweils ausgeprägt war, hing auch von der Entwicklung ab und wie jemand fühlte.
Er erzählte von der Liebe, die geistig ist. Das Körperliche war nur Sex. Die Liebe ist wie die Zeit, eine Vorstellung, die sich jeder macht. Wer sich damit beschäftigt erkennt, die wahre Liebe gibt es nicht. Zwischen den Müttern und ihren Kindern gibt es aber die geistige Liebe.
Die Burschen sind mit den Vätern in ständiger Konkurrenz und werben um die gleiche Frau.
Er erzählte, was er als junger Schüler schaffte, auch von seinen Ideen, ließ aber die Einzelheiten aus. Der Professor wollte ihm aber nichts davon glauben.
Er erzählte auch von seiner Behinderung, die niemand sah und ihm niemand abnehmen wollte.
Einige kamen nicht gut weg und er erkannte darauf im Professor einen Novizen.
Geistliche und ihre Häscher waren auch an der Uni Klagenfurt sehr interessiert an ihm. Sie redeten ihn an, stellten sich mitunter auch in seiner Nähe auf, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Es hieß, er sollte sich bei ihnen sehen lassen. Sie waren nicht unhöflich, aber sie hatten sich zu oft verraten und wer so verlogen wie jene agierte, hatte bei ihm keine Chance.
Er sagte zum Professor, er wollte mit jenen nichts zu tun haben, die ihm zu viel Böses angetan hatten. Schon als er ein Kind und wehrlos war, hatten sie ihn auserwählt, wollten sich ihn vornehmen, denn sie hatten einiges an Hieben – allerdings von anderen Personen – einstecken müssen. Auch er hatte als Einjähriger jenen eine lange Nase gezeigt und sich damals im selben Ort aufgehalten hatten.
Als er aber in Koma fiel, nach einem Unfall mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma, ließen sie ihn zu sich bringen, um ihn zu quälen. Er bemerkte es zu seinem Glück aber nur selten und er spürte auch nichts von den Peinigungen.
Eine Person, die im Wach-Koma ist, empfindet nichts – wie ein Narkotisierter. Wenn die Augen offen sind, hört und sieht jener, was um ihn herum vorgeht. Er spürt aber nichts und er kann sich auch nicht wehren. Sobald die Augen aber geschlossen sind, ist jener ohne Bewusstsein.
Die Liebe war seiner Meinung nach nicht real und auch der Sex war im Kapitalismus zum Geschäft verkommen. Er glaubte auch nicht, dass Perverse etwas wie Liebe empfänden, vor allem jene nicht, die ihm bekannt sind, denn wer liebt, der pflegt die Treue und ist für das Geliebte da, ohne es einzuschränken oder gar zu schädigen.
Er selbst hatte noch nie wirklich lieben können, weder seine Eltern noch die Ehefrau, noch die Freundin. Er konnte nicht einmal sich lieben und er konnte nichts von dem glauben, was er bisher auf Erden erfuhr und beigebracht bekam. Er hielt alles für Schein und Lüge. Die Bildung konnte nichts verändern: war Schein. Das traf auf alles Wissen und auch auf die höchste Bildung zu, die ein Mensch erreichen konnte. Deswegen gab es in Wahrheit keine Liebe und keine Perversen und Heteros und es gab auch keine Versager.
Selbst die Entstehung des Kosmos ist unbekannt. Nach wie vor sind Wissenschafter der Meinung die Entstehung desselben sei Magie. Wenn alles Gott erschaffen hat oder alles aus dem Nichts entstand, musste der Kosmos Magie sein. Er hielt es für absurd, die Magie zu verbieten, die natürlich ist und alles was von Gott erschaffen worden sein soll, ist gut. Demzufolge musste auch der Teufel gut sein. Er hielt nichts von der Spaltung der Natur in Gutes und Böses. Beides zusammen ergab erst die Magie und das Wahre.
Das Gute und Böse lassen sich auch nicht trennen. Alles enthält Vor- und Nachteile und im Guten ist das Böse und im Bösen ist das Gute enthalten.
Die Menschen sind Sieger, indem sie sich erschaffen. Alles erschafft sich allein. Wird bedacht, wie viele Samen bei der Befruchtung eingesetzt werden, muss jener, der mit dem Ei verschmolz als Sieger eingestuft werden. Selbst das Geschlecht ist unbestimmt, das durch den eigenen Willen bestimmt wird. Wenn aber Unsicherheit besteht, kann es auch zu einem Zwitter oder zu einem Wesen kommen, das sich zum anderen Geschlecht zugehörig fühlt.
Die Rede kam auf jenen Baum, auf dem der Junge bereits wartete, der inzwischen Professor war. Der Pensionist und Student hätte auch auf jenen Baum klettern sollen, doch er wehrte sich vehement und schrie. Der Novize war empört und meinte, dafür müsse er noch büßen.
Einiges passierte danach. Ein Bauer wurde verschüttet und der Knabe, der erst ein Jahr alt war, soll an der Stelle gesehen worden sein. Der junge Novize dürfte dieses Gerücht in die Welt gesetzt haben.
Nachdem das Kind den Unfall hatte, war es lange wehrlos. Stets wollten Mädchen und auch Frauen mit ihm spazieren gehen. Sie schoben ihn im Kinderwagen, hatten ihn oft zum Stift gefahren, in dem Mönche sich mit ihm befassten. Was sie aber mit ihm getrieben haben, wissen nur jene.
Einmal war die Augenbinde weg gerutscht und er konnte einen Jungen sehen, der im Sand eingegraben war. Sein Kopf schaute heraus und der war hinter einem kleinen Baum verborgen. Seine Blume ragte aus dem Sand und ein Mann dirigierte den Buben scheinbar, der aber nichts von dem tat, was der Mann verlangte.
In das Bild trat eine wütende Frau, die dem Dirigierenden mit einer Schaufel auf den Schädel schlug und die Blume des vergraben liegenden Jugendlichen zertrat. Der Bub, der von ihr getragen worden war, fiel vorher zu Boden. Kurze Zeit danach war der eingegrabene Jugendliche aufgestanden und er hatte seine zerrissene Blume aufgehoben. Der von der Schaufel Getroffene war zuvor aus dem Blickfeld des Buben verschwunden. Der Professor bestritt den Vorfall.
In dem Gespräch ging es auch um die Medizin, um Juristen, um alles Geistige und auch um die Naturwissenschaft. Er hielt die Mediziner nicht für sehr klug, denn sie hatten für ihn den Totenschein ausgestellt, obwohl er noch lebte. Er konnte auch nicht glauben, Gift könne einen Kranken heilen. Es würde nur angereichert, in den Knochen und anderen Organen und den jähen Tod herbeiführen. Durch Gift kann auch Krebs entstehen.
Wie es zu den schweren Leiden kommt, war ihm längst klar. Einige schwere Krankheiten würden durch die ärztliche Kunst hervorgerufen. Sie entfernten die Mandel, den Blinddarm und die Milz und nach wenigen Jahren war der betreffende Patient ein Schwerkranker, dessen Abwehr-System nicht mehr ordentlich funktionierte. Auch die Behandlung mittels Hormonen war bedenklich. Auch jene konnte schwere Leiden verursachen.
Sie sprachen über die eigenen Familien. Dabei kam es zum Thema, wieso die Kinder der Akademiker schwere Leiden hätten, aufs Tablett.
Der Student und Rentner meinte, dass die meisten nichts weiter zu tun hätten als Sex zu pflegen und agierten sexuell bei der Geschwängerten, bis knapp vor Geburt des Kindes, deswegen kam es zu psychisch leidenden Kindern. Bekanntlich sind die Kinder der jungen Verliebten meist schwer geschädigt. Jene pflegten den Sex ausgiebig bis zur Geburt ihres Kindes.
Selbst über das Dritte Reich wurde gesprochen und auch über die Bibel und über große Geister wie Freud und Nietzsche.
Aber das alles hätte nicht gereicht, um den Professor zu überzeugen.
Der Behinderte sprach von Neuerungen wie dem Handy und dem Klingel-Ton, der zu sehr störte. Abhilfe könnte geschaffen werden, indem den Inhabern der tragbaren Telefone verschiedene Signale zugebilligt wurden.
Indem die Möglichkeit dafür geschaffen würde, könnte ein sehr gutes Geschäft damit gemacht werden, denn wenn Klingel-Töne beliebig verändert und per Web-Netz abgerufen würden, wäre ein gutes Geschäft damit zu machen. Er meinte, Handys auch für das Einspeisen in das Internet zu verwenden, indem Buchstaben und Sonderzeichen einprogrammiert wurden.
Physiologische Geräte wären zu konstruieren, die das Trimmen ersparen. Am Abend wurde das Gerät eingesetzt und auch am Morgen zum Aufwecken und einer wäre alsbald fit und nicht müde zur Arbeitsstätte unterwegs.
Seine These von der Ernährung war auch gut. Jeder sollte sich klug ernähren und die zwölf Stunden Methode anwenden. Etwa sechs Stunden vor dem Schlafen gehen sollte einer nichts mehr zu sich nehmen, weder essen noch trinken, um schlank und gesund zu bleiben.
Das Ungesunde ist das Essen und Trinken vor dem zu Bett gehen. Demzufolge sollte jeder, wenn er am Morgen aufstand, ein Frühstück einzunehmen. Zu Mittag sollte reichlich gespeist werden und etwa sechs Stunden vor dem zu Bett gehen konnte noch zu Abend gegessen werden.
Klug war es, wenn etwa achtzehn Stunden gewacht – und davon in den ersten zwölf Stunden dreimal gespeist und dazu reichlich getrunken wurde. Sechs Stunden vor dem Schlafen war auf Trank und Speise zu verzichten, auch wenn jemand arbeitet und vor dem Schlafen Hunger spürt. Hält einer sich nicht daran, leidet er bald an schweren Störungen. Der Kreislauf und auch die Verdauungsorgane werden überfordert. Das gilt auch für Schwerarbeiter!
Zu singen begann er auch noch, er sang ein schönes langsames Lied: „Allein!“, in Moll, mit englischem Text. Der Professor ergänzte den Refrain. Der Student meinte zuzüglich, es sei besser zu singen als zu streiten, zumal das Gespräch stets ruppiger geführt worden war. In ein paar Jahren könne der Uni-Lehrer diesen Song veröffentlichen. Er würde ein Hit.
Auch in der Hauptschule hatte er bereits ein Lied mit Text verfasst, nur einen Satz mit den dazugehörigen Noten geschrieben. Der Text lautete: “Warum liebst du mich nicht!“
Gegenwärtig werden Leute geschwächt. Exorzisten gefällt es sehr gut das Böse auszutreiben.
Er meinte, die Theologen seien für das Jenseitige zuständig, hätten die Menschen darauf vorzubereiten.
Im Jenseits ist alles anders und wer nicht mit seinen Trieben und Gedanken umzugehen gelernt hat kann sich dort nicht lange halten, wird wieder zurückgeworfen, um neuerlich lernen zu müssen, bis er begreift, um was es im Jenseits geht und wie die Natur desselben funktioniert.
Er erzählte von seinen ersten Eindrücken, die er vor seiner Entstehung auf dieser Welt hatte und die ihm klar zeigten, es gab mehr als das Leben und das Jenseits.
Es gab einen funktionierenden komplexen Ablauf. Die Menschen waren ein Teil des Komplexes und destruktiv tätig – von der Natur dafür geschaffen worden. Dieser Trieb steckte in allen Menschen und war nicht zu verleugnen.
Menschen waren Jäger. Wer zum Zerstören bestimmt war, musste sammeln und jagen, um sich zu erhalten und den Besitz zu mehren. Die Sammelleidenschaft wurde niemals gemindert, außer es gab zu viele Sammler, dann musste nach neuen Möglichkeiten geforscht werden.
Ähnlich wie er auf die Welt gekommen war, so konnte der Mensch auf alle Planeten im Kosmos ohne Zeitverlust gelangen und das mit dem Geist, der ihn ausmacht, auch mit der Materie, die es auf jenen Welten gab, die jene sich aneigneten, um weitermachen zu können. Nötig ist dafür nur ein künstliches schwarzes Loch und auf dem anderen Planeten ein entsprechendes zweites und die unendlich lange Reise wäre rapide abgekürzt. Ein schwarzes Loch muss dorthin gebracht werden, was kein Problem ist, wenn mittels fünfdimensionale Technik agiert wird.
Er erzählte von seinen Lehr-Meisterinnen und meinte, es müsse so sein und erklärte, Frauen seien klüger als Männer und stärker mit der Natur verbunden. Sie müssen es sein, um die Komponente des Geistes empfangen zu können, der erst das komplette Leben ausmacht. Ohne diese Begabung können sie nicht gebären.
Das meiste hatte er von den Frauen gelernt. Das Leben und der gesamte Kosmos sind magisch.
Alle Lebenden, auch die Menschen müssen das erkennen. Der Geist ist ewig, so wie die Materie. Das Leben, das Teil der Materie und mit dem Geist verbunden ist, muss verderben.
Die Frauen bleiben eng mit den Nachkommen verknüpft. Kinder sind Abzüge ihrer Mütter und es hängt von jenen ab, wie sich ein Kind entwickelt und wie es sich gibt, denn es kann nur die eigene Mutter imitieren und die Menschen, mit denen es in der frühen Jugend zu tun hatte.
Bei der Geburt kann es bereits alles, was möglich war und das ewige Wissen kannte er von Beginn an. Alle Menschen haben das gemeinsame Wissen von Natur aus, denn diese hat die Menschen zu dem gemacht, was sie sind und was sie können und sie hat sie in ihre Funktion eingeführt.
Er meinte, nach seinem Tode lange als Geist auf der Welt zu bleiben, um seine geistigen Kräfte beherrschen zu lernen und erst wenn er alles genau vermochte, durfte er in den Bereich zurück, aus dem er gekommen war. Er musste seine Aufgabe in jener Phase erledigen, in der er als Geist auf Erden weilte, zumal er diese nur als Geist erledigen konnte, denn der Lebende war nicht dazu befähigt.
Die geistige Natur war erkennbar, jeder fühlt sie und kann mittun, was aber Kräfte raubte, die einer für andere Tätigkeiten benötigte. Alles was Menschen wissen und können, schufen sie, haben es erfunden und ausgearbeitet. Alle Bücher wurden von Menschen geschrieben und sie haben ihre Kenntnisse dafür genützt.
Wer meint, Religionsbücher seien mehr als menschlicher Geist und menschliche Phantasie, der irrt sich. Glauben kann jeder daran oder auch nicht und wer glaubt wird selig und wer nicht glaubt ist auch im Himmel.
Frauen übten stärkere Zurückhaltung als Männer, da sie von Natur mit höherer Intelligenz ausgestattet waren, die sich in ihrer Ausdauer zeigt und auch in ihrer Überlegenheit. Zwar üben sie wenig Gewalt aus, setzen jedoch ihre Pläne durch und erreichen was sie wollen.
Der Kampf der Geschlechter wird ewig dauern und nie werden die Männer ihn gewinnen, auch wenn es Länder gibt, in denen Frauen kein Recht besitzen. Sie werden nie verlieren und sind wichtiger als Männer, die sich minderwertig fühlen und deswegen ihre Beschützerrolle und das Unterdrücken der Frauen übertreiben.
Er begann von seiner Kindheit zu erzählen und von seinen Problemen.
Die Mitmenschen hatten ihn nicht nur beleidigt, sondern ihn auch unterstellten, er löge und es läge keine Krankheit seinerseits vor. Er erwähnte, wie er in einem Krankenhaus eine Woche lange mit Hilfe von Beruhigungsmitteln im Tiefschlaf gehalten worden war und von seinem großen Problem mit seinem Gedächtnis. Er konnte lernen soviel er wollte und trotzdem erinnerte er sich an nichts, auch nicht an das, was er eben erst gelesen hatte. Selbst was er tat, vergaß er sogleich, auch was er zu tun habe, wenn er bei der Arbeit war.
Physik
Als Schüler hatte er eine Erfindung gemacht, die eindeutig physikalisch war. Er meinte, ein Flugzeug könne auch auf einem Boot landen, indem es durch ein Bremsseil gestoppt wird. Das Flugzeug habe allerdings immer in Fahrtrichtung zu landen, sonst käme es zu einem Unglück.
Außerdem müssen die Jets sehr stark gebaut werden, damit sie durch dieses Seil nicht zerstört oder verbogen werden. Die Seile sollten den Jet auch bremsen. Dafür sind die nötigen Vorrichtungen zu errichten.
Neben dem Kurzstudium
Er sah damals, am Abend, wenn er unterwegs nach Hause war, Gespenster und Lichter, die nicht irdischer Natur waren.
Die Irrlichter wirkten bedrohlich auf ihn, die um seinen Leib tanzten und ihn umschlangen.
Sein Befinden verschlechterte sich rapide, wenn er solche Erlebnisse hatte. Sobald er Lichter sah, die gebündelt und auch noch am Tage auf ihn zu rasten, litt er sehr. Es kam zu Leiden und er musste sich auskurieren.
Manchmal fühlte er sich todkrank, nachdem er von Leuten angegriffen worden war und ihre bösen Blicke ihn schwächten und beeinträchtigten. Sie kannten seine Schwäche, die in diesem Bereich lag und sie nutzen sie, sooft sie Gelegenheit dazu hatten, aus.
Zusätze
Als Kind war er zum Bettnässer geworden. Seine Nerven waren erregt und blieben auch im Schlaf aktiviert. (Jahrelang hatte er einen Opium-Tee unwissentlich eingenommen.) Die Blase füllte sich zu schnell und er entleerte sie im Traum, sah sich auf dem WC und verrichtete die Notdurft.
Es gab auch Probleme in der Hauptschule und zuvor bereits in der Volksschule.
In der Hauptschule war er gar als zu dünn befunden worden.
Damals war er etwa einen Meter und sechzig Zentimeter lang – bei einem Gewicht von dreißig Kilogramm, was ihn wie ein Skelett wirken ließ.
Seine Knochen wirkten wie mit bloßer Haut überzogen und wegen des Untergewichtes war er der langsamste Schüler. Er hatte auch Lern-Probleme, die aber unbemerkt blieben, denn die Lehrer mochten es, wenn sie einen Schüler zum Pflanzen hatten und auch die Mitschüler mochten es, wenn sie nicht die Letzten waren, auch wenn sie so gut wie nichts leisteten.
Als er die guten Ideen äußerte, war er sogleich neidisch angegriffen worden, da er eindeutig der schwächste Schüler war, den es je gegeben hatte und deswegen solches nicht können durfte.
Der Lehrer hatte ihm bei der Zeugnis-Verteilung noch mitgeteilt, er gehörte zurück gepudert und abgetrieben und er habe sich umsonst quälen zu lassen. Einst hatte er auf Fragen des Lehrers gemeint, die Abtreibung sollte erlaubt werden.
Es gab Fälle, in denen Frauen vorgeworfen wurde, sie hätten abgetrieben, obwohl sie es nicht getan hatten. Die Ärzte durften allerdings abtreiben, wenn die Schwangerschaft für die Patientinnen lebensgefährlich war. Damals war es verboten Abtreibungen, ab einer bestimmten Schwangerschafts-Woche, außer bei hinreichendem Grund, vorzunehmen.
Er meinte damals aber nicht, alle sollten abtreiben, sondern er meinte nur, das Gesetz tauge nichts, könne nie eingehalten werden und Unschuldige würden bestraft –
solange böse Leute üble Beschuldigungen vorbrachten und die Frechheit besaßen Unterschriften auf leere Zettel zu notieren und somit kriminellen Unfug trieben, damit sie ein Geständnis vorweisen konnten.
Die Lehrer waren mit vielen Fragen an die Schüler gekommen. Sie fragten sie um deren Meinung. Die Frage wegen der Tauben, die zu zahlreich geworden waren, hatte ihn auf eine absurde Idee gebracht.
Er meinte, es wäre möglich ihnen Hormone über die Nahrung zuzuführen, damit sie unfruchtbar würden. Der Lehrer war über seine Idee sehr erstaunt gewesen. An sich wäre die Idee gut, dadurch gab es keine Taubenplage in den Städten und weniger Beschädigungen an den Gebäuden.
Seine Idee mit den Transplantationen konnten die Herrschaften nicht einmal verstehen. Er war seiner Zeit weit voraus. Die Forschung schien auch noch über fünfunddreißig Jahre, nachdem er das geäußert hatte, nicht soweit zu sein, die Probleme unter Kontrolle zu bekommen. Sie suchten lange nach passenden Organen und doch wurden jene abgestoßen. Er meinte auch, es müsse niemand sterben, der ein Organ spendet. Wenn die Technik der Ärzte sich verbesserte, könnte auch ein lebenswichtiges Organ halbiert werden, selbst ein Herz. Die nahen Verwandten sind auch die geeignetsten Spender.
Organe wurden nach wie vor abgestoßen. Die Männer wollten nicht einsehen, dass das Schwangerschaftshormon unbedingt nötig war, um das Fremdorgan nicht abzustoßen und das Hormon musste dem Organismus ständig zugeführt werden, das war sehr wichtig und das sollte auch eingehalten werden. Jeder, der ein fremdes Organ erhielt, benötigt dieses Hormon. Ist es nicht in ausreichendem Maß vorrätig, kommt es zur Abstoßung jenes Organs.
Auch bei Frauen kommt es zum Abort des Fötus, wenn dieses Hormon nicht in ausreichendem Maß
zur Verfügung steht. Einer mit einem Transplantat sollte wie eine Schwangere eingestuft werden und je schwerer das Fremd-Organ ist, desto weniger Stress und Anstrengung sind tolerierbar.
Der Lehrer hatten nur Bahnhof verstanden und ihn als einen Idioten bezeichnet, der nichts verstünde und auch nichts könne und größenwahnsinnig sei und er wollte ihn nicht länger tolerieren.
Von diesem Tag an redete er kein Wort mehr mit dem Lehrer und wenn jemand Fragen stellte, antwortete er gar nicht. Sie hatten ihn zudem als Irren und Gedanken-Leser bezeichnet.
Es war verwunderlich, was sie äußerten. Wie sollte er als Gedanken-Leser ein so mieser und schlechter Schüler sein, solche Probleme und Angstzustände haben? Sie bewiesen mit ihren Äußerungen eindeutig, sie mochten ihn nicht und sie rieten ihm, er soll besser zu Hause bleiben, solange er nur Quatsch verzapfte.
Er sprach über die Magie, die konstruktiv ist, die nichts zerstört und wer die Magie beherrscht ist fähig etwas zu schaffen.
Menschen waren aber Zerstörer – von der Natur dazu gemacht worden. Auch Echsen und Reptilien, die es zuvor gab, waren ähnlich, konnten auch magische Spiele vollziehen.
Einige würden das zwar gerne können, das beweist die Geschichte zur Genüge, aber sie waren nur befähigt zu suggerieren und zu hypnotisieren. Ihre Kräfte setzten sie für ihr zerstörerisches Spiel ein, um sich dadurch zu erlösen.
Menschen schirmen sich mittels Schutz-Magie vor Gefahr. Sie wissen, zu was Mitmenschen und feindliche Geschöpfe fähig waren und wer sich nicht schützt und von Fremden Getränke und Nahrungsmittel annahm, der musste mit Problemen rechnen, die sich summieren und schließlich unendliches Leid brachten.
Wer wirklich die Magie beherrschen wollte, musste sie zu gutem Zweck einsetzen und sie im Einverständnis mit dem gesamten Kosmos vollziehen. Erst durch die Magie wird Neues geschaffen.
Menschen wollen zwar Magier werden, aber sie wissen nicht mit der Magie umzugehen, da sie jene für niedrige Zwecke und zum Selbstzweck einsetzen.
Was über die Magie geredet und geglaubt wird, ist reine Unterstellung. Die Menschen verfügen zwar über Magie, aber sie sind zu destruktiv eingestellt und leben ihre magischen Kräfte in Form von Befriedigungen aus. Abstinente und Könner verstehen es mit der Magie umzugehen, aber das alleine genügt noch nicht. Der rechte Weg für die Magie muss gefunden werden, denn nur das Wetter und irgendwelche dummen Scherze damit zu erwirken ist schädlich und wirkt sich negativ auf Geist und Organismus aus.
Er sah oft Menschen, die aufgrund ihrer magischen Tätigkeiten alles ruinierten und sogar ein Universitätsprofessor habe sich offen gegen ihn gestellt, seine Magie gegen ihn eingesetzt und sich damit geschadet. Die Natur schützt vor Magie. Für die Magier, die sich gegen ihn wandten, sah es aus, als würden sie erreicht haben, was sie beabsichtigten. Sie hatten sich aber selber geschadet und verhext. Sie hatten keine Chance in Ordnung zu bringen, was sie falsch gemacht hatten, denn die vollzogene Magie schädigt, wenn sie böse ist. Einige hatten etwas gegen ihn unternommen und sich dadurch mit ihren Kräften und Emotionen geschadet.
Jene glaubten aber, sie hätten ihn fertig gemacht und auch seine Peiniger meinten, sie brächten ihn soweit, wie sie wollten. Sie täuschten und schadeten sich. Auch inzwischen Verstorbene hatten es auf ihn abgesehen, schafften mit diesen Handlungen jedoch nichts weiter als die Destruktion ihres Geistes und ihres Organismus. Hätten jene begriffen, dass sie sich Schaden zufügten, stellten sie alles ab. Sie führten durch Bosheit ihren eigenen Untergang herbei und waren nicht in der Lage ihn umzubringen, da er so wie alle ewig lebte und nur der Organismus sich von Zeit zu Zeit wandelte und es langweilig und beschwerlich wäre, andauernd den selben Organismus zu haben. Jener wurde unaufhaltsam älter und müder, schwächer und krank. Jeder konnte sich schließlich von ihm trennen, auch wenn er einst gemeint hatte, alles wäre für die Ewigkeit bestimmt. Damals war er noch jung und voller Kraft und Lebenswillen. Das Prinzip, in dem einer sich wappnete, war unzerstörbar.
Je mehr gegen ihn unternommen wurde, desto schlimmer ging es auf der Welt zu. Es musste zum Weltkrieg kommen, wenn sie ihn nicht endlich in Ruhe ließen und entschädigten.
Sie hatten verloren, nachdem sie ihn kränkten und schwächten und gemeinsam gegen ihn vorgingen, obwohl er einer von ihnen war. Er litt darunter, dass einige nichts weiter wollten als lügen und betrügen, um sich als besser darzustellen als sie waren. Einige wollten keinen in Ruhe lassen, der sich schützte und mochten ihn nicht, wurden frecher und meinten, sie hätten damit Erfolg. Wenn sie sicher waren, sie hätten es geschafft, konnten sie nicht aufhören und ihre destruktiven Kräfte wurden exzessiv eingesetzt.
Sie schadeten sich, mussten mit Schwächungen rechnen und übertrieben.
Magie ist nicht destruktiv und Energien, die dabei frei werden, sind brauchbar und wenn jemand sich auskennt, kann er sie aufnehmen und für Gutes einsetzen. Angegriffene werden stärker und besser, leben länger und bleiben jung und gesund – sogar im Alter.
Die magisch Begabten ärgern sich und verlieren deswegen alles schneller. Frauen sind darin besser bewandert als Männer – befassen sich seit jeher damit und verhalten sich magisch klüger.
Er begriff das, war oft mit Frauen zusammen, hatte viele Schwestern, auch einige Nichten und Kusinen, die oft um ihn herum waren, als er jung und interessiert an ihrer Kommunikation war. Er lernte und begriff nach und nach, um was es dabei ging und setzte die Kenntnisse in seinem Sinne ein, denn er wollte seine Situation ändern.
Die Klinik
Eigenwillige Scherze trieben Gegner mit ihm, die er lange nicht durchschaute.
Erst als er auf sich zu schauen begann und auch in seiner Vergangenheit forschte und die Erinnerungs-Sektoren in Ordnung brachte, begann er zu begreifen.
Es war aber nicht beweisbar, sondern nur eine Fülle von Vermutungen, mit denen er keine Erfolge verbuchte, auch als er sie geordnet hatte. Die Mitmenschen verpfuschten ihm gehörig das Leben. Er musste endlich etwas dagegen unternehmen, um frei atmen zu können. Dann konnte er wieder zu Kräften kommen, freudig und umsichtig agieren und einen Vergeltungs-Krieg starten. Er war klüger geworden, nachdem er alles verloren hatte, seine Träume und seinen Bruder und seine Eltern, die er nicht zu retten vermochte, obwohl er es versuchte.
Jene ließen sich nicht retten, obwohl sie ihre Sucht aufgaben.
Der Bruder hatte nicht die geringste Lust sich zu bewegen und zu quälen, was unbedingt notwendig ist, wenn jemand nicht abbauen will. Er trank und lag ständig, als er in Pension war und ließ sich sein Leid gefallen. Die Medikamente halfen ihm seinen Schmerz zu vergessen.
Sein Bruder war bereits zu weit weg und er konnte ihn nicht einmal mehr verstehen.
Der Behinderte sah ihn traurig an und wusste, jener wird sein Leben bald hinter sich haben.
Er erwiderte möglicherweise seinen traurigen Blick, was er vordem nie vermochte, als er ihn oft in dieser Weise anblickte. Er strafte sich auf diese Weise, wenn er von seiner Leistung enttäuscht war.
Eine Woche vor seinem Tod verabschiedete er sich von ihm. Er fühlte, es war schon ihre letzte Begegnung. Jener war auch im Krankenhaus stationiert gewesen. Kurz nach dem Tod seines Bruders verließ er die Station, um sich von der Behandlung zu erholen.
Er blieb weiterhin im Krankenstand und kassierte Krankengeld. Er verbrauchte es rasch, lebte trotzdem auf großem Fuß und war mit der bulgarischen Freundin unterwegs.
Er hatte für die Spesen aufzukommen, wodurch sie Geld sparte und wollte in Kasinos spielen und meinte dort das große Geld zu machen, von dem er träumte.
Von allen Bekannten wurde er für einen Spinner gehalten und hatte deswegen viele Probleme. In seiner Familie waren psychisch Kranke zu finden, deshalb dauerte es nicht lange, bis er eine befristete Pension erhielt. Er erhielt aber nur wenig Geld und musste sparen. Seine Schulden waren gewachsen. Jene wuchsen weiter an, da er spielte, bis er kein Geld mehr hatte. Als Jogger, im Beisein seiner Kollegen, erfand er das Walken, das inzwischen große Beliebtheit erlangt hat, aber auch das Sommer-Schi-Laufen und das Laufen auf Rollen.
Joggen
Als er zu laufen begann, war er einer der wenigen Läufer in der Gegend.
Mitunter hatte er Sportler gesehen, die regelmäßig ihre Runden abspulten. Er lief aber unregelmäßig, obwohl er alle Tage Übungen absolvierte, um nicht steif wie ein Brett zu werden, so wie die meisten, die am Bau tätig waren.
Erst als er in Pension war, begann er beinahe alle Tage zu laufen. Dadurch verbesserte sich sein Befinden. Große Mengen an Süßigkeiten nahm er ein, die seine Verdauungsorgane belasteten, die oft schmerzten, wenn er sich sättigte, anstatt sie mäßig zu belasten, seitdem er nicht mehr den ganzen Tag arbeitete. Die Organe schmerzten aber auch, wenn er wenig aß.
Er trank wenig und das Laufen verursachte neue Beschwerden, die er erst verkraften musste.
Es dauerte lange, bis er sie beseitigte.
Erst hatte er mit seinem linken Fuß und dem linken Arm Probleme. Er konnte eigentlich nur humpeln. Das Sprinten war ihm zu anstrengend, denn er hatte so gut wie keine Kraft im Kreuz und er konnte weder ordentlich springen, noch konnte er die Oberschenkel in die Höhe schnellen. Einhundert Meter schaffte er in etwa vierzehn Sekunden.
Wenn er es doch versuchte schneller zu rennen, bekam er Herz- und Kreislauf-Beschwerden und wenn er diese nicht bekam, waren es Rückenschmerzen, die ihn schwächten.
Seine Konstitution war aber nie besser gewesen. Bemerkt hatte er seine Schwäche durch das Joggen. Lange Strecken wollte er rennen. Für die Kurzstrecken war er zu langsam.
Für Ultra-Strecken war er gänzlich ungeeignet. Seine Kondition und die Konstitution waren zu schwach und die Verdauungsbeschwerden schwächten ihn zusätzlich, je länger er lief.
Von seiner Substanz musste er stets zehren. Auch beim langsamen Laufen wurde viel Energie abgebaut.
Behandlung
In den Lokalen, die er mitunter besuchte, bekam er weiterhin schwächendes Gift verabreicht.
Seit er nicht mehr arbeitete und dazu eine Pension bezog, wurden einige frecher denn je und meinten, er sei gar nicht krank und sollte endlich wieder arbeiten und das Simulieren aufgeben, sonst werde er Probleme kriegen. Sein Gewissen versuchten jene damit zu erwecken.
Die Untersuchungen bei den Ämtern hatten klar ergeben, er wurde übel eingestuft.
Ärzte hatten ihn verspottet, als er sein Manuskript zum Lesen zur Verfügung stellte und sie nannten die Geschichte dummes Zeug und Unsinn und wollten nichts davon verstehen.
Die Realität wollten jene nicht erkennen. Für sie war der Schein wichtiger.
Mit ihrem Wissen konnten sie kein Leben erneuern. Nach wie vor mussten alle sterben, was ihre Natur war. Sie waren nicht für die Ewigkeit bestimmt. Lebten sie ewig, müssten sie das Verkommen des Kosmos miterleben. Deswegen durften sie nicht abhängig sein.
Die Abhängigkeit war aber nicht auflösbar. Menschen müssten jegliche Substanz verlieren und durften auch keine Energie mehr verwenden und nicht mehr assimilieren. Solange jemand Energie zum Leben benötigt, ist er abhängig, auch wenn er unendlich viel davon vorfindet.
Sein Geist war unauslöschlich und ob sie so wie er geartet waren oder nicht, war ihm gleichgültig.
Niemand konnte ihn auslöschen, denn er war ein Teil des Kosmos und würde es bleiben, ob er lebte oder ob er tot war, ob als Mensch oder Geist.
Sein Gespräch in diesem Seminar, war etwas ausführlicher, aber es muss nicht alles wiedergegeben werden, was er damals vortrug. Es ging um die Magie, die auch in der Bibel beschrieben wird.
Menschen beherrschen sie.
Wissen und Macht
Die Wissenschaft war ein Fall von magischen Momenten, die aber nicht schöpferisch waren, außer jemand stellt die geistige Leistung als Schöpfung hin. Menschen hexten destruktiv, denken in ihrer destruktiven Gestimmtheit an Zerstörung.
Sie konnten auch keine Wunder wirken. Ihre Magie funktionierte gemeinsam mit der Natur.
Wütend werden sie, wenn nicht alles genau nach Plan abläuft. Bei Angriffen muss sofort mit der Verteidigung begonnen werden und es heißt, der Krieg sei von den Angreifern angezettelt worden.
Die Starken fühlen sich bedroht, auch wenn sie nur von ein paar Personen betrachtet wurden.
Sie zerstören Regionen, rotten ein Volk aus, um sich wieder zu beruhigen. Zeitgleich mit den Bombenangriffen werfen sie Güter ab, die den Feinden helfen und die Bürger und Friedliebenden des Landes müssen leiden.
Die Auseinandersetzungen sind nicht unbedingt nötig und wenn jemand einen Krieg anzettelt, ist er schwerlich angreifbar. Er hat sich auszukennen und viele Mitstreiter zu finden, denn niemand greift grundlos an, wenn er in der Minderzahl oder der Schwächere ist. Meist ist der Grund der Auseinandersetzung ein Akt der Verzweiflung, der Versuch die Problematik durch den Angriff zu beenden.
Er befand sich in einer ausweglosen Situation und war völlig alleine.
Die Häscher wollte ihn nicht in Ruhe und Frieden leben lassen. Auch als er sich an die Staatsanwaltschaft wandte, half ihm das nicht weiter.
Seine Gesundheit war angegriffen und die unzähligen Schädigungen waren nicht wieder in Ordnung zu bringen. Er erinnerte sich inzwischen an Ereignisse, die er nicht präzise einordnen konnte. Es war nicht sicher, ob es Träume oder Wachzustände waren.
Er könnte in einem Wahn-Zustand gehandelt haben und er hatte nicht wie es sich gehörte reagiert.
Wie es auch gewesen war, er konnte es nicht klar definieren. Einmal litt er darunter und ein anderes Mal war es, als hätte er völlig richtig gehandelt.
Menschen können sehr böse Taten vollbringen und wer sich bluffen ließ, ist der Leidende, dem die Last aufgebürdet wird. Er war der Schleppende – so kam er sich vor, seitdem etwas auf seinen Rücken drückte und ihn krümmte.
Seine Nase schien bereits in der Nähe des Erdreichs zu sein und er roch die Pflanzen-Düfte sehr klar. Das war nicht unangenehm, auch wenn es mitunter anstrengend war sich mit den Armen und Händen am Boden abstützen zu müssen, um keine wunde Nase zu kriegen.
Ruhe vor dem Ende
Eine kurze Zeit über war es ihm besser ergangen, als er in Ruhe und Frieden lebte.
Er war nicht ausgegangen, – kein Rennen gelaufen. Das Joggen war eine schöne Sache,
wenn jemand nicht übertrieb und sich nicht über Gebühr anstrengte. Mit den ersten Rennen aber war es wieder wie zuvor, denn die Konkurrenten verhexten ihn aus Neid und Wut.
Sie wollten ihn wie stets als Letzten wissen und solange er nicht Letzter war, mussten sie unablässig gegen ihn vorgehen und ihn neuerlich belasten, bis er die gewünschte Haltung zeigte und jene wieder den zufriedenen Gesichtsausdruck annahmen. Er hatte nicht den nötigen Biss sich durchzusetzen. Wie sehr er sich auch anstrengte, er gewann nicht .
Er war einerseits zu schlampig, wenn er sich beeilte und meinte, es sei gut und wenn er genau arbeitete, hieß es, er leiste zu wenig. Die Leute waren folglich nie mit seiner Leistung zufrieden.
Aufhängen könnte er sich und die Leute wären unzufrieden gewesen. Was er auch getan hätte, es würde ein Haar in der Suppe gefunden.
Nicht nur die Nerven erwiesen sich als zu schwach, er war insgesamt zu dünn und zu schwach, aber nicht erst seitdem er in Pension war, sondern bereits seit jeher. Auch in seiner Kindheit musste er die selben Probleme an sich feststellen, die nie schwanden und sich auch nicht änderten.
Wenn die Schmerzen beim Kauen kaum auszuhalten waren, ließ er es und hungerte, um sie vergessen zu können. Das Zahnfleisch war empfindlich geworden. Es kam zur Parodontose, die mit den Zahnlücken und den löchrigen Zähnen chronische Schmerzen verursachten. Die Zähne schmerzten aber noch, nachdem er sie saniert hatte.
Sooft er auch in das Nichts horchte, er empfing keine Botschaft. Der Geist ist unhörbar. Selbst die eigenen Gedanken kann niemand hören, auch wenn er meint, er hört sie, ist es nur eine Vorstellung davon, die er persönlich als Hören empfindet, wenngleich er keinen Ton vernimmt.
Seine Ideen verhallten ungehört und waren nur einige von vielen, die verhallten und die niemand ernst nahm. Sie wurden nicht einmal vernommen, wenn er sie schrie und aufschrieb.
Seine Schriften würden nicht einmal in Ewigkeit gelesen, denn kein Mensch hatte die nötige Zeit zu lesen und sich um solche Themen zu kümmern.
Sie schrieben lieber ihre eigenen Probleme auf und meinten, ihre Probleme seien wertvoller und sie hätten sie gemeistert. Seine Probleme waren nur Schein und Nichtigkeit. Wenn er sie ernst nahm und meinte, er könnte sie lösen, musste er scheitern.
Gefahren der Magie
Glücklicherweise sagte er nur in diesem Seminar, an der Universität, was er wollte.
Es hieß, die Magie sei gefährlich. Aber er war anderer Ansicht. Die Magie ist gut.
Der Schöpfer hat die Menschen geschaffen, indem er sie mittels Magie kreierte und wenn sie böse sein sollte, dann sind Menschen verkommen. Wenn Personen üble Vorstellungen über die Magie hegen, müssen sie böse sein. Aber ihre Meinung darüber ist falsch.
In der Bibel wird über die Magie geschrieben. Sie besagt, sie sei von der Kraft des Glaubens abhängt und nur der Gläubige ist dazu befähigt. Wer nicht stark, unabhängig sowie enthaltsam ist, der ist auch unfähig zur Magie und kann sie nicht einmal erkennen. Wer die Magie nicht erkennt, die es überall gibt und alle Lebenden sind mehr oder weniger Magier, der kann sich dagegen nicht wappnen. Der ist ihr ausgeliefert und muss leiden.
Jene Leute leiden stets und ihre Zustände sind schrecklich. Sie fallen in Depression und erwachen nie wieder aus den hypnotischen Zuständen. Sie bemerken und begreifen nichts, denn sie haben sich selbst- und sie wurden verhext. Gründe dafür gibt es viele. Menschen, die hexen können, starten neue Versuche, um sich zu vervollkommnen, denn wer nicht Magie betreiben will und sie nicht erlernt, ist nicht für die Ewigkeit geeignet.
Möglichkeiten
Es gibt viele Möglichkeiten der Interpretation der Bibel und auch der Gebote.
Wer sie von den Theologen definieren ließ, ist selbst schuld.
Das Nicht-Lügen-Gebot ist der Beweis dafür, dass die Menschen zum Lügen angehalten werden.
Sie können gar nicht anders. Niemand kennt die Wahrheit und auch die Tätigen, die etwas ausführten, sind unfähig etwas korrekt auszuführen.
Das Gebot: „Keiner soll begehren seines Nächsten Gut!“, ist eines, das niemand einhält und wenn jemand auch ein Gut besitzt, ist es nur eines auf Zeit. Der Tod reißt den Organismus mit und der gehört einem nicht – ist nur geraubt – und auf Kosten der Opfer wird er erhalten.
Wenn jemand nicht genug isst und trinkt, muss er schon zu Lebzeiten an Gewicht einbüßen und er wird schwächer. Das Gut ist teuer bezahlt, erst gekauft, dann erhalten und es muss geschützt werden. So ist es auch mit der Frau. Wenn ein Mann eine Frau hat, ist es unsicher, ob sie ihm auch treu bleibt und noch unsicherer ist, ob sie bei ihm bleibt oder sich von ihm trennt, wenn sie einen kennenlernt, der ihr mehr bieten kann.
Das Nicht-Töten Gebot ist unhaltbar und wird oft übertreten, denn die Menschen bekriegen und töten sich gegenseitig und sie töten das Lebendige, um es zu essen und Hunger haben sie stets, den sie auf diese Art stillen. Keine Methode wurde bisher erkannt, die ermöglicht ohne das Töten auszukommen, um sich von reiner Energie zu nähren, so wie die meisten Pflanzen.
Die Wissenschaften widersprechen sich nicht wie die Religionen. Sie dienen aber den einzelnen Gruppen, um sich gegenseitig zu denunzieren, zu bekriegen und sich auszubooten.
Wo mehrere Religionen im Staat gegeneinander prallen, ist zu erkennen, wie sich Gewalt und Zorn aufeinander ständig schüren und vertiefen lassen, bis es zum Krieg kommen muss und neue Staaten erstehen. Die Religionen sind Spaltpilze, die das Volk trennen. Der Glaube bringt keinen Vorteil und alle glauben, was sie wollen und sie glauben dasselbe, auch wenn sie verschiedene Ansichten und andere Religionsbekenntnisse haben und mit dem Wissen ist es unwesentlich anders…
Er meinte, er hätte als junger Mann u. a. Nietzsche und auch Freud gelesen und von diesen genau das übernommen, was ihm gefallen habe. Er übernahm den Humor von Nietzsche und auch seine unnachahmliche Weise, die Leser und Mitmenschen vor den Kopf zu stoßen und zu beleidigen.
Auch seine schönen Gedichte hatten ihm Freude bereitet und er nahm sich vor solche und ähnliche zu fertigen. Von Freud hatte er seine klare und knappe Art die Erzählungen und Träume zu notieren und auch seine Zähigkeit, ein Ziel anzupeilen und es zu erreichen, übernommen.
Freud ist der größte Philosoph des zwanzigsten Jahrhunderts und hat die Philosophie wieder salonfähig gemacht. Seine Psychoanalyse ist für alle von großem Nutzen.
Er redete sich wieder einmal in ein Schlamassel, als er etwas missverstand und es unbeweisbar. Er war aber überzeugt, es musste genauso sein, obwohl er mit diesen Problemen nie zu tun gehabt hatte. So war es bereits im Alter von etwa zwölf Jahren gewesen. Ihm schien es durchaus möglich, wie die Pflanzen Nahrung zu assimilieren und die Vorrichtungen für diese Methode wären machbar und änderten so gut wie nichts am Aussehen der Menschen, außer sie wollten es ändern, indem sie keine Substanzen mehr einnehmen, die Lichtquanten nicht in die übliche Energie umwandelten und sie nach und nach zu Flammen oder gar unsichtbar wurden, indem sie irdische Substanzen aussparten.
Für ihn war die Fortbewegung das Um und Auf der Zivilisation und wenn die Menschen die geistige Form der Bewegung einsetzten, würden sie ohne Zeitverlust alle Distanzen zurücklegen und sich viel Zeit ersparen. Sie wären unabhängig, sparten Energien. Die Geister würden auf diese Weise die Distanzen zu fernen Welten ohne Zeitverlust bewältigen. Sie sprangen in Lebewesen, um sie mit ihrem Geist zu erfüllen. Deswegen finden Menschen Ziele. Ohne Geist wären sie nichts weiter als biologische Maschinen, die assimilieren und nachahmen. Sie wären weder zum Denken noch zum Schaffen fähig, handelten nur und das frei nach ihrem Instinkt.
Auf dieser Welt müssen die Verstorbenen auf alles verzichten, sonst können sie nicht in den Himmel aufsteigen und sie verlieren jegliche Chance auf ein neues Sein, in dem sie wieder die Möglichkeit zum Gewinn und zum Erreichen eines Zieles erhalten.
Wer kein Ziel findet, das sinnvoll und wertvoll ist, der ist zum Leiden verdammt.
Wer Träume nicht zu realisieren trachtet ist ein Leidender und Gequälter, wird als Nachahmer nie anerkannt, auch wenn er ordentlich und rechtschaffen vorgeht und sich anständig verhält.
Wer es allen recht machen will, der ist zum Scheitern verurteilt. Niemand kann das. Das gilt für die Partnerschaft und Freundschaft, in denen die Rivalität und der Konkurrenzkampf stark und heftig sind. Die Blutsverwandten sind einander Feinde und auch die Kameraden und Arbeitskollegen, wenn sie ähnliche Interessen haben. Seinen Weg geht jeder, um sich zu behaupten und um die bestmögliche Leistung zu erbringen.
Wer die Magie als ein Übel bezeichnet, der ist auf dem falschen Weg unterwegs und hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Ihm war längst klar, er war ein Teil der Magie. Der Kosmos ist magisch sowie substantiell. Träume, Phantasien, Sprache, Schrift, die Reaktionen und Aktionen, gehören in den Bereich der Schutz-Magie.
Die Wissenschaft ist magisch und die Wissenschafter sind mehr oder minder Magier, die Konstruktionen schaffen. Sie versuchen die Menschen weiter zu bringen und sie zum Fortschritt hinzuführen. Je mehr Menschen es gibt, desto mehr muss für sie getan werden und desto gewaltiger wird das Potential und auch die Konkurrenz. Der Druck vermehrt sich unentwegt. Die Toten und die Lebenden sind stetig da und ihre Werke bleiben erhalten.
Die Lebenden halten Geist und Werke der Verstorbenen in ihren Genen fest. Diese Kräfte entfalten sich in ihnen und wirken sich förderlich aus – das Jenseits ist demnach am selben Ort wie das Diesseits. Alles ist zusammengehörig und gleichwertig, will das Ziel erreichen und die Toten und die Lebenden gemeinsam werken miteinander. Selbst die Welt und alle Bestandteile des Kosmos wirken gleichzeitig, um die Lösung zu finden und das Leid zu minimieren.
Wer Kategorien schafft und Werte, der schränkt bereits ein und behindern die Entwicklung, die sich ergeben muss, um das Leid und die Schädigungen der Grund-Strukturen niedrig zu halten.
Die gesellschaftlichen Hierarchien dürfen den Fluss des Sein und Werden nie stoppen oder umlenken. Das würde nämlich beweisen, hierarchische Strukturen behindern, anstatt zu fördern und zu verbessern. Wer sich als Bremsklotz beweist, muss mit Repressalien rechnen.
Auswüchse sind zu minimieren. Dafür sind Hierarchien nötig, wenngleich sie versagen. Deswegen muss es Gremien geben, die die Hierarchie überwachen.
Alle sind wichtig und nötig. Wer Teile davon vernichtet, der erweist der Gesamtheit keinen guten Dienst. Wer sich Fehler leistet, muss mit Vergeltung rechnen.
Die Natur wirkt als rächende Instanz und artikuliert sich in unendlicher Vielfalt.
Harmonie ist mehr als die Gesellschaft – kommt ohne Krieg und Ausbeutung aus.
Sie ist der Einklang zwischen Kosmos und Natur, wird als der eigentliche Wille eingeschätzt, als ihr Geist, der sich auch in den Menschen artikuliert.
Die Krankheiten und Leiden der Lebenden und auch der Welten, erstehen aus den Irrtümern und den Fehlern dieser Gewalt. Nicht nur Menschen werden krank, sondern auch Planeten, Sonnen, Kometen, Meteore und alle Teile und Substanzen, die sich in diesem Bereich befinden, auch die Lebenden und die Toten sowie die Zukünftigen, die bereits mitbestimmen und wer mitfühlt, der weiß es und der ist einer von jenen, die helfend einschreiten.
Ihm war es wichtig im Bereich des Fühlen und außerhalb der Zeit-Schranke Geheimnisse zu erahnen. Er wollte, obwohl er so gut wie nichts hörte, diese ergründen, um nachhaltig Hilfe zu leisten, die nötig für alle Lebenden und für den gesamten Kosmos war.
Er war sicher, seine Ideen und Pläne würden richtig und förderlich funktionieren. Er war auf dem richtigen Weg. Seine Pläne und Ideen hatte er bearbeitet und die Wissenschafter beschäftigten sich hinlänglich mit dieser Materie.
Das Leben und der Kosmos entstanden daraus, auch wenn vehement gegen dieselbe vorgegangen wird. Für einen Teil der Menschen und des Lebens insgesamt, war die Natur die Schöpferin und sie brachte diese Kraft hervor. Für den restlichen Teil war der Schöpfer eine unaussprechliche Macht. Das hieß, alle waren einhellig der Meinung, der Kosmos sei Produkt der Natur bzw. des Unaussprechlichen. Jedes Problem war magisch und alle verhexten sich gegenseitig, da sie nicht anders konnten. Sie werden es von jeher getan haben – besitzen einen eigenen Komplex und Motor und den Willen des Göttlichen bzw. der Natur und leben den auf eigene Weise aus.
Niemand kann anders als er sich gibt und wenn jemand sich unterordnet, dann ist das nicht seine Natur und sein Wille und er muss leiden und verkommen.
Jener ist willenlos und reagiert nur, anstatt sich zu behaupten und zu kreieren. Dieses Wesen will nichts aus sich machen und verliert den Verstand. Einer hat sich durchzusetzen, sonst verdirbt er.
Was lebt und leben will, hat einen Willen und den will das Lebende auch behalten und pflegen.
Wer das ablehnt und aus Angst brav funktioniert, so wie es von ihnen verlangt wird, der ist schwer krank und gibt seinen Geist auf, verkümmert, da er sich nicht durchsetzt und gegen die Macht seiner Welt kämpft. Das Andere ist die Macht gegen die einer anzukämpfen hat, um klüger und stärker zu werden und doch ist jeder dazu verpflichtet die gesamte Welt mitzunehmen.
Wer kämpft und etwas am Kosmos bewirkt, das der Kosmos, sein Geist bzw. seine Macht auch wollen, der mit allen strebt und voll agiert, leistet einen wertvollen Beitrag und darf in eine höhere Sphäre aufsteigen, die über dem Weltlichen steht und Teil des Geistes ist, der nie vergeht und keinen automatischen Wandel erleidet. Das Schlimme am Leben ist der Wandel, der organisch vollzogen wird. Der Geist bleibt ewig gleich, ist Teil der Natur und des Unaussprechlichen und steht deshalb im Widerspruch zum Organischen.
Das Materielle ist einem Kreislauf unterworfen, verbleibt aber wird verändert.
Das Jenseits ist hier. Es ist das Gestorbene und Gewesene. Es steckt in der Vergangenheit und auch im Weltlichen. Das Vergangene wird in den Schwingungen erhalten, die zwar abnehmen aber nie verebben. Was einst war, steht in den Schwingungen. Es wird überdeckt und versteckt, bleibt aber erhalten. Es kann einst wieder erweckt werden, wenn es die Zukünftigen für wertvoll halten. Der Geist ist unendlich und grenzenlos und wenn jemand sein Leben verliert, bleibt er trotzdem für immer bestehen. Auch die Welt bleibt bestehen, selbst wenn sie sich wandelt.
Magie verwandelt auch und schafft Neues. Jeder besitzt seine eigene Magie und diese baut er in die Welt ein und nach Bedarf wandelt und ändert er sie wieder, außer er wendet seine Kraft ohne sein Wissen an, was gefährlich ist. Dann ist er nicht Herr über sich und seine Magie, er fühlt nur mit, wie die Natur wirkt.
Er hielt es für möglich, sich mittels Vorrichtungen soweit zu bringen, mit reiner Sonnenenergie auszukommen. Wer sich nicht gleichstellen wollte, besaß diese Möglichkeit und konnte sich jene Vorrichtung schaffen, die ähnlich wie die Pflanzen durch die Blätter die Energie der Sonne aufnimmt. Die Energie kann beliebig geformt werden. Es ist nicht nötig, wie die Pflanzen Wasser sowie Mineralien und Spurenelemente aus dem Erdreich zu saugen, um die Energie zu binden. Die Pflanzen sind deswegen zum Teil sehr groß gewachsen, die Unmengen von Energie speichern und sehr alt werden.
Beim Menschen ist das anders. Er bewegt sich auch mit seinen Beinen und Armen und benötigt Energien, um sich in Bewegung halten zu können. Wenn er eine Verbindung mit Pflanzen eingeht, würde er mit Hilfe der Blätter leben und Energien sammeln und brauchte nur Wasser zu trinken und zwischendurch Humus einnehmen, um die Wurzeln der Pflanze, die in den Verdauungs-Trakt des Menschen münden, mit den nötigen Stoffen zu versorgen.
Eine Apparatur wäre noch besser, die die benötigte Energie verschafft. Zudem würde sie die Energie beliebig umformen, auch die Flüssigkeit ersetzen, falls der Mensch in einem Gebiet lebt, in dem er ohne Wasser auskommen muss. Wasser ist reine Energie, so wie alle Substanzen, auch jene, die von Lebewesen aufgebaut werden. Wenn Menschen auch meinen, das Wasser stammt aus Kometen, irren sie sich. Sonnen produzieren nämlich Wasser.
Er kannte die Probleme der Menschen und die Schuldigen. Einige bereicherten sich, deswegen mussten unzählige unselbständige Bürger leiden, indem sie wenig verdienten. Wer nicht Überstunden schindete und mehrere Jobs ausübte, musste hungern und landete im Schuldturm.
Wenn jemand Kinder oder eine größere Familie hatte, musste er mehr leisten, sonst waren die Kinder arm dran.
Jede Ausbildung kostete eine Stange Geld und wer studierte, der benötigte mehr als ein Stipendium, um sich zu behaupten, wenn er aus einer armen und ungebildeten Familie stammte, denn seine Eltern konnte ihm nicht die nötigen Vorkenntnisse bieten.
Deswegen mussten deren Kinder mehr leisten und trotzdem erhielten sie weniger als jene von Akademikern und reichen Bürgern. Die Mächtigen wollen nicht auf ihre erworbenen Rechte verzichten. Auch wenn es erforderlich wäre, würden sie lieber auf ein Wunder warten, als sich bescheiden zu geben. Wenn alle gleich wenig Pension bekämen, schwänden einige Probleme.
Der Staat sollte auch mehr als die wenigen Prozente aus der Erbschaftssteuer erhalten.
Er sollte den Großteil bekommen und die Kinder der Verstorbenen sollten ein Pflicht-Erbe kriegen, damit sie nicht in Unkosten stürzten, wenn ihre Eltern verstorben sind.
Wenn bedacht wird, was der Staat an Investitionen für die Jungen und Kinder tätigt, ist das nicht zu viel, wenn er das Vermögen seiner Bürger erbt.
Er fühlte sich nicht wohl auf der Uni, als Pensionist und bekam ein schlechtes Gewissen, denn er meinte nicht arbeiten zu können und doch schien er ohne Probleme zu studieren. Das wirkte verdächtig und unehrlich, was auch der Grund für die Provokation durch Studenten und Professoren gewesen sein dürfte. Es kam ihm vor, als würde er beobachtet.
Die Nachbarn und einige aus der Ortschaft wollten unbedingt wissen, was er in der Landeshauptstadt trieb. Sie konnten nicht glauben, was sie sahen. Er studierte und sie sahen ihn unbarmherzig an. Einige hielten das für Betrug.
Häscher
Perverse waren überhaupt gegen ihn, samt katholischen Organisations-Mitgliedern, die ihn als Opfer für ihre Streiche auserkoren hatten. In seinem Heimat-Ort wurde er nach wie vor behandelt.
Es hieß, er habe endlich umzufallen und seinen Begierden nachzugeben, wenn er genug von dem Zeug verabreicht bekäme.
Offen wurde ihm mitgeteilt, es sei schon lange egal, ob er es tue oder nicht, denn alle Leute wissen, er sei einer von ihnen. Er verstand diese Anspielungen nicht und wunderte sich darüber.
Unwohl und fremd fühlte er sich, als nähme er noch die Medikamente ein, die er vom Psychiater verschrieben bekommen hatte. In seinem Stammlokal gab es wieder eine Begegnung mit jenen, die sich gegen ihn verschworen hatten. Sie hatten ihn umgebracht, waren aber ungeschoren davongekommen. Ein verständigter Arzt hatte ihn vor dem sicheren Tod bewahrt.
Sie redeten scheinbar über ihn und blickten dabei in seine Richtung und steckten ihre Köpfe zusammensteckten, als sprächen sie über Geheimnisse.
Einer kam mit dem Satz: “Du bist schwul, drum komm mit mir mit!“ Das erstaunte ihn sehr, zumal er dermaßen freche Anreden nicht gewohnt war.
Er antwortete, jener selber sei schwul und wenn er etwas von ihm wolle, sollte er näher kommen. Der Freche kam wirklich näher und der Behinderte fügte hinzu, er bekäme dann eine verabreicht, so dass er sich bei seiner Mutter ausweinen müsse. Der Freche antwortete, er habe keine Mutter und zögerte – die Angst hatte ihn gepackt.
Es hieß auch, der Versehrte sollte endlich das Getränk aus saufen. Aber er hatte nicht die geringste Veranlassung einen Schluck davon zu trinken. Der Wirt und der Kriminelle, der den Spruch äußerte und ihn mitnehmen wollte, verließen das Lokal.
Als er eine Bewegung machte, die sich anhörte, als würde er hingefallen sein, kam jener kurz in das Gesichtsfeld des Studierenden, um sich danach schleunigst aus dem Staub zu machen – als ob er es wieder mit der Angst zu tun bekommen hätte.
Er erinnerte sich später auch noch, jener Kleine hatte vor Jahren einmal unbedingt mit ihm mitgehen wollen. Er war damals bis zur Sperrstunde in einem Tanzlokal in der Ortschaft verblieben.
Der junge Mann hatte gefragt, ob er ihm etwas borgen würde, er habe nämlich kein Geld und hungrig sei er auch. Der Behinderte meinte, er könne bei ihm etwas essen, wenn er Hunger habe. Geld hatte er keines. Der junge Mann ging tatsächlich mit. Vom Tanzlokal bis zu seiner Wohnung musste über einen Kilometer gelaufen werden, was jenem zu lange vorgekommen sein musste, denn er wurde stets unfreundlicher und als er ein Stück Brot vorgesetzt bekam, hieß es, er habe das anders gemeint. Auf die Frage, was er denn gemeint habe, wurde er noch unfreundlicher.
Darauf warf er ihn aus dem Haus, um in Ruhe schlafen zu können.
Jener war mit zwei Männern unterwegs und gemeinsam hatten sie den Entschluss gefasst gegen den Behinderten vorzugehen, der sich stets abweisend gegen sie verhalten hatte, obwohl sie es nur gut mit ihm gemeint hatten. Alle drei Personen waren kriminell und pervers
Sie besorgten sich bei ihren Kollegen, einigen Perversen, die eine Kommune gegründet hatten, Mittel, um ihn wehrlos zu machen. Auch seine Freundin weihten sie ein, die sie bestachen,
um ihn tot zu quälen. Jeder wollte ihn umbringen und schließlich ließen sie ihn, nachdem sie ihn schwer verletzt hatten, verbluten und liefen höhnisch lachend davon.
Seine Freundin zog ihn, mit Hilfe ihrer Kinder aus ihrer Wohnung. Dass er doch noch gerettet wurde, war ein Wunder.
Aber die Geschichte geht weiter, denn viele Bürger und auch Mediziner, Exekutive, Juristen verschworen sich gegen ihn, um ihn zur Räson zu bringen, was aber unmöglich war.
Die teure Platin-Platte an seinem Hinterkopf wollten sie ihm auch noch rauben und eine billige Metall-Platte eingesetzt, was die Geistlichen und ihre Verbündeten mit Gejohle begrüßten.
Veränderungen
Er hatte es aber besser, seitdem er nicht mehr arbeiten musste. Viele Leute mochten es aber nicht, wenn ein junger Mann eine Pension bezog.
Es gab zwar jüngere Personen, die eine Pension kassierten, die krank waren, aber bei ihm wollten sie keine Deformationen feststellen und in seinen Schädel konnten die Leute nicht blicken.
Jene sahen seine blaue Nase, die ehedem rot gewesen war und schuld waren jeweils böse Gesonnene, die glaubten, er sei schuld daran, dass die jeweilige Partei, die seine Nase signalisieren sollte, durch ihn an die Spitze gekommen war. Er hatte die Priester in Verdacht, aber es konnten auch christlich soziale Anhänger gegen ihn vorgegangen sein, die meinten, er hätte eine Abreibung verdient. Ob er lief oder Schach spielte, es ging ihm immer schlecht, obwohl er nichts trank.
Es herrschte einige Zeit über Argwohn in ihm, der nicht wegzubringen war. Er meinte zu Hause von den Eltern auch behandelt zu werden. Es konnte aber auch suggestiv sein, was in ihm aufkeimte. Ob es autosuggestiv oder fremd-suggestiv war, konnte er nicht eruieren, dazu fehlte der nötige Abstand zu den Problemen, die ihn durchrüttelten. Seine Verdachtsmomente steigerten sich zur Sicherheit. Er war überzeugt, gegen ihn würden Häscher vorgehen.
Schachspiele
Zu Beginn seiner Schach-Karriere war er nicht der unglücklichste Spieler, denn er gewann ein paar Schachpartien. Das änderte sich rasch, nachdem er ein paar Punkte erhielt und es mit stärkeren Spielern zu tun bekam. Er wurde auch schlampiger.
Er spielte ohne zu überlegen, musste deswegen schwache Züge fabrizieren, was seinen Größenwahn trübte und ihn seine organischen Beschwerden klarer spüren ließ
Die Lauf-Leistungen verbesserte er auch nicht. Dabei wurde er gleichfalls schlampiger und nachlässiger. Es kam zu kleinen Verletzungen und zur Übermüdung und seine Nerven spielten verrückt, wenn er an einem Rennen teilnahm. Er wollte sich zwar verbessern, aber er konnte es nicht, auch wenn er sich auf das Laufen konzentrierte.
Beendung des Studium
Das Studium gab er wieder auf. Er hatte eine große Lippe riskiert, ohne Ahnung von dem zu haben, was er von sich gegeben und versprochen hatte. Er konnte sich weder beherrschen noch gab es eine Verbesserung an seinem Wesen und seiner Psyche.
Die Idiotie verstärkte sich. Unzählige Tiere, die vor ihm flüchteten, wenn er in ihre Nähe kam, machten ihn stark, obgleich er ein Schwächling war. Erste Erfolgserlebnisse sollten die einzigen bleiben. Er konnte sich nicht mehr verbessern, als er viele Rennen lief. Auch die Nerven spielten verrückt und er überanstrengte sich dabei.
Jene, die sein Gewissen anriefen, verunsicherten ihn, was sie bei seinen Verwandten gerne probierten, besonders bei seiner Mutter, die auf ihre Witwenrente verzichtet hatte – auch auf die Abfertigung. Sie wurde genervt, bis sie wieder heiratete.
Er hätte Pausen einzulegen und in diesen seine Schnelligkeit und Ausdauer zu steigern.
Doch er konnte sich nicht von Lauf zu Lauf erholen, um dann seine Standard-Leistung zu bringen, die lächerlich gemacht wurde, obwohl er regelmäßig Pokale und Medaillen gewann.
Die Gegner mochten ihn nur als Konkurrenten. Da er aber zu gut war und seine Leistung für die Zwecke des Vereines ausreichend, waren sich die Mitglieder unschlüssig, was sie mit ihm anstellen sollten. Als die Regierung wechselte, was er bereits als Student mitgeteilt hatte, wurden die Leute ruppiger. Die alten Feinde waren wieder auferstanden, die ihn frei und franko quälen wollten.
Die Roten meinten, er würde auf die neue Regierung losschlagen und suggestiv vorgehen.
Es hieß, er sei an allem schuld. Ein Richter aus dem Bezirk teilte ihm mit, er sollte das tun, was von ihm verlangt worden sei, sonst würde es ihm sehr übel ergehen.
Aber er konnte sich als Läufer vor diesen Angriffen schützen, indem er nichts trank und nur in offenen Gebieten weilte, damit seine Feinde mit Gas-Angriffen keinen Erfolg verbuchten.
Zwischendurch ging es ihm besser, wenn er die Lokale gänzlich mied.
Obwohl er damals jeden Tag eine Stunde gelaufen war, hatte er Probleme, da sein Kreislauf nicht optimal funktionierte. Das Atmen bereitete Probleme und die Muskulatur war zu schwer für seine Bedürfnisse. Die Organe reagierten auf das Laufen hysterisch und im Rennen, hatte er ähnliche Schwierigkeiten.
Nervöse Störungen plagten ihn. Personen schauten ihn eigenartig an, drohten ihm, obwohl es nicht verboten war zu laufen und sich zu bemühen.
Einige wollten ihn fertig machen. Wie er auch lebte und was er unternahm, sie ließen ihm keine Ruhe, waren Jäger, die ihn als Opfer erwählt hatten. Nach wie vor hatten sie ihn nicht erlegt und die Jagd würde solange fortgesetzt, bis sie ihn zur Strecke gebracht hätten. Er sollte in die Enge getrieben werden und den Fangschuss verpasst bekommen. Der Bürgermeister meinte, er könne ihm nicht einmal mehr helfen, wenn er wollte, denn es wären alle gegen ihn.
Als er sich vom Verein trennen wollte, hieß es, er könne nicht einfach aufhören und er hätte sich nicht ordentlich abgemeldet.
Er war kein schlechter Läufer und für den Verein war es besser, wenn er ihn nicht fallen ließ, auch für alle Bürger des Landes. Jene wollten sich mit ihm eingehender befassen, obwohl er ein hoffnungsloser Fall war, der gefährlich wirkte und zum Jähzorn neigte.
Er fühlte sich verfolgt und konnte sich nicht beruhigen, ehe er sich zurückgezogen hatte. Anfangs genügte die Anstrengung, aber schon bald war diese zu wenig, nachdem er sich an sie gewöhnt hatte und meinte, er müsse die Leute anzeigen und tat es auch, was aber nichts nützte. Deswegen zog er sich weiter zurück. Das Ausgehen fiel flach und er wollte mit keinem reden. Wenn die Leute ihn anredeten, ließ er sich nicht irritieren.
Er bemerkte jene nicht, um mit keinem Problem konfrontiert zu werden. Er löste sich zur Gänze von engen Beziehungen, die ihm zu anstrengend wurden und musste alleine sein, um nicht zu ersticken. Wenn er zu eng mit Leuten zusammengepfercht war, erstickte er beinahe, da zusätzliche Belastungen ihn nervös machten.
Auch das Bestimmen nützte nichts. Seine Reden und Ratschläge fanden nie Gehör.
Sobald er aus den Träumen erwachte, fühlte er sich leidend und die Arbeit nervte, zumal er dabei mit den Bossen und Vorgesetzten in Konflikte verstrickt wurde.
Er wollte sich zwar anstrengen, das wurde aber nie anerkannt, denn seine Leistungen hatten nicht ausgereicht. Dafür musste er mit der chronischen Depression leben. Sie machte sein Leben erträglich und sein Rückzug war deswegen nicht feige und unsinnig, sondern die einzige Möglichkeit.
Seine Seele, die ihn quälte, half ihn sich weiterhin aufrecht zu halten. Nach wie vor erkannte er keine Möglichkeit, die seine Ideen zu Realität machten. Er war kein Talent für Techniken und wenn er eine Maschine sah, konnte er sie nicht einmal korrekt aufzeichnen.
Er musste es allerdings erlernen, um sein Ziel wenigstens theoretisch zu realisieren. Mittels Vorstellung allein war es unmöglich alles zu erklären und zu realisieren. Schwäche und Hysterie brachen aus und wurden stärker. Als Läufer wurde er schwach und langsam. Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit waren es, die bei ihm chronische Mängel blieben.
Wenn er mehr Durchhaltevermögen besäße, könnte er wenigstens einen utopischen Weg kreieren, der halbwegs klar und korrekt beschrieben werden sollte und einzuhalten war, um angeben zu können, er habe es wenigstens versucht.