Sie lag da und der Fötus konnte sie nicht einmal sehen. Er tobte vor Kraft und Freude, rollte sich in ihrem Uterus ein und aus, an jener Verbindungsschnur, dem Nabel, der die eigentliche Welt für einen Menschen ist und am Wichtigsten bleibt…
Der Raum wurde enger. Der Bub konnte sich längst nicht mehr so recht rühren. Er musste aber nichts tun.
Selbst der Sauerstoff war für ihn zur Verfügung gestellt worden.
Der Junge kämpfte mit einem Eindringling, der lästig und bedrohlich wirkte, Angst einflößte
und alles zerstören wollte, der Einheit und der Zusammengehörigkeit trotzte.
Solcherart werden Väter und Männer kennen gelernt, wenn sie jung und unbeherrscht sind und wenn sie nicht so recht mögen, was Alltag und Zukunft enthalten.
Wer will sich schon einschränken und Pflichten übernehmen?
Ist die Frau glücklich mit dem Kind, das in ihrem Uterus keimt und geboren wird?
Ist das Kind mehr als ein Lebewesen, das nichts als voller Leben und Gier nach Nahrung und Bewegung ist?
Es wird das Leben verändern und einschränken und nichts als Undank einbringen, das ist den Eltern klar.
Bei Sophia war das ähnlich gewesen. Ob ihr Vater auch unbeherrscht und jung war, ist eine Möglichkeit und könnte zutreffen.
Er übernahm die Verpflichtung und heiratete ihre Mutter.
Leiden hat sie von ihrer Mutter übernommen, wie alle Kinder, egal, ob sie aus erster oder zweiter Ehe stammen. Wer ein verbogenes Rückgrat hat, wird sich schwertun, da die Gelenke ungleich belastet werden.
Jeder Schritt und jede Tätigkeit, auch das Sitzen und Liegen verursachen Leid.
Als erstes Kind aus der zweiten Ehe ihrer Mutter, bekam sie nach und nach noch sieben Geschwister, außerdem hatte sie eine ältere Halbschwester, mit der sie selten Kontakt hatte.
Die erste Ehe ihrer Mutter war gewaltsam beendet worden. Sie war adelig, auch ihr Mann, der umgebracht worden war. Sie konnte flüchten, schwanger und mittellos und hatte alles verloren, was für sie wichtig war, jegliche Hoffnung auf Erstattung ihrer Verluste
Sie war auch krank geworden, hatte Rheuma, das eine spezielle Form von Epilepsie hervorrief. Zwischendurch verlor sie kurzzeitig das Bewusstsein. Dabei zitterte ihr Kopf leicht.
Durch die Medikamente, die sie einnahm, um dieses Leid zu schwächen, erblindete sie nach und nach.
Sie litt an grauem Star, der damals noch nicht therapierbar war.
Nachdem sie nicht mehr den Haushalt führen konnte und mehrere Kinder geboren worden waren und der Gatte Tag und Nacht arbeiten musste, hatte Sophia, ihre gemeinsame erste Tochter den Haushalt zu übernehmen. Vitus und Elisabeth, die Eltern Sophias, waren nicht dazu in der Lage und sie musste alles alleine verrichten. Keiner der Verwandten und Bekannten stand ihr und ihren Eltern hilfreich zur Verfügung.
Sophia war ein kleines Mädchen und musste mehr leisten als üblich war. Nicht nur den Haushalt hatte sie übernommen, der alle Jahre größer wurde, da gab es noch Vieh zu versorgen und auf die Weide zu treiben. Als sie in die Schule ging, hatte sie noch mehr zu tun und sie durfte nicht einmal dreckig sein, auch wenn sie zuvor die Kuh auf die Weide getrieben hatte.
Gab es dann im Klassenzimmer den Gestank, bekam sie auch noch eine Strafe hinzu.
Lehrer waren damals nicht anders als zu jeder anderen Zeit. Sie nahmen sich viele Rechte heraus und quälten die überforderten Schüler, waren Sadisten, sonst würden sie eine Kleinigkeit nicht alle Tage vorhalten und auch noch ins Klassenbuch eintragen.
Selbst im Betragen wurde die Note reduziert, ob sich ein Schüler darüber aufregte oder nicht.
Sophia hatte ein Leiden, das damals noch zu erkennen war. Mädchen haben keinen Busen und können ihre Hühnerbrust nicht verbergen. Der Lehrer hatte deswegen ein besonders böses Auge auf sie geworfen.
Dass sie eine Verformung des Brustkorbes aufwies, lag nicht an ihr. Sie hatte diese Form geerbt: eine leichte Erhebung im Bereich des Brustbeines und diese schien Lehrer besonders ins Auge zu stechen. Jene konnten gar nicht anders und waren zu boshaft, um ein Mädchen, das keinem Menschen Böses getan hatte und nichts Böses im Sinne hatte, glücklich und zufrieden des Weges ziehen zu lassen.
Vor allem die Kindheit hatte sie stark beeinträchtigt und ihr Leben zerstört, meinte sie später, wenn sie über sich und ihre Leiden zu sprechen begann, aufgrund jener sie nicht all das geschafft hatte, was sie vorgehabt hatte.
Sie erzählte mitunter davon, dass sie niemals im Leben einen Mann hatte, der etwas für sie getan hatte. Für den Vater und für alle Männer war sie nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.
Dem zweiten Gatten war ihre Arbeit im Haushalt und mit den Kindern, auch mit den Haustieren nicht ausreichend. Sie hatte auch noch am Haus-Bau mit zu arbeiten.
Selbst den Keller hatte sie ausgehoben, als sie noch nicht einmal mit ihm verheiratet gewesen war.
Schwanger war sie auch als sie am Bau gearbeitet hatte.
Der Freund trank gern und viel. Bier und Schnaps, auch Most und Likör waren ihm recht und er hatte nichts als Unfug im Schädel, auch Spaß und Lust daran Unsinn zu treiben.
Er war zu jung gewesen, um sich ernst und korrekt zu geben. Sie hatte aber das Leben längst gut gekannt, an dem sie bereits zerbrochen war, erst dreißig jährig, aber schon geschwächt und krank durch die Überforderung in ihrer Kindheit, die aber weiterhin – ihr ganze Leben lang – andauerte.
Mit ihren drei Kindern, konnte er sich gut unterhalten. Er war recht nett zu ihnen. Seinen eigenen Sohn aber wollte er nur ärgern und zum Narren halten.
Zum Arbeiten hielt er ihn an, als er noch nicht einmal laufen konnte. Dabei hob der Bub sich einen Leistenbruch. Später fiel er in eine Kalkgrube. Wahrscheinlich hatte der Vater ihn zu Fall gebracht.
Er hatte aber die Augen-Lider geschlossen, ehe er in die Lauge gefallen war, deswegen war es zu keiner Schädigung der Augen gekommen…
Hans war der erster Bruder Sofias, mit dem sie sich gut vertrug. Er war ein Jahr jünger als sie.
Wenn sie Probleme hatte, half er ihr und das beruhigte sie. Auch zur Schule gingen sie gemeinsam. Allerdings musste er nicht wie sie im Haus arbeiten und er hatte weniger Verpflichtungen als seine ältere Schwester.
Er hatte keine Schuld am Unglück seiner Eltern zugesprochen gekriegt. Sie waren bereits verheiratet gewesen, als er gezeugt worden war.
Seine Schwester Sophia war offensichtlich an allem Unglück schuld und ihr Vater war Gemeindearbeiter.
Alle Tage musste er schwer arbeiten und seine Familie vergrößerte sich rasch.
Seine Herkunft hatte er seiner ältesten Tochter nicht verraten. Auch er war ein Adeliger. Vor der Kriegszeit waren seine Eltern umgekommen und er war ein junger Spross und froh, mit seinem Leben davon gekommen zu sein. Er war von Zieheltern aufgenommen worden, Landwirten, die ihn ausbildeten
Er war auch ein Sozialist und das war die falsche Partei – zumindest für seine Zieheltern.
Ein Feld hatte er aber von den Zieheltern erhalten und das wurde mit Hilfe seiner zwei ältesten Kinder bewirtschaftet.
Sie zogen den Pflug und wenn sie gerade einmal nicht so recht konnten, kam ihnen ihr jüngerer Bruder zu Hilfe, der sie sogar mit der Peitsche antreiben durfte, wenn sie nicht schnell auf seine Befehle reagierten.
Franz war bei seinem Vater sehr beliebt. Er war sein Liebling und bekam alle Freiheiten.
Das machte seine beiden älteren Geschwister sehr eifersüchtig.
Sie hassten ihn und behandelten ihn sehr derb, was sie beim Vater in Ungnade fallen ließ.
Ihr Vater war Teilnehmer am Kärntner Abwehr-Kampf. Für den Ersten Weltkrieg war er noch zu jung gewesen, da er knapp vor der Jahrhundertwende geboren worden war.
Er war neunundneunzig – und seine Ehefrau war sechsundneunzig geboren worden.
Damals wurde das Land noch anders regiert. Der Kaiser soll sehr gut und freundlich gewesen sein.
Er hat viel Geld für die Österreicher ausgegeben, dafür gesorgt, dass es allen gut geht und niemand hungern muss.
Als Sophia geboren worden war, gab es kein Geld und wenig zu essen. Die Inflation war sehr hoch.
Der Gulden war wertlos geworden. Der letzte Kaiser hatte sein Volk reich gemacht, als er sein Vermögen auf die Bürger aufteilte. Die neue Währung verlor allerdings schnell an Wert.
Aus dem zuvor großen Reich war eine kleine Republik geworden.
Die Bürger waren darüber traurig und sich keiner Schuld daran bewusst.
Sie konnten nicht so recht glauben, dass die Völker sich gegen den Kaiser, aufgrund der vorherrschenden Ungerechtigkeit, auflehnten. Sie fühlten sich übervorteilt, meinten, zu hohe Steuern bezahlen zu müssen und dafür nichts zu erhalten.
Unzufrieden waren alle Bürger, obwohl es den meisten gut ging.
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg war es vielen sehr übel ergangen.
Die Nahrung war zu teuer geworden.
Wenn zuvor, in der Kaiser-Zeit, eine Ware teurer geworden war, gab es helle Aufregung und Massen-Demonstrationen. Nachdem die Erste Republik ausgerufen worden war, gab es nur noch Verteuerung und keine Erhöhung der Löhne und viele Bürger verloren zudem ihre Arbeit.
Er war in jenem Gebiet aufgewachsen, in dem nun auch seine Familie lebte.
Seine Gattin aber stammte aus dem Osten. Das war häufig vorgekommen. Viele zogen aus dem Osten nach Kärnten. Das war nahezu die Regel und modern gewesen und hatte gute Gründe. –
Inzucht sollte eingedämmt werden. Außerdem waren durch die spanische Grippe sehr viele Frauen und Mädchen umgekommen
Die Bevölkerung Kärntens sprach damals überwiegend slowenisch.
Deswegen gab es keine Sprachbarriere zwischen den südlichen Einwanderern und den Einheimischen. Außerdem war der Osten damals ein Teil Österreichs.
Wenngleich Sophia nur wenig Zeit zum Spielen hatte, zog sie es meistens vor, mit Johann zu spielen. Er war fast gleichaltrig. Franz war doch zwei Jahre jünger und zu eng mit ihrem Vater befreundet. Sie fühlten sich oft benachteiligt.
Wenn es Fragen gab, durfte stets Franz antworten und er hatte auch das Recht zu bestimmen, was zu tun war.
Er bekam die größeren Portionen und wenn die Familie gemeinsam ausging, bekam er die Leckereien zugesteckt und die beiden Älteren bekamen den Rest.
Das hat die beiden Älteren sehr verärgert, so dass er zu leiden begann, zumal sie ihn übel behandelten und auch beim Spielen mitunter quälten, bis er zu heulen begann.
Geschwister sind mitunter sehr eifersüchtig und sie schrecken auch vor Gewalt und Grobheiten nicht zurück.
Wenn sie sehr erbost sind, gehen sie noch weiter und sie halten zusammen. Wenn sie sich gegenseitig verraten, ist es mit ihrem friedlichen Leben vorbei.
Franz kam tatsächlich beim Spielen um.
Sie sprangen von Bäumen herab und wechselten einander ab. Einmal sprang Johann und dann Franz.
Es kam wie es kommen musste, denn ein Ast durchbohrte ihn.
In den Armen seines Vaters, der zufällig des Weges kam, starb er.
Keiner konnte mehr helfen. Der Arzt gab ihm ein Mittel, durch das er friedlich einschlief.
Er war auch noch dazu fähig zu verraten, wer ihm das Übel angetan hatte.
Die beiden Täter bestritten alles und meinten, das sei zufällig passiert. Der Ast hätte sich aufgestellt und durchbohrte Franz.
Seine Lunge war verletzt worden. Blut drang in den Leib und in die Lunge ein, so dass er nicht mehr reden konnte.
Er zeigte, was vorgefallen war, dass sie vom Baum gesprungen waren und ein Ast sich aufgerichtet habe und ihn durchbohrte, nachdem es hieß, er soll auf sie hüpfen.
Die Kinder waren entsetzt von dem war aus dem Spiel entstanden war.
Wahrscheinlich erholten sie sich niemals wieder vom Treiben, das den Tod des Bruders eintrug.
Sie hassten und mochten ihn zugleich. Diese Tat verarbeiteten sie niemals gänzlich. Auch im Alter erinnerte sich Sophia mitunter an den Unfall, der tödlich endete.
Es sollte nichts als eine Lektion für Franz sein, der sich gegen sie übel verhalten hatte, anstatt mit ihnen zu halten.
Wieso ihr Vater gerade ihn sehr mochte, war ihnen . Möglicherweise hat er das absichtlich heraufbeschworen.
Vielleicht wollte er Unfrieden stiften. Die Kinderzeit kannte er gut. Vielleicht wollte er wissen, wie weit seine Kinder gehen.
Er dürfte gewusst haben, was zwischen den Kindern vorgefallen war. Er hat aus den Gesten des Sterbenden abgeleitet, was tatsächlich geschehen war und die eigene Schuld erfasst.
Wenn er die Wahrheit ans Licht gebracht hätte, wären auch die beiden älteren Kinder verloren gewesen.
Er schwor ihnen jedoch, sich an ihnen rächen zu wollen und sie müssten dafür ihr Leben lang büßen. Eine dermaßen üble Tat musste gesühnt werden, hieß es.
Als der Bruder umgekommen war, gingen sie noch nicht zur Schule.
Arbeiten mussten sie trotzdem schon wie Erwachsene. Die Verpflichtungen wurden ständig erweitert. Wenn sie etwas nicht ordentlich erledigten, wurden sie dafür bestraft.
Sofia hatte Angst vor ihrem Vater, der sehr streng wirkte. Er sprach nicht laut und er fluchte nicht, aber etwas an seiner Art hat sie erschreckt und große Furcht erzeugt.
Als sie größer war und bereits zur Schule ging, entstand sie oft und endete nicht einmal, wenn sie schlief und sie verlor diese Angst niemals in ihrem Leben, auch nicht als sie bereits am Ende ihres Lebens angekommen war.
Ihr Vater war schon längst verstorben und trotzdem sprach sie ängstlich über ihn und seine Strenge, meinte, er habe sie nicht verstehen können und sie hasste ihn, als sei er an allem schuld, was damals vorgefallen war und Sophia teilweise alleine ausgeführt hatte.
Als sie einmal vom Essen naschte, welches sie für alle zubereitet hatte, wurde sie dafür gescholten.
Einige Jahre danach, als sie bereits eine eigene Familie hatte, meinte ihr Vater zu ihr, sie sollte aber nicht allen die Speise wegessen, als sie gemeinsam bei Tisch saßen.
Da erwiderte sie ihm, sie hatte damals sehr großen Hunger und nur genommen, was ihr zufällig heruntergefallen war.
Die erste Schwester von Sophia
Nach den zwei Brüdern bekam sie eine Schwester, die sehr lieb war und auch zierlich wie sie blieb.
Scheinbar hatten sie ähnliche Schwierigkeiten, die sie aber nicht erforschten.
Das war auch besser so, denn wer seine Gebrechen und Schwächen kennt wird seines Lebens überdrüssig.
Stets nur noch zu grübeln und an sich und seinen Schwächen zu hadern, hat noch nie Besserung und Heilung gebracht.
Jene Schwester war besser dran, wurde von Sophia auch neidisch beurteilt.
Sie hieß Katharina und lernte auch schnell und leicht, wie Sophia.
Sie war nicht alt geworden – verstarb bereits, ehe sie die Sechzig erlangt hatte.
Als Mönche Sophia abholen wollten, sie war damals noch zuhause, sie sich aber weigerte und mit aller Macht dagegen ankämpfte, sich nicht verschleppen ließ, sprang sie ein und ging freiwillig mit jenen mit.
Sie hatte ein großes Herz für Sophia und half ihr in ihrer Not. Wahrscheinlich hatte sie nichts davon gewusst, nichts von den Vorfällen begriffen, die ihr Vater verurteilt hatte und für die Sophia büßen sollte.
Der dritte Bruder von Sophia
Jener war sehr anhänglich gewesen. Stets verfolgte er sie, als wäre er an sie angebunden.
Das ärgerte Sophia sehr und sie versuchte ihn abzuhängen indem sie schnell aus seiner Reichweite rannte.
Sogar, wenn sie Schwämme und Pilze suchte, lief er ihr nach.
Eines Tages war er verschwunden und niemand wusste, wo er hingekommen war.
So sehr er auch gesucht wurde, die Ortsansässigen und Bekannte suchten ihn gemeinsam, er wurde nicht mehr gefunden.
Sophia war damals in einen Wald gegangen, in dem es einen Sumpf gab und der Bub war ihr möglicherweise gefolgt und im Moor versunken…
Sophia bekam Schelte und die Schuld am Verschwinden ihres dritten Bruders.
Der vierte Bruder
Er war der kleinste und schwächlichste ihrer Brüder. Er hieß Felix und alle Leute steckten ihm Speisen und Leckereien zu. Er wurde ein Arbeiter, war am Bau tätig und blieb sein Leben lang sehr dünn, obwohl er ein guter Arbeiter war und sehr viel leistete.
Er heiratete und gründete eine Familie. Eine Tochter hatte er und seine Frau war sehr streng, ließ ihn wenig Freiheit und unterdrückte ihn sein ganzes Leben lang.
Als sie etwa acht Jahre alt war, bekam sie noch zwei Geschwister.
Es war ein Pärchen. Der fünfte Bruder hieß Ernst und die zweite Schwester hieß Hilde.
Hilde kam zuerst und war sehr kräftig – länger sowie schwerer als ihr Bruder Ernst.
Bei Zwillingen ist das üblich, wenn ein Mädchen und ein Bub zusammen heran keimen.
Mädchen werden nicht so stark vom Leib ihrer Mutter abgewehrt.
Buben sind kleiner und schwächer als Mädchen, wenn sie geboren werden.
Hilde wurde ein kräftiges und kluges Mädchen, erkrankte aber im Alter von etwa fünf Jahren an Kinderlähmung. Sie hat diese Krankheit zwar überlebt, aber sie war halbseitig gelähmt.
Ein Fuß hatte sich stark verändert.
Sie besuchte keine Schule. Damals war es üblich, dass Behinderte, Personen mit Kinderlähmung waren damals recht häufig, nicht ausgebildet wurden.
Die Pensionsanstalten waren nicht hart gegen Leidende und Versehrte vorgegangen.
Jene erhielten eine Rente, wenngleich sie nie gearbeitet hatten.
Niemals war sie dazu angehalten worden.
Als ihr Vater gestorben, erst kurz zuvor in die Pension geschickt worden war, aber nach wie vor für die Gemeinde arbeiten musste, da Not am Mann war und er im Arbeitsdienst unersetzbar zu sein schien, ging es ihr und ihrer Mutter sehr schlecht. Sie wurden in eine kleine Stube eingepfercht und konnten sich nicht mehr rühren.
Auch die Pensionen wurden ihnen abgenommen, von ihrer Schwiegertochter, die meinte, sie sollten für das Zimmer auch bezahlen – trotz ihres lebenslangen Wohn-Rechtes.
Sophia nahm die beiden aus Mitleid bei sich auf. Sie konnten umsonst bei ihr wohnen und bezahlten nur die Betriebskosten.
Bei ihr hatten sie jedoch nur den Lärm, den die Kinder Sophias produzierten, zu hören bekommen.
Sie fanden keine Ruhe und keinen Frieden bei ihr, so dass sie in einen kleineren Ort umgesiedelt wurden, in dem sie zwar von den Kindern von Sophia Ruhe hatten, aber von anderen Kindern belästigt wurden.
Vor jenem Haus in dem kleinen Ort befand sich die Bus-Halte-Stelle und dort waren in der Schulzeit morgens und zu Mittag Kinder, die lärmten.
Kleinere Kinder hielten sich in der Nähe des Teiches auf und spielten dort und schrien aus Leibeskräften. Sie waren auch sehr frech und wollten nicht woanders spielen.
Sie beschmutzten sogar das Nebengebäude. Die Fassade wurde beschmiert und sie warfen den Ball auf die Wand. Das produzierte Lärm, den die Mutter von Sophia nicht ertrug.
Sie konnte diesem Radau nicht lange Widerstand bieten und nach ein paar Monaten kapitulierte sie.
In jenem Haus, im kleinen Ort verstarb sie – hatte endlich Ruhe gefunden. Lange litt sie und war am grauen Star erblindet.
Täglich wurden Cortison-Tabletten geschluckt, um das Rheuma zu bekämpfen und um nicht noch üblere Beschwerden zu erfahren.
Ernst war ein lebensfroher und netter, freundlicher und kluger Mensch. Er fiel aber dem Alkoholismus zum Opfer. Er trank auch noch, nachdem sein Magen entfernt worden war, was sein Leben beendete, als er erst 40 Jahre alt war.
Ruhiggestellt wurden viele Kinder, damit sie nichts mitbekamen.
Die Jungen wurden damals mittels Schlaf-Tee sanft und gut funktionierend behandelt.
Aufpassen mussten die Mütter, doch wenn eine Mutter nicht dazu in der Lage war oder sie das ablehnte, der Vater auch arbeitete und damit sogar Glück hatte, war das Überleben des Kindes beinahe ein Wunder.
Meistens geht das Kind zugrunde, das nicht gewollt wurde und das Leben der Eltern radikal verändert hat. Die zweite Heirat führte große Probleme herbei.
In der Ersten Republik waren die Gepflogenheiten wieder puritanischer als in der Kaiser-Zeit.
Die Kirche war nicht großzügig gegen Wieder-Verheiratete. Deren Kinder waren übel dran und wurden ungerecht behandelt. Die Geistlichen waren sadistisch und hielten nichts davon, alle Menschen als Kinder Gottes einzustufen.
Sie wollten auch böse Kinder zur Verfügung haben, die sie nach Belieben abstrafen und mahnen konnten. Das galt auch für jene Lehrer, die gegen Mädchen wie gegen Buben aus zweiter Ehe ungerecht vorgingen.
Dass vor allem gegen Unschuldige und Schwache vorgegangen wurde, ist unerklärlich und kann nur an der Natur der Sache liegen. Die Jungen werden absichtlich bösartig zusammengestaucht.
Wenn sich jemand schwertut, wird er ausgeschaltet und wenn sich jemand leichttut, wird dafür gesorgt, dass er sich schwertut.
Sophia hat sich gut gehalten. Der Tee hat sie nicht völlig verblödet. Als aber nach der Reihe die nächsten Kinder geboren wurden, wurde sie für die Hausarbeit eingesetzt.
Der Tee wurde abgesetzt, der sie ruhigstellte. Darauf wurde ihr alles beigebracht, was nötig war, um ihr diese Last aufzubürden.
Ihr Vater verdiente beim Gemeindeamt nichts. Bei der Wildbach-Verbauung war die Arbeit sehr gefährlich. Am Abend war er zu müde, um auch noch die Kinder zu versorgen.
Die Gattin ging zu Bekannten, die sich in der Nähe aufhielten.
Die Kinder waren auf eigene Kosten zu versorgen. Der Staat bezahlte keine Kinder-Beihilfe und auch die Schul-Sachen und die ärztliche Versorgung mussten sie aus eigener Kasse begleichen.
Elisabeth, die Mutter von Sophia, war kein billiger Fall, denn die Medikamente musste sie selbst bezahlen. Damals hat die Krankenkasse jene nicht bezahlt.
Ihr erster Gatte war verstorben. Ihre Tochter, Maria bekam eine Entschädigung, mit der sie sich eine Existenz aufbaute.
In jener Zeit war es bereits Glück eine Arbeit zu haben. Diese hatte der Vater von Sophia.
Zufrieden war er nicht damit. Eine große Familie war damals üblich.
Kinder waren nötig, um die Versorgung und Erhaltung abzusichern. War eine Familie nicht groß genug, konnte die nötige Arbeit nicht erledigt werden.
Er hatte ein Feld bewirtschaftet. Die Kuh schonte er, um nicht auf die kostbare Milch verzichten zu müssen. Die Kinder halfen ihm beim Sähen und Ernten, als sie groß genug waren und gemeinsam den Pflug ziehen konnten.
Die Bewirtschaftung der Felder und der Haustiere erfolgte ohne Maschinen.
Reiche besaßen damals Kutschen, die von Pferden gezogen wurden.
Die Wege waren noch nicht asphaltiert und recht holprig. In der Stadt war das anders – dort gab es Züge. Fahrzeuge waren damals recht selten zu sehen.
Am Land gab es auch auf den Feldern nur wenige Traktoren.
Als ältestes Kind der Familie hatte sie für den Haushalt die Verantwortung. Das war nicht unüblich gewesen.
In Familien dieser Art lief es ähnlich ab. Zwar lebten damals viele Familien in Sippen, aber Sophias Eltern waren allein. Jene hatten keine Hilfe zur Verfügung.
Sophia wurde an allem die Schuld gegeben und sie bekam deswegen die Verantwortung aufgedrückt.
Sie konnte das keinesfalls akzeptieren. Kinder sind anders als Erwachsene. Erklärt wurde ihr nie, was der Grund ihrer Mühen war. Sie fühlte sich nicht schuldig und auch nicht für das Tun ihrer Eltern verantwortlich.
Natürliches Recht empfand sie und sie war völlig sicher, an allen Bürden und Lasten unschuldig zu sein.
Alles Tun des Vaters war für sie beleidigend. Auch die anderen Erzieher waren zu weit gegangen.
Gehasst hatte sie auch ihren Lehrer, der nichts zu begreifen schien. Was sie auch vorbrachte, er wollte nichts davon zur Kenntnis nehmen.
Wer sich über Recht und Gerechtigkeit Gedanken macht, wird diese Belastungen und auch die Verantwortung, die Sophia aufgedrückt bekommen hatte, als ungerechtfertigt empfinden.
Sie hat alles erledigt und ihre Geschwister versorgt, jedoch, aufgrund der vorherrschenden Ungerechtigkeit ihr gegenüber gelitten.
Ihrer Meinung nach wäre es gerecht gewesen, wenn alle gemeinsam geholfen hätten. Auch die Jüngeren sollten mittun und ihr zur Seite stehen, mit ihr halten, damit alles leichter und besser fiel.
Sie hatte den Verdacht, der oft bestätigt worden war, dass sich alle nur gegen sie wendeten.
Nicht nur Eltern, Geschwister, Erzieher und Beamte sowie Mitmenschen, mit denen sie Kontakt hatte, agierten gegen sie, sondern auch die eigenen Kinder und auch ihre zwei Gatten und Freunde sowie die Freundinnen verrieten sie und sie ließen sie schließlich alle im Stich, anstatt ihr in den schweren Stunden zur Seite zu stehen.
Einem Mädchen das Leben von Beginn an zu ruinieren, ist eine der Spezialitäten auf dieser Welt, in der Gesellschaft, die sich sehr gut und fortschrittlich gibt und nichts von gleichem Recht für alle hält.
Irgendwie scheint am Land alles natürlicher abzulaufen und das kann jenen sauer aufstoßen, die Gesetze und Sitten sowie die Moral diktieren.
Irgendwie muss sich ein Mensch allerdings helfen, was aber nur gelingt, indem unterdrückt wird.
Übler als ein kleines und schwächliches sowie kränkliches Mädchen ist wahrscheinlich keiner auf Erden dran.
Deswegen fällt es Erwachsenen relativ leicht Mädchen zu verängstigen.
Mehr als Angst einflößen, erschrecken und drohen ist wahrscheinlich gar nicht nötig und schon wird es alles tun, was ihm aufgetragen wird, auch wenn es keine Ahnung hat, wie es zu erledigen ist.
Unzufrieden werden die Befehlenden sein, wenn das Essen nicht schmeckt und die Kinder nicht gut versorgt wurden, deswegen wird es zusätzlich Schelte für das Mädchen geben
und jenes wird weinen und sich noch mehr bemühen und es wird zugleich böser werden, denn die Welt wurde für das unschuldige Kind die Hölle und ist voller Zwänge.
Es wird viel zu früh und zu rasch eingeschränkt und deswegen wird es zu Zerwürfnissen kommen und auch zum Wahnsinn, denn zum Ausgleich begibt es sich in eine Traumwelt, sonst muss es umkommen.
Was aber wundert, ist, dass sich das Mädchen alleine abmühen musste und zur Magd erklärt worden war, für die ganze Familie, auch noch zur Strafe, aufgrund der schlechten Leistungen und aufgrund der Frechheiten, die es von sich gab. Es hieß, es sei ungezogen, wenn sich die Magd aufregt.
Jene hat zu folgen und sich für die Schelte zu bedanken und sollte froh sein, etwas tun zu dürfen.
Die Erwachsenen waren nun einmal einem kleinen Mädchen überlegen.
Sophia hatte nicht die geringste Chance gegen die Eltern und auch keine Chance gegen die Lehrer und anderen erwachsene Leute.
Niemals in ihrem gesamten Leben konnte sie sich von diesen Mühen erholen.
Ihr fiel das Arbeiten nie leicht und sie litt stets darunter und begann sich dafür zu hassen, dass sie immer nur arbeitete und die Kinder zu versorgen hatte und auch ein paar ihrer Enkel versorgte sie.
Ganz umsonst brauchte sie das allerdings nicht zu tun, da sie die Kinder-Beihilfe kassierte und auch für die Enkel bekam sie Geld, sogar die Alimente wurden ihr überlassen und das fand sie akzeptabel.
Das Leid, das sie schließlich umgebracht hat, resultiert aus dem Dilemma, das sie nicht lösen konnte, aufgrund der üblen Umstände und ihrer Schwäche.
Als sie es doch versucht hatte, war sie noch übler behandelt worden und zwang sich doch wieder in jene Ordnung zurück, die sie hasste und in die sie schon als Kind gedrängt worden war.
Wenn sie in den Wald ging und die Ruhe genießen konnte, weg war vom Haus, das ihr eigentlich gut gefiel, in dem ihre Geschwister waren und sich von ihr bedienen ließen und auch frech wurden, wenn sie ihren Wünschen nicht Folge leistete, worauf es oft hieß, alles werde dem Vater mitgeteilt, hörte sie die Tiere, vor allem die Vögel, die sangen und auch schrien.
Sie suchte nach Pilzen und Schwämmen, die sie verkaufte.
Nebenbei half sie mit, um das nötige Geld für den Erhalt der Familie zu beschaffen. Sie verkaufte die Wald-Früchte am See, nachdem sie alles gereinigt hatte.
Im Sommer war das stets gewesen. Sobald sie den Wald betrat, war sie in einer anderen Welt und sie konnte sich entspannen.
Schwämme und Pilze fand sie jedoch nicht genug. Sie hätte einige Kilo sammeln sollen. Doch sie war beim Träumen und sah in ihren Tagträumen eine Welt, die sie niemals finden konnte, solange sie am Leben war.
Sie träumte von Gerechtigkeit. Alle kriegen dasselbe, das hielt sie für richtig. Niemand sollte arbeiten und wenn doch, dann sollten alle gleich viel tun.
Auch im Wald brachte sie nicht die geforderte Leistung. Was erwünscht worden war, war unerfüllbar. Sie dachte und träumte, schien für die Mitmenschen zu zögern, zauderte in Situationen, in denen andere Personen sehr schnell agierten.
Andererseits war sie in anderen Bereichen durchaus schlagfertig. Sie ließ sich nicht alles gefallen und unterdrücken ließ sie sich in ihrer Kindheit nicht.
Dass sie trotzdem klein blieb, lag nicht an ihr, denn sie hätte durchaus einige Zentimeter länger sein können, wenn sie Zeit dafür gehabt hätte.
Wer viel leisten muss, der hat keine Zeit zum Wachsen. Damals waren alle Leute klein und jene, die auch den Haushalt in der Familie von Kindheit an führen mussten, blieben noch kleiner.
Den Mut hatte sie, um gefasst gegen die Mitmenschen anzutreten, die sich ihr drohend näherten.
Mit Johann zusammen waren sie im Wald und später war sie mit den jüngeren Geschwistern im Wald unterwegs, im Sommer beinahe täglich, am Nachmittag und am Abend waren sie am See, um dort ihren Fund zu verkaufen.
Ihr Vater war nicht kleinlich. Geizig agierte er nicht, da alle Mädchen von ihm eine Nähmaschine erhielten, um sich ihre Sachen eigenhändig nähen zu können.
Sie waren geschickt und der Stoff war für sie erschwinglich. Kauften sie sich die Sachen zum Anziehen im Geschäft, hätten sie sich kein Essen mehr leisten können.
Auch später hat sie ihre Sachen zugeschnitten und die gekauften Kleidungsstücke wurden genau angepasst und zurechtgemacht, damit sie wie angegossen wirkten.
Jahre danach hat sie die Sachen neuerlich geändert, damit sie sie wieder tragen konnte.
Aber sie wirkte jedes Mal enttäuscht, als wäre alles anders als damals.
Nichts wirkte mehr heil, alles war schiefgelaufen, obwohl sie nur ihrem Motto treu war und ehrlich blieb, um nicht zur Hölle fahren zu müssen, vor der sie zurückschreckte.
Schuhe hatte sie einige und die gingen nie kaputt. Sie hatte einen leichten und feinen Gang, der schonend für die Schuhe war. Ihre Füße waren sehr kräftig und die Beine schlank.
Sie zeigte sie gerne und tanzte oft mit ihrem zweiten Gatten.
Am Wochenende war sie mit ihm auf Festen und Bällen, in jeder Jahreszeit, in der solche Feste gefeiert wurden.
Auch zuhause begann sie mit ihrem Mann zu tanzen und er ließ sich dazu bringen und meinte, sie sollten ausgehen, auch wenn sie keinen echten Grund hatten…
Sie war, nachdem sie die Kuh wieder einmal zur Weide gebracht hatte und in Eile war, schnell in die Schule gelaufen, um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen und schaffte es gerade noch, ehe die Glocken zu läuten begannen ihren Platz im Klassenzimmer einzunehmen.
Der Lehrer und die Schüler schienen etwas zu riechen. Sie schnupperten und fanden schließlich jene Stelle, die nach Dung stank.
Auf einem Finger war ein wenig hängen geblieben.
Als sie die Kuh auf die Weide trieb, hatte sie die Kuh gestreift und das nicht bemerkt.
Deswegen bekam sie vom Lehrer eine Rüge und eine Strafarbeit.
Alle lachten sie aus, als wäre sie blöde.
Niemand hatte Mitleid mit ihr und keiner begriff, dass sie überfordert war und nicht alles auf einmal erledigen konnte.
Sie war von den Mitschülern schwer enttäuscht. Nur Johann hat mit ihr gehalten und wurde dafür auch noch bestraft.
Einige Schüler und Bürger im Ort verspotteten sie auf Grund dessen lange.
Weswegen der Lehrer gerade gegen sie und gegen ihren Bruder dermaßen ungerecht vorging, begriff sie nicht. Es kam ihr allerdings ungerecht vor, was er ihr antat.
Damals gab es auch keinerlei Freistellung vom Unterricht, für Schüler wie sie, die zu Hause arbeiten mussten.
Es hieß, jeder müsse froh darüber sein, dass er unterrichtet wurde und alle hatten die Belastungen mit Freude in Kauf zu nehmen.
Die Gesellschaft war verarmt, seitdem der Kaiser nicht mehr da war.
Die Republik wirkte von allen Seiten bedroht und Arbeit gab es auch keine.
Die Menschen waren sehr sparsam, deswegen konnten die Geschäftsleute nur in die Pleite schlittern.
Mit dem ersparten Geld konnte allerdings nichts erstanden werden. Es gab wenig zu kaufen.
Was benötigt wurde, kauften die Bürger bei den Landwirten.
Geschäfte gab es nur wenige und jene hatten alles Nötige vorrätig.
Wenn etwas nicht lagernd war, musste es bestellt werden.
Auf dem Land waren Wasserleitung und Kanalisation noch nicht aktuell. Die Klos waren nicht mit Wasserspülung versehen.
Es gab nur die kleinen Plumps-Klos, die nie ausgeleert werden mussten, die aber die Luft auf dem Land zusätzlich verpesteten.
Der Lehrer ging sogar noch weiter und hat ihr schließlich das Abschluss-Zeugnis verpatzt.
Sie hatte alles richtig gemacht und auch die mündliche Prüfung beherrscht und trotzdem gab er ihr zwei Zweier ins Zeugnis.
Sie wollte Medizin studieren und durfte das nur dann, wenn sie im Abschluss-Zeugnis alles Einsen hatte.
Ihr Anliegen den Kranken zu helfen und alle Menschen zu heilen, war für sie deswegen unerreichbar. Einiges wollte sie erwirken. Was noch als unheilbar galt, wollte sie heilbar machen.
Niemand sollte mehr sterben müssen, war eine ihrer Vorstellungen.
Anstatt mit dem Studium beginnen zu können, fing sie bei der Post an, bei der der Lehrer der Postmeister war.
Sie war noch immer nicht vom Lehrer befreit und ihr Vater hatte ihr diesen Posten eingebrockt.
Die Post auszutragen war nicht das Übelste, aber bei jenem Chef nicht, der bereits ihr Zeugnis verpatzt hatte und der sie beleidigte und verlangte, dass sie bei übelstem Wetter die Post auszutragen hatte, wobei nur sie die Post austragen musste.
Die anderen Angestellten waren nicht dazu befohlen worden.
Sie als jüngstes Mitglied der Post, hatte sich unter zu ordnen und wenn sie den Dienst verweigerte, war sie dran, dann käme es zu einem Disziplinarverfahren.
Sie hatte sehr große Angst vor Gewittern, geriet in Panik, als sie von Blitzen um faucht wurde.
Das Rad war auch kaputtgegangen, als sie hingefallen war und die Briefe waren nass.
Sie lief weg, ließ die Post liegen. Ihr Rad nahm sie mit, denn das war ihr zu wertvoll gewesen.
Darauf versteckte sie sich, um nie wieder zur Post gehen zu müssen.
Bei Bauern hielt sie sich auf. Sie mochte nicht mehr den Haushalt führen und ihre Geschwister und die Eltern bedienen, die nur undankbares Zeug zu hören gaben.
Aber sie kam nicht los von den Eltern, da sie noch nicht alt genug war.
Erst wenn sie volljährig war, durfte sie das Haus verlassen und dann war sie auf sich alleine gestellt.
Als sie sechzehn Jahre alt war, ließ sie sich mit einem sechzehn Jahre älteren Mann ein, der sie auch heiratete.
Sie verlangte vom Vater ihr die Erlaubnis zu erteilen, da sie jene brauchte, um als Minderjährige heiraten zu dürfen.
Er meinte, sie sollte es sich überlegen, denn das sei keine einfache und sichere Angelegenheit und wenn sie sich zu eilig gab, verdarb sie sich dafür ihr ganzes Leben.
Sie war zu jung für einen Mann, der doppelt so alt wie sie war, hieß es.
Aber sie bekam doch die Erlaubnis.
Ihre Schwester war eine Nonne geworden. Besuchen durfte sie keiner. Sie konnte auch nicht an ihre Verwandten schreiben. Bei der Beerdigung ihres Vaters war sie jedoch und sie regte sich über ihre Nichten und Neffen auf, als jene beim Totenschmaus tanzten.
Erst als sie verstorben war, kam die Nachricht, dass sie von ihr etwas geerbt hätten.
Sie war noch keine sechzig Jahre alt gewesen, als sie aufgrund einer schweren Krankheit verstorben war.
Niemand wollte genaue Auskunft geben. Fragen traute sich niemand. Die Geschwister waren schweigsam und betreten.
Sie war die erste Schwester von Sophia, die verstorben war. Vier ihrer Brüder waren damals bereits tot.
Nur Felix, der dermaßen dünn und schwächlich wirkte, war noch am Leben und arbeitete am Bau.
Mit Johann war sie bis zu seinem Tod befreundet. Sie traf ihn oft, als sie verheiratet war.
Ihr jüngster Sohn erinnerte sie an Johann, als er noch Teenager war. Später war er ihrem Vater ähnlich geworden, als sie bereits krank war und sie erschrak oft, wenn er in ihre Stube kam.
Wahrscheinlich waren es die schnellen Bewegungen, die sie erschreckten. Irgendwie wirkte er aggressiv und böse, wahrscheinlich sogar gefährlich.
Die jüngste Schwester war damals bei ihr wohnhaft und meinte, dass er auch auf sie wie ihr Vater wirkte.
Johann war es, der zu Beginn des Zweiten Weltkrieges die Idee hatte Sophia zu einem Wettbewerb zu schicken. Die Siegerin hatte die Möglichkeit sich gut ausbilden zu lassen. Sie meisterte diesen Wettbewerb und wurde Siegerin.
Sie hätte auch die Möglichkeit gehabt eine Schauspielerin zu werden.
Doch sie wurde Ärztin. Sie war jung und sehr hübsch, wirkte kräftig und sie war sehr klug.
Die Ausbildung hatte sie in der Landeshauptstadt, beim besten Arzt des Landes.
Jener Mann, der diese Spiele organisierte und dafür sorgte, dass die Gewinner ihren Wunsch erfüllt bekamen, war als sehr großzügig bekannt.
Er war einer der größten Künstler, konnte wunderschön pfeifen und auch sehr schön singen.
Seine Lieder sind nach wie vor unübertroffen.
Allerdings werden sie nicht mehr in den Medien gespielt.
Seine Gemälde sind spurlos verschwunden. Die Besitzer halten sie verborgen.
Er konnte sich solche Spiele leisten. Niemand nahm ihm sein Vergnügen übel und er hielt es für gut und richtig Menschen zu helfen, die nicht tun können, war sie möchten und auch keine Chance bekommen haben jenen Beruf, den sie liebten, zu erlernen.
Sie musste dafür weit reisen, um an dem Spiel mitzuwirken.
Niemand durfte davon erfahren, so sehr fürchtete sie, dass ihre Feinde, vor allem der Lehrer und Postmeister sie miesmachen würde, wie üblich.
Um was es dabei ging, war Wissen und Geschicklichkeit. In diesen Sparten hatte Sophia keine Probleme, mit allen Gegnern mitzuhalten und sie auch zu besiegen.
Viel gelesen hatte sie damals. Sobald sie Freizeit hatte, las sie Wissenswertes.
Vergessen wollte sie nichts.
Ihr Bruder half ihr beim Lernen und Üben, indem er sie abfragte und Merksätze für sie entwarf.
Er hat sie auch beruhigt, wenn sie nervös und ängstlich reagierte.
Als Studentin hatte sie sehr viel zu lernen. Ihr Bruder stand ihr stets zur Seite, um sie zu unterstützen. Immerhin hatte er ihr diese Arbeit eingebrockt, als er sie für jenes Spiel angemeldet hatte.
Jener Mann, der dieses Spiel leitete, ist auf der ganzen Welt bekannt.
Sie hielt ihn immer für den besten aller Männer und er war schließlich der Einzige, der ihr einen Wunsch erfüllt hatte, außer ihr Bruder, der ihr oft beigestanden war und dafür harte Strafen eingefangen hatte, vom Vater und auch vom Lehrer, der in der Politik tätig war und nicht nur Postmeister und Lehrer, sondern auch Bürgermeister war.
Verheiratet war er und auch Kinder hatte er, trotzdem ließ er sich nicht zurückhalten und er lief allen Frauen nach, die jung und hübsch waren.
Von Treue hielt er nicht viel, wussten die Bürger der kleinen Gemeinde…
Als der Krieg ausgebrochen war, wirkte es zu Beginn als sei alles in bester Ordnung.
Das Land wurde größer. Einige Staaten wurden eingenommen. Niemand schien etwas dagegen zu haben.
Es hieß sogar, die Staaten hätten sowieso zum Land gehört und wären rechtmäßig eingegliedert worden.
Der Krieg wurde fortgesetzt. Niemand wollte mehr Frieden. Viele Länder wurden eingenommen.
Es hieß, das sei nötig, da jene Völker mit dem Land verfeindet waren und eine ständige Gefahr bedeuteten, solange sie nicht erobert worden waren.
Noch viel mehr sollte zum Land gehören, damit endlich ewig Friede und Ruhe herrscht, hieß es.
Lieder erklangen, die beinhalteten, dass Deutschland morgen die ganze Welt gehört.
Sophia meinte, jener gute und rechtschaffene Mann wäre von seinen Ratgebern und von den Beamten so weit getrieben worden.
Jene hatten das von ihm verlangt, da sie nie genug in ihre Kröpfe bekamen.
Sie sah, wie es im Land zuging, in ihrer Gemeinde und in ihrem Eltern-Haus ging es nicht anders zu.
Alle wollten immer mehr haben und nichts davon mehr zur Verfügung stellen.
Die Bürger mussten umsonst arbeiten. Mitunter wurden die umsonst Arbeitenden auch noch von den Beamten ausgenommen. Sie sollten ihnen ihr Hab und Gut zur Verfügung stellen, hieß es, damit sie alles gerecht aufteilen konnten, was vorhanden sei.
Aber sie waren wie immer nur darauf aus, alles zu behalten
Sie wollten wahrscheinlich alle Leute ausrauben und jene mussten weiterhin hungern und Durst leiden.
Bei der Ausbildung ging es ihr nicht mehr so übel wie bei den Bauern und beim Postmeister und auch nicht mehr so schlecht wie zuhause.
Dass sie nicht beleidigt wurde und es zu keiner Überforderung kam, wunderte sie nicht.
Der Sieg hatte ihr geholfen und jener Mann, der ihr diese Ausbildung ermöglicht hat.
Ihr Gatte durfte sie alle paar Monate besuchen. Jeder Soldat hatte Urlaubs-Anspruch und wer verheiratet war, bekam mehr Urlaub zugesprochen als ledige Soldaten.
Zwei Schwangerschaften hatte sie bereits hinter sich gebracht. Ein Bub war bei der Geburt gestorben. Er war schwächlich und krank – eine Frühgeburt.
Das zweite Kind, ein Mädchen wurde als Säugling krank und starb in ihren Armen.
Damals gab es einige Kinder, die an derselben schweren Krankheit gestorben waren.
Sie war sehr betrübt, meinte, sie tauge nichts für eine Familie. Für Frauen war die Familie sehr wichtig. Kinder waren für Frauen unbedingt nötig, sonst kam es unweigerlich zur Scheidung.
Auch wenn es nichts weiter als Mädchen gab, regten sich die Gatten auf, da die Buben für sie sehr wichtig waren. Arbeiter und Soldaten waren sehr wichtig für die Gesellschaft.
Frauen waren auch sehr wichtig, dienten allerdings in erster Linie der Aufzucht ihrer Kinder.
Der Führer der Deutschen hatte die Frauen anerkannt und ihnen das Recht zugesprochen eine gute Ausbildung genießen zu dürfen.
Sie durften dank seiner Fürsprache studieren und bessere Tätigkeiten ausüben. Männer waren allerdings – an Universitäten – in der Überzahl.
Aufgrund des Krieges waren die meisten Männer jedoch unabkömmlich.
Sie hatten an der Front ihren Mann zu stehen. Bedienstete und Gemeinde-Arbeiter und die Greise, die sich kaum mehr auf den Beinen halten konnten, waren nicht an der Front.
Was die unzähligen Frauen alleine tun würden, fragten sich ihre Gatten, die an der Front agierten.
Aber auch zuhause gab es sehr viel zu tun.
Alle mussten mittun, hatten Speisen für die Soldaten zubereiten. Andere erledigten die täglich nötigen Arbeiten.
Schüler gab es auch noch, die allerdings nicht mehr wie üblich unterrichtet werden konnten, als die Feinde das Land angriffen und die Städte verwüsteten. Nur wenige Kirchen blieben unbeschädigt.
Viele größere Städte waren völlig zerstört worden, als Unzählige das Deutsche Reich anzugreifen begannen.
Gemeinsam hatten sie Mut bekommen und sie wagten es auf diese Nation loszulegen.
Sie hatte während des Krieges das Staatsexamen geschafft – wusste, dass das unbedingt nötig für sie war, da sie die Leute kannte und genau wusste, wie sehr sie vom Lehrer gehasst wurde.
Gegen gebildete Frauen waren einige Männer gewesen und vor allem gegen Frauen, die sich nicht unterdrücken ließen, gingen einige heimtückisch vor und versuchten jene zu zerstören.
Die rechten Methoden waren Mittel, die Lust und Gier verstärkten und den Geist trübten.
Deswegen verloren jene Frauen den Verstand, wenn sie gut waren und leicht lernten.
Wenn jene in die Pubertät gelangt waren, bewunderten sie Männer und liebten den Sex.
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Sie war oft in der neuen Landeshauptstadt Kärntens – einerseits aufgrund der Ausbildung, die sie dort genossen hat, aber auch um die Stadt zu Bestaunen.
Mit Freundinnen war sie dort unterwegs, die völlig andere Vorhaben als sie hatten.
Eine war in der Stadt beobachtet worden, da der Verdacht bestanden hat, dass sie sich mit Partisanen und auch mit Deserteuren zusammentat und jenen half.
Sie hatte, neben Sophia, mit einem der Soldaten zu reden begonnen und dürfte sich dabei verraten haben.
Das war im Krieg streng verboten und wer dabei erwischt wurde war verloren, denn der durfte auf der Stelle erschossen werden. Kam es zu einer Verhandlung und zu einem Prozess, dann war das Todesurteil die Folge.
Damals wurden die Verurteilten meistens geköpft. Auch erschossen wurden viele Deserteure und deren Helfer. Es genügte, wenn einer einem Deserteur half, der bekam eine schwere Strafe aufgebrummt, die mit dem Todesurteil gleichzusetzen war.
Es kam sogar soweit, dass die gesamte Familie, die Partisanen und auch Deserteure unterstützte, zum Tod verurteilt wurde. Sogar der blinde Vater der jungen Frau, wurde hingerichtet.
Es ging auch darum, dass Bürger vor solchem Handeln zurückschreckten.
Sophia konnte sich damals zu ihrem Glück ausweisen und sie hatte mit dem Unternehmen ihrer Bekannten nichts zu tun und sie wusste auch nichts von solchen Handlungen.
Auf dem Land war alles recht einfach gefertigt worden. Ihr Elternhaus war klein und einfach gebaut. Mit Schindeln gedeckt war das Dach und das WC befand sich im Freien und war
eine große Grube, die niemals entleert werden musste und darauf war eine hölzerne Sitzbank befestigt. Ein Dach und einen Verschlag bekam dieses Häuschen auch noch dazu, damit bei jedem Wetter die Notdurft verrichtet werden konnte.
Das Urinieren war darin nicht üblich gewesen, denn dazu war kein Häuschen nötig.
Für Frauen war es jedoch angeraten die kleine Notdurft auch in jenem Verschlag zu verrichten, denn wenn sie dabei beobachtet wurden, konnten sie Anstoß erregen.
Männer wollten auf das Urinieren im Stehen nicht verzichten.
Wenn ein Mann im Sitzen uriniert, ist er arm dran, da er jedes Mal zugleich die Notdurft verrichten muss und das ist sehr belastend. Wer öfter als einmal pro Tag die Notdurft verrichten muss, wird rasch krank.
Putzen war damals bereits üblich, das trocknete den Ausgang und es kam auch zu Verletzungen, die üble Folgen nach sich zogen.
Schmieren und Pflegen des Schließmuskels ist nötig, sonst kommt es zu Entzündungen…
Sie hatte Fotos schießen lassen, bei einem Fotografen in Klagenfurt.
Das Haus hatte dieselbe Nummer wie ihr Elternhaus. Deswegen hat sie sich dorthin begeben.
Ohne gültigen Ausweis konnte sie sich nirgends mehr blicken lassen, nachdem das Land von Alliierten angegriffen wurde.
Wer sich nicht ausweisen konnte, der durfte erschossen werden.
Waffen hatte damals jeder besitzen dürfen, um sich im Notfall verteidigen zu können.
In jenem Raum gab es sehr viele Partisanen, die Leute, die alleine unterwegs waren, angriffen.
Die Gaskammer gab es nur bei Massen-Hinrichtungen. Trotzdem gab es einige, die sich verbündeten und gemeinsam gegen das Deutsche Reich vorgingen, um jenes zu schädigen
Ihr hat es im Krieg gut gefallen, da es weniger Männer gab und sie wurde nicht dauernd angesprochen. Sie konnte in Ruhe ihrer Ausbildung nachgehen.
Hätte sie das Staats-Examen nicht mit Auszeichnung geschafft, hätte das nicht viel Aufsehen erregt.
Der Bub war erst zwei Jahre alt, den sie mit Neunzehn geboren hatte, als sie das Staatsexamen mit Auszeichnung in Wien bestand.
Das Kriegsende hat sie befürchtet. Viele hatten sich gegen den Herrscher gewandt, der stets Gutes für die Bürger leistete, jedoch auch das tat, was die Berater von ihm verlangten.
Seine Gaben waren den Bürgern nicht gut genug, denn die Kritik war gegen ihn gerichtet. Es hieß, er habe unglückliche Befehle erteilt und deswegen sei der Krieg nahezu verloren.
Nach dem Staatsexamen war sie noch weiter nach Norden gereist, um ihren Gatten zu besuchen, der in der Tschechoslowakei stationiert war.
In jener Gegend gab es einige künstliche Höhlen, die sich als Verstecke eigneten. Die Bomben konnten in solchen Tiefen keinen Schaden anrichten.
Als sie ihren Gatten aufsuchen wollte, lief alles schief. Sie wurde von einem Offizier abgeholt, der von ihrem Sohn als Vater eingestuft wurde.
Er war sehr freundlich und hatte ein gutes Benehmen. Ihr Gatte war aber aufgebracht und er schimpfte gegen den Offizier, der sich seine Frau zu schnappen getraut hatte.
Er sollte seine Frau abholen und kein anderer.
Sophia war sehr erbost über ihren Gatten, der nicht akzeptierte, dass sie nun eine Ärztin war. Sie stammte ihrer Meinung nach von einfachen Bauern ab, die nichts von akademischer Bildung wussten. Er meinte, das könne nur schiefgehen, was sie vorhatte.
Ihr Traum sei eine Schimäre und würde sie in den Untergang reißen.
Sophia aber war dermaßen böse geworden, dass sie ihren Mann dafür hasste.
Er meinte, er würde von seiner jungen Gattin verehrt und geachtet und erschrak sehr über ihre Wut.
Er kam ihr nie mehr unter die Augen, wie sie es von ihm verlangt hatte.
Zwar hatten sie sich Treue und Liebe bis zum Tod geschworen und wer weiß, ob er nicht bald nach diesem Treffen umgekommen war.
Sophia ging es nach dem Abschluss gut, denn sie konnte die Praxis aufmachen und hatte einige Patienten.
Doch nach dem Kriegsende kamen die ersten Unkenrufe an ihre Ohren und die Beamten wollten ausgerechnet von ihr die Matura nachgereicht, die während ihres Studium nicht erforderlich war.
Sie hatte vom Herrscher die Erlaubnis zum Studium erteilt bekommen. Außerdem hatte sie ihr Abschlusszeugnis mit der Bestnote geschafft, doch das reichte den Beamten nicht.
So sehr sie sich aber auch bemühte, sie hatte keine Chance und gab es nach Jahren der vergeblichen Mühe auf, sie nachzuholen.
Ihr Bruder Johann war am Ende des Zweiten Weltkrieges in Frankreich gefallen.
Er war etwas über zwanzig Jahre alt gewesen und ihr Vater und jener Lehrer, der auch Bürgermeister der Gemeinde war, hatten dafür gesorgt, dass die Geschwister endgültig getrennt waren. Sophia hatte nun keine Hilfe mehr zur Verfügung.
Er war ihr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden, hatte sie geprüft und ihr Mut zugesprochen, damit sie nicht aufgab.
Wenn sie in der Nacht unterwegs war, um einen Patienten zu versorgen, hatte sie ein mulmiges Gefühl und einmal eine Begegnung mit einer Frau, die sie zutiefst erschreckte. Sie kam näher und reagierte nicht einmal auf den Gruß Sophias, sondern sie hauchte sie an. Der Hauch war eiskalt und sie konnte sich lange nicht mehr beruhigen, so tief saß der Schreck in ihren Gliedern
Sie war bald nach dem Krieg schwanger geworden, als sie die Praxis noch hatte und der Vater ihres zweiten Buben wollte nichts von ihr wissen.
Sie hatten nur ein einziges Mal Sex und dabei war sie geschwängert worden.
Er gab ihr die alleinige Schuld daran, meinte, sie habe ihn verführt…
Sophia hat damals auch geraucht und Wein getrunken, was üblich war und als gesund galt.
Geraucht wurde nur zu besonderen Anlässen und dabei wurde nie heftig, nie schnell geraucht.
Die Haltung und der Genuss standen im Vordergrund.
Wahrscheinlich war im Wein ein Mittel, das ihre Lust stark gesteigert hat – so sehr, dass sie nicht mehr anders konnte als sich mit einem Mann einzulassen.
Mittel zur sexuellen Stimulanz verblöden drastisch und verstärken die Lust so sehr sogar, dass jegliche Vernunft ausgelöscht wird.
Die Folgen bekam sie aufgrund dessen zu spüren, denn eine Schwangerschaft ohne Gatten war keine Bagatelle mehr. Die Kirche hatte wieder sehr großen Einfluss auf das Leben der Bürger und ledige Kinder waren sehr arm dran und wurden in allen Bereichen benachteiligt.
Ledige Buben bekamen damals und auch heute häufig eine besondere Krankheit, die zu den Auto-Immun-Suppressionen gehört.
Sie leiden schon recht früh an Diabetes. Damals war das Leben jener Fälle recht kurz und mit schweren Einschränkungen einhergehend.
Wie alt der Bub von ihr war, als er zu leiden begann, ist unklar, aber wenn die Füße schon im Alter von sechzehn Jahren stinken und auch der Schweiß-Geruch dementsprechend übel riecht, muss er bereits, als er ein Knabe war, diese Krankheit gehabt haben.
Doch die wahren Gründe für die Erkrankung des zweiten Buben von Sophia sind weitgehend unerforscht.
Sie soll aufgrund einer Auto-Immun-Suppression entstehen. Je eher dieses Leiden entsteht, desto schlimmer wirkt es sich auf den Organismus aus.
Wer nichts unternimmt, um dieses Problem zu minimieren, nicht Insulin spritzt, der wird nicht sonderlich alt.
Walter, ihr zweiter Sohn, war recht hübsch, Sophia ähnlich und auch flink und gescheit und er hätte es weit bringen können, wenn er nicht dieses Problem bekommen hätte.
Ihre zweite Tochter, die überlebt hat, war auch nicht gesund und ebenso ledig geboren worden.
Ihr Vater wollte Sophia nicht heiraten, da er noch eine zweite Freundin hatte und jene zog er Sophia vor, die ihm zu klug und zu kompliziert schien.
Er war sogar so weit gegangen, bei der Trauung, anstatt ja, nein zu sagen.
Sie standen bereits vor dem Traualtar.
Was sie darauf getan hat, war verständlich und Resultat ihrer Entrüstung.
Wer solches zu tun wagt, will nur einer Strafe entgehen, da einer, der gar nicht zur Trauung erscheint, zum Kriminellen erklärt wird und die Unkosten auch noch zu begleichen hat.
Bei seiner Angetrauten hatte er es jedoch nicht leicht. Sie hat ihm alles genommen, noch seine Ehre, denn sie ließ sich mit anderen Männern ein und meinte nur, wenn er sie fragte, dass er es ihr beigebracht hätte.
Nach dem Krieg war jener Lehrer und Bürgermeister, der ein Christlich Sozialer war, auch noch zum Landes-Hauptmann gewählt worden.
Er war sehr erfolgreich und konnte gut reden, alle Leute für sich einnehmen…
Bürgermeister konnten aber nicht anders als sich in der Öffentlichkeit zeigen und er kam auch mit Sophia wieder in Kontakt, die mit ihrer Praxis recht zufrieden war und erreicht hatte, was sie sich erträumt hatte.
Sie war nicht so übel dran, wie die meisten Frauen, die sich den Männern unterordnen mussten und sich einiges gefallen ließen, um sich bei guter Gelegenheit an ihren Gatten zu rächen, indem sie jene betrogen und von anderen Männern geschwängert wurden, was nur selten zu Tage kam.
Lieber verschwiegen die betrogenen Ehemänner diese Schande, als sie in der Öffentlichkeit breit treten zu lassen.
Jener Mann, der im besten Alter, außerdem verheiratet und Vater war, versuchte es bei Sophia, die er einst sehr übel beleidigt hatte. Er stand dahinter, dass Sophia die Matura nachmachen musste, obwohl sie das Staatsexamen geschafft hatte.
Sie war damals gerade vom zweiten Sohn schwanger und nicht in bester Laune, als er sie anredete und zu höhnen begann, dass sie die Matura niemals schaffen würde, da ihr Bruder Johann ihr nicht mehr beim Schwindeln helfen konnte.
Er konnte seine Stichelei nicht mehr bremsen und Sophia eilte rasch nach Hause, um von jenem Unmenschen los zu sein.
Die Leute im Lokal waren für den Bürgermeister gewesen, da sie es nicht einsahen, dass eine Frau studiert und eine bessere Tätigkeit ausübte – quasi den Männern die Arbeit wegnahm.
Sie war oft von Männern böse angeredet worden, aber anstatt sich vor jenen in Acht zu nehmen und sich vor Gefahren zu schützen, wie den Speisen und Getränken, die vorgesetzt wurden, war sie tanzen gegangen und hatte sich Vergnügen gegönnt, die bei jenen Bürgern noch mehr Neid aufkommen ließen.
Als sie zuhause war und sich zur Ruhe begeben wollte, hörte sie Geräusche. Jemand machte sich an der Tür zu schaffen.
Sie war schreckhaft und ihr Sohn Vitus hatte auch Angst, nachdem er durch jene Geräusche aufgeweckt worden war.
Damals hatten alle Waffen im Haus und sie holte ihren Revolver und rief laut, dass sich jene Person zu entfernen habe.
Als die Geräusche aber nicht abklangen, sondern noch heftiger wurden, schoss sie auf die Tür und hörte einen Schmerzensschrei.
Als sie die Tür öffnete, sah sie den hohen Beamten davor kauern.
Aus einer Wunde blutete er, die sie versorgte. Sie verständigte auch die Rettung und meinte, die Verletzung wäre nicht so schlimm, dass er daran sterben müsse.
Jener Politiker kam allerdings nie wieder nach Hause. Die Verletzungen schienen doch sehr wichtige Teile verletzt zu haben.
Es soll zu einer Entzündung gekommen sein, die sich entzündeten.
Sophia konnte nicht belangt werden, da sie in Notwehr gehandelt hatte.
Jener Mann war der erste christlich soziale Landes-Hauptmann Kärntens der zweiten Republik.
Sophia musste sogar zur Beerdigung jenes Lehrers. Alle aus dem Ort und der Gemeinde schienen bei jener Beerdigung zugegen gewesen zu sein. Sie hatte auch geweint, da sie das nicht beabsichtigt hatte. In weiterer Folge hatte sie mit Bediensteten jedoch nur noch Probleme. Jene wollten sie scheinbar nur beleidigen und ihr Leben vermiesen…
Sie versuchte es mit der externen Matura und scheiterte an Englisch. Zuvor hatte sie niemals Englischunterricht und dieses Fach war verpflichtend.
Alleine Englisch zu lernen war eine sehr langwierige und anstrengende Tätigkeit.
Sie hatte auch niemanden zur Verfügung, der ihr das privat ordentlich beibrachte.
In ihrem Freundeskreis gab es keine Engländer.
Sie war am Verzweifeln, nachdem sie von den Prüfern ausgetrickst worden war. Dazu kam, dass sie bei Prüfungen sehr nervös und ängstlich geworden war.
Einen jungen netten Mann lernte sie kennen, in den sie sich verliebte, worauf sie wieder zu Kräften kam und neue Hoffnung schöpfte, war auch nicht mehr so übel gelaunt und die Verzweiflung ließ nach.
Sie bemerkte jedoch, dass er wie alle Männer auf dem Land war, die sie zuvor kennen gelernt hatte.
Alkohol zu konsumieren war für jene Pflicht.
Wenn einer nicht wenigstens Bier trank, war er nicht einmal ein Mann für die anderen.
Es kam zu Beleidigungen und zu Raufereien, wenn einer sich nicht dazu herabließ mit den anderen Gästen zu trinken.
Wahrscheinlich hatte auch ihr Vater regelmäßig Alkohol getrunken. Wenn er das nicht getan haben soll, dann haben seine Vorfahren und auch die Eltern ihrer Mutter regelmäßig Alkohol genossen.
Auch Sophia trank manchmal alkoholische Getränke.
Das war üblich und wer in einem Lokal war, um sich zu unterhalten, passte mit dem alkoholischen Getränk wesentlich besser zu den anderen Gästen.
Die Witwen-Rente erhielt sie erst fünf Jahre nachdem der Krieg beendet war.
Die Beamten verlangten von ihr eine Todes-Erklärung, sagten ihr allerdings nicht, wie sie jene beschaffen soll.
Sie wurde von den Bediensteten recht herb und brüsk abgewimmelt, wenn sie am Gemeindeamt etwas zu erledigen hatte.
Deswegen war sie sehr selten dort gewesen. Sie hatte sich nicht getraut, befürchtete sogar, von jenen erschossen zu werden, wenn sie sich bei ihnen blicken ließ, nachdem ihr das Missgeschick mit dem Landeshauptmann passiert war.
Deswegen hatten einige Männer Angst vor ihr. Nicht nur wegen ihrer guten Ausbildung, die Bürger ins Zwielicht stellten, nachdem sie bei der Matura durchgefallen war, sondern auch wegen des hohen Beamten, der durch sie umgekommen war.
Vor einer Ärztin hatten alle Männer Angst, da sie dafür sorgen konnte, dass der Mann durch sie zu Schaden kam.
Sie konnte das auf eine Art machen, die von Juristen nicht durchschaut wird und sie hätte überhaupt alles bestreiten können, was bei den Ärzten üblich war, die sogar Narrenfreiheit bekommen hatten und als Künstler nicht für Erfolg oder Nicht-Erfolg verantwortlich gemacht werden konnten.
Wenn etwas schieflief, konnte das als Kunstfehler und als Unfall eingestuft werden.
Doch welcher Arzt würde seine Frau behandeln, wenn es nicht unbedingt nötig war und falls doch, dann sicherlich nicht um sie zu gefährden.
Sie mochte Männer sehr, auch wenn sie oft sagte, sie mochte keinen und habe nur deshalb geheiratet, um vor Männern Ruhe zu haben, die ihr zu nahekamen.
Einige wollten sie auch als Xanthippe eingestuft haben. Sie hatte die richtigen Ansichten über Liebe und mochte niemanden, der nichts von Treue hielt.
Männer verehren Frauen und können nicht anders als sich mit ihnen zu unterhalten.
Eine Statue gibt es von ihr neben der Uni Wien. Dort sieht man sie. Ihr wird das Diplom überreicht – vom Rektor der Uni Wien und sieht aus wie ein junges Mädchen, obwohl sie schon verheiratet war und ein Kind hatte.
Wie leicht das Lernen für sie auch gewesen war, Johann war ihr stets beigestanden, hätte er ihr nicht oft Mut zugesprochen, wäre nichts daraus geworden.
Nachdem sie aber beim Gatten war und bemerkte, dass er neidisch auf sie geworden war und sie gar nicht seine Gattin sein wollte und er über sie zu bestimmen beabsichtigte, da war nichts mehr in Ordnung für sie.
Die Idylle, von der sie geträumt hatte, war nur ein Traum geblieben.
Sie träumte vom Schönen, wollte alles in Ordnung bringen. Auch ihr heimlicher Prinz war ähnlich wie sie, jedoch war er unerreichbar geblieben.
Einige Denkmäler wurden für jenen Mann errichtet. Er hatte sehr viel Gutes erwirkt und ausgeführt. Nach dem Niedergang des Reiches wurde er zum Bösen und Schuldigen erklärt.
Die Schuld lag aber nicht an ihm. Mit den Soldaten hat er gesiegt und den Feldzug geplant.
Stratege war er und ein sehr guter Führer.
Doch alleine kann keiner alles entscheiden. Keiner kann gegen eine Übermacht gewinnen.
Neid und Feindschaft wurden gesät, wie üblich und ihm wurde nachgesagt, was nicht der Wahrheit entsprach.
Den ersten Gatten liebte sie und ehe der Krieg ausgebrochen war nahm er sie zu seiner Frau. Er hat keine Mätzchen gemacht und sie war noch Jungfrau.
Alles war ordentlich gewesen. Sie war sehr hübsch und auch ihr Gatte sah gut und kräftig aus. Er trug einen Schnauzer, der damals in Mode war.
Einige Männer ließen sich einen solchen stehen und die Frauen fanden das reizend und trugen damals auch einen Schnurrbart und den ließen sie stehen.
Die Haare waren sehr gepflegt worden. Frauen hatten Dauerwelle und die Männer ließen sich einen Scheitel stehen.
Das Haar war auch gut gepudert und eingeölt.
Wenn einer eine Glatze hatte, verbarg er sie unter künstlichem Haar.
Wer darauf verzichtete, der trug einen Hut, der sie verbarg.
Die Kleider waren lang gewesen. Männer trugen Anzug und Weste.
Sonntags trugen die Bürger die Trachten, wenn sie in die Kirche gingen.
Alle Leute wirkten uniformiert. Sie gingen nicht einmal, sondern sie stolzierten, als wären sie nicht von dieser Welt und der Himmel hätte sie ausgespuckt.
Der Herr wollte jedoch keinen mehr zurücknehmen. Alle blieben auf Erden und sie litten gehörig.
Nicht nur Sophia musste neues Leid auf sich nehmen und es verdauen.
Alle Verwandten von ihr, besonders die Schwestern, auch die Brüder und sie, bekam dafür noch die Schuld. Ihr wurde alles Übel zugesprochen und zwar, aufgrund ihres Seins.
Wäre sie nicht zur Welt gekommen, würde alles anders sein.
Sie hat das Gefüge der Welt durcheinander geworfen. An Ihr lag der Untergang des Weltreiches und auch des Landes.
Die Geschwister wurden ihretwegen krank und zwei davon verstarben bereits als Kinder – auch ihretwegen.
Das alles wurde ihr von Eltern, Geschwistern, Verwandten und Mitmenschen unterstellt.
Nach der Heirat hatte sie ein eigenes Heim erstanden. Dort war auch ihre Praxis untergebracht, in der sie Patienten behandelte. Zwischendurch war sie per Kutsche unterwegs, um Patienten zu behandeln.
Die Söhne waren auch bei ihr und betrugen sich sehr gut, waren folgsam.
Sie war glücklich, denn sie hatte das erreicht, was sie sich als Mädchen gewünscht hatte.
Alles schien in Erfüllung gegangen zu sein. Sie dankte Gott für seine Hilfe und sie dankte auch ihrem Bruder, Johann, der nie wieder heimkehren würde.
Er musste an die Front, nachdem Sophia das Staatsexamen mit Auszeichnung bestanden hatte.
Sie wurde oft zu Leidenden gerufen, die nicht krank, sondern Hypochonder waren.
Die Bediensteten wollten sie zum Narren halten, was sie sich freilich nicht bieten ließ.
Sie war eine sehr gute Ärztin und beherrschte diese Kunst wie keine zweite. Mit einfachsten Methoden konnte sie Kranke kurieren.
Trotzdem war sie unzufrieden, da sie bemerkte, dass die Mittel nicht wirklich halfen, vor allem bei schweren Leiden, die durch Auto-Immun-Suppression entstanden.
Einige Leiden waren damals, aufgrund ihrer Seltenheit, weitgehend unbekannt. Aber auch bekannte Leiden waren nicht heilbar.
Da sie mit solchen oft zu tun hatte, wurden ihr die Einschränkungen ihres Berufes klar.
Wie eine Künstlerin ohne Wert kam sie sich vor, wenn der Patient unter ihren Händen starb.
Sie durfte jene Fälle nicht einmal behandeln. Als praktische Ärztin war ihr einiges untersagt.
Fachärzte konnten allerdings auch nicht heilen, wer dermaßen krank war.
Lymphome, Tumore, Diabetes, Organ-Versagen waren jene Leiden, gegen die sie wenig ausrichten konnte.
Sie hatte keine Chance wirklich jemanden zu heilen, der an einer Immunschwäche litt – auch wenn sie es versuchte.
Sie war erst 21 Jahre alt, als sie das Staatsexamen geschafft hatte und bereits wenige Jahre danach war sie soweit, dass sie nicht einmal mehr Kranke behandeln wollte, nachdem sie begriff, wie wenig Ärzte wirklich vermögen – trotz des langen und intensiven Studiums.
Als Ärztin hatte sie mit speziellen Fällen zu tun, musste bei Umbettungen Beerdigter zugegen sein, damit es nicht zu Unfällen und gefährlichen Situationen kam.
Nach dem Unfall mit ihrer Waffe, war sie noch Jahre als Ärztin tätig und wollte die Matura nachholen. Doch ihr gelang das nicht, da sie zu viel zu tun hatte. Zum Beruf kamen auch die Kinder und Sorgen und sie erkrankte schwer.
Um Englisch richtig zu erlernen, hätte sie einen Kurs besuchen müssen, doch auch dafür hatte sie nicht die nötige Zeit.
Nachdem die erste Tochter geboren worden war, hatte sie es aufgegeben, die Matura nachzuholen. Einige Versuche waren misslungen. Die Prüfer hatten ihr keine Chance gegeben.
Durch Krankheiten und wegen der nicht bestandenen Prüfungen, waren ihre Nerven ruiniert. Sie hatte Untergewicht und wirkte geschwächt.
Ihr Wille war gebrochen worden, als sie noch ein Mädchen war.
Das Leben war hart und ungerecht zu ihr und ihr wurden jegliche Freude und jegliches Glück verwehrt.
Sobald sie sich freute und glücklich zeigte, wurde ihr alles geraubt – sogar die Gesundheit.
(Sie vergoss bittere und wunderschöne Tränen, besser wurde dadurch jedoch nichts.
Ihre Wünsche wurden nie erhört. Sie war für die Mitmenschen da, für Kinder, Gatten und ihre Enkel und für andere Verwandte, für sich selber hatte sie keine Zeit. Darüber vergaß sie sich und als sie sich als Greisin wieder bemerkte, war sie schwer leidend. Ihr Herz war schwach und die Beine schwollen an.
Sie konnte nicht einmal mehr gehen – wurde dabei von schweren Krämpfen geplagt.)
Sie zog aus jener Ortschaft, in eine andere Gemeinde, nachdem sie ihren zweiten Gatten kennen gelernt hatte. Er war ordentlich und wollte mit ihr zusammen sein.
Vor der Ehe hatten beide Angst. Sie war inzwischen Witwe, brauchte nicht mehr zu arbeiten, da sie nur wenig Geld für sich benötigte.
Dazu kam auch noch die Halbwaisen-Rente des ersten Sohnes und für die beiden ledigen Kinder erhielt sie Alimente, von deren Vätern.
Sie hatte sich in der Zeit, in der sie als praktische Ärztin tätig war, einiges erspart.
Davon konnte sie auch noch zehren, sich ein Grundstück kaufen und ein Haus darauf bauen.
Ihr Freund, der mit ihr zusammen war, bei ihr schlief und auch Geld dazu gab, da sie für ihn den Haushalt führte, war neun Jahre jünger als sie.
Trotzdem sah er bereits müde und überanstrengt aus. Er hatte eine trockene Haut, da er sie nicht einzucremen pflegte. Er hatte seine offenen Beine vor Sophia versteckt, trug nie kurze Hosen und wenn er sich umzog, um ins Bett zu gehen, tat er es im Dunkeln.
Waschen wollte er sich nie in der Badewanne, dann hätte er die Hose ablegen müssen und er wäre ertappt worden.
Doch eines Tages sah sie den Verband und sie bemerkte auch, dass oft Blut an den Hosen war, wenn er seine offenen Beine verletzt hatte. Sie half ihm und sein Bein heilte.
Bei der Arbeit verletzte er sich, deshalb kam es neuerlich zu offenen Stellen.
Sie erinnerte sich auch wieder daran, woher sie ihn kannte. Sie hatte ihn schon vor Jahren behandelt und ihm kalte Wickel gemacht, damit sein hohes Fieber gesenkt wurde.
Er hatte überlebt, war aber sehr geschwächt. Er hatte die Volksschule gar nicht mehr besucht.
In der Schule hatte er zuvor alles Einsen. Aber den Abschluss hatte er nicht gemacht und den hat er niemals nachgeholt. Trotzdem war er mit achtzehn Jahren arbeiten gegangen.
Im Steinbruch hat er gearbeitet und gut verdient. Damals verdienten die Arbeiter relativ viel.
Der Bedarf an Bau-Arbeitern war sehr groß und seine Existenz schien gesichert zu sein, da es Jahrzehnte dauern würde, ehe alles wiedererrichtet worden war.
Maurer war damals ein Mangelberuf und er brauchte sich nur geschickt anzustellen und schon wurde er zum Facharbeiter erklärt. Überstunden waren üblich und keine böse Handlung.
Das war sogar nötig, denn aufgrund des Zusatz-Verdienstes florierte die Wirtschaft.
Arbeiter konnte sich ein Eigenheim leisten dazu Möbel und Geräte, ohne Schulden zu machen. Die Wohnungen waren sehr billig. Einhundert Quadratmeter kosteten monatlich etwas 10 Schilling
Sophia war verliebt in ihren jungen Freund Peter. Er hatte einen deutschten Namen und sein Vater war ein Landwirt und Gewerbetreibender. Die waren auf dem Land relativ häufig.
Wer einen Wald hatte, der konnte auch günstig Holz bearbeiten. Die Gewinnspanne war dann größer.
Er hatte auch Möbel hergestellt. Meistens wurden damals allerdings Holz-Häuser und Holz-Hütten errichtet.
Ihr Freund war für die Tischlerei nicht brauchbar. Er war auch noch zu jung gewesen, als sein Vater wegen Konkurses den Betrieb schloss. Auch sein Vater litt an einer schweren Allergie.
Er bekam Krämpfe und blaue Flecken an den Fingern, wenn er mit Holz arbeitete.
Er hatte am Bau auch mit Holz-Arbeit zu tun und litt deshalb an Krämpfen, die nach und nach seine Glieder verkrümmten.
Er hat deshalb oft die Zähne zusammengebissen und etwas mehr dazu getrunken, hin und wieder einen Schnaps gekippt.
Sophia hatte einiges zu tun bekommen und relativ wenig Spaß daran gefunden. Sie gingen an Wochenenden tanzen und sie spazierten, wenn das Wetter schön und lind war. Auch Schwammerln und Beeren sammelten sie zwischendurch im Wald.
Das war damals von Vielen getan worden. Weniger Leute gab es damals zwar, dafür waren die Familien größer.
Familien mit über fünf Kinder waren in der Überzahl. Selten waren kinderlose Ehepaare.
Jene wurden mitleidig betrachtet und auch in dieser Art angesprochen.
Nicht alle wollten Kinder. Einige waren nicht dazu befähigt Kinder zu zeugen und zu gebären.
Zwei Kinder-Familien waren damals zwar nicht selten, aber am Land unüblich. Nur wenige Paare waren mit zwei Kindern voll ausgelastet, hieß es.
Eigentlich wollten alle Frauen nur zwei Kinder und das gilt nach wie vor.
Ein Kind ist einem Paar zu wenig, jenes kann durch einen Unfall sterben.
Es gab auch schon Eheleute, die sich genierten, wenn sie mehr als drei Kinder hatten, als wäre das eine Sünde.
Wer nicht wusste, wie er die Kinder erhalten soll, wer für sie keine Zukunft vor Augen hatte und jenen keine gute Ausbildung verschaffte, der gab sich die Schuld daran und dünkte sich aufgrund dessen als Versager.
Als sie ihn näher kennenlernte, war sie nicht mehr sicher, ob er der Richtige für sie war.
Einige Leute meinten, er sei nicht gesund und sie sollte ihn besser nicht zum Freund nehmen.
Er war aber nett. Sie konnte mit ihm zusammen sein. Zu ihren Kindern war er freundlich.
Anfangs waren sie in einer Wohnung. Dort gab es wenig Platz. Sie waren nun zu fünft, seitdem auch ihr Freund mit ihr zusammen war. Die Kinder wuchsen relativ schnell. Der erste Sohn war schon zwölf Jahre – und die Tochter vier Jahre alt.
Der zweite Sohn war acht als sie zusammenzogen.
Auf Probe waren sie damals gemeinsam unterwegs gewesen.
Zu Beginn der Beziehung versuchten sie einen Partnertausch. Er nahm sich eine aus dem Ort, die verheiratet war und zwei Kinder hatte. Ihr Gatte wollte keine Kinder mehr. Er hatte dafür gesorgt, dass er nie wieder ein Kind zeugen konnte. Beim Partnertausch kam es zur Zeugung eines Buben.
Darauf kam es zur Scheidung, denn ihr Gatte wollte mit der untreuen Frau nicht zusammen sein. Er konnte beweisen, dass er nicht der Vater des Jungen war und der Freund von Sophia
wurde Zahlmeister.
Die Geschiedene zog weg, um sich noch tiefer ins Land – auf einen Berg – zurückzuziehen.
Dort lernte sie einen Mann kennen, den sie heiratete und mit dem sie eine neue Familie gründete.
Die beiden Kinder aus der ersten Ehe nahm sie mit.
Die wollten mit ihrem Vater nichts mehr zu tun haben, nachdem er sich scheiden lassen hatte.
Im Ort gab es damals Mönche, die sich mitunter unter das Volk mischten und sich auch mit der Seelsorge beschäftigten.
Sie waren oft ohne Kutte unterwegs. Die Jungen stiegen auf Linden und verweilten dort oben, bis einer der Mönche kam und sie aufnahm.
Sophia wurde bald danach vom neuen Freund geschwängert. Sie wollte eigentlich keine Kinder mehr. Einmal meinte sie, kein Kind gewollt zu haben. Aber sie hat alle angenommen und aufgezogen, versorgt, verwöhnt und zu ordentlichen Menschen erzogen.
Als sie schwanger war, musste sie den Keller des Hauses ausheben. Das strengte sie sehr an. Sie bekam schwer Luft bei der Tätigkeit und magerte ab.
Sie war geschwächt und überfordert. Ihr zweiter Gatte hätte lieber mehr Kinder gezeugt. Doch Sophia wäre bei den letzten Geburten beinahe umgekommen.
Im Alter von 42 Jahren bekam sie ihr letztes Kind und war sehr erleichtert, da sie wusste, dass sie nie wieder schwanger wird. Sie erholte sich sogar, wenngleich nur für kurze Zeit.
Im Alter von etwa fünfzig Jahren wurde sie wieder krank. Ihre Nieren waren entzündet. Davon erholte sie sich nicht mehr zur Gänze. Sie alterte von jenem Zeitraum an und trocknete langsam aus – konnte nur wenig trinken. Wenn sie mehr als einen Liter Wasser trank, bekam sie Probleme mit den Nieren.
Sie trank wenig, arbeitete aber viel, auch mit ihrem Gatten, der sie als Hilfsarbeiterin einsetzte.
bekam nichts für ihre Leistung bezahlt und er schimpfte auch noch über die Qualität ihrer Leistung.
Er wollte aber nicht einmal mehr die Arbeit eines Maurers verrichten. Dafür lernte er Sophia und seine Töchter an.
Sophia wirkte oft traurig, wenn sie alleine zuhause saß. Die Welt hatte sich gegen sie verschworen.
Als Hexe war sie bereits als Mädchen eingestuft worden, durch ihren Lehrer. Sie hatte stets jenen Bediensteten zum Lehrer und der wollte sie unbedingt quälen.
Er war wahrscheinlich der einzige Beamte der Gemeinde, die sehr klein und arm war.
Sie war neben dem Ofen gesessen, als sie in der zweiten Klasse war. Dort war es ihr nicht mehr so kalt. Stets hatte sie gezittert, wenn sie saß. Wahrscheinlich war sie hungrig. Es könnte eine Form von Unter-Zucker gewesen sein, die sie plagte. Ihr ganzes Leben lang, litt sie darunter. Wenn sie auf der Bank saß, auch im Sommer, musste sie am Abend den Ofen einheizen, um den Schüttelfrost abzustellen.
Das hat einige Mitschüler aufgeregt, die ihr Privileg nicht aufgeben wollten. Alle saßen lieber beim Ofen als weit weg von jenem.
Die Fenster waren damals noch offene Löcher. Durch das Klassenzimmer flogen Vögel und sprangen Mäuse.
Das fanden die Bürger schön und zuhause bei den Schülern ging es nicht anders zu.
Mäuse waren am Land Haustiere, die mitaßen und sich nicht verscheuchen ließen.
Sie waren auch viel zu schnell, um gefangen zu werden. Nur wenn sie alt und krank sind, können Mäuse eingefangen werden.
Sie war so nahe am Ofen gesessen, dass sie von der Glut erfasst worden war, als der Ofen geöffnet werden musste, um Holz und Kohle nachzulegen.
Einmal hat sie im Überschwang erzählt, dass in ihrer Klasse ein Mädchen war und jenem war stets kalt. Einmal kam es soweit, dass sich Glut in ihrem Haar fing und sie lichterloh zu brennen begann und elendig verbrannte.
Das Mädchen wollte sie gewesen sein. Alle ließen sie beim Ofen sitzen und sie saß gerne dort, wenn es draußen kalt war.
Auch zuhause heizte sie den Ofen am Morgen ein, außer die Eltern hatten Zeit dafür gefunden.
Nachlegen musste sie, wenn sie nicht frieren wollte.
Der Ofen war zugleich auch der Herd, auf dem das Essen gekocht wurde. Sogar ein Backofen war dabei.
Sie kochte gut und so gute Speisen werden ihre Kinder niemals wieder essen.
Ihre Backwaren schmeckten sehr gut.
Was sie auch kochte und gebraten hat, alles war köstlich.
Ihr zweiter Gatte regte sich mitunter auf, denn er fand, dass sie zu wenig würzte.
Auf den Baustellen wurde mehr gesalzen und auch mehr Pfeffer eingesetzt.
Doch das war nicht sonderlich gesund.
Ihre Antwort auf seine Kritik war meist treffend und wurde zur Wahrheit. Sie wusste, wie weit Männer kommen, die viel Fleisch aßen und viel Salz verwendeten.
Es musste soweit kommen, aber erst als er ein Greis geworden war.
Älter als sein Vater war er geworden und auch sein Bruder hat das Alter nicht erlangt.
Wenn er sich nicht überarbeitet hätte, wäre er sicher über achtzig Jahre alt geworden.
Bei Sophia ist es ungewiss, ob sie länger leben können hätte. Sie hat sich sehr gut ausgekannt und sich ihr ganzes Leben lang vernünftig ernährt.
Wahrscheinlich hatte sie Probleme mit ihrem Kreislauf und ihrer Leber und litt möglicherweise auch an Diabetes, so wie ihr Vater, hat aber trotz ihrer Krankheit ein relativ hohes Alter erreicht.
Ihre Mutter war bei ihr im Haus gewesen. Die Kinder waren damals jung, lärmten und tobten den ganzen Tag um sie herum. Die Nerven von Elisabeth waren aber krank und schwach.
Die Trennung von ihrem ersten Gatten war für sie eine sehr üble Sache gewesen.
Sie hatte ihm nichts Böses getan. Jener war in der Hochzeitsnacht von Bolschewiken umgebracht worden. Sie wurde vergewaltigt und geschwängert und ließ die Tochter in einem Kloster erziehen.
Deswegen wollte sie keine Kinder mehr, verliebte sich aber in ihren zweiten Gatten, der sie schließlich heiratete und ihr versprach, dass er die Kinder versorgen würde.
Sophia hat er versorgt, doch das auf eine Art gemacht, die sie erschreckte und sie hatte Angst vor ihrem Vater, die sie nie mehr im Leben ablegte.
Er hat sich ordentlich betragen, aber wenn er etwas zu ihr sagte, war das für sie bereits erschreckend.
Er hat ihr nichts Böses getan, auch wenn sie sich ungezogen aufgeführt hatte und doch war sie voller Angst – auch vor dem Lehrer erschreckte sie.
Etwas musste in ihrem Leben passiert sein, dass sie vor Männern Angst gehabt hatte.
Sie war nicht begeistert vom Sex, doch Kinder bekam sie so viele wie ihre Mutter.
Als sie mit dem zweiten Gatten bereits zusammen war, allerdings war sie noch nicht mit ihm verheiratet gewesen, wurde sie von ihm geschwängert. Der Bub war recht schwer zu ertragen, denn er schrie und wimmerte ständig.
Etwas an seiner Entwicklung war gestört. Die Verdauung war auch nicht gut, sonst hätte er nicht an Durchfall und Blähungen gelitten.
Die Wohnung war recht klein geworden. Die Kinder waren beinahe ausgewachsen und nun war noch eines dazu gekommen und auch der Freund lebte in der Wohnung.
Ihr erster Sohn war vierzehn Jahre alt und in der Lehre. Der zweite Sohn war bereits zehn Jahre alt geworden. Die Tochter war auch schon sechs Jahre alt und sie vertrugen das Gewimmer des kleinen Bruders nicht.
Sie wurden ungehalten, denn sie hatten ihm nichts Böses getan und er schrie wie am Spieß und heulte, als würde er umgebracht.
So sind Kinder halt, denn sie artikulieren ihre Entwicklung.
Wahrscheinlich hatte er sich mit dem Lärm identifiziert, den er gehört hatte, als er noch im Uterus seiner Mutter steckte.
Er hat nur jenen Lärm nachgemacht. Das Werkzeug und die Maschinen hatten stets geheult.
Hämmer haben auf Nägel geschlagen. Sägen haben Holz geschnitten. Die Schaufel hat das Erdreich weg gehoben. Die Axt hat das Holz entzwei gehackt. Alles hat Lärm produziert und den hat er übernommen.
Wahrscheinlich schreien Kinder deshalb laut und oft. Sie ahmen alle Laute nach, die sie im Bauch ihrer Mutter vernommen haben und das können die Familien – Mitglieder nicht begreifen.
Kinder verstehen bereits die Stimmen und sie wissen, was gesagt wird. Sogar mehrere Sprachen verstehen sie, ehe sie verständlich zu sprechen beginnen.
Sie können sogar in den Sprachen denken. Sie reden auch schon mit den Eltern und Geschwistern und anderen Leuten, nur ist ihr Gespräch nicht verständlich für die Erwachsenen. Ehe die Sprechwerkzeuge nicht ausgereift sind, versteht keiner, was sie von sich geben.
Es gibt Babys, die ständig reden, die das perfekt können, nur nerven sie die Mutter und alle Zuhörenden damit, da sie nichts von deren Reden verstehen.
Wer weiß, wie gut diese Babys über alles Bescheid wissen! Sie können schon viel Klügeres von sich geben als Erwachsene.
Die Babys werden durch Gift und durch Verblödung-Technik abhängig und schwach. Einige bleiben es ihr Leben lang, wenn die Erwachsenen es übertrieben haben.
Bei Sophia dürfte dies der Fall gewesen sein. Sie war klug und hat viel geredet. Aber davon verstanden hat keiner etwas. Daraufhin wurde sie geschwächt und verblödet und deshalb begriff sie alles Tun der Leute nicht so recht und sie verkraftete die Probleme und Belastungen nicht und verkraftete die Probleme und Belastungen später, als sie erwachsen war, auch nicht.
Als sie den zweiten Buben bereits hatte, bekam sie eine Diphtherie und Tetanus Entzündung.
Sie konnte nicht einmal mehr ihren Mund öffnen. Die Ärzte hatten ihr ein paar Zähne herausgeschlagen, um sie mit den nötigen Stoffen zu versorgen. Ihr Zustand war schon sehr schlecht, als sie im Krankenhaus behandelt worden war.
Die Kinder wurden in der Zeit ihres Krankenhaus-Aufenthaltes von Bekannten versorgt.
Danach war sie nicht mehr die schöne Sophia, vor der die Männer sich niederknieten, um von ihr erhört zu werden.
Sie hat keinen einzigen erhört. Deswegen wurde dafür gesorgt, dass sie alles vergaß und sich einem Mann hingab und von jenem geschwängert wurde.
Es handelte sich um Trunkenbolde, die sich nicht beherrschten und nicht einmal in der Lage waren ihre Lust zu kontrollieren.
Sie konnten nur noch den Akt vollziehen, der rasch beendet war.
Sophia aber hatte die Folgen alleine zu tragen.
Somit konnte sie nur zum Schluss kommen, dass Männer nichts taugten, nur auf sich schauten und die Frauen unterdrückten, einschränkten und um alles beneideten.
Wie sie zu jener Vergiftung gekommen war, bleibt auch ungeklärt. Wahrscheinlich war es ein heimtückischer Anschlag auf sie. Feinde hatte sie einige. Neid kennt keine Grenzen, das wissen alle, die damit zu kämpfen haben.
Wer sich nicht beherrschen kann, der gibt seinen Rache-Gelüsten nach und schon ist wieder ein Feind geschwächt und kann beliebig gequält werden, bis die Nerven völlig ruiniert worden sind.
Sophia erholte sich davon aber wieder und auch davon, dass sie vor dem Traualtar sitzen gelassen wurde.
Doch die Feinde wollten das nicht einsehen, dass sie alles überwand und auch dem Tod von der Schippe gesprungen war.
Sie mussten neue Bosheit gegen sie aushecken, um sie so weit zu kriegen, wie sie sie gerne gebracht hätten.
Sie wohnte in einem Gasthaus in der Nähe ihres Geburtsortes, in dem sie alle Gäste kannte.
Dort wurde ein Spiel ausprobiert: alle Gäste hatten ihre Unterschrift auf ein Blatt Papier zu schreiben.
Sophia sollte ihre Unterschrift an oberster Stelle setzen und die anderen Gäste setzten die Unterschrift darunter.
Wenige Tage später kam ein Beamter zu ihr und nahm sie zum Verhör mit ins Wach-Zimmer.
Vorgeworfen wurde, sie hätte abgetrieben und das auch schon zugegeben, was aus einem polizeilichen Protokoll zu entnehmen war.
Doch Sophia wusste von nichts, hatte weder abgetrieben, noch ein Geständnis unterzeichnet.
Die Juristen wollten ihr nicht glauben und dann kam es doch noch dazu, so dass jene Personen, die dieses Spiel erfunden hatten zum Handkuss kamen, jedoch mit aller Kraft bestritten, das mit böser Absicht getan zu haben.
Sie waren sicher, dass sie das getan habe, da sie sichtlich in anderen Umständen gewesen war.
Auch einen Arzt soll es gegeben haben, der der Abtreibung beschuldigt wurde.
Sophia könnte das auch selber getan haben, da sie die Ausbildung dafür abgeschlossen hatte.
Sie hatte aber nichts Böses getan und auch nicht die Absicht gehabt, etwas in dieser Art zu tätigen.
Was sie wollte, das war Ruhe und Frieden. Doch auch das wurde ihr nicht gegönnt.
Selbst die winzige Witwen-Rente war den Bürgern ein Dorn im Auge gewesen. Sie vergönnten einer jungen Frau nichts dergleichen.
Sie war nur wenige Jahre verheiratet und schon soll sie Jahrzehnte vom Staat die schöne Rente kassieren, ohne dafür etwas tun zu müssen.
Diese Sätze bekam sie zu hören, hörte sie auch im Schlaf und im Traum. Verfolgt schien sie davon zu werden, auch von den Männern, die ihr keine Ruhe und kein schönes Leben gönnten.
Aufgrund dessen war sie weitergezogen, nachdem sie jenen jungen Mann kennen lernte, in den sie sich verliebt hatte, der zwar nicht besonders klug war, aber er war verlässlich und ehrlich.
Dass sie sich wieder in einen Mann verliebt hatte, der gerne Alkoholisches trank, war ihr nicht wichtig erschienen.
Sie wollte lieber mit ihm zusammen sein, als alleine weiter zu leben, stets mit der Angst im Nacken, dass ihre Feinde wieder zuschlagen, um ihr den Rest zu geben.
Ihr erster Ehemann war nicht untätig geblieben, nachdem sie mit ihm Schluss gemacht hatte – gesagt hatte, er brauche nie wieder zu ihr zu kommen. Er hatte einen Brief geschrieben, an das Gemeindeamt und alles haarklein vorgebracht. Dass sein Sohn ihn aber noch nie im Leben gesehen hatte, das wollte ihr erster Gatte nicht begreifen und dass er seine Gattin sehr schwer beleidigte, nachdem sie einige Jahre lang studiert hatte und als Erzieherin des Sohnes tätig war.
Er aber war nur eifersüchtig auf sie geworden. Sie hatte nicht mehr zu ihm gepasst. Er war zu alt für sie und er wollte ein Arbeiter sein. Damit war er vollauf zufrieden gewesen.
Dass sie den Erfolg auch durch Johann, ihren Bruder hatte, war ihr klar. Sie hätte niemals das Ansuchen an jene Stelle geschickt und demzufolge niemals diese Ausbildung abgeschlossen…
Johann ging ihr ab. Gemeinsam hatten sie einiges erwirkt, mehr geschafft als den Gegnern lieb war.
Es hat geheißen, sie müssten getrennt werden, damit die Erfolge abreißen und alles wieder seine Normalität findet.
Sie hatte den Lehrer und Postmeister, sowie Bürgermeister in der Zeit ihrer Ausbildung nicht gesehen.
Wahrscheinlich war er wegen der erteilten Erlaubnis von Seiten der hohen Stelle empört gewesen. Er wollte Sophia nur quälen, sie wie ihren Vater, für was auch immer, bestrafen.
Er hatte einiges vergessen, sich und dass er auch nur ein Mensch war, sonst hätte er die ungerechte Vorgangsweise – gegen Sophia – abgebrochen.
Auch ihr Vater war sehr übel dran, da er bei der Gemeinde nur ausgenutzt worden war.
Deshalb hatte er keine Zeit für seine Familie. Es hieß sogar, es habe der Verdacht bestanden, er würde eine Freundin oder gar mehrere Freundinnen haben.
Das war nichts als Irrtum, da er für die Gemeinde da war und Tag und Nacht arbeitete, um nicht noch mehr Leid über seine Familie zu bringen.
Als jener hohe Beamte wieder auftauchte, ging es ihr sogleich schlecht. Die Unkenrufe und fiesen Aktionen gegen sie mehrten sich. Die Bürger schienen gegen sie aufgehetzt zu werden.
Schon wurde die Frage aufgestellt, wieso sie das tun dürfe – ohne Matura.
Die Matura wurde sogar als Voraussetzung für ein Studium hingestellt und ihr blieb nichts übrig als sie nachzuholen.
Die Lehrer hatten sich allerdings gegen sie verschworen und sie hatte keine Hilfe mehr zur Verfügung.
Für eine Abendschule hatte sie zu viel zu tun, da sie die Familie nicht unbeaufsichtigt lassen konnte.
Wer oft anzutreten hat und jedes Mal durchfällt, fertiggemacht wird, auf die eine Frage keine Antwort fand, da es nirgends eine zu finden gab und keiner eine Antwort darauf zu wissen schien, der Prüfer ihr diese auch schuldig blieb, verliert den Mut und verzweifelt.
Deswegen hatte sie Rotwein zu trinken begonnen und sie rauchte dazu Zigaretten, um wach und klug zu bleiben.
Doch wer damit angefangen hat darf niemals wieder damit aufhören.
Raucher müssen immer mehr rauchen, um klug zu bleiben und wenn dazu Wein getrunken wird, wird der Durst danach stets stärker.
Steigerungen sind die Folge. Leichtsinn wird sich zeigen, Frauen wollen eine Familie, wenn sie eine haben, wollen sie diese vergrößern.
Außerdem war sie jung gewesen, keine dreißig Jahre alt und bereits Witwe.
Sechs Jahre hatte sie keinen Mann mehr angeschaut, nachdem sie sitzen gelassen worden war.
Vielleicht wollte der Nächste sie nur kirchlich ehelichen, da sie die Rente bezog und hat es sich aufgrund seiner zweiten Liebschaft dann doch anders überlegt.
Seine zweite Freundin war jünger und hatte noch keine eigene Familie.
Als er mit ihr verheiratet war, wirkte er allerdings nicht mehr glücklich.
Zuvor hatte sie die Konkurrenz gespielt und alles versucht, um die bevorstehende Ehe mit Sophia zu torpedieren.
Sogar befreundet war Sophia mit seiner Frau gewesen. Diese Freundschaft war nach deren Eheschließung allerdings beendet worden.
Ihr war alles egal und abgeschlossen waren ihre Versuche die Matura doch noch nachzuholen, als sie wieder schwanger geworden war.
Ihr Freund war nicht begeistert davon, als er den Jungen hatte. Er konnte nicht sonderlich gut mit Buben umgehen und er war nicht wirklich der Vater des Buben und sie blieben ihr Leben lang Konkurrenten.
Gekämpft wurde stets um die Gunst der Mutter und Ehefrau. Der Vater machte seinen Sohn schlecht, stellte ihn als Versager hin und machte alles madig, was sein Sohn jemals erreichte.
Diese Eifersucht des Vaters machte dem Sohn alles zunichte – in allen Belangen des Lebens.
Er hatte einige Freunde und Bekannte, da er älter war und einige Jahre auf dem Bau gearbeitet hatte, ehe er seinen Sohn mitnahm und einschulte.
Dass er alles besser beherrschte als sein Sohn, war klar.
Er hatte einiges versucht, um ihn zum Sklaven zu degradieren, der für ihn arbeitete und sein sauer verdientes Geld ihm zur Verfügung stellte.
Er meinte es gut und hielt das für richtig. Die Gründe dafür wurden nicht klargelegt.
Er hat viel Geld für den Sohn ausgegeben und das ist Grund genug dafür, es auf diese Weise wieder zurück zu kriegen.
Über seine Töchter ließ er nichts kommen. Für die tat er viel und er fand nichts dabei, wenn sie ihm dafür nichts boten und auch keine Dankbarkeit zeigten.
Zwar hatte er keinen Schul-Abschluss, doch er agierte sehr klug. Das Geschäftsleben war ihm ins Blut gegeben worden. Er hatte es im Blut gutes Geld zu machen, indem er arbeitete.
Als Junge war er ausgebildet worden, war im Wald unterwegs und hatte Beeren gesammelt und war noch zu jung für die besseren Tätigkeiten – einfache Arbeiten auf dem Feld und in Betrieben.
Wenn der Krieg länger gedauert hätte, wäre es ihm gut ergangen, dann wäre er zur Jugend gesteckt worden und dort gab es gute Ausbildungen. Als Schüler war er mit Einsen reichlich gesegnet worden und hatte niemals eine andere Note als die Eins nach Hause gebracht.
Wenn er nicht so gut gewesen wäre, hätten seine Eltern ihm nicht Hilfe angeboten, als er erkrankte und beinahe umkam.
Damals war Sophia als Ärztin unterwegs. Ihren Sohn hatte sie stets bei sich, denn keiner hatte Zeit für ihn zur Verfügung.
Auch beim Studium war er mit ihr unterwegs. Das hatten die Professoren nicht sehr gerne gesehen, doch akzeptiert.
Ihre Ansichten waren sehr interessant für die Bediensteten, die nun – durch Sophia – direkt aus dem Volk informiert wurden und deren Probleme mitbekamen.
Einfache Menschen waren damals nicht auf der Uni gewesen. Jene, die studierten, waren Kinder von gut Situierten. Frauen waren selten an der Universität vorzufinden.
Wenn eine studierte, dann war es eine Tochter aus gutem Haus.
Sie hatte eine sehr hohe Intelligenz und diese glühte. Einige waren darüber entrüstet und sie erstickten nahezu vor Neid.
Es gab auch Gönner, die aber verschwanden, als der Krieg beendet worden war. Vor dem Ende war sie schon Medizinerin. Außerdem wurde sie ehrenhalber die Leiterin des Landes, durch den Führer persönlich.
Johann musste an die Front und wurde von Alliierten erschossen.
Jener Junge, der ihr zweiter Gatte wurde, bekam Wickel von ihr, die sie alle paar Stunden wechselte, um sein Fieber zu senken. Ihre Arbeit hat sein Leben gerettet, denn jener Junge überlebte und wurde wieder gesund.
Damals war das Land bereits angegriffen worden. Medikamente waren Mangelware.
Aber er war nach seiner Genesung nicht mehr dazu bereit zu lernen und sich anzustrengen.
Er wirkte auf seine Eltern und Lehrer geschwächt und blieb bis zu seinem achtzehnten Geburtstag zu Hause.
Bei seinen Eltern wohnte er nicht mehr, war sein eigener Herr und verdiente als Arbeiter mehr, doch war diese Tätigkeit sehr anstrengend.
Die Steine wurden aus dem Fels gehauen und zugeschnitten. Es handelte sich um Tuffstein. Damals wurden die meisten Gebäude mit diesem Stein errichtet.
Auch das erste Haus, das er für sich und seine Familie gebaut hatte, war teilweise aus diesem Gestein.
Das Erdgeschoß wurde damit hergestellt. Im oberen Geschoß wurden Ton-Ziegel verwendet.
Bewährt hat sich diese Bauweise nicht, denn die Wände aus jenem Stein ließen Feuchtigkeit durch. Im Gebäude entstand Schimmel.
Kalt waren die Räume im Winter und im Sommer war es in den Räumen sehr heiß.
Doch alle gegenwärtigen Materialien sind keinen Deut besser als jene Steine, die damals verwendet wurden.
Wer sein Haus nicht schimmlig und feucht haben mag, der muss alle Tage ausreichend lüften und muss auch dafür sorgen, dass kein Nagetier hineingelangt.
Auch Insekten und Käfer, Asseln und Spinnen sind recht lästig. Weberknechte lassen sich auch nicht vertreiben.
Doch wer will, der wird alles los. Das Getier hat er allerdings zu liquidieren, sonst hat er es ewig am Hals und wird nicht in Ruhe und Frieden in seinen vier Wänden residieren.
Nach Jahren trafen sie sich wieder – beim Tanzen – er war Sänger und Musiker geworden. Seine Band interpretierte bekannte Lieder aus Opern und Operetten und die Gäste waren von ihren Songs begeistert.
Auch Sophia war begeistert, meinte aber, wenn er sie gewinnen will, muss er die Musik aufgeben, da sie nichts von Musikanten hielt.
Seine Zieh-Harmonika war noch nach seinem Tod im Haus geblieben. Er wollte sie nicht weggeben und wusste bereits damals, wer sie wegwerfen würde.
Er hat immer seinen Sohn verdächtig und deswegen gemeint, er dürfe nichts kriegen und sollte besser aus dem Haus geworfen werden, dann gäbe es endlich Ruhe und Frieden.
Auch die Zeugnisse und Bestätigungen über das Studium von Sophia und ihre Abschluss-Zeugnisse
von der externen Matura soll sein Sohn zerstört haben.
Dass er haltlose Vorwürfe in den Raum stellte und er alles selber zerrissen und weggeworfen hatte, durfte er jedoch nicht zugeben.
Er hatte Angst, Sophia könnte ihn verlassen, wenn sie wieder als Ärztin tätig wurde und auch die Mädchen wollten auf ihre Mutter nicht verzichten, deswegen warfen sie auch ihrem
Bruder diesen bösen Akt vor, der das alles nicht einmal begriffen hatte, was um ihn herum getrieben worden war.
Jene, die nicht ganz bei der Sache sind und sich wenig aus den Gegebenheiten machen, nicht einmal Ärger spüren, wenn sie beleidigt wurden, werden meistens zu schwarzen Schafen in der Familie gestempelt.
Wenn sich Sophia mit den Kindern vergnügte und ihnen zeigte, wie sie den Hang herunterrollen können, wie sie Purzelbäume zu schlagen haben, war das auffällig für die Nachbarn, die zuhause saßen und sich diese Szenen anschauten.
Sie tat es mit ihren Mädchen, als sie das zweite Mal verheiratet war. Die Mädchen lachten dabei vergnügt gemeinsam mit ihrer Mutter und meistens kam dann der Bub dazu, der aus diesen Übungen ausgeschlossen worden war.
Es hieß, Buben dürften nicht gemeinsam mit den Mädchen spielen. Sie sollten lernen und auch arbeiten.
Doch auch das erste Mädchen von Sophia wurde ausgegrenzt. Damals waren ihr Buben mehr am Herzen gelegen und sie war in der Minderzahl, wurde zurückgesetzt, musste mithelfen und auch auf die jüngeren Geschwister achten, sie beaufsichtigen, da Kinder nicht unbeaufsichtigt sein durften.
Wenn sich Monika aufregte und meinte, sie müsse lernen und ihre Freundin aufsuchen, hieß es nur, sie habe zu folgen und sie wisse, was sie zu tun habe.
Sie war noch nicht alt genug, um sich über die Befehle ihrer Mutter hinwegzusetzen und doch hatte sie einen sehr starken eigenen Willen, den niemand beugen konnte.
Deshalb krachten sie oft zusammen. Sie weigerte sich die Lehre zu machen und lief von zu
Hause weg.
Sie war unglücklich und erschreckt über die Entwicklung ihrer Mutter.
Sophia war nicht mehr sie selbst. Völlig verändert hatte sie sich, nachdem sie geheiratet – und auf die Pension verzichtet hatte.
Die Buben waren geflohen. Der Älteste war mit der Eheschließung seiner Mutter nicht glücklich und von Ortsansässigen hereinlegt worden.
Die Mutter hatte ihn nie verraten. Die Kinder meinten, er sei aus dem Haus geflohen, als er sich ein Radio gekauft hatte und das Radio von ihrer Mutter bezahlen ließ.
Sie regte sich darüber auf und gab ihm Bescheid, er soll die Rechnung bezahlen.
Er antwortete kurz, er sei gerade knapp bei Kasse und deswegen habe er ihr die Rechnung geschickt. Sie sei doch gut bei Kasse und könnte für ihn die Rechnung begleichen.
Doch Sophia wollte nichts davon wissen und sendete die Rechnung zurück in seine Heimat, in der er eine Freundin hatte, die einige Jahre älter als er war, wie jene, die er zuvor in Kärnten verlassen hatte. Doch bei jener Frau blieb er bis zu ihrem Ende.
Sie war geschieden und kränklich
Eine gemeinsame Tochter hatten sie bald darauf.
Sophia war leicht verdreht und krumm. Alle Kinder von ihr hatten dieselbe gebogene Rückgrat-Form.
Sie bekamen ähnliche Probleme wie Sophia, wenn sie arbeiteten. Mit Schmerzen im Bereich des Kreuzes, hatten sie zu kämpfen, wenn sie den ganzen Tag über hart arbeiteten.
Je mehr sie zu leisten hatten, desto übler wurden die Beschwerden, ähnlich wie bei Sophia, die noch mehr leisten musste, nachdem sie wieder verheiratet war.
Innerhalb von acht Jahren bekam sie sieben Kinder. Zwillinge wurden zu früh geboren und kamen tot zur Welt. Damals gab es keine Rettung für Kinder, die im sechsten Monat zuhause geboren wurden.
Mit viel Glück hatte sie diese Geburt überlebt und auch die zwei letzten Geburten, waren sehr schwer.
Ihre Töchter waren lieb und hübsch, doch gesund waren sie nicht. Die dritte Tochter war am hübschesten und wirkte vernünftig.
Den Ehrgeiz hatte sie von ihrer Mutter geerbt. Sie wurde nie zufrieden und wäre es nicht einmal, wenn sie eine Medizinerin geworden wäre.
Ganz so klug und geschickt wie ihre Mutter war sie nicht. Sie bekam auch einiges von ihrem Vater vererbt.
Nervös war sie allerdings auch. Ihre Nerven vibrierten mitunter. Doch sie lernte ordentlich und genau, bis sie alles beherrschte.
Mit den praktischen Tätigkeiten hatte sie ihre liebe Not. Als sie noch als Schneiderin tätig war, nach der Lehrzeit, hieß es, von ihrer Meisterin, sie würde sie gerne im Betrieb behalten, doch sie arbeite zu langsam und deswegen wäre sie zu teuer.
Als sie aber eine Lehrerin geworden war und auch Meisterin wurde, da war sie nicht mehr so gut dran, denn Sophia mochte keine Bediensteten.
Nachdem sie übelste Probleme durch Beamte bekommen hatte, war sie froh, mit jenen nichts mehr zu tun zu haben.
Vielleicht hat sie es ernst genommen, dass ihr dritter Sohn, Peter bei der Gemeinde beschäftigt würde und ihr das nichts ausmacht.
Sie hatte keine Vorstellung, wie übel es einem Arbeiter bei der Gemeinde ergeht, wenn er nicht stets zur Verfügung steht und alles zusammen bringt, was von der Obrigkeit verlangt wird.
Diese beschäftigt liebend gerne solche Fälle, die einen Riss in der Birne haben – denn jene können sie beliebig ausnutzen und schwer belasten.
Er war jedoch nie dort beschäftigt und sie wollten ihn nicht einmal umsonst haben, aber sie taten als wäre er ein guter Freund von ihnen. Er soll auch alles angestellt haben, was in der Gemeinde an Schädigungen vorfiel.
Er soll Orts-Tafeln beschmiert und ausgerissen haben und auch Fassaden soll er einst angeschmiert haben, mit fremdsprachigen Parolen.
Dabei konnte er jene Sprache nicht einmal mündlich und schriftlich auch nicht.
Deswegen wusste er genau, wie übel er dran war. Nicht nur wegen seiner Ahnen, die auch unschuldig waren, nicht wegen seines Vaters, der nicht schuldig war, sondern wegen der schuldigen Obrigkeit, die ihn unbedingt fertigmachen wollte.
Sie fühlten sich schuldig und ihre Verbrechen vollzog sie ständig und sie gaben ihm die Schuld, bis nichts mehr an ihm war, was sie noch anschwärzen konnten.
Der dritte Sohn sollte sich das gefallen lassen, von den Mönchen und hohen Bediensteten, was sie ihr nicht antun wollten. Frauen waren nicht dazu befähigt von jenen übel gequält zu werden, hieß es…
Mönche holten sich junge Männer, die potent und begierig auf neue Techniken waren und diese wurden für diese Tätigkeit, die für den Orden sehr wichtig und unerlässlich war, ausgebildet.
Die Würdenträger waren nicht mehr dazu in der Lage ihren Mann vor einigen Zuschauern zu stehen, deswegen mussten jene jungen und kräftigen sowie potenten jungen Männer für sie einspringen. Was sie zu tun hatten, erfuhren sie bei der Einschulung.
Zuerst wollten die Mönche Sophias ersten Sohn dazu verpflichten und ihm eine gute Zukunft bieten, mit einer sehr guten Ausbildung und einem hohen Ansehen.
Doch er erwies sich als zu kräftig gebaut für die jungen Novizen. Das hätten jene nicht heil überstanden, wenn er sie vor Publikum gequält hätte.
Er war für einen Bereiter ungeeignet, das wurde jenen Männern klar, die zuerst einmal die Genital-Maße des jungen Mannes zu eruieren hatten.
Ein anderer Mann, der gut mit Vitus befreundet war, übernahm dessen Stelle und konnte die Sache auch nicht richtig ausführen.
Er wurde dabei gestört, von einem Buben, der nicht einmal richtig gehen konnte und es trotzdem schaffte, diese Zeremonie zu stoppen. Der Novize war danach keiner von jenen mehr, denn wer diesen Akt nicht richtig vollzog war gefährdet. Häscher, die stets in der Nähe waren, wenn es zu einer solchen Zeremonie kam, hatten sich sogleich drohend in seine Richtung bewegt, um ihn zu fassen.
Zuvor hatten die beiden Aktionäre dem Buben je ein Ohr ausgerissen und jene mussten sie Sophia aushändigen, die Tage später, beide Ohren wieder an die richtige Stelle setzte.
Sie hatte die Ausbildung dafür und das war das Glück des Buben, denn einer, der keine Ohren mehr hat, der wurde in jener Gegend nicht alt.
Dass einem Störenfried einer solchen Zeremonie die Ohren ausgerissen wurden, ist auch ein altes und oft ausgeführtes Ritual. Das beweist, dass die Geistlichen und die Bediensteten anders waren.
Wer so viel Glück hat Eltern zu haben, die behüten und beschützen und den Bereiter kennen, der sich aber für die Schmach an allen drei Personen rächen will, der überlebt diese Angriffe wahrscheinlich auch nicht heil.
Die Mönche begriffen nicht einmal, dass sie die Üblen waren, da sie jenen Akt vor einem Kind, das noch nicht einmal laufen konnte, ausführten.
Wer solches vor einem Kind macht, der kann nicht als normal eingestuft werden.
Jene Personen vom Orden hielten das aber für richtig und für normal, was sie eindeutig als pervers klassifiziert.
Damals war Sophia noch Witwe und nicht mehr ganz so unzufrieden wie in den Jahren zuvor, in denen sie alleine war und nicht einmal diese kleine Pension genießen konnte.
Ihre Kinder waren jung und schön und auch sie war schlank und rank. Das Haar trug sie wie ihr Mann, der schöne Locken hatte.
Damals war die Lockenpracht in Mode gekommen. Die Frauen schauten sich die Wellen ihres Freundes an und meinten, sie wollten sie auch, aufgrund ihrer Schönheit.
Er hatte helles blondes und gewelltes Haar. Das gab es sehr selten. Meistens hatten die Dunkelhaarigen Wellen.
Er war eine Ausnahme und wollte das nicht einmal ausnutzen. Er verlor sein Haar aber, nachdem er Susi beim Partnertausch geschwängert hatte.
Sie hatten sich das ausgedacht, Susi und Sophia und sie wollten sich damit einen Spaß machen. Ihre Ziele verwirklichen und erzwingen mussten sie das aufgrund der Tatsache, dass sich der Gatte von Susi nicht scheiden lassen würde, wenn Susi nicht von einem anderen Mann geschwängert würde.
Ihr Gatte war dazu nicht mehr fähig, nachdem er seine Samenleiter trennen lassen hat. Er war nicht dazu bereit eine größere Familie zu leiten.
Er hatte sich mit Sophia an jenem Abend nur unterhalten. Sex wollte er mit ihr keinen pflegen, denn er war treu und anständig.
Sophia wollte ihren Freund Peter prüfen, wollte wissen, ob er standfest und anständig war.
Er erwies sich als schwach und auch als sehr geil. Wenn er viel Bier getrunken hatte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten.
Er ließ sich zum Sex überreden, was anständige Männer sofort abgelehnt hätten, um nicht alles zu verlieren, was sie liebten.
Er hatte Sophia oft beleidigt, als sie zusammenlebten, indem er ihr ihre Kinder vorwarf, die sehr brav und folgsam waren und ihn mochten.
Fies agierte er und intrigant, um die erste Geige in der Familie zu spielen. Damals gelang es ihm.
Jung war er und sehr hübsch anzuschauen.
Er wirkte besonnen. Jedes Wort kam langsam und nach guter Überlegung über seine Lippen, um ja nichts falsch – und nichts zu rasch zu äußern.
Er tat sich sehr leicht, machte sich wichtiger, als würde es ohne ihn nicht mehr gehen.
Sophia ließ sich von ihm becircen, meinte bescheiden, er sei im Recht und sie sei auch an der Schwangerschaft von Susi schuld, da sie ihn dazu überredet habe, sich mit ihr einzulassen.
Sophia war nie für die Heirat gewesen, da sie als Witwe vom Staat die Pension erhielt. Eine kirchliche Hochzeit war ihr auch nicht mehr recht, da sie schon einmal sitzen gelassen wurde.
Die standesamtliche Hochzeit war aber ein sehr tiefer Einschnitt in ihre Freiheit, die sie erst kurze Zeit inne hatte.
Peter, ihr Freund, war sehr hart an der Grenze, da er Kinder wollte. Eine große Familie schwebte ihm vor.
Sophia war neun Jahre älter als er und gerade noch in der Lage ihm diese große Familie bieten zu können. Sie hatte auch schon Kinder und die sollten zur gemeinsamen Familie gehören.
Dass sie nicht gleich heiraten konnten, war klar, denn der erste Sohn erhielt eine Waisenrente.
Als Sophia und Peter heirateten, waren bereits ein weiterer Bub und ein Mädchen bei ihnen. Vitus wollte nicht mehr nach Hause zurückkehren.
Wer daran Schuld hatte, war allerdings allen unklar. Nur er kannte den eigentlichen Grund.
Vielleicht wollte er die Welt kennen lernen. Aber er blieb in Österreich, wenngleich er in ein Land gezogen war, in dem anders gesprochen wurde. Für einen Kärntner war es schwer die Einheimischen jenes Landes zu verstehen. Er lernte den Dialekt sehr rasch, war jung, stark und voller Tatendrang.
Heiraten wollte er niemals, was er auch seiner Mutter geraten hatte. Er hatte es gut gemeint und wahrscheinlich hatte er doch Recht damit, denn Sophia hatte ihr sicheres Einkommen.
Keiner konnte es ihr streitig machen. Auch Vorwürfe waren nichts als Haarspalterei, die sie mitunter zu hören bekam.
Ernst gemeint waren sie nicht. Eher klangen sie nach Neid.
Sie war halt sehr klug gewesen, hatte sich gut und nach allen Seiten hin abgesichert und doch gewusst, dass im Krieg einige Männer umkamen und wahrscheinlich auch ihrer.
Nach dem Krieg gab es die Hinterbliebenen-Rente.
Wenn sie auch noch so klein war, sie war doch ihre Pension, ihr Verdienst.
Auch wenn sie gearbeitet hätte, wäre sie ihr nicht gestrichen worden und sie hatte vor der Arbeit keine Furcht.
Dass sie nicht nur kirchlich heiraten wollte, war nicht allen geläufig, außer den Wissenden, die sich nicht über ihre Entscheidung wunderten.
Doch zuvor war einiges passiert, was unüblich war und auch nicht passieren sollte.
Die Schuld liegt bei allen, auch beim dritten Buben, der aber zu jung war, um anders reagieren zu können.
Kurz nachdem er den Bereiter gebissen hatte, war es dazu gekommen.
Die Eltern hatten gerade den Umzug begonnen und er war im Weg.
Sophia ließ ihn in der Wohnung, nicht ohne ihn an Erwachsene zu übergeben, da sie ein Kind nicht unbeaufsichtigt lassen durfte.
Doch sie hatte den Buben jemanden übergeben, auf den kein Verlass war. Wenn sie sich das erspart hätte, wäre alles im Leben ihrer Familie gänzlich anders abgelaufen.
Ob sie deswegen glücklicher oder gesünder, erfolgreicher oder weniger erfolgreich geworden wäre, bleibt auch unbekannt.
Verantwortlich konnte Sophia keiner machen, da sie sich nichts zuschulden kommen lassen hatte.
Sie aber war schließlich jene Person, die meinte, ihr Sohn habe das Schreckliche verbrochen und hatte vor ihrem Sohn Angst, obwohl er damals klein und schwach war.
Erwachsen war sie und er war ein Kind im Alter von einem Jahr und wenigen Wochen.
Das war ihr entfallen, sonst hätte sie das auf keinen Fall geglaubt, was sie vor Augen hatte, als sie wieder zurück zur Wohnung kam, um den Sohn abzuholen.
Sie sah, wie er mit einem Hammer auf einen regungslos in einer Blutlache Liegenden eindrosch und sie erschreckte dabei sehr. Eine junge Frau stand daneben und machte Fotos.
Sophia fragte sie, weswegen sie das mache, anstatt dem Buben den Hammer wegzunehmen.
Doch die Frau meinte nur, sie wisse schon, was sie zu tun habe und grinste dazu unverschämt.
Kurz danach riss der Bub auch noch aus und lief seinen drei älteren Geschwistern nach, um mit ihnen zu spazieren. Er lief eine Abkürzung. Die Eltern rannten hinterher, um noch Übleres zu verhindern.
Sie fanden ihn bei einer Schotter-Grube, die ihrem Vermieter gehörte. Er nahm Steine von einem Steinhaufen und zeigte darauf, als die Mutter ihn hochhob und auf ihn ein schimpfte, er sollte das niemals wieder tun.
Der Bub war zu schnell unterwegs. Sophia hatte ihre liebe Not mit ihm. Sein Vater war nicht sehr zufrieden mit ihm, da er erst ein Mädchen prognostiziert hatte.
Doch er hatte seinen Wunsch nicht erfüllt bekommen, als wolle der Himmel ihn dafür bestrafen, dass er zuvor Susi geschwängert hatte.
Er wollte aber nichts mehr mit Susi zu tun haben. Eine Geschiedene wollte er nicht ehelichen, da er das für Unrecht hielt.
Er blieb deswegen bei Sophia, die sehr lieb war und die er für ehrlich und gut hielt. Sie hatte für ihn auf einiges verzichtet. Das Rauchen und auch das Behandeln von Leidenden hat sie für ihn aufgegeben. Er wollte für sie sorgen und meinte, ein Maurer verdiene mehr als ein Arzt, wenn er brav war und alle Tage einige Überstunden leistete.
Damals waren die Ärzte noch nicht ganz so gut dran wie heutzutage. Sie hatten zwar viel zu tun, doch die Bürger hielten nicht viel von Ärzten, die im Krieg nicht da waren und die Kranken nicht heilen konnten.
Einige Krankheiten waren noch nicht einmal behandelbar gewesen.
Doch wer sich dafür hergab, konnte als Versuchskaninchen fungieren und wurde in den Kranken-Häusern von den Ärzten behandelt, bis er erlöst war.
Nachdem der Mann, der bei der Familie wohnte, umgekommen war geriet der Bauer unter den Schotter und hatte keine Chance zu überleben. Mehr als eine Tonne Geröll lagen auf ihm. Er war erstickt und erdrückt, als er am Boden zur liegen gekommen war. Der umgekippte Wagen war zu sehen. Deswegen konnten die nach dem Landwirt Suchenden annehmen, dass er unter dem Steinhaufen lag und dort fanden sie ihn auch.
Bei der Untersuchung des Wagens wurde festgestellt, dass die Federn angesägt worden waren.
An der Stahl-Säge waren die Fingerabdrücke des Knaben gefunden worden. Deswegen wurde er in der Gerichtsverhandlung – über zwei Jahre nach dem Vorfall – zum mehrfachen Mörder erklärt!
Die Familie war einerseits entsetzt und andererseits froh, dass sie den Buben bald los würde, als das Urteil gefällt worden war.
Noch am selben Abend, als er von Sophia beim Zuschlagen mit dem Hammer erwischt worden – und nachdem er von zuhause ausgerissen war, um seinen Geschwistern nachzurennen, war der Bub vom Tisch gefallen – und er konnte sich nicht mehr bewegen.
Erst wollte sie ihn beerdigen. Den Totenschein hatte der praktische Arzt ausgestellt, der den Buben untersuchte, nachdem er sich nicht mehr rührte.
Er lebte zwar noch, aber er war zu schwer verletzt, um wieder in Ordnung kommen zu können, meinte der Arzt.
Wer weiß, was er noch alles anstellte, wenn er doch wieder genesen würde und ob er überhaupt jemals wieder laufen könne, war eine weitere offene Frage, die nicht beantwortet werden konnte.
Doch der Bub wurde vom Präsidenten begnadigt, als die Henker ihn auf den elektrischen Stuhl gesetzt hatten und neue Verhandlungen wurden angesetzt, da bei Gericht nicht alles ordnungsgemäß abgelaufen war. Der Präsident hatte festgestellt, dass er sich nicht bewegen konnte.
Wenn eine Person aber wehrlos war, konnte sie sich nicht einmal verteidigen.
Schließlich wurde die Frau des Bauern zu einer Haftstrafe verurteilt.
Immerhin hatte sie einen Grund ihren Gatten loszuwerden, da sie geschieden waren. Am Tag nach dem Tod ihres Gatten hätte sie samt den Kindern den Hof verlassen sollen.
Er hatte eine Freundin und mit ihr auch Kinder, die er zu ehelichen beabsichtigte.
Die Sache hatte aber ihr Sohn für sie bereinigt und ihre anderen Kinder, die damit einverstanden waren. Sie alle hatten gute Gründe für diese Aktion gegen ihren Vater, der seine Familie im Stich lassen wollte.
Der Bub war zu jung, um sie verraten zu können.
Wenn er nicht in Koma gefallen wäre, nachdem er vom Tisch gefallen war, wäre möglicherweise alles recht schwierig verlaufen.
Risiken birgt ein wacher Junge immer, denn der hätte dem Richter zeigen können, wie sich die Sache wirklich verhalten hatte.
Doch jener Jurist, der im Ort seinen Dienst versah, stand auf Seiten der wahren Täter.
Wenn der Bauer mit seinen Kindern und mit seiner Frau sprach, konnte der Bub kein Wort verstehen.
Er sprach stets slowenisch und jener Sprache war der Bub nicht mächtig.
Doch wenn deutsch gesprochen wurde, konnte er alles verstehen. Zwar konnte er nicht mit jenen Leuten reden, aber er begriff, dass sie nicht so waren wie seine Eltern. Sie hatten eine andere Wahrheit für sich gepachtet. Von den Mietern redeten sie nichts Gutes, als wären sie Menschen einer niedrigeren Art.
Sophia konnte bessern slowenisch sprechen als deutsch. Wenn sie mit jenen Leuten zu reden begann, war es für den Buben von Sophia als sei sie ein anderer Mensch. Sie irritierte ihn mit dieser Sprechweise. Er schien diese Sprache auch zu sprechen, aber er konnte kein einziges Wort davon sinngemäß erfassen.
Der Umzug ins eigne Haus war für alle ein Fiasko geworden, als der Bub, gerade erst ein Jahr alt geworden, kräftig wirkend und doch sehr gefährlich – er hatte mit einem Hammer auf einen am Boden liegenden Mann eingeschlagen, der möglicherweise sogar durch die Schläge des Buben umgekommen war, im Sarg lag und noch immer nicht kalt geworden war.
Sophia war wieder einmal dabei gewesen den Buben zu wickeln. Sie hatte die Angewohnheit jedes Mal, wenn ihr Freund bei Tisch saß und aß, den Buben zu wickeln, als würde sie ihn dafür bestrafen wollen, dass er da war und allen Mitgliedern der Familie nichts als Ärger bereitete.
Sie ging kurz hinaus, um die Windel zu waschen. Als sie draußen war, verscheuchte der Vater ihn aus seiner Nähe und schimpfte, er sei ein Stinke.
Der Bub hatte sich erschreckt und wich vom Vater weg, immer näher zur Tischkante und schon stürzte er.
Der Vater meinte, ihm geschehe Recht. Die Schwester saß daneben und versuchte ihn zu halten, doch das misslang ihr – sie war noch zu jung und zu schwach dafür.
Walter spielte unter dem Tisch und schob den Schemel unter den Fallenden.
Als Sophia wieder retour kam, lag er auf dem Boden, seltsam verdreht und blutete am Schädel.
Sie riss ihn zu sich empor und ihrem Buben schwanden die Sinne.
Die älteren Geschwister des Kleinen waren erstaunt und wunderten sich, griffen immer wieder nach den kleinen Händen des Bruders und fragten sich, wann sie endlich kalt werden. Das dauerte ihnen zu lange und die Mutter kam und sagte zu ihren Kindern, es sei schon spät und sie gehörten ins Bett.
Demnächst würde es die Beerdigung des Buben geben, hieß es am Schluss und die Kinder gingen brav in ihre Betten, als wäre eine Widerrede völlig sinnlos.
Der Arzt war schon da gewesen und er meinte, es sei sinnlos den Buben ins Krankenhaus zu geben, denn die Verletzungen wären zu schwer.
Er hatte nicht geblutet, meinte Sophia zu ihm. Der Arzt aber sagte, dass es nichts brächte, wenn sie sich Hoffnungen machte.
Solche Verletzungen gäbe es oft, bei Kindern seines Alters, hieß es und jenen konnte nicht mehr geholfen werden.
Der nächste Tag war der dritte September 1957, zugleich der elfte Geburtstag des zweiten Bruders, Walter, der sich einen Wunsch von seiner Mutter erbeten hatte und sie meinte, sie würde ihm seinen Wunsch nicht abschlagen.
Doch was er sich wünschte, wollte er erst am nächsten Tag sagen, wenn er es für angebracht hielt.
Als sie unterwegs zum Grab waren, weit mussten sie nicht gehen, hatten Walter und Vitus Probleme mit dem Tragen des Sarges. Er entfiel ihnen einmal, als sie einen Hang entlanggingen.
Walter war zu schwach gewesen und er regte sich auf, er hatte das schwerere Ende zu tragen und Vitus meinte, er soll sich nicht künstlich aufregen.
Als der Sarg zu Boden gefallen war, öffnete er sich auch noch und der kleine Bruder fiel heraus.
Sophia meinte zu ihren Buben, sie machten einen Radau, dass Tote wieder zum Leben erweckt würden.
Doch das fanden die Buben nicht lustig.
Peter, der kleine Bruder, der in das Grab kommen sollte, begann zu bluten.
Seine Augen waren geöffnet. Immer wieder öffneten sie sich. Das war allen, die das bemerkten, unheimlich.
Als sie am Friedhof beim Grab angekommen waren, predigte der Pfarrer seine Litanei herunter. Ein paar Trauernde hatten sich eingefunden.
Doch die konnte Peter nicht sehen, dem recht weinerlich zumute war.
Ihm dämmerte es urplötzlich, dass es Abschied nehmen hieß. Sein Leben war vorbei, ehe es begonnen hatte.
Die Leute waren ihm nur auf die Nerven gegangen. Was er auch unternahm, er war nur im Weg. Niemand hatte Zeit für ihn und der Vater war nur auf Bosheiten aus, indem er ihn neckte und zum Narren hielt, anstatt ihm alles ordentlich beizubringen, wie es sich für einen Vater gehört.
Vater und Schwester waren nicht einmal anwesend, als die Predigt bereits nahezu vor dem Abschluss stand.
Walter wollte nun noch einmal seinen kleinen Bruder sehen.
Das war sein Wunsch gewesen. Er war ein kleines Bisschen reuig und wollte auf diese Art büßen, was er zu Hause unter dem Tisch getan hatte.
Als sein Bruder den Tisch hinuntergefallen war, hatte er den Fuß-Schemel unter ihn gestellt und er war genau gegen die Ecke geprallt, durch die ein Loch in seinen Schädel gebohrt worden war.
Wäre sein Schädel bereits hart gewesen, hätte es keine große Rolle gespielt.
Doch der Schädel eines Einjährigen war noch recht weich und konnte durch eine harte Kante durchstoßen werden, wenn die Sturz-Höhe über einen Meter beträgt.
Walter war in einem Alter, in dem er sich sehr übel benahm. Er ärgerte auch seine Schwester und wurde mitunter grob, als sei sie ihm im Weg oder als hätte er sie nicht einmal bemerkt.
Er versteckte ihre Brosche und andere Gegenstände, nach denen sie dann vergeblich suchte.
Das regte Monika sehr auf. Sogar mit seinem älteren Bruder stritt er mitunter. Aber sie waren sportbegeistert gewesen und spielten Fußball.
Vitus spielte im Tor und Walter war im Sturm. Trotz seiner Jugend war er ein guter Techniker und schneller als die anderen.
Er nahm allen Gegnern den Ball ab und schoss in jedem Spiel wichtige Tore.
Als die Trauernden den Buben im Sarg liegen sahen, der sich zwar nicht rührte, doch noch lebte, war Sophia nicht mehr dazu in der Lage ihn zu begraben. Sie nahm ihn auf und regte sich über ihn auf, da er schon wieder eine volle Hosen hatte…
Die folgenden Jahre waren sehr problematisch für die Familie, denn es kam zu Beschuldigungen und zu Verhandlungen.
Sie kannte die Abläufe bereits von den eigenen Verhandlungen. Sie war nahezu überzeugt davon, dass der Bub das Übel begangen hat und niemand wollte so recht begreifen, wie das möglich war.
Sie sagte, sie habe den Buben einem Bekannten überreicht und jener hatte versprochen, ihn der Bäuerin zu bringen.
Der Mann wollte erst nichts davon wissen, doch er war nicht alleine gewesen.
Um die Sache nicht auffliegen zu lassen, musste er das schließlich bestätigen und die Bäuerin wurde dafür belangt, denn sie hätte auf den Buben aufpassen sollen.
Dass die Sache zum Himmel stank, war allen klar. Sie wollte aber die Kinder nicht anschwärzen, sonst wäre alles verloren – und auch der Tod ihres noch nicht gültig geschiedenen Ehemannes wäre dann völlig sinnlos gewesen.
Auch sie tat alles für ihre Kinder, die sie für unschuldig hielt.
Die Tochter und deren Freundin waren dabei gewesen und auch Söhne waren dabei, wenn gleich nicht alle.
In Ausbildung war damals keiner gewesen, denn es war Erntezeit. Im August gab es sehr viel Arbeit auf einem Bauernhof und wenn der Bauer dazu einiges mehr als Bauer war, ging die Arbeit niemals aus.
Gerade in jener Zeit gab es Tag und Nacht Arbeit und die Söhne waren lieber unterwegs, als ihrem Vater zu helfen.
Die Mutter hatte auch genug zu tun, denn sie führte den großen Haushalt und zuvor versorgte sie das Vieh. Die Milch-Wirtschaft hatte sie über und die Bediensteten und Mieter wollten auch verköstigt werden.
Die Sache stank zum Himmel und doch wollte der Richter seine guten Freunde nicht verraten und er spielte deswegen mit, wie es sich für einen guten Freund gehört.
Er verurteilte den Knaben zum Tod durch den elektrischen Stuhl. Die Geschworenen hatten ihn auch einhellig schuldig gesprochen.
Es hieß, es gäbe keinen Zweifel an dessen Schuld und an der Schwere der Schuld gab es nichts zu rütteln.
Wie jung er auch war und wie absurd die Vorwürfe auch blieben, niemand wollte die wichtigen Fragen beantworten und niemand hat sie gestellt.
Der Richter war nur eine Pfeife, meinten die Interessierten, denen sich die Haare sträubten, wenn sie dem Treiben des Gerichtes folgten.
Sogar der Großvater des Buben war dabei und der meinte, das könne nicht wahr sein, was er bei Gericht vernommen hatte.
Er hatte den nötigen Mut, sich zu rühren und diese Vorfälle an höherer Stelle zu melden.
Das brachte ihm zwar einiges an Ungemach ein, doch ihm war klar, dass es sich um einen Akt von politischer Verstrickung handelte.
Die eigentlichen Täter, die davon Nutzen hatten, stellten sich als Opfer hin und das wahre Opfer, der Bub, der nichts vermochte und nicht einmal in der Lage war sich zu bewegen, wurde zum Täter erklärt, dem die höchste Strafe drohte.
Er war noch nicht einmal drei Jahre alt, als das Urteil vollstreckt werden sollte.
Es handelte sich außerdem um Bedienstete, die umgebracht worden waren und wenn solche Personen zu Tode gebracht worden waren, gab es stets die höchste Strafe.
Das Pech verfolgte die Kärntner Politiker jedoch, wie immer, da der Präsident sich diese Hinrichtung anschaute und feststellte, dass es sich um ein Kind handelte, das sich nicht zur Wehr setzen konnte.
Das Urteil des Richters und der Geschworenen wurde für ungültig erklärt und die Verhandlungen waren erneut aufzunehmen.
Die Sache war halt zu berichtigen, sonst gab es möglicherweise noch mehr Stunk als es Behörden und Bediensteten lieb sein konnte.
Die Chancen, doch noch die Matura nachzumachen, schwand, als sie nach der Reihe weiter Kinder zur Welt brachte.
Sie hätte in Deutschland ihre Kunst ausüben können, aber das wäre sehr schwer für alle Kinder gewesen, da sie auch mit ihr mitmüssten. Auch der Gatte hätte mit ihr mitkommen müssen.
Doch er wollte nicht alles aufgeben. In Deutschland hätte er es noch schwerer gehabt. Wenn einer auch alles Einsen hat, wird er ohne Abschluss-Zeugnis nicht ernst genommen. Außerdem kann er keinen Meisterbrief machen und wer keinen Meisterbrief hat, der wird keine Firma leiten dürfen.
Aber auch dafür hätte es Ersatz gegeben. Nur das nötige Geld muss einer aufbringen, dann ist es kein Problem eine Firma zu leiten und viel Geld damit zu machen.
Den Buben schien niemand mehr helfen zu können, deshalb wurde nach der Aufhebung des Urteils von einigen Bürgern mitgeteilt, dass der Bub für immer zu verschwinden hätte.
Nach Meinung der Täter, der Bäuerin und deren Kinder und auch deren Freunde, die allesamt einflussreich waren und aus der Obrigkeit stammten, die auch Geistliche in ihrer Verwandtschaft hatten und die Mitglieder der Pfarr-Gemeinde waren und zwar führende Mitglieder, die allesamt aus ordentlichen Verhältnissen stammten, sollte der Bub endgültig aus der Welt verschwinden.
Allerdings war das nicht einmal möglich.
Geistliche waren besonders daran interessiert, dass der Bub verurteilt wurde, der bei ihnen sehr schlecht angeschrieben worden war, nachdem er den Bereiter gebissen hatte und als böse galt, obwohl er schon Monate zuvor – von den Mönchen – böse behandelt worden war.
Schon als völlig wehrloser Säugling war er von Mönchen heimtückisch angegriffen worden und auch seine Mutter war damals von den Mönchen, die in Zivil unterwegs waren, die gerade den Keller ihres Hauses ausgebuddelt hatte, angefeindet und ausgegrenzt worden.
Zuerst steckte einer einen Finger in die Windelhose und danach steckte er ihn in dessen Rektum, um dem Säugling den eigenen Dreck in den Mund zu stecken.
Sie hatten damals aber Pech, denn der Kleine weinte und spuckte dabei den Dreck wieder aus.
Die Gesellschaft hatte vor, Sophia und ihre Kinder auszugrenzen und zu beleidigen. Obwohl sie niemals Böses getan hatte, wurde ihr nahezu nur Böses nachgesagt und auch angetan.
Bedienstete und Geistliche waren es, die sich gegen sie und die Ihren gestellt hatten und alles unternahmen, um deren Leben zu ruinieren.
Als sie von Bediensteten zum Putzen eingeladen worden war, es hieß, sie könnte bei der Gemeinde als Putzfrau eingestellt werden, was als guter Job galt, wurden alle Räume nachkontrolliert.
Sie musste alles in kurzer Zeit erledigt haben und jene Personen kontrollierten gerade dort, wo
sie nicht dazu kam, um sie zu verärgern und zu blamieren.
Das konnte sie sich freilich nicht von jenen bieten lassen, denn sie hatte es nicht nötig sich schikanieren zu lassen.
Doch zu guter Letzt hatte sie auch mit dem kleinen Buben Probleme am Hals, der stets versorgt werden musste. Auf ihre Kinder konnte sie sich nicht verlassen. Die waren vorlaut und faul, wollten sich nicht mit dem Bruder abgeben. Sie waren zwar nicht der Meinung, dass er erlöst gehört, aber sie hatten auch nichts mehr dagegen, als sich auch noch nach mehr als zwei Jahren nichts an seinem Befinden gebessert hatte.
Doch als er wieder zu gehen begann und auch sprechen konnte, waren sie voller Zuversicht das Richtige getan zu haben und Sophia und ihr Freund beschlossen sogar zu heiraten.
Einiges war in der Zeit geschehen, als der Bub von Sophia nicht laufen konnte. Ihr war nun auch nicht mehr recht, dass er sich nicht mehr von der Stelle rühren konnte.
Sie hatte es sich sogar gewünscht, dass er nicht mehr läuft und herumtollt und als ihr Wunsch in Erfüllung gegangen war, da war ihr auch das nicht recht.
Irgendwie hatte sie ihren Engel beleidigt, der ihr alle Wünsche erfüllte.
Vielleicht war das ihr Bruder Johann, der es zu gut mit ihr gemeint hatte und noch nach dem Rechten schaute, ihr aber nicht mehr die nötige Unterstützung bieten konnte, wie Jahre vorher, als er noch lebte.
Andererseits hatte sie nie Unrechtes getan. Stets war sie brav und anständig, sie befriedigte sich nie selber und sie ging sonntags zur Messe.
Sie leistete mehr als nötig und das tagein tagaus, ohne dafür jemals einen Dank erhalten zu haben.
Nicht einmal helfen sollten ihr die Leute und auch ihre Kinder verpflichtete sie so gut wie nicht zur Hausarbeit.
Die dritte Tochter von Sophia war anders. Sie war fleißig und sie half auch im Haushalt, bei der Gartenarbeit und auch sonst war sie immer dabei, um sich nützlich zu machen.
Sophia gab ihr dafür Geld und sie bot ihr Unterstützung an, als sie sich weiterbildete.
Sie war auch im Lehr-Beruf sehr fleißig gewesen, tat sich aber schwer, wie ihr Vater, denn sie war langsamer als gefordert.
Ihr war es deswegen nötig erschienen, sich weiter zu bilden, um nicht unter die Räder zu geraten.
Peter, ihr Vater war auch recht bedächtig unterwegs. Mit dem Gehen tat er sich schwer.
Er fand, dass sei nicht nötig und mache leidend. Wer zu viel geht, der kann sonst nichts mehr tun, hieß es aus seinem Mund.
Er ging nur am Sonntag spazieren, um seine Familie nicht vor den Kopf zu stoßen und um mit ihr einen Tag pro Woche gemeinsam etwas zu unternehmen.
Das war allgemein üblich, wie eine lästige Pflicht, der sich keiner widersetzen mochte.
Es war eine Sünde, nicht zur Sonntags-Messe zu gehen und am Nachmittag war der Spaziergang dran.
Nach der Runde mussten sie sich ausruhen, deswegen setzten sie sich in eine Eisdiele, um dort Eis zu essen und etwas zu trinken.
Nur die dritte Tochter von Sophia, war nie beim Spaziergang dabei. Sie kam erst dazu, wenn die Familie im Lokal saß, um auch ein Eis und eine Mehlspeise zu schnabulieren.
Das war weiter nicht so schlimm, zeugte jedoch davon, dass sie Probleme mit dem Gehen hatte.
Wenn sie diese Schwäche nicht gehabt hätte, wäre sie als Muster-Schülerin und als brave Tochter durchgekommen. Das allerdings hat ihr Minuspunkte bei ihrer Mutter eingetragen, die alle Kinder sehr kritisch prüfte und dementsprechend einstufte.
Waltraud musste auch sehr viel lernen, da sie sich schwer tat. Diese vergingen nicht und es gibt immerhin einige, die klüger und schöner als sie sind.
Auch wichtiger kommen sich einige Personen vor. Außerdem gibt es Menschen, die über sie herrschen und ihr vorschreiben, was sie zu tun hat und wie sie ihre Tätigkeit zu verrichten hat.
Doch das ist eine allgemeine Regelung, die schon lange Gültigkeit hat – an jene hält sich freilich so gut wie keiner, die nur eine Norm darstellt.
In der Hauptschule und auch zuvor in der Volksschule, war sie stets die beste Schülerin gewesen,
Eine Nachbarin zerbrach an ihrem Fleiß. Doch eine offene Feindschaft brach nicht aus, dazu waren sie sich zu wenig wichtig.
In ihrer Lehrzeit war sie gleichfalls stets beste Schülerin und auch danach war das nie anders geworden.
Sie wurde auch noch Arbeits-Lehrerin und später machte sie zusätzliche Ausbildungen, um noch andere Gegenstände zu unterrichten.
Lehrerin wurde sie mit etwa 25 Jahren, aufgrund der langen Wartezeit, um einen Lehrer-Job zu ergattern. Doch sie musste für alle Leistungen sehr teuer bezahlen und litt an einem nervösen Magen, der ständig nervöser wurde. Es kam sogar zu chronischen Beschwerden.
Ihr wurde nichts leichtgemacht. Sie wurde sogar ein Partei-Mitglied und Bibliothekarin. Sie sang weiterhin, trotz des Angriffs des Kaplan, der sie nicht mehr als Mitglied des örtlichen Chores duldete und war Mitglied eines Chores und sie machte auch noch eine Schneiderei für Trachten auf, mit der sie zusätzlich Geld machte.
Reich wurde sie nicht, war aber immer sehr emsig und bemüht, das Beste aus ihrer lieben Not zu machen. Die eigene Familie war ihr sehr wichtig und sie war stets darauf bedacht, dass ihre Söhne alles richtig und ordentlich erlernten. Sie wurden ähnlich fleißig und strebsam wie sie und sie sahen ihr sehr ähnlich. Der erste Sohn war recht lang und schlank und der zweite Sohn war sehr hübsch
und wohlbeleibt.
Wahrscheinlich hat sie ihr ganzes Leben lang alles gespart und wenn sie etwas ausgegeben hat, dann war es nötig gewesen.
Für ihre Familie war ihr nichts zu viel, wenngleich sie oft auch sehr hart und stur gegen die Ihren vorging, die wie sie wurden und wie alle Beamten vorzugehen pflegten.
Sie waren stets im Recht, egal, was sie auch unternahmen.
Jünger und hübscher war sie als ihre jüngeren Schwestern. Ihr Alter war ihr nicht anzumerken.
Sie hatte ein faltenloses Gesicht. Ihr Haar hatte keinen Grau-Ton.
Wer sie nicht kennt, hielt sie um über zehn Jahre jünger.
Macht sie so weiter, wird sie wahrscheinlich über einhundert Jahre alt.
Laufen will sie weder zu schnell, noch mag sie sich übermäßig anstrengen, doch sie betreibt auch jenen Sport und meint, sie wisse alles viel besser als ihre Geschwister.
Andererseits war ihr klar, dass alle wussten, um was es geht und nichts dagegen unternommen werden kann, was als Schicksal gilt.
Sie hatte eine gut funktionierende Familie geschaffen.
Ihr Bruder Peter versuchte ihr zu helfen, meinte, sie soll keine Familie gründen und nicht dauernd lernen und arbeiten. Aber sie hielt das für falsch, obwohl ihr übertriebenes Agieren eindeutig schädlich war und sie schwächte. Auch Sofia war der Meinung und riet ihr von der Ehe und der belastenden Tätigkeit ab.
Mitunter hat sie mit ihrer Mutter um den Bart des Kaisers gestritten und nicht begriffen. dass sie damit ihr Leben oft zu schwer gemacht hat. Das war auch einst bereits so gewesen, als sie noch ein Mädchen war und ihre Gedanken zu Papier brachte.
Alles war voller Fehler. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wie das zustande kommen konnte bleibt ungeklärt. Vielleicht hat sie im Schlaf einige auf den Schädel gedroschen gekriegt.
Ihr Verhalten deutet allerdings darauf hin, dass sie von den Schwächungen nichts mitgekriegt hat
Als ihr Bruder Masern hatte, war sie acht Jahre alt gewesen. Bei ihm waren sie stärker und die Schäden wurden nicht mehr regeneriert. Bei den Mädchen war die Erkrankung nicht sehr schwer gewesen, deswegen wurden sie nicht in dem Maße verblödet wie ihr Bruder.
Was Sophia umbrachte war nicht nur der Haushalt, sondern auch die Hilfe, die sie ihrem Mann bot, wenn er zu Hause zu tun hatte. Immer wieder musste sie die Beton-Maschine bedienen, auch wenn es ihr schwerfiel. Die Mädchen konnten nicht helfen und wenn sie es doch taten, erwiesen sie sich als sehr schwache Hilfe.
Ihr Gatte meinte, wenn sie jammerte, das sei halt so im Leben und sie habe versprochen, dass sie immer für ihn da sein wird, solange er lebt und auch über seinen Tod hinaus wolle sie für ihn da sein, wie es sich für ein treues Weib gehört.
Sie war am Verzweifeln, wenn sie den ganzen Tag über zu arbeiten hatte. Einige Tage konnte sie dann nicht gerade gehen.
Ihr Rücken wurde steif und ihr Becken schien wie gerädert zu sein. Was sie auch unternahm, alles schien nur zu schaden. Wenn sie nichts tat, ging es ihr besser, doch dann wurde alles dreckig.
Sie sah den Schmutz jedoch genau und der störte.
Einige Jahre lang musste sie alles mit ihren Händen erledigen. Auch das Geschirr hatte sie meistens selber gewaschen und die Wäsche musste sie händisch reinigen. Alle zwei Tage hatte sie einige Stunden zu tun, um die Wäsche wieder sauber zu kriegen.
Die Kinder machten alles dreckig und auch ihr Gatte wusch sich nicht gern.
Er meinte, das sei nicht gesund. Es genüge, wenn man sich einmal pro Woche wäscht. Das meinte allerdings auch Sophia, die sich auch an diese Regel zu halten pflegte. Doch sie reinigten sich täglich gründlich – mittels Waschlappen.
Wer den ganzen Tag über arbeitet und am Abend verschwitzt und müde nach Hause kommt, der sollte sich reinigen.
Das Bett, in dem er schlief, sah dementsprechend aus. Das war alle paar Tage völlig verstaubt und auch die Wäsche war voll von seinem Schweiß-Geruch.
Er verbreitete ungewöhnliche Gerüche, an die sich die Kinder und seine Gattin aber gewöhnt zu haben schienen.
Aber sie konnten die Geruch-Variationen unterscheiden, die wahrscheinlich durch Speisen und Würze entstanden.
Nicht jedes Fleisch und nicht jedes Gemüse erwirkten das gleiche Aroma. Er war der einzige Mann, der überhaupt Gerüche produzierte.
Er war erstaunlich und möglicherweise war das einer der Gründe für ihre Liebe, die nie enden sollte.
Sophia ärgerte sich über einiges von dem, was ihr Gatte tat. Er wollte seine Art nicht ändern und er tat gut daran, denn wenn der Gatte sich ändern ließ, dann war er nicht mehr gut genug und die Liebe endete bzw. veränderte sich.
Wie zu einem eigenen Kind wurde die Liebe jedoch nicht.
Er war ein ordentlicher Mann, wenngleich er anders war und Sophia war es auch.
Nachteilig war, dass er einst ihr Patient war. Sie erfuhr zu spät, dass ihr Verdacht zutraf.
Ihr Leben hatte sich deshalb verändert. Sie war nicht nur verliebt, sondern auch verzaubert.
Peter, der ihr Gatte wurde, war nun mächtig und in ihrem Leben bestimmend.
Er verbot ihr die Freuden, die sie noch genießen konnte. Sie durfte sich nicht mehr schminken, auch Lippenstift durfte sie keinen mehr verwenden.
Sie ging mit Peter tanzen, arbeitete mit ihm. Sie schmiedeten Pläne fürs weitere Leben.
Wenn er sich halbwegs vernünftig verhalten hätte, wäre er sehr glücklich und zufrieden geworden.
Das Leben wäre für ihn ständig der Himmel auf Erden gewesen.
Doch er war nicht ganz gesund. Alle hatten Fehler und Macken und von jenen hatte auch Peter welche abbekommen.
Er war nicht sonderlich interessiert dran zu arbeiten. Was er wollte, das zeigte er Sophia nach und nach, da sie die anstrengenden Arbeiten zu erledigen hatte.
Er tat nur das Wichtige, sich zu behaupten und sie kleiner zu machen.
Sie ließ es sogar geschehen, obwohl er auch ein lediges Kind hatte, für das er Alimente bezahlen musste.
Das tat ihm sehr weh, denn er arbeitete für die Alimente viele Stunden lang.
Ihm wäre es recht gewesen, wenn Sophia ihre Praxis weitergeführt hätte. Er hätte dann auf die Kinder aufgepasst und doch hat sich dieser Plan rasch zerschlagen, nachdem Sophia erfahren hatte, dass sie in Österreich keine Chance mehr auf eine eigene Praxis hatte.
Als auch noch die wichtigsten Dokumente verloren gingen, war sie am Verzweifeln.
Nun war sie auch nüchtern, denn sie trank und rauchte nicht, was ihr sehr abging. Das Rauchen hatte ihren Verstand geschärft.
Wenn der Vater ihrer ersten Tochter sie nicht vor dem Altar stehen lassen hätte, ihr das Nein nicht ins Gesicht gesagt hätte, wäre ihr viel Unglück erspart geblieben.
Ihr hatten Wein und Schnaps zu schmecken begonnen. Sie aß aber zu wenig und sie schlief kaum noch. Das hatte sie geschwächt und ihre Träume gestärkt.
Erst Peter hatte sie wieder wachgerüttelt und ihr versprochen für sie und für die Familie da zu sein.
Er wollte arbeiten und sie heiraten, wie es sich gehörte.
Zwar verzichtete sie auf die Pension, wenn sie das tat, doch die Kinder bekamen dann den Namen ihres Vaters.
Das fanden alle besser, nicht nur die Priester und die Beamten – alle Bürger konnten damit leben – wenngleich sie das nicht als sonderlich klug einstuften.
Bei der Arbeit riss er sich wieder die Knochen auf. Jene waren zu dünn und zu trocken.
Er machte sich auch Sorgen wegen der Schmerzen. Wer den ganzen Tag über arbeitete hatte diese Beschwerden auch, doch mit offenen Beinen ist das noch viel übler.
Deswegen benötigte er sehr viel Bier. Er musste damit nicht nur die Ausdauer erarbeiten, sondern er benötigte es, um die Schmerzen zu ertragen, die ihn dauernd plagten.
Als die Familie schon zur Gänze da war, die Kinder alle Tage älter und größer wurden, war er nicht mehr der junge und kräftige Mann, der seine Familie ernähren und für ihr Wohl sorgen wollte.
Er hatte sein Gelübde vergessen und sich an die alten Freundinnen erinnert, auch an Freunde, die er vergessen hatte.
Er brauchte inzwischen auch schon Medikamente, um die Schmerzen noch zu ertragen. Als er aber doch nicht mehr anders konnte, ging er noch weiter, da er nun die Arbeit verweigerte.
Seine Krankheit stieg ihm zu Kopfe. Das Rheuma trieb ihn in den Wahnsinn, so gut hatte Sophia einst gearbeitet, als sie ihn behandelt – und sein Leben dadurch gerettet hatte.
Er kam wieder zu sich und nach Hause zurück, begann wieder zu arbeiten, doch die Liebe war nicht mehr so groß wie zuvor. Er hatte Sophia oft beleidigt, als er krank geworden war, hatte ihr gesagt, dass er eine andere vor sich sah, wenn er mit ihr Sex hatte und dass er sie nicht mochte.
Genommen hatte er sie nur, um seine Zukunft zu sichern. Aber auch das war ganz anders gelaufen, als er es sich erhofft hatte.
Er mochte die Arbeit nicht und doch war er von ihr abhängig. Sie hätten sich auch scheiden lassen können, was sie nicht machten, um die Familie zu erhalten.
Sophia hatte doch wieder nur Ärger und Angst. Was sie auch unternahm, es war, als würde sie von einem bösen Stern verfolgt, der ihr alles raubte und verdarb.
Sophia war vom zweiten Mann auch sehr enttäuscht, der nicht begriff, um was es eigentlich ging.
Er konnte ihre Liebe nicht würdigen, genauso wenig wie die Männer zuvor.
Sie musste deren Kinder alleine großziehen und sie erntete dafür auch noch Häme – von den Bürgern, mit denen sie zu tun hatte und die stets dieselben fiesen Fragen an sie richteten.
Sie wollten wissen, wo der Vater des Kindes sei und wieso sie nicht geheiratet hätte.
Sophia war völlig korrekt und anständig, doch die Männer waren es nicht – was aber überall die Regel war – in diesem Land, in dem es viele ledig geborene Kinder gab.
Der Bub und das Mädchen, die ledig geboren worden waren, nachdem sie von den Vätern im Stich gelassen worden war, waren sehr hübsch und klug. Sie waren ihr ans Herz gewachsen und sie betrugen sich folgsam.
Wenn sie etwas von ihren Kindern verlangte, erledigten sie das sofort.
Trotzdem bereiteten die beiden, Walter und Monika ihr oft Kopfzerbrechen. Sie waren anders, bekamen Problem, wurden krank und sie konnte ihnen nicht helfen.
Ihre Leiden waren unheilbar. Es handelte sich um Auto-Immun-Erkrankungen, die sehr häufig vorkamen – vor allem bei ledig Geborenen.
Sie und ihr zweiter Gatte litten auch darunter. Doch bei ihnen hatte sich dieses Leiden anders entwickelt. Sie waren ähnlich, ergänzten sich auch mit ihren Leiden sehr gut.
Sophia hatte es mit dem Herzen zu tun bekommen und auch mit den Nieren.
Auch sie hatte einen eigenen Duft entwickelt. Ihr Harn war es, der anders duftete. Wer nach ihr auf das WC ging, der war erstaunt aus dem Klo gekommen, verlor aber kein Wort darüber.
Peter, ihr Gatte war fiebrig gewesen, litt auch an einem Herz-Problem, das sich nicht mehr kurieren ließ. Er litt schon lange an der Gicht, doch er konnte nicht anders als sich ordentlich ernähren. Ohne Bier kam er nicht aus. Sogar am Sonntag, wenn er nicht auf dem Bau arbeitet, musste er zwei Liter Bier trinken, um durchzuhalten und um die Schmerzen zu ertragen, die ihn ständig plagten.
Bei Sophia war es anders, denn sie mochte nichts dergleichen tun. Sie litt, wenn sie den ganzen Tag lang arbeiten musste. Ihr war nicht anzusehen, dass ihr Rücken nicht ganz gerade geraten war und doch spürte sie ihn, wenn sie lange stehen oder gehen musste und sie spürte ihn immer wieder und es kam zwischendurch auch zu Verspannungen, die Wochen anhielten und nicht mehr vergehen wollten.
Sie begann deswegen ihre Haut und die Muskeln mit Franzbranntwein zu massieren und meinte, das würde ihr helfen.
Doch diese Flüssigkeit ist recht gefährlich für die Haut, die nach und nach Falten bildet.
Jene, die sich mit Wasser und Seife waschen und die Haut auch mit jenem alkoholischen Massage-Mittel einrieben, waren noch faltiger als üblich und das konnte erschreckend auffallen.
Wer sie kannte, der erschrak, wenn er sie sah, denn sie war als junge Frau sehr hübsch und als sie noch nicht einmal alt war, mit etwa fünfzig Jahren, entwickelten sich, vor allem im Gesicht, Runzeln.
Doch sie kümmerte sich nicht darum, denn wenn sie die Runzeln nicht beachtete, war ihre Haut nach wie vor sehr schön.
Außer Runzeln war nichts Auffälliges an ihrer Haut zu erkennen.
Die Beine von Sophia waren besonders schön geformt. Auf die war sie recht stolz und das völlig zurecht. Ihre Beine waren einst Modell, so schön waren sie geformt. Die Figur war lange sehr schön. Sie wirkte schlank und ihr Gang war grazil und gerade. Sie ging sehr schön, schöner als es üblich war. Deswegen wurden einige Männer auf sie aufmerksam und sie verliebten sich in sie.
Wer an jenem Fetisch litt konnte sich in ihre Beine und in ihre Form verlieben und er kam nie wieder davon los.
Als Monika nicht mehr mitmachen wollte und die Lehre schmiss, gar nicht mehr arbeiten wollte, auch ausriss, zugleich nie wieder nach Hause zu kommen beabsichtigte, war der Friede im Haus vorüber.
Sophia war nervös geworden, fragte sich, ob sie wirklich alles falsch gemacht habe.
Sie war aber verheiratet und ihr Mann war damals sehr lieb zu allen. Er kochte am Sonntag auch regelmäßig und er wusch das Geschirr, räumte zusammen –
zwischendurch strickte er sogar im Winter, wenn er stempelte…
Er wirkte ruhig und besonnen, durch das Bier, das er trank und seine Nerven wirkten nicht krank, obwohl sie es waren.
Dasselbe galt auch für Sophia, die sehr nervös war. Wenn sie den ganzen Tag arbeiten musste, war sie fertig und sie begann zu weinen und zu jammern. Ihr tat alles weh.
Ihre Schulterblätter standen nicht flach, sondern leicht schräg, so als hätte sie kleine knöcherne Flügel.
Sonst war an ihr nichts Auffallendes zu bemerken, denn ihre Hühnerbrust konnte sie gut unterm Busen verbergen. Nur wer sie kannte, wusste, dass sie einen kleinen Höcker am Brustbein hatte, anstatt einer kleinen Einsenkung.
Sie konnte es ihren Kindern auch verbergen und möglicherweise war es ihrem Gatten auch nicht aufgefallen…
Frauen mit einer solchen Erhebung wurden als Hexen eingestuft. Sie waren ehrgeizig und fleißig und sie ließen sich nicht beirren.
Männer mit einer Hühnerbrust gab es sehr selten und jene wurden meist auch sehr übel bedacht und verfolgt.
Ihre Kinder hatten keine Hühner-Brust, zumindest fiel es bei keinem auf.
Möglicherweise hatte aber die eine oder andere Tochter eine Hühnerbrust. Doch das war nicht eindeutig zu erkennen.
Eine Enkelin von ihr hatte aber eine solche auffallende Hühnerbrust und war sehr stolz darauf, denn sie trug sich wie eine Königin und streckte sie jedem, der ihr nahekam, entgegen.
Außerdem bekam sie denselben Namen, wie ihre Urgroßmutter und nicht wie ihre Großmutter.
Das war bezeichnend dafür, wie wenig ihr Vater von seiner Mutter hielt und wie sehr sie ihn einst enttäuscht haben muss.
Doch sie meinte, das sei richtig gewesen, denn eine Person, die sich solches gefallen ließ, wie ihre Großmutter und die solches tat, was sie getan hat, ist es nicht wert, ihren Namen in Ehren zu halten.
Doch es gab eine Enkelin, die ihren Namen bekommen hatte, die allerdings verrückt ist und doch um ihre Großmutter trauert, wie es sich gehört.
Sie hatte ihre Großmutter als Mutter eingestuft und mit ihrer Mutter stand sie lange auf Kriegsfuß.
Sie waren Konkurrentinnen geworden, doch die Gründe sind unbedeutend und sollten nicht zu einem echten Zerwürfnis ausreichen.
Der erste Sohn war ihr ähnlich, zumindest im Gesicht und auch in der Statur, war sehr kräftig, konnte ohne Problem an die zweihundert Kilo stemmen und die jungen Frauen bekamen Probleme.
Ihr zweiter Sohn war auch ähnlich wie sie, klein gewachsen und relativ kräftig. Sein Vater war ebenfalls recht zart und kleinwüchsig und möglicherweise litt er auch an Diabetes. Sehr alt ist er nicht geworden, doch er hat seinen außerehelichen Sohn überlebt.
Walter war stets durstig, was nur bedeuten kann, dass bei ihm dieses Leiden sehr früh ausgebrochen war. Am Beginn, in der Kindheit, spürt er diese Probleme nicht.
Doch er verkürzt mit den Anstrengungen und durch den Alkohol-Konsum sein Leben beträchtlich.
Wer bereits in einem Alter von 46 Jahren stirbt, der ist doch zu jung dafür gewesen.
Er hatte die Auto-Immun-Suppression viel zu früh bekommen. Wenn er stets Insulin genommen hätte, wäre er sicher über siebzig Jahre alt geworden.
Rheuma hatten ihre Kinder und auch ihre Geschwister litten daran. Johann schien die einzige Ausnahme zu sein, doch er war jung, als er im Krieg fiel.
Er war seinem Vater sehr ähnlich, schlank und gut gewachsen. Doch er dürfte auch ein gebogenes Rückgrat gehabt haben.
Nachdem sie nicht mehr alle Zähne hatte, war ihr Leben nicht mehr wie zuvor gewesen.
Die Leute schienen sie nicht mehr ernst zu nehmen.
Doch sie war nicht die Einzige, die solche Probleme hatte. Damals gab es eine Epidemie und sie war eine von Vielen.
Die Lücken ließen sich schließen, doch sie war nicht eingebildet gewesen, meinte, es sei Unrecht, sich im Spiegel zu betrachten.
Wer sich im Spiegel sieht, der kann sich in sein Spiegelbild verlieben und wer in sich verliebt ist, der verliert den Verstand.
Ihr war das bekannt, wahrscheinlich hatte sie diese Erkenntnis durch ihr Studium erworben. Ob sie dies auch glaubte oder sich nur beiläufig dazu geäußert hatte, um zu warnen und ihr Werk zu vollenden, bleibt ungeklärt.
Elisabeth ihre zweite Tochter war anders als die anderen Mädchen. Sie war ihrem Vater am ähnlichsten. Blond und lang war sie, größer als ihre Schwestern.
Nur eine war so groß wie sie – Monika.
Elisabeth kam sich am Schönsten vor und war es auch. Ähnlich wie ihr Vater, hatte sie Interesse an Sex. Wenn sie auf einen Mann Lust bekam, zeigte sie es ihm und schon war jener bei ihr und umwarb sie. Wenn sie gewollt hätte, wäre sie gut dran gewesen, da sie auch Chancen bei wohlhabenden Männern hatte.
Klug war sie und sie lernte leichter als ihre Schwestern. Doch sie ließ sich von ihrer Mutter dazu bewegen eine Lehre anzufangen und wurde Verkäuferin.
Verkäuferinnen waren gut dran, mussten sich nicht überanstrengen und waren nicht sehr verschmutzt und verschwitzt, wenn sie am Abend nach Hause kamen.
Sie verdienten damals nicht sonderlich gut, mussten auch mehr Stunden leisten als andere Lehrlinge, doch jene konnten mehr und einige leiteten große Kaufhäuser.
Als kleines Mädchen hatte sie auch eine lebende Puppe, die größer als sie war, ihren Bruder Peter. Er war ungefähr ein Jahr und fünf Monate älter als sie und er konnte nichts machen.
Er war meistens im Kinderwagen, festgeschnallt war er auch noch dazu und sie konnte ihn herum schieben, wie es ihr gefiel. Was sie auch mit ihm anstellte, er regte sich nicht auf. Zog sie an seinen Haaren, war er nie ungehalten und doch schien er mitunter etwas davon mitzukriegen.
Tränen rannen ihm mitunter über seine Wangen und die Augen öffneten sich und sie schlossen sich auch.
Er war schon so alt und konnte noch nicht einmal eigenständig auf das Klo, wurde aber von der Mutter auf eines gesetzt, damit er sein Geschäft trotz allem verrichtete.
Alles vollzog sich automatisch. Wenn sie nicht in guter Stimmung war, verletzte sie ihren älteren Bruder und einmal wollte sie mit einer Hacke seinen Schädel spalten. Ehe es ihr gelang, wurde ihr aber die Hacke von ihrem späteren ersten Gatten abgenommen.
Er sagte zu ihr, das dürfe man nicht tun und sie lief erschrocken weg.
Sie war auch dabei, als einige Bürger das Urteil, das der Präsident vereitelt hatte doch noch vollstrecken wollten. Sie hatte die Aufgabe übernommen, ihn samt dem Kinderwagen nahe an die Schaukel zu schieben und den Gurt zu öffnen, wenn die Stelle genau passte.
Alles ging wieder schief und neue Kosten entstanden der Familie daraus und doch halfen ihre Eltern, Verwandte und auch Fremde, um die Sache wieder gerade zu richten.
Wie bereits einige Male zuvor, war alles schiefgelaufen, was sie unternahmen. Der Bub schien doch einen Schutzengel zu haben.
So verbogen und deformiert der Schädel auch wirkte, er überlebte doch wieder und der offene Schädelbasisbruch war sehr teuer, denn er würde nicht mehr auf natürliche Art zusammenwachsen, deshalb war es nötig ein Metall aufzubringen, das nie wieder weggenommen werden sollte.
Es handelte sich um ein Metall, das recht teuer war. Das Teuerste war es nicht, aber es war eine vernünftige Variante und sie sollte beliebig lange halten und nicht beeinträchtigen.
Es handelte sich um Platin. Es war nur ein schmaler und länglicher Streifen, der den Spalt zudeckte und schützte.
Erst hatte die Schwellung zurückzugehen, danach war der Schädel freizulegen und das Metall musste ordentlich und für immer angebracht werden. Es hatte unverrückbar zu sein und alle Belastungen sollten damit bewältigt werden.
Lange war er nicht im Krankenhaus gewesen. Die Kosten waren allerdings recht hoch, denn die Versicherung wollte solche Behandlungen nicht bezahlen.
Sophia musste ihr Erspartes aufbrauchen, um die Kosten zu decken und auch das Metall hatte sie aus ihrer Tasche bezahlen müssen. Das hatte ihre Ersparnisse gekostet und da sie ihrem Buben nie verraten hatte, wer alles berappen musste und er nicht einmal wusste, dass er schwere Schädel-Verletzungen erlitten hatte, denn auch der Tee, der ihn alles vergessen lassen hat, war ihm lange verabreicht worden, bis er blöde genug drein geschaut hat.
Seine Eltern wollten sich nichts antun, da sie ein schlechtes Gewissen hatten, nachdem jene Akte gesetzt worden waren, die sie allerdings mit Einverständnis der Obrigkeit getätigt hatten, sonst wären sie eingesperrt worden.
Peter sah einiges nach dem Unfall und auch im Krankenhaus hatte er mitgekriegt, dass die Ärzte an seinem Schädel interessiert waren und ihn wieder in Tiefschlaf versetzten, damit er noch blöder wurde, als er ohnehin bereits war.
Sie wollten nicht einmal wissen, dass ein Koma-Patient nichts spürt und nicht in Narkose versetzt zu werden braucht.
Monika hat oft auf ihn aufgepasst und auch Walter war mit ihm unterwegs gewesen. Die Nachbarn, die das sahen, wollten wissen, ob das einen Sinn habe.
Aber das war nichts als Frechheit, meinten die Geschwister und Eltern von Peter.
Sophia hatte auch noch die Nachbarin, die ihn aufgefangen hatte entschädigt, da ihr Kleid verschmutzt worden war.
Es war voller Blut gewesen, nachdem Peter gerade in ihre Arme geflogen kam und sie nicht anders vermochte als ihn aufzufangen.
Wenn er gegen die Wand geflogen wäre, hätte er diesen Flug nicht überlebt, der durch die Schaukel, die ihn voll am Hinterkopf erwischt hatte, erwirkt worden war.
Er konnte sich seltsamerweise, auch noch nachher daran erinnern, dass er durch die Luft geflogen war und auch daran, dass er vom Tisch gefallen war und von der Mutter wieder aufgehoben wurde, worauf ihm die Sinne schwanden…
An die Schwester konnte er sich auch erinnern und an ihr schönes Gesicht. Den Bruder hatte er seltsamerweise das erste Mal unter dem Tisch hocken sehen, als wenn er sich vor ihm verborgen hätte. Ob er Angst vor ihm gehabt hat oder nur lernte und spielte und sich nicht um ihn kümmern wollte, blieb ihm für immer verborgen. Sie hatten sich nicht darüber unterhalten. Auch daran konnte er sich gut erinnern, dass Walter einmal übel von seinen Eltern behandelt worden war.
Damals hatte er zu weinen begonnen und die Eltern hielten inne und meinten, Peter habe sich darüber erschrocken. Die Schuld daran gaben sie allerdings Walter, der meinte, er werde ihm das nicht vergessen, nachdem die Eltern aus dem Raum entschwunden waren.
Er hatte Walter auch aus seiner misslichen Lage befreit, denn er war von seinen Eltern festgebunden worden, da sie nicht wollten, dass er wieder irgendwohin verschwindet, ohne die Erlaubnis dafür erhalten zu haben.
Irgendwas hatten sie an sich und das hat sie böse aussehen lassen. Die Leute hielten diesen Typus für böse. Wie diese Wirkung erzielt worden war, wer ihnen das angetan hatte, war unbekannt geblieben.
Wahrscheinlich waren es aber die Mönche, die es auf die Familie abgesehen hatten.
Der Häscher, der die Novizen gefeiert hat, war ein Sohn einer Freundin von Sophia.
Sie war oft bei Sophia auf Besuch und sie unterhielten sich über ihr Leben, wollten klagen und jammern, wussten genau, dass nichts richtig lief und hatten doch nie das Wissen erlangt, um genau über die Gepflogenheiten der Menschen Bescheid zu wissen.
Doch wer kannte die Heilige Schrift schon zur Gänze?
Sie zu beherrschen und zu begreifen, war langwierige Arbeit.
Wer meinte, er habe den nötigen Verstand, um alles zu begreifen, der wird nur geblendet worden sein – wahrscheinlich von einem Geist, der dafür zuständig ist.
Jeder, der die Bibel liest, wird von jenem Geist geprüft und getestet und für zu blöde und für zu übel befunden, um ein Auserwählter werden zu können.
Das Original ist längst nicht mehr existent und was nun davon zu lesen ist, wurde oft gefälscht und geändert. Die Wahrheit wird deswegen keiner mehr in Erfahrung bringen, die auch Erlösung und Rettung für alle brächte.
Wer wollte sie schon kennen und wer will schon das eine Können, das nicht gefährlicher sein kann.
Wer den Geist nämlich nicht beherrscht, der wird von ihm beherrscht und zugrunde gerichtet.
Jener, der die Bibel las und nichts begriff, der wird von der Bibel und dem Geist der Bibel beherrscht und zum Narren gehalten und jener wird vernichtet, ausgelöscht und er stirbt einen üblen Tod, der in das Inferno führt.
Am Grund aber wird jener Fall zerschmettert und dadurch findet er doch noch die Erlösung von allem Leid, das er sich durch die Unkenntnis angeeignet hat. Er hat das Unglück auch geerntet und alle Menschen ernten nur das Pech, wenn sie sich auch redlich bemühen und nichts Unrechtes tun.
Denn nur das zu tun, was die anderen tun, reicht nicht, um weiter als zum Verderben zu gelangen.
Dass alle Leute nur bis zum Verderben gelangen, das ist nicht zu bezweifeln. Keiner findet den rechten Weg, jenen der Erlösung und der Lösung. Wohin die Menschen kommen, auch die Guten und die Liebsten, das weiß doch jeder, der lebt.
Was aber jemand weiß, wenn er verstarb, ist auch nicht zu eruieren. Wahrscheinlich weiß er dann nicht einmal mehr, dass er existiert hat.
Was jemand will, um was es geht, hängt von den Erziehern und Leitern ab.
Um was war es den Eltern gegangen, könnte einer sich fragen und das fragten sich möglicherweise auch die Eltern, als sie noch jung waren, über ihre Eltern. Keiner wird jemals eine Antwort erhalten haben, auch wenn er die Frage gestellt hat.
Was alle tun und war gut und richtig ist, das wird getan. Wer will nicht eine Familie gründen und über die Kinder herrschen, ihnen sagen, was sie zu tun haben?
Doch was ist, wenn jemand ein Kind hat, es aber nicht einmal erziehen darf?
Ist das nicht ein Verbrechen der Gesellschaft an jener Person?
Diese Frage ist zu stellen und auch zu beantworten. Keiner wird eine gültige Antwort darauf geben können und der Entmachtete, meistens sind es Väter, wird sich niemals davon erholen und er wird alle Menschen dafür hassen und sein Sohn wird ihn dafür auch hassen. Alles Leid wird jenem zugefügt, das es auf Erden gibt und deswegen wird die Gesellschaft zurecht bestraft.
Ihr jüngster Sohn hat ihr alles zerstört, meinte sie oft und das ist nicht von der Hand zu weisen.
Er hat ihr einiges gekostet, nicht nur viel Geld und die nötige Zeit, um für die Prüfungen zu lernen, sondern er hat ihr auch die letzten intakten Nerven zerstört.
Sie musste weinen, denn sie hatte alles umsonst geleistet. Sinnlos waren die bestandenen Prüfungen und auch das Staatsexamen hat Nachteile eingebracht.
Sie tat sich selber leid, da sie ein solch großes Unglück auf sich geladen hatte und sich keiner Schuld bewusst war.
Nach wie vor war sie fest davon überzeugt, dass sie ungerecht behandelt wurde. Sie hatte nur arbeiten müssen und war immer für die anderen da gewesen. Daran hatte sich nach wie vor nichts geändert. Auch Dank gab es für ihre Leistung keine, denn es hieß, alle müssen das Nötige leisten und mitmachen, sonst geht alles schief und verloren ist der Tag und die Welt.
Ihr Gatte sagte oft zu ihr, dass sie sich beherrschen sollte, denn auch er habe etwas zu leisten und das Arbeiten auf dem Bau war wahrhaftig kein Vergnügen, denn im Staub und Lärm zu schwitzen, das konnte nur ein ganzer Kerl und das verkürzt das Leben um einige Jahre. Der Durchzug und die Anstrengung wirken sich negativ auf den Organismus aus.
Es gab nur neue und noch mehr Pflichten für Sophia, egal, was sie auch unternahm. Schön war sie und schlank und sie pflegte sich ordentlich. Wenn sie ausging und einkaufte, war sie sehr hübsch anzuschauen.
Nachdem sie die Zähne mit Gold überziehen ließ, sie hatte sich Gold-Zähne machen lassen, war es noch übler um sie gestanden, denn das Gold wirkt sich negativ auf das Herz aus. Sie wurde schwächer und sie tat sich schwer, wenn sie eine Steigung zu gehen hatte.
Ihr Haus stand auf einem Hügel und oft musste sie dort hinaufgehen, was ihr stets schwerer fiel.
Hinunter – in den Ort – ging sie nach wie vor recht schnell und mit leichten Schritten. Doch wenn sie wieder nach Hause zu gehen hatte, war sie voller Angst und sie sorgte sich darum, wieder in ihr Heim zurück zu gelangen, aufgrund ihrer Atemnot, die sich nicht mehr beseitigen ließ.
Doch alle Menschen leiden an einer Problematik. Ihre Kinder litten auch unter Atemnot.
Das war eine allgemeine Schwäche, die jeder zu überwinden hatte, wenn er eine Steigung hinaufgelangen wollte.
Wer einen Berg hoch klettert, der hat einiges zu können, sonst wird er es aufgeben, ehe er den Gipfel erklommen hat.
Sophia hatte ihren zweiten Gatten sehr liebevoll behandelt und ihm sehr große Macht überlassen, die er nicht verkraftete.
Er meinte irgendwann, als seine Kinder schon da waren und sie ihm oft Recht gab, er sei Gott und das blieb an ihm hängen.
Vielleicht ist er es aber doch und nach wie vor Herr und Meister über alles, obwohl er nicht mehr unter den Lebenden weilt.
Möglicherweise steckt in seiner Aussage mehr als nur Manie und ein Gefühl der Allmacht, die sich bei einem Mann bilden kann, wenn er im besten Alter ist.
Damals war er etwa 36 Jahre alt gewesen und auch ziemlich gut in Form. Er mochte die Arbeit nicht sonderlich, was an seinem Verhalten zu bemerken war.
Er hatte sich oft gewünscht, dass Sophia für ihn arbeitet, sie wieder die Praxis aufmachen kann und er wollte den Chef spielen, ihr auf die Finger schauen, damit sie ihm nicht mit den Patienten betrog.
Doch daraus war nichts geworden. Er hatte bereits wichtige Dokumente von ihr zerrissen und den Sohn hatte er beschuldigt, es getan zu haben.
Er blieb einfach zu Hause und sagte, er habe keine Lust mehr zu arbeiten. Die Kinder und die Gattin sollten arbeiten gehen. Er habe bereits genug geleistet.
Als sie erfuhr, dass er zu viel von einem Medikament eingenommen hatte und dazu einige alkoholische Getränke, war ihr klargeworden, dass es nur noch schlimmer werden könnte, wenn sie nichts unternahm, um ihn wieder vernünftig zu machen.
Die Kinder hatten damals Angst vor ihrem Vater. Er griff alle an, indem er laut zu reden begann Gedichte vortrug – auch Sprüche klopfte, wie jenen, dass aller guten Dinge drei sind und das Vierte ist auch gerne dabei.
Er meinte, die Nachbarin sei schuldig und doch hatte er nichts klar ausgesagt, alle nur im Unklaren gelassen.
Den Kindern ging das auch nichts an und begreifen konnten sie es nicht.
Auch dem Sohn gab er die Schuld, da er alles angezettelt habe und nun habe jener es zu Ende zu bringen.
Das war eine der unklaren Aussagen, die er auch wiederholte.
Sophia meinte zu ihrem Jüngsten, nun soll er sich eine Arbeit suchen und für die Familie sorgen.
Der Vater sei für nichts und wolle nur noch spinnen und nichts tun.
Der Bub war erst zwölf Jahre alt und schwach. Er konnte das unmöglich durchhalten. Auch die Schule war für ihn eine Tortur.
Er wurde von den Lehrern nur geärgert und angefeindet. Die Schüler stellten ihn als faul hin und auch als verrückt. Die Lehrer wollten ihn von der Schule befreien, da er zu blöde war und nichts lernte.
Das hätte wahrscheinlich geholfen, da er dann vom Staat eine Pension erhalten hätte.
Leider waren die Lehrer nur Angeber, die sich wichtig machten, allerdings nichts in die Tat umsetzten.
Sobald sie eine Sache durchziehen wollten, mussten sie sich an die Obrigkeit wenden.
Den Lehrern ging es nämlich nur darum, die Schüler zu verängstigen.
Die Schüler sollten leiden und eingeschüchtert werden. Wenn einer sich etwas zu sagen getraute, wurde er sogleich zum Arbeitsdienst eingeteilt. Er musste sich mitunter auch noch vor die Tafel hinknien und Holz-Scheiter stemmen oder sich darauf knien, damit er sich zu spüren begann.
Peter war sehr übel dran, da er mit dem Rücken ähnliche Probleme wie seine Mutter hatte und auch sie war deshalb fies von den Lehrern behandelt worden, die sich an einer unruhigen Person dermaßen aufregten und sie stets abstraften und sie auch noch als übel – und mit einem schlechten Betragen abkanzelten.
Als er in die 9. ging, war es noch übler um in bestellt, da der Lehrer ihn dafür bestrafte, wann immer er sich zu rühren begann, nachdem er den Schmerz im Rücken nicht mehr verkraftete.
Außerdem störten sich die Lehrer sehr an Schülern, die stets ihre Nase hochzogen. Wer die Flüssigkeit, die sich in der Nase bildete einfach hochzog und das öfter wiederholte, kam nicht mit einer kleinen Strafe davon. Er wurde als unmöglich eingestuft und war unqualifiziert.
Wahrscheinlich hatte auch Sophia eine Triefnase und das hat ihr die miese Laune des Lehrers beschert, der ihr das Leben vermieste – aber nicht nur in jener Zeit, in der er ihr Lehrer war…
Das Leben der Familie stand unter einem üblen Stern und das sollte weiterhin so bleiben.
In der Zeit, in der ihr Gatte in der Psychiatrie war, hatte sie nur halb so viel Geld wie sonst bezogen. Sie musste mit der Kinder-Beihilfe auskommen und erst später hat sie erfahren, dass ihr Gatte das meiste Krankengeld für sich verwendet hat.
Er lebte gut von dem Krankengeld und er wäre zu gerne einige Jahre lang dortgeblieben, um sich mit den anderen Verrückten zu vergnügen.
Die Ärzte wollten nur Sophia schlechtmachen und sie als die Schuldige an seiner Erkrankung
einstufen. Sie war allerdings völlig unschuldig an seinem Leid, denn sie hatte ihm weder den Alkohol verabreicht noch hatte sie ihm die Medikamente verschrieben.
Doch darum ging es den Ärzten nicht, die meinten, sie würde ihn übel behandeln und zu viel von ihr verlangen.
Ihr Gatte hatte nur gelogen und seine Familie, insbesondere seine Gattin angeschwärzt und trotzdem nahm sie ihn wieder zurück, nachdem er ihr versprach, wieder brav zu arbeiten und für seine Familie zu sorgen.
Er war wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, nachdem Sophia sich weigerte mit dem wenigen Geld auch noch seine ausstehenden Alimente zu bezahlen.
Sie meinte, er soll sich das selber erarbeiten, denn das wenige Geld, dass sie noch bezogen hatte, reicht nicht aus, um die Kosten für den Erhalt der Familie zu begleichen.
Wenn er nicht mehr arbeiten würde, wollte sie sich scheiden lassen, da sie doch die Witwen-Rente bekäme und er sich um seine Kinder zu scheren habe und wenn sie geschieden waren, musste er für die Kinder auch Alimente bezahlen, wie für sein lediges Kind.
Sophia war oft beim Weinen, da ihr auch ihr zweiter Sohn viel Kummer bereitete. Sie hieß als Mädchen auch Kummer und ihr Sohn Walter trug diesen Namen nach wie vor.
Als sie das erste Mal verheiratet war, lautete ihr Familienname: „Podgornik!“ Sie war froh, endlich vom Geburtsnamen weggekommen zu sein.
Ihr zweiter Sohn und auch ihre erste Tochter hatten nun ständig Kummer, da sie diesen Namen trugen. Auch sie konnten nichts dafür.
Die Leute schienen diesen Namen für ihre Zwecke zu missbrauchen, sonst hätten sie nicht stets für neuerlichen Kummer gesorgt.
Scheinbar war der Name für übles Behandeln prädestiniert.
Auch ihr dritter Sohn und ihre zweite Tochter trugen zu Beginn diesen Namen, ehe sie sich standesamtlich trauen lassen hatte.
Monika war längst außer Haus, denn sie war von ihrer Mutter streng behandelt worden. Was sie auch unternahm, Mutter war dagegen. Sie durfte keine Kellnerin werden und sie wollte nicht Schneiderin werden.
Auf die Kinder hatte sie oft aufpassen müssen. Viel lieber wäre sie mit ihren Freundinnen und Freunden unterwegs gewesen und zum Tanzen ausgegangen.
Aber das wollten die Eltern tun und sie musste daheimbleiben und auf ihre jüngeren Geschwister achten.
Das war nötig, denn Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt sein. Sie war nicht einmal vierzehn Jahre alt gewesen, als sie das Elternhaus verließ, in der Meinung niemals wieder nach Hause zu gehen.
Alle Brücken wollte sie hinter sich abbrechen, um nie wieder unter die Knute ihrer Mutter zu kommen, die sie nicht länger verkraftete. Es gab heftige Auseinandersetzungen, ehe sie das Haus verließ, als sie ins Kämmerlein eingeschlossen worden war und mit Hilfe ihrer Schwester doch wieder ins Freie gelangte und aus dem Haus verschwand.
Sophia machte sich keine besonderen Sorgen um Monika, denn sie hatte den Verdacht, dass sie zum Bruder nach Vorarlberg ziehen würde. Sie wusste, dass sie es bei ihm nicht besser als bei ihr haben wird, da er seine Geschwister nicht leiden konnte, die nur nervten und ihm die Luft raubten und auch die Beziehung zur Mutter war durch die jüngeren Geschwister eingeschränkt worden.
Monika hat nicht viel über ihre Zeit in Vorarlberg bei Vitus preisgegeben. Sie hatte sich nur in die Nesseln gesetzt und rasch war ihr alles über den Kopf gestiegen, denn es gab in einem Kinderheim Probleme, nachdem sie von einer Pflegerin beschuldigt und überfordert worden war. Jene wollte ihr die Schuld am Tod eines Säuglings in die Schuhe schieben.
Sie hatte Glück, dass ihr keine Schuld am Tod des Säuglings angelastet werden konnte.
Später soll sie auch noch einen Mann, der ihr zu nahegekommen war, in den See gestoßen haben.
Jener sei allerdings nicht mehr aufgetaucht.
Wahrscheinlich hat sie damals bereits mit ihrem Gedächtnis Probleme gehabt, deswegen auch Dinge für real gehalten, die sie eigentlich geträumt hatte und später ist dieses Leiden noch stärker geworden und hat sich bis zur Epilepsie gesteigert, gegen die sie Medikamente einnimmt, um nicht wieder umzufallen und nicht mehr aus eigener Kraft zu erwachen.
Sie war schon einige Male beinahe umgekommen.
Doch was die Ursache für dieses Problem ist, bleibt bis heute ungeklärt.
Sie hat eine ähnliche Erkrankung der Nerven wie ihre Großmutter. Jene hat auch einige Jahre lang dasselbe Medikament bekommen, das Monika bereits lange einzunehmen hat.
Wenn sie es absetzt, wird das Problem stärker, bis sie die Besinnung verliert und erst wieder zu sich kommt, wenn sie jenes im Krankenhaus erhalten hat.
Durch dieses Mittel ist die Großmutter erblindet und auch sie musste sich neue Linsen einsetzen lassen, um die Sehfähigkeit zu erhalten.
Mit jenen kann beinahe besser gesehen werden als mit den eigenen Linsen.
Doch wer künstliche Linsen eingesetzt bekam, der benötigt zum Lesen eine Brille…
Sophia war längst fertig. Die Nerven haben bei ihr verrückt gespielt. Das Herz hat sie schmerzhaft zu spüren begonnen und auch die Nieren produzierten einen seltsamen Geruch.
Die Kinder aus der zweiten Ehe waren nicht gesund. Das lag nicht nur an ihr, sondern auch an ihrem Gatten, der Rheuma hatte und an einem Syndrom litt.
Sein Vater hatte bereits daran gelitten und sogar die Vorväter litten an diesem Problem, das viele Männer haben, vielleicht sogar alle, wenngleich nicht im selben Ausmaß und nicht auf dieselbe Weise.
Von Kindheit an war sie überfordert worden, deswegen die Kleinste in der Familie und das tat ihr weh, da sie alle zu bedienen hatte, obwohl sie schwach und gebrechlich war – bereits als Kind an Skoliose litt.
Vielleicht werden eines Tages die Orthopäden weiter sein als heute und nicht mehr alle Leiden auf sich beruhen lassen. Sie werden dann das Rückgrat bereits richten und geradebiegen, ehe das Kind zur Welt gekommen ist.
Vielleicht werden sie eines Tages auch jene heilen, ehe sie geboren wurden, die heutzutage noch umgebracht werden, die nicht anzuschauen sind, aufgrund ihres riesigen Buckels.
Was auch getan wird, es wird besser sein, als alles auf sich beruhen zu lassen und sich nicht darüber aufzuregen, was einem nicht zusagt.
Wenn jemand sich alles gefallen lässt kommt das heraus: „Bitteres Leid, das Schwäche und Verderben bringt!“
Wenn sie sich auch aufregte, bei den Ihren, konnte sie das nicht durchsetzen. Sie gab wieder nach und die Kinder und auch der Gatte nutzten das zum eigenen Vorteil aus.
Stets verlor sie und auch die Kinder hatten die Macht, sie zu besiegen, denn sie hatten den Dreh rasch heraus und das brachte Sophia noch mehr Leid ein.
Für ihre undankbaren Kinder hatte sie alles aufgegeben, sogar die Möglichkeit weiter zu arbeiten, die Menschen zu heilen und neue Kuren und Heilmittel zu schaffen.
Doch ihre Kinder heilte sie. Bei Monika war sie nicht dazu fähig, die sich nicht heilen ließ, einen eigenen sturen Schädel besaß und dadurch sehr viel Leid erfahren musste.
Auch sie hatte beim Lehrer in der Schule nur Probleme geerntet und alle wollten ihr nachsagen, dass sie verrückt war und auch eine Hexe sollte sie gewesen sein, die dementsprechend übel zu behandeln war, damit sie kein Unheil über die Gesellschaft bringen konnte.
Die Obrigkeit behandelten alle ledigen Kinder besonders übel, bekamen auch niemals genug davon, deren Leben zu ruinieren.
Das hatten sie auch bei Sophia getan, die zwar ledig geboren worden war, aber ihre Eltern hatten doch noch geheiratet, jedoch war das eine Zweit-Ehe und deswegen kam sie nicht mit einem blauen Auge davon.
Hätten ihre Eltern nicht geheiratet, wäre sie auch so arm dran gewesen wie Monika – ihre älteste Tochter, die ihr ganzes Leben lang viel leiden musste, obwohl sie niemanden Böses getan hatte.
Sie war von Beginn an Sündenbock und galt als böse.
Aber zuerst war sie das einzige Mädchen unter vier Kindern. Ihre Brüder waren der Mutter scheinbar wichtiger und lieber als sie, was zugleich Eifersucht in ihr erzeugte.
Diese Eifersucht hat sie auch belastet, worauf sie ein sehr starkes Reue-Bedürfnis entwickelte.
Sie hatte es nötig sich eine sehr raue und harte Schale zuzulegen, was nur mit Hilfe von Alkohol gelang.
Demzufolge war sie nicht wie ihre Mutter, sondern charakterlich wie ihr Vater gewesen.
Ihr Aussehen war dem der Mutter recht ähnlich. Sie war allerdings um rund zwanzig Zentimeter länger als Sophia. Was darauf zurückzuführen war, dass sie als Mädchen nicht alles selber zu tun hatte. Den Haushalt führen musste sie auch nicht.
Als sie zu arbeiten begonnen hatte, wollte sie nicht mehr alles erledigen, was ihr zuhause aufgetragen wurde, pochte auf ihre Freizeit und wollte sie im Lokal verbringen.
Mit ihren Kindern meinte Sophia es gut und jene, die ihre Hilfe auch annahmen und die Befehle befolgten, waren besser dran, als hätte sie die Macht über sie zu bestimmen.
Jene Tochter, die ihre Befehle am genauesten befolgte, die ihr auch geholfen hatte, war schließlich am besten dran.
Sie hatte beruflich und durch die Bildung mehr erreicht als ihre Geschwister.
Doch auch mit ihr war sie nicht zufrieden, aufgrund ihrer Probleme in Deutsch und auch in Mathematik.
Waltraud war jene Tochter, die ihr oft geholfen hatte. Silvia eiferte ihr nach, aber nicht mit dem Lernen, denn damit stand sie auf dem Kriegsfuß.
Sie wollte es auch so gut wie Waltraud haben.
Als erste in der Familie hatte sie die Matura geschafft und darauf war sie besonders stolz gewesen.
Waltraud hatte die Matura nicht, aber trotzdem war sie Lehrerin geworden.
Sie hatte einen Kurs besucht, der keine Matura voraussetzte.
Erst war sie Arbeits-Lehrerin gewesen. Das war keinesfalls leicht für sie gewesen. Job bekam sie keinen und wohnte in Oberösterreich bei Monika ehe sie eine Wohnung in jenem Ort bekam, in dem sie den Job ausübte. Sie tat sich recht schwer – als Lehrerin für Behinderte.
Sie war unzufrieden mit dem Verdienst und haderte mit ihrem Schicksal, das es mit ihr sehr übel meinte.
Wem sie die Schuld daran gab, ist nicht schwer zu erraten, denn sie hatte ihren Bruder als Sündenbock erwählt, wie die anderen jüngeren Schwestern.
Nun gab es einen neuen Sündenbock in der Familie und Sophia meinte, das Schicksal würde sich wiederholen.
Dieses Vorgehen war üblich in diesem Land, in dem Feindseligkeit vorherrschte.
Alle wollten im Sündenbock den Schuldigen für das allgemeine Unglück erkennen und auch ihren eigenen Wahn wollen sie in jenem Menschen erkennen und Sündenböcke wurden in der Regel von den Bürgern vergiftet, auch wenn sie sich nie blicken ließen.
Für diesen Zweck gibt es Ärzte und Pharmazeuten.
So war es auch bei Sophia gewesen, die ein sehr übles Leben als Kind erduldete, darauf auch noch für die Geschwister da sein musste und sie konnte ihren eigenen Kindern nichts recht machen.
Was sie auch unternahm, die Kinder waren dagegen, wollen anderes tun, machten nichts, wenn sie darum bat und wenn sie es befahl, hörten sie scheinbar nichts.
Sie litt auch an einer Form von Aggression, die erschreckte. Sie erschreckte damit die Kinder und wenn sie nervös wurde – das war der Fall, wenn sie etwas suchte – dann waren alle Kinder genauso nervös wie sie.
Alle spürten die Unruhe in sich, die nicht abklingen wollte.
Peter versuchte es mitunter, sie zu beruhigen, indem er sie berührte und ihr sagte, sie soll sich etwas setzen und die Nervosität abklingen lassen.
Sie konnte sich wirklich hinsetzen und überlegen, ein Glas Wasser trinken und danach suchte sie wieder und trotzdem fand sie das Gesuchte nicht mehr.
Einige wichtige Dokumente waren spurlos verschwunden. Die Mädchen hatten einiges verschwinden lassen, da sie Angst hatten, dass sie wegziehen könnte. Diese Angst hat ihnen ihr Vater eingeredet, der meinte, sie würde wegziehen und nie wieder heimkommen.
Doch sie war anderer Meinung und beruhigte ihre Mädchen, die weinend um sie herumstanden und meinten, sie soll bei ihnen bleiben.
Die Mädchen waren sehr anhänglich und doch nur auf ihre Vorteile bedacht, da sie nicht den Haushalt führen wollten und recht bequem fanden sie es außerdem, von ihrer Mutter umsorgt und liebkost zu werden.
Wie es zur engen Bindung zwischen Sophia und ihrem jüngsten Sohn gekommen war, ist unklar, doch sie entstand in jenen Jahren, als er völlig hilflos war und sie sich eine gewisse Schuld daran zugestand.
Doch keiner aus ihrer Familie hatte an diesem Vorfall Schuld.
Was auch passiert war, es war nur ein Unfall und der Bub war aus eigenem Verschulden vom Tisch gefallen. Wenn er nicht gebremst am Boden aufgeprallt wäre, hätte er sich wahrscheinlich das Genick gebrochen. Er stürzte nämlich hinab und hat dabei den Kopf nach hinten gebogen.
Die Fallhöhe hätte gereicht, um sein Genick glatt zu brechen und er wäre allem Unglück entronnen.
Vielleicht wäre alles in Ordnung gekommen, wenn er nicht mehr unter ihnen gewesen wäre und seine jüngeren Schwestern hätten ihn nicht zum Sündenbock erklären können.
Er hätte seiner Mutter nicht so viel Unglück zugefügt. Seine jüngeren Schwestern, hätte es dann möglicherweise auch nicht gegeben. Sophia hätte vielleicht in Deutschland ihre Praxis aufgemacht und alle wären zu ihr gezogen. Ihr Gatte hätte es schöner, da er nicht mehr arbeiten müsste.
Er hätte ihr geholfen, als Sprechstundenhilfe oder als Pfleger und alles hätte seine Ordnung.
Die Beamten hätten sich ihr nicht mehr ungehalten genähert, da die Deutschen keine solchen üblen Gepflogenheiten entwickelt hatten. Sie hätte weniger als in Österreich kassiert, aber sie hätte nicht einmal die Matura nachmachen müssen, denn sie hatte ihr Staatsexamen gemacht, als Österreich Teil des Deutschen Reiches war.
Sie wurde von ihren Möglichkeiten und auch von den Kindern, die sie sehr liebte, hin und her gezerrt und anstatt sich gegen alle zu stellen und ihren Wunsch doch noch zu verwirklichen und wiederum als Ärztin zu fungieren, anstatt ihren Kindern zu sagen, dass sie es besser haben würden, ließ sie alles stehen und sie ließ sich von den Kindern und vom Gatten breitschlagen.
Sie verzichtete auf ihren großen Wunsch, der ihr einst erfüllt worden war.
Ein weiteres Mal wurde alles zerschlagen und zwar von jenen, die sie liebte und die sie liebten.
Dieser Umstand ist es, der die Liebe zerstört.
Daran scheitern die Menschen, da sie zerstörerisch lieben, ob sie wollen oder nicht.
Sophia hatte es auch nicht anders erlernt. Diese Liebe ist für Menschen nicht reserviert, nur für die großen Geister möglich.
Peter, ihr Gatte war in der Lage, auf diese Weise zu lieben. Doch er war zugleich auch einer, der alles zerstören konnte und in seinem Dusel konnte er alles Gute, das er geschaffen hatte, wieder zerstören.
Er hatte den Alkohol nötig und ihn für Medizin gehalten und dürfte nötig gewesen sein, sonst wäre es ihm nicht gelungen, nach seiner Erkrankung wieder im Berufsleben Fuß zu fassen.
Er war zwar wieder arbeiten gegangen, hatte bald darauf auch seinen Sohn mit auf der Baustelle und war drauf und dran, ihn zum Versager und Taugenichts zu erklären, als er noch Lehrling war und wieder erkrankt. Diesmal war es nicht mehr seine Psyche, die nicht mehr mitmachen wollte, sondern die offene Stelle am Bein, die zu schmerzen begonnen hatte.
Wahrscheinlich hatte er sich selber verletzt, was beim Arbeiten nicht schwierig ist.
Er konnte gegen einen Stein gestoßen aber auch gefallen sein. Doch er hatte angegeben, die Schmerzen würden sich im Inneren bilden. Es stellte sich tatsächlich als Wahrheit heraus, denn ein Knochen-Teil war innen abgesplittert und der hatte eine Entzündung hervorgerufen.
Sophia war schon ungeduldig geworden und nun agierte sie gegen ihn, ähnlich ungerecht wie ihr Gatte ihr gegenüber in den Jahren zuvor agierte.
Sie nannte ihn einen Simulanten und das schien er tatsächlich zu sein, der nicht seiner Pflicht nachkommen wollte.
Einst versprach er, für sie zu sorgen und auch für seine Familie und hatte sie gemacht und nun wollte er nichts mehr leisten und sich von den Seinen erhalten lassen.
Er nahm das nicht ernst, da er viel zu eingenommen von sich war.
Ein Knochen, der im Mark zu wandern begann, konnte sehr starke Schmerzen verursachen.
Er hatte sich auch verletzt und sein Glück war, dass sich diese Stelle wieder geöffnet hatte, die einst von Sophia mühevoll geschlossen worden war.
Was tatsächlich zutraf, blieb jedoch ungewiss, denn wer konnte solche Prozesse eindeutig klären.
Als er im Alter von etwa vierzig Jahren an Krebs erkrankte, war er auch im Glück, denn er hatte das frühzeitig erkannt und wurde geheilt. Er war noch jung und stark, deshalb war er nach zwei Jahren wiederhergestellt und konnte arbeiten.
Sophia hatte in jener Zeit für ihre Mutter das Haus in Gablern gekauft und es mit ihrem Gatten hergerichtet. Sie musste mit ihm gemeinsam arbeiten und der Sohn half mitunter, wenn sie durch die Mühe schon krank vor Schmerzen geworden war.
Ihr Rücken und auch ihre Nieren schmerzten.
Sie war fünfzig Jahre alt und schon leidend. Die Nieren konnten nicht mehr in Ordnung gebracht werden, deswegen durfte sie sich weder anstrengen noch viel trinken.
Wenn sie sich nicht mehr angestrengt hätte, wäre dieses Problem möglicherweise geschwunden.
Die Nieren-Insuffizienz war eine Folge der Putzmittel und der vielen Pflanzen, die sie mit bloßen Händen verarbeitete und bearbeitete.
Ihr Gatte hatte für solche Probleme kein Verständnis. Er war sehr böse auf seine Ehefrau, mitunter in einer aggressiven Phase gewesen. Doch seine Anschläge gegen Sophia schlugen fehl und er kam wieder zur Besinnung und akzeptierte sie.
Er liebte nach wie vor, wie er ihr verraten hatte, eine andere und wenn er mit Sophia Sex hatte, dachte er stets an jene Frau…
Sophia war nun völlig am Ende mit ihren Nerven. Sie hasste auch ihre Kinder, die ihr eingeredet hatten, sie soll Peter heiraten.
Nur Vitus war gegen die Ehe gewesen, aus gutem Grund, denn er war ehelich und gegen eine zweite Heirat seiner Mutter.
Walter und Monika waren dafür, in der Hoffnung, sie würden vom neuen Vater adoptiert und legitimiert.
Das wäre sehr gut für sie gewesen. Die Kirche hätte sich nicht mehr quer gestellt und sie wären deshalb viel besser dran gewesen.
Beide waren sich im Klaren, dass ihre Väter sie nicht gewollt hatten und ohne Vater war es sehr schwer für Kinder. Auch wenn sie nicht glücklich mit einem Vater sind, brauchen sie ihn, um geschützt zu sein, vor den Theologen und auch vor den Akademikern, die sich gegen uneheliche Kinder versündigten.
So unschuldig Kinder auch sind, sie werden fertiggemacht. Das Leben der Kinder, die ohne Vater aufwachsen, ist nichts als die Hölle, auch wenn sie anständig sind.
Wenn jemand aus der zweiten Ehe stammt, ist er mit einem Vater besser dran.
Für Sophia war die Welt nun die Hölle geworden und die Kinder waren ihre Feinde, die es auf sie abgesehen hatten und sie aussaugten und ausnutzten, bis sie nicht mehr existierte.
Das Feld war recht groß und schwer zu bearbeiten. Was sie zum Essen benötigte, war darauf gewachsen. Im Winter wurde Sauerkraut gemacht und die Kartoffeln und andere Knollen und Gemüse wurden eingelegt.
Von allen Nahrungsmitteln war genug vorhanden. Der Garten wirkte fruchtbar. Sie konnte auch Kraut und Rüben verkaufen, so gut gediehen sie in jenen Jahren, in denen die Liebe gewachsen war und der Gatte daran scheiterte, da er nicht in Liebe zu Sophia, sondern zu einer anderen war, die er sich an Stelle von Sophia vorstellte.
Wahrscheinlich war jene Frau nicht einmal existent, nur ein Hirngespinst, das er sich von Sophia einst gemalt hatte. Sie war eine andere Sophia und sie war für ihn zu nüchtern, ließ sich nicht zu Alkoholkonsum verführen.
Sie hatte für ihn aufgehört zu rauchen und den Wein hatte sie auch nicht mehr angerührt.
Er aber war nicht für sie da, sondern nur für sich und für seinen Traum, der niemals in Erfüllung gehen kann, da er außerhalb der Norm war und ein geistiges Gebilde bleiben musste.
Dass er die Realität nicht akzeptierte war klar, als er in der Psychiatrie gelandet war.
Er war geistig aktiv gewesen – aber die Welt wollte ihm nicht gehorchen.
Sie tat nicht, was er ihr befahl und Menschen hörten auch nicht auf ihn.
Sein Sohn schien ihm alles geraubt zu haben und ähnliches hatte auch Sophia verlautet.
Sie meinten, ihr Sohn sei an ihrem Unglück schuld. Der Sohn war aber sehr arm und behindert, was allerdings niemand wissen wollte.
Wenn sie gewusst hätten, dass er niemals ein ordentlicher Mann werden konnte, dass er mit der Arbeit und dem Lernen auf Kriegsfuß stand und sein Gedächtnis ein Sieb war, hätten sie ihn doch in die Grube gesenkt, aus der er niemals wieder, aus eigener Kraft, entkommen konnte.
Walter hatte sich mit einer gleichaltrigen Frau zusammengetan. Sie war sehr hübsch und klug und sie liebte ihn sehr. Sie waren beide für eine Gemeinschaft und Beziehung und schon kamen die ersten Kinder und sie zogen in eine Wohnung in der Straße, in der auch seine Mutter wohnte.
Sophia war sehr unglücklich über diese Beziehung ihres Sohnes, was für alle unverständlich blieb.
Sie mochte Walter sehr, trotz ihrer harten Strafen gegen ihn – in seiner Kindheit.
Er war ihr ähnlich, da er klein war und er hatte dunkles Haar.
Sportlich war er und schoss wichtige Tore, bis er sich schwer verletzte und nicht mehr die nötige Schnelligkeit aufbrachte, die zum Tore schießen nötig war.
Sophia schimpfte haltlos über seine Freundin, wenn sie eine Gelegenheit dazu fand.
Sie konnte nicht einmal ordentlich einheizen, hieß es, denn bei ihr stank es stets nach Rauch
und kochte auch auf dem Holzherd, daher stank es bei ihr auch im Sommer nach Rauch und sie war deswegen nicht geknickt. Sie meinte, Walter sei daran schuld, da er kein richtiger Mann sei.
Doch genauer ließ sie sich nicht festlegen. Sie war sehr hübsch und als die Kinder nach der Reihe kamen, war sie nicht aus der Mode geraten, sondern nach wie vor ansehnlich geblieben.
Ihr Busen wurde größer und auch ihr Becken war breiter geworden.
Doch das gefiel Walter, der recht breit geraten war.
Sie rauchten beide viel und dieselbe Sorte.
Erst rauchte er Smart. Sie waren stets dabei ihre Schachteln zu leeren und wenn sie nicht rauchten, dann mussten sie Bier trinken.
Walter war oft bei seiner Mutter auf Besuch, um zu schnorren und er bekam, was er benötigte.
Sophia bewies, dass sie ein großes Herz für ihren zweiten Sohn hatte und er hob sie hoch und stemmte sie bis an die Decke des Raumes. Sogar auf den Tisch stieg er und hob seine Mutter empor.
Aber das war für sie erschreckend. Sie schrie um Hilfe und bat darum, dass er sie wieder herunterließ.
Er ließ sie freilich herunter, nachdem sie ihm alles versprochen hatte, was er von ihr kriegen wollte.
Peter hatte es nicht leicht, in jener Phase. Der Vater hatte Macht über seine Mutter und sein Bruder war sehr mutig und klug. Dagegen kam er nicht an, da er sehr hart angeschlagen war und das konnte sich nicht mehr ändern. Dass er noch lebte, war ein Glück. Doch eine rechte Freude hatte er nicht daran.
Die Arbeit war zu mühevoll, auch das Sitzen war nicht seine Sache, da sein Rücken auch beim Sitzen zu schmerzen begann.
Wenn er arbeitete, war es noch schlimmer um ihn bestellt. Doch er wollte sich dazu noch nicht einmal äußern.
Als Junge war er mit dem zweiten Bruder mitunter aneinandergeraten, wenn er sich ihm zu sehr genähert hatte.
Walter machte seine Hausaufgaben und der Kleine kam daher und störte ihn.
Er wollte mit ihm gemeinsam agieren und er konnte nicht begreifen, dass sein Bruder das ablehnte
und grenzte ihn auch aus, wollte ihn nicht akzeptieren, ihn nicht mit eifern lassen und er wusste nicht einmal, was er Peter angetan hatte – mit seiner Ablehnung. Doch alle hatten ihn abgelehnt.
Als er sich nicht mehr rühren konnte, waren sie mit ihm gemeinsam unterwegs, doch hatte er keinen Anteil daran, sondern er litt unter dieser Gemeinsamkeit und er war stets Gefahren ausgesetzt und es kam zu Verletzungen.
Wer oft großer Gefahr ausgesetzt wird, der ist ängstlich und auch schockiert.
Peter war zudem wie seine Geschwister behindert. Sie hatten ein verkrümmtes Rückgrat, wie ihre Mutter. Das Problem wollten Orthopäden nicht einmal als solches anerkennen. Wenn jemand sich schwertat und trotzdem den ganzen Tag über arbeitete und das nicht ertragen konnte, wollte das kein Mensch als Behinderung anerkennen.
Doch wer Übergewicht hat wird als behindert eingestuft.
Schmerzen spürte er als Kind und Jugendlicher nur selten, meistens spürte er sie als Schwäche.
Als Baby war er weinerlich gewesen. In der Nacht wollte er sich mit den Eltern vergnügen und sie hatten nur Lust auf die Bettruhe.
Die ging ihnen ab, nachdem sie nicht nur die übliche Arbeit zu erledigen hatten, sondern zusätzlich auch noch das Haus errichteten.
Sophia war durch die Grab-Arbeit fertig, war schwanger und hatte den Keller ausgehoben und auch einen zweiten Keller hatte sie ausgehoben und tiefer gegraben als sie lang war. Es handelte sich um sehr große Gruben, die sie aushob und das ging auf ihre Substanz.
Damals hatte sie sich die Kreislauf-Probleme eingehandelt und auch ihre Nieren litten sehr unter der Anstrengung.
Ihr Gatte ließ sie Arbeiten erledigen – er war ein Sadist – auch gegen die Söhne seiner Gattin.
Diese Eigenart hatten damals alle Leute. Sophia und Peter waren sogar lieb gegen die Fremden, die sich hin und wieder blicken ließen.
Gewisse Sorten schienen sich gegen den Kleinen verschworen zu haben. Sie hassten aber auch Sophia, die ihnen nichts Böses getan hatte, als wäre sie kein Mensch.
Als Sophia noch nicht im Ort wohnte, war sie mitunter schon in jenem Ort unterwegs.
Dort gab es einen Orden, der aus gebildeten Männern bestanden hatte.
Jene waren allesamt kriminell gewesen, ehe sie die Mönch-Laufbahn begonnen hatten.
Sie hatten sich vom Bösen abgekehrt und wollten nur noch Gutes tun.
Aber das Gute, dass sie ausführten, war nichts als Häscher-Arbeit. Mitunter waren sie drauf und dran Unschuldige zu quälen und zu bestrafen und das im Namen ihres Herren.
Sie durften das tun und wurden dazu ausgebildet. Nicht nur für die Geistlichen agierten sie, sondern auch für den Staat, wenn es von ihnen verlangt wurde.
Einige solcher Orden gab es in diesem Land und auch Frauen-Klöster gab es, in denen Kriminelle tätig waren. Allerdings waren es dort Frauen, die ein ordentliches und gottesfürchtiges Leben führen wollten.
Arbeit hatten sie jede Menge und es gab mehrere Arten von Mönchen, je nachdem wie gut sie ausgebildet waren.
Sie zelebrierten Messen, halfen dem Priester und Novizen wurden jene, die sich auf Lindenbäumen aufhielten, bis sie von einem Geistlichen geholt wurden.
Wer sich gut verhielt, der konnte bei den Mönchen ausgebildet werden und später waren jene auf der Universität und wurden Dozenten oder gar Professoren.
Mit jenen Männern hatte sie keine Probleme und auch sie war von jenen ausgebildet worden. Doch sie wollten später ihren ersten Sohn für sich gewinnen und hatten sich dann doch davor distanziert, als sie bemerkt hatten, dass er sich für jenen Zweck nicht eignete.
Die Mönche nahmen einen etwa Gleichaltrigen an seiner Stelle, dessen Mutter eine gute Freundin von Sophia war. Sie trafen sich mitunter in Lokalen und sie kam auch auf Besuch zu Sophia – mit ihrem Freund und mit ihren Kindern, von denen sie eine stattliche Anzahl hatte.
Ihr ältester Sohn wurde zum Befreier gewählt und das war eine sehr große Ehre.
Damals wurden nur die besten Männer für dieses Ritual herangezogen. Doch alles musste passen. Wer zu stark gebaut war, war nicht in der Lage diese Aufgabe zu meistern.
Gerade jenen Mann, der anstelle von Vitus Novizen zu Mönchen machen sollte, hatte Peter ins Glied gebissen und zwar bei der Zeremonie.
Dass jener ihm ein Ohr ausgerissen hatte und der gefeierte Novize ihm das zweite Ohr ausgerissen hatte, war jenen nicht wichtig und nicht böse erschienen. Das war bei jenen perversen Personen üblich.
Damals was es oft soweit gekommen, dass Kindern Ohren ausgerissen wurden.
Sophia konnte die Ohren wieder an die richtige Stelle nähen und sie verband die Ohren, wickelte einen Verband um den Kopf, damit sie wieder ordentlich anwachsen konnten.
Die Eltern des Jungen war erstaunt, nachdem sie auch einen Anpfiff vom Bereiter erfahren hatten. Er hatte den Dreien, die gerade aus der Kirche gekommen waren, ehe der Kleine sich auf ihn stürzte, Rache geschworen und war der Meinung, das sei gerecht und nötig.
Die Schwestern jenes Bereiters waren sehr erbost über den Buben und immer, wenn sie auf Besuch kamen, beleidigten und beschimpften sie ihn, als sei er ein Unmensch, nachdem er sich wieder bewegen konnte.
Als er noch im Koma war, wirkten sie recht zufrieden und sie waren immer wieder auf Bosheit aus.
Eine davon war auch bei jenem Orden gelandet und wurde zur Zahnärztin ausgebildet.
Ihre Praxis hatte sie sogar im Wohnort Sofias.
Ihre Mutter war später im Altersheim untergebracht worden. Ihre Kinder hatten keine Zeit für sie.
Auch ihr Bruder, der Bereiter, war bei jenem Orden geblieben und wurde dort ausgebildet.
Wahrscheinlich war er als Häscher für die üblen Tätigkeiten zuständig und hatte nach Jahren versucht, Peter an ein Tunnel-Portal zu drängen, als Peter mit seinem Wagen unterwegs war.
Für Monika gab es oft Ärger, denn sie wurde von den Schwestern des Bereiters angegriffen, nachdem sie ihrem wehrlosen Bruder geholfen hatte.
Jene wollten ihn umbringen und sie hatte vorsorglich eingegriffen, um das zu verhindern.
Außerdem hatte sie versucht, sie zu verängstigen und die eine, die Zahnärztin wurde, bedrohte sie, als sie auf einem Berg unterwegs waren, auf dem sie sich zufällig getroffen hatten.
Sie sagte, sie würden Krebs kriegen und nie im Leben würden sie etwas erreichen.
Was sie auch tun würden, würde von jenen Mönchen und ihren Häschern zerstört und zerschlagen.
Tatsächlich bekam der zweite Gatte von Sophia bald drauf Krebs. Doch ob er diese Krankheit tatsächlich hatte, ist ungewiss. Er hatte eine Chemotherapie erhalten und war am Rücken operiert worden. Dadurch wurde er geschwächt und sein Leben verkürzt.
Peters Sohn hatte Jahre später durch einen praktischen Arzt ebenfalls eine Chemotherapie verpasst bekommen, die ihn sehr schwächte.
Irgendwann gab es eine fast glückliche Phase für Sophia und ihre große Familie.
Sie hatte sich mit ihrer Situation abgefunden und sie blieb bei ihren Kindern, die ihre Mutter nicht weggehen ließen. Sie wollten für immer bei ihr sein. Doch auch das war ein bedenkliches Zeichen und machte klar, dass die Familie nicht ganz bei Sinnen sein konnte.
Irgendwann muss etwas schief gelaufen sein, einen Einfluss muss es dafür gegeben haben, dass sie nicht ganz bei sich waren und wach träumten.
Der Traum war scheinbar Teil der Welt aber trotzdem nicht real.
Sie träumten alle etwas, doch was es war, konnte niemand mitteilen. Es handelte sich um Dinge, die anderen nicht erzählt werden durften.
Nicht einmal zwischen den Eltern gab es etwas wie Klarheit über ihren Traum, der sich scheinbar in einigen Punkten überschnitt, aber es war unbekannt geblieben, welche Punkte sich bei ihren Träumen und Vorhaben noch decken konnten, nachdem es – am Ende der Beziehung – fast nur noch Missverständnisse zwischen ihnen gab.
Sie unterhielten sich auf eine verrückte Weise. Die Mädchen kicherten in einer Tour, kamen sich sehr klug dabei vor.
Am lautesten kicherte stets Elisabeth. Ob sie Nikotin nicht vertrug oder ob sie eine Droge konsumierte, blieb ihr Geheimnis.
Sie kicherte wie viele Mädchen sinnlos vor sich hin. Mitunter klang es nach einer Art von Verlegenheit. Wenn sie aber einmal nicht zu kichern begann, gab es ihre Sirene zu hören. Sie heulte nämlich stets, wenn sie nicht in einer Tour kicherte.
Wenn sie gerade schwanger war, musste sie heulen und auch als sie verheiratet war, konnte sie das Klagen und Meckern nicht lassen, als wäre sie keine Frau, sondern Wild, das nicht reden kann.
Wenn die Frauen der Familie zusammensaßen, mussten sie kichern. Nur Sophia war selten dabei, sie wirkte auch anders als ihre Mädchen – viel reifer und klüger.
Doch ihre Kinder, wussten nichts von ihrer Vergangenheit und das war gut so. Sie wussten auch nichts von ihrem Halbbruder, dem ersten Sohn ihres Vaters und auch das war kein Schaden für sie.
Die Kinder wuchsen in völliger Unwissenheit auf. Jene, die lernte und eiferte, war Waltraud.
Sie war nicht zu dieser Bande gehörend, auch wenn sie hin und wieder dabeisaß und sich über ihre Schwestern wunderte, denn was diese von sich gaben, war nicht nachvollziehbar.
Nur Sophia konnte mithalten und schien das alles, was die Mädchen daher lachten, zu begreifen.
Sie sagte mitunter: „Ja!“ zu den Reden und sie meinte auch, das sei nicht sicher, wenn es ausuferte.
Die Mädchen hielten sich für besonders klug, vielleicht meinten sie doch mehr zu können als andere Menschen.
Doch auf einem Besen konnten sie nicht dahinfliegen. Wenn sie hexten, schien meistens nicht alles wunschgemäß zu laufen.
Es handelte sich um farblose Mädchen. Silvia und Susanne waren zwar hübsch, doch sie wirkten klein und zierlich. Ihre Haut war blass und ihre Haare waren blond.
Die fünf Mädchen hatten blondes Haar, aber die Buben von Sophia waren dunkelhaarig.
Der erste Bub hatte stark gewelltes Haar. Der zweite Bub hatte glattes Haar, wie Sophia und der dritte Bub hatte leicht gewelltes Haar, wie sein Vater.
Der aber hatte seine Wellen verloren und gemeint, das sei die Schuld seines Sohnes.
Welchen Sohn er meinte, war unklar. Aber sein erster Sohn, den er mit einer anderen Frau hatte, sah gut aus und der hatte auch das leicht gewellte Haar, wenngleich es dunkel war, wie das seiner Mutter.
Waltraud hatte diesen Wahnsinn nicht mitgekriegt. Sie war klüger, doch dafür war sie sehr ehrgeizig und sie litt darunter, dass es Bessere als sie gab, die alles beherrschten.
Deswegen zwang sie sich dazu alles genauer zu lernen, bis sie darunter zu leiden begann.
Sie wurde nervös, wie Sophia, wenn sie etwas nicht so recht beherrschte und wenn sie eine Sache lernte und sie nicht korrekt wiederholen konnte, war sie nahezu verzweifelt.
Sie witzelten über ihren Bruder, den sie für bescheuert hielten.
Erst hatten sie ihn ausgegrenzt und angefeindet und dann hatten sie ihn auch noch gemeinsam fertiggemacht, indem sie seine Speisen vergifteten.
Sie wollten ihn völlig verblöden und auch das schafften sie nicht, denn das ist unmöglich.
Aber sie standen nicht alleine mit ihren üblen Vorhaben da. Einige aus der Umgebung, seine Feinde und jene, die fürchteten, er könne doch etwas verraten. Sie alle hatten nichts weiter vor als ihn zu verblöden und zum Verbrecher zu erklären.
Sophia war entsetzt über die Menschen, die scheinbar nie genug bekamen.
Auch ihre Töchter bekamen nie genug davon und noch der Vater war von jener Sorte, die sich gegen ihn verschworen hatten.
Ausgrenzen war nötig, sonst hätten sie sich nicht gegen ihn wenden können, ohne ein schlechtes Gewissen zu kriegen. Auch das war eine der Methoden, ein Mitglied der Familie anzuschwärzen.
Was sie gegen den Bruder unternahmen, war sehr böse. Sie stellten ihn auch als blöde hin und taten abfällig, wenn sie mit anderen über ihn redeten.
Wahrscheinlich waren sie nur neidisch und drauf aus, sich bei jenen Personen, denen sie über ihren Bruder Bericht zu erstatten hatten, lieb Kind zu machen.
Es dürfte sich um Lehrer gehandelt haben, die es auf jenen Knaben abgesehen hatten.
Sophia war das alles nicht recht. Leider war sie auch nicht in der Lage genau zu prüfen, ob das alles, was ihre Töchter von sich gaben, auch den Tatsachen entsprach.
Wenn sie etwas anstellten, war stets der Bruder daran schuld Er hatte alles zerbrochen und den Dreck gemacht, auch wenn er nicht einmal zuhause war, glaubte das Sophia, die es auch auf ihren Sohn abgesehen hatte, den sie für die Lügen seiner Schwestern auch noch bestrafte.
Das war das unkorrekte Vorgehen gegen ein Mitglied der Familie.
Der Junge hatte keine Ahnung, weshalb er von seiner Mutter bestraft und angeschrien wurde und keine Ahnung, dass seine Schwestern nichts vorhatten als sein Leben mit ihren Lügen zu zerstören.
Wenn er das alles erkannt und auch ernst genommen hätte, wäre er sofort zu Gericht gegangen, um die Familie zu verlassen. Wahrscheinlich hofften Kriminelle, dass es auf diese Art gelänge, ihn für sich zu gewinnen. Die Schwestern dürften sie gekauft haben.
Auch der Vater könnte solche Ideen gehabt haben, um seinen Sohn los zu werden, den er ablehnte.
Einige könnten seine Schwestern auf diese Idee gebracht haben und kamen sich recht klug vor.
Doch auch bei Sophia hatten die Leute einiges gewagt, Teufeleien ausgeheckt, um sie leidend zu machen.
Das könnten die Theologen gewesen sein, auch ihre Häscher und Bedienstete gehören zu jenen, die sich mit Häscher-Werk befassen.
Überall gibt es solche und ähnliche Bosheiten zu erwarten. Erst wenn sich jemand mit solchen Personen einlässt, ist er am Ende. Jene bringen ihn nicht nur um, sondern sie quälen ihn mit besonderem Genuss, bis er sich nicht mehr erträgt.
Die Welt kann voll von solchen Teufeln sein, denn allen droht der Abgang und das Leid bleibt nicht lange fern vom Opfer.
Jeder wird einmal zum Opfer, gerät in die Fänge der Bösen, die sich als Sadisten entpuppen, wenn sie erst einmal alles tun dürfen – nachdem sie die Erlaubnis bekamen.
Das Opfer gibt ihnen sogar die Erlaubnis dazu, alles tun zu dürfen.
Die Ärzte, werden sich darum kümmern. Auch die Juristen sind Menschen, die sich damit befassen, wenn sie einen einsperren, nachdem er verurteilt worden ist. Als rechtens wird eingestuft, wenn er vom Henker aufgeknüpft wird.
Das Urteil ist maßgebend und ob das richtig oder ein Fehlurteil ist, spielt für die Juristen keine Rolle.
Ähnlich funktioniert das System auch in der Familie. Die Arbeit ist meistens nicht korrekt. Daher kann es zum Fehlurteil kommen und schon ist das Opfer jene Person, die behindert und angeschlagen ist und die sich deswegen zum Opfer eignet.
Mit Sophia war etwas passiert, das niemals passieren durfte.
Getan hatte sie keinem Böses, doch hatte es jemanden gegeben, der sie nicht akzeptierte, wie sie war.
Wer das war, kann nicht nachgewiesen werden. Ob es ein Geist oder eine Macht oder eine Person war, wurde nie erkannt.
Ein Enkel von ihr könnte es gewesen sein, aber auch jene Personen, die schon immer gegen sie vorgegangen waren. Zu gut mag sie gewesen sein. Stets hatte sie alles mit bestem Willen und Gewissen ausgeführt.
Solange sie mit dem Gatten ausgegangen war, schien die Beziehung in bester Ordnung zu sein. Auch die Kinder wirkten glücklich. Ihr gemeinsamer Sohn konnte wieder laufen, war aber nicht gesund. Niemals würde er das werden. Bereits während der Geburt war er schwer geschädigt worden. Trotzdem waren alle froh und glücklich – auch Monika und Walter. Mit Bekannten waren sie unterwegs. Bemerkt haben sie, dass sie Feinde hatten. Jene wollten sie entzweien. Solange sie glücklich tanzten, bemerkten sie diese Misstöne nicht. Mitunter antworteten sie entrüstet, wenn sie beleidigt wurden. Ihre Gegner waren jedoch drauf und dran, alle Familienmitglieder zu schädigen.
Einige Bürger hielten die Lebensweise von Sophias Ehemann nicht für richtig. Die Mönche hatten Böses vor. Als sie einen Chor gründeten wurden sie ausgebuht und als schwach bezeichnet. Nachdem es drei Tote gegeben hatte und der Bub die Schuld daran zugesprochen wurde, er auch zum Tod verurteilt wurde, bekam er die Wut von Bürgern und Beamten zu spüren. Die Mönche wollten sich an dem Buben rächen und waren, obwohl sie ihn oft geschändet hatten, nicht zufrieden gestellt worden. Sein Vermögen hatten sie auch geraubt und sie wollten ihn im Tiefschlaf halten und schänden, solange es ihnen gefiel.
Der Bub war jedoch zu jung, um dermaßen übel behandelt werden zu können, wie sie es vor hatten.
Unzählige schoben dem Kleinkind alles in die Schuhe, obwohl ihm nichts bewiesen worden war.
Nur Erwachsene und Kriminelle waren zu dermaßen verbrecherischen Taten befähigt.
Auch Sophia wollten einige als schuldig einstufen und auch ihr hatten sie nichts bewiesen. Sie und ihr Sohn haben nämlich nichts verbrochen. Sie war halt doch nicht jene Hexe, als die sie hingestellt wurde, sondern ein Opfer, das sich nicht zur Wehr setzen konnte. Ihre Feinde waren jene Personen, die Vorteile durch ihre bösen Taten gegen Sophia und ihre Familie erwirken wollten.
Sophia war besser dran als ihre Geschwister. Nur Felix wurde älter als sie. Er starb im Alter von 95 Jahren.
Sie hatte als Leiterin des Landes einiges geändert und wollte nicht, dass die Bürger arm und Notleidend waren. Ihr Nachfolger hat alles zerstört, was sie in Ordnung gebracht hatte, deswegen hat ihr Sohn Peter in der Schule wiederholt, was sie bereits einige Jahre zuvor ändern wollte. Dass einiges geändert werden sollte, konnte nicht bestritten werden. Ihr Sohn war wie sie und hatte ähnliche Ansichten. Für einige Änderungen konnte sie nichts. Die Hefte waren eine dieser Änderungen. In ihrer Zeit gab es noch die Griffel. Deswegen hatten die Schüler damals ein sehr gutes Gedächtnis. Sie meinte, die Bücher sollten gratis sein. Das hat er in der Schule auch vorgebracht.
Als es um die Wahlen ging, wurde gefragt, wer die Wahlen gewinnen wird. Da meinte Peter, jene, die Gratis-Schulbücher einführen werden, würden die neuen Regenten. Die Sozialisten wären soweit, die damals mit Kreisky einen sehr guten Politiker in ihren Reihen hatten. Peter hielt auch nichts vom Sparen, denn Österreich sollte werben und dafür muss einiges investiert werden. Klüger war es auch, wenn jeder neue Bücher erhält. Für die Produzenten wäre das sogar ein echter Vorteil. Außerdem sollten die Bücher verständlich verfasst sein. Einige Bücher waren völlig unverständlich, besonders die Physikbücher. Die Merksätze waren völlig sinnlos gefasst. Sophia hörte mitunter sogar auf ihren Sohn, der für sie eine Enttäuschung war. Er wollte nichts lernen und es kam auch zu neuerlichen Anschuldigungen gegen ihn. Es hieß, er habe im Stift und in der Kirche eingebrochen. Er bestritt das jedoch nicht, obwohl er das nicht getan hat. Er war damals nicht einmal strafmündig, deswegen gab es keinerlei Repressalien für ihn. Aufgrund der Eifersucht seiner Schwestern kam es zu Missstimmungen. Die Lehrer wurden von jenen gegen ihn instrumentiert.
Sophia verlangte vom Lehrer, er sollte ihren Sohn züchtigen, wenn er sich nicht ordentlich benahm. Sie hatte bereits vergessen, wie es ihr in der Schule ergangen war. Vielleicht war sie der Ansicht, er sollte leiden. Sie hielt auch mit den Geistlichen, die sich an ihn heranmachten. Aber er war nicht mehr wehrlos, das machte jene feige. Sie wagten sich nur auf Wehrlose, die sie frei und franko quälen konnten, wann immer es ihnen gefiel.
Überlegen dünkten sich jene erst, nachdem er nichts mehr tat und jegliche Tätigkeit verweigerte.
Ihm waren die Geistlichen unheimlich. Jene wirkten auf ihn pervers. Er verlor auch oft sein Bewusstsein, was gleichfalls sehr verdächtig auf ihn wirkte.
Sophia hatte oft eine Wut auf die Männer in ihrer Familie. Es kam zu zwei Parteien. Die Mädchen wurden von ihr beschützt, was noch mehr Unrecht schuf. Die Männer wurden zu Teufel erklärt, was teilweise zutraf. Ihr Mann und ihre zwei älteren Söhne tranken gerne Alkoholisches. Ihr Jüngster galt als Gefahr. Doch er war nichts weiter als ein Opfer. Sein Vermögen wurde geraubt und die Bediensteten und Geistlichen wollten ihn frei und franko quälen. Deswegen verweigerte er sich der Gesellschaft. Mit der wollte er nichts zu tun haben. Er war von jenen, die über seinen Reichtum und die Besitzungen verfügen wollten, zum Opfer gemacht worden und trotz der einstimmigen Wahl zum Großfürsten und Maharadscha, wurde ihm niemals etwas vom Vermögen zur Verfügung gestellt. Ihr jüngster Sohn war verstockt, sagten die Geistlichen, nachdem er kein Angebot annehmen wollte. Auch den Scheck lehnte er ab und Ausbildungen wurden von ihm abgeschmettert. Mit den bösen Geistlichen, die ihn bereits oft gequält hatten, wollte er keinen Kontakt. Jene hatten ihn genötigt, obwohl er alles abgelehnt hat, was sie mit ihm trieben.
In seinen Träumen wollte er weiter machen. Stets begann er zu phantasieren, wenn er alleine war, auch im Lokal und bei seiner Freundin. Alle fanden das negativ. Aber das war seine einzige Chance, sich gegen die Gefahren zu stellen. Klüger wäre es gewesen, wenn er nie in jene Lokale gegangen wäre. Die Freunde und Freundinnen, auch die Schwestern waren gefährlich und wollten alles und er sollte völlig leer ausgehen. Die Träume entstanden, nachdem er den Schlaf-Tee erhalten hatte. Das schwere Gift war damals häufig angewendet. Kinder wurden auf diese Weise ruhig gestellt. Jene wurden verblödet und sie erkrankten. Hautkrankheiten gab es oft. Auch Bluterkrankungen waren häufig. Wer dieses Gift empfohlen hat, konnte nur bösartig gewesen sein. Ein Teil von ihm blieb in diesen Träumen. Niemals wieder wurde er, wie er vor jenen gefährlichen Genüssen war. Zum Idioten wurde er von den Bürgern gemacht. Jene hatten jedoch die alleinige Schuld an allen Akten, die sie ihm unterschoben.
Von allen, auch von der ungerechten Welt war sie schwer enttäuscht. Der älteste Sohn war gegen ihre zweite Ehe und er verließ die Familie für immer. Alt genug war er bereits dafür.
Hätte sein Ziehvater nicht standesamtlich geheiratet, wäre er vermutlich bei seiner Mutter geblieben. Er hätte sich weiter gebildet und er wollte ein Priester werden. Jene waren aber gegen seine Priesterschaft, denn er war ihrer Meinung nach ungeeignet. Aber er wäre ein sehr guter Priester geworden. Aufgrund dessen lehnten ihn jene Geistlichen ab, die er um Rat fragte. Vom zweiten Bruder hat der Lehrer einiges mehr gehalten. Jener war sehr gescheit und geschickt. Doch die Geistlichen hassten ihn sehr. Er hatte sich die Angriffe des Priesters nicht gefallen lassen. Als Ministrant hatte er sich alles von jenem gefallen zu lassen. Doch er hat den Spieß umgedreht und dafür wurde sein Leben zerstört.
Das tun jene aber in jedem Fall. Die Geistlichen sind nur auf Böses aus und sehr stolz darauf, wenn sie jemanden soweit kriegen, dass er sich eine Blöße gibt.
Wer sich zur Wehr setzt und grob wird, der hat alles verspielt. Sofia meinte, als der Lehrer sagte, Walter wäre für eine Weiterbildung geeignet, er kann sich auf eigene Kosten weiter bilden, wenn er das will. Sie hatte kein Geld zur Verfügung und einige Mäuler zu stopfen. „Mein Mann tut sich schwer!“, ergänzte sie und ihr wurde alles von den Bediensteten zerstört. Nach ihren Kindern zog sie deren Kinder auf. Auch jene waren geschwächt und verblödet. Die Tochter ihrer ältesten Tochter war ein paar Jahre bei ihr. Sie mochte sie sehr und auch ihre Enkelin mochte die Großmutter. Sie waren verliebt und verblieben es über den Tod hinaus. Sophie ihre Enkelin war boshaft gegen ihre Mutter vorgegangen. Sie torpedierte einige Versuche und es kam zur Erkrankung Monikas, die von ihrer Tochter verstärkt wurde. Sie hat es stets gut mit ihrem Kind gemeint. Es war ihr einziges Kind. Doch alle guten Versuche wurden abgeblockt. Sophia genoss diese Situation. Ein wenig boshaft war sie. Es kam zu Animositäten, die beide schwächten. Doch auch die Enkelin wurde durch ihr Verhalten krank und schwach.
Das war das eigentliche Problem von Sophia und ihrer Familie. Sie konnten nicht gemeinsam agieren. Meist ging es gegeneinander und das machte sie schwach. Leiden entstanden, wie in allen Familien, die gegeneinander vorgingen. Die Liebe verwandelte sich in Wut und Hass. Das konnte nicht lange gut gehen. Monika überließ ihrer Mutter alle Zuschüsse. Kinderbeihilfe und Alimente bekam sie und das hielt sie für richtig.
Sophia hatte selten Probleme mit ihrer Enkelin. Sie war klüger als ihre Kinder, meinte sie und sie wusste, wie sie sich gegenüber ihrer Erzieherin zu verhalten hatte.
Silvia und Susanne, die jüngsten Töchter Sophias waren oft eifersüchtig auf Sophie. Es hieß, sie sollte sich nicht aufspielen und sie habe keinerlei Rechte auf irgendwas. Damals wurde allen klar, um was es den Mädchen ging. Aber Susanne wollte alles an sich reißen, nicht nur das Vermögen ihrer Eltern, sondern sie wollte alle Geschwister aufsaugen. Vielleicht gelingt ihr das sogar. Ihre Männer und Kinder hat sie sich bereits nahezu gänzlich einverleibt. Doch sie bekommt nicht genug. Ihre Gier ist unersättlich. Der Konkurrenzkampf war recht heftig geführt worden.
Den jüngsten Bruder meinte sie ausgeschaltet zu haben.
Er wurde von den Eltern sehr böse behandelt. Sie wollten sein Leben zerstören, anstatt ihm beizustehen.
Erst als Monika einen guten und ordentlichen Ehemann hatte, wagte sie ihre Tochter zu sich zu holen. Dass darauf ein Streit entstand, der alle traf und schwächte, war nicht ihre Absicht. Als Mutter meinte sie sich im Recht und als ihr jüngerer Bruder für sie Partei ergriff, wurde das von allen in der Familie als Sieg gegen ihn gefeiert, denn er hatte sich verraten und Mutter schwer beleidigt. Sophie war für ihre Tanten zu klug. Sie spielte mit allen und die Tanten wurden böser und wahrscheinlich hatten sie dafür gesorgt, dass Monika einen guten Mann kennenlernte. Für sie war das ein Sieg, als Monika daher kam und Sophie mitnahm. Für Sophia war das eine Niederlage, die sie nie überwand.
Die Nichten durften sich gemäß der Ansicht der Tanten nicht dermaßen überheblich benehmen. Doch egal, wie jene sich auch benommen hätte, bei ihren Tanten wäre sie sicher unten durch geblieben. Sie benahm sich ähnlich wie ihr Onkel. Zwischendurch wirkte sie verträumt, als würde sie wachend phantasieren. Vermutlich träumte sie davon, ihre Tanten verschwinden zu lassen, auch ihre Onkel, um alles zu übernehmen, was Sophia besaß und konnte.
Sophie wollte nicht weg von ihrer Großmutter. Doch sie wurde entführt. Sie war zu schwach, um sich aus dem Griff ihrer Mutter zu befreien. Ihre Großmutter hatte sie nun einmal lieb gewonnen.
Ihre Mutter kannte sie nicht einmal. Als Monika kam und sie einfach mit sich fortriss, war sie noch unbekannt für sie. Erschreckt und entsetzt reagierte sie deswegen. Sophia hat sie als ihre echte Mutter eingestuft. Möglicherweise hatte Sophia kein Wort über ihre echte Mutter verloren. Außerdem war sie immer für ihre Enkelin da. Ihr fiel das Leben bei ihrer Mutter schwer. Für sie war sie eine Fremde, obwohl sie sehr freundlich und hilfreich war. Ihr Mann war wie ein Vater zu ihr und er hatte sie auch als Ziehtochter akzeptiert. Einige Intrigen kamen in der Folge auf. Sie wollte die Ehe ihrer Mutter und den Frieden torpedieren. Sie machte ihre Mutter schlecht und auch ihren Mann versuchte sie als Lügner hinzustellen. Deswegen kam es zu einem Zwist. Niemals wurde der beigelegt und er trennt dieses Dreieck. Sophie träumte nach wie vor, wieder zur Oma zurückzukehren. Das hat ihre Leistungen geschwächt und sie war zwischendurch mit ihrem Geist noch immer im Haus ihrer Großmutter. In ihren Träumen war sie dort und redete mit ihr und als Waltraud, ihre Tante nach Oberösterreich kam und bei Monika Zuflucht suchte, wollte Sophie gar nicht mehr im selben Haus wohnen.
Die älteste Tochter Sophias war sehr fleißig und arbeitete in jenen Jahren in Firmen – erst als Zuschneiderin und später als Reinigungskraft. Beinahe täglich war sie emsig beim Arbeiten, um die Situation ihrer Familie zu verbessern. Das Geld war nötig, um alles in Schuss zu bringen. Ihr Mann hatte sehr viel zu tun. Doch einige Jahre hat es gedauert, ehe sie sich durchgesetzt hatten. Nahe der Stadt war der Hof und der Grund wurde stets wertvoller. Die Stadt wuchs sehr schnell. Alle Jahre wurde der Grund noch wichtiger. Zuerst gab es Umwidmungen und Ersatzland. Später gab es einiges an Geld für den Verkauf von Grundstücken. Josef und Monika arbeiteten gemeinsam und versuchten alles zu optimieren. Doch gab es Streit und Ärger mit Sophie. Sie wollte wahrscheinlich wieder zur Großmutter zurück, schaffte aber nur für sich Zusatzärger und Erschwernisse. Sie heiratete schließlich einen Mann, der ihr von Monika verboten worden war. Damit wurde diese Beziehung für lange Zeit getrennt. Monika erkrankte wenige Jahre, nachdem Sophie weggezogen war und auch Waltraud geheiratet hat und nach Kärnten auswanderte. Sie litt an Gicht und Rheuma und bekam auch Epilepsie. Ihre Schilddrüse hatte eine Unterfunktion.
Sophie hatte mit ihrem Mann ein Mädchen und einen Buben. Ihr Mann arbeitete im Tiefbau und verdiente sehr gut. Er wirkte freundlich und rechtschaffen. Doch schließlich kam es zur Trennung. Er war ein Alkoholiker.
Sophia zog auch eine Tochter von Elisabeth auf. Mit dieser Enkelin hatte sie keine Probleme. Für ihre Tätigkeit wurde sie entlohnt. Sie hatte jedoch mehr Aufwand als sie für ihre Leistung bekam. Diese Enkelin war etwas kleiner als Elisabeth. Das machte sie für Sophia sympathisch. Sie hatte auch rotes Haar und sah ihrem Vater sehr ähnlich. Einige aus dem Ort hielten ihren jüngsten Onkel für ihren Vater. Aber dieses Gerücht hat ihr Vater in die Welt gesetzt. Er hatte den jungen Mann in einer Disco verhört, in der die Musik sehr laut war. Er hatte auch nichts von dem Zeug verstanden, das der Gendarm vorbrachte. Schließlich wollte jener ihn verhaften. Aber der Bruder Elisabeths wehrte den Zugriff des Mannes ab und der gab vor, der dünne und schmächtige Bruder Elisabeths habe ihn verletzt. Alle Behauptungen dieses Gendarmes waren Lügen. Er wollte sich wichtig machen und als Unschuldslamm darstellen. Er hatte es jedoch faustdick hinter seinen Ohren und er war zu abgefeimt, um sich seiner Lügen wegen genieren zu können.
Tanja war als kleines Mädchen sehr beliebt. Sophia und auch ihre Tanten hatten nichts gegen sie einzuwenden. Auch Elisabeth freundete sich mit ihr an, obwohl sie der Meinung war, sie sei vom Vater des Kindes zum Sex genötigt worden. Sie wurden niemals wirklich zu Mutter und Tochter, obwohl sich beide große Mühe gaben. Wegen Kleinigkeiten stritten und entzweiten sie sich oft, sobald sie einander wieder angenähert hatten.
Tanja stritt mit ihren Tanten um ihre Großmutter. Auch gegen den Onkel hatte sie einiges einzuwenden. Doch der ärgerte sich nur über die Kleine, nachdem sie alles verdrehte und gegen ihn verwendete, was er vorbrachte und auch sie log über ihn und einmal fragte sie auch, sie wäre einst der Meinung gewesen, er sei ihr Vater und das hatte ihr der Zahlvater verraten.
Sobald jemand etwas von Sophia benötigte, drängte sie sich dazwischen und wollte erst einmal einen ihrer Wünsche erfüllt kriegen. Die Beziehung zwischen ihr und Sophia durfte nie gestört werden. Doch das war recht oft der Fall. Sobald ihr Traum gestört wurde, musste sie sich aufregen und das Wetter und die Stimmung im Haus entwickelten sich zu einer Katastrophe. Einige Schäden entstanden. Wasser drang ins Haus ein. Es kam zu Unfällen und zu großen Problemen ihrer Mutter und auch die Tanten hatten damals oft Schwierigkeiten am Hals, mit denen sie nicht fertig wurden. Sie störte alle Tanten und Onkel, war aber freundlich, sobald sie zu stören begann. Alles war durch sie anders geworden. Zuvor war das Zusammenleben nahezu idyllisch. Nachdem sie aber da war, wirkte jede Situation verhext. Sie konnte hexen und Sophia lachte darüber, als wäre sie mit ihrem Können glücklicher. Ihre Kinder wollten diese Technik nicht einmal begreifen. Auch der Sohn wollte niemals mit jemanden auf diese Weise kommunizieren. Das war unter seiner Würde. Hätte sie sich wie alle verhalten und wäre Elisabeth halbwegs normal geblieben, wäre die Familie glücklich gewesen und alle hätten sich erholt und sie wären gesundet und erstarkt.
Tanja und Elisabeth brachten zusätzlich Schwäche und Leid in die Familie. Das störende Wesen verlor sich, nachdem sie geheiratet hatte und eine große Familie versorgte. Sie war selten zu sehen. Aber die Großeltern waren für sie nötig und sie bat oft um Unterstützung und die erhielt sie auch. Großvater hat auch ihre Insolvenz übernommen. Die nötigen Zuschüsse kamen von ihm. Sie bezahlte nur wenig vom Geliehenen zurück. Der Großvater wurde von ihr sehr geliebt und sie trauerte sehr um ihn. Darauf sollte ihr Onkel sie unterstützen. Sie hielt ihn für schuldig an ihrer großen Familie. Doch die Kinder hatte sie mit ihrem Ehemann gezeugt und aufgezogen. Sie hatte auch Glück, denn ihre Buben waren brav und fleißig.
Mit Geld konnte sie nicht umgehen. Deswegen kam es auch zur Insolvenz. Sie war die Erste in der Familie, die leichtsinnig mit ihrem Geld umging. Außerdem war ihr Onkel für ihre Schulden verantwortlich, meinte sie, denn sie hatte eine Sex-Hotline gegründet und war deswegen in große Schulden geraten. Aber er hatte keine Ahnung von solchen Geschäften und sie hatte sich die daraus resultierenden Probleme selbst eingebrockt. Ihm tat es leid. Oft hatte er Späße gerissen, sie sich nachteilig für seine Geschwister und auch für Neffen, Nichten und andere Verwandte ausgewirkt hatten. Er hatte einige Ideen, doch keine einzige in die Tat umgesetzt und das war sein Glück, denn er war schwer geschädigt und konnte nichts ordentlich ausüben. Seine Schwestern fielen jedoch auf ihn herein und zahlten drauf. Das tat ihm nachträglich sehr leid. Auch der zweite Bruder fiel auf ihn herein und schlitterte in die Pleite. Elisabeth war klüger, aber auch sie litt an Depressionen. Deren Ursache waren ihr nicht geläufig. Als Mädchen hatte sie einmal aus seiner Flasche den Schlaftee getrunken. In einem Zug saugte sie das Gift in ihren Bauch und verblödete aufgrund dessen. Sie wurde nicht mehr gesund. Sie wirkte leichtsinnig aber glücklich, trotz ihres gewaltigen Unglücks, das nicht mehr von ihrer Seite wich.
Sofia war einer anderen Ansicht als ihre Kinder. Meistens hielt sie mit ihrer Enkelin. Sie malte auch gerne, als junges Mädchen, wie ihre Großmutter.
Ihr Onkel Peter meinte zu ihr, sie sollte eine Malerin werden und sie würde großen Erfolg damit haben. Doch sie lehnte ab und meinte, sie mache das nur zum Spaß. Da meinte er zu ihr, dann werde er einer werden. Aber er hatte kein Talent und er war auch inkonsequent. Er malte nicht mit der nötigen Leidenschaft und Liebe, die für den Erfolg nötig war.
Die Töchter Sophias wurden Verkäuferinnen, außer Waltraud und Silvia. Die wollten sich weiter bilden und sie schafften den Sprung in gebildete Bereiche, wurden Lehrerinnen und Waltraud wurde auch noch eine Gewerbetreibende. Aber sie wurden krank. Beide waren kränklich und hatten trotz ihrer guten Ausbildung Probleme am Hals, mit denen sie nicht fertig wurden. Einesteils waren es die eigenen Kinder, aber auch die Geschwister und deren Eifersucht, andererseits waren sie schwächlich.
Elisabeth, Tanja und Susanne landeten als Fließbandarbeiterinnen bei einer riesigen Firma. Lange hielten sie es dort nicht aus. Das Arbeitsklima war streng und sie suchten andere Tätigkeiten, die weniger belastend für sie waren.
Tanja meinte auch, ihr Onkel habe sie zu etwas Üblem genötigt. Aber sie hatte sich getäuscht.
Er war damals achtzehn Jahre alt gewesen und Tanja zählte erst ein paar Wochen.
Elisabeth brachte sie in sein Zimmer und legte sie in sein Bett. Sie meinte, er sei an allem Schuld und wäre auch der Vater des Mädchen. Aber das war unrichtig und der Gendarm hatte es auf ihn abgesehen, wie einige Juristen bereits in den Jahren zuvor, als er zum Mörder und Totschläger erklärt wurde, obwohl er völlig unschuldig und nur ein Opfer war, das alle Bürger schädigen wollten. Jenen ging es nur ums Geld, das er besaß und das wird er niemals wieder bekommen.
Tanja war sehr verwöhnt worden. Die Männer flogen auf sie. Sie war ihrer Großmutter recht ähnlich, besaß ein gewinnendes Wesen, das alle Männer bezauberte und auch schwach machte.
Elisabeth war als junges Mädchen auch ähnlich hübsch und verführerisch. Die Mädchen hatten ihren Bruder und Onkel gerne geneckt und sie haben seine Ideen nie in die Tat umgesetzt, sondern nur so getan und hofften, er würde seine Schäden wieder gut machen. Aber er glaubte nichts von den Behauptungen und Beschuldigungen seiner Schwestern und Brüder und was die Nichten vorbrachten, nahm er auch nicht ernst.
Tanja war sehr großzügig zu ihren Bekannten und Freunden. Stets gab sie mehr aus als sie einnahm.
Je höher ihre Verschuldung war, desto leiser und braver wurde sie. Als sie mit ihren Schulden zum Großvater ging, gab er ihr das nötige Geld, damit sie in den Privatkonkurs gehen konnte.
Ernst nahm sie weder die Arbeit noch die Ehen. Ein Frühchen hatte sie in ihrer zweiten Ehe. Der Vater des Mädchens flüchtete. Er wollte die Verantwortung nicht übernehmen. Das Kind starb ehe es ein Jahr alt war. Das Mädchen war sehr hübsch, konnte sich aber nicht bewegen. Es schien alles um sich herum zu sehen. Den Onkel sah es mit großen Augen an. Es hätte niemals gehen gelernt, hieß es. Was auch aus dem Mädchen geworden wäre, es tat allen leid und nichts half gegen dessen Schwäche.
In ihrer dritten Ehe bekam Tanja fünf Buben. Erst als sie über 45 Jahre alt war, war sie sicher keine Kinder mehr gebären zu müssen. Sie hatte gesunde und starke Buben. Maturiert hatten die älteren Buben nicht. Aber sie waren noch nicht sehr alt und könnten sie im zweiten Bildungsweg nachholen. Außerdem sahen ihr ihre Buben sehr ähnlich.
Sophia hatte sich an Kinder gewöhnt. Die eigenen Kinder, die sie nach 1960 geboren hat, schienen sie sehr zu belasten.
Doch Waltraud zog ihre Kinder selbst auf und sie heiratete, ehe sie die Kinder gebar. Sie war hübsch, sah ihrer Tante ähnlich. Ihr Vater meinte, sie sähe seiner Mutter ähnlich.
Silvia hatte ihren ersten Sohn bei Sophia untergebracht. Ihr Studium hatte sie damals abgebrochen und sie suchte Arbeit und nebenbei wollte sie eine pädagogische Ausbildung absolvieren. Sie bekam auch kein Stipendium mehr. Der Säugling war sehr anstrengend. Er jammerte und weinte und er hustete sehr häufig. Die Ärzte wollten kein Leiden bei ihm finden und er erwies sich als sehr schwer krank und schwächlich. Er erreichte nur ein Alter von etwa 22 Jahren. Sein Herz war bereits wie das eines Greises gewesen, als er bei der Musterung untersucht wurde. Er war untauglich und wusste, dass sein Leben bereits zu Ende war, ehe es richtig begonnen hatte und konnte nicht beruhigt werden. Die Schilddrüse war nicht voll entwickelt, deswegen blieb er relativ kleinwüchsig. Er sah seinem Onkel ähnlich. Etwa einen Meter und siebzig Zentimeter war er lang geworden. Er war stets überfordert. Sport konnte er keinen ausüben. Außerdem meinte er, sein jüngerer Bruder habe Schuld an seinem Problemen. Doch solche Schwierigkeiten hatten auch Sophia und ihr jüngster Sohn. Die Nerven konnten wild vibrieren – klare Gedanken nicht mehr gefasst werden.
Raphael, Silvias erster Sohn war intelligent und als er die Hauptschule besuchte, hatte er auch Medikamente erhalten, die sein Problem linderten. Doch sein Herz war geschwächt und alterte dreimal schneller als üblich. Im Alter von etwa dreizehn Jahren hörte er auf zu wachsen.
Als Kind hustete er unentwegt. An jener Stelle, an der sich die Schilddrüse befand, juckte es ständig. Zwischendurch bekam er keine Luft. Einen Inhalator bekam er verschrieben, um nicht ersticken zu müssen. Sein Onkel schockte ihn, als er noch ein kleiner Bub war, um das Problem zum Verschwinden zu bringen. Darauf endete sein ewiger Husten. Doch er gesundete nicht gänzlich. Möglicherweise bekam er aber von jemanden neuerlich ein Gift, das sein Leiden wieder entfachte. Als er in der Pubertät war, konnte er nicht einmal einschlafen. War er kurz eingenickt, erwachte er voller Angst und er schwitzte sehr stark.
Der jüngste Sohn Sophias litt an einer Stauballergie und er bekam einen Heuschnupfen, der sich stetig verschlimmerte und seine Nase färbte. Als er über sechzig Jahre alt geworden war, rann das Wasser stetig aus der Nase, als entspränge in seiner Stirnhöhle eine Quelle.
Er arbeitete als etwa fünfundzwanzig Jähriger in Klagenfurt in einem Kloster, in dem seine Schwester Waltraud ausgebildet wurde. Sie wollte Handarbeitslehrerin werden. Doch diese Ausbildung wurde gänzlich abgeschafft. Alle hatten sich gegen Waltraud verschworen, hieß es. Einige Kolleginnen von ihr hatten eine Anstellung bekommen. Erst als sie eine zusätzliche Ausbildung erhalten hatte, bekam sie eine Anstellung als Arbeitslehrerin. Ihr wurde es nicht leicht gemacht. Auch sie litt an einer Schilddrüsen-Unterfunktion und sie war einige Jahre lang überfordert und litt an einem Stress-Syndrom und auch an Magenschmerzen, die sich stetig verschlimmerten. Die Zellen entarteten und sie starb im Alter von siebenundfünfzig Jahren.
Sophia hatte kein Glück mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn. Am Bau wurden sie von Beginn an sehr übel behandelt. Ihr Gatte aß meistens bei den Bauherren und sehr viel Fleisch. Dazu gab es auch Bier zu trinken. Sein Sohn, der nach einigen Jahren dazukam, trank kein Bier und auch keinen Schnaps. Deswegen meinte sein Vater, er müsse nun auch noch für ihn essen und trinken, nicht nur für ihn arbeiten. Gefährlich war es am Bau immerzu gewesen. Der junge Lehrling arbeitete nicht zu schnell, aber sein Vater war unzufrieden mit seiner Leistung.
Einige Arbeiter lehnten alles ab, was ihnen von den Bauherren angeboten wurde. Zwischendurch bekamen sie sogar Methanol und Fusel vorgesetzt und dazu auch die Aussage zu hören, das sei noch viel zu gut für sie. Auf großen Baustellen gab es noch mehr Übel zu erleben. Einige wurden sehr wütend und randalierten. Wenn einer nicht so richtig dazu gehörte, wurde er verjagt. Es hieß, er sei es nicht wert, dazu zu gehören. Wenn jemand nicht sehr gut hörte, wurde er von einem Hammer erschlagen, der nach ihm geworfen worden war. Deswegen muss auf Baustellen jeder Arbeiter einen Helm tragen. Jener nutzt jedoch nichts, denn der ist aus dünnem Material. Ist das Wurfgerät schwer, wird jenem das Genick gebrochen. Vom Gerüst fallen einige Arbeiter. Andere werden vom Material erdrückt, wenn die Grube einstürzt. Einige Maurer ertrinken im Bier. Wer kein Bier trinkt, wird nicht lange auf einer Baustelle bleiben. Wer Milch trinkt, wird als Baby eingestuft und die haben auf Baustellen nichts verloren.
Der Mann Sophias war allergisch und schwach. Er setzte sich trotzdem durch, denn er trank viel Bier und er aß Unmengen vom Zeug, das ihm vorgesetzt wurde. Er arbeitete auch sehr genau. Die Ärzte konnten ihm nicht helfen und sie ließen ihn auch nicht in Pension gehen. Er hatte nicht die richtige Methode angewendet. Seine Gebrechen waren schwerwiegend genug, um ihn in die Pension gehen zu lassen. Rheuma und offene Beine hatte er und auch an Krebs erkrankte er. Das ließen die Ärzte jedoch nicht gelten. Sie brachten ihn wieder auf die Beine und schon war er neuerlich auf einer Baustelle und er musste sich dauernd anstrengen, was für ihn überbelastend war. Die Gicht plagte ihn schon lange, aber das wollten die Ärzte auch nicht gelten lassen. Die alkoholischen Getränke halfen nicht, die er als Heilmittel einstufte. Durch die Anstrengungen und Leiden, die sich auf den Baustellen verschlimmerten, mochte er keinen Lärm hören, wenn er spät in der Nacht nach Hause kam. Sein Schädel rumorte. Den ganzen Arbeitstag über hörte er die Maschinen und Werkzeuge. Die Ohren hallten noch nach. Jeden Tag fuhr er mit dem Moped zur Arbeit. Am Abend war er sehr müde und es kam zu Unfällen. Unterwegs schlief er ein und doch überstand er die Unfälle nahezu unverletzt. Mitunter landete er aber im Krankenhaus und erlitt schwere Verletzungen. Als Sophias Kinder noch klein waren landeten sie gleich nach dem Betthupferl im Bett. Keiner durfte mehr auf sein, wenn er das Haus betrat. Mutter hörte ihn, sobald er mit seinem Moped in den Hof fuhr. Dann waren sie Kinder schon auf dem Weg ins Bett und ihr Vater regte sich darüber sehr auf, der sich von seiner Frau betrogen fühlte.
Das Betthupferl stammte von einem Frauenmörder. Er brachte seine Mutter um und war lange im Knast, wo er sich weiter bildete und das Betthupferl kreierte. Als er wieder frei kam, brachte er noch ein paar Frauen um. Er brachte sich auch um, als er wieder im Knast landete und nahm sein Geheimnis mit ins Grab. Seitdem er nicht mehr lebt, gib es das Betthupferl nicht mehr.
Allerdings soll es noch in anderen Ländern im TV laufen.
So seltsam die Beziehung zwischen Sophia und Peter auch war, sie waren sehr verliebt und sie vertraute ihm und half allen aus ihrer Familie mit ihrer Magie, sooft es nötig war.
Einige Jahre später, als die Wunden wieder verheilt waren, die ihr ihr Gatte, beigefügt hatte, nachdem er sie sehr beleidigte, kam sie wieder in einen Zustand der Seligkeit, in der sie frei war von den Lasten aus ihrer Vergangenheit, die sie sehr belasteten.
Was damals genau vorgefallen war, wusste nicht einmal sie und sie verriet ihren Kindern nichts davon und auch ihr Gatte hatte keine Ahnung von den wirklichen Abläufen.
Alles war aus gewesen, nachdem der Krieg verloren worden war. Als Sophia erfuhr, dass ihr Bruder Johann, der ihr oft beigestanden war, im Krieg gefallen war, da brach für sie die Welt zusammen. Er war ihr bester Freund gewesen, einer der wenigen, der ihr half.
Zwei Brüder hatte sie zuvor bereits verloren, die damals noch Kinder waren und sie fühlte sich an deren Tod mitschuldig.
Die Leiden, die sie nicht mehr loswurde, belasteten sie sehr und sie war schwach und kränklich. Austrocknung entstand dadurch, die sie anfällig auf Arteriosklerose machte.
Sie hielt aber den Mund und sie saß unbeweglich auf ihrem Sessel, wenn es ihr schlecht ging, bis sie sich wieder gefasst hatte und es auf dem Sessel nicht mehr aushielt.
Wenn sie sich alleine wähnte, heulte sie still und mit großen Tränen, die ihr auf die Wangen fielen.
Wenn sie dabei ertappt wurde, hörte sie sofort damit auf, als würde sie sich ihrer Tränen schämen.
Das Leben zerrann ihr unter ihren Fingern und wie sehr sie sich auch abrackerte, für die Kinder und für ihren Mann, es half nichts. Alles war vergeblich, denn jedes Leben hatte das sichere Ende vor sich.
Als sie auch noch Minikleider zu tragen begann, regten sich einige drüber auf. Doch sie scherte sich nicht darum, auch als es hieß, sie sei daran schuld, dass dieses Gewandt aus der Mode gekommen war.
Das war falsch, denn einige Frauen begannen Minikleider zu tragen und auch die kurzen Hosen wurden bei Frauen wieder in.
Sie hatte nichts falsch gemacht und ihr Sohn Peter, war der Meinung, sie sollte das tun, damit sie sich nicht mehr langweilt. Sie fragte ihn nämlich, was sie tun sollte.
Er hätte besser zu ihr gesagt, sie sollte wieder die Praxis eröffnen, denn auf Vater war doch kein Verlass.
Meistens kam er erst in der Nacht wieder nach Hause und dann war er müde und abgeschlagen.
Die Chemotherapie hatte ihn fertiggemacht.
Doch er wollte noch immer nicht aufgeben, trotzte dem Tod und seiner Schwäche, begann auch wieder zu arbeiten und Sophia begann mit der neuen Kollektion, die ein voller Erfolg wurde.
Die Männer schauten ihr nach, denn sie sah sehr gut aus, mit den kurzen Kitteln, die sie zu tragen pflegte.
Wenn sie mit dem kurzen Mini am Hang beschäftigt war, um die Blumen zu pflegen und das Unkraut zu jäten, schaute der Nachbar begeistert zu ihr hinauf, da sie ihre Unterhose zeigte, die ihn reizte.
Er rauchte dann immer eine Zigarette – mit Genuss.
Seine Frau regte sich über sein Verhalten auf, denn das sei nicht richtig, einer Frau unter ihren Kittel zu gucken, meinte sie.
Der Gatte der Nachbarin aber war nicht von diesem Anblick zu trennen und der Sohn Sophias, der das zufällig sah, wie sie am Hang gebückt beim Jäten war, meinte nur, sie sollte besser eine Hose tragen, wenn sie dieser Tätigkeit nachging, um sich nicht zu verkühlen.
Da meinte seine Mutter, dass er nicht einmal Unrecht damit habe, da sie sich wirklich schon einige Mal verkühlt hatte – seitdem sie die kurzen Röcke trug.
Peter, ihr Sohn ging mitunter spazieren, auch im Wald war er oft und suchte nach Pilzen und Schwämmen, um sie seiner Mutter abzuliefern.
Er sah zufällig, dass auf der Müllhalde vor dem Wald, einige Stoffe abgelegt worden waren, die sehr gut und wertvoll aussahen und sicherlich auch noch brauchbar wären.
Er meinte, wenn sie diese Stoffe bergen sollte, könnte sie daraus Gewänder für sich und ihre Mädchen nähen.
Sophia war neugierig und holte mit ihren Mädchen einige der Stoffe und sie begann auch Kleider für sich und ihre Kinder zu fertigen, die sehr schön waren und von den Frauen, die die Mädchen damit sahen, bewundert wurden.
Jene fragten, woher sie diesen schönen Stoff denn habe und Sophia sagte, sie habe ihn erworben und er sei sehr preiswert gewesen.
Die Mädchen gaben vor, sie würden sich der Gewänder wegen schämen, da sie zu billig waren.
Widerwillig zogen sie die Kleider an und sie meckerten um die Wette, wenn sie nicht selber ihre Kleider kaufen durften und immer noch die Sachen tragen mussten, die Mutter für sie anfertigte.
Als Sophia wieder erkrankte, begann sie jene Gewänder zu zerreißen und auch ihre Minikleider ließ sie wieder hinunter – auf jene Länge, die sie einst gehabt hatten.
Ihr Sohn bekam wieder alle Schuld, obwohl er nichts getan hatte. Es hieß nur, er sei nicht gut und seine Ideen wären nichts weiter als Wahnsinn.
Das war sehr beleidigend und belastend für ihn, da ihm jedes Wort seiner Mutter noch mehr schmerzte als Reden anderer Personen.
Er begann zu überlegen und frage sich, wieso Worte und Reden beliebiger Personen ihn dermaßen demoralisierten. Er musste Mittel verabreicht kriegen, die ihn beeinträchtigten und empfänglich für Hypnose und Suggestion machten…
Wenn es wieder einmal soweit war, dass Sophia zu einem Elternsprechtag zu erscheinen hatte, war sie sehr nervös, da sie mit den Lehrern nicht so recht konnte, die ihr Leben vermiest hatten und sie bei der Matura durchrasseln ließen. Sie hatte sich nie wieder von diesen Prüfungen erholt, die Nerven waren sehr angegriffen.
Beamte hatten es auf sie abgesehen, wenngleich sie ihr nichts nachweisen konnten, schienen sie doch der Meinung zu sein, dass sie jenen Lehrer und Landeshauptmann mit Absicht und boshaft erschossen hatte.
Es hieß sogar, boshaft und hinterhältig, sie habe als Ärztin doch gewusst, wie sie eine Verletzung zu behandeln hatte, damit der Patient daran stirbt.
Die Bediensteten taten sehr freundlich – ihr gegenüber. Doch wenn sie jemanden sehr freundlich ansprachen, war jene Person noch gefährdeter, als wenn sie eine Person ungerecht behandelten.
Wahrscheinlich aber war der Tod jenes Politikers und Beamten nicht ihre Schuld. Die Verletzung war nicht schwer genug, um deshalb den Tod zu erleiden. Die Ärzte und andere Personen dürften Hand im Spiel gehabt haben und wollten den Politiker auf diese Weise loswerden, der sehr beliebt und erfolgreich war, aber auch einige Feinde hatte, die endlich an die Macht kommen wollten.
Doch was wirklich vorgefallen ist und den Tod des Politikers hervorgerufen hat, wird niemals eindeutig gelöst werden können.
Aber ein Bediensteter alleine ist nicht gegen eine Person. Meistens sind einige Bedienstete gegen eine Person und auch gegen die Nachkommen jener Person vorgehend.
Die Gründe werden an den Haaren herbeigezogen. Es kommt zu Beschuldigungen, die durch Zeugen als glaubhaft eingestuft werden.
Unschuldige werden auf diese Weise zu Tätern erklärt.
Deren Leben wird durch intrigante Art zerstört und was sie auch zu unternehmen wagen, wird ihnen negativ angerechnet.
Als sie bereits das zweite Mal verheiratet war gab es noch Zoff mit Bediensteten der Gemeinde.
Es hieß, sie sei nicht korrekt vorgegangen, habe viele Gäste und zu wenig Abgabe dafür bezahlt.
Doch sie hatte die Gäste umsonst bei sich logieren lassen und auch das wollten die Bediensteten nicht glauben.
Sie waren so weit gegangen, nachzuforschen, was für Sophia eine sehr üble Beleidigung war, die sie umgestimmt hat. Deswegen gab sie es darauf auf, Gastzimmer zu vermieten, um nicht mehr von ihren Konkurrenten angeschwärzt – und um nicht mehr von Bediensteten beschuldigt zu werden.
Außerdem gab es einige andere Probleme, mit Bediensteten, die eine Wasserleitung quer durch ihren Grund legen wollten. Das wäre auch keine Abkürzung gewesen, hätte sie das zugelassen.
Als es einige Jahre später einen Rohrbruch gab, da hatte sie den Keller unter Wasser.
Wäre die Leitung auf ihrem Grund verlegt worden, gäbe es einen noch größeren Wasser-Schaden.
Den jüngsten Sohn Sophias konnten die Mädchen nicht beeindrucken, obwohl sie noch frecher als andere Leute gegen ihn vorgingen.
Das hing von einigen Aspekten ab, die nicht einfach zu erklären waren.
Das Ursächliche könnte aber die Verletzung und Beeinträchtigung seines Hirnes sein und um dieses Manko auszugleichen fehlten nötige Entwicklungen.
Alle aus der Familie waren behindert. Sie litten an einer Nervenerkrankung, die möglicherweise vererbt worden war und an Schwächen des Kreislaufes und der Leber.
Die Eltern hatten diese Schäden ihren Kindern vererbt. Leiden werden häufig weitervererbt.
Auch ein Hieb wird mitunter von den Eltern auf ihr Kind übertragen und dagegen kommt keiner an, denn das ist ein Naturgesetz.
Wenn jemand aber keine Leiden hat, wird er sehr stark und ist den Leidenden und Behinderten überlegen.
Ein Kind von Behinderten kann auch gesund sein – es muss nicht alles übernommen haben und auch das hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Wer sich auskennt, der kann sich auch von Leiden befreien und das ist durchaus machbar, wenn sich jemand fit hält und sich fit macht. Das gelingt nur durch das richtige Training.
Was in den Schulen unterrichtet wird, hat nichts mit jenen Dingen zu tun, die als wahr und korrekt eingestuft werden können.
Zwar sind Wissen und Kenntnis der Fächer, die unterrichtet werden, durchaus brauchbar, bringen im Endeffekt aber keinerlei Vorteile und auch keine Überlegenheit der Natur gegenüber.
Wenn einer eine Ausbildung für eine Lehr- bzw. wissenschaftliche Tätigkeit erlangt hat, wird er in seinem Fach jenes vermitteln, was er studiert hat.
Er kann durch neue Erkenntnisse und neue Thesen auch andere Schlüsse erarbeiten und auch Neues einbringen.
Was heutzutage einiges einbringt, das hat noch weniger Wert als Medizinisches und Pharmazeutisches, das Schäden produziert.
Wer sich mit jenen Bereichen befasst und wer schon ein Patient war, der wird erfassen, dass die Medizin und die Pharmazie ihn nur ausnehmen will.
Wer sich diesem Schema unterwirft, ist der Ausgebeutete und der Lackierte, da nichts hilft, sondern aus allen Behandlungsmethoden nur hohe Kosten resultieren.
Daher sind alle Methoden der Moderne und der Neuzeit nichts weiter als teure Maschinerien, die den Patienten umbringen, wie die alten und antiken Methoden, die auch Exorzismus waren.
Es ging nie ums Heilen und auch nicht um das Verbessern, sondern nur um den Schutz der Gesunden, die sich betätigen und unterwerfen, sich unzählige Probleme bereiten, Familien gründen und in diesen sadistisch herrschen.
Sophia hatte Waltraud und auch Silvia recht gerne, doch mit deren Übertritt in die Beamtenriege, war es vorbei mit der Liebe. Auch Monika war in einer Schule als Putzfrau eingestellt worden und bekam klargemacht, dass ihre Mutter nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
Silvia wollte das auch nicht begreifen, da sie die Angriffe der Bediensteten auf ihre Mutter nie miterlebt hatte. Sophia hatte ihr auch nichts davon mitgeteilt.
Auch Waltraud hatte nichts von diesen bösen Vorgängen mitgekriegt. Aber Monika hat das mit Absicht getan, um ihre Mutter zu treffen und auch sie wurde von der Ablehnung ihrer Mutter getroffen.
Die Bediensteten wollten ihr auch ihren letzten Sohn abspenstig machen, als sie ihn als Arbeiter einstellen wollten. Er hatte sich aber niemals blicken lassen und als sie ihn später darauf ansprachen, als er schon Jahrzehnte in Pension war, da musste er ihnen erst klarmachen, dass sie nur Schurken waren und bei ihm keine Chance bekämen, auch dann nicht, wenn sie ihm etwas Ordentliches geboten hätten.
Aber auch das war noch nicht die letzte Begegnung mit Bediensteten, auch noch jene der Bezirkshauptmannschaft setzte sich mit ihm auseinander. Von jenen wurde er sogar verkehrt angesprochen, was er sehr hasste.
Er wollte niemals wieder von einer Person aus diesem Amt angeredet werden, denn jene hatten es auf ihn abgesehen und er wäre schon Jahrzehnte tot, wenn ihm nicht seine Mutter – unmittelbar nach dem Anschlag- das Leben gerettet hätte. Das Getränk, hatte ihm ein Bediensteter angeboten und das verursachte eine schwere Vergiftung, an der er beinahe gestorben wäre.
Sophia war unglücklich gewesen. Solange sie lebte, wurde sie nur ausgenutzt.
Zuerst hatten sie ihre Eltern ausgenutzt, die sie benötigten, um die Familie zu versorgen.
Der Haushalt und die kleine Landwirtschaft waren zu versorgen. Sie war die einzige Hilfskraft, die sie sich leisten konnten.
Wenn zu wenig Geld zur Verfügung stand und die Gemeinde einen Arbeiter 24 Stunden am Tag benötigte und ihm nur wenig dafür bezahlen konnte und auch die Mutter nicht den Haushalt führen kann und es auch nicht mag, ist das die Lösung, die häufig genutzt wird, obwohl das nicht getan werden sollte, denn ein Kind ist durch die natürliche Entwicklung belastet und eingeschränkt
Wenn es auch noch den ganzen Tag über zu arbeiten hat und auf die jüngeren Geschwister aufpassen muss, ist das zu viel des Guten. Nervenleiden entstehen und es fühlt sich im Stich gelassen.
Dieses Gefühl hatte einer, wenn er Sophia sah, als sie bereits krank und schwach war und trotzdem immer noch den ganzen Tag lang bei der Arbeit saß und sich um ihre Kinder und ihr Haus kümmerte, als sei das wichtiger als sich um die eigene Gesundheit zu kümmern und dafür zu sorgen, dass die Kräfte nicht nachlassen.
Wenn sie nicht durch den gedrehten Rücken und durch ihr schwaches Herz eingeschränkt gewesen wäre, würde ihr das alles nichts ausgemacht haben.
Wer aber als Kind schon im Stich gelassen und abgelehnt wurde, wer nie die Liebe der Eltern genießen konnte, da es zu viele Verpflichtungen gab und dafür Rüge und Schimpf geerntet hat, der wird alles als Belastung empfinden und unter allen Tätigkeiten zu leiden haben.
Der Himmel wird sich für Sophia aufgetan haben, als sie alleine – von ihren Kindern verlassen – im Bett lag, in dem sie verstarb. Im Krankenhaus lag sie, in der Intensivstation, nur ihre Enkelin war bei ihr.
Als sie den letzten Atemzug ausatmete, da muss sie geweint haben – aber vor Glück und erlöst – von ihren Kindern und ihren Sorgen, die sie klein gehalten haben und die nie ihre echten Sorgen gewesen waren, denn alle Sorgen wurden ihr aufgezwungen.
Sie zwang sich auch Sorgen auf, als sie die eigene Familie hatte und versorgte.
Wenn sie den schlimmen Buben hinausgeworfen hätte, wäre sie vielleicht glücklicher geworden.
Sie hatte ihn auch nicht ständig um sich gehabt und als sie ihn losgeworden war, für einige Monate und auch für Jahre, da war ihr auch nicht wohler ums Herz geworden.
Irgendwie hatten sie und der Bub sich sehr gern, vielleicht sogar zu gern und sie konnten alleine nicht mehr glücklich sein, solange sie lebten.
Erst mit dem Tod Sophias kam alles wieder ins Lot und sie war frei, flog wieder dorthin, woher sie gekommen war, wie alle, die frei geworden sind.
Es war gut, dass sie sich nicht bis zur letzten Sekunde die Hände gehalten haben und dass es zum Abschied gekommen war, als ihm zu schwer ums Herz wurde, bei ihrem Anblick.
Sie sah wieder jung und hübsch aus. Die Beine waren schlank und schön geformt, wie ehedem, als sie flott und leicht dahin schritt.
Auch die Falten waren verschwunden, die sie zuvor gehabt hatte. Sie sah aber alt aus.
Trotzdem lachte sie, war guter Dinge und hätte am liebsten mit dem Sohn das Krankenhaus verlassen.
Aber das war nicht machbar, da sie die Intensivstation niemals wieder verlassen konnte.
Alleine hätte sie sich nicht mehr halten und auch nicht mehr gehen können.
Aber der Sohn hatte gefühlt, dass er es tun sollte, um die Sache in Ordnung zu bringen, wie sie es einst bei ihm getan hatte, um ihn wieder zu neuem Leben zu erwecken.
Er brachte das jedoch nicht zustande, was sie einst gewagt und geschafft hatte.
Sophia war nicht wirklich gestorben. Dazu war sie zu klug. Frei war sie wieder geworden, als ihr Sohn sie verlassen hatte und ihr zuwinkte, sie soll mit ihm mitkommen.
Sie weinte zwar offensichtlich und meinte, der Abschied sei für immer und sie fühlte sich im Stich gelassen. Das hatte sie bereits zum Sohn gesagt, dass ihr keiner treu bleiben würde, niemand für sie da sein wird, wenn sie mit dem Tod ringt. Das aber hatte er anders gesehen, da ein Mensch am Ende alleine sein sollte, dann kann er sich auf das Jenseits konzentrieren.
Er sieht dann den himmlischen Thron vor sich und Gott in seiner Herrlichkeit oder was immer er sehen wird und was für ihn das Richtige ist.
Peter spürte sie, ihren Tod und das Elend, das sie in ihrer Brust fühlte. Sie hat sich sehr schwer vom Leben getrennt, in das sie hineingezwungen worden war.
Nie wollte sie so sein, wie sie war und war oft unglücklich.
Erzählt hat sie auch davon, dass sie keine Kinder haben wollte.
Irgendwie war sie dazu gezwungen worden und die Kinder hat sie nie wirklich geliebt.
Sie hat sie auch gehasst und sie waren lästig und frech. Sie haben sie stets ausgenutzt und nichts verstanden.
Die Kinder aus der zweiten Ehe wussten nichts von ihrer Ausbildung und sie wollten sie nicht als Ärztin und im Beruf stehend, sondern sie wollten sie zum Ausnützen und zum Knuddeln.
Mit dem Sohn hatte sie schon geredet, als sie gemeinsam mit dem Vater das Haus für die Großmutter hergerichtet hatten. Sie meinte damals, nachdem er meinte, er würde einst, in diesem Haus, alles herrichten, was noch nicht in Ordnung sei und was der Vater noch nicht fertigen wollte.
Der meinte, das sei nicht wahr, denn er hielt den Sohn für einen Nichtsnutz, der zu keiner ordentlichen Arbeit taugt.
Wann das sein sollte, wurde auch noch gefragt, worauf er meinte, das wäre nach 2011, nachdem sie beide verstorben wären.
Sie wirkten erstaunt, wollten es nicht einmal glauben, meinten, dass sie keinesfalls so lange leben würden.
Sophia meinte, sie würde dann auch noch bei ihm sein, als Engel und ihm bei der Arbeit zusehen und ihm helfen, wie das Engel zu tun pflegen.
Der Sohn meinte zu ihr, das wäre ihm sehr recht und sie wäre sehr freundlich zu ihm.
Sie war allerdings sehr froh darüber, dass er ihr bei der Tätigkeit half, sonst hätte sie alles alleine erledigen müssen.
Ihr Mann war nicht sehr erbaut über diese Tätigkeit, die er nachts erledigte, denn am Tage durfte er sich nicht erwischen lassen. Er hätte dann nicht länger den Krankenstand genießen dürfen, an den er sich in jenen zwei Jahren nach der Operation und der Chemotherapie gewöhnt hatte.
Er regte sich über die Aussage seiner Frau sehr auf, denn er konnte seine Eifersucht nicht verbergen und meinte, sie sei so verrückt wie ihr gemeinsamer Sohn und er habe diesen Wahnsinn von ihr geerbt.
Er war durch die Behandlung in der Psychiatrie nüchtern und ohne Phantasie und auch wenn er viel trank und Unmengen aß, wurde seine Phantasie nicht mehr wach, die er zuvor genossen hatte und wichtiger nahm als die Realität.
Er schimpfte nur noch über seine Frau, wenn er gefragt wurde. Sie sei an seinem Leid schuld, ließ er alle wissen, obwohl er selber daran schuld sein musste, da er sich nicht ordentlich bekleidet hatte und im Winter barfuß in die Schule gelaufen war.
Sie konnte auch nichts dafür, dass er sich oft an jenen Schwachstellen verletzte und er seine Schienbeine nicht vor Verletzungen schützte.
Als sein Sohn ihm sagte, er könne Schienbein-Schützer verwenden, meinte er, das wäre eine brauchbare Idee. Eine Zeit lang half dieser Schutz tatsächlich, allerdings nahm er nicht jene Sorte, die hart genug war, um einen Steinschlag und um eine Kante heil zu überstehen.
Er verwendete nur weiche Schützer, die keinen harten Gegenstand bremsen konnten. Als er wieder einmal nicht ganz bei der Sache war, verletzte er sich sehr schwer und er verfluchte nun seinen Sohn, der ihm Falsches geraten habe.
Er regte sich auch über seine Frau auf, als sie das Geländer strich und darauf Verzierungen malte, anstatt für ihn alles zu erledigen und auch die Maurer-Arbeit zu übernehmen.
Er jammerte unentwegt, wie gemein alles sei und wie ungerecht es im Leben zugeht und er wurde unhöflich zu seiner Gattin, als wäre alles nur ihre Schuld.
Ohne sein Zutun wäre dieses Gebäude von ihr erstanden worden und nun verursachte es nichts als Ärger, zusätzliche Arbeit und hohe Ausgaben.
Mitunter hatte Peter mit den Eltern über den Tod geredet.
Meistens dann, wenn sie schlecht dran waren und meinten, dass sie es nicht mehr lange aushalten würden. Einige Male hatte er danach präzisiert, wann der Vater und wann die Mutter dran sein würden. Damals war es noch lange hin, bis zum Tod der Eltern. Er sagte es das erste Mal damals in jenem Gebäude, in dem die Mutter Sophias starb. Danach meinte er zum Vater, er würde zu Weihnachten 2009 sterben. Doch er sagte nicht, wie und wodurch er umkommen würde.
Auch zu seiner Mutter sagte er, wann es für sie soweit wäre, aber ohne es wirklich zu wissen, als ob eine Macht aus der Zukunft das Wissen in jene Zeit transferieren würde.
Er beruhigte sie, als sie meinte, sie würde im Alter von 72 Jahren sterben.
Übel war es ihr oft ergangen, auch nach den Geburten ihrer beiden jüngsten Töchter und der Zwillinge, die tot zur Welt kamen. Krank war sie schon oft gewesen und doch hatte sie das Leid durch ihre Zähigkeit und Ausdauer überstanden.
Er sagte zu ihr, nachdem er sie aufgesucht hatte, es war zudem eine Übertretung ihres Befehls, dass er nicht zu ihr kommen dürfe, nachdem die Zwillinge geboren worden waren, er sah auch die Zwillinge auf dem Tisch liegen, die sehr schön und klein waren, es dürfte sich um eineiige Zwillinge gehandelt haben,
sie würde anstelle der Verstorbenen zwei Mädchen kriegen, aber einzeln und beide würden überleben.
Sie hatte Angst davor, dass er die toten Mädchen angreifen würde, doch er machte nichts dergleichen und ging wieder hinunter in die Küche.
Das war im Mai 1962 gewesen. Damals war er nicht ganz 6 Jahre alt.
Da es noch einige Jahre bis zu jenem Datum dauerte, an dem sie verscheiden sollten, waren sie nicht beleidigt und auch nicht ungehalten über seine Aussagen.
Sie hätten wahrscheinlich auch länger leben können, doch die Gesellschaft schien es so haben zu wollen.
Einige wollten halt, dass es genau so weit kam, sie gerade dann starben, zu Weihnachten der Vater und kurz vor Ostern, in der Karwoche, die Mutter.
Sie waren auch schwer erkrankt.
Der Gatte von Sophia war bis kurz vor seinem Tod agil und arbeitete. Er suchte im Sommer auch noch nach Waldfrüchten und er wäre wahrscheinlich bereits 2006 verstorben, wenn es nicht die eine Macht gegeben hätte, die dafür sorgte, dass er es doch bis zu Weihnachten 2009 durchhielt.
Drei Jahre vorher hatte er bereits einen künstlichen Darmausgang erhalten, der ein Jahr später wieder zurückgelegt worden war.
Er konnte die letzten zwei Jahre wieder normal agieren.
Das hat ihn glücklich gemacht, aber er war seinen Führerschein losgeworden, ehe es zur Operation gekommen war, was ihn sehr einschränkte und von anderen Personen abhängig machte.
Beim zweiten Gatten Sophias grenzte es an ein kleines Wunder, dass er überhaupt so lange gelebt hat.
Bei Sophia war es anders gewesen, die sich sogar ein wenig erholte, nach dem Tod des Gatten. Aber sie fiel in eine Depression, als sie alleine in ihrer Wohnung war und sich stets schwerer tat.
Sie hatte einige Monate lang Salztabletten geschluckt und zwölf Jahre lang Mittel zur Blutverdünnung eingenommen. Das hat sie geschwächt. Kalium hat sie auch nicht geschluckt, um die Beschwerden zu lindern, die im Laufe der Jahre immer übler geworden sind. Sie meinte, Kalium würde sie umbringen. Die Salztabletten haben ihre Organe ausgetrocknet und deswegen kam es zum Organversagen. Ihr Herz war am schwächsten und drohte auszusetzen. Auch die Nieren und die Leber waren schwer geschädigt und sie verloren nach und nach die Funktionsfähigkeit.
Ihre Schwester Hilde überlebte sie um über fünf Jahre, war aber etwas über drei Jahre jünger als sie starb.
Ihr Gatte hatte eine jüngere Schwester, die ihn überlebte. Aber er war der Älteste seiner Brüder.
In ihren letzten Jahren hatten sie oft zusammengesessen, Sophia, ihr Gatte Peter und ihr gemeinsamer Sohn, um sich zu unterhalten.
Sie erzählten von ihren Geheimnissen, von ihren Sünden und von ihren Abenteuern.
Nichts war ordentlich gelaufen, nichts geglückt. Der Neid und die Eifersucht regierten zwischen ihnen, anstatt die gemeinsamen Ideen und Arbeiten, die verbunden gehörten und kreatives Arbeiten wäre nicht die übelste Form der Zusammenarbeit.
Auch wenn sie sich irgendwo trafen, hieß es nur, sie würden sich gegenseitig berauben.
Anstatt sich gemeinsam zu orientieren, anstatt sich zu einigen, entzweiten sich Vater und Sohn und sie stritten um Sophia und machten sie krank und schwach, denn sie litt darunter, dass sie stets stritten, um die Arbeit und um die Sammlungen und auch um den Verkauf und den Erlös.
Wenn der Sohn eine Firma eröffnet hätte, wäre alles in Ordnung gekommen, doch ihm fehlte das nötige Kapital und das wollte ihm sein Vater nicht zur Verfügung stellen, da er annahm, er würde ihm die Arbeit wegnehmen und er hätte das Nachsehen.
Hätte er reiflich und korrekt überlegt, käme er auf den richtigen Schluss und alles wäre in Wohlgefallen und mit Erfolg vorangetrieben worden.
Er wollte allerdings auch mit seinem anderen Sohn nichts zu tun haben – Franz, den er nie kennenlernte und den er auch nicht bei sich aufnehmen wollte, als er darum gebeten hat. Es hieß aus dem Mund von Franz, dass sein Sohn Peter nichts taugt und deswegen wollte er seine Stelle im Haus übernehmen. Peter hätte er tot gequält.
Er war immerhin der Ältere und Bessere, meinte Franz noch, ehe er das Weite suchte, da er es mit der Angst zu tun bekommen hatte.
Sie konnten sich nur als Konkurrenten betragen und nicht als Freunde und schon gar nicht als Vater und Sohn, wie es sich gehört hätte.
Deswegen konnte auch Sophia nicht glücklich sein. Das war beim ersten Gatten ähnlich gewesen, der seinen Sohn auch nicht liebte und meinte, einer, der ihn nicht einmal als Vater erkannte, den konnte er auch nicht als Sohn akzeptieren.
Doch sein Sohn war sehr jung gewesen. Damals war er etwa zwei Jahre alt und ein zweijähriger Knabe konnte seinen Vater nicht erkennen, den er nie zuvor gesehen hat.
Peter hatte seinem Vater zu viel gekostet, hat es geheißen. Doch er hatte keine Schuld an den Kosten, denn diese hatten andere verursacht und seinem Vater aufgedrückt.
Stets hatte der Sohn Sophias die Schuld zugesprochen gekriegt, obwohl er völlig wehrlos und unschuldig war.
Sein Vater gab ihm an allen Problemen die Schuld. Auch wenn er mit dem Bauherren Probleme bekam, hieß es stets, nur der Bub sei daran schuld, denn er wolle nichts tun. Wenn er ordentlich gearbeitet hätte, gäbe es diese Schwierigkeit nicht.
Aber das war sehr fies gewesen und hatte dafür gesorgt, dass sein Sohn, auch in der Zeit in der er in der Lehre war, stets umsonst arbeiten musste und die Firma bekam nichts für seine Leistung bezahlt.
Der Vater hatte Schindluder treiben wollen, um den Sohn zu blamieren und sein Leben zu vermiesen. Außerdem wurde beim Vater sechzehn Stunden täglich gearbeitet, was für den Sohn überbelastend war.
Auch später hat er nichts Gutes über seinen Sohn von sich gegeben und seine Frau Sophia hat er auch bei jeder Gelegenheit schlechtgemacht und die Schuld an allen Problemen ihr zugeschoben, da sie den Sohn aus dem Sarg gehoben hatte, anstatt ihn im Grab zu versenken.
Was der Vater damit kund tat, war das Wahre, denn er war nicht auf Gutes aus gewesen. Seine jüngste Tochter hatte nicht umsonst angeführt, dass er der Teufel sei.
Böse war er sicher, aber Sophia hatte nur Gutes geleistet für ihn und er wollte ihr die Schuld zuschieben, dass seine Träume nicht zur Wahrheit wurden…
Sophia liebte ihren zweiten Gatten so sehr, dass sie ohne ihn nicht mehr leben wollte. Was auch unternommen wurde, um sie wieder wach zu rütteln, nichts nutzte mehr.
Sie begann sich aufzulösen, als würde sie nur gelebt haben, um ihren Gatten zu verköstigen und für ihn da zu sein und seitdem er nicht mehr zu bedienen war, hatte sie keinen Sinn mehr am Leben gesehen.
Sie fühlte sich leer und schwach, nachdem ihr Gatte nicht mehr bei ihr war.
Er hatte halt nicht das beste Benehmen ihr gegenüber und das war bereits so gewesen, als sie noch nicht einmal lebten.
Schon als sie geplant hatten, diese Welt aufzusuchen, war er nicht sonderlich begeistert davon, hier zu agieren und sich zu plagen.
Er wollte nicht einmal lange leben, wahrscheinlich war er deswegen schon als Kind erkrankt.
Doch Sophia war zur Stelle gewesen, rechtzeitig auch noch dazu.
Alles war anders gekommen, auch das Leben ihres Sohnes war nicht verlaufen, wie er es geplant hatte.
Sie hatten ihm das Leben verdorben, ihn auch verblödet und geschwächt, die Bürger und Ärzte und auch die Eltern.
Dass Vitus relativ stark gewesen war, hat einige Leute dazu gebracht, den jüngsten Sohn zu schwächen und zu verängstigen.
Doch sie hatten trotzdem nichts damit erreicht, als noch mehr Ärger und sie hatten ihn auch auf dem Hals.
Er hatte keine Lust zu arbeiten, deswegen war er schon nach wenigen Jahren Arbeitszeit in Pension gegangen, um niemals wieder einer Arbeit nachzugehen.
Dass er trotzdem noch arbeitete, das lag daran, dass er ein eigenes Haus hatte, das schon alt war und am Gebäude gab es einiges zu restaurieren.
Das Holz muss alle paar Jahre lasiert werden, damit es nicht völlig verwittert und sich in seine Bestandteile auflöst…
Sophia wollte diesen Mann, der ein besonders starker Geist ist und in den sie sich sehr verliebt hatte. Sie wollte mit ihm eine Familie gründen. Doch verliebt hat sie in ihren späteren Sohn getan.
Das bedeutet, dass es sich um einen Diebstahl handelt, der auf diese Weise getätigt worden war.
Seitdem die Eltern Peters verstorben sind, hat er sich verändert. Er wird seinem Vater stets ähnlicher und alles an ihm wird, wie es zuvor bei seinem Vater war.
Das kann nur bedeuten, dass alles, was ihm gehört, nun von jenem Geist übernommen worden ist.
Sophia hat das, was sie sehr liebte mitgenommen, dem Sohn abgenommen, um es im Jenseits zu ihrer Verfügung zu haben.
Sie kränkte sich in Nachhinein auch sehr, hätte ihren Gatten im Krankenhaus besuchen können, um sich von ihm ordentlich zu verabschieden. Das hat sie danach bereut, als sei das eine Sünde, die sie sich selber nicht verzeihen konnte. Sophia hatte nicht einmal geglaubt, er sei krank.
Zu gut ausgesehen hat er jedenfalls – ihrer Meinung nach.
Der Sohn hat sie allerdings auch sehr enttäuscht, da er nicht bei ihr geblieben war, als sie in den letzten Atemzügen war.
Er wollte seine Mutter nicht tot sehen und er hat sie zuvor verlassen. Wie lange sie danach noch lebte, war ihm unbekannt.
Die Nichte hat ihr Versprechen gehalten und blieb bei ihrer Großmutter, bis sie verschieden war.
Sie hatte eine üble Meinung über ihren Onkel. Sophia hatte ebenso keine gute Meinung über ihren Sohn. Er hatte sie auch am Totenbett enttäuscht und deswegen hatte er nichts weiter als das bekommen – die völlige Auflösung drohte nun, denn wer sich selber verliert und eine andere Gestalt kriegt und auch einen anderen Geist, der wurde von einer höheren Macht eingesaugt.
Es war, als sei der Vater doch der Teufel, vielleicht sogar Gott und seine Mutter war eine Göttin, wie ihr Sohn mitgeteilt hatte, als sie danach fragten.
Sophia wollte alles besser machen als es war. Vielleicht ist ihr Traum von den schönen Dingen doch dabei in Erfüllung zu gehen und zur Wahrheit zu werden.
Sie wollte ihre Kinder zu anständigen Menschen machen, die ehrlich und vernünftig vorgehen, sich gut betragen und nichts Böses anstellen.
Sie war mit dem zweiten Gatten unzufrieden, da er sich zu viel traute. Mitunter arbeitete er auch am Sonntag. Er benötigte das Geld, um nicht zu hungern und um die Ausgaben begleichen zu können.
Er war am Anfang seiner Ehe zuversichtlich, da er damals noch mehr verdient hat, als später, nach 73, als die Inflation die Löhne um die Hälfte reduziert hatte.
Er war trotz der schweren Zeit, nach der Operation und den Schmerzen in den Beinen und der Therapie wieder zu Vernunft gekommen. Doch er hat bereits damals einiges vom Sohn abgenommen und ihn dazu beleidigt und seine Leistung stets geschmälert.
Er ging so weit, dass er seine Arbeit kontrollierte. Er tat, als sei nichts in Ordnung, obwohl er nur am Mörtel herumkratzte und die Steine rüttelte, um die Mauer locker und wackelig zu machen.
Er hatte seinen Sohn genötigt, die Arbeit auszuüben, zu erlernen, in der Art eines Mächtigen, der über den Schwachen bestimmt.
Aber er hatte nichts ordentlich beibringen wollen, sondern ihn geärgert und beleidigt.
Später erst hat der Sohn die Kniffe erlernt, aber aus eigener Erkenntnis.
Er hatte sie auch seinem Vater beigebracht, der einige Kniffe aber nie begriffen hat und er hat meistens getan, was sein Sohn ihm nicht gestattete.
Seine Schlauchwaage hatte er verschwinden lassen, vermutlich einer anderen Person geschenkt und dafür gesorgt, dass sein Sohn nicht mehr ordentlich arbeiten konnte.
Ohne Schlauchwaage kann keiner eine waagrechte Fläche schaffen und gerade das hat er wahrscheinlich, mit dem Verschwinden-Lassen der Schlauchwaage, hervorrufen wollen.
Sogar über Sophia hatte er sehr große Macht, die er für sich ausnutzte. Solange sie in ihn verliebt war, hat er nur dafür gesorgt, dass der Sohn darunter zu leiden hatte.
Er tat überlegen und verliebt, sorgte für die Verliebtheit seiner Gattin und sie gab ihm Energie ihres Sohnes, der schwächer wurde.
Er konnte nichts stemmen, nicht einmal fünfzig Kilo schaffte er hoch zu heben und das ist zu wenig. Ein Mann sollte mindestens hundert Kilo stemmen können. Dann schaut er erst wie ein Mann aus.
Am Morgen wirkte der Vater munter und doch brauchte er lange, ehe er soweit war, dass er die Baustelle aufsuchte. Er schien jedes Mal zu überlegen, was er zu tun habe, um nicht aus dem Rhythmus zu fallen.
Er ließ sich mitunter von seinem Sohn, der nichts richtig konnte, auch unsicher machen.
Er vergaß auf der Baustelle, Fenster und Türen einzubauen.
Wenn er einen schlechten Tag hatte und in das Tempo seines Sohnes schwenkte, war er sehr fehlerhaft und dann war er empört und es hieß, sein Sohn sei daran schuld.
Er habe solche Macht über ihn. Wenn er sich in Eile bringen ließ, kam es auch vor, dass er mit dem Fahren Probleme bekam. Beim Fahren schlief er am Abend ein
Wer aber am Moped sitzt und einschläft, der wird sich nicht lange auf den zwei Rädern halten können.
Sophia wollte nie mit seinem Moped fahren und als sie es einmal doch versuchte, war es zu einem Unfall gekommen, bei dem sie sich verletzte.
Das hat sie felsenfest davon überzeugt, dass es für sie das Richtige war, niemals mehr mit einem Moped zu fahren.
Hätte sie den Unfall nicht gehabt, bei dem ein kleiner Bub zu Tode gekommen war, hätte sie noch lange glücklich und zufrieden sein können. Vielleicht wäre sie dann noch am Leben und auch ihr Gatte könnte noch am Leben sein, da sie ihm Hilfe bieten könnte.
Sie hat für Walter Möbel verfrachtet. Damals war sie in einer sehr nervösen Stimmung gewesen, als hätte sie bereits gespürt, dass ihr etwas Schreckliches widerfahren würde. Tatsächlich war ihr ein Bub in den Wagen gelaufen.
Er war scheinbar nicht verletzt, doch als sie ihn hochheben wollte, hat er nicht mehr darauf reagiert.
Tot lag er in ihren Armen und sie war traurig, denn das hatte sie nicht gewollt, trotz ihrer Wut auf alles und auch auf die Welt. Den jüngsten Sohn hasste sie damals, da er nichts taugte und nichts zu tun im Sinn hatte.
Ständig war er im Gasthaus und saß dort, schaute blöde vor sich hin und redete auch Blödsinn, wenn er gefragt wurde.
Sie erholte sich nicht mehr und wenn es gerade einmal passte, sie ihren Sohn in der Reiße hatte, der wieder einmal eine Pause einlegte, aufgrund der Leiden und der Unlust, die er verspürte, die durch die Allergie gegen Staub und auch gegen den Lärm entstanden war, auch wegen der üblen Arbeit, die niemand liebte, denn wer wollte schon mit Steinen und mit Mörtel arbeiten, die zu schwer waren und einen zum Schwitzen brachten und auch noch verdreckten.
Staub und Schweiß vermischten sich zum Gestank, den keiner mochte. Auch durch das Waschen wurde er nicht weggebracht. Auch die Gase, die frei wurden, nachdem viel gegessen und getrunken wurde, stanken erbärmlich.
Sie lagen in der Luft und im Zimmer, wenn am Morgen wiederum alles neuerlich losging, bis zur Vergasung und bis zu Rente, die sehr niedrig ausfiel.
Wem Sophia auch die Schuld an ihrem neuerlichen Unglück geben wollte, es half ihr nicht viel.
Es war hoffnungslos, das Leben und auch der Tod brachten keine Verbesserung ein.
Die Welt konnte den Toten wieder regenerieren und er kam wieder zu sich, um neuerlich zu leben und wiederum zu arbeiten und zu leiden.
Wie es zu jenen Problemen kam, weshalb sie die Aggression hatte, das bleibt ihr Geheimnis.
Sie hatte diese Wut vom Vater geerbt, vor dem sie Angst hatte. Ihr Sohn Peter hatte auch solche Anfälle und er begann dann laut zu schreien, so dass alle mithörten.
Wie weit seine Stimme zu hören war, wusste er nicht, aber die Leute lächelten, wenn sie ihn danach sahen, als wenn sie alles mitgehört hätten.
Zu glauben ist das nicht, da die Leute in ihren Häusern saßen und fernsahen.
Wer nicht bei offenem Fenster im Haus saß, der dürfte diese Schreie nicht vernommen haben.
Auch Sophia konnte recht laut schreien und sie hustete dann nicht, auch hüsteln musste sie nie. Ihr Hals war gesund und ihre Lunge kräftig.
Beim Sohn traf das nicht zu, da der mit der Lunge Probleme hatte. Der Hals war auch entzündet. Schuld daran war das Rauchen. Wenn er nicht damit aufgehört hätte, wäre er längst nicht mehr unter den Lebenden.
Monika war eine passionierte Raucherin und sie war deswegen schwach geworden. Sie konnte nicht mehr ordentlich laufen. Ihr Rücken bereitete ihr großen Schmerz und sie konnte sich nicht mehr ändern.
Ihr schmeckte der Rauch. Als sie geschaffen worden war und auch als Mädchen, hatte ihre Mutter auch geraucht. Walter, ihr Bruder, hatte das Rauchen erst aufgegeben, als es zu spät war.
Er hat dafür aber doch länger gelebt, wenngleich die Medikamente ihm nicht halfen und er gänzlich auf Insulineinnahme verzichtete.
Was auffiel, war der Umstand, dass alle Mitglieder der Familie Peter als den Schuldigen eingestuft haben.
Passierte etwas, hieß es, das war Peter. „Er hat seine Hand im Spiel!“, konnte er mitunter vernehmen, wenn er sich an seine Geschwister und Eltern unbemerkt herangeschlichen hatte.
Es ging nicht ohne ihn schlecht zu machen.
Auffallend war ihre Art zu reden, wenn sie mit Leuten sprach, die nicht zur Familie gehörten.
Eine Frau war vor vielen Jahren oft bei ihr auf Besuch gewesen, nachdem ihr Gatte nach einem Verkehrsunfall umgekommen war.
Er war damals erst vierzig Jahre alt gewesen und sie hatte einige Jahre lang benötigt, um über ihre Trauer hinwegzukommen.
Die Tochter von ihr war sogar zu Sophia gekommen und hat sich dafür entschieden, ihre Tochter zu werden, nachdem ihre Mutter einen Freund hatte.
Ihre Mutter, Erika, hatte es nicht mehr ausgehalten.
Sie war von der alten Art, die sich nicht selbst befriedigen wollte und auch Angst davor hatte. Deshalb hatte sie jenen Mann übernommen, der sehr viel trank und ein Maurer war.
Ihr Gatte war ein Fabrik-Arbeiter gewesen und als er von der Arbeit nach Hause gefahren war, wurde er von einem LKW ausgebremst. Ein Moped-Lenker konnte nicht so schnell abbremsen wie ein Lastkraftwagen.
Jener hatte eine Last geladen, die über den Anhänger hinausragte und durch diese Teile wurde er nahezu geköpft.
Am Abend, als der Unfall geschah, waren Peter und Monika bei ihr auf Besuch gewesen Monika war damals oft bei Adelheid auf Besuch. Sie waren beide in derselben Klasse und beinahe Freundinnen.
Erst nach dem Unfall war alles anders geworden. Da war sie eine Halbwaise und erhielt eine Rente, die allerdings ihre Mutter kassierte.
Aber sie lernte und wurde Schneiderin. Als sie beinahe den Abschluss geschafft hatte, war sie empört über ihre Mutter, die sich jenen Mann zum Freund genommen hatte, der sehr galant und auch freundlich zu ihr war.
Er verputzte das Haus und er hatte auch im Obergeschoß alles ausgebaut, damit genug Platz für alle Familienmitglieder vorhanden war.
Der Sohn, den sie mitgebracht hatte, zog aus, da er sich nicht mit ihren Freunden streiten wollte. Sie hatte sich Katzen zugelegt, die sie versorgte.
Jene schissen aber im Haus, so dass es unerträglich für alle Freunde wurde, die sie noch hatte.
Mit einer anderen Frau bekam Erikas Freund einen Sohn, der Maler wurde, allerdings war er ein Anstreicher und er wurde auch Meister.
Sophia wollte nicht gerade reden, wie mit ihren Kindern und mit ihrem Gatten, sondern sie begann verdreht und laut zu reden, machte es jenen Leuten recht, sagte ihnen alles mundgerecht, damit sie zufrieden wurden.
Sie kamen allerdings oft, als würden sie nie genug kriegen.
Sophia schien sie nach sich süchtig gemacht zu haben.
Wenn sie, was sehr selten vorkam, in ein Lokal ging, um zu feiern, meistens zu Silvester, hatte sie mit der Wirtin gesprochen und redete auf diese eigenartige Weise.
Was sie mit jenen Personen wirklich besprach, war schwer nachzuvollziehen. Für ihren Sohn, der das teilweise mithörte, war es nicht zu begreifen.
Aber die Eltern sprachen halt anders als ihre Kinder. Die Kinder können ihre Eltern nicht wirklich verstehen und die Eltern werden ihre Kinder nicht verstehen.
Das steht auch in der Bibel, die von sehr klugen Männern geschrieben worden ist.
Jene wissen, wie sich die Menschen verändern. So wie die heutige Generation spricht, wird die nächste Generation nicht mehr sprechen wollen.
Nur wenige von den neuen Vokabeln werden in den Wörterbüchern Eingang finden.
Wenn Sophia mit ihrem jüngsten Sohn auf ihre Art zu sprechen begann, konnte er nichts verstehen.
Sie gab es rasch auf, es ihm zu verdeutlichen, denn er wollte es nicht einmal versuchen. Er meinte, er könne damit doch niemanden ansprechen, da heutzutage niemand mehr auf diese Weise sprach.
Die Familienangehörigen waren Jahre lang verfeindet und das war nicht ungefährlich und sehr belastend für alle.
Feindschaften bestanden zwischen Sophia und Monika. Sie stritten oft und zwar ging es zuerst um die Arbeit und Ausbildung und danach um Sophie.
Monika hatte das Richtige getan, war klug und hätte die Fähigkeit besessen, Medizin zu studieren.
Sie hat meistens auf Peter aufgepasst, solange er nicht dazu in der Lage war sich zu bewegen.
Sie hatte ihm auch das Leben gerettet, als Sophia ihn einen Hang hinunterrollen ließ, samt Kinderwagen. Ein Wagen kam heran, der ihn gezielt erfasst hätte.
Es handelte sich um einen schwarzen und relativ großen Wagen.
Monika war nicht eingeweiht gewesen, sonst hätte sie sich damals sicher nicht eingemischt.
Außerdem war sie doch die Schwester, die den Bruder nicht unbedingt umbringen wollte, der ihr nichts Böses getan hatte.
Sophia hatte genug von dem Buben, der ihr nicht sonderlich gefiel.
Sie hatte auch schon wieder ein Töchterchen dazu bekommen und sie wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sie noch mehr Kinder hatte.
Was sollte sie mit einem behinderten Buben anfangen, der nur Kosten verursachte und niemals Vernünftiges verrichten konnte.
Ihr wurde das auch eingeredet und sie meinte es genau zu wissen, dass sein Gebrechen nicht mehr in Ordnung käme.
Kinder sind aber flexibel und können Gebrechen umgehen und auch umarbeiten.
Der Leib ist noch jung und auch das Hirn ist nicht ausgewachsen.
Wer solche Verletzungen im Alter davon trug, der war verloren. Beim Kind bestand aber noch Hoffnung auf Besserung des Gebrechens, auch wenn es keine echte Heilung mehr gibt.
Zwischen Waltraud und Sophia und auch zwischen Silvia und Sophia gab es mitunter Streit.
Sie mochte es nicht, wenn die Kinder anderes taten als sie ihnen zutraute
und sie verhielt sich ähnlich wie ihr Vater sich einst ihr gegenüber verhalten hatte. Sie bestimmte über die Geschicke ihrer Kinder.
Bei Peter hatte sie samt ihrem Gatten bestimmt, was er zu tun habe.
Er war nicht zur Arbeit bereit und mochte auch keine, so wenig wie er lernen wollte, denn er konnte weder lernen noch arbeiten, da er zu schwächlich und zu blöde und zu wenig belastbar dafür war.
Wenn sie ein wenig Geduld mit ihm gehabt und Verständnis aufgebracht hätten, wäre alles besser verlaufen.
Nach ein, zwei Jahren zu Hause, in Ruhe und Frieden, hätte er eine Arbeit ausführen können.
Er wäre möglicherweise wie sein Vater zum Hilfsarbeiter und vielleicht auch noch zum Facharbeiter geworden.
Doch die Zeiten waren für Arbeiter nicht rosig gewesen. Die meisten Gebäude waren längst wieder restauriert.
Die Bürger hatten keine Lust zu viele Häuser zu bauen, denn sie wollten die Mieten wieder erhöhen und die Arbeiter sollten die Hälfte ihres Lohnes für die Miete verbrauchen.
Soweit ist es längst gekommen. Arbeit gibt es für einige Bürger nicht mehr.
Jene kriegen einen Notstand bezahlt oder sie werden obdachlos und lungern nur noch auf der Straße herum.
Doch auch die Sandler haben es besser als jene, die zu Hause sind und nichts kriegen, die auch keine Arbeit haben und nicht eingestellt werden.
Jene kriegen etwa so viel Geld Mindestrentner.
Jene werden noch immer nicht in Ruhe gelassen. Die Bediensteten wollen von jenen, dass sie umsonst Arbeit verrichten.
Doch jene, die viel Pension kassieren, werden nicht schikaniert…
Zum Druck durch die Eltern hatte er auch noch Ärger mit seiner Freundin, die ihm Böses antun wollte.
Sie war drauf und dran, ihn vor aller Welt schlecht zu machen und zum Kriminellen zu erklären und schreckte vor nichts zurück.
Somit schloss sich der Kreis nach und nach. Bei Sophia konnten die Bürger nichts mehr machen. Sie war alt und hatte eine Familie am Hals. Verdienen ließen sie sie nichts, denn was sie auch unternommen hatte, wurde ihr zerstört.
Nun hatten sie den Sohn von ihr dran genommen und ihn beschuldigten sie, wann immer es Schwierigkeiten gab, um ihn als Sündenbock zu nutzen.
Das war ihr Spaß am Leben, jenen Menschen, den sie auserkoren hatten, anzuschwärzen und sein Leben zu ruinieren.
Das konnten sie sehr gut, denn auf gute Ideen und auf ordentliche Arbeit konnten sie nicht zurückgreifen, auch wenn sie es versuchten.
Sie waren zwar gute Schüler und galten als Vorbilder, aber sie waren nur schlechte Vorbilder. Die jungen Leute, Schüler und Teenager konnten deswegen nur übel werden und agierten wie die Bediensteten.
Sophia war nicht nur von ihren Kindern sehr enttäuscht, sondern von allen, da sie ihren Führer verraten hatten. Jener wurde von allen Leuten schlechtgemacht.
Auch seine Kunst und seine Musik wurde von den Bürgern herabgewürdigt. Aber niemand konnte so schön wie er pfeifen.
Sein Pfeifen drang tief ins Herz hinein und berührte auch die Seele. Es machte aus dem Bösen einen Guten und aus Kranken wurden Gesunde.
Die Musik von damals, als sie ihre schöne Zeit gehabt hatte und noch jung und stark war, war viel schöner als die neue Musik. Auch die österreichische und die deutsche Musik war nicht mehr das, was sie zuvor gewesen war.
Die Texte waren besser, drangen tiefer ins Herz und besserten die Menschen.
Auch getanzt werden konnte nach jener Musik wesentlich besser, meinte sie.
Die schönen Zeiten werden niemals einkehren, wusste sie genau, die einst versprochen worden waren.
Sie hatte davon geträumt und sie gesehen und doch hatte sie sie nicht fassen können.
Was sie erfahren hatte, war nicht so schlecht, dass sie enttäuscht sein musste.
Ihre Kinder tanzten nicht nach ihrer Pfeife, das musste sie auch bei ihrem Sohn einsehen.
Sie hatte es sehr gut mit ihren Kindern gemeint und jene waren nicht übel dran, die sich zu den Bediensteten gesellt hatten.
Aber noch ist nicht das letzte Wort gesprochen worden.
Wer weiß, ob Sophia nicht noch irgendwo und irgendwie herumgeistert.
Sie könnte hier sein und sich in die schriftlichen Arbeiten einmischen, jene genau analysieren und könnte sehr unzufrieden damit sein. Doch noch ist nichts fertig, Vielleicht wird das niemals gefertigt und auch niemand zum Lesen kriegen.
Was sollte besser dran sein, wenn es doch noch von jemanden gelesen werden sollte?
Wenn der Schreibende nicht zufrieden damit ist, wird auch der Leser unzufrieden damit sein und alle Leser könnten es zerreißen und verreißen, so wie sie schon vor langer Zeit Sophia und ihre Kinder kritisiert haben.
Dass sie eine Ärztin war, konnte nur der wissen, der von ihr verarztet worden war.
Sie hatte die Fähigkeit, Patienten zu kurieren, mit ihrer Kunst wieder genesen zu lassen. Es ging nicht um das Medikament, denn sie hatte selten eines verschrieben, sondern um ihr Können, das tief und fundiert war.
Es war Magie, die sie dabei verströmen ließ und schon spürte einer, dass alles wieder in Ordnung kommen würde.
Sie war eine andere Ärztin als alle anderen, die Patienten kennen gelernt habenen,
brauchte kein Medikament und auch kein Messer. Sie schaute den Kranken an und er wurde wieder gesund.
Doch als ihre Kunst doch nicht bei allen fruchtete, wurde sie unsicher und begann daran zu zweifeln heilen und helfen zu können. Sie war auch verzweifelt, nachdem sie die Matura nicht geschafft hatte und sie von ihren Feinden verhöhnt und beleidigt worden war.
Was einen wundern kann, ist die Tatsache, dass sie sich von ihren Kollegen umbringen lassen hat.
Wieso sollte sie sich sonst die Medikamente verschreiben lassen haben, die sie schwächten und Leiden verursachten.
Die Salztabletten haben ihr Leben drastisch verkürzt, denn wer solche Tabletten schluckt, der lebt nur ein Jahr lang – nimmt er diese Tabletten durchgehend, alle Tage.
Sie hat diese Tabletten brav geschluckt und gemeint, sie würden ihr helfen.
Besser war aber nichts geworden. Statt genug Kalium zu schlucken, hat sie es vermieden auch nur eine Banane zu essen.
Sie wollte nichts dergleichen tun und sagte zu den Fragenden, dass es sie umbringen würde, wenn sie diese Zusätze einnehmen würde.
Das ist allerdings nicht wahr, denn wer solche Spurenelemente schluckt, der hat keine Krämpfe und dessen Blut ist dünn genug, um die wichtigen Funktionen des Blutes zu erhalten.
Es wäre auch nie zu Thrombosen und auch zu keinem Hirninfarkt gekommen und sie hätte noch lange gehen können, ohne deswegen zu leiden.
Als sie das letzte Mal spazieren gehen wollte, gelang es nur mit üblen Beschwerden. Sie musste alle paar Schritte anhalten, um den Krampf zu überwinden.
Wahrscheinlich hat sie sich geschämt und sie wollte sich selbst für ihre Schwäche bestrafen. Aber sie hatte keinen Grund dafür, da sie nichts falsch gemacht hatte.
Wenn sie mit den Nachbarinnen sprach, wollten jene ausgerechnet von ihrem Sohn Peter wissen, ob nun etwas besser sei, nachdem seine Mutter litt und nicht mehr so recht konnte.
Doch das war ihm zu hoch gegriffen und wenn er es genauer wissen wollte, konnte nichts klargestellt werden.
Aber auf solche üblen Fragen war es unklug eine Antwort zu geben. Wenn sie sich nicht ordentlich ausdrücken konnten, dann sollten sie besser keine Fragen stellen, wurde auf unvollständige Fragen geantwortet.
Die Nachbarn, die etwa zur selben Zeit geheiratet hatten, lebten noch, als Sophia und Peter verstorben waren.
Sie lachten noch und die Pflegerinnen waren vergnügt. Im Sommer konnten sie beobachtet werden, wenn sie sich in ihrer Pause auf den Balkon zu setzen pflegten, um sich zu sonnen und ein wenig zu ruhen.
Alles schien in bester Ordnung zu sein. Die Töchter hatten keine Zeit dafür, ihre Eltern zu pflegen.
Sie gaben das Geld lieber aus, um die Pflegerinnen zu bezahlen.
Als die Nachbarn aber in ein Altersheim umsiedelten, waren sie nicht mehr lange so guter Dinge.
Sie litten nur noch und nach einem halben Jahr, waren beide bereits bei den Ahnen und nicht weit entfernt von Sophia und Peter zur ewigen Ruhe gebracht worden.
Ihre Verabschiedung war sehr schön und wirkte prunkvoll. In die Nähe des verstorbenen Paares wollte Peter nicht einmal, der ein schlechtes Gewissen hatte und meinte, er sei schuld an deren Tod, da er sehr eifersüchtig auf diese Leute war. Jene waren schon zu lange am Leben, meinte er und da sie auch schon so lange verheiratet waren wie seine Eltern, sollten sie auch zur selben Zeit sterben.
Er hatte sich nicht geschämt, aber er war ein wenig melancholisch geworden, als rasch einige seiner Verwandten – die Eltern, Neffen, Bruder, Schwester und Tanten, Onkel und andere Bekannte, auch Schwager und Schwägerinnen verstarben.
Er wollte nicht, dass einer seiner Verwandten starb. Seiner Meinung nach sollten jene ewig leben und jung und gesund bleiben.
Leider konnte er dieses Problem niemals lösen. Wie sehr er auch nach einer solchen suchte, er war selbst nicht besser als seine verstorbenen Verwandten dran.
Ihm war klargeworden, dass es für ihn auch keine Rettung gab, auch dann nicht, wenn er sich von jenen Häschern fertigmachen lassen hätte und für seine Verwandten wäre auch nichts besser verlaufen, denn jene sind nicht in der Lage ein Leben zu verschonen und sie können Kranke auch nicht heilen. Greise können sie auch nicht mehr jung machen.
Die Mönche waren stets mit den Bediensteten gemeinsam agierend. Wenn den einen etwas nicht passte, machten die anderen dabei mit. Sie halfen sich gegenseitig, um reinen Tisch zu machen.
Auch mit Sophia haben sie dieses Spiel gespielt, wollten sie fertigmachen, auf Geheiß der Bediensteten und hatten Pech, als Johann ihr half und ihren Traum wahrgemacht hatte.
Die Bediensteten wären niemals wieder auf die Idee gekommen, sie so übel zu behandeln, wenn der Krieg nicht verloren gegangen wäre. Als sie den Krieg endgültig verloren wussten, hatten sie wieder die Chance gehabt, sich gegen Sophia zu wenden und ihr Glück zu zerstören.
Nicht nur der eine Bedienstete war gegen Sophia, sondern alle.
Ihre Kinder hatten ähnliche Probleme wie sie: ein verbogenes Rückgrat. Sie litten unter Beschwerden, an einer Schwächung der Ausdauer, die nicht behoben werden konnte.
Das Vorhaben der Bürger war noch nicht wirklich vollkommen gewesen, deshalb waren sie weitergegangen, hatten den wehrlosen Buben missbraucht, indem sie seine Hände gepackt hatten und ihr böses Werk vollzogen.
Sie hatten nur vergessen, dass ein kleiner Bub beide Hände braucht, um etwas zu heben und zu bewegen.
Mit einer Hand konnte der Bub den Hammer nicht einmal halten.
Deswegen war es sogar nötig gewesen, dass er den Hammer noch einmal in die Hände nahm und damit zuschlug.
Dass die Tochter des alten Bauern nicht einschritt, dem Buben den Hammer nicht aus der Hand riss, fiel auch niemanden auf.
Sophia war auf den üblen Dreh hereingefallen und noch unglücklicher geworden, hatte auch Angst vor ihrem Sohn, der sich eine Bosheit dieser üblen Qualität einfallen lassen hatte. Aber als er einmal mit den Eltern darüber geredet hatte, hieß es nur, es sei viel zu spät und sie könnten nichts mehr unternehmen.
Doch weshalb wollten die Staatsanwälte nichts wissen und weswegen wollten die Juristen nicht alles genau bearbeiten, wie es sich gehört?
Alles war von Beginn an eine Farce gewesen und die Kinder des Bauern waren auf das Erbe und auf Reichtum erpicht.
Sie wollten das Glück ihres Vaters zerstören und sie sorgten für seinen endgültigen Abgang.
Die Kinder des reichen Bauern, der auch einen hohen Dienst beim Gemeindeamt inne – und der eine Bank gegründet hatte und seinen Schotter gut verkaufte, wollten auf nichts verzichten.
Wenn er nicht verstorben wäre, hätten sie alles verloren und sich eine andere Bleibe auch noch suchen müssen.
Der Bub war ihr Glück gewesen. Die Bediensteten und die Gendarmen agierten stets gemeinsam. Daran hat sich nichts geändert. Nach wie vor wollen jene alles nach diesem Schema ablaufen lassen.
Wer nicht zu ihnen gehörte war arm dran, der hatte auch nichts zu melden und er wurde nicht nur vergiftet und geschwächt, sondern der hatte auch nie im Leben einen anständigen Job.
Keiner konnte sich dagegen wenden und keiner hatte eine Chance sich durchzusetzen, denn alleine kam er nicht gegen die Gesellschaft an, die sich gegen ihn verschworen hatte.
Auch als Sophia bereits alt und krank war, nicht einmal mehr ordentlich laufen konnte, wurden die Bediensteten nach wie vor unverschämt und sie drohten ihr, meinten, alles sei Lüge. Sie habe nie irgendwas geschafft und ihre Tätigkeit als Ärztin wurde im Nachhinein übel und hinterhältig angeschwärzt.
Sie hatte nur Gutes geleistet. Dafür wurde sie von den Bürgern zusätzlich angefeindet und als sie ihren jüngsten Sohn auch noch in Ordnung brachte, nachdem er im Koma war und das auf ihre eigenen Kosten gemacht hatte, kamen immer noch Leute daher, die ihr das als Nachteil anrechneten.
Wenn sie ihr Kind unterstützte und auch nachher unterstützte sie den Sohn oft, der von Häschern, die für das Übel zuständig waren, die von Bediensteten und Mönchen dazu beauftragt worden waren, verfolgt worden war.
Er kam auch noch ins Krankenhaus, als er nicht versichert war, nachdem er von jenen Häschern geschändet und beinahe umgebracht worden war und die Eltern bezahlten die entstandenen Kosten, als sei ihr Sohn an den Schändungen und daraus resultierenden schweren Verletzungen jener Schwachsinnigen und Kriminellen schuld.
Stets gab es Ärger mit Beamten, die sich überlegener dünken, als sie sind.
Auch mehr davon gab es im Laufe der Jahre. Vor einigen Jahrzehnten gab es an die zehn Bedienstete im Gemeindeamt und inzwischen sind es an die fünfzig Personen, die nichts mehr leisten.
Die Wirtschaft ist nicht gewachsen. Die Bauwirtschaft ist sehr schwächlich und die Industrie ist nahezu ausgewandert.
Die wenigen Betriebe, die es noch gibt, stehen schon kurz vor der Pleite.
Die Schuld daran kriegen die Behinderten und auch Versehrte. Die Ärzte haben wenig zu tun, deshalb wollen sie jene Fälle, die einen oder mehrere schwere Hiebe verpasst bekommen haben, ausnehmen.
Jene werden stets aufs Neue gefragt, denn sie haben durch ihren Hirnschaden die Gabe auf solche Fragen, die nicht beantwortet werden können, Antworten zu geben, die als Ideen eingestuft werden.
Aber eine Idee gehört erst einmal ausgearbeitet und in der Folge muss sie abgesichert werden, damit es nicht zu einem Verlustgeschäft kommt.
In diesem Land sind die Bürger sehr geizig und auch sadistisch.
Wer nichts hat, der wird nicht nur ausgegrenzt, sondern der hat auch noch das Wenige, das er sich erspart abzuliefern.
In einem Land, in dem es wenig Arbeit gibt, wird es nicht mehr Bevölkerung geben. Deswegen gibt es nur offiziell mehr Kärntner. In Wahrheit gibt es stets weniger davon, da einige auswandern und die Frauen weniger Kinder gebären.
Das war zur Zeit Sophias bereits der Fall gewesen. Sie hatte diese Änderungen erfasst und noch dagegen gesteuert, wie ihre Mutter und einige Bürger, mit denen sie Kontakt pflegte. Sie war gegen jene Änderungen, die nur aufgrund der Bediensteten-Mentalität zustande kam.
Wo einst einige Lokale gefüllt waren, mit Gästen und vielen jungen Leuten, dort ist nun kein Lokal mehr zu finden und die wenigen Lokale, die es noch gibt, schließen bald auch noch. Die Bürger haben erkannt, dass sie nur vergiftet und vergast werden, wenn sie sich dort aufhalten und mittun.
Wer sich verweigert wird nicht lange als Gast anerkannt, denn dort finden Säufer Platz, die sich in den Konkurs und ins Grab saufen und rauchen.
Dort wird auch geschlemmt, bis die Nieren und die Leber versagen.
Alle Organe werden vergiftet, nicht nur Lunge und Leber, Nieren und Magen. Die Sinne werden durch diese Gifte gestört. Wer alle Tage und Nächte unterwegs ist, der ist verloren und lebt nicht lange.
Sophia hat deswegen ihrem Gatten gehorcht, der meinte, das sei nicht gesund, was sie tat. Er hatte nichts dagegen, wenn sie Bier trank, denn das tat er auch.
Leider wollte sie das nicht tun und das war sicher kein Vorteil für die Ehe.
Für ihre Kinder war das ein Vorteil, da sie länger am Leben war.
Mit ihren geschwächten Nieren hätte sie kein hohes Alter erlangt, würde sie mit ihrem Mann mithalten, der alle Tage einige Liter Bier trank und noch durstig zu sein schien.
Die paar Zigaretten, die Sophia rauchte, hätten ihr nicht geschadet. Peter, ihr Mann war nur neidisch und wollte Ausgaben verringern.
Die Kinder mussten schon bei Tageslicht ins Bett. Er wollte sie so selten wie möglich zu Gesicht bekommen, als wäre er es leid, ihr Geschrei auch noch ertragen zu müssen.
Überall erzählte er von seiner bösen Frau, die nie zufrieden mit ihm war und sehr sauer auf ihn reagierte.
Doch er ging nie ins Detail, als könnte er nicht korrekt über alle Probleme reden, die er selber hervorrief.
Hätte er nicht Überstunden gemacht, wäre er am Abend und nicht in der Nacht nach Hause gekommen, gäbe es keinen Grund für Sophia sich über ihn aufzuregen. Er war aber wegen seinem lauten Schnarchen von allen Kindern zum Bösen erklärt worden. Es hörte sich wie höllische Musik an.
Dabei ist das Schnarchen nicht einmal anstrengend. Einer hat morgens nur einen trockenen Hals und der vergeht relativ rasch, denn wer ein paarmal schluckt oder etwas trinkt, ist den trockenen Hals los. Das Zäpfchen vibriert beim Atmen und das erzeugt jenen Ton, der als Schnarchen gilt.
Sophia hatte einen Horror vom Schnarchen. Einige Jahre lang hat sie es ertragen und ihn nur ein wenig geschubst, wenn er lauter zu schnarchen begann. Dann aber war sie mit ihren Nerven am Ende und davon erholt hat sie sich nicht mehr.
Kaum war ihr Gatte tot, ging ihr dieses Schnarchen auch noch ab und sie fiel in eine tiefe Depression, wollte nicht mehr leben und sie ließ sich davon nicht einmal mehr kurieren.
Dass sie zum Arzt sagte, er soll ihr eine Spritze verpassen, das hat ihr sogleich wieder leidgetan und diese Spritze war es, die sie so schnell hinweggerafft hat.
Von jenem Tag an verfiel sie innerhalb von drei Monaten. Wahrscheinlich wäre sie auch noch über die einhundert Jahre gekommen.
Sie hätte genug Geld kassiert und wäre glücklich geworden, denn keiner hätte sich mehr in ihre Angelegenheit eingemischt und keiner hätte ihr noch Vorhaltungen gemacht.
Ihre Kinder hätten nichts dagegen, wenn sie ihre Haut eingeschmiert hätte und wenn sie ihre Lippen geschminkt hätte, wäre das niemanden aufgefallen und geärgert hätte sich auch keiner darüber.
Wenn sie alle Tage eine oder mehrere Bananen gegessen hätte oder wenn sie ein wenig mehr vom Kalium eingenommen hätte, könnte sie sogar laufen und springen. An Rennen hätte sie auch teilnehmen können und sie hätte alle Rennen in ihrer Altersklasse gewonnen.
Manchmal hatten sie sich noch getroffen, in den letzten Jahren, sie und ihre lieben Mädchen, die nicht mehr bei Sophia wohnten.
Sie setzten sich zusammen und redeten über ihre Probleme, wie alles besser laufen könnte und weshalb nichts so lief, wie sie es gerne hätten.
Sie sangen und sie tranken Kaffee. Einige rauchten dabei, als sei das eine kultische Handlung, die zu verrichten war, um den Frieden auf Erden zu erhalten.
Seitdem eine der Schwestern damit aufgehört hat, ist es sehr kriegerisch auf Erden geworden.
Die Kriege werden nicht mehr beendet, wenn sie nicht bald wieder zu rauchen beginnt.
Die Schwester denkt aber nicht mehr daran, mit dem Rauchen zu beginnen.
Wenn auch noch die andere Schwester nicht mehr raucht, wird es viel schlimmer als jemals zuvor auf Erden.
Wahrscheinlich wird es dann auch noch einen Weltkrieg geben, den kein einziger Mensch überstehen wird.
Als Sophia mit dem Rauchen aufgehört hatte, gab es sogleich einen Krieg. Es handelte sich um den Korea-Krieg, der aber nicht lange dauerte. In der Folge gab es aber trotzdem oft Kriege und Streit gab es überall, auch den Kalten Krieg. Sie hätte niemals mit dem Rauchen aufhören sollen, dann wäre es hier friedlich geblieben.
Als sie mit dem Schminken aufgehört hatte, da wurde es dunkler auf Erden. Kälte kam auf und Nebel gab es vermehrt.
Das hat sich wieder leicht verbessert und noch besser würde es werden, wenn ihre Kinder sich vermehrt schön und fein machten.
Aber nur noch zwei Mädchen Sophias befassen sich mit der Schönheit. Die anderen Mädchen wollen nicht mehr so recht mittun und deswegen werden das Wetter und auch die Welt hässlicher.
Das ist doch nicht nötig, dass solches passiert und alles vernachlässigt wird, was wichtig und richtig ist. Wer die Haut nicht ordentlich pflegt ist arm dran, denn der wird unansehnlich.
Das kann jeder Mensch an sich selber erkennen, wenn er die Haut nicht pflegt und ordentlich einölt.
Sie wird knittrig und schuppt sich und sie kriegt ein ungesundes Aussehen.
Sophia war immer sehr ordentlich angezogen, wenn sie ihr Haus verließ und ihre schönen Kleider und schönen Sachen wurden sehr gut verkauft, so gepflegt und sauber waren sie.
Auch ihre Schuhe wurden verkauft.
Sophia war dermaßen enttäuscht von den Bediensteten und ihren Akten gegen sie, dass sie nicht einmal mehr über diese Erlebnisse redete. Begann sie damit, kam ihr das Herz hoch und es drohte aus ihr heraus zu springen.
Wahrscheinlich wäre es völlig egal gewesen, was sie unternommen hätte, denn die Bediensteten wollte sie ärgern und kränken.
Ihr Verhalten gegen Sofia war Kränkung und Beleidigung.
Wahrscheinlich kam das von ihrem Vater her, der sie auf dieselbe Art behandelt hat.
Sie konnte dieses Vorgehen nicht verkraften. Für sie war das sehr verärgernd. Wütend hat es sie gemacht, wenn sie beleidigt wurde.
Deswegen konnte sie auch ihre Dokumente nicht ordentlich verwahren und einordnen. Sie war nicht lange bei der Post gewesen, doch das hatte ihr gereicht und sie wollte nie wieder damit zu tun haben.
Sie hat alles nur noch in eine große Kiste getan und dort haben es die Mitglieder der Familie herausgenommen und zerrissen, versteckt, an sich genommen und anderen Unfug damit getrieben.
Zwischendurch kamen Leute herbei, wollten sich wichtigmachen und sich über jenen Jungen aufregen, der sich nicht mit ihnen abgeben mochte, wenn sie ihn abzuschleppen versuchten.
Zuerst hieß es aber, er wäre nicht gut genug und müsse ordentlich agieren und lernen, um das alles tun zu können, was er zu tun habe.
Sie sprach auf dieselbe Weise wie jene Männer und dann mochte er seine Mutter nicht mehr. Er ging weg und hatte den Eindruck, sie wollten ihn verärgern.
Er hatte keine Absicht und lernen mochte er nie, denn das war völlig zwecklos.
Lernte er etwas, verdrehte er alles erst recht. Wenn er nichts lernte, war das halb so schlimm, denn wer ein leeres Hirn hat, der kann nichts verwechseln und auch nichts verdrehen.
Einmal nahmen sie ihm ein Buch weg, das er am Dachboden fand. Die Mutter meinte, er dürfe darin nicht lesen und er könne das alles auch nicht verstehen.
Der Mann aber nahm es an sich und sagte, das dürfe nie wieder passieren und ein Junge wie jener, sollte überhaupt erst einmal lernen sich ordentlich zu benehmen.
Was jene Personen aber damit meinten, das wollten sie nicht einmal erklären und sie konnten das auch nicht, denn sie meinten damit Perverses.
Anderes als Perversität konnten jene mit Benehmen ja doch nicht gemeint haben.
Mit Menschen dieser Sorte wollte der Junge aber nichts zu tun haben, da jene Schwachsinn trieben und ihn bereits oft geärgert und beleidigt hatten.
Was jene getan hatten, das wollte er niemals wieder über sich ergehen lassen.
Freiwillig wollte er niemals mit jenen Menschen zusammen sein. Sah er sie, begann er schneller zu laufen und wenn sie zu rufen begannen, hörte er nichts. Anhalten durfte er nicht, dann hätten sie ihn sogleich abgeschleppt.
Das war ihr Anliegen, ihn abzuschleppen und ihn zu schänden. Das war ihre Freude und ihr Spaß und den wollte er sich nicht gefallen lassen – niemals.
Er hatte scheinbar ihre Stelle übernommen und sie hatte dafür eine Erleichterung erfahren, die sie genoss, die ihr aber nicht behagte.
So ist es nun einmal im Leben, wenn jemand eine Behandlung gewohnt ist, dann geht sie ihm ab, sobald sie abgebrochen wird.
Sie kam Jahre vor ihrem Schlaganfall ins Krankenhaus, als sie sich an einer Schlagader verletzt hatte. Der Arzt hat sie ins Krankenhaus geschickt.
Als ihr Sohn sie besucht hatte, wollte sie nicht einmal mit ihm reden. Er hatte sie scheinbar beleidigt und sie hatte sich im Nachhinein geniert.
Es war ihr Unbeabsichtigt passiert und der Arzt hat gemeint, sie habe sich umbringen wollen…
Ihr Sohn soll die Schuld an der Verletzung gehabt haben. Er hat sie abgelenkt und auch gestoßen – ohne es zu bemerken, als er in den Raum eintreten wollte, in dem sie sich aufgehalten hat.
Sie regte sich sehr über ihren Sohn auf, der alles ablehnte, was ihm angeboten wurde.
Aber er hatte gute Gründe, alles abzulehnen, da er genau wusste, was gespielt wurde und dabei wollte er nicht mitmachen.
Sophia hatte auch nicht mitgemacht und er war ähnlich wie sie.
Wie sie benahm er sich und er war ähnlich eingestellt, wie sie.
Er hasste alle, was sie auch taten. Niemals würde sich das ändern, auch nicht in unzähligen Jahren.
Wenn die Perversen ihn nicht endlich in Ruhe ließen, würde er sie nicht ungeschoren davonkommen lassen.
Sie ließen sich freilich nicht mehr bei ihm blicken, nachdem sie ihm alles zerstört hatten. Er war nicht mehr so schön und auch nicht so schlank wie einst. Aber das war ihm egal und recht, da er alt und nicht an Sex interessiert war.
Unfug trieben die Perversen mit ihm auch, wie schon mit Sophia, die nie etwas dagegen unternommen hat und als ihr Sohn sie fragte, wieso sie sich alles von jenen gefallen ließ, sogar das vergiftete Fleisch aß, da meinte sie, dass sie sonst auf eine andere Weise umgebracht würde.
Doch auch das nahm er ihr nicht ab, da er wusste, dass sie das nicht einmal bemerken wollte. Sie verschloss sich vor diesen Angriffen, als gäbe es sie nicht.
Peter, ihr Gatte war nicht zufrieden damit, dass sie ihm dieses Zeug vorsetzte. Er regte sich auf, dass es ihm nicht schmeckte und sie sollte wieder anständig für ihn kochen.
Er hatte noch nicht bemerkt, dass seine Gattin nicht mehr konnte, sich sehr schwer bewegte und sie schmeckte auch nichts mehr, was an jenen Mitteln lag, die sie täglich eingenommen hatte.
Vielleicht hat sie das alles auch aus Absicht gemacht, da sie sehr beleidigt auf ihren Gatten war, der sie beleidigte und einen Teil der Pension persönlich kassieren wollte.
Er hatte seine Ersparnisse zuvor seinen Töchtern und Geschwistern zur Verfügung gestellt und auch seiner Enkelin, die in seinem Haus gewohnt hatte zahlte er die nötigen Beträge, damit sie in Konkurs gehen konnte.
Er hatte das getan, ohne seine Gattin zu fragen und als sie darauf zu sprechen kamen, meinte er, sie habe es auch nicht anders gemacht, als sie das Haus gekauft hatte, das immer noch Kosten verursachte und nichts eintrug.
Die Mädchen erwiesen sich als sehr brav und der Sohn war halt nichts wert, meinte sie. Sie war von den Söhnen sehr enttäuscht. Jene verloren und versagten, meinte sie. Doch sie wollte nicht einsehen, auch einen Teil der Schuld zu tragen.
Immerhin hatte sie ihren Buben anderen überlassen und wer das macht ist selber schuld, da es deswegen zu Problemen kommen kann.
Meistens kommt es zu Problemen, wenn eine Mutter ihr Kind aus den Augen verliert und es anderen Personen überlässt.
Dass sie mit Männern und auch mit den eigenen Söhnen nicht so recht konnte und mochte, das war ihr auch klar. Das war nicht schlimm, denn sie hatte sie am Leben gelassen und auch ihr Leben bewahrt, wenn es bedroht war.
Ihr ist nichts vorzuwerfen, da sie alles getan hat, wie sie es einst erlernte und sie hat es sogar besser zu machen versucht und es ist ihr gelungen. Dass sie ein guter Mensch war, das lässt sich auch nicht bestreiten. Sie hat auch am Ende nichts getan, wessen sie sich zu schämen hätte. Nicht einmal ihren Humor hatte sie verloren. Was sie noch in den letzten Tagen vor ihrem Verscheiden gesagt hatte, das war übermenschlich.
Wenn sie unterwegs war, wirkte Sophia arrogant. Vor allem, wenn sie mit dem zweiten Sohn unterwegs war, der schon einige Jahre vor Sophia verstorben war, wirkten beide überglücklich und dieses Benehmen war es, das beiden geschadet hatte. Auch mit dem zweiten Gatten gab es zwischendurch dieses Verhalten, wenn sie unterwegs waren, tanzten, spazierten und einkauften.
Doch das war sehr selten zu erkennen und anders als mit Walter.
Wenn sie mit Peter zusammen war, hatte sie ein anderes Verhalten, das aber auch eigenartig und fremd war.
Ob es mehr als die Beziehung von Mutter und Kind war, ist nicht zu erraten.
Sie hatten sich gern und waren zusammengeschweißt worden. Die Kindheit Peters war recht turbulent verlaufen, durch die Verhandlungen und auch durch jene Zwischenfälle, Unfälle und die Angriffe, die von Seiten der Mitmenschen erfolgten, die sich über diesen Fall aufregten, auch noch Jahre später.
Einige Leute wollen immer noch ihre Wut auf Peter und auf Sophia ausleben. Sie beschuldigen wild und wissen nichts. Alle haben ihr Fett gekriegt und auch ihr Leiden müssen sie selber ertragen. Sobald jemand Unschuldige zu Sündenböcken erklären, muss jener alles selber auslöffeln.
Die Verwandten mochten Sophia, auch wenn sie meinten, sie habe es übertrieben, als sie jung war und als jener Unfall geschah, der den Politiker frühzeitig erlöst hat.
Dieser Vorfall hat sie sehr getroffen und auch der Unfall, als sie erst fünfzig Jahre alt gewesen war, hat sie zurückgeworfen und geschwächt. Nie hat sie sich vom Schock erholt und sie hat die harte Strafe freiwillig angenommen.
Sie hätte bei der Verhandlung auch noch ein Getränk einnehmen sollen – zur Sühne – doch das hat Walter für sie getrunken und er meinte, er sei daran schuld, da sie für ihn Sachen transportiert habe.
Sophia hatte es irgendwie gespürt, dass etwas passieren würde.
Wenn sie gewusst hätte, was geschehen wird, hätte sie die Sachen nicht transportiert.
Dieser Transport hat ihr einiges gekostet – von der Strafe abgesehen.
Sie hatte aber keine Schuld daran, denn der Bub war ihr ins Auto gelaufen und sie hatte keine Chance gehabt, das zu verhindern.
Wenn jemand so schnell ins Auto lief, konnte auch in einer Ortschaft nicht mehr schnell genug gebremst werden.
Ein Kind ist klein und schwächlich und überlebt einen leichten Zusammenstoß nicht, wenn es mit dem Schädel gegen den Wagen rennt.
Damals waren die Stoßstangen noch sehr hart. Wer von einer erfasst wurde, der trug schwere Verletzungen davon.
Unglücklich und melancholisch war sie schon lange. Sie war nicht sicher, ob sie überhaupt noch heiraten sollte, nachdem ihr Übles widerfahren war.
Hätte sie darauf verzichtet, wäre es ihr vielleicht besser ergangen und sie hätte sich nicht über ihren zweiten Gatten ärgern müssen.
Sie war zu nüchtern für ihn und er konnte auch nüchtern nicht anders, nachdem er schwere Schädelverletzungen erlitten hatte.
Beide schimpften übereinander und miteinander, was ihre Freude am Leben verringerte und ihr Leben verkürzte.
Es ist viel klüger, wenn sich die Menschen lieben und ehren und einander verzeihen können.
Vertrauen müssen sie einander auch können. Wenn das fehlt, ist das gemeinsame Leben nichts mehr wert und es zieht beide ins Verderbens.
Wer Sophia eine Schuld an ihrem Unglück gibt, der hat keine Ahnung von der Welt und vom Leben.
Sie ist unschuldig, auch wenn sie böse Aktionen gesetzt hat.
Kinder können nicht mit Erwachsenen verglichen werden.
Richtig erzogen worden ist sie nicht, denn ihre Eltern hatten keine Zeit dafür.
Wie sollte sie aber wissen, was sie tun darf und was sie zu unterlassen hat, nachdem sie alleine gelassen worden ist. Einem Kind muss gesagt und gezeigt werden, was es zu tun hat, sonst wird es das tun, was es träumt. Wird es verärgert, wehrt und rächt es sich.
Das ist das natürliche Prinzip und es kann nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Wenn bereits ein Kind alles können muss, dann wird es alles auch tun müssen, wie Sophia und überfordert werden.
Wer nur noch arbeitet und sich nicht mehr spielen darf, der wird verkümmern und ein schwaches Herz und angegriffene Nerven haben.
Doch niemand ist dafür verantwortlich, denn wenn das Kind nicht folgt, wird alles schieflaufen. Es muss alles tun, was zu tun ist, auf die kleineren Geschwister achten und sie versorgen, so gut es vermag.
Von den Erwachsenen wurde es kritisiert – solches macht erst schwach und leidend. Auch die Kinder werden nicht sagen, dass ihre ältere Schwester etwas richtiggemacht hat. Sie wird verpetzt und schlechtgemacht und dafür wird es Strafen fangen und neue und noch üblere Pflichten auferlegt kriegen.
Die Zeit und die Menschen waren damals anders, in der ersten Republik, deswegen konnten gefährliche Personen die Macht übernehmen.
Wer die Menschen ausnimmt und überfordert, wie die Bediensteten der ersten Republik, hat Probleme gewollt.
Jene wollten einen Mann wie jenen Führer schaffen, damit sie keine Verantwortung für das Geschehen übernehmen mussten.
Alles konnte jenem Mann in die Schuhe geschoben werden, noch die Schlachten und die Kriegsführung wurden ihm zur Last gelegt.
Sophia galt als schuldig und bekam die Strafe dafür, dass nicht alles in der Form klappte, die ihre Eltern verlangten.
Das konnte niemals gelingen. Nicht einmal, wenn sie ihr alles genau erklärt hätten, wäre das geschafft worden.
Kinder sind schwer zu bändigen. Sie werden ihre ältere Schwester nicht einmal ernst genommen haben. Sie hatte keine Hilfe, da die Pflichten nicht gerecht aufgeteilt worden waren, hieß es mitunter, wenn sie über ihre Kindheit zu reden begann.
Ihre Geschwister durften Kinder sein und wurden nie bestraft, wenn sie Dummheiten trieben.
Die Verantwortung hatte die Älteste aufgezwungen gekriegt. Das aber ist sehr wertvoll, da die Verantwortung immer jene Person hat, die am Wichtigsten ist.
Sophia war sehr wichtig und sie ist es ihr ganzes Leben lang geblieben.
Was sie dachte und für richtig hielt, wurde zur Wahrheit und zugleich auch Tatsache.
Sie hatte mit ihrem Geist die Welt verändert und ständig verbessert. Das tut sie immer noch, da sie ewig existent ist und ihr Geist wird niemals ruhen, sondern ewig weiterwirken.
Was auf Erden an sozialen Leistungen geboten wird, was an Neuem dazu gekommen ist, entstammt ihrem Geist und Vermögen.
Sie kann die Menschen weiter bringen – sie zum Ziel führen.
Der Sieg ist ihr gewiss und alle wissen, dass sie es am besten von allen vermag. Sie ist zu spüren, in allen Ecken und Höhen und auch aus der Tiefe dringt ihr Geist, der wärmt und schöner macht, was vorhanden ist.
Ihr Wirken ist übermenschlich. Doch niemand will das wissen und spüren.
Alle sind dumpf und stur ihren Weg gehend, bis sie taumeln und hinfallen und stürzen sich in den Tod. Einige werden dabei ersticken – im Loch, das sich vor ihnen aufgetan hat und in das sie hineinfielen.
Seitdem sie nicht mehr lebt, ist es auf Erden übler denn je. Die Bediensteten wollen alles nur noch verleugnen und tun, als sei nichts geschehen. Sie werden eine gute Frau wie Sophia nie wieder zur Verfügung haben, die alles umsonst gegeben hat, sich der Welt zur Verfügung stellte und nichts für sich getan hat.
Alles hat sie für die Ihren und für die Gesellschaft geleistet und dafür keinen Dank erwartet.
Ihr Gewissen war rein und wurde von den Feinden angeschwärzt und so lange gebeugt und belastet, bis sie ständig litt.
Ihr Gatte war ähnlich wie sie, denn er hat für die Gesellschaft gearbeitet und sein Leben geopfert. Er wurde auch vergiftet und das zu Unrecht und war für alle da gewesen und hat mit Rat und Tat geholfen. Unterstützt hat er alle, auch seine Kinder.
Seitdem sie nicht mehr leben, ist diese Welt ruiniert. Die Menschen schwächeln und werden sich nicht mehr lange halten können. Der Sturz wird sehr hart sein und sehr tief werden sie fallen, wenn sie erkennen, dass sie einem Trugbild anheimgefallen sind.
Die Liebe Sophias war unermesslich gewesen. Sie stammt aus einem Bereich des Kosmos, aus dem noch nie jemand auf die Erde gekommen war.
Sie hat mehr geleistet als Menschen ermessen können und jene haben sie nur gequält und zur Masochistin gemacht.
Oft hat sie geweint, so schlimm war das Leid für sie gewesen.
Wissen jene Leute überhaupt, wie sehr sie sie beleidigt haben, als sie ihr das Glück und ihr Können abgesprochen haben?
Jene Personen können nichts weiter als böse Teufel sein. Ein ordentlicher Mensch vollzieht solche Bosheiten nicht, der wird keine Person so hassen, dass er ihr das Leben zerstört.
Wer aber hat ihr Leben zerstört. Sie hat angeführt, es sei ihr jüngster Sohn gewesen, er hat ihre Freude am Beruf und auch ihre Zeit geraubt.
Sicher ist das nicht. Auch heute noch wird ihr Sohn an ihrer statt verfolgt.
Die Leute versuchen ihn nach wie vor zu hypnotisieren und auch suggestiv zu beeinflussen.
Sie schaffen es nicht mehr, denn er ist zu alt und jener Phase entwachsen, in der sich einer pflanzen lässt.
Was sie wollten, das haben sie längst erreicht, Sophia, ihr Gatte und ihre Kinder, die sich auch noch mit jenen Dingen befassen, wie der jüngste Sohn, der eng mit ihnen verbunden war und von ihnen ausgebildet worden ist.
Er ist es nach wie vor und führt jene Akte aus, die noch zu fertigen sind. Er ist im Wald unterwegs, wie einst seine Mutter, als sie ein Mädchen war. Er macht es anders und er weiß, dass auch das vernichtet wird. Die Bediensteten wollen alles zerstören, da sie ihn wie seine Mutter und alle Leute hassen, die ähnlich sind, nicht gerade gehen können und sich zu schnell bewegen, sich nicht an die Sitten zu halten scheinen und sich nicht alles gefallen lassen.
Wie sollte jemand aus seiner Haut raus und ein anderer Mensch werden?
Einige versuchen es beim Jüngsten noch immer, obwohl er alt geworden – und längst ausgewachsen ist.
Um was es da geht, das ist nach wie vor nichts als eine Katze im Sack. Mehr als das wollen jene nicht von sich geben. Sie wollen abschleppen, wie sie einst bereits Sophia verschleppen wollten, die sich dagegen zur Wehr gesetzt hatte.
Wieso sollte sich einer auch von jenen Leuten, die nichts vermögen und sich nur wichtigmachen und lügen, für blöde erklären lassen?
Wer sich solches getraut, eine Person kleinmacht und zum Narren halten will, der taugt selber nichts, wie jener Lehrer, der wer weiß was geschafft hat, aber nichts bewegte und auch niemals Gutes hervorbrachte.
Er hat sich mit den Frauen verscherzt, vor allem mit Sophia, die er noch – als sie schwanger war – verfolgte und schwer beleidigte…
Wieso sie meinte, eine Hexe zu sein, das ist zu klären und kann doch nicht bewiesen werden.
Sie hat gerne gelacht und sich gefreut. Auch schadenfroh scheint sie gewesen zu sein, was ihr nicht negativ angerechnet werden sollte.
Jeder Mensch ist schadenfroh, auch dann, wenn er sich damit einen Schaden zufügt.
Es kann sogar sein, dass sie genau zur falschen Zeit über jemanden gelacht hat und jene Person könnte jener Lehrer gewesen sein, der sich darüber maßlos aufgeregt hat.
Er konnte nicht mehr aufhören Sophia zu hassen und wenn er nur an sie dachte, war es schon zu spät, um sich beruhigen und zurückhalten zu können.
Als sie gesehen hatte, was vorgefallen war, konnte sie nur lauthals lachen und der ausgelachten Person, war nicht zum Lachen zumute.
Ein lautes Lachen eines unschuldigen Mädchen, kann eine Männerseele vernichten.
Er hat sich nie mehr davon erholt und doch war es sein großes Glück gewesen, dass sie ihn bemerkt hatte.
Ohne das unschuldige Kinderlachen ist jeder Mann verloren, der solches ausführt.
Jene die das tun, halten sich für gereinigt und verbessert.
Das sind sie jedoch nicht, auch dann nicht, wenn die andere Person, darauf nicht reagiert.
Es handelt sich um perverse Techniken, die absichtlich vor Jungen und Unschuldigen praktiziert werden, in der Hoffnung, dadurch Gewinne zu erzielen.
Gewinne können in Bereich Kraft und Ausdauer erzielt werden.
Das ist aber nur eine Geschichte und ein Glaube, der nicht bewiesen werden kann.
Solches haben Mönche auch bei ihrem Sohn versucht und jene haben nichts damit erreicht.
Doch alle Mönche glauben, sie hätten damit alles erreicht, was zu erreichen war.
Dass das freilich nichts ist, das ist ihnen auch klar, da sie mit ihren Drohungen und Anmaßungen nichts erreichten.
Was sie tun, das ist hilfloses Zeug und verrät ihre niedrige Gesinnung.
Sophia wurde auch in ihrem Haus angegriffen, wie ihr Sohn, dem sie das Leben gerettet hat und dessen Ohren sie wieder an seinen Schädel anbrachte.
Abergläubisch, wie Mönche nun einmal sind, haben sie sich einen falschen Reim aus den Gegebenheiten gemacht.
Sie sind gelangweilte Idioten, die sich wichtigmachen wollten und damals hatten sie genau den richtigen Fall: Ein Kind wurde wieder aus dem Sarg herausgeholt – am Ende der Bestattung und wenn die Mutter eine Ärztin ist, die vom Führer persönlich protegiert wurde, die danach aber alles wieder aufgibt, aufgrund der üblen Pädagogen, die sich gegen sie verschworen haben,
dann meinen jene Häscher, sie wären nun an der Reihe und sollten ihren Senf dazu geben.
Hexe war sie gewiss keine und auch ein Engel war sie nie. Wenn sie etwas war, dann eine Göttin, aber nicht nur in ihrem Reich. Sie war die Schöpferin persönlich!
Sie hatte sich für ihren Sohn erniedrigen wollen und gemeint, sie werde als Engel bei ihm sein und ihm helfen.
Das hat sie nicht einmal nötig, mit ihrer großen Macht. Sie könnte weiter auf Erden walten und leben. Sie könnte sich jung und schön machen, groß und gesund – stark und unermesslich reich sein. Aber auch das ist nicht gut genug.
Sie hat das alles längst nicht mehr nötig.
Was auch passiert, hier auf Erden, es ist irrelevant und schadet nicht.
Wer einige Male Hiebe und Unfälle erlitten hat, weiß , dass nichts dagegen ankommt.
Jener bleibt gleich. Auch das Alter und das Gift ändern nicht. Alt und hässlich sehen jene auch aus, was daran liegt, dass jene stets totes Zeug essen. Doch wenn jener wieder viel Wasser trinkt, wird er jünger und stärker und auch schöner sein.
Wer aber soweit ist, diese Welt zu verlassen, wird sich nicht aufhalten lassen.
Der Leib wird allerdings hierbleiben, wie Leiber jener, die das bereits zuvor geschafft haben.
Sophia und Peter, ihr Gatte sind nach wie vor in der Nähe, nicht nur ihre Substanz ist da, sondern auch ihr Geist.
Sie wirken immer noch und helfen den Kindern so gut sie es vermögen, um alles besser zu machen und in Ordnung zu bringen.
Streiten müssen sie nun nicht mehr. Alle Ahnen sind gemeinsam tätig und arbeiten an Verbesserungen. Einst wird es soweit sein und alle werden zu einer Einheit, die sich auf den Weg in einen anderen Kosmos machen wird.
Alles wird dort anders funktionieren. Keiner wird mehr leiden müssen und das Ernähren wird auch unnötig. Das Aussehen wird ein wenig anders sein, denn wer nichts isst, der hat auch keine Substanz.
Wenn wenig gegessen und auch wenig getrunken wird, vergeht die Substanz nach und nach und der Geist ist durchsichtig.
Niemand kann jenen sehen. Auch das Haar wird dann durchscheinend. Sobald jemand weniger isst, beginnt dieser Prozess und er wird nicht faltig und alt, sondern jünger und kräftiger.
Sogar die Muskeln werden leistungsfähiger, wenngleich alles an jenem dünner wirkt.
Für Sophia war das auch zu viel des Guten, als sie recht gut ausgesehen hat und mit ihrem Gatten mitgehalten hat.
Hunger hatte sie sehr oft, als sie noch jung war und sie hat auch gegessen, aber sie mochte nichts aus Fleisch und auch Käse und Milch mochte sie nicht.
Was sie aber alle Tage aß, das war Butter, die sie jung und gesund wirken ließ.
Erst als sie mit der Butter aufhörte, aufgrund ihres Sohnes, der sie nicht mochte und meinte, es sei besser, wenn nur noch Pflanzenfett gegessen würde, begann sie zu altern und Falten zogen in ihr Gesicht.
Sie wäre sonst nicht alt und auch nicht krank geworden.
Butter ist die Milch für die Erwachsenen. Wer davon isst, der wird nicht krank und bleibt außerdem stark und ausdauernd.
Heimlich hat sie zwischendurch doch noch Butter gegessen, um wieder jung und schön zu werden.
Das gelang ihr auch, aber sie trank wenig Wasser und das war der eigentliche Grund für die faltige Haut.
Sie hatte diese faltige Haut nur im Gesicht und auch am Hals, sonst war sie sehr glatt und schön.
Die Beine von Sophia waren besonders schön und lange galten sie als die schönsten Beine überhaupt.
Aufgrund ihrer Schönheit, als sie noch jung war, waren die Lehrer und auch die Männer in ihrer Umgebung, die sie zu Gesicht bekamen sehr verliebt in Sophia.
Alle wollten sie haben und sie verehrten sie.
Einige träumten nur von ihr, wenn sie mit ihrer Ehefrau schliefen.
Die Bediensteten wollten sich mit ihr sexuell befassen, und sie luden sie zu sich ein.
Es hieß, sie sollte dort alles ordentlich durch putzen. Sie hatten damit aber anderes gemeint.
Als Sophia die Räume durch geputzt hatte, waren jene Männer freilich sehr beleidigt auf sie und sie haben sie auch sehr beleidigt, so sehr, dass sie sich niemals wieder bei den Bediensteten blicken ließ.
Die Kinder Sophias haben ihre empfindliche Haut geerbt. Auch sie haben diese geschrumpfte Haut aufzuweisen. Sie zieht sich und lässt sich lösen und langziehen.
Der Sohn hat eine noch empfindlichere Haut als seine Mutter. Er hat dermaßen viele Pigmentflecke aufzuweisen, dass seine Haut längst nicht mehr weiß wirkt.
An den Armen und Beinen ist sie nicht sehr auffällig. Doch am Rücken haben sich große und hässliche Male ausgebildet.
Ähnliche Male hatte einst auch seine Mutter Sophia aufzuweisen. Erst als sie sich gar nicht mehr sonnte verschwanden sie und fielen einfach ab, was üblich ist, denn die Haut erneuert sich ständig.
Auch ein großes Mal an der rechten Schläfe fiel etwa ein Jahr vor ihrem Ende ab, wuchs aber wieder nach, jedoch weniger auffällig.
Als sie ihr Haar verlor, es war ein kreisrundes Haar – Loch auf dem Scheitel, meinte ihr Sohn, das würde sich wieder schließen und alles käme in Ordnung.
Sie wirkte erstaunt, als er ihr das sagte und er meinte es beruhigend.
Auch argwöhnisch wirkte ihr Blick, den sie auf ihren Sohn warf, als er ihr das sagte, der nichts davon wusste, dass sie eine Ärztin war.
Wahrscheinlich hatte er ihre Art übernommen und sie auf dieselbe angesprochen, wie sie auch ihn schon oft beruhigt hatte.
Doch als er zu ihr meinte, dass sie nicht dauernd über die wunde Stelle am Hals ihrer jüngsten Tochter wischen und sie diese Stelle besser in Ruhe lassen sollte, dann würde alles rasch in Ordnung kommen, wirkte sie erstaunt und meinte, das sei wahrscheinlich das Beste und sie hielt sich auch daran und tatsächlich verheilte diese Stelle am Hals ihrer Tochter, bis auf eine kleine Narbe, die kaum auffiel.
Eine Urenkelin Sophias hatte ein ähnliches Problem. Der jüngste Sohn Sophias meinte zur Mutter des Babys, dass sie das nicht beachten sollte, dann würde es rasch vergehen, da meinte sie, das würde sie versuchen.
Tatsächlich kam alles am Mädchen wieder in Ordnung. Die Rötung auf ihrer Stirne verschwand.
Ihr jüngster Sohn sah aus, wie einst der Führer, der ihr den Wunsch erfüllt hat, durch den sie eine Ärztin geworden war. Er würde gerade so wie jener Mann aussehen, wenn er sich eine Frisur und einen Bart wie er stehen ließe.
Sophia war in jenen Mann verliebt und wenn er sie erwählt hätte, würde sie ihn erhört haben.
Sie war allerdings bereits verheiratet, als sie die Chance zur Ausbildung erhalten hatte.
Doch das wäre kein Hinderungsgrund für sie gewesen.
Andererseits hatte sie ihre Angst vor Männern und ihre Abscheu vor denselben nie zur Gänze ablegen können.
Zwar mochte sie Kinder, wie auch ihren Enkel Raphael, der sie an jemanden erinnerte, den sie sehr gerne gehabt hatte. Wenn er in ihre Nähe kam, fühlte sie sich wieder wohl. Er strömte eine Energie aus, die jung und schön machte, die heilte und das konnte Sophia sehr gut brauchen. Sie hatte nur wenig Kraft und litt unter der Behandlung sehr, die ihr Blut verdünnte, aber ihr Herz schwächte.
Raphael starb knapp drei Jahre nach ihrem Tod.
Wahrscheinlich starb er beim Sexualverkehr. Seine Freundin hat ihn dabei überanstrengt, da er ein schwaches Herz gehabt hat – es war schwach und gebrechlich, wie das eines Greises. Sie ist aber davongelaufen, anstatt einen Arzt zu rufen.
Gerettet hätte er wahrscheinlich nicht werden können. Zuvor litt er bereits an schweren Depressionen.
Er hatte den Tod seiner Großeltern nicht verwunden und sich daran die Schuld gegeben, da er sich mit seinen Freunden sehr viel Blödsinn einfallen lassen hat.
Er war mit seinen Freunden beim Musizieren. Im Keller des alten Wohnhauses spielten sie mit ihren Instrumenten. Der Lärm war gewaltig Das Haus vibrierte unter den Tönen und die Freunde und auch er lachten laut und grölend.
Raphael hatte bereits gewusst, dass er nicht mehr lange leben würde und auch Sophia hatte mitgehört, wie ihr Sohn ihm mitgeteilt hatte, dass er an jenem Tag und im Jahr dreizehn verabschiedet würde, an dem sein Bruder Geburtstag hat. Sophia hatte ihrem Sohn gefragt, weswegen ihr Enkel sterben müsse. Aber sie hatte auch gehört, dass er ein schwaches Herz habe und nicht mehr lange leben würde.
Er war gerade mit seiner Mutter, Silvia, von der Musterung gekommen und für untauglich erklärt worden und er musste einen Arzt konsultieren, der ihm bestimmte Medikamente verschreiben sollte.
Er litt an einer Unterfunktion der Schilddrüse und das bereits seit der Pubertät, deswegen war sein Herz dermaßen geschwächt und er war deswegen auch kleinwüchsig.
Sophias jüngster Sohn, hatte Glück, dass er ihrem Bruder Johann ähnlich schaute, sonst hätte sie ihn nicht gepflegt und dafür gesorgt, dass er wiederaufkommt und zu laufen beginnt.
Da sie Ärztin war, kannte sie sich aus, hatte auch die nötigen Kenntnissen und sie gab sich Mühe. Sie hatte sich die Schuld gegeben, dass dieser Unfall passiert war und
eine eigenwillige Art entwickelte sie, die Kinder zu wickeln.
Meistens tat sie das, wenn der Gatte beim Essen war und sie ließ das Kind dann am Tisch liegen und darauf wusch sie die Windel aus, aber nicht in der Küche, wo sie einen Blick auf das Kind hatte, sondern nebenan, im Bad.
Sie hatte mitunter den Verdacht, wenn sie das tat, das dem Kind Gefahr drohte. Diesen Argwohn hatte sie auch noch, als sie ihre Enkelinnen versorgte und wickelte.
Damals hatte sie diese Furcht aber, wenn ihr Sohn in der Küche saß und sie die Windel nebenan im Bad reinigte.
Sie schoss unmittelbar darauf in die Küche, als hätte sie etwas Verdächtiges gehört und sagte zum Sohn, er dürfe dem Kind nichts Böses tun.
Er sah, als er über die Vierzig und auch über die fünfzig Jahre geschritten war, wie ihr Vater aus, den sie nicht sonderlich mochte und den sie nach wie vor fürchtete, als habe er Macht über sie. Er meinte darauf zu ihr und ihrer Schwester, dass er in einigen Jahren aussehen werde, wie ihr Großvater, worauf sie sogar zustimmten.
Tatsächlich gibt es ein Foto vom Bruder, das ihn im Alter von etwa 20 Jahren zeigt.
Er sah wie ein Bruder ihres Sohnes aus. Vielleicht war er ein wenig schöner. Zumindest wirkte er nicht auffallend.
Es dürfte das Foto auf dem Militärausweis gewesen sein, das ihn zeigt.
Er schien sehr nett und freundlich zu sein, auch hilfsbereit und deswegen dürfte ihn seine Schwester Sophia sehr gerne gehabt haben.
Sie hatte immer dieselbe Figur, Sophia, bis wenige Tage vor ihrem Tod. Sogar der Rücken war weich und glatt.
Was an ihr auffallend war, waren die roten Male, die sich mitunter bildeten und die sehr lästig juckten.
Es handelte sich um kleine rote Punkte. Es dürfte sich um Blut gehandelt haben, das durch die Poren drang.
Jenes blieb unter der Haut, doch sie konnte diese Punkte nicht entfernen.
Wenn sie es versuchte, litt sie an Angst und Schmerzen.
Immer wieder entwickelten sich diese kreisrunden roten Punkte.
Das Blut stammte aus den Arterien, da es hellrot war. Es war aber nicht weich und flüssig, sondern hart. Dieser Tropfen Blut war steinern zumindest hart plastisch.
Als Mädchen hatte sie dieses Problem nicht. Erst mit ihrer ersten Periode kam es zu jenen Erscheinungen, die ihr niemand erklären wollte und was vielleicht auch niemand vermochte.
Sie hatte große Angst als sie diese Male das erste Mal an sich bemerkte. Die Eltern und alle Leute aber wollten sie nur beleidigen.
Wenn sie ihr wenigstens auf vernünftige Weise gesagt hätten, um was es sich handelte, hätte sie sich nicht darüber beklagt.
Niemand wollte jemals vernünftig mit ihr reden, meinte sie, da sie zu klein und zu jung gewirkt hatte und nach wie vor war sie klein. Wenn sie einer von hinten sah, meinte er, es handelte sich um ein Mädchen, das noch zu jung war, um einen Film für Erwachsene anzuschauen.
Sie war schon verheiratet gewesen und nach wie vor hieß es, dass sie einen Ausweis vorzeigen sollte, wenn sie ein Kino aufsuchte oder eine Vorstellung anschauen wollte, die nur für Erwachsene erlaubt war…
Beliebt schien sie bei den Anrainern gewesen zu sein. Die Nachbarn waren mit ihr im Gespräch, wenn sie sie vor dem Haus trafen.
Alle Nachbarn waren gesprächig und fragten nach beliebigen Dingen. Es hieß, sie würde sich viel antun, da sie den Grund in ein Feld und auch in einen Garten umgewandelt hatte.
Sie machten sich noch oft über sie lustig, als sei sie am Leben ihres Sohnes Peter schuld, der nichts auf die Reihe brachte.
Wie es auf Erden zuging war ihr klar und sie hatte die Knute der Bediensteten oft zu spüren gekriegt, wenn sie als Opfer ausgesucht worden war.
Sie war vormals oft das Opfer, als würde es ihr zu gut gehen und als habe sie nur Leid und Mühe verdient.
Ihr wurde die Schuld am Tod des Politikers gegeben, obwohl er einige Monate nach der Verletzung verstorben war und nicht an der Verletzung, sondern an einer anderen Komplikation.
Wahrscheinlich gab es einige Missgünstige in seiner Nähe, die sich seinen Dienst schnappen wollten.
Bald nach dem Tod jenes Mannes, der sich über Sophia lustig gemacht – und sie oft beleidigt hatte, wurde jene Gemeinde überhaupt aufgelöst und an andere Gemeinden aufgeteilt.
Die Gemeinde St. Veit gibt es seitdem nicht mehr.
St. Veit war wirtschaftlich zu schwach.
Betriebe gab es nur wenige und relativ kleine. Tischlereien, auch Baufirmen, die nichts einnahmen, gab es. Die Arbeiter wurden auf andere Gemeinden verteilt.
Arzt gab es dort zwar einen, aber der hatte nur wenig zu tun und das war Sophia gewesen, die auch aufhörte, da es sich nicht mehr auszahlte und nachdem sie ihrem Sohn geholfen hatte, ihr die Ausübung ihres Berufes verboten worden war.
Ihr war das Lernen zu schwer geworden. Viel Übles war ihr passiert und zu enttäuscht war sie von ihren Mitmenschen, die ihr kein Glück und keine Freude vergönnten.
Als ihr zweiter Sohn verstarb, war ihr klar, dass sich die Medizin in den Jahren zuvor rasant verändert hat.
Diabetes war zuvor anders behandelt worden. Ihr Sohn wollte sich nicht mit Insulin behandeln lassen, deswegen war er nicht alt geworden.
Mit zweiundvierzig Jahren war er in Pension gegangen und mit sechsundvierzig Jahren war er verstorben.
Sein jüngerer Bruder hätte ihn noch besuchen können, wenn er sich dazu aufgerafft hätte.
Er war durch die Behandlung in der Psychiatrie zu geschwächt, um ihn noch einmal zu besuchen, ehe er soweit war.
Es wäre auch gefährlich für ihn gewesen, ihn noch einmal aufzusuchen, denn er war nicht gut auf ihn zu sprechen gewesen, nachdem Peter ihm den Plan für das Haus seiner Ehefrau gegeben hatte und er die nötigen Materialien gekauft hatte.
Peter hatte aber keine Zeit mehr, um die Reparaturen am Haus durchzuführen.
Doch auch seine Kinder hätten diese Reparaturen durchführen können, wenn sie nicht zu faul dazu gewesen wären.
Anstatt sich um ihr Haus zu bemühen und es zu sanieren, haben sie es unter den Hammer kommen lassen.
Die Schuld daran gaben sie dem jüngeren Bruder ihres Vaters, der nicht schuldig war und es nur gut gemeint hatte.
Sie gingen auch noch zu Sophia und regten sich über ihren Sohn auf, der nichts getan hatte und sein Versprechen nicht halten wollte.
Aber er hatte niemals versprochen, es zu tun und sagte, wenn er die nötige Zeit haben sollte, dann werde er helfen, so gut er kann.
Auch sein Vater hätte die Reparatur durchführen können, der aber auch keine Zeit und keine Lust dazu hatte und nichts weiter als seinen Sohn zum Schuldigen erklären wollte, der keine Schuld am Tun anderer Leute hatte.
Wann die schöne Zeit Sophias war bleibt unklar. Solange es ihr gut gegangen war, ging es ihrem Gatten übel und danach ging es ihr noch übler.
Hatten sie und ihr Ehemann eine gute Zeit, litt ihr Sohn Peter.
Sie fanden es gut, als er lernte. Dazu hatten ihn gezwungen und den Lehrherren ausgesucht, bei dem ihr Gatte arbeitete.
Sie hatten nichts als Ärger mit ihrem Sohn, der nicht mehr so recht gehorchte und auch die Mädchen wurden übler als zuvor behandelt.
Sie waren frecher geworden und er war müde und deshalb noch schlechter als zuvor gelaunt.
Als Schüler hatte er die Mädchen mitunter geärgert, nachdem sie ihn ausgegrenzt hatten. Als er in der Lehrzeit war, ärgerte er sie scheinbar grundlos.
Sie hatten versucht ihn zu reizen, was ihnen zuvor nicht gelungen war.
Er konnte sich damals nicht beherrschen, als wäre er unter einem starken Zwang.
So übel war er nie zu den Geschwistern, dass sie ihn sogleich angezeigt hätten.
Von anderen Männern wurden sie noch übler behandelt.
Sie wurden auch abgelehnt und gequält.
Eine der Schwestern wurde schon in ihrer Lehrzeit geschwängert und der Mann war älter und hatte sie zum Geschlechtsverkehr gezwungen und als sie schwanger geworden war, sagte der Vater ihres Kindes, sie hätte mit ihrem Bruder Sex gehabt und gemeint, er könne auf diese Weise von sich ablenken und bei Gericht und bei der Mutter seines Kindes Eindruck schinden.
Aber sie hatte nie mit ihrem Bruder Sex und er hatte auch nie Sex von ihr gewollt.
Der Richter kam auch noch daher und fragte.
Aber er hatte sich nicht einmal klar äußern wollen und scheinbar war er nur darauf aus, den Burschen zu bestrafen.
Juristen hatten ihn vor vielen Jahren, als er noch ein Kind war, zum Tod verurteilt, aber er war dann doch nicht hingerichtet worden.
Nach wie vor war er am Leben und er ließ sich das Leben gefallen und es sich gut gehen. Das Arbeiten lag ihm nicht und auch das Lernen war nicht sein Ding.
Woran das lag, war allen klar und doch wollten ihn die Leute zu etwas bekehren, was er nicht mochte.
Doch das alles schien kein Einzelfall in der Familie zu sein. Später, als die Eltern bereits verstorben waren, kam heraus, dass die älteste Tochter Sophias mit ihrem zweiten Sohn Sex gehabt haben soll.
Doch das kann auch eine Behauptung Silvias sein, die einiges hervorgebracht hat, was merkwürdig wirkte.
Sie wollte auch von ihrem Vater, dem Gatten Sophias missbraucht worden sein, als sie ein kleines Mädchen war.
Doch wenn sie tatsächlich so klein gewesen sein soll, ist Sex gar nicht möglich gewesen. Erst wenn sie acht Jahre alt ist, kann sie missbraucht werden.
Sie behauptete auch, dass Sophia mit ihrem Vater Sex gehabt haben soll, was auch ein Irrtum ist.
Der Vater Sophias war ein gebildeter und fleißiger Mann, der nur Gutes und Rechtes getan hat, in seinem Leben und für seine Ehefrau und auch für seine Kinder und Enkel war er immer zur Stelle, wenn Not am Mann war.
Er hat Sophia auch unterstützt, als sie für den Jüngsten viel Geld benötigte, um seinen gespalteten Schädel wieder verschließen zu lassen.
Kamen ihre Kinder zum Großvater, erhielten sie von ihm großzügige Gaben.
Sie liebten ihn sehr und er sah gut aus, trotz seines fortgeschrittenen Alters. Er hatte auch keinen Dank für seine Leistungen gefordert und sich Peter auch einmal angeschaut, als er noch jung war und wieder zu laufen begonnen hatte. Er trug einen Kärntner Anzug und einen Oberlippenbart.
Auch der Vater von Sophias Gatten war dabei gewesen. Sie hatten es nicht so recht glauben können, dass es wieder soweit gekommen war.
Beide trugen einen schönen passenden Filzhut und einen Gamsbart oben drauf.
Das war damals modern. Sie hatten auch einen schönen Kärntner Trachtenanzug an.
Was haben die Kinder vom Tod ihrer Eltern, bleibt als Frage offen. Alle haben etwas bekommen und das war das Alter.
Als die Eltern nicht mehr da waren, sie im Grab eingeschlossen wurden, war es mit der Jugend und dem schönen Leben vorbei.
Sie hatten sich geärgert, da sie nicht länger leben durften, obwohl sie ihr ganzes Leben lang für die Kinder da gewesen waren.
Da lagen sie nun, im Krankenhaus und waren nicht mehr wach. Sie konnten nicht aus eigener Kraft hinaus. Der Vater wollte noch zu Hause Weihnachten mit seiner Familie feiern und er war noch vor dem Heiligen Abend soweit und von den Leiden erlöst worden.
Sophia, seine Ehefrau, die Mutter der großen Familie, war in der Zeit um Ostern soweit gewesen.
Irgendwann wird an jenem Tag Ostern sein und dann werden die Eltern und ihre Kinder zusammenfinden und alles wird schöner und paradiesisch.
Das kann noch einige Jahre lang dauern, denn es kommt auf den Mond an, der genau am richtigen Tag vor Frühlingsbeginn voll sein muss.
Einige Jahre zuvor war Ostern gerade an jenem Tag, an dem Sophia den Tod gefunden hat.
Am 30 März wird es dann soweit sein, wenn Ostern an jenen Tag fällt.
Wie lange es bis dahin auch noch dauert, es wird genau wenn an jenem Tag Ostern sein wird alles passen und alle Sünden und jede Schuld wird von der Familie und ihren Ahnen fallen.
Sie werden die Erlösung und das Paradies auf die Erde und in den Kosmos bringen.
Keiner wird dann mehr leiden müssen und alle werden gesunden und jung und die Ahnen werden auch wieder auferstehen.
Die Kinder von Sophia sind auf dem Weg in einen Zustand, der den Engeln gleicht.
Sie werden zu Licht und leichter als alles Geistige, werden diese Welt verlassen können und sie werden über das Engelhafte hinauswachsen, um in den Himmel zu gelangen, in dem sie bereits erwartet werden – von ihren Eltern, die über diesen Status längst hinaus sind.
Ihre Kinder sind nun alt und sie sehen beinahe so aus, wie die Eltern vor ihrem Tod ausgesehen haben.
Ihre Haut ist beim Austrocknen. Wenn noch so viel geschmiert und gecremt wird, es nutzt nichts, denn die Runzeln werden sich nicht entfernen lassen. Auch wenn die Haut glänzt und glatt ist, wird sie nie mehr wie in der Jungend sein.
Die Mädchen sind arm dran, inzwischen alt geworden und alle Jahre altern sie weiterhin – unaufhaltsam – bis sie erlöst worden sind.
Sich vom Leben zu wenden, etwas Besseres tun zu wollen und nie wieder etwas töten zu müssen, das ist der Weg in das Himmelreich.
Solange aber die Menschen weitermachen, wie bisher, kann sich am Status quo nichts ändern.
Die Haut wird austrocknen, was an einer Erkrankung liegt, die zu bekämpfen ist.
Doch was einer auch unternimmt, die Mittel helfen nicht.
Wer sich nicht ordentlich eincremt, wird sich nicht davor bewahren.
Bei dieser Familie und auch bei Sophia, aber auch bei Peter, ihrem Gatten war die Haut im Gesicht und am Hals sehr dünn und rissig.
Wenn sie nicht gut geschützt wird, ist sie sehr rasch ausgetrocknet, auch wenn viel Wasser getrunken wird.
Aber nicht nur die Haut wird alt, seitdem Sophia nicht mehr lebt, sondern alle Leiden von ihr werden auf ihre Kinder übertragen. Auch jene ihres Vaters kriegen sie. Auch sie haben nach dem Tod ihrer Eltern deren Leiden übernommen.
Das ist ein generelles Problem und dagegen ist kein Kraut gewachsen.
Wer nicht krank wird, der muss sich sehr gut auskennen. Meistens sind die Leiden bereits zu spüren gewesen, ehe die Eltern verstorben sind.
Doch Sophia hatte nicht das Leiden ihrer Mutter übernommen. Sie war anders, nicht ganz so arm wie ihre Mutter dran. Sie hatte auch Rheuma, aber eine andere Form. Sie litt an Schmerzen im Bereich Rücken und Beine.
Ihr Herz war geschwächt und ihr Brustkorb war leicht gewölbt, wo er üblicherweise eingekerbt ist und das war den Eltern auch aufgefallen und doch hatte Sophia alle Angriffe auf ihr Leben überstanden.
Sie wäre sehr stark und groß, wenn sie nicht übel behandelt worden wäre, wenn sie nicht als Kind bereits die Arbeit Erwachsener leisten müssen hätte und sie hätte sich durchsetzen können.
Wenn sie nicht vor ihrem Vater Angst gehabt hätte, wäre sie den Männern anders gegenübergetreten.
Wer vor Männern keine Angst hat, der kann sich mit jenen gut unterhalten und auch eine funktionierende Beziehung aufbauen.
Sie hatte das nicht vermocht und ihr zweiter Gatte litt unter diesem Problem.
Doch anstatt mit ihr ordentlich darüber zu reden, hat er sie beleidigt und vor den Mitmenschen angeschwärzt.
Da sollte ein Gatte seiner Frau nicht antun, wenn er sie nicht zur Gegnerin haben möchte.
Wie sich einer auch mit solchen Dingen befassen mag, viel Gutes kann dabei nicht herauskommen.
Er konnte sein Glück nicht fassen, eine so gute und treue Ehefrau zu haben.
Wie alle Männer, hat er sein Glück mit beiden Armen und Beinen und mit allen anderen Organen und Teilen geschlagen und beleidigt.
Männer beleidigen ihre Geliebte nicht, aber wenn verheiratet sind, die Beziehung längere Zeit dauert, dann kommt es zu Problemen solcher Art, die Zerwürfnisse am laufenden Band produzieren.
Ihr Gatte war brav und er hat sein Geld ihr zur Verfügung gestellt. Nach allen Problemen, die während seiner geistigen Kapriolen entstanden waren und nachdem die Beleidigungen länger zurücklagen, war eine Beruhigung eingetreten, die Erholung erwirkte.
Die Kinder wurden nach und nach erwachsen und gingen ihres Weges, ohne auf eigenen Beinen zu stehen.
Sie gaben kein Geld ab, sorgten nicht für den Wohlstand der Familie, sondern sie wollten kassieren.
Kein einziges Kind war halbwegs gut und brav. Sie wollten nichts tun und träumen und das konnte nicht funktionieren.
Bei den Mädchen regten sie sich nicht sehr auf, aber beim Buben waren sie einer Meinung, denn jener habe zu funktionieren und sein Geld abzuliefern, damit mehr in der Kassa landete.
Dazu gebaut wurde auch noch und aus dem Nebengebäude, wurde ein sehr großes und schönes Gebäude, mit einer Rundung, die Beamte nicht sonderlich mochten.
Sie zogen um, wollten nun je ein eigenes Zimmer bewohnen, in dem sie tun und lassen konnten, was sie wollten.
Für Sophia war das Schnarchen ihres Mannes sehr belastend. Für die Kinder war es eine Erholung, nicht mehr im selben Stockwerk schlafen zu müssen.
Sie alle hatten sich ans Schnarchen gewohnt. Einige wussten nicht einmal, wer von den Eltern so laut zu schnarchen pflegte.
Es erschreckte aber sehr, wenn man in der Nacht erwachte und das laute Schnarchen hörte – dermaßen, dass sich die Kinder unter die Bettdecke verkrochen. Sie begannen zu zittern und zu weinen. Es kam auch dazu, dass sie laut zu beten begannen. Sie hörten in jenem Schnarchen eine böse Stimme, die Drohungen ausstieß.
Peter sah aber gut aus. Er wirkte jung und fesch, neben Sophia, die nichts dagegen einzuwenden hatte.
Sie wirkte stolz, denn sie hatte endlich einen Mann an ihrer Seite, der nicht alles liegen und stehen ließ. Sogar geliebt kam sie sich vor, wenngleich sie mitunter zu zweifeln begann – aber erst als sie in der neuen Wohnung im Nebengebäude schlief und ihr Gatte nicht einmal mehr zu ihr ins Zimmer kam.
Peter war sehr traurig über die Situation, denn er hatte gehofft, durch den Umzug in das neue Haus alles wieder in Ordnung zu bringen.
Er wollte die Liebe wieder genießen, wie zuvor, als noch alles in Ordnung war.
Die Krankheit hatte er überwunden und sich auch von den psychischen Problemen befreit.
Das Bier und die anderen alkoholischen Getränke hatten ihn abgeklärt und auch scharf gemacht.
Er war bester Hoffnung, dass trotz des Umstandes, dass sie bereits fortgeschrittenen Alters waren, ihre Liebe wieder wachsen könnte.
Sie ging ihm schon lange ab. Seit einigen Jahren war er recht nervös, wenn er den Druck in der Blase und im Harnrohr spürte.
Mitunter konnte er den Harn nicht mehr ablassen. Er war es nicht gewohnt, keinen Sex zu haben und das war der Grund dafür, dass seine Prostata sich vergrößerte.
Sophia hatte keine Lust mehr auf Sex und sie hatte auch noch nie welche, denn sie war geschwächt und krank – auch sehr enttäuscht vom Leben.
Was sie erhofft hatte, war nicht eingetreten. Sie hatte auch nicht mehr ihren Beruf ausüben dürfen, obwohl sie ihren Jüngsten wieder auf die Beine geholfen hatte und alles getan hatte, was von Geistlichen und Bediensteten verlangt worden war.
Aber sie hatte auch schon den Tod vor Augen gehabt, einige Male war es nahezu soweit gewesen und das hatte sie geschockt.
Lust hatte sie keine gekannt. Es hieß, sie habe nicht einmal gewusst, weshalb sie wieder ein Kind auszutragen hatte.
Sie hatte nun wenigstens keine Angst mehr, schon wieder schwanger zu werden.
Ihr Gatte hatte auch gemeint, es sei nicht mehr nötig, Sex zu pflegen, denn es zahlte sich nicht mehr aus.
Wenn sie sich langweilte, fragte sie ihre Kinder, was sie tun könne und jene meinten, sie könne dieses und jenes tun.
Sie hätte das alles niemals getan, nie hätte sie ihre Röcke gekürzt und sie hätte den Hang nicht mit Blumen gefüllt, die ihr auch nur jede Menge Arbeit bereiteten und ihre Nieren vergifteten.
Die Mädchen wollten nicht so recht helfen und doch kamen sie und sie brachten das Werkzeug und die Schiebetruhe. Das Unkraut wurde in die Truhe getan und zum Komposthaufen gefahren.
Dort wurde sie entleert und das musste mehrmals wiederholt werden.
Sie brauchten auch mehr Geld, den beide hatten einen Wagen. Sie wollten – jeder für sich – einen eigenen Wagen haben.
Peter durfte nie mit dem Wagen Sofias fahren. Das war für ihn eine Beleidigung. Hätte sie ihn einmal fahren lassen, hätte er ihn wahrscheinlich nicht mehr hergegeben.
Sein Werkzeug wäre darin gelandet und schon hätte er vor Staub und Dreck nur so gestarrt und gestunken.
Aber sie hätte sich einen neuen Wagen kaufen können. Daran hatte sie aber nicht gedacht.
Sie verlor die Freude am Fahren aber rasch, als wäre sie vom Mann verhext worden, der wütend war, als sie ihm seine Bitte abgeschlagen hatte. Er könnte sie verhext haben. Das war sein Dank dafür, dass sie ihr Leben für ihn geopfert hatte.
Er war nur wütend geworden und in seiner Wut konnte er die Welt zerreißen und jene Personen schädigen, die seine Wut traf.
Er mochte gerade seine Gattin und den jüngsten Sohn nicht sonderlich. Sie hatten ihn oft geärgert und auch beleidigt. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen.
Ob er es böse gemeint hat oder nur die übliche Bosheit in ihm erwachte, die als gerechter Zorn eingestuft wird, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Einige Geheimnisse haben Sophia und ihr Gatte den Kindern hinterlassen, die niemals gelöst werden.
Auf seine Ersparnisse haben die Kinder sogar verzichtet, da sie die Matratze nicht untersucht und entsorgt haben.
Er hätte das Geld besser gleich den Kindern übergeben sollen.
Einige Geschichten haben sie geschrieben, indem sie agierten, lebten und sich eng miteinander verbanden.
Viele Ereignisse gab es, die nur ihnen bekannt sind und die sie als Geheimnisse ins Grab mitgenommen haben.
Geredet haben sie darüber nie mit ihren Kindern.
Mit den ersten drei Kindern hat sie mehr geredet und auch gesungen.
Auch mit den jüngeren Kindern wurde gesungen, vor allem mit ihren Mädchen, aber nur zu besonderen Anlässen und recht bescheiden klingend.
Peter, ihr Gatte wollte nicht mehr mit seiner Ziehharmonika spielen. Er hatte sie auf den Kasten gestellt und einige Jahre nicht einmal mehr abgestaubt.
Er wollte nicht einmal mehr zum letzten Mal damit spielen. Der Ton war nicht mehr einwandfrei.
Raphael hat es einmal mit dieser Ziehharmonika versucht und nicht viel herausbekommen.
Damals wurde über den Werdegang der Familie geredet, der nicht rosig war, denn sie alle waren kurz vor ihrem Ende stehend.
Allen ging es damals recht gut. Peter konnte wieder aufs Klo gehen, war vom künstlichen Darm – Ausgang befreit.
Er konnte sein Leben allerdings nicht mehr umstellen. Er konnte nur noch arbeiten und Unmengen futtern und das war für den Darm eines alten Mannes nicht bekömmlich.
Wer schon sehr lange lebt ist sehr gefährdet und sollte sich recht bescheiden geben, was Essen und Arbeiten betrifft.
Auch sportliche Höchstleistungen sind nicht gesund für alte Männer.
Alle älteren Leute sollten sich zurückhalten und auch der Sex sollte ihnen nicht mehr sehr wichtig sein.
Wenn sie ihn aber gänzlich aufgeben, sind sie auch nicht gut beraten.
Einige Krankheiten keuscher Personen sind sehr unangenehm und können Organe zerstören.
Nierenschäden und auch Blasenschäden sind sehr häufig. Im Laufe von Jahren der Keuschheit kann das System sehr stark geschädigt worden sein.
Das gilt für Frauen und Männer gleichsam. Männer kriegen vermehrt mit der Prostata Probleme, wenn sie keinen Sex pflegen. Bei Frauen gibt es zusätzlich Probleme im Bereich des Uterus und zu Problemen beim Harnlassen.
Auch Sterilisation und Entfernen von Prostata und Gebärmutter bringen nur Probleme, da stets Flüssigkeit produziert wird.
Spermien suchen einen Ausgang und gelangen auch in den Bereich der Blase und bis in die Nieren, so dass es zu Schädigungen kommen kann, wenn nichts dagegen unternommen wird.
Bei Sophia und ihrem Gatten war es gerade so gekommen. Sie hatten es verlernt sich zu lieben. Sie hatten einige Zeit über keinen Sex mehr und das hat sich für beide nachteilig ausgewirkt.
Wenn Peter sich nicht die Prostata entfernen lassen hätte, wäre es nicht so rasch soweit gekommen.
Für Sophia war diese Veränderung einschneidend.
Für sie war die Ejakulation das Wichtige und Schöne beim Sex. Als das vorbei war, hatte sie keine Lust mehr darauf.
Außerdem hatte Peter seit der Operation Probleme mit seiner Potenz. Dafür konnte er wieder Harn lassen, um was es ihm eigentlich gegangen war.
Aber er wollte nicht impotent werden und er wollte niemals Keuschheit pflegen, denn er war sich im Klaren darüber, dass das nicht gesund war, zumal die Flüssigkeiten stetig produziert werden.
Drüsen und Hoden produzieren ständig Flüssigkeiten und Halbzellen und diese müssen heraus.
Ältere und keusche Menschen kriegen solche Probleme und gehen daran zugrunde.
Es soll Frauen geben, sie sich nicht befriedigen. Doch jene leiden ihr Leben lang und sind krank, können nicht mehr ihre Blase ordentlich entleeren und den Harn nicht zurückhalten und sie sind unbeherrscht, da sie Lust empfinden, diese aber nicht sexuell abbauen.
Es gab eine Zeit, in der Sophia am Morgen, einige Male hintereinander, eine Beule am Hinterkopf hatte.
Das hat sie sehr nervös gemacht und sie wollte von den Kindern wissen, wer ihr das antat.
Sie wurde gefragt, mit wem sie zusammen schlief und das hatte ihr scheinbar auch noch nicht gereicht.
Sie konnte nicht glauben, dass ihr Gatte so eine Wut auf sie hatte, dass er ihr – während sie schlief – mit einem harten Gegenstand auf den Hinterkopf schlug.
Sie litt an blutenden Beulen und diese waren recht auffallend und groß.
Die Kinder mussten sie anschauen und auch angreifen, damit sie sicher war, dass sie real waren.
Doch ihr Gatte, Peter bestritt alles und meinte, das habe andere Gründe, die nicht eindeutig erklärbar sind.
Das glaubte sie ihm freilich nicht. Damals war sie doch enttäuscht vom Gatten, der dermaßen heimtückisch gegen sie vorging.
Er hatte aber dafür gesorgt, dass der gemeinsame Sohn die Schuld daran bekam, indem er das Schlaginstrument in sein Zimmer gab, in dem es zufällig auch gefunden wurde.
Doch der Sohn wusste von nichts und hatte auch keine Ahnung, wer ihm dieses Übel angehängt hatte.
Das war typisch für Vater, dass er sich gegen seinen Sohn versündigte.
Auch der gemeinsame Sohn hatte ähnliche Probleme, als er etwas älter geworden war und schon arbeitete. Er hatte einige Anschläge überlebt.
Irgendjemand hatte auch ihm mit einem harten Gegenstand auf seinen Hinterkopf geschlagen.
Ob es ein Racheakt der Mutter war oder ein Angriff seines Vaters, das ist ungeklärt geblieben.
Solche Angriffe sind in Kärnten allerdings häufig. Die Menschen rächen sich an ihren Mitmenschen und auch an Angehörigen auf heimtückische Weise.
Wer Pech hat, der wird auf diese Art erschlagen. Möglicherweise hat jene Person es darauf abgesehen Sophia und ihren Jüngsten auf diese Art umzubringen.
Als sie verabschiedet wurde, kamen auch Gebildete daher und wollten eine Rede über sie halten.
Doch Susanne wollte das nicht, da sie nichts für Reden dieser Art übrig hatte.
Alles wäre damals bereits aufgeklärt worden und der Bruder hätte erfahren, dass seine Mutter eine Ärztin war und auf ihrem Grabstein müsste ihr Titel hinzugefügt werden.
Sogar geredet hatte sie, als sie im Sarg war und der Priester die Predigt hielt.
Sie sagte: „Das werdet ihr noch büßen!“
Ihr Gatte hatte geweint, als er verabschiedet worden war. Es war ein lautes und sehr trauriges Schluchzen, das alle Anwesenden aufhorchen ließ.
Die Traurigkeit war vorherrschend und bremste alle. Die Kinder Sophias waren anwesend, auch die Enkel.
Einige Zuschauer waren dabei, aber nicht alle aus der Siedlung. Da gab es Lästerungen von neiderfüllten Personen. Die Leute aus der Siedlung hatten keine Ahnung von den wirklich guten Taten.
Ein gutes Werk wie das Sophias, die einiges von großem Wert geleistet hatte, wird niemals gewürdigt, da alle Menschen zu neidisch und zu böse sind.
Mit Sofia hatten es jene nie so richtig gekonnt.
Keiner Person gelang es ihren Reden zu folgen. Es wirkte, als würde sie falsch sprechen, obwohl sie als einzige Person richtig redete.
Wenn sie gewollt hätte, könnte sie ihre Kinder zu Ärzten ausbilden. Doch sie hat darauf verzichtet. Vielleicht war sie auch neidisch und hat es deswegen nicht getan.
Allerdings hatte sie sehr viel zu tun und Sorgen gab es stets für sie. Die Kinder waren nicht leicht zu halten und erziehen wollten sie sich nicht lassen. Sie glaubten nichts und wussten nichts über ihre Mutter, die sehr viel Leid erlebt hat, obwohl sie sehr viel Gutes geleistet hat.
In den Träumen ihrer Kinder erscheint Sophia noch und wird darin seltener erscheinen.
Sie hat neue Wege gefunden und die Verstorbenen sind anders, denn sie sterben nicht, aufgrund ihrer Krankheit und auch nicht aufgrund einer Schwäche, sondern ihr Geist ist zu stark für den Leib geworden und der hat sich befreit.
Sophia und Peter, die lange verheiratet waren, sogar fünfzig Jahre durchgehalten haben, die Goldene Hochzeit feierten, haben nie den Eindruck gemacht, dass sie im Laufe der Jahre nachgelassen hätten.
Sie waren klüger geworden und trauten sich viel mehr.
Die zahlreichen Angriffe haben sie ignoriert, als wenn sie nie stattgefunden hätten.
Die Kinder waren sehr frech und schon alt, als sie am Ende ihrer Laufbahn angekommen waren.
Schwiegerkinder haben sich schon vor ihnen verabschiedet, auch Enkel und ein Sohn Sophias, abgesehen von den Kindern, die kurz nach der Geburt gestorben sind und jene waren anders, nicht so klug und nicht überlegen.
Als Sophia fünfzig Jahre alt war, wollte sie nicht mehr mit den Kindern mithalten.
Sie lief nicht mehr und arbeitete nicht mehr den ganzen Tag, hatte aber trotzdem noch viel zu tun – meistens für ihren Gatten, der wieder einmal etwas zu erledigen hatte.
Sie hatte ihre Tochter dafür gehasst, dass sie, als sie bei ihr auf Besuch war, nur für die Arbeit gebraucht wurde.
Doch auch sie hatte ihre älteste Tochter oft zur Arbeit verdonnert, als sie noch bei ihr lebte.
Schon als kleines Mädchen hatte sie mitzutun. Das musste sein, um aus ihr eine ordentliche Frau zu machen, die alles beherrschte.
Vielleicht hätte die Tochter Medizinerin werden sollen. Als Mädchen passte sie auf den kleinen Bruder auf, der sich nicht selbst versorgen konnte.
Der Streit zwischen Mutter und Tochter, um die Enkelin, schwelte noch und war nie beigelegt worden.
Beleidigt war Sophia immer noch, als sie bei Monika arbeitete und erkrankte.
Sie konnte sich einige Tage lang nicht mehr so recht bewegen, so schwer hatte sie ihren Rücken beim Arbeiten beleidigt.
Sie waren per Zug nach Oberösterreich gereist und sie sagten zu ihrem Sohn, er soll sich nur nicht in Oberösterreich blicken lassen, dann werde ihm etwas sehr Böses passieren.
Peter war damals bereits Pensionist und dafür wurde er von den Eltern als Betrüger eingestuft.
Als er auch noch die Pflegehilfe bekam, da war der Ofen gänzlich aus, denn das konnte, nach Meinung seiner Eltern nur Betrug sein.
Sie waren trotz der Leiden und des ewigen Streitens zusammengeblieben.
Sophia hatte niemals aufgehört, für den Gatten da zu sein und für ihn zu sorgen.
Als er nicht mehr da war übernahm ihre jüngste Tochter die Hausarbeit.
Sophia war zu geschwächt und sie litt unter den Krämpfen. Wenn sie sich rührte, wurde sie von jenen geplagt.
Sie konnte nicht einmal mehr auf die Straße hinaus und wenn sie ihr Haus von allen Seiten betrachten wollte – zum Abschied – dann war das für sie sehr schmerzhaft.
Ihre Stimme klang noch tiefer, als zuvor und sie klang wie jene der todkranken Frauen beleidigt, wie bei allen Menschen, die die Welt bald nicht mehr wahrnehmen.
Sterben mag kein Mensch. Niemand mag, dass das Leben jemals zu Ende gehen muss.
Alle möchten ewig leben und alles ändern, damit es jeder gut und schön hat.
Wenn Menschen das könnten, was sie wollten, wenn sie die Dinge ändern könnten, nach ihrem Gutdünken, dann gäbe es kein Leid auf Erden und niemand müsste sein Leben lassen.
Der menschliche Geist ist halt nicht stark genug, um das alles zur Wahrheit werden zu lassen, was er für gut und richtig hält.
Wer will schon alle Tage arbeiten und nachts todmüde zu Bett gehen.
Nicht einmal gerade gehen und stehen kann derjenige noch, der den ganzen Tag arbeiten musste.
Bei Sophia war das jedenfalls gerade so gewesen. Ihr Rücken machte nicht mit, doch sie hat nie nachgegeben, nicht einmal zum Schluss, als alle sie alleine gelassen hatten.
Sie hatte eine Freundin, die sie sehr mochte. Eine nette Frau, die einer alten Freundin ähnlich schaute.
Jene hatte sie als Mädchen bereits gekannt und sie haben einiges gemeinsam unternommen. Vielleicht kannte sie jene Freundin noch aus den Kindertagen.
Sie war sehr schlank und lang und litt an einer Krankheit, die nicht geheilt werden konnte. Jene wollte von Sophia wissen, wie sie kuriert werden könnte.
Aber Sophia hatte keine Idee und sie riet ihr Kuren, die nichts eintrugen und ihr Leiden nicht minderten.
Sie hatte es gut gemeint und doch schon lange nicht mehr an die Medizin gedacht, die sie einst sehr liebte, in der Meinung damit alle Leiden und alle Menschen zu heilen und das Himmelreich auf Erden zu erwirken.
Wenn sie das geschafft hätte, die Menschen in Ordnung zu bringen und sie alle glücklich und zufrieden leben könnten, dann wäre sie vielleicht glücklich und zufrieden geworden.
Leider war ihr Traum nicht wahr und auch nicht teilweise real geworden. Sie hatte alles aufgeben müssen und ihre Kinder gerieten nicht nach ihr und sie hatten wenig Ehrgeiz, bis auf Waltraud, die sehr fleißig lernte, trotz ihrer Probleme, die sie aber in den Griff bekam.
Anfeindungen gab es oft, wenn jemand auf der Straße des Weges kam. Wenn es Kontakte gab, konnte es schon Probleme geben, die nicht nur die Laune verdarben.
Krankheiten konnten durch diese Angriffe entstehen. Feindschaften gab es, die nichts mehr mit Menschlichkeit und auch nichts mit Rivalität zu tun hatten.
Sie war immer voller Hoffnung und voll des Guten, dachte nicht an Böses und die Feinde fanden sie, da sie wussten, wo sie sich aufhielt.
Die Racheengel aus der Vergangenheit kamen auf sie zugeschossen, wollten sich an ihr rächen, sich das holen, was sie verloren geglaubt hatten.
Niemand ist stark genug, um sein Wissen zu beherrschen.
Ihr Herz war voll Liebe zu allen, nicht nur zu ihren Kindern und zum Gatten, den sie zwar überlebte, aber nicht loslassen konnte.
Sie zog zu ihm, nachdem er nicht mehr zurückkommen konnte und sie ist neben ihm, ohne es zu wissen.
Als sie lebte, wusste sie genau, dass sie nebeneinander ruhen würden.
Der Vater meinte, er werde auf ihr ruhen. Sie aber hatte damals bereits gewusst, dass es anders sein würde.
Zu ihren Kindern meinte sie, sie wolle nicht verbrannt werden, das sei nicht richtig. Jene meinten zu ihr, dass sie ihr das nie antun wollten.
Doch als es soweit war, kam es doch zu jenem Entschluss, um allen genug Platz im Grab zu bieten.
Es sollten noch ein paar Kinder und auch Enkel von ihr dort untergebracht werden.
Sie wollte nicht einmal mehr einkaufen, um nicht wieder von Personen angeredet und beleidigt zu werden.
Doch wenn gefragt wurde, was denn zu ihr gesagt werde, wollte sie nicht antworten.
Es war immer dasselbe Thema, das angesprochen wurde.
Ihre gute Tat war es, die ihr angelastet wurde. Sie hätte sich nicht in die Sache einmischen dürfen.
Aber es war ihre Sache, wie sie sich betrug und wem sie half.
Wer konnte ihr verbieten, ihren Kindern zu helfen, wenn es nötig war!
Als sie auf den Schluss kam, dass sie damals falsch entschieden habe, war es viel zu spät. Deswegen sollte reiflich überlegt werden, damit es nicht zum falschen Entschluss kommen kann.
Mitunter traf sie ihre alten Schulkollegen wieder, die das sehr freudig begrüßten und sich wunderten, dass sie nicht mehr als Ärztin arbeitete.
Doch sie sagte nie etwas dazu, um ihren Kinder nichts zu verraten, zumindest hielt sie sich zurück, wenn sie in ihrer Nähe waren.
Trotzdem sickerte das Wissen durch, denn die Leute hatten zwischendurch Frau Doktor zu ihr gesagt, wenn sie sie begrüßten, was sie aber sogleich ablehnte. Es sei alles längst vorbei, hieß es aus ihrem Mund.
Damals waren anständige Menschen unter den Medizinern, die noch nicht versessen auf das Einkommen waren. Heutzutage geht es stets um mehr Einkommen und auch das höchste Einkommen ist den Ärzten noch zu wenig.
Sie meinen, sie wären noch viel mehr Geld wert und suchen stets nach neuen Einnahmequellen.
Was sich aber verbessert hat, seitdem Sophia nicht mehr als Ärztin tätig ist, das ist wenig bis nichts.
Die Krankheiten können nach wie vor nicht geheilt werden und wenn ein Mensch erstaunlicherweise doch als geheilt eingestuft wird, dann war er auch vor der Behandlung nicht todkrank. Trotzdem wird er einer Chemotherapie unterzogen, sonst sieht er den Ärzten noch viel zu gut aus.
Alles an Patienten muss erst einmal hässlich und verkommen aussehen, sonst wirken sie nicht schwer leidend.
Auch die Zähne müssen hässlich aussehen, damit sich alle erschrecken.
Bei Sophia wurde dieser Umstand von den Dentisten hervorgerufen. Sie haben dafür gesorgt, dass sie krank und leidend wirkt.
Die Zähne sahen nie schön aus, wenn sie behandelt wurden. Dasselbe wurde auch bei ihren Kindern gemacht.
Nur wenige Personen bekamen dermaßen üble Behandlungsmethoden aufgebrummt. Weshalb gerade sie und ihre Kinder fies behandelt worden waren, bleibt aber ihr Geheimnis.
Ihr Gatte hatte sich nie beim Arzt blicken lassen. Er hatte auch an seinem Ende noch ordentlich aussehende Zähne und sein Mund konnte geöffnet werden, ohne dass sich die Betrachter erschrecken mussten.
Kein einziges Kind von ihr war ohne Blessuren davongekommen, auch die fleißige Waltraud wurde vom Dentisten angegriffen und ein Zahn musste dran glauben.
Es handelte sich um einen Backenzahn, um den sie sehr trauerte und auch ihren Geschwistern zeigte sie dieses Loch, das jedoch wieder zusammenschrumpfte und bald nicht mehr auffiel.
Silvia hatte einige Probleme, die sie jedoch von Behörden bearbeiten ließ.
Sie wurde darauf in Ruhe gelassen, jedoch so weit gebracht, dass sie sich selbst zu schädigen begann.
Lernen wollte sie nicht. Für alle Ausbildungen in ihren jungen Jahren ließ sie sich recht viel Zeit.
Die Matura wollte sie nicht in vier Jahren abschließen, sondern sie ließ sich sehr viel Zeit und benötigte sechs Jahre.
Das Studium war nicht ganz ihrer Neigung entsprechend, deswegen kam sie auf allerlei Ideen. Sie ließ sich von Studenten und Fremden beeinflussen. Außerdem bekam sie im Alter von 26 Jahren den ersten Buben, Raphael, der im Alter von 23 Jahren verstarb.
Er war schon als Kind schwächlich. Sie wollte es wahrscheinlich gerade so haben, sonst hätte sie nicht dafür gesorgt, dass er noch schwächer und kränklicher wurde.
Als der Bub ein Jahr alt war, brach sie ihr Studium ab, denn sie konnte nicht mehr in Ruhe lernen, verriet sie. Was daran tatsächlich zutreffend war, konnte nicht erfasst werden.
Sie hüllte sich außerdem in Schweigen, anstatt sich offen und ehrlich zu geben.
Bei ihren Eltern hätte sie sehr viel zusätzliche Hilfe erhalten, wenn sie sich freundlich verhalten hätte.
Doch sie wollte stets Geld kassieren. Ob es die Kinderbeihilfe war oder Geld, das sie forderte, sie benötigte für die Wohnung recht viel und ihr Lebensunterhalt war nicht billig.
Als sie kein Stipendium mehr erhielt, war Schluss mit dem Studium. Ohne Stipendium konnte sie ihren Lebensunterhalt nicht länger bestreiten.
Sie musste außerdem erst noch die nötige Arbeitszeit erbringen, um das Karenz-Geld zu erhalten und musste alles selber bezahlen. Ihre Freundin hatte ihr bei ihrer Mutter einen Job vermittelt.
Silvia war knapp ein Jahr nach ihrer Geburt nicht mehr die Jüngste in der Familie. Ihre jüngere Schwester benötigte ihrer Meinung nach zu viel Aufmerksamkeit, was sie sehr verärgerte und auch ihre Eifersucht entfachte.
Sie war auf alle in der Familie eifersüchtig. Nicht nur auf den Vater und auf ihre älteren Geschwister, sondern auch auf alle anderen Leute, die sich mit ihrer Mutter unterhielten.
Sie wirkte hübsch und sehr sympathisch, als sie noch die Milchzähne hatte.
Aber als sie jene verlor, hatte sie sich innerhalb weniger Jahre zu einem recht frechen und unsympathischen Mädchen entwickelt, das mit allen Geschwistern und auch mit ihren Eltern oft stritt.
Meistens war es Eifersucht. Sie gab sich mit der jüngsten Schwester ab, die lieb und nett wirkte und mehrere Freundinnen hatte.
Silvia hatte auch Freundinnen, doch jene waren wie sie auf Streit und Böses aus.
Später, als sie die Ausbildung zur Pädagogin machte und den zweiten Buben bekam, wurde sie nicht minder unsympathisch.
Sobald sie eine Ausbildung machte, war sie von sich eingenommen und nutzte ihre Geschwister aus.
Mit dem Geld hatte sie stets Probleme. Nie kam sie aus, auch wenn sie wenig kaufte. Weshalb sie mit dem Geld nicht auskam, das konnten sich die Eltern und die Geschwister nicht erklären.
Doch sie hatte Kinder, die erhalten werden mussten. Für jene bekam sie Alimente und Kinderbeihilfe. Erst hatte sie auch das Karenzgeld zur Verfügung gestellt bekommen und hatte auch eigenes Geld, nachdem sie als Lehrerin eingestellt wurde. Sie wollte aber keine Verpflichtung eingehen. Ihr waren die zweiundzwanzig Stunden zu viel gewesen.
Silvia war ähnlich gewesen, wie ihre Mutter, als sie von ihr schwanger war.
Die hatte sich sehr schwer getan. Außerdem war sie bereits über die Vierzig hinaus.
Bei Susanne war es noch übler um sie bestellt gewesen.
Deswegen war sie froh, endlich die Zeit hinter sich zu haben, in der sie Kinder bekommen konnte, erholte sich von den Geburten jedoch nicht. Auch die verstorbenen Kinder bekam sie nicht aus ihrer Erinnerung. Sie sah die verstorbenen Kinder in ihren Träumen und erschrak sehr.
Ihr Gedächtnis war sehr gut. Nicht mehr ganz so gut, wie in ihrer Jungend, aber immer noch besser als jenes ihres Mannes und auch besser als das Gedächtnis ihrer Kinder.
Auch an die Aktionen in ihrer Kindheit konnte sie sich erinnern. Sie kamen ihr im Traum in den Sinn.
Ihr Vater hat sie sehr stark beeindruckt und oft erschreckt. Das blieb in ihrem innersten Wesen haften. Das war auch der eigentliche Grund für ihre Abneigung gegen Männer.
Ihre Mutter hat sie stets verehrt und sogar bei sich aufgenommen.
Ihr Tod hat sie sehr betrübt und melancholisch gestimmt. Die Melancholie hat sie in ihrem Wesen behalten und dieses Leiden hat sie nachhaltig geschwächt besonders ihr Herz. Wenn sie nervös war, musste sie sich an ihre Brust fassen, damit das Herz nicht zersprang.
Alle Kinder, die sie zur Welt gebracht hat, haben sie verändert. Die Kinder bekamen das, was sie in ihrer Schwangerschaft empfand und wie sie sich verhielt.
Auch im Aussehen hat sie sich bei jedem ihrer Kinder verändert. Selbst ihre Augen bekamen nach jedem Kind eine andere Farbe.
Als Mädchen hatte sie dunkelbraune Augen. Bei jedem Kind bekamen sie einen anderen Farbton.
Eine Zeit lang hatten ihre Augen unzählige Sterne enthalten. Die kleinen Punkte waren auffallend und ungewöhnlich.
Ihre Kinder aus der zweiten Ehe hatten grau blaue Augen. Monika hatte auch braune Augen – mit Sternen.
Auch der älteste Sohn hat eine andere Augenfarbe als sie. Seine Augen sind bunt gefärbt. Walter hat blaue Augen.
Kein einziges Kind von Sophia war nach ihr geraten. Waltraud war ihrer jüngsten Schwester recht ähnlich und sehr strebsam.
Mit den Zähnen hatten sie – Sophia und ihre Kinder – stets Probleme. Es handelte sich um eine Form von Übersäuerung, die sich durch Entzündungen bemerkbar machte.
Es kam zu Anschwellungen im Bereich des Zahnfleisches. Die Zähne taten folglich sehr weh und am liebsten würde der Betreffende sie ausreißen lassen, was aber nicht hilft.
Die Zähne sind nicht des Übel, sondern die Nerven.
Die Säure verursacht dieses Leid und deswegen sind Sophia und ihre Sprösslinge sehr empfindlich gewesen.
Sobald das Gebiss sich entzündet hatte, kam es zu Zerwürfnissen.
Am Gesicht von Sophia war zu sehen, dass ihre Schmerzen chronisch waren. Nie hatten ihre Zähne aufgehört zu schmerzen und als sie keine eigenen Zähne mehr hatte, da schmerzte ihr Kiefer und es war nichts besser für sie geworden.
Erst hatte sie gehofft, dass sie nie wieder Zahnschmerzen kriegen würde, nachdem sie die Zähne reißen lassen hatte. Doch als sie begriff, dass sie nie wieder schmerzfrei werden würde, da sie es mit den Nerven hatte und ihr Herz auch geschwächt war, da fand sie sich damit ab.
Alkohol lehnte sie trotzdem ab. Selbst wenn ihr etwas zum Trinken angeboten wurde, wollte sie kein Bier trinken und den Wein ließ sich auch sein, den sie irgendwann zu verdächtigen begann.
Sobald sie ausging, litt sie, als wenn die Leiden auf sie gewartet hätten.
Überall lauerten die Häscher, die sich auf alle aus ihrer Verwandtschaft stürzten, als wäre das für sie das Wichtigste und als würden sie dafür leben und ihr Geld erhalten.
Sie suchten sich unter ihren Geschwistern jene aus, die gut in Form waren und fleißig wirkten. Deswegen war ihre Wahl zuerst auf sie gefallen.
Dass sie einen schwachen und schiefen Rücken hatte, das wollten sie in Kauf nehmen.
Als Sadisten war ihnen sehr wichtig, dass sie eine Person zur Verfügung hatten, die sich beim Arbeiten sehr schwer tat.
Wenn jemand dabei nicht litt, war das keine Freude für sie, ihn zur harten Arbeit anzuhalten.
Das traf auch auf die Bürger zu, die ihre Söhne und ihre Töchter zur Arbeit einteilten, denn jene wollten ausgerechnet jene Kinder für die harten, fiesen Tätigkeiten und bezahlen wollten sie nichts.
Sogar Sophia sollte für ihren Gatten die harten Arbeiten erledigen, als sei sie an allen Tätigkeiten, die anfielen, schuld gewesen.
Sophia war auch lange damit einverstanden, ihrem Sohn für alle Sorgen und Belastungen die Schuld zu geben.
Die Verletzungen am Hinterkopf wollte sie ihm lieber anlasten als dem Gatten, der mit ihr in einem Zimmer schlief.
Dass sie eingesperrt waren und kein Kind in ihr Zimmer gelangte, das schien ihr nicht einzufallen und dass ihr Gatte den Hammer im Zimmer des Sohnes deponierte, das war ihr auch nicht in den Sinn gekommen, da sie ihre Idylle nicht zerstören wollte.
Lieber hat sie dem Sohn ein paar Hiebe auf den Hinterkopf verpasst, als sich an ihrem Gatten zu rächen und der meinte grinsend, dass dem frechen Sohn Recht geschehen wäre.
Unrecht war die Folge. Durch das Zusammenleben der Leidenden, wurden die Nerven aufgepeitscht.
Wenn einer von ihnen Zahnschmerzen bekam, mussten alle darunter leiden.
Selbst Peter, der Vater der Familie, litt schließlich an Zahnschmerzen, die er mit Alkohol bekämpfte.
An ihrem jüngsten Sohn vergingen die Dentisten sich weiter, da sie es sich nicht nehmen ließen, einen Zahn frei zu legen, um sein Leben zu verkürzen.
Sie wurden bei jedem aus der Familie stets dreister und meinten sogar, dass sei die richtige Methode, um sich an jenen zu rächen, die sich in ihre Angelegenheiten zu mischen wagten.
Sie hatten sich auf die beiden, Sophia und ihren Mann Peter eingeschworen. Was sie beabsichtigten, das war eindeutig zu erkennen. Beide und ihr Sohn sollten möglichst rasch zu den Ahnen zurückkehren. Erlösen wollten sie die drei, um wieder in Ruhe und Frieden ihre Schandtaten zu verrichten, die sie immer verrichtet hatten.
Nur Sophia hatte davon abgesehen und die Leute ordentlich behandelt, damit sie gesundeten.
Sie agiert nach wie vor als hohe Macht, die nicht gebeugt werden kann. Ihre Reliquien löschen Leiden und erhalten das Leben.